Wenn das Herz schmerzt

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Privat Herzerkrankung
men zudem zu dreidimensionalen Bildern
des Herzens zusammengesetzt.
Hieraus lässt sich ein kardiovaskuläres
Risikoprofil erstellen, welches entweder die
fehlende Notwendigkeit weiterer Untersuchungen bekräftigt oder im Dialog mit einem Kardiologen zu einer weiterführenden
Diagnostik des Herzens führt, wie zum Beispiel einer Herzkatheteruntersuchung.
„Es ist eine im voraus gut planbare,
ergänzende Technik ohne das Risiko einer
invasiven Untersuchung“, so der leitende
Radiologie-Arzt im Bochumer JosefCarrée,
Christoph Büschleb.
Auch vorbehandelte Patienten, die bereits
einen Stent oder Bypass erhalten haben, lassen
sich untersuchen. So können neu aufgetrete-
Wenn das Herz schmerzt
Wie hoch ist das Risiko für eine Erkrankung?
D
as Herz schlägt und schlägt und man
merkt es meist nicht. Doch immer wieder bekommen Menschen beklemmende
Schmerzen in der Brust – eine Angina pectoris
– und fragen sich, ob sie ein Risiko mit sich herumtragen, welches man besser abklären sollte
- oder ob es doch nur der Stress im Büro oder
ein Wetterumschwung ist. Dieses Gefühl kann
mehrere Ursachen haben: neben einer Herzerkrankung auch Erkrankungen der Wirbelsäule,
der Speiseröhre oder der Lunge. Dies gilt es
abzuklären, denn weiterhin sind heutzutage 40
Prozent aller Herzinfarkte tödlich.
„Die Tiefen des menschlichen Herzens
sind unergründlich“, sagte einst der Philosoph Immanuel Kant. Heutzutage würde er
wohl etwas anders darüber denken. Denn um
das Herzinfarkt-Risiko genau bestimmen zu
können, werden heute immer öfter moderne
Mehrschicht-Computer-Tomographen (CT)
eingesetzt. Die Untersuchung geht schnell
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und zeigt selbst kleinste Gefäßveränderungen detailgetreu. Patienten kann durch diese Methode eine invasive Diagnostik durch
einen Herzkatheter erspart werden. Nur für
zehn Sekunden muss ein Patient in der Öffnung des Computer-Tomographen die Luft
anhalten, damit die sich drehende Röntgenröhre sein Herz mitsamt seinen umliegenden Gefäßverästelungen klar darstellen
kann. In dieser kurzen Zeitspanne nimmt
ein modernes Mehrschicht-CT weit über
100 Schnittbilder pro Umdrehung durch die
“flying-focal-spot-Technik” auf. Auf ihnen
ist deutlich erkennbar, welche Gefäße durch
Kalkablagerungen verengt oder mit fettigen
Ablagerungen (so genannten "Soft"-Plaques)
belastet sind. Auch kann direkt ein Riss in
der Hauptschlagader oder eine Lungenarterienembolie abgeklärt werden, somit erfolgt
eine Abdeckung von drei Krankheitsbildern.
Am Computer werden diese Schichtaufnah-
ne Engstellen oder Verschlüsse dargestellt
werden, die eine weitere Planung vereinfachen. Das CT des Herzens kann ambulant
durchgeführt werden. Die Kosten der Untersuchung werden derzeit erst nach Absprache von der jeweiligen Krankenkasse
übernommen, da sie nicht zu den standardmäßigen Kassenleistungen gehört. Es erfolgt
ein Vorgespräch, in dem Fragen geklärt werden, aber auch um dem Patienten die Angst
zu nehmen. Christoph Büschleb: „Manche
Patienten sind nervös, es geht schließlich
um das Herz. Und bei einem Herzschlag
von 120 Schlägen pro Minute lässt sich auch
heute kaum eine vernünftige Darstellung
erreichen. Der Zielbereich liegt bei etwa 65
Schlägen, hier erhält man dann erstaunlich
scharfe Bilder des pulsierenden Organs.“
Der Autor Christoph Büschleb ist leitender Arzt der
Radiologie im MVZ JosefCarrée, des St. Josef Hospital, Klinikum der Ruhr-Universität Bochum. Weitere
Fragen zum Thema beantwortet der Autor unter der
E-Mail Adresse [email protected].
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