10_Apartmenthotel_Algund

Werbung
Pergola Residence in Algund, Architekt Matteo Thun, 2004
Johannes Herrmann, Angyang Song
Umgebung
Die Pergola Residenz befindet sich in den
Weinhängen von Algund in Südtirol. Das
Grundstück ist in den Weinberg eingebettet und
liegt direkt unter dem Berg Waalweg.
Archiekt
Matteo Thun ist ein Star-Architekt Norditalien
dessen Wurzeln jedoch in Südtirol liegen. Er
hat zahlreiche Baumeisterwerke entworfen und
einige berühmte Architekturpreise erhalten. Sein
Büro befindet sich in Mailand.
Bevor Thun mit diesem Projekt beauftragt
wurde, hatte der Bauherr einen Wettbewerb
mit einigen lokalen Architekturbüros für dieses
Projekt ausgerufen.
Dieser brachte aber keine für ihn befriedigenden
Ergebnisse zu Tage, da keiner dieser Entwürfe
die besondere Lage des Grundstücks in den
Weinterrassen
berücksichtigte.
Daraufhin
suchte der Bauherr, Josef Innerhofer, lange Zeit
weiter nach einem geeigneten Büro für sein
anspruchsvolles Projekt, bis er mit Matteo Thun
fündig würde.
Konzept
Das Konzept der Pergola Residenz hat Matteo
Thun so beschrieben: „Es ist ein Unterschied, ob
man in der Natur baut oder „mit der Natur“. Ich
nehme die Idee des Genius Loci, der Seele des
Ortes wirklich wörtlich. In diesem Fall bedeutet
das, dass der Weinberg wichtiger ist als alles
andere“.
Thun verwendet in seinem Entwurf viele
architektonische
Elemente
einheimischer
Bauten und Kultur, sowie aus der umliegenden
Natur. All diese Elemente vereinigt er in diesem
Projekt. Die Form des Gebäudes entspricht
genau der eines Weinberges. Das Gebäude
entfaltet sich zudem entlang der Höhenlinien.
Außderdem tritt jedes Geschoss hinter das
darunterliegende zurück. So fügt sich das
Gebäude perfekt in die Umgebung der Weinberge
ein. Auf den so entstehenden Terrassen befindet
sich in mehrfacher Ausführung das wichtigste
Elemente, das dem Gebäude seine Gestalt gibt
– die Pergola. Diese dient als eine anschauliche
Assoziation des Weinbergs. Gleichzeitig ist sie
auch der Name und das Emblem des Hotels.
Außerdem wird hier auch die einheimische
Bilder
Thema 10 / Blatt 1-2
Architektur berücksichtigt und zitiert. Zum
Beispiel in Form des Natursteinmauerwerk im
Innenhof und der Auffahrt
Konstruktion
Die Konstruktion des Gebäudes ist aus
Ziegelmauerwerk, Beton, Holz und Stahl. Das
Fundament, die Decken und die Dächer sind
aus Ortbeton und eine Stützmauer im Norden ist
ein Betonfertigteil. Alle tragenden Wände sind
aus Ziegelmauerwerk. Das von Außen überall
sichtbare Holz spielt bei der Konstrution keine
wichtige Rolle. Nur bei einem Flur im Norden
zu den oberen Suiten kommt dieses Material
tragend zum Einsatz. Bei den Pergolen, Pfosten
und Riegeln auf den Terrassen kommt es in rein
gestalterischer Form zum vorschein. Auch sind
einige Stahlrohrprofilsäulen auf den Terrassen der
großen Suiten vorhanden die nur das Dach über
der Terrasse tragen. Das heißt, die Konstruktion
des Gebäudes ist hauptsächlich eine Mischung
von Betonbau und Mauerwerksbau, obwohl es
so viele Holzelemente gibt.
Fassadenverkleidung
Alle Fassaden wurden mit einheimischen Lärchen
und Bruchsteinen verkleidet. Dadurch bekommt
man leicht den Eindruck, dass das Gebäude
auf einer Holz- und Natursteinkonstruktion
basiert. Da diese beiden Materialien mit Eleganz
und hoher Qualität verbunden werden hat
das Gebäude eine sehr gute Außenwirkung.
Außerdem passt es sich optimal in die lokalen,
also traditionellen Architektur ein.
Bilder
Pergola Residence in Algund, Architekt Matteo Thun, 2004
Johannes Herrmann, Angyang Song
Flexibilität
Um den verschiedenen Anforderungen der
Hotelgäste gerecht zu werden, wollte der Bauherr
möglichst großzügige und offene Grundrisse
haben. Matteo Thun hat daraufhin 3 verschieden
große Suiten entworfen. Alle Grundrisstypen
verfügen über eine kleine Kochmöglichkeit, ein
Bad, ein Wohnzimmer und einen Essbereich.
Ersteres ermöglicht dem Besitzer viele
alternative Nutzungen, wie beispielsweise
den Verkauf einzelner Einheiten, da durch die
Kochmöglichkeit alle Anforderungen an eine
normale Wohnung erfüllt sind.
Durch die separate Erschließung der Apartments
(man muss nicht an der Rezeption vorbei
gehen,) wird sowohl die Privatsphäre der Gäste
geschützt, als auch wiederum eine alternative
Nutzung ermöglicht, da keine Zwänge bestehen
die sich wertmindernd auswirken würden.
Grundrissvarianten
Wie bereits erwähnt gibt es in der Pergola
Residence 3 verschiedene Grundriss- und damit
Apartmenttypen. Jeder dieser Suiten hat eine
Terrasse mit mindestens 40qm.
Die kleinste Suite mit etwa 60qm ist für Paare
gedacht. Man findet hier eine großzügige
wohnliche Räumlichkeit vor, die immer den
Bezug zur Natur sucht. Dies wird durch die
völlige Ausrichtung der Suite zur Terrasse hin
deutlich. Die einzigen Bereiche die sich nicht so
orientieren sind der Bad- und der Küchenbereich.
Der 2. Grundrisstyp weicht vom ersten nur
dahingehend ab, dass ihm noch ein zweiter
separat erschließbarer Schlafbereich mit
eigenem Bad angegliedert ist. Dieses Apartment
ist z.B. für Eltern mit ihren Kindern gedacht. Diese
können so, nach dem nächtlichen Discobesuch,
ohne die Eltern zu stören in ihr Bett gehen.
Der zweite Schlafbereich hat jedoch aufgrund
seiner Position im “Inneren“ des Gebäudes
keine Fenster, was die Raumqualität erheblich
mindert.
Der 3. und auch größte Grundrisstyp (er
kommt sowohl mit 90qm als auch mit 110qm
vor) wurde im Gegensatz zu den anderen
Grundrisstyp I
Grundrisstyp II
Grundrisstyp III
Thema 10 / Blatt 3-4
beiden Grundrisstypen nur zwei mal gebaut.
Diese zwei luxuriösen Suiten befinden sich
im obersten Geschoss und sind das Highlight
des Gebäudes. Sie kosten pro Nacht doppelt
soviel wie alle anderen Suiten. Dieser Preis
rechtfertigt sich einerseits durch die besondere
Aussicht die man von dort genießt, als auch
durch die optimierte Innenraumgestaltung mit
Sitzboards die sich um den gesamten Wohnund Essbereich erstrecken. Diese schließen
bündig mit der Oberkante des Fußbodens der
Terrasse ab.
Materialien
Das an der Außenfassade vorkommende
Lärchenholz ist auch im Innenraum wieder
zu finden. So stellt Thun auch hier einen
starken Bezug zwischen dem Außen- und
dem Innenraum her. Es wurde sowohl für die
Fußböden, also auch für Wände und Möbel
verwand. Die Möbel in allen Suiten sind
Sonderanfertigungen die extra für das Hotel
nach dem Vorbild traditioneller Möbel angefertigt
wurden. Zu den warmen Tönen des Holzes
gesellen sich an vielen Stellen, wie auch bei
den Sitzbezügen, Rottöne. Im Bad finden sich
nur edle Materialien wie Leder, Edelstahl und
Naturstein vor.
Herunterladen