Biologie Zellkern, Chromosomen und Mitose VORSSA 2009/CK 1

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Biologie
Zellkern,
Chromosomen
und
Mitose
VORSSA
2009/CK
1. Der
Zellkern
Der
Zellkern
ist
das
grösste
Zellorganell
in
einer
Zelle.
Praktisch
alle
Zellen
enthalten
einen
Zellkern,
eine
wichtige
Ausnahme
sind
die
roten
Blutzellen
(Erythrozyten),
welche
kernlos
sind
und
einige
vielkernige
Zellen,
welche
aus
mehreren
Zellen
verschmolzen
sind,
z.B.
die
Knochen
abbauenden
Osteoklasten.
Die
Form
der
Zellkerne
ist
sehr
variabel,
z.b.
rund,
platt
oder
gelappt.
Der
Durchmesser
beträgt
im
Schnitt
7µm
und
das
Volumen
des
Zellkerns
entspricht
meist
etwa
10%
des
Zellvolumens.
Der
Zellkern
enthält
die
Erbinformation
der
Zelle.
Dadurch
ist
der
Zellkern
auch
das
Steuerzentrum
der
Zelle,
er
enthält
alle
für
die
Funktion
der
Zelle
nötigen
Informationen.
Im
Zellkern
jeder
Zelle
ist
das
gesamte
Erbgut
eines
Lebewesens
enthalten!
Der
Zellkern
ist
von
einer
Kernmembran
mit
vielen
Kernporen
umgeben.
Durch
diese
Poren
können
Stoffe
zwischen
dem
Kern
und
den
Cytoplasma
ausgetauscht
werden.
Im
Zellkern
finden
sich
ein
bis
mehrere
kleine,
runde
Kernkörperchen,
in
ihnen
werden
Untereinheiten
der
Ribosomen
hergestellt.
Die
Kernkörperchen
sind
besonders
gut
anfärbbar.
1.1. Aufgabe:
Beschrifte
den
Zellkern
und
skizziere
den
dazugehörenden
Zellumriss
in
realistischem
Grössenverhältnis
2. Die
Erbinformation
–
ein
Experiment
Im
Jahr
1961
gelang
dem
britischen
Biologen
John
Gurdon
ein
Aufsehen
erregendes
Experiment
mit
dem
afrikanischen
Krallenfrosch
(Xenopus).
Von
diesem
grünbraunen
Frosch
gibt
es
eine
Albinovariante,
welche
keine
Farbpigmente
und
rote
Augen
besitzt.
Den
Eiern
des
grünbraunen
Krallenfrosches
wurden
in
einem
Experiment
die
Zellkerne
entfernt.
Stattdessen
wurden
Zellkerne
aus
Hautzellen
des
Albinofrosches
in
die
Eier
eingepflanzt.
Aus
den
Eiern
schlüpften
Kaulquappen,
die
sich
alle
zu
farblosen
Albinofröschen
entwickelten.
2.1. Aufgabe:
Was
zeigt
dieses
Experiment?
Notiere
deine
Schlussfolgerungen.
3. Die
Chromosomen
Das
Erbgut
entspricht
einem
Bauplan,
in
dem
festgehalten
ist,
wie
ein
Lebewesen
heranwächst.
Das
Erbgut
ist
als
DNA
(Desoxyribonukleinsäure)
in
Form
einer
Doppelhelix,
einer
Art
spiralförmiger
Strickleiter
gespeichert.
Beim
Menschen
verteilt
sich
das
Erbgut
auf
46
Chromosomen.
Die
Chromosomen
werden
nur
während
der
Kernteilung
(Mitose)
so
stark
spiralisiert,
dass
sie
deutlich
in
Erscheinung
treten.
Normalerweise
liegt
die
Erbsubstanz
fädig
vor,
da
von
der
DNA
fortlaufend
Informationen
abgelesen
werden
müssen.
1
Biologie
Zellkern,
Chromosomen
und
Mitose
VORSSA
2009/CK
Chromosomen
wurden
vor
über
150
Jahren
unter
dem
Lichtmikroskop
entdeckt.
Jedes
Chromosom
besteht
aus
zwei
schlegelförmigen
Chromatiden
mit
einer
gemeinsamen
Einschnürung,
dem
Zentromer.
Dort
haften
die
beiden
Chromatiden
aneinander.
Die
Lage
des
Zentromers
ist
für
jedes
Chromosom
charakteristisch.
Jedes
Chromatid
besteht
aus
einem
langen
DNA‐Faden,
der
in
regelmässigen
Abständen
über
kugelige
Eiweisskörper
gewickelt
ist.
Diese
Gebilde
können
sich
ihrerseits
durch
Schraubung
und
Faltung
weiter
zusammenlagern,
wodurch
schliesslich
das
lichtmikroskopisch
sichtbare
Chromosom
entsteht.
3.1. Aufgabe:
Beschrifte
die
Abbildung
mit
Hilfe
des
Textes
4. Das
Karyogramm
Das
gesamte
Erbmaterial
einer
Zelle
heisst
Genom.
Das
Karyogramm
ist
die
geordnete
Darstellung
der
Chromosomen
einer
Körperzelle.
Dafür
werden
die
Chromosomen
durch
ein
Mikroskop
fotografiert
und
die
einzelnen
Chromosomen
danach
im
Computer
nach
Grösse,
Lage
des
Zentromers
und
Bandenmuster
sortiert.
Die
entsprechende
Zelle
muss
sich
hierfür
in
der
Metaphase
(Anordnung
in
der
Mitte,
bevor
die
Chromatiden
auseinander
gezogen
werden)
der
Mitose
befinden.
4.1. Welches
Geschlecht
hat
der
Mensch
mit
dem
nebenstehenden
Chromosomensatz?
Die
46
Chromosomen
der
Körperzellen
bestehen
aus
23
Chromosomenpaaren,
man
spricht
auch
vom
doppelten
oder
diploiden
Chromosomensatz.
Chromosomenpaare
mit
entsprechenden
Erbinformationen
heissen
homologe
Chromosomen.
Keimzellen
haben
nur
23
Chromosomen
(je
ein
Chromosom
von
jedem
Paar),
den
einfachen
oder
haploiden
Chromosomensatz.
In
Körperzellen
liegt
meist
ein
diploider
Chromosomensatz
vor.
4.2. Handelt
es
sich
beim
abgebildeten
Karyogramm
um
einen
diploiden
oder
haploiden
Chromosomensatz?
Welche
wichtige
Ergänzung
fehlt?
2
Biologie
Zellkern,
Chromosomen
und
Mitose
VORSSA
2009/CK
5. Einige
Chromosomenzahlen
Alle
Lebewesen
(Arten)
haben
eine
für
sie
typische
Zahl
von
Chromosomen.
Diese
Anzahl
ist
in
jedem
Kern
jeder
Körperzelle
zu
finden!
5.1. Findest
du
einen
Zusammenhang
zwischen
Chromosomenzahlen
und
Verwandtschaftsbeziehungen
oder
Organisationshöhe
der
Lebewesen
in
der
Tabelle?
6. Mitose
(Kernteilung)
&
Replikation
(Verdoppelung
der
DNA)
Bei
der
Zellteilung
entstehen
aus
einer
Mutterzelle
zwei
Tochterzellen.
Der
Verlauf
der
Zellteilung
stimmt
bei
allen
Lebewesen
weit
gehend
überein.
Sie
ist
daher
ein
Grundvorgang
des
Lebens.
Der
eigentlichen
Zellteilung
geht
immer
die
Kernteilung
(Mitose)
voraus.
Eine
Mitose
dauert
ungefähr
eine
Stunde
und
lässt
sich
in
verschiedene
Stadien
einteilen.
Nach
Abrundung
der
Zelle
kommt
es
zu
einer
zunehmenden
Spiralisierung
der
DNA,
sodass
ein
Knäuel
aus
Chromosomen
sichtbar
wird.
Gleichzeitig
verdoppeln
sich
die
Zentrosomen
und
wandern
an
die
gegenüberliegenden
Zellpole.
Zwischen
diesen
beginnt
sich
der
Spindelapparat
auszubilden.
Danach
zerfällt
die
Kernhülle,
so
dass
sich
die
Mikrotubuli
des
Spindelapparates
an
die
Chromosomen
anheften
können.
Später
werden
die
Chromosomen
in
eine
Ebene
der
so
genannten
Aequatorialebene
angelagert.
Darauf
trennen
sich
die
Chromosomen
im
Bereich
der
Zentromere,
sodass
jeweils
zwei
Einzelchromatiden
entstehen.
Dann
werden
die
jeweils
46
Chromatiden
durch
die
Spindelfäden
an
die
gegenüber
liegenden
Pole
gezogen.
In
Anschluss
entspiralisieren
sich
die
Chromatiden
wieder
und
neue
Kernhüllen
werden
ausgebildet.
Fast
gleichzeitig
entstehen
durch
Durchschnürung
zwei
Tochterzellen.
Dabei
verschwindet
der
Spindelapparat,
die
Zellorganellen
werden
auf
die
beiden
Tochterzellen
verteilt
und
wieder
vervollständigt.
In
Anschluss
an
die
Mitose
werden
die
Einzelchromatiden
der
46
Chromosomen
zu
Doppelchromatiden
verdoppelt:
Die
Einzelfäden
der
DNA
weichen
auseinander
und
jeder
Einzelfaden
wird
so
ergänzt,
dass
danach
zwei
identische
Doppelfäden
vorliegen,
jeder
mit
einer
alten
und
einer
neuen
Hälfte.
Damit
ist
wieder
die
Vorlage
für
eine
erneut
e
Mitose
gescha
ffen.
3
Biologie
Zellkern,
Chromosomen
und
Mitose
VORSSA
2009/CK
6.1. Aufgabe:
Ordne
den
Abbildungen
1
–
12
die
folgenden
Texte
zu:
•
Je
eine
Chromosomen‐
hälfte
(Chromatid)
wird
von
den
Spindelfasern
an
einen
Zellpol
gezogen
•
Die
Kernmembran
löst
sich
auf,
die
Spindelfasern
heften
sich
an
die
Zentro‐
mere
der
Chromosomen
•
Die
DNA
liegt
nun
in
einfacher
Form
vor
•
Der
DNA–Strang
wird
beidseitig
mit
den
passenden
Basen
ergänzt
•
Die
DNA‐Fäden
verkürzen
sich,
es
bilden
sich
Chromosomen.
In
der
Zelle
bildet
sich
der
Spindelfaserapparat
•
Es
bildet
sich
einen
neue
Kernmembran
und
zwischen
den
Polen
eine
neue
Zellmembran
•
Das
Zentrosom
hat
sich
verdoppelt,
die
DNA
liegt
im
Zellkern
in
Form
eines
ungeordneten
Fadengewirrs
vor
•
Die
Chromosomen
entspiralisieren
sich,
so
dass
die
DNA
wieder
in
Form
von
langen
Fäden
vorliegt
•
Die
Chromosomen
werden
durch
Spindelfasern
in
der
Mitte
der
Zelle
angeordnet
•
Die
DNA
hat
sich
verdoppelt
(die
beiden
Fäden
werden
an
einer
Stelle
(Zentromer)
zusammengehalten)
•
Die
Chromatiden
sind
an
den
Zellpolen
angekommen
•
Der
DNA
‐
Strang
spaltet
sich
auf
7. Die
DNA
und
ihre
Verdoppelung
nach
der
Zellteilung

Alle
Angaben
findest
du
im
Text
auf
der
nächsten
Seite
7.1. Beschrifte
in
der
unteren
Abbildung
(entschraubt)
die
einzelnen
Bestandteile
der
DNA
7.2. Jeweils
zwei
der
vier
Basen
passen
zusammen
wie
Schloss
und
Schlüssel
und
können
sich
daher
miteinander
paaren.
Verdeutliche
dies,
indem
du
die
Basen
in
der
untersten
Abbildung
mit
folgenden
Farben
kennzeichnest:
•
•
•
•
lang,
gerundet:
blau
(C)
kurz,
gerundet:
gelb
(G)
lang,
zugespitzt:
grün
(T)
kurz,
zugespitzt:
rot
(A)
7.3. Ahme
die
Verdoppelung
der
DNA
im
Modell
nach:
•
Nimm
von
jeder
der
vier
Farben
(sie
entsprechen
den
Basen)
acht
Zettelchen
•
•
Lege
von
jeder
Farbe
vier
auf
die
Seite
Lege
mit
den
restlichen
16
Stück
eine
DNA,
die
8
Basenpaare
lang
ist,
mit
möglichst
gemischter
Basenabfolge
•
Ahme
nun
die
Verdoppelung
mit
den
zur
Seite
gelegten
Basen
nach.
•
Überprüfe
das
Resultat:
sind
die
beiden
nun
erhaltenen
DNAs
identisch?
Jeweils
ein
bestimmter
Fadenabschnitt
der
DNA
enthält
die
Information
für
die
Bildung
eines
Proteins.
Dieser
Abschnitt
wird
als
Gen
bezeichnet.
Beim
Menschen
gibt
es
ca.
25'000
Gene.
Das
sind
nur
etwa
5%
der
vorhandenen
DNA.
Die
restlichen
95%
werden
nicht
zur
Informationsübermittlung
genutzt.
Die
Gene
sind
dabei
auf
den
Chromosomen
nicht
wahllos
und
immer
unterschiedlich
angeordnet.
Vielmehr
sind
Gene,
die
das
gleiche
Protein
verschlüsseln
auf
den
beiden
Chromosomen
eines
Chromosomenpaares
an
der
gleichen
Stelle
lokalisiert.
4
Biologie
Zellkern,
Chromosomen
und
Mitose
5
VORSSA
2009/CK
Biologie
Zellkern,
Chromosomen
und
Mitose
VORSSA
2009/CK
8. Zusammenfassung
und
weitere
Übungen
8.1. Das
komplette
Karyogramm
des
Menschen
trägt
46
Chromosomen.
Hier
siehst
du
ein
Karyogramm
mit
vier
Chromosomen:
zeige
daran
die
Begriffe
homolog,
diploid
und
haploid
auf.
8.2. Nenne
drei
Beispiele,
wo
die
Kernteilung
(Mitose)
eine
wichtige
Rolle
spielt.
8.3. Fülle
die
Lücken:
Die
___________________
auf
einem
DNA‐Strang
sind
sozusagen
die
„Sprache
des
Lebens“,
vergleichbar
mit
einem
Alphabet
aus
nur
vier
_________________.
Einzelne
Abschnitte
auf
der
DNS
nennt
man
________.
Wenn
sich
eine
Zelle
nicht
in
Teilung
befindet,
sind
die
DNS‐Fäden
nicht
als
Chromosomen
sichtbar,
sondern
sie
liegen
als
________________
im
Zellkern
vor.
Damit
die
Erbinformationen
für
den
Stoffwechsel
und
die
______________________
verfügbar
sind,
müssen
sie
in
möglichst
offener
Form
im
Zellkern
vorliegen.
Die
Mitose
(=
_______________
)
ist
die
exakte
Verteilung
von
______________________
auf
beide
Tochterzellen.
Das
Ergebnis
sind
also
zwei
genetisch
__________________
Tochterkerne
(=
___________
).
Bei
der
Kernteilung
liegen
die
DNS‐Fäden
als
________________
vor.
So
wie
wir
die
Erbmasse
von
der
Form
her
kennen,
ist
sie
also
genau
genommen
Erbsubstanz
in
______________‐form.
Erst
nach
der
Kernteilung
folgt
die
eigentliche
___________________.
Zwei
durch
____________
entstandene
Zellen
sind
kleiner
als
die
Mutterzelle,
sie
müssen
also
_______________.
In
dieser
Zeit
wird
auch
das
Erbmaterial
wieder
_________________,
damit
die
Zelle
erneut
zur
Teilung
bereit
ist,
wenn
der
nächste
Impuls
zur
Zellteilung
folgt.
8.4. Kannst
du
auf
der
Abbildung
eine
Reihenfolge
der
in
Teilung
befindlichen
Zellen
erkennen?
8.5. Fasse
die
Verdoppelung
der
DNA
in
einfachen
Worten
zusammen:
6
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