Geschäftsstelle Herr Voecks Richard-Wagner

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Geschäftsstelle Herr Voecks
Richard-Wagner-Straße 10
80333 München
Tel.: 089 2180-6536
Herzblättrige Kugelblume auf Allgäuer Nagelfluh – ein Konglomerat der Unteren Süßwassermolasse. (Foto: Andreas Strauß)
Im September 2017 bietet Herr Professor Dr. Scholz erstmals für die „Freunde der Geologischen Staatssammlung“,
München eine viertägige geologische Exkursion ins Allgäu an. Herr Prof. Dr. Scholz ist Autor des Buches „Bau und
werden der Allgäuer Landschaft“, 3. Auflage, es trägt den Untertitel: „Alpen und schwäbisches Alpenvorland - zwischen Ammer- und Bodensee, eine süddeutsche Erd- und Landschaftsgeschichte“. Er ist – mit Fug und Recht – der
Kenner und Experte dieses Raumes. Dies lässt uns auf diese Exkursion hin gespannt sein, ganz besonders gilt dies
für diejenigen Teilnehmer der beiden Wochenendseminare über die „Gesteine der Nordalpen“ im vergangenen Jahr
und im Frühjahr dieses Jahres. Im Rahmen dieser Exkursion werden sie viele Gesteine in der Natur ansehen, die
ihnen bereits aus dem reichhaltigen Sammlungsmaterial vorgestellt worden sind.
Blick vom Breitenberg bei Pfronten auf den Falkensteinzug (Bildmitte) und dahinter auf die Ostallgäuer Seenplatte,
rechts im Hintergrund begrenzt durch die Ammergauer Alpen. (Foto: Norbert Strauß)
Wir werden uns im Einzelnen den Südteil des Molassebeckens zwischen Kaufbeuren und Füssen, Kempten und
Weiler ansehen, werden die Vorlandmolasse, ihren aufgerichteten Südrand und die unterschiedlichen Mulden der
Faltenmolasse in eindrucksvollen Beispielen kennen lernen. Anders als in der Gegend von München und Augsburg
wurden die Molassesedimente im südlichen Allgäu vor allem als „Radialschüttungen“ aus den Alpen heraus ins Alpenvorland geschüttet. Ihre Gerölle geben Auskunft über das Aussehen der Alpen während der Tertiärzeit.
Keine andere Region des Alpen-Nordrandes besteht aus so vielen verschiedenen, geologischen Einheiten wie die
Allgäuer Alpen, die das Landschaftsbild und die Flora entsprechend vielseitig prägen.
In Form eines N-S-Profils werden wir uns von der Faltenmolasse über das Allgäuer Helvetikum, den Rhenodanubischen Flysch bis zum Rand der Nördlichen Kalkalpen vorarbeiten. Tektonische, sedimentologische, paläogeographische, stratigraphische und paläontologische Themen stehen dabei im Vordergrund. Auch praktische ingenieur- und
hydrogeologische Themen sowie Hinweise auf die Nutzung von Gesteinen und Erzen sollen nicht ausgeklammert
werden. In wenigen Beispielen werden auch Ultrahelvetikum, Feuerstätter Decke („Wildflysch“) und Walsertalzone
(Aroser Zone) in vielfach großartigen Aufschlüssen vorgestellt. Die Sedimente dieser Einheiten, die teilweise in den
Bayerischen Alpen gar nicht vorkommen, sind während der Entstehung des Gebirges abgelagert worden und geben
daher Auskunft über den Zustand der Alpen während des Deckenvorschubes.
Soweit entsprechende Stellen an unserem Reiseweg liegen und einfach erreichbar sind werden außerdem der glaziale Formenschatz sowie alte und junge pleistozäne Ablagerungen im Bereich des Iller-, Lech-Wertach- und RheinBodensee-Vorlandgletschers vorgestellt. Als „Schmanckerl“ ist auch ein Besuch der „Erzgrube Erlebniswelt“
http://www.erzgruben.de/23-0-Museumsdorf.html bei Burgberg am Grünten vorgesehen.
Das Programm
Start ist am So., 10.09.2017 um 8:00 Uhr am ZOB.
Der Anreisetag führt von München über Kaufbeuren,
Markt Oberdorf zum Südhang des Auerbergs, weiter nach
Pfronten und schließlich nach Immenstadt, wo wir unser
Quartier beziehen. Anhand dieser Reiseroute sehen wir
den glaziallen Formenschatz des Iller- und Lech-WertachVorlandgletschers, Aufschlüsse in der Vorlandmolasse,
wie auch in seinem aufgerichteten Südrand, in der Faltenmolasse und schließlich im Flysch. Einchecken im
Hotel Krone in Stein.
Blick vom Siplinger über die Nagelfluhbänke an Heidenkopf
auf den Grünten. (Foto: Andreas Strauß)
Der 2. Tag ist schwerpunktsmäßig dem Helvetikum gewidmet, das im Allgäu in ca.10 km Breite (!) austreicht
und eine Schichtfolge vom Oberjura bis ins Unteroligozän
umfasst. Eisenerzvorkommen hatten über Jahrhunderte
wirtschaftliche Bedeutung. Nahe Burgberg am GrüntenSüdhang wurde der Bergbau erst 1859 eingestellt. Heutzutage sind einige der Erzgruben für Besucher geöffnet;
das Bergwerkmuseum informiert über Mächtigkeit der
Flöze, Gewinnung und Verarbeitung des Erzes.
Der Weg führt uns (bei schönem Wetter) zur Starzlach
am Grünten-Südhang. Es geht weiter an den Fuß des
Ifen, nach Oberstdorf und zum Abschluss besuchen wir
das Knappendorf bei Burgberg. Bei schlechtem Wetter
wird diese Reihenfolge geändert. Fossilienfreunde kommen an diesem Tag auf ihre Kosten.
Der 3. Tag beschert uns geologische „Leckerbissen“: nämlich die Walsertalzone (Aroser Zone), das Ultrahelvetikum
und den Feuerstätter Flysch.
Die Walsertalzone befindet sich tektonisch an der Basis des Oberostalpins; sie ist nur in einem schmalen meist nur
wenige Meter bis maximal wenige Zehnermeter mächtig und keilt aus zwischen Flysch und dem Rand des Kalkalpins. Zudem ist sie extrem heterogen zusammengesetzt. Wir werden sie in an der Straße Bad Hindelang – Oberjoch
bestaunen können.
Auch das Ultrahelvetikum ist geringmächtig. Es stellt den Übergang zwischen dem tiefmeerischen Entstehungsbereich des (rhenodanubischen) Flysch, dem Feuerstätter Flysch einerseits und dem des Helvetikums auf dem europäischen Schelf andererseits dar. Es kann als ehemaliger Kontinentalhang betrachtet werden. Ein schöner Aufschluß befindet sich in einem Steinbruch bei Vorderhindelang.
Der Feuerstätter Flysch tritt ausschließlich im Oberallgäu auf, und hier unter dem – uns bekannten - Rhenodanubischen Flysch. Er setzt sich zusammen aus Sedimenten, die in der Tiefsee abgelagert wurden und z.T. exotischen
Charakter haben. In Turbiditlagen findet sich nicht nur grobes Geröll, sondern auch hausgroße Einzelblöcke. Zudem
ist diese Einheit zerschert und wild verfaltet: daher der Name Wildflysch. Beeindruckende Aufschlüsse sehen wir in
Oberstdorf und Balderschwang.
Der 4. und letzte Tag unserer Exkursion führt uns an den N-Rand des Kalkalpins, über Pfronten und Nesselwang
weiter über eine Nebenstrecke nach Schongau. Der Weg führt zu denselben geologischen Einheiten wie am Anreisetag. Wir erweitern aber den Schatz an interessanten Aufschlüssen.
In München werden wir voraussichtlich gegen 18 Uhr eintreffen.
Blick über die Nagelfluhkette hinweg auf den Allgäuer Hauptkamm von Trettachspitze und Mädelegabel (links) bis zum Widderstein.
Rechts dem Widderstein vorgelagert mit Restschnee das Gottesackerplateau und dahinter der Hohe Ifen. (Foto: Andreas Strauß)
Hinweise zur Ausrüstung:
Damit alle Aufschlüsse problemlos begangen werden können, ist den Anweisungen der Exkursionsleitung Folge zu
leisten. Dies betrifft auch das Sammeln von Fossilien und Gesteinen, das nicht überall gestattet ist. Wegabkürzungen werden mit Rücksicht auf die Natur von den Exkursionsteilnehmern nicht begangen. Eine Helmtragepflicht besteht nicht.
Es sind kleine Wanderungen vorgesehen, die auch in Bachbette (Tobel) führen; für die feste Bergschuhe unverzichtbar sind. Es wäre es von Vorteil, wenn mehrere Teilnehmer zusätzlich auch kniehohe Gummistiefel mitbringen.
Eine dem Wetter angepasste Bekleidung (Regen- und Sonnenschutz) ist ebenfalls ein Muss. Wichtig ist in jedem Fall
ausreichend Getränke mitzunehmen. Generell ist Rucksackverpflegung geplant. Nur bei Regenwetter werden wir ein
Gasthaus aufsuchen. Eine kurze Café- und WC-Pause ist jedoch immer vorgesehen. Einkaufsmöglichkeiten sind
gegeben – nicht jedoch am ersten Exkursionstag !
Für die geologische Exkursionsausrüstung erhalten Sie mit der Reisebestätigung eine Checkliste.
Programm- und Routenänderungen als Anpassung an die Teilnehmer, an die Witterung, zur inhaltlichen Bereicherung, oder aus organisatorischen Gründen bleiben vorbehalten.
Die Mitglieder der Geologisch Mineralogische Interessengemeinschaft (GMI) sind zu dieser Exkursion herzlich eingeladen. Die Anmeldungen sind an den Freundeskreis der Geologischen Staatssammlung zu richten.
Die Organisation übernimmt Reiseveranstalter BBV Touristik GmbH, Max-Joseph-Straße 7a, 80333 München.
Das spezielle Angebot der BBV Touristik für den Freundeskreises der Geologischen Staatssammlung und für die
GMI inklusiv Halbpension, Busreise und Programm:
Reisepreis pro Person im Doppelzimmer
Wir empfehlen folgende Reiseversicherungen:
€ 490,00 ab 15 Teilnehmer
€ 445,00 ab 19 Teilnehmer
€ 410,00 ab 23 Teilnehmer
Reiserücktrittskosten- und Reiseabbruchversicherung:
3,8 % des Reisepreises (ca. 17 €)
oder Vollschutz-Paket
mit Reiserücktritt-, Reiseabbruch-, Gepäck- u. Krankenversicherung
4,5% des Reisepreises (ca. 20 €)
€ 45,00 EZ-Zuschlag (Vorbehalt Verfügbarkeit)
(Alternativ vermitteln wir Ihnen eine Partnerschaft für ein geräumiges Zweibettzimmer)
Eingeschlossene Leistungen:
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3 Übernachtungen im ***Hotel Krone in Stein
bei Immenstadt, (ausgezeichnete Bewertung)
http://www.hotel-krone-stein.de .
Frühstückbuffet und 4-Gang-Abendmenü
Reise mit einem 28-Sitzer, Iveco Midibus
Reiseveranstalter-Haftpflichtversicherung
mit Sicherungsschein
Nicht eingeschlossen:
Tourenverpflegung, Getränke,
Ausgaben privater Natur, Trinkgelder,
gegebenenfalls Eintrittsgebühren.
Für Exkursionsführer oder evtl. Literaturpaket
und evtl. sich sonst ergebende Ausgaben erhebt
der Freundeskreis eine Pauschale von 50,00 €.
Der nicht verbrauchte Teil wird rückerstattet.
Teilnehmerzahl: mindestens 15 Personen,
maximal 24 Personen (+ Führer)
Veranstalter:
BBV Touristik GmbH
Naturkundliche Studienreisen
Max-Joseph-Straße 7a
80333 München
Ansprechpartner: Norbert Strauß, Tel.: 08024-303 688
E-Mail:
[email protected]
Wissenschaftliche Leitung: Prof. Dr. Herbert Scholz
Reiseleiterin: Helga Grottenthaler
Deutsche Staatsangehörige benötigen einen gültigen
Reisepass oder Personalausweis.
Treffpunkt: Am 10. September 2017, 08:00 Uhr
Es gelten die AGBs der BBV Touristik GmbH, unter:
http://bbv-touristik.de/agb , incl. der nachfolgenden
Stornobedingungen:
Ab Buchung bis 30 Tage vor Reiseantritt 25%, vom
29. bis 22. Tag 30%, 21. bis 15 Tag 40%, 14. bis 7. Tag
60%, 6. bis 3. Tag 75%, ab dem 2. Tag oder bei Nichterscheínen 80%, jeweils vom Reisepreis.
am Zentralen Omnibusbahnhof ZOB
an der S-Bahn Donnerbergerbrücke München
Anmeldung erbeten bis 31. März 2017!
Zahlungsbedingungen: Der Reisepreis ist
ein Monat vor Reisebeginn zur Zahlung fällig.
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