UNGARN ALS STANDORT FÜR DEUTSCHE UNTERNEHMEN

Werbung
BUDAPESTI GAZDASÁGI FŐISKOLA
KÜLKERESKEDELMI FŐISKOLAI KAR
Nemzetközi kommunikáció szak
Szakfordító-tolmács szakirány német nyelven
UNGARN ALS STANDORT FÜR DEUTSCHE UNTERNEHMEN
(MAGYARORSZÁG MINT TELEPHELY A NÉMET BEFEKTETŐK
SZEMSZÖGÉBŐL)
Készítette: Koch Eszter
Budapest, 2007.
Inhaltsverzeichnis
1. Einführung......................................................................................................... 5
2. Zur Geschichte und zum Wesen der deutsch-ungarischen Beziehungen ......... 8
2.1. Geschichte....................................................................................................................... 8
2.2.Wirtschaftsbeziehungen .................................................................................................. 8
3 Ausländische Direktinvestitionen .................................................................... 11
3 Ausländische Direktinvestitionen .................................................................... 11
3.1. Zum Wesen der Direktinvestitionen ............................................................................ 11
3.2. Ausländische Direktinvestitionen in Ungarn.............................................................. 12
3.3. Deutsche Direktinvestitionen in Ungarn..................................................................... 15
4. Kriterien für die Standortwahl ........................................................................ 21
4.1. Die Bedeutung von Standortwahl................................................................................ 21
4.2. Kriterien für die Standortwahl..................................................................................... 21
4.3. Fragebogen................................................................................................................... 23
5. Bewertung des Fragebogens ........................................................................... 26
5.1. Rahmenbedingungen ................................................................................................... 26
5.1.1. EU-Mitgliedschaft.................................................................................................. 26
5.1.2. Steuerung................................................................................................................ 27
5.1.3. Infrastruktur............................................................................................................ 29
5.1.4. Rechtssicherheit ..................................................................................................... 31
5.1.5. Subventionierung ................................................................................................... 31
5.1.6. Politische Stabilität................................................................................................. 33
5.1.7. Wirtschaftliche Entwicklung.................................................................................. 34
5.1.8. Forschung und Entwicklung................................................................................... 36
5.1.9. Korruption .............................................................................................................. 37
5.1.10. Bürokratie............................................................................................................. 38
5.1.11. Beschaffung der zur Firmengrünung nötigen Erlaubnisse................................... 39
5.1.12. Die Höhe des Gründungskapitals......................................................................... 40
5.2. Arbeitsmarkt ................................................................................................................. 42
5.2.1. Vorhandensein von qualifizierten Arbeitskräften .................................................. 42
5.2.2. Lohnkosten ............................................................................................................. 43
5.3. Beschaffungsmöglichkeiten......................................................................................... 44
5.4. Absatzmarkt .................................................................................................................. 46
5.5. Persönliche Gründe...................................................................................................... 48
5.6. Beurteilung verschiedener Länder als Unternehmensstandort.................................. 50
3
5.6.1. Estland.................................................................................................................... 51
5.6.2. Lettland................................................................................................................... 52
5.6.3. Litauen.................................................................................................................... 53
5.6.4. Kroatien .................................................................................................................. 54
5.6.5. Rumänien ............................................................................................................... 55
5.6.6. Bulgarien ................................................................................................................ 56
5.6.7. Ungarn.................................................................................................................... 57
5.6.8. Tschechien.............................................................................................................. 58
5.6.9. Slowakei ................................................................................................................. 59
5.6.10. Slowenien ............................................................................................................. 60
5.6.11. Ukraine ................................................................................................................. 61
5.6.12. Russland ............................................................................................................... 62
5.6.13. China .................................................................................................................... 64
5.6.14. Indien.................................................................................................................... 65
6. Zusammenfassung und Schlussfolgerung ....................................................... 68
7. Quellenverzeichnis .......................................................................................... 70
4
1. Einführung
Zum Thema meiner Diplomarbeit habe ich Ungarn als Standort für deutsche Unternehmen
gewählt. Ich habe mir zum Ziel gesetzt, mit Hilfe eines Fragebogens zu prüfen, wie attraktiv
Ungarn als Standort für ausländische – in diesem Fall deutsche- Unternehmen ist. Mein
Ausgangspunkt ist, dass Ungarn aufgrund der früheren Erhebungen der Deutsch-Ungarischer
Handelskammer attraktiv für deutsche Unternehmen war. Ich möchte prüfen, ob diese
günstige Beurteilung auch bei den derzeitigen Umständen gültig ist. Die Zusammenstellung
und Bewertung dieses Fragebogens bilden die Grundlage für meine Arbeit.
Als Erstes lass uns kurz erörtern, warum die ausländischen Beziehungen – hauptsächlich
Wirtschafts- und Handelsbeziehungen – für Ungarn wichtig sind. Im Allgemeinen lässt sich
sagen, dass ein kleines Land Mangel an eigenen Rohstoffen und eigenem Kapital hat und auf
die Wirtschaftsbeziehungen mit anderen Ländern angewiesen ist. Die Wirtschaftslage eines
kleinen Landes – wie unter anderem Ungarns – ist in großem Maße von äußeren Faktoren
abhängig. Zur Entwicklung unseres Bruttoinlandproduktes tragen die Handelsbeziehungen
und ausländische Direktinvestitionen erheblich bei. Handelsbeziehungen sind nicht nur wegen
der aus den Transaktionen stammenden Einnahmen von großer Bedeutung, sondern auch,
weil sie als Grundsteine für Investitionen im Land des Handelspartners gelten.
Überhaupt ist es eine unentbehrliche Voraussetzung zur Entwicklung einer Volkswirtschaft an
der internationalen Arbeitsteilung teilzunehmen. Heutzutage verstärkt sich der Prozess der
Globalisierung und Regionalisierung in der Weltwirtschaft immer mehr. Von den
miteinander konkurrierenden Grundsätzen
der Weltwirtschaft überwiegt
heutzutage der
Liberalismus. Es war vor ein Paar Jahrzehnten in Ungarn noch nicht so. Die Länder auf den
zwei Polen der Welt schirmten sich durch protektionistische Maßnahmen ab.
Protektionismus bedeutet die Gesamtheit von Maßnahmen, die die Industrie des betreffenden
Landes durch Zölle, Quoten, nicht mengenmäßige Beschränkungen bzw. Steuern gegen die
Produkte der ausländischen Firmen schützen. Auch ein Mittel des Protektionismus kann die
Subvention der inländischen Unternehmen sein. Liberalismus bedeutet dagegen Abbau von
diesen Handelsbeschränkungen.
5
Dabei geht es also darum, dass die Länder die Zölle, Quoten und die nicht mengenmäßigen
Beschränkungen unter einander aufheben. So entsteht ein freier Handel, dessen Vorteile auf
den Wirkungen der internationalen Arbeitsteilung beruhen.
Internationale Arbeitsteilung ist in der Regel ökonomisch vorteilhaft, wenn zwischen den
Ländern
Kostenunterschiede bestehen.
Für Kostenunterschiede
sind
zwei
Gründe
verantwortlich: Die Menge und die Qualität der verfügbaren Produktionsfaktoren, also etwa
die Vorräte an Bodenschätzen und das Klima (Natur bzw. Boden), der Ausbildungsstand und
die Leistungsbereitschaft der Bevölkerung (Arbeit) sowie die Ausstattung der Betriebe mit
Maschinen und Werkzeugen (Kapital) weichen voneinander ab. Für die Produktionsfaktoren
müssen unterschiedliche Preise (Grundstückpreise, Mieten, Löhne, Zinsen, usw.) gezahlt
werden. Beide Ursachen bewirken internationale Kostendifferenzen, und es erscheint
ökonomisch vorteilhaft, dass sich die Länder auf die Erzeugung jener Güter spezialisieren,
die sie im Vergleich zu anderen Ländern billiger produzieren können. (Olaszy-Pákozdiné,
315.)
Die
internationale
Arbeitsteilung
kann
den
beteiligten
Ländern
neue
Beschäftigungsmöglichkeiten bieten und durch Wirtschaftswachstum zur Steigerung des
materiellen Wohlstandes beitragen. Es ergeben sich einerseits auch Nachteile. Sie sind eine
Folge davon, dass mit der Arbeitsteilung zwangläufige Abhängigkeiten entstehen. Als
Hauptgründe
gegen
Freihandel
werden
daher
immer
wieder
Sicherheitsgründen
hervorgebracht. (Olaszy –Pákozdiné, 315.)
Im 19.Jahrhundert liberalisierten viele Länder ihre Handelspolitik durch Zollsenkungen. Die
liberalisierten und immer engeren Handelsbeziehungen sind aber nur einen Aspekt der
Globalisierung zu betrachten. In der globalisierten Welt sind die Länder mit mehreren Faden
zusammengeknüpft, sie wirken auf anderen Bereichen (Wirtschaft, Politik, Kultur, Technik,
Umweltschutz) auch zusammen, um auf die neuen Herausforderungen antworten zu können.
Da der Schwerpunkt meiner Arbeit auf der wirtschaftlichen Kooperation liegt, werde ich mich
mit diesem Gebiet eingehender beschäftigen. Die oben erwähnten Handelsbeziehungen, bzw.
die verschiedenen wirtschaftlichen Organisationen und Unionen sind auch Teile der
Kooperation. Als Mittel für Expansion oder Kostenverminderung bietet sich die
Direktinvestition ins Ausland. Die globalisierte Weltwirtschaft wirkt sich auf die
6
internationale Wirtschaftspolitik aus und ein kleines Land mit offener Wirtschaft, wie z.B.
Ungarn muss sich den Erwartungen, bzw. der aktuellen Entwicklung der Weltwirtschaft
anpassen. Der Erfolg der Außenwirtschaft wird von drei wichtigen Faktoren; den inneren
Bedingungen, Gegebenheiten und der Leistung der Volkswirtschaft bestimmt. Die Ausfuhren
von
Ungarn
betragen
40-50%
des
Bruttoinlandproduktes
und
die
ausländischen
Direktinvestitionen bilden auch eine erhebliche Einnahmenquelle für den Staat. (Majoros, 4050.)
Als Folge des politischen Systemwechsels hat auch eine marktwirtschaftliche Transformation
in Ungarn zwischen 1990-1998 stattgefunden. Die Marktorientationen mussten restrukturiert
werden. Das Land hat seine Außenwirtschaft für Westeuropa und für die ganze Welt eröffnet,
und versuchte es, eine exportorientierte Wirtschaft auszugestalten. Man hat sich zum Ziel
gesetzt, einen starken Innenmarkt zustande zu bringen. Die westlichen Investoren haben nicht
nur dadurch geholfen, dass sie ihr Kapital ins Land gebracht haben, sondern auch dadurch,
dass sie ein wettbewerbsfähiges gesellschaftliches und wirtschaftliches Umfeld geschaffen
haben. Nach Ungarn sind die wichtigsten Investoren aus Deutschland gekommen, sie spielen
also eine sehr wichtige Rolle in der Entwicklung der ungarischen Wirtschaft und Gesellschaft.
(Majoros, 40-50.)
Nun wollen wir im Weiteren nachgehen, wie sich deutsch-ungarischen Beziehungen
entwickelt haben und wie sie so eng geworden sind.
7
2. Zur Geschichte und zum Wesen der deutsch-ungarischen Beziehungen
2.1. Geschichte
Das erste Band wurde verknüpft, nachdem Ungarn und die Bundesrepublik Deutschland am
21. Dezember 1973 diplomatische Beziehungen aufgenommen hatten. Am 10. September
1989 eröffnete Ungarn seine Grenze zu Österreich für die Flüchtlinge aus der damaligen
DDR und damit trug es zur deutschen Wiedervereinigung bei. 1992 wurde einen Vertrag
„über freundschaftliche Zusammenarbeit und Partnerschaft in Europa“ zwischen der Republik
Ungarn und der Bundesrepublik Deutschland abgeschlossen. Nicht nur die bilateralen
Abkommen trugen dazu bei, dass die beiden Länder einander immer näher gekommen sind.
Es gibt eine Reihe von multilateralen Abkommen, die sowohl die BDR als auch Ungarn
unterzeichnet hat. Darüber hinaus sind beide Staaten Mitglied in mehreren internationalen
Organisationen. Die Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Ungarn wurde durch das
Europaabkommen zwischen der Europäischen Union und Ungarn 1994, die Aufnahme
Ungarns in die NATO im März 1999, und
die im Jahre 2002 abgeschlossenen EU-
Beitrittsverhandlungen erweitert und vertieft. Seit 1. Mai 2004 ist Ungarn Mitglied der
Europäischen Union.
2.2.Wirtschaftsbeziehungen
Die deutsch-ungarischen Wirtschaftsbeziehungen lassen sich mit Hilfe einer Broschüre der
deutschen Botschaft in Ungarn sehr gut verfolgen. Danach sei Deutschland der wichtigste
Wirtschaftspartner Ungarns vor Österreich, Frankreich, den Niederlanden und China. Im Jahr
2005 stammten 25% der ungarischen Importe aus Deutschland und etwa 30% der ungarischen
Exporte gingen nach Deutschland. Deutschland ist eines der wenigen Länder, mit denen
Ungarn eine positive Außenhandelsbilanz hat. Deutschland ist auch das führende ausländische
Investitionsland in Ungarn: Knapp ein Drittel der gesamten ausländischen Direktinvestitionen
seit 1990 entfallen auf deutsche Unternehmen (etwa 12 Mrd. EUR von insgesamt 36 Mrd.
EUR). Im Jahr 2005 wurden von deutscher Seite etwa 500 Millionen Euro in Ungarn re- oder
neu investiert. Es gibt in Ungarn über 7.000 ganz oder teilweise mit deutschem Kapital
gegründete Unternehmen. (Német-magyar gazdasági kapcsolatok, 10-14)
8
Unternehmen
aus
Deutschland
haben
sich
vor
allem
im
Automobil-
und
Maschinenbaubereich engagiert: Die deutsch-ungarische Vorzeigefabrik ist das Motorenwerk
von Audi im westungarischen Győr mit 2,6 Mrd. Euro Investitionsvolumen bis 2005). Neben
weiteren Großinvestoren wie z.B. Deutsche Telekom, RWE, E.ON, Allianz, Bosch, Siemens,
Knorr-Bremse oder ZF liegt der Schwerpunkt bei mittelständischen (Maschinenbau/Automobilzuliefer-) Unternehmen. Deutsche Investoren haben neben Kapital auch
technisches und Managementwissen nach Ungarn gebracht und damit entscheidend zur
Umwandlung der ungarischen Wirtschaft in eine moderne und im europäischen Binnenmarkt
wettbewerbsfähige Marktwirtschaft beigetragen. Deutsche Unternehmen genießen dadurch
hohes Ansehen in Ungarn.
Das wichtigste Bindeglied in den Wirtschaftsbeziehungen ist die Deutsch-Ungarische
Industrie- und Handelskammer (DUIHK) in Budapest. Sie vertritt die wirtschaftlichen
Interessen von mehr als 1.000 Mitgliedsfirmen aus Deutschland und Ungarn. Die von ihr
vertretenen Unternehmen erwirtschaften rund 40% des ungarischen Bruttoinlandsprodukts,
tragen mehr als ein Drittel zum ungarischen Gesamtexport bei und beschäftigen weit mehr als
200.000 Menschen. Zu den wichtigsten Aufgaben der DUIHK, dem Sprachrohr der deutschen
Wirtschaft in Ungarn, gehört es, potentielle deutsche Investoren vor dem Markteintritt zu
beraten. Bei der Verbreitung von Informationen über Geschäftsmöglichkeiten für deutsche
Unternehmen in Ungarn spielt auch die Außenstelle der Bundesagentur für Außenwirtschaft
(bfai) in Budapest eine wichtige Rolle.
Eine Reihe deutscher Bundesländer spielt in den deutsch-ungarischen Wirtschaftsbeziehungen
eine hervorragende
Rolle und unterhält jährlich tagende gemischte Kommissionen mit
Ungarn. Dabei geht es sowohl um neue Chancen für Handel und Investitionen als auch um
gezielte Beratung der ungarischen Behörden etwa bei der Mittelstandsförderung oder beim
Umgang mit den Instrumenten der EU-Förderprogramme. Die Bundesländer Bayern, Sachsen
und Hessen werden in Ungarn durch die DUIHK vertreten.
Deutschland hat die Entwicklung der Marktwirtschaft in Ungarn bereits seit der Wendezeit
tatkräftig unterstützt. In Abstimmung mit der ungarischen Regierung konzentrierte sich die
Unterstützung der Bundesregierung und der Bundesländer auf den Unternehmenssektor. Im
Vordergrund standen die Privatisierungsberatung und die Stärkung der Wettbewerbs- und
Kooperationsfähigkeit der mittelständischen Unternehmen. Wichtige Maßnahmen waren
Qualifizierungsmaßnahmen
im
Rahmen
von
Kammerpartnerschaften
und
Trainee9
Programmen. Das "Transform"- Programm der Bundesregierung brachte erfahrene Experten
aus Wirtschaft, Gewerkschaften und öffentlicher Verwaltung nach Ungarn, um beim Aufbau
von Institutionen der Zivilgesellschaft und einer modernen Verwaltung zu helfen. Das
"START"-Programm unterstützte Existenzgründer und mittelständische Firmen. Andere
Programme förderten z.B. energiesparende Maßnahmen im Wohnungsbau. Insgesamt hat
Deutschland seit der Wende 1989/90 über 300 Projekte mit einem Gesamtvolumen von über
258 Mio. EUR in Ungarn gefördert. (Német-magyar gazdasági kapcsolatok; S. 10-14.)
Ungarn wird seit dem Beitritt zur EU aus den Struktur- und Kohäsionsfonds der EU gefördert.
Von 2004 bis 2006 stehen Ungarn hierfür Mittel in Höhe von 3,2 Mrd. Euro zur Verfügung.
Für 2007 bis 2013 sollen es rund 23 Mrd. Euro sein. Vor seinem EU-Beitritt hat Ungarn
insgesamt Fördermittel in Höhe von 2,3 Mrd. EUR im Rahmen der so genannten
Vorbeitrittsinstrumente erhalten. Deutschlands Anteil daran betrug etwa 25%. (Német-magyar
gazdasági kapcsolatok, 10-14.)
10
3 Ausländische Direktinvestitionen
3.1. Zum Wesen der Direktinvestitionen
Nach
dem
Strukturwandel
der
mittelosteuropäischen
Staaten
ermöglichte
die
Umstrukturierung der Wirtschaftsbeziehungen eine größere Offenheit in die Richtung
Westens. Als erster Schritt wurden Handelsbeziehungen aufgenommen, dann sind später
Verhandlungen von dem EU-Beitritt der früheren sozialistischen Länder begonnen. In dieser
Zeit haben die westlichen Firmen angefangen, nach neuen Standorten für ihr Unternehmen in
Mittelosteuropa zu suchen. Diese Investitionen erschienen gegenseitig vorteilhaft zu sein. Die
westlichen Firmen haben dadurch neue Absatzmärkte für ihre Produkte und häufig
kostengünstigere Voraussetzungen wegen der niedrigeren Abgaben und Lohnerwartungen für
die Produktion gefunden. Da die westlichen Märkte schon gesättigt waren, brauchten die
Firmen neue Konsumenten.
Die mitteleuropäischen Ländern haben auch von der Expansion westlicher Firmen profitiert:
Nämlich konnte das in der sozialistischen Ära angehäufte Haushaltsdefizit dieser Staaten
durch die Einnahmen von ausländischen Direktinvestitionen gedeckt werden. Einen weiteren
Vorteil war es für sie, dass die westlichen Firmen ihr auch bei der Transformation in stabile
Demokratie und Marktwirtschaft geholfen haben.
In den 90ern Jahren war also die wichtigste Zielsetzung westlicher Firmen, nach Osten zu
expandieren und auf dem mittelosteuropäischen Markt Fuß zu fassen. Seitdem wurde eine
Anzahl von Tochterunternehmen in den Transformationsländern gegründet, und sind auch
andere Faktoren bei der Standortwahl wichtig geworden. Heutzutage suchen die Firmen nach
solchen Standorten, wo die Produktion bei günstigen Rahmenbedingungen – in Hinsicht der
Wirtschaft, der Politik, des Arbeitsmarktes und des Absatzmarktes - am billigsten ist. Deshalb
ist der internationale Standortwettbewerb in den vergangenen Jahren – besonders nach dem
EU-Beitritt der Transformationsländer - stark zugenommen. Es steht im Interesse aller neuen
Mitglieder, ein investoren- und unternehmensfreundliches Klima zu gestalten, weil sie
dadurch ihre Einnahmen steigern können und bessere Aussichten für die weitere Entwicklung
haben. Es wird also heutzutage sehr oft die Wichtigkeit der ausländischen Beziehungen auch
in Ungarn betont. Deshalb möchte ich vorstellen, wie man Direktinvestition definieren kann
11
und mit welchem Mittel die ausländischen Investoren ins Land angelockt werden können und
für sie die entsprechenden Bedingungen ausgestaltet werden können.
„Als Direktinvestition bezeichnet man die finanzielle Beteiligung eines Investors
(Direktinvestor, Muttergesellschaft) an einem Unternehmen in einem anderen Land
(Tochtergesellschaft), die meist dazu bestimmt ist, mögliche Markteintrittsbarrieren zu
umgehen und einen dauerhaften Einfluss auf die Geschäftspolitik dieses Unternehmens
auszuüben.“ (Wikipedia)
Aus der Sicht des Inlandes unterscheidet man zwischen aktiven Direktinvestitionen
(Direktinvestitionen
im
Ausland)
und
passiven
Direktinvestitionen
(ausländische
Direktinvestitionen im Inland). Direktinvestitionen gelten als wichtiger Indikator für die
Globalisierung. Sie bilden direkte, stabile und im Allgemeinen langfristige Verflechtungen
zwischen
Volkswirtschaften.
Direktinvestitionen
in
Prozent
des
nominellen
Bruttoinlandproduktes (BIP) gelten als das am häufigsten verwendete, aus der
Direktinvestitionsstatistik ableitbare Maß für die Globalisierung einer Volkswirtschaft. Dieser
Indikator wird für die Zuflüsse, Bestände, oder die Einkommen aus Direktinvestitionen
erstellt. (Wikipedia)
3.2. Ausländische Direktinvestitionen in Ungarn
Erst nach dem Systemwechsel der mittel- und osteuropäischen Länder haben ausländische
Firmen auf dem östlichen Markt Fuß gefasst. Die damalige Reorientierung der
Wirtschaftspolitik
Ungarns
ermöglichte
einer
größeren
Offenheit
nach
Westen.
Handelsbeziehungen mit westlichen Staaten wurden aufgenommen und diese Staaten haben
auch ihr Kapital in Form von Direktinvestitionen in Ungarn mitgebracht. Da in Ungarn der
Strukturwandel und die damit eng verbundene Privatisierung relativ früh, 1989-1990
begonnen hat und sich als erfolgreich erwiesen hat, haben viele ausländische Investoren
unserem Land den anderen Ländern der mittel- und osteuropäischen Region bevorzugt.
In der Tabelle Nr. 1 und Graphik Nr. 1 sind die Direktinvestitionen in Ungarn in Mrd. Euro
zwischen 1998 und dem ersten Quartal 2006 zu sehen. Laut Angaben der Ungarischen
Nationalbank ist Deutschland eindeutig das wichtigste Investorenland seit 1998 vor den
12
Niederlanden und Österreich. Weitere bedeutende Investoren sind Großbritannien, die USA,
Frankreich und Luxemburg. Insgesamt ist der Wert der ausländischen Investitionen von 1998
bis 2006 angewachsen, es gab inzwischen keinen Rückfall. Der Zuwachs war im Jahre 2004
am größten, was unter anderem auch auf den EU-Beitritt Ungarns zurückzuführen ist.
Stand 30.09.2006
Mio. EUR
Anteil
Ingesamt
47619
100%
Deutschland
14133
29,7%
Niederlande
7624
16%
Österreich
5045
10,6%
Großbritannien
2393
5%
USA
2132
4,5%
Frankreich
2118
4,4%
Luxemburg
1926
4%
Norwegen
979
2,1%
Finnland
880
1,8%
Belgien
871
1,8%
Japan
819
1,7%
Spanien
781
1,6%
Italien
746
1,6%
Schweden
735
1,5%
Schweiz
733
1,5%
Sonstige
8097
17%
Quelle: Ungarische Nationalbank (MNB)
Tabelle Nr1:
Einige Berechnungen aus Bestandsdaten 2004 und Transaktionswerten 2005-2006
13
Ausländische Direktinvestitionen in Ungarn
Bestand zum Jahresende in Mrd. Euro
50
45
5.5
5.6
5.2
SE
35
3.7
30
4.2
25
3.4
20
10
CH
IT
40
15
Sonst.
2.7
1.6
2.5
3.2
2.3
2.0
1.4
2.2
5
6.3
1.6
2.7
1.6
1.9
3.1
4.4
8.6
7.9
8.6
9.7
1999
2000
2001
2002
4.6
3.7
3.2
2.8
3.8
1.5
1.4
1.7
1.8
1.9
1.8
7.1
1.8
2.1
2.1
2.2
4.9
1.9
2.1
2.1
2.3
5.1
ES
JP
BE
FI
NO
LU
7.5
7.5
FR
US
UK
6.5
AT
9.7
2003
11.8
13.0
2004
2005*
13.8
NL
DE
0
1998
2006q1*
Quelle: MNB © DUIHK 2006
Graphik Nr. 1
In der Tabelle Nr. 2 kann man die Branchenstruktur ausländischer Direktinvestitionen in Mio.
EUR und ihren Anteil an der Gesamtheit der ausländischen Direktinvestitionen in Ungarn zu
verfolgen. Am größten ist der Anteil des Verarbeitenden Gewerbes mit 20152 Mio.€ (42,3%).
In dieser Kategorie sind aber mehr Branchen (Fahrzeugbau, Chemische Industrie,
Elektrotechnik, Elektronik, Lebensmittelindustrie) inbegriffen. Wenn wir diesen Fakt nicht
außer Acht lassen, dann sehen wir, dass Immobilien und Unternehmensdienstleistungen auch
eine sehr wichtige Einnahmenquelle bedeuten. Bedeutende Investoren sind aus den USA:
Coca-Cola, Pepsi Cola, Ford, Sara Lee, IBM, General Motors und General Eletric, aus
Frankreich Michelin und Sanofi, aus Großbritannien Tesco, Shell und Unilever, aus den
Niederlanden auch Shell und Unilever, darüber hinaus Philipps und ABM-AMRO, aus Japan
Suzuki, aus Russland Gasprom, aus Schweden Elektrolux und aus Österreich ÖMV bzw.
Wienerberger AG.
14
Stand 30.09.2006
Mio. EUR
Anteil
Insgesamt
47619
100%
Verarbeitendes Gewerbe
20152
42,3%
Fahrzeugbau
4952
10,4%
Chemie (einschl. Kunststoffe,
4408
9,3%
Elektrotechnik, Elektronik
3841
8,1%
Lebensmittelindustrie
2201
4,6%
Energie, Wasserversorgung
1624
3,4%
Handel
4860
10,2%
Transport, Logistik, Kommunikation
4535
9,5%
Finanzdienstleistungen
4778
10,0%
Immobilien, Unternehmensdienstleistungen
9248
19,4%
Sonstige
2422
5,1%
Erdölverarbeitung)
Quelee: Ungarische Nationalbank
Tabelle Nr. 2:
Einige Berechnungen aus Bestandsdaten 2004 und Transaktionswerten 2005-2006
3.3. Deutsche Direktinvestitionen in Ungarn
Die Tabelle Nr. 3 und Graphik Nr. 2 zeigt deutsche Unternehmen nach Wirtschaftzweigen.
Ein großer Teil der Einnahmen der Firmen mit deutscher Beteiligung stammt auch aus dem
Verarbeitenden Gewerbe, aber die Verhältnisse innerhalb dieses Sektors sehen anders aus wie
im Fall der ausländischen Direktinvestitionen. Die Beteiligung der chemischen Industrie ist
geringer, die überwiegende Mehrheit der deutschen Firmen in Ungarn ist in der
Automobilindustrie engagiert, und es bedeutet hohe Einnahmen in diesem Sektor sowohl als
Herkunftsbranche (2961 Mio. €) als auch als Zielbranche (3479 Mio. €).
15
Herkunftsbranche der
Zielbranche in Ungarn
deutschen Investoren
Bestand Ende 2004, Mio. €
Alle Wirtschaftzweige
12224
12224
Verarbeitendes Gewerbe
4724
5872
Chemische Industrie
176
262
Maschinenbau
329
252
Energieausrüstüngen
352
272
Automobilienindustrie
2961
3479
Handel, Instandhaltung von Kfz.
293
1013
Kreditinstitute
576
577
Versicherungsgewerbe
15
55
Beteiligungsgesellschaften
5709
210
Private Haushalte
115
290
Sonstige
1698
5814
Quelle: Deutsche Bundesbank
Tabelle Nr. 3
Deutsche Direktinvestitionen in Ungarn nach Wirtschaftszweigen
Deutsche Direktinvestitionen in Ungarn - Branchenstruktur
(Bestand Ende 2004, in Mio. Euro)
100%
792
Sonstige
90%
4207
80%
Privat
Beteiligungsgesellschaften
70%
5709
60%
Banken und Versicherungen
632
50%
40%
Handel
1013
293
591
906
1607
2961
3479
Sonstiges verarb. Gewerbe
Fahrzeugbau
30%
Energetische Anlagen
20%
Maschinenbau
10%
Chemische Industrie
0%
Herkunftsbranche
Zielbranche
Quelle: Deutsche Bundesbank © DUIHK 2006
Graphik Nr. 2
16
Der bedeutendste Automobilhersteller ist Audi mit Standort Győr. Das Audi Signet – die vier
Ringe – ist das Zeichen eines der ältesten Automobilhersteller in Deutschland. Es symbolisiert
den 1932 vollzogenen Zusammenschluss von vier Kraftzeugherstellern: Audi, DKW, Horch
und Wanderer. Die den technischen Fortschritt hochschätzende Firma hat Győr im Jahre 1993
für Standort gewählt. Die Audi Hungária Motor Kft. ist 100%-e Tochtergesellschaft der Audi
AG und fertigt nahezu die gesamten Motorenpalette des Audikonzerns. Darüber hinaus ist sie
Motorlieferant für die Marken Volkswagen, Seat und Skoda.
Es gibt auch mehrere Firmen, die im Maschinenbau engagiert sind, z.B.: Die Robert Bosch
GmbH., die ZF Friedrichshafen AG und die Knorr-Bremse AG.
Im Jahr 1886 gründete Robert Bosch die „Werkstätte für Feinmechanik und Elektrotechnik”
in Stuttgart. Aus ihr ging die mittlerweile weltweit agierende Bosch GmbH. hervor. Die
Bosch-Gruppe hat jetzt schon 251.000 Angestellten und ihr Umatz war 45,1 Mill. Euro im
Betriebsjahr 2005. Zur Bosch-Gruppe gehört heutzutage ein Herstellers-, Vertriebs- und
Kundendienstnetz, der mehr als 280 Tochtergesellschaften und 12.000 Kundendienstbetrieb in
140 verschiedenen Ländern hat. 1991 wurde die regionale Handelsgesellschaft in Ungarn neu
gegründet und Bosch hat sich zum zweitgrößten industriellen Arbeitgeber Ungarns
entwickelt. Bosch-Produkte werden heute auf dem ungarischen Markt von 12 Firmen
produziert und vertrieben. Im Rahmen ihres Investitionsprogramms hat die Firma zwischen
2003 und 2006 insgesamt 150 Mio. € investiert und die Zahl der Angestellten hat auf 6280
angewachsen. Die ungarischen Tochterunternehmen beschäftigen sich mit der Entwicklung,
Herstellung und Veräußerung nach Serbien, Kroatien, Bosnien und Slowenien. Im
Betriebsjahr 2005 betrug der ungarische Umsatz der Bosch-Gruppe 763 Mio. €. Die BoschGruppe hat auch Standorte in 6 ungarischen Städten: in Budapest, Eger, Hatvan, Kecskemét
und Miskolc.
Die ZF Friedrichshafen AG wurde als Zahnradfabrik im Jahre 1915 gegründet und wurde zum
international agierenden Automobilzulieferkonzern in der Antriebs- und Fahrwerktechnik.
Mit einem Gesamtumsatz von 10,4 Mrd. Euro im Jahr 2005 und 53 940 Beschäftigten in 122
Produktionsgesellschaften in 26 Ländern ist ZF auf der Weltrangliste der Automobilzulieferer
unter 15 größten Unternehmen. Die Wahl der Konzern fiel auf Eger als Standort der
ungarischen Tochtergesellschaft.
17
Die Knorr-Bremse AG ist weltweit der führende Hersteller von Bremssystemen für Schienenund Nutzfahrzeuge. Die Firma wurde im Jahre 1905 vom Erfinder Georg Knorr gegründet.
Und im Geschäftsjahr 2005 hat ihre mehr als 12100 Mitarbeiter weltweit einen Umsatz von
2,7 Mrd. Euro erwirtschaftet. Die Knorr-Bremse Fékrendszerek Kft. mit 700 Mitarbeitern
beschäftigt sich als ungarische Tochtergesellschaft mit dem Vertrieb in Osteuropa seit 1996.
Im Banksektor sind die Commerzbank und die Bayerische Landesbank als Magyar
Külkereskedelmi Bank in Ungarn präsent.
In der Energiebranche sind auch mehr deutsche Firmen in Ungarn tätig: die E.ON Energie
AG, die EnBW und REW Energie. Die wichtigste Firma im Energiesektor werde ich kurz
vorstellen. E.ON ist der weltweit größte private Energiedienstleister mit einem Umsatz von
knapp 61 Mrd. Euro und rund 81 000 Mitarbeitern. Für das Strom- und Gasgeschäft von
E.ON ist Zentraleuropa der wichtigste Zielmarkt. Die AG hat 6 Standorte in Ungarn: in
Budapest, Debrecen, Nyíregyháza, Pécs, Nagykanizsa und Győr.
Der bedeutendste deutsche Vertreter des Versicherungsgewerbes in Ungarn ist Allianz. Die
Allianz Gruppe, gegründet 1890, ist einer der weltweit führenden Versicherungs- und
Finanzdienstleister.
Als
Versicherungsgesellschaft
erster
Schritt
Hungária
hat
nach
Allianz
der
49%
Beteiligung
Privatisierung
des
in
der
ungarischen
Versicherungsmarktes im Jahre 1986 gekauft. Durch den Aktienaufkauf der folgenden Jahre
wurde Die Allianz Gruppe 100%-e Eigentümer.
Da ich oben nur ein Paar wichtige Firmen hervorgehoben habe und mich nicht detailliert auf
alle Unternehmen mit deutscher Beteiligung eingehen kann, sollen im Weiteren Firmen
angeführt werden die noch aufgrund der in Ungarn investierten und reinvestierten Geldmenge
und der Anzahl der Beschäftigten von Bedeutung sind.
Muttergesellschaft
Ungarische
Investitionen
Tochter
(Mio. €)
Matáv Rt.
Audi AG
Robert Bosch
Deutsche Telekom
Beschäftigte
Branche
1727
14789
Telekom
Audi Motor Kft.
1900
5175
Automotive
Robert Bosch Kft.
121
5000
Elektronik,
AG
18
GmbH.
W.E.T. Automative
Automotive
W.E.T./Ruf
Automotive
ZF Hungária
ZF Hungária Kft.
Automotive
Knorr Bremse
Knorr Bremse
Automotive
Sytems AG
Fékrendszerek Kft.
E. ON Energie AG
E. ON Hungary Rt.
1700
Energie
EnBW Energie,
Elmű, ÉMÁSZ,
1000
4392
Energie
RWE Energie
Mátra Erőmű
Siemens AG
Siemens Nemzeti
150
750
Elektronik,
Vállalat
Elektrotechni
k
Hoechst-Messer-
Hoechst-Messer-
Griesheim GmbH
Griesheim GmbH
Linde AG (Linde
Linde AG (Linde
Gaz)
Gáz)
150
265
Industriegase
86
265
Industriegase
Heidelberger Zement HeidelbergCement
>100
Baustoffe
Thyssen AG
>100
Stahl,
Henkel KGaA
Eckes Grannini
ThyssenKrupp
Ferroglobus
Services,
Kereskedelmi Rt.
Automotive
Henkell&Söhnlein
73
800
Nahrung,
Sektkellerei
Genuß
Sió-Eckes Kft.
Nahrung,
Genuß
Allianz Gruppe
Allianz Biztosító
>220
2500
Versicherung
1100
Banken
1134
Banken
Rt.
HVB Gruppe
HVB Bank
Hungary Kft.
Bayerische
Magyar
Landesbank
Külkereskedelmi
>220
Bank Rt.
Commerzbank
Commerzbank
(Budapest) Rt.
(Budapest) Rt.
105
Banken
19
VEW Immobilien
VEW Immobilien
AG
AG
METRO AG
Metro (Praktiker,
Deutschland
Mediamarkt,
160
Immobilien
130
3900
Einzelhandel
>100
2271
Einzelhandel
Saturn)
Plus
Plus
Warenhandelsgesells
Élelmiszerdiszkont
chaft mbH
Kft.
Rewe Penny Market
Penny Market
2000
Einzelhandel
Praktiker
Praktiker
1400
Einzelhandel
Lidl
Lidl
Einzelhandel
OBI
OBI
Einzelhandel
Axel Springer AG
Axel Springer AG
1100
Medien
Tabelle Nr. 4:
Die wichtigsten deutschen Firmen in Ungarn
20
4. Kriterien für die Standortwahl
4.1. Die Bedeutung von Standortwahl
Wie am Anfang schon erwähnt, habe ich mir vorgenommen, mit Hilfe eines Fragebogens zu
prüfen, aufgrund welcher Gesichtspunkte ein Land (in diesem Fall Deutschland) ein anderes
Land (in diesem Fall Ungarn) zum Standort ihres Unternehmens auswählt und wie die
Existenzgründer Ungarn nach diesen Gesichtspunkten bewerten.
Um einen Fragebogen über Attraktivität Ungarns als Standort für deutsche Unternehmen
zusammenstellen zu können, muss ich zuerst den Prozess der Standortentscheidung und die
Kriterien für Standortwahl prüfen. „Der Unternehmensstandort ist der Ort, an dem sich ein
Unternehmen befindet.“ (Wikipedia) Nicht nur bei der Existenzgründung, sondern auch bei
der Expansion eines Unternehmens ist die Standortwahl auf lange Dauer von großer
Bedeutung. Standortplanung bedeutet, dass ein Unternehmen bei der Auswahl eines neuen
Standortes für ihre betriebswirtschaftliche Tätigkeit eine Vielzahl von verschiedenen
Gesichtspunkten in Betracht ziehen soll.
Wenn sich ein Unternehmen für eine ausländische Expansion entscheidet, muss es die
geographischen, demographischen, politischen, wirtschaftlichen, rechtlichen Besonderheiten
des gegebenen Landes sehr gut kennen. Um eine auf lange Dauer erfolgreiche Entscheidung
über die Standortwahl fällen zu können, führen die Firmen eine sehr gründliche und
eingehende Analyse durch.
4.2. Kriterien für die Standortwahl
Zuerst müssen die allgemeinen Rahmenbedingungen unter die Lupe genommen werden. In
wie fern der Staat einen Unternehmensstandort direkt oder indirekt (Steuerersparnis)
subventioniert, ist häufig sogar der wichtigste Grund für eine Standortentscheidung. Ein
übersehbares Steuersystem und der Mangel an Bürokratie kann die Wahl erleichtern.
Ebenfalls wichtig ist, dass der Staat eine Sicherheit garantieren kann, die das Fortbestehen des
Standorts gewährleistet. Dazu gehört das Erhalten einer inneren Ordnung oder auch die
21
Korruptionsbekämpfung. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Geschwindigkeit und
Kalkulierbarkeit sowie der Aufwand für öffentliche Genehmigungsverfahren.
Die geographischen Besonderheiten des ausgewählten Landes sind auch nicht zu
vernachlässigende Standortwahlfaktoren. Hierzu zählt die Nähe eines Marktes für das
hergestellte Produkt oder die angebotene Dienstleistung. Das Vorhandensein von Rohstoffen
spielt heutzutage eine untergeordnete Rolle, mehr ausschlaggebend sind die Verfügbarkeit,
Qualität und Ausbildung der Arbeitskräfte, also der Arbeitsmarkt, die Lohnerwartungen der
Berufstätigen,
d.h.
die
Arbeitskosten,
die
Anbindung
an
Verkehrswege,
der
Entwicklungsstand der Infrastruktur und die steuerliche Bedingungen des Staates. Durch die
Globalisierung verliert die Entfernung zwischen dem Fertigungsstandort und dem
Vertriebsstandort an Bedeutung. Es gibt eine Anzahl von Transportarten, aus denen man die
schnellste und kostengünstigste Lösung auswählen kann. Natürlich gibt es eine
Grenzentfernung, bei der die entstehenden Transportkosten die Ersparnis überschreiten. Die
gute verkehrstechnische Anbindung eines Unternehmens ist allerdings wünschenswert.
Ebenfalls bedeutend für ein Unternehmen ist selbstverständlich das Vorhandensein von
möglichen Arbeitnehmern, ohne die ein Unternehmen nicht wirken kann. Im Allgemeinen
lässt sich sagen, dass eine hohe Arbeitslosigkeit in einer Region die Löhne senkt, die ein
Unternehmen zahlen muss.
Ein anderer wesentlicher Faktor des Arbeitsmarkts ist der Grad der Ausbildung. Ob ein
Unternehmen mehr Wert auf akademisch ausgebildete Arbeitsnehmer legt, oder den
möglichst niedrigsten Lohn an einem Standort zahlen möchte, hängt stark von der
Wertschöpfungskette am Standort ab.
Natürlich spielt die Nähe zum Absatzmarkt auch eine wichtige Rolle. Für den Hauptstandort
lohnt es sich nicht, auf einem kurzfristig günstigeren ausländischen Standort zu verlagern,
weil es zum langfristig schädlicheren Absatzabbruch führen kann. Neben der Beschaffungsund Fördersituation, den Mitarbeiter- und Verkehraspekten können bei der internationalen
Standortauswahl auch die nationalen Besonderheiten eine wichtige Rolle spielen.
Es gibt noch andere Kriterien für die Standortauswahl, die in bestimmten Fallen auch in
Betracht gezogen werden müssen, z.B. Prestige, Ökologie und Klima des Standortes. Die
Standortanalyse- und Bewertung sind die Mittel für Suche nach geeignetem Standort. Da es
22
um
komplexe
Problemstellungen
geht,
stehen
viele
Optimierungsverfahren
und
Optimierungsmodelle zur Verfügung mit dem Ziel den gemäß den Standortkriterien
optimalen Standort zu finden.
Zur Bewertung der Attraktivität potenzieller Zielländer gibt es ein weiteres Mittel; der sog.
Country Ratings. Er dient der Früherkennung länderspezifischer Chancen und Risiken. Nach
Country Ratings werden die Zielländer aufgrund personenbezogener Kriterien (Arbeit,
Sprache, Bildung, Kultur) und standortbezogener Kriterien (Infrastruktur, politischer und
wirtschaftlicher Stabilität) bewertet.
Warum ist es aber für deutsche Unternehmen außerordentlich wichtig, im Ausland neue
Märkte zu erschließen und nach neuen Standorten zu suchen? Es geht hier nicht nur um die
neuen Herausforderungen der zunehmenden Internationalisierung und Globalisierung,
sondern auch darum, dass Deutschland wegen seiner hohen Steuer- und Sozialabgabenlasten
und starren Arbeitsgesetzgebung im internationalen Vergleich der Wettbewerbsfähigkeit
deutlich zurückfällt. Dieser Fakt zwingt deutsche Unternehmen dazu, nach neuen Standorten
mit günstigeren Bedingungen in den oben genannten Bereichen zu suchen. Nach der Rangliste
des World Economic Forums befindet sich Deutschland aufgrund seines Wachstumskurses an
der 17. Stelle. Aufgrund der unternehmerischen Leistungsfähigkeit hat es schon eine
vornehmere Position, es ist das dritte Land nach den USA und Finnland. Diese Liste wird
jedes Jahr nach unternehmerischen, steuerlichen, arbeitsrechtlichen und gesetzgeberischen
Gesichtspunkten zusammengestellt.
4.3. Fragebogen
Aufgrund der erörterten Kriterien habe ich den folgenden Fragebogen zusammengestellt:
1. Wie wichtig waren für Sie die folgenden Faktoren bei der Wahl von Ungarn als
Standort? (Die Skala reicht von Eins bis Fünf. 1 bedeutet „sehr wichtig”; 5 bedeutet
„nicht wichtig”.)
2. Wie haben sie die Lage in Ungarn aus der Sicht der folgenden Faktoren bei der Wahl des
Standortes beurteilt? (Die Bewertung erfolgt wie vorher: 1 = “sehr gut“; 5 = „sehr
schlecht“)
3. Wie beurteilen Sie die Lage in Ungarn jetzt hinsichtlich der folgenden Faktoren? (1 =
“sehr gut“; 5 = „sehr schlecht“)
23
1.
2.
3.
Rahmenbedingungen
EU-Mitgliedschaft
Transparenz des Steuersystems
Ausmaß der Steuerlasten
Infrastruktur
Rechtssicherheit
Zugang zu den EU-Fördermitteln
Ausmaß der zugänglichen staatlichen
Förderungen.
Politische Stabilität
Berechenbarkeit der wirtschaftlichen
Entwicklung
Wirtschaftliche Entwicklung
Möglichkeiten für F+E
Kampf gegen Korruption
Bürokratie
Die Höhe des Gründungskapitals
Beschaffung der zur Firmengründung nötigen
Erlaubnisse
Arbeitsmarkt
Bildungsstand der Arbeitskräfte
Disziplin
Lohnerwartungen
Höhe der Abgaben
Flexibilität des Arbeitsrechts
Vorhandensein von qualifizierten Arbeitskräften
Beschaffungsmöglichkeiten
Vorhandensein von lokalen Zulieferern
Zuverlässigkeit der lokalen Zulieferer
Zahlungsmoral
24
Entfernung vom Ort der Beschaffung
Absatzmarkt
Innerer Absatzmarkt
3. Land als Absatzmarkt
Kaufkräftige Nachfrage
Persönliche Gründe
Vorherige Geschäftsbeziehungen
Bekannte in Ungarn
Persönliche Sympathie
Nationale Eigenart
4. Inwiefern halten sie die folgenden Länder für einen attraktiven Standort? (1 = „sehr
attraktiv“; 5 = „gar nicht attraktiv“)
Estland
Lettland
Litauen
Kroatien
Rumänien
Bulgarien
Ungarn
Tschechien
Slowakei
Slowenien
Ukraine
Russland
China
Indien
25
5. Bewertung des Fragebogens
Dieser Fragebogen wurde an 36 Firmen mit deutscher Beteiligung geschickt, darunter waren
sowohl Großfirmen als auch klein- und mittelständische Unternehmen. Unter den gefragten
Firmen geben es Unternehmen vom Energiesektor, Maschinenbau, von der Immobilien-,
Versicherungs- und Banksektor. Mit Hilfe dieses Fragebogens möchte ich prüfen, ob Ungarn
in der Tat so ein bevorzugter Standort für deutsche Investoren ist, wie die früheren
Erhebungen gezeigt haben. Im ersten Teil des Fragebogens habe ich die gefragten Firmen
gebeten, Ungarn als Standort aufgrund von 32 Faktoren zu beurteilen und die Faktoren
aufgrund ihrer Wichtigkeit mit Hilfe einer von 1 bis 5 reichenden Skala zu bewerten. Ich habe
die Antworte von 12 Firmen, die den ausgefüllten Fragebogen zurückgeschickt haben –
ausgewertet.
5.1. Rahmenbedingungen
5.1.1. EU-Mitgliedschaft
Vor allem haben die gefragten Firmen die generellen Rahmenbedingungen – politische und
wirtschaftliche Voraussetzungen Ungarns – geprüft. Die erste Frage war, in wie fern die EUMitgliedschaft Ungarns die Unternehmen bei der Standortwahl beeinflusst hat. Seit dem 1.
Mai 2004 flossen von Jahr zu Jahr mehr Direktinvestitionen ins Land, deshalb ist es nicht
überraschend, dass die Firmen die EU-Mitgliedschaft für einen der wichtigsten Faktoren
gehalten haben. Der EU-Beitritt Ungarns machte das Land eindeutig attraktiver als
Unternehmensstandort für deutsche Investoren.
Im Durchschnitt hat dieser Faktor eine Note von 1,82 bekommen. Die überwiegende Mehrheit
(70% - der Befragten) hat die EU-Mitgliedschaft für sehr wichtig gehalten und 41,7% der
Arbeitgeber betrachten den EU-Beitritt Ungarns als sehr positiv. Für keine der befragten
deutschen Firmen hat der Beitritt einen Nachteil bedeutet (siehe Graphik Nr. 3). Durch den
Beitritt hat der wirtschaftliche Aufholprozess Ungarns angefangen. Die EU-Vorschriften
garantieren
nämlich die Stabilität der rechtlichen Rahmenbedingungen. Die Regelungen
funktionieren aufgrund der Koppenhager Kriterien, die die „Einführung der allgemeinen
Regeln, Normen und Grundsätze, die das Wesen des EU-Rechts ausmachen“ bedeuten. Im
letzten Jahrzehnt hat eine radikale Überarbeitung der rechtlichen Rahmenbedingungen zur
26
Vorbereitung des Beitritts stattgefunden. Dadurch werden ausländische Investitionen
geschützt und allgemeine Gleichbehandlung gewährleistet.
Die Wichtigkeit von EU-Mitgliedschaft
1; 10%
0; 0%
1
1; 10%
2
3
1; 10%
4
7; 70%
5
Graphik Nr. 3
Die Beurteilung von EU-Mitgliedschaft
0; 0%
0; 0%
1
5; 42%
2
3
6; 50%
4
1; 8%
5
Graphik Nr. 4
5.1.2. Steuerung
Es gab in der Umfrage auch zwei Fragen im Zusammenhang mit dem Steuersystem. Die
Befragten mussten sich über die Transparenz des ungarischen Steuersystems und des
Ausmaßes der Steuerlasten äußern. Diese Fragen sind äußerst wichtig, weil in Ungarn in den
vergangenen Jahren viele Veränderungen im Zusammenhang mit der Steuerung durchgeführt
wurden. Die Veränderungen in den Einkommenssteuersätzen betreffen die Unternehmer
nicht, aber die neue Solidaritätssteuer von 4% muss schon von Unternehmen entrichtet
werden. Die Erhöhung des vereinfachten Unternehmensersatzes von 15% auf 25% belastet
auch die Unternehmer. Man muss den Fakt auch in Betracht nehmen, dass andere
Reformländer – unter anderem die Slowakei, Slowenien, Tschechien und die baltischen
27
Länder
–
mit
einheitlichem
Steuersatz
für
Unternehmen
und
kontinuierlichen
Steuersenkungen die ausländischen Investoren anzulocken versuchen. Die Hälfte der
Befragten meint, die Transparenz des Steuersystems sei wichtig bei der Standortwahl. Für ein
Drittel der gefragten Firmen spielt die Transparenz des Steuersystems keine wichtige Rolle.
Nur 16,7% lässt diesen Faktor bei Standortwahl außer Acht. 42,9% Befragten wählen den
ausländischen Standort nicht wegen der günstigen Steuerbedingungen. (Siehe Graphik Nr. 5)
Ein Drittel der Befragten meinte, dass ungarische Steuersystem sei nicht transparent, dagegen
haben nur 17% das Steuersystem für gut gehalten (Siehe Graphik Nr. 6).
Die Steuersätze wurden nur von 17% für günstig gehalten, die anderen waren mit dem
Ausmaß der Steuerlasten nicht zufrieden (Siehe Graphik Nr. 8).
Die Wichtigkeit von Transparenz des Steuersystem s
1; 10%
0; 0%
1
1; 10%
2
3
1; 10%
4
7; 70%
5
Graphik Nr. 5
Die Beurteilung von Transparenz des Steuersystem s
0; 0%
2; 17%
0; 0%
4; 33%
1
2
3
4
5
6; 50%
Megjegyzés [KE1]:
Graphik Nr. 6
28
Die Wichtigkeit von Ausm aß der Steuerlasten
1; 7%
2; 14%
3; 21%
2; 14%
1
2
3
4
5
6; 44%
Graphik Nr. 7
Die Beurteilung von Ausm aß der Steuerlasten
1; 8%
0; 0%
2; 17%
1
2
3
4; 33%
4
5; 42%
5
Graphik Nr. 8
5.1.3. Infrastruktur
Dagegen wird aufgrund der Antworten auf den Entwicklungsstand der Infrastruktur bei
Standortwahl ein hohen Wert gelegt. Die Infrastruktur ist ein Sammelbegriff, sie beinhaltet
Verwaltung, Verkehr, Handel und Produktion und garantiert das Funktionieren der
arbeitsteiligen Volkswirtschaft. Die Entwicklung der Infrastruktur Ungarns ist eine sehr
wichtige Frage, da die günstige geopolitische Lage eine der wahren Stärken des Landes ist.
„Ungarn liegt im Schnittpunkt der drei großen europäischen Regionen. Als Mitglied der EU
ist es ein attraktives Investitionsfeld für den größten globalen Markt, gleichzeitig aber auch
ein günstiger Ausgangspunkt in Richtung der Regionen Südosteuropas und Osteuropas, die
vor einer vertieften Integration mit der EU stehen. Seine geographische Lage ist von Vorteil
für Fachinvestoren, die einen Standort für eine Produktions- und Dienstleistungsbasis bzw. für
ein regionales Verwaltungszentrum suchen”, lautet im Nationalen Entwicklungsplan. Vier der
zehn von der EU zur Förderung auserwählten Verkehrslinien verlaufen quer durch Ungarn:
29
Diese gelten als Verbindungskanäle zwischen West- und Südosteuropa bzw. zwischen
Südwest- und Osteuropa.
Die Förderung dieser Korridore bedeutet neben dem Ausbau des Straßenbahnnetzwerkes auch
die Erweiterung der Eisenbahnnetzes und der Wasserwege. Die Lage von Budapest ist
besonders günstig: Alle vier Hauptverkehradern Europas, die durch Ungarn führen, kreuzen
sich in der Hauptstadt, die dadurch zu einem der wichtigsten Verkehrsknotenpunkte von
Europa werden könnte. Es ist seit Jahrzehnten ein offenes Ziel Ungarns, eine zentrale Rolle in
den Logistikströmen Mittel- und Osteuropas einzunehmen. Das Ziel lautet auch heute noch,
die
größten
ausländischen
Firmen
zu
überzeugen,
ihre
Regionalzentralen
und
Distributionszentren hierzulande anzusiedeln. Die aktuelle Strategie hat sich den Ausbau von
13 Intermodularen Logistischen Dienstleistungszentren im Lande vorgenommen, welche
neben Lagerung und Verladung auch andere Dienste wie Zollabfertigung, Reparaturen oder
Verpackung anbieten. Sechs bereits seit Jahren funktionierende Zentren werden erweitert: in
Székesfehérvár, Debrecen und Sopron sowie an den drei Logistikknoten im Einzugsbereich
von Budapest (Im Kreislauf Europas, 1).
Die Wichtigkeit von Infrastruktur
2; 20%
0; 0%
2; 20%
1
2
3
4
2; 20%
5
4; 40%
Graphik Nr. 9
Die Beurteilung von Infrastruktur
1; 8% 0; 0% 1; 8%
2; 17%
1
2
3
Formázott: Balra zárt, Sorköz:
szimpla
4
8; 67%
5
Graphik Nr. 10
30
5.1.4. Rechtssicherheit
Seit dem Strukturwandel und dem erfolgreichen Übergang zur stabilen Demokratie herrscht
Rechtsicherheit in Ungarn. Dies ermöglicht die Berechenbarkeit der Gesetzgebung und des
sachkundigen Funktionierens der Staatsgerichte. Die Mehrheit – 82% - der Arbeitgeber hat
die Rechtsicherheit für einen Schlüsselkriterium bei Standortplanung gehalten (Siehe
GraphikHiba! A hivatkozási forrás nem található. Nr.11).
Die Wichtigkeit von Rechtsicherheit
1; 9%
0; 0%
1; 9%
4; 36%
1
2
3
4
5
5; 46%
Graphik Nr. 11
Die Beurteilung von Rechtsicherheit
1; 8%
0; 0%
1; 8%
1
3; 25%
2
3
4
7; 59%
5
Graphik Nr. 12
5.1.5. Subventionierung
Der Zugang zu den Subventionen und das Ausmaß des Fördermittels – unabhängig davon, ob
sie von EU-Fons oder dem ungarischen Staat stammen – spielen keine wichtige Rolle (Siehe
Graphik Nr. 13). Zurzeit können sich die ungarischen Unternehmer um EU-Fördermittel in 7
Bereichen bewerben. Im Rahmen des Operativen Wirtschaftsentwicklungsprogramms (GOP)
und des Mittelungarischen Operativen Programms (KMOP) können 5 verschiedene
Bewerbungen um Subventionierung eingereicht werden:
•
GOP-2007-2.11/A: Technologieentwicklung von Mikro- und klein Unternehmen
31
•
GOP-2007-2.11/B: Komplexe unternehmerische Technologieentwicklung von kleinund mittelständischen Unternehmen
•
GOP-2007-2.11/C: Komplexe unternehmerische Technologieentwicklung
•
GOP-2007-2.12/B: Subvention von Arbeitsmöglichkeit schaffenden komplexen
Investitionen in unterentwickelten Regionen für klein- und mittelständische
Unternehmen
•
GOP-2007-2.12/C: Subvention von Arbeitsmöglichkeit schaffenden komplexen
Investitionen in unterentwickelten Regionen
•
KMOP-2007-1.2.1/A: Technologieentwicklung von mikro- und klein Unternehmen in
Region Mittelungarn
•
KMOP-2007-1.2.1/B: Komplexe unternehmerische Technologieentwicklung für klein
und mittelständische Unternehmen in Region Mittelungarn
Die Wichtigkeit vom Zugang zu den EU-Förderm ittel
0; 0%
0; 0%
3; 27%
3; 27%
1
2
3
4
5
5; 46%
Graphik Nr. 13
Die Beurteilung vom Zugang zu den EU-Förderm ittel
1; 10%
0; 0%
1; 10%
0; 0%
1
2
3
4
5
8; 80%
Graphik Nr. 14
32
5.1.6. Politische Stabilität
Das heimische politische Leben war nach dem Systemwechsel bis zu den parlamentarischen
Wahlen im Jahre 2006 berechenbar. Es gab zwei starke Parteien, die Sozialistische Partei
(MSZP) und die konservative Bürgerallianz (Fidesz). Es hat mal die sozialistische mal die
konservative Partei die Wahlen gewonnen. Seit 2002 regieren die Sozialisten gemeinsam mit
dem Bund Freier Demokraten (SZDSZ). Bei den Wahlen im Jahre 2006 wurde diese
Koalition als erste Regierung nach der Wende in ihrem Amt bestätigt.
In der Politik Ungarns gab es viele Turbulenzen seit den letzten parlamentarischen Wahlen.
Nachdem es sich herausgestellt hatte, dass Ministerpräsident Ferenc Gyurcsány und die
Sozialistische Partei (MSZP) das riesige Haushaltdefizit verschwiegen hatten und vor den
Wahlen den Staatsbürgern bezüglich der realen wirtschaftlichen Lage Ungarns belogen
hatten, wurden im September große Demonstrationen gehalten. In dieser Zeit beschäftigte
sich die internationale Presse kontinuierlich mit den ungarischen Turbulenzen.
Die Wichtigkeit von politischer Stabilität
1; 8%
0; 0%
0; 0%
1
5; 42%
2
3
4
6; 50%
5
Graphik Nr. 15
Die Beurteilung von politischer Stabilität
1; 8%
0; 0%
2; 17%
1
2
3
4; 33%
4
5; 42%
5
Graphik Nr. 16
33
Nur 17% der Befragten meinten, das ungarische politische Leben sei stabil. Hingegen hielten
34,8% der befragten Unternehmer die Politik gerade für unsicher (Siehe Graphik Nr. 16 Nr.
16). Diese ungünstige Beurteilung ist sehr schädlich, weil 92% der Antwortgeber die
politische Stabilität bei der Standortwahl für einen Schlüsselkriterium hielten (Siehe
GraphikHiba! A hivatkozási forrás nem található. Nr. 15).
5.1.7. Wirtschaftliche Entwicklung
Wegen der katastrophalen Lage des ungarischen Haushaltes musste ein rigides Sparprogramm
von der Regierung gestartet werden. Die Maßnahmen berühren fast alle Bereiche des
Wirtschaftslebens. Die Steuererhöhungen und die Einführung neuer Steuerarten –
Immobiliensteuer auf Wohngebäude, Zins- und Kursgewinnsteuer von 20% - belasten sowohl
die
Bevölkerung
als
auch
die
Unternehmen.
Die
Steigerung
des
mittleren
Mehrwertssteuerersatzes und die Verminderung von staatlichen Gaspreisfördermitteln
resultierte eine zunehmende Teuerungsrate. In der Tabelle Nr. 5 kann man sehen, dass die
Inflationsrate von 3,9% auf 6,7% angewachsen ist und leider wird sich die steigende Tendenz
des Preisauftriebs in den kommenden Jahren fortsetzen.
Da die Regierung neben der Ausweitung der Staatseinnahmen auch die Ausgaben vermindern
muss, kann man auf große Entlassungen im öffentlichen Dienst und im Schulwesen zählen.
Wegen dieser Entlassungen wird die schon jetzt sehr ausgebreitete Arbeitslosigkeit weiterhin
zunehmen. Die Arbeitslosenquote hat sich seit 2004 von 6,1% auf 8% erhöht (Siehe Tabelle
Nr. 5). Die im Interesse der Staatshaushaltkonsolidierung erforderlichen Maßnahmen haben
auch die Konjunkturaussichten Ungarns für die folgenden Paar Jahre getrübt. Diese
gesamtwirtschaftliche Kennziffern – die Inflationsrate von 8,0%, das Haushaltdefizit von 10%
und die Staatsverschuldung von 62,9% des BIP – bedeuten, dass Ungarn den Anforderungen
der Maastrichter Kriterien nicht entspricht. Die Einführung der gemeinsamen Währung ist
deshalb erst im Jahre 2012 möglich.
34
Formázott: Betűtípus: Nem
Dőlt, Nyelvhelyesség
ellenőrzése
Formázott: Betűtípus: Nem
Dőlt
Törölt: Graphik Nr. 16
Binnenwirtschaftliche
2004
2005
2006
2007
Indikatoren
BIP per Kopf
€
8.130
8.790
8.900
9.950
Bruttoinlandsprodukt
Mrd. €
82,30
88,80
89,90
100,00
Wachstumsrate, BIP
%
4,9
4,2
4,0
2,8
Inflationsrate
%
6,8
3,6
3,9
6,7
Arbeitslosenquote
%
6,1
7,2
7,5
8,0
Real
Quelle: Hans Hercksen , 2007, F
Tabelle Nr. 5:
Binnenwirtschaftliche Indikatoren Ungarns
Die Wichtigkeit von Berechenbarkeit der w irtschaftlichen
Entw0;
icklung
0%
0; 0%
3; 25%
2; 17%
1
2
3
4
5
7; 58%
Graphik Nr. 17
Die Beurteilung von Berechenbarkeit der w irtschaftlichen
Enw icklung
2; 17%
0; 0% 1; 8%
1
3; 25%
2
3
4
5
6; 50%
Graphik Nr. 18
75% meint, die Berechenbarkeit der wirtschaftlichen Entwicklung sei bei der Standortplanung
relevant. (Siehe Graphik Nr. 17). Aber nur 8% der Teilnehmer war mit der ungarischen Lage
in dieser Hinsicht zufrieden (Siehe Graphik Nr. 18).
35
5.1.8. Forschung und Entwicklung
Die F+E Tätigkeit bedeutet anwendungsorientierte Forschung oder Grundlagenforschung und
ingenieurtechnische Entwicklung mit dem Zweck, produktions- und absatzsteigernde
Innovationen auszuarbeiten. (Wikipedia). „Gemäß dem Vorschlag der Regierung werden
Aufwendungen für Forschung und Entwicklung von der Bemessungsgrundlage der
Solidaritätssteuer abzugsfähig. Dieser Schritt wird die geplanten Steuereinnahmen nicht
wesentlich beeinflussen, nachdem Forschung und Entwicklung sowie Investitionen neue
Arbeitsplätze schaffen und diese für Mehreinnahmen aus Steuern und Abgaben sorgen. Die
Regierung ist entschlossen, das Konvergenzprogramm konsequent zu verwirklichen, die
Haushaltsdisziplin bleibt streng. Gleichzeitig aber ist sie offen für alle sinnvollen Initiativen,
die den Interessen des Landes dienen“, lautete die Regierungserklärung am 8. September
2006. Der Automobilkonzern Audi greift zur Möglichkeit, Aufwendungen für Forschung und
Entwicklung auf die Bemessungsgrundlagen der neu erhobenen Solidaritätsteuer anrechnen
zu dürfen. Der Konzern hat eine Rahmenvereinbarung mit der Technischen Universität
Budapest abgeschlossen, und wurde dadurch das BME-Audi Hungaria Institut gegründet. Die
Technische Universität kann von jetzt an mit Aufträgen im jährlichen Volumen von 350.000 €
rechnen. (Belohnte Innovationen; 2007; S.1-2.). Für die gefragten Unternehmen war
Möglichkeiten für Forschung und Entwicklung kein Schlüsselkriterium bei Standortwahl.
Aufgrund des Durchschnittswertes von 3,73 kann man sagen, dass die Investoren die
staatlichen Subventionen für Forschung und Entwicklung nicht in Anspruch nehmen wollen.
Diese wissenschaftlichen Tätigkeiten werden im Allgemeinen im Land der Muttergesellschaft
durchgeführt. Die Aufgabe der ungarischen Tochtergesellschaft ist lieber die Produktion und
Distribution. Niemand von den Antwortgebern hat diesen Faktor wichtig oder sehr wichtig
gefunden. (Siehe Graphik Nr. 19) Die Lage in dieser Hinsicht wird als neutral mit einem
Durchschnittswert von 3 beurteilt (Siehe Graphik Nr. 20).
36
Die Wichtigkeit von Möglichkeiten für F+E
0; 0%
0; 0%
3; 27%
1
2
3
6; 55%
4
5
2; 18%
Graphik Nr. 19
Die Beurteilung von Möglichkeiten für F+E
0; 0%
0; 0%
3; 30%
3; 30%
1
2
3
4
5
4; 40%
Graphik Nr. 20
5.1.9. Korruption
Es ist eine sehr wichtige Aufgabe in der EU, – vor allem in den früheren sozialistischen
Staaten – die Korruption abzubauen. Im Bereich der öffentlichen Verwaltung führt
Korruption
zu
hohen
materiellen,
aber
auch
enormen
immateriellen
Schäden
(Vertrauensverlust der Bürgerinnen und Bürger). So kann es beispielsweise zu
Auftragsvergaben an Unternehmen kommen, obwohl sie teurere oder qualitativ schlechtere
Leistungen erbringen als solche Unternehmen, die bei einer objektiven und transparenten
Ausschreibung ausgewählt würden. Die Korruption erschwert auch die Tätigkeit der
Unternehmen, die an Ausschreibungen teilnehmen. Da in den Ländern, in denen die
Korruption ausgebreitet ist, kann ein Unternehmen trotz seiner besseren Leistung und
günstigeren Voraussetzungen eine wichtige Ausschreibung verlieren. Das kann einen großen
Einnahmenausfall resultieren.
37
Die Wichtigkeit vom Kapf gegen Korruption
1; 8%
0; 0%
1; 8%
1; 8%
1
2
3
4
5
9; 76%
Graphik Nr. 21
Die Beurteilung vom Kam pf gegen Korruption
1; 8%
0; 0%
2; 17%
2; 17%
1
2
3
4
7; 58%
5
Graphik Nr. 22
Für die Mehrheit also 76%er befragten war aber dieses Kriterium bei Standortplanung neutral
(Siehe Graphik Nr. 20). Und nur 16% meinten, dass der Kampf gegen Bürokratie bei
Standortwahl relevant ist.
5.1.10. Bürokratie
Das Ausmaß der Bürokratie ist bei internationalem Standort nicht relevant. Die Antwortgeber
haben im Durchschnitt eine Note von 2,92 bei der Beurteilung der Wichtigkeit dieses Faktors
und eine 3 bei Bewertung der ungarischen Lage hinsichtlich der Bürokratie gegeben. (Siehe
Graphik Nr. 23 und Graphik Nr. 24) Eine Entbürokratisierung im Wirtschaftsleben wäre
allerdings wünschenswert, weil die wenigere Vorschriften und Gesetzte eine höhere
Transparenz und Flexibilität resultieren würden. Durch den Bürokratieabbau könnte auch den
Prozess der Existenzgründung beschleunigt werden.
38
Die Wichtigkeit von Bürokratie
1; 8%
1; 8%
0; 0%
4; 33%
1
2
3
4
5
6; 51%
Graphik Nr.23
Die Wichtigkeit
0; von
0% Bürokratie
0; 0%
1; 8%
1
5; 42%
2
3
4
6; 50%
5
Graphik Nr. 24
5.1.11. Beschaffung der zur Firmengrünung nötigen Erlaubnisse
Bevor eine ausländische Firma ein Tochterunternehmen in Ungarn gründet, muss der
Existenzgründer sich nach den in Ungarn zur Existenzgründung erforderlichen Maßnahmen
erkundigen. Hinsichtlich der Zeit, die man zur Gesellschaftsgründung braucht, gibt es große
Unterschieden zwischen den mittelosteuropäischen Ländern. In Ungarn können die nötigen
Formalitäten in einem Zeitraum von 2 bis 6 Monate abgewickelt werden. In der
Tschechischen Republik muss man zwei Monaten lang auf die Existenzgründung warten. In
der Slowakei und in Polen ist diese Zeit wesentlich kürzer – dauert die Prozedur von 4 bis 8
Wochen (Christopher Bremme, 11).
39
Die Wichtigkeit von Beschaffung der zur
Firm engründung nötigen Erlaubnisse
0; 0% 1; 8%
3; 25%
1
2
3
2; 17%
4
6; 50%
5
Graphik Nr. 25
Die Beurteilung von Beschaffung der zur Firm engründung
nötigen Erlaubnisse
0; 0%
1; 8%
0; 0%
1
4; 33%
2
3
4
7; 59%
5
Graphik Nr. 26
5.1.12. Die Höhe des Gründungskapitals
Bei Gründungskapital gibt es auch große Unterschiede. Am häufigsten werden von
ausländischen Mutterunternehmen die folgenden Rechtsformen verwendet: Gesellschaft mit
beschränkter Haftung, Aktiengesellschaft und Zweigniederlassung. Bei Gründung von
Zweigniederlassungen gibt es keine Mindestkapitalanforderungen. Eine Aktiengesellschaft
kann mit einem Kapital von mindestens 12.000 € und eine Gesellschaft mit beschränkter
Haftung mit einem Kapital von 80.000 € gegründet werden (Christopher Bremme,14-15).
Zum Vergleich mit den Nachbarnländern siehe die Tabelle Nr. 6:
GmbH
AG
Polen
11.500 €
115.000 €
Slowakei
5.000 €
25.000 €
Slowenien
6.200 €
Nicht börsennotiert:
40
62.000 €
Börsennotiert:
620.000 €
12.000 €
Ungarn
80.000 €
Tabelle Nr. 6
Mindestkapitalanforderungen in einigen mittelosteuropäischen Ländern
Die Wichtigkeit von Höhe des Gründungkapitals
0; 0% 1; 8%
5; 38%
3; 23%
1
2
3
4
5
4; 31%
Graphik Nr. 27
Die Beurteilung von Höhe des Gründungkapitals
0; 0%
2; 18%
0; 0%
1
2
3
6; 55%
3; 27%
4
5
Graphik Nr. 28
Die befragten Firmen haben weder die Höhe des Gründungkapitals noch die zur
Firmengründung nötigen Erlaubnisse für relevante Kriterien gehalten. Das kann
wahrscheinlich darauf zurückzuführen sein, dass bei der Standortentscheidung diese Kriterien
noch keine wichtige Rolle gespielt haben.
41
5.2. Arbeitsmarkt
Nach den Rahmenbedingungen haben die deutschen Muttergesellschaften den Arbeitsmarkt
Ungarns bewertet. Die Arbeitslosenquote liegt zur Zeit bei 7,9% (Februar 2007) und damit
übertrifft sie den Durchschnittswert der EU 27. Die Jugendarbeitslosigkeit liegt mit 20,3
Prozent sogar weit über dem EU-Durchschnitt und die Beteiligung der erwerbsfähigen
Bevölkerung am Berufsleben weit darunter (56,9 Prozent). Die Arbeitslosigkeit unterscheidet
sich von Region zu Region. In Mittelungarn ist sie relativ niedrig, hingegen sehr hoch in den
östlichen und nordöstlichen Regionen. Offene Stellen, die mangels Fachkräften schwer zu
besetzen sind, finden sich vor allem in den Regionen Mittelungarn, im mittleren und
westlichen Transdanubien. Überdurchschnittlich hoch und anhaltend ist der Fachkräftemangel
im
verarbeitenden
Gewerbe,
im
Baugewerbe
und
im
Wirtschaftszweig
Finanzdienstleistungen. Im Gesundheitswesen fehlt es landesweit an Fachkräften.
Ausländische Arbeitnehmer nehmen vorwiegend einfache Tätigkeiten wahr, und zwar in den
Sektoren Dienstleistungen, verarbeitende Industrie, Landwirtschaft, Handel, Hotel- und
Gaststättengewerbe (Arbeiten in Ungarn).
5.2.1. Vorhandensein von qualifizierten Arbeitskräften
Die Anzahl der Studierenden ist seit dem Systemwechsel rapide gewachsen. Das akademische
Arbeitskräfteangebot stimmt jedoch nicht mit der gegenwärtigen Nachfrage nach
akademischen Arbeitskräften am Arbeitsmarkt überein. Auf der einen Seite gibt es ein
deutliches Überangebot an Lehrern, Juristen, Wirtschafts- und Geisteswissenschaftlern. Dies
hat dazu geführt, dass Arbeitskräfte mit einer niedrigeren Berufsausbildung von Akademikern
aus Tätigkeitsbereichen verdrängt werden, für deren Ausübung ihre Ausbildung völlig
ausgereicht hätte. Auf der anderen Seite mangelt es an Ärzten, Ingenieuren, Logistikern und
Geschäftsführern. Der größte Fachkräftemangel besteht in Budapest und den westlichen
Regionen Ungarns. (Arbeiten in Ungarn, 2007) Die Firmen haben den Bildungsstand der
Arbeitskräfte und das Vorhandensein von qualifizierten Arbeitskräften (im Durchschnitt 1,75
und 1,42) für die wichtigsten Kriterien bei Standortwahl in Hinsicht des Arbeitsmarktes
gehalten. Erfreulicherweise haben sie Ungarn als Standort aufgrund des Vorhandenseins und
Qualität der Arbeitskräfte bei der Bewertung sehr attraktiv gefunden (im Durchschnitt beide
Kriterien 1,83). (Siehe Graphik Nr. 29 und Nr. 30). Bis dato war das Land von der guten
Schulausbildung und qualifizierten Arbeitskräfte berühmt. Da es kein Befragter bestätigt hat,
42
dass die ungarischen Arbeitskräfte nicht genug ausgebildet wären, scheinen die ausländischen
Investoren mit der Qualität der ungarischen Arbeitskräfte zufrieden zu sein.
Die Wichtigkeit vom Bildungsstand der Arbeitskräfte
0; 0%
1; 8%
0; 0%
4; 33%
1
2
3
4
5
7; 59%
Graphik Nr. 29
Die Beurteilung vom Bildungsstand der Arbeitskräfte
0; 0%
0; 0%
1; 8%
3; 25%
1
2
3
4
5
8; 67%
Graphik Nr. 30
5.2.2. Lohnkosten
Die Realeinkommen haben sich in den letzten zehn Jahren erhöht. Sie liegen jedoch etwa ein
Drittel unter dem EU-Durchschnitt. Das durchschnittliche Bruttomonatsgehalt belief sich
2005 auf 154.400 HUF (etwa 620 €), das durchschnittliche Nettomonatsgehalt auf 101.200
HUF (etwa 405 €). Die Löhne und Gehälter liegen in Budapest und Westungarn deutlich über
dem Landesdurchschnitt. Seit Januar 2006 beträgt der gesetzlich festgelegte Mindestlohn
62.500 HUF/Monat (etwa 250 €). Wie in anderen europäischen Ländern, so variiert auch in
Ungarn die Lohn- und Gehaltsstruktur in den einzelnen Branchen. Die höchsten Gehälter
zahlt mit einem durchschnittlichen Monatsgehalt von 337.900 HUF (etwa 1.357 €) der
Finanzsektor. Es folgen die Chemieindustrie (etwa 839 €)), der Bildungssektor (etwa 726 €)
43
und die öffentliche Verwaltung (etwa 697 €). Die niedrigsten Monatsgehälter werden im
Baugewerbe (etwa 421 €), in der Landwirtschaft (etwa 404 €), im Gaststättengewerbe (etwa
383 €) und in der Textilindustrie (etwa 336 €) gezahlt (Arbeiten in Ungarn; 2007).
Die Wichtigkeit von Lohnerw artungen
0; 0%
0; 0%
0; 0%
1
2
3
6; 50%
6; 50%
4
5
Graphik Nr. 31
Die Beurteilung von Lohnerw artungen
0; 0%
0; 0%
3; 25%
4; 33%
1
2
3
4
5; 42%
5
Graphik Nr. 32
Die ungarische Lage wird in dieser Hinsicht als neutral betrachtet. Niemand hat die
ungarischen Löhne für sehr hoch oder für sehr niedrig gehalten (Siehe Graphik Nr. 32).
5.3. Beschaffungsmöglichkeiten
Unter dem Titel Beschaffungsmöglichkeit wurden 4 Faktoren – Vorhandensein von lokalen
Zulieferern, Zuverlässigkeit der lokalen Zulieferer, Zahlungsmoral und Entfernung vom Ort
der Beschaffung – aufgezeichnet. Die ersten zwei Faktoren wurden im Durchschnitt genauso
bewertet –da ergab sich insgesamt ein Durchschnittswert von 2,75 (Siehe Graphik Nr. 33).
44
Die Wichtigkeit von Vorhandensein von lokalen Zulieferern
1; 9%
2; 18%
1
2
3
4
4; 36%
5
4; 37%
0; 0%
Graphik Nr. 33
Die Beurteilung vom Vorhandensein von lokalen Zulieferern
0; 0%
3; 25%
0; 0%
1
2
3
6; 50%
4
5
3; 25%
Graphik Nr. 34
Dieses Kriterium erscheint für die Investoren eher neutral mit einem Durchschnittswert von
3,17. Es gibt zwei mögliche Ursachen, warum die Kriterien im Zusammenhang mit den
Beschaffungsmöglichkeiten uninteressant für die deutschen Unternehmen waren. Zum Ersten
gibt es unter den befragten Firmen auch solche, die keine Produktionstätigkeit in Ungarn
wahrnehmen. Es gibt besonders im Dienstleistungssektor – finanzielle Beratungsfirmen,
Banken und Versicherungsgesellschaften – bzw. im Immobiliensektor Firmen, die keine
Zulieferer zu ihrer Tätigkeit brauchen. Deshalb ist es für sie egal, wie zuverlässig die
ungarischen Zulieferer sind.
Eine andere Ursache kann sein, dass die Entfernung dank der vielen Transportarten und der
durch sie ermöglichten schnellen und kostengünstigen Lieferung auf heute viel an Bedeutung
verloren hat. Die befragten deutschen Firmen haben insgesamt Ungarn in Hinsicht der
Beschaffungsmöglichkeiten weder für gut noch besonders schlecht gehalten.
45
Die Wichtigkeit von Entfernung vom Art der Beschaffung
1; 8%
0; 0%
3; 25%
3; 25%
1
2
3
4
5; 42%
5
Graphik Nr. 35
Die Beurteilung von Entfernung
0; 0%vom Ort der Beschaffung
0; 0%
2; 17%
2; 17%
1
2
3
4
5
8; 66%
Graphik Nr. 36
5.4. Absatzmarkt
Absatzmarkt umfasst die Menge der aktuellen und potentiellen Abnehmer bestimmten
Leistungen und der aktuellen und potentiellen Anbieter dieser Leistungen sowie den
Beziehungen zwischen dieser Abnehmern und Anbietern. Kotler versuchte es, einen
marketingspezifischen Denkrahmen zu entwickeln, der auf alle Märkte anwendbar und
zugleich geeignet ist. Demnach lassen sich Märkte mit der Beantwortung der folgenden
Fragen charakterisieren und abgrenzen: Was wird auf dem Markt gekauft? Warum wird es auf
dem Markt gekauft?
Der heimische Absatzmarkt spielt bei der Standortwahl eine wichtige Rolle Er ist der
zweitwichtigste Faktor nach dem Vorhandensein von qualifizierten Arbeitskräften unter allen
Faktoren mit einem Durchschnittswert von 1,5 (Siehe Graphik Nr. 37). Es gab nur einen
46
Befragten, der den inneren Absatzmarkt neutral gefunden hat. Die anderen haben eine Note
von 1 oder 2 bei diesem Faktor gegeben. Dieses Resultat ist gar nicht überraschend, weil das
wichtigste Ziel vieler Firmen war, bei der internationalen Expansion neue Märkte für ihre
Produkte zu finden. Da der deutsche Markt schon gesättigt war, haben sich diese Firmen für
die Internationalisierung im Interesse ihrer weiteren Entwicklung entschieden. Die
kaufkräftige Nachfrage hat sich auch als sehr bedeutend mit einem Durchschnittswert von
1,75 erwiesen (Siehe Graphik Nr. 39). Deshalb bedeutet die derzeitige konjunkturelle Krise
der ungarischen Wirtschaft ein großes Problem. Der private Konsum kann sich nicht im
entsprechenden Tempo verstärken, und zur Folge wird keine kaufkräftige und lebhafte
Binnennachfrage nach den Produkten entstehen.
Die Wichtigkeit von innerem Absatzm arkt
0; 0%
1; 8%
0; 0%
1
2
3
4; 33%
7; 59%
4
5
Graphik Nr. 37
Die Beurteilung vom inneren Absatzm arkt
0; 0%
0; 0%
2; 17%
3; 25%
1
2
3
4
7; 58%
5
Graphik Nr. 38
47
Die Wichtigkeit der kaufkräftigen Nachfrage
0; 0%
3; 25%
0; 0%
1
2
3
6; 50%
4
5
3; 25%
Graphik Nr. 39
Die Beurteilung von kaufkräftigen Nachfrage
2; 17%
0; 0%
3; 25%
1
2
3
4
4; 33%
3; 25%
5
Graphik Nr. 40
5.5. Persönliche Gründe
Aufgrund der Antworten spielen persönliche Gründe bis auf vorherige Geschäftsbeziehungen
keine Rolle bei der internationalen Standortwahl. Obwohl Ungarn traditionell
gute
Beziehungen mit Deutschland pflegt, sind die anderen persönlichen Gründe - Bekannte in
Ungarn, persönliche Sympathie und nationale Eigenart – keine entscheidenden Faktoren
(Siehe Hiba! A hivatkozási forrás nem található.Graphik Nr. 41-44).
48
Die Wichtigkeit von vorherigen Geschäftsbeziehungen
1; 8%
0; 0%
4; 34%
3; 25%
1
2
3
4
5
4; 33%
Graphik Nr. 41
Die Beurteilung von vorherigen Geschäftsbeziehungen
1; 11%
0; 0%
1; 11%
3; 33%
1
2
3
4
5
4; 45%
Graphik Nr. 42
Die Wichtigkeit von0;Bekannten
in Ungarn
0%
0; 0%
1; 10%
1
4; 40%
2
3
4
5; 50%
5
Graphik Nr. 43
49
Die Wichtigkeit von persönlicher Sym pathie
3; 25%
1; 8%
2; 17%
1
2
3
4
3; 25%
3; 25%
5
Graphik Nr. 44
5.6. Beurteilung verschiedener Länder als Unternehmensstandort
Im zweiten Teil des Fragebogens habe ich die Firmen darum gebeten, 14 Länder aufgrund
ihrer Attraktivität als Standort für ausländische Unternehmen zu vergleichen. Zuerst möchte
ich vorstellen, welche Noten die einzelnen Staaten erhalten haben und welche Faktoren für
diese Noten verantwortlich sein können. Dann schreibe ich eine detaillierte Bezeichnung von
diesen 14 Ländern aufgrund der allgemeinen Faktoren, – d.h. politische Lage,
gesamtwirtschaftliche Angaben und Kennziffern, außenwirtschaftliche Position - die man bei
der Standortwahl unter die Lupe nimmt. Am Ende der Analyse möchte ich noch kurz erötern,
welche Aussichten das gegebene Land in den folgenden ein paar Jahren hat. Diese Analysen
zeigen ein reales und vollständiges Bild davon, welche Stärken, Schwächen und Chancen das
gegebene Land hat und welche Reformen wünschenswert oder gerade dringend im Interesse
der Entwicklung wären. Aufgrund der gegenwärtigen Lage kann man prognostizieren, welche
Chancen die einzelnen Staaten im internationalen Standortwettbewerb haben.
Die drei baltischen Länder: Estland, Lettland und Litauen sind in sehr ähnlicher
Wirtschaftslage. Für sie ist ein sehr schnelles Entwicklungstempo bei einer wegen der
Überhitzung der Wirtschaft rasch steigenden Inflation charakteristisch. Darüber hinaus haben
sie als Nachbarländer ähnliche geographische Lage und demographische Charakterzüge.
Deshalb ist es nicht überraschend, dass diese 3 Länder bei der Bewertung nahezu dieselben
Noten bekommen haben. Die gefragten Firmen haben also unter den drei Ländern keinen
50
Unterschied gemacht, sondern sie sind mit dieselben Noten vergeben worden, und dadurch
das ganze baltische Gebiet als Standort bewertet.
Wegen der ähnlichen Beurteilung habe ich die Noten der drei Länder auf einer Graphik
dargestellt. Estland hat einen Durchschnitt von 2,92 erreicht und ist damit auf dem 8. Platz der
Rangliste. Lettland und Litauen haben im Durchschnitt eine Drei bekommen, und sind damit
auf der 9. Stelle in der Ranking.
Estland, Lettland und Litauen
444
444
444
444
333
333
33
222
222
2
222
Lettland
Estland
333
222
Litauen
Graphik Nr. 45
Auf der Graphik Nr. 45 ist zu sehen, dass keines von diesen drei Ländern die beste oder die
schlechteste Note bekommen hat. Im Durchschnitt haben die baltischen Länder eine Drei
bekommen, was bedeutet, dass die befragten Investoren die baltischen Länder als Standort
lieber für neutral halten. Im Allgemeinen lässt sich sagen, dass diese Staaten die Investoren
durch Steuersenkungen und Einführung eines einheitlichen Steuersatzes für Unternehmen
anlocken möchten. Nun, lass uns im Weiteren die Charakterzüge und Möglichkeiten der
baltischen Länder eingehender ansehen.
5.6.1. Estland
Estland ist eine der kleinsten Volkswirtschaften in der Europäischen Union, es gilt aber
wirtschaftspolitisch
als
investorenfreundlichen
eines
der
liberalsten
Rahmenbedingungen.
Das
Länder
mit
Steuersystem
unternehmerfür
und
ausländische
Unternehmen ist besonders günstig: reinvestierte Unternehmensgewinne sind im Allgemeinen
steuerfrei. Im Rahmen der sog. „Flat Tax“ wurde ein einheitlicher Steuersatz von 18% für
Unternehmen eingeführt und die estnische Regierung hat vor, diesen Steuersatz in den
51
kommenden Jahren noch weiter zu senken. Die Entwicklung in den Vergangenen Jahren war
ungebrochen: Die Handel, Kommunikation- und Finanzdienstleistungen expandierten und das
günstige Investitionsklima ermöglichte schnelle Modernisierung der Industrie vor allem in der
Elektrotechnik und im Maschinenbau. Aufgrund sein BIP per kopf ist Estland eines der am
schnellsten entwickelnden Länder innerhalb der EU. Das reale Wirtschaftswachstum betrug
2004 8,1%, dann 2005 10,5% und 2006 11,4%. Im Jahre 2007 ist ein Pro-Kopf-Einkommen
von 9.740 € erwartet. Der Motor dieses Wachstums ist die lebhafte Binnennachfrage, die
unter anderem auf die gestiegenen Einkommen und rückläufige Arbeitslosigkeit
zurückzuführen ist. Dies ermöglichte das Wachstum des privaten Konsums um 15,8%.
Aber die rasche wirtschaftliche Entwicklung hat nicht nur Vorteile, sondern auch Nachteile:
Die Inflationsrate ist mittlerweile auch angewachsen. Im Jahre 2006 war sie 4,6%, und eine
weitere Steigerung wird erwartet. Was die Auslandsbeziehungen betrifft, weist die estnische
Handelsbilanz seit Jahren ein hohes Defizit auf. Zwei Drittel der estnischen Warenexporte
werden in der EU abgesetzt, auch innerhalb der Union sind die wichtigsten Partner Finnland
und Schweden – die zwei Länder machen zusammen 40% der estnischen Exporte aus. Der
deutsche Anteil ist schon geringer, macht nur 5% aus, trotzdem ist Deutschland auch ein
wichtiger Handelspartner für Estland. Die ausländischen Direktinvestitionen betrugen 1,3
Mrd. €, es ist um 1 Mrd. € weniger als ein Jahr zuvor. Das bedeutet aber keinen realen
Rückgang. Die Ursache dafür, dass die größte estnische Bank, die Hansabank im Jahre 2005
durch eine schwedische Bank übernommen wurde. In den kommenden Jahren wird eine
Verlangsamung des Wirtschaftswachstums erwartet. Da die Inflationsrate wegen der
Überhitzung der Wirtschaftsentwicklung stark angewachsen ist und den Maastrichter
Kriterien nicht entspricht, ist die Einführung der gemeinsamen Währung erst 2010 möglich
(Hercksen, 2007, B).
5.6.2. Lettland
Lettland hat ein minimales BIP 12,7 Mrd. €, was 5.500 € als Pro-Kopf-Einkommen bedeutet.
Das Wirtschaftswachstum ist hier am größten innerhalb der EU. Im Jahre 2004 ist das BIP um
8,5% und im Jahre 2005 um 10,2% angestiegen. Ähnlich wie in den zwei anderen baltischen
Länder, Estland und Litauen ist auch hier ein kräftiger Privatverbrauch dank der steigenden
Reallöhne und der zinsgünstigen Verbraucherkredite charakteristisch. Leider geht das
Wachstum auch in Lettland mit einer hohen Teuerung einher, die Preise sind im Jahre 2005
52
um 6,7% und im Jahre 2006 schon um 7% angestiegen. Der starke Preisauftrieb rückt das Ziel
den Euro am Anfang 2008 einzuführen. Voraussichtlich wird die Einführung der
gemeinsamen Währung erst 2009 oder 2010 möglich. In der Außenwirtschaft sind für das
Land große Ungleichgewichte charakteristisch. Im Jahre 2005 machten die Warenexporte 4,3
Mrd. €, die Warenimporte 6,7 Mrd. € aus. Der lettische Außenhandel ist stark von den beiden
baltischen Ländern – Estland und Litauen abhängig. Die Rahmenbedingungen für Investoren
in Lettland sind sehr attraktiv. Diese Attraktivität wird mit der durch EU-Subventionen
finanzierten Verbesserung der Infrastruktur und weiteren Steuersenkungen erhöht werden.
Die Regierung will nämlich den Einkommensteuersatz von 25% bis 2009 auf 15% absenken.
In
den
kommenden
Jahren
kann
die
Inflation
nur
bei
einem
verlangsamten
Entwicklungstempo reduziert werden (Hercksen; 2006; B).
5.6.3. Litauen
In Litauen gibt es heutzutage auch hohe Wachstumsraten: 2006 war der Zuwachs des realen
BIP 7,5%. Auf das Jahr 2007 wird dagegen eine Verlangsamung der Expansion auf 6,5%
erwartet. Ursache für das Wachstum sind auch hier die lebhafte Binnennachfrage und der
schwungvolle Privatverbrauch. Der Rückgang der hohen Arbeitslosenquote ermöglichte einen
größeren Konsum. Und als Begleiterscheinung der Überhitzung der Wirtschaft ist der
Peisauftrieb auch in Litauen außerordentlich hoch. Die Preise sind im Jahre 2004 nur noch um
1,2%, 2005 schon 2,7% und 2006 3,8%. Nicht einmal die Maßnahmen der Regierung
bremsten die Inflation, für die vor allem die gewachsenen Energiepreise verantwortlich sind.
Deswegen ist es dem Land nicht gelungen, Anfang 2007 als 1. von den neuen Mitgliedern
dem Euroraum beizutreten. Litauen wird die Einführung des Euros erst 2010 mit den zwei
anderen baltischen Staaten versuchen. Auch für Litauen sind Ungleichgewichte in der
Außenwirtschaft charakteristisch. Im Jahre 2005 lag sein Leistungsbilanzdefizit schon bei 1,5
Mrd. € - es entspricht 7,2% des BIP. 2006 sind Exporte insgesamt um 23% und die Importe
um 26% angewachsen. Die Expansion wird sich auch in den folgenden Jahren fortsetzen.
Motoren des Wachstums bleiben der Privatkonsum und die ausländische Direktinvestitionen.
Für die Investoren werden auch Zuflüsse aus den EU-Subventionen attraktiv machen. Die
Teuerungsrate wird auch auf 2007 über 4% prophezeit. Weiterhin bleibt ein hohes Defizit in
den Außenwirtschaftsbilanzen wegen der lebhaften Binnennachfrage (Hercksen; 2007; D).
53
5.6.4. Kroatien
Kroatien hat bei der Bewertung gute Noten bekommen, keine von den gefragten Firmen hat es
für einen schlechten Standort gehalten. Auch noch im schlechtesten Fall ist die Beurteilung
der unternehmerischen Umwelt neutral. Und diese Position kann sich noch durch den
baldigen EU-Beitritt Kroatiens verbessern. Kroatien hat im Durchschnitt ein Wert von 2,08
bekommen und damit hat es den 4. Platz zusammen mit Rumänien. Niemand von den
Antwortgebern hat Kroatien für einen schlechten Unternehmensstandort gehalten. Die
Ursache für diese günstige Beurteilung kann das zur Folge wirtschaftlichen Reformen
zuwachsende Wirtschaftswachstum und die lebhafte Binnennachfrage.
In Kroatien bereitet sich die Regierung jetzt auf den EU-Beitritt mit einer Reihe von neuen
Reformen vor, die EU-Aufnahme Kroatiens erscheint jetzt aufgrund der Verhandlungen Mitte
2009 realistisch. Zu den nötigen Reformen gehören die Umgestaltung der Steuer- und
Rentensysteme und der Kampf gegen Bürokratie in der öffentlichen Verwaltung. Das
Wirtschaftwachstum in den vergangenen Jahren ermöglichte eine Erhöhung des privaten
Verbrauchs. Da die heimischen Industrieprodukte von niedriger Qualität sind, müssen sie
durch Importwaren ersetzt werden, und deswegen gibt es eine negative Handelsbilanz. Im
ersten Quartal 2006 sind die Importe um 16,1%, die Exporte dagegen nur um 5,2% gestiegen.
70% des Außenhandels wird mit EU-Mitgliedstaaten abgewickelt. Wegen der zunehmenden
Energiepreise wird auch in der Zukunft eine Verstärkung der Inflation erwartet. Kroatien
befindet sich in diesen Jahren im Aufholprozess, und zum Glück zwingt der konkretisierte
EU-Beitritt an noch erforderlichen Reformen. Deshalb sind die Aussichten des Landes für ein
stabiles Wirtschaftswachstum sehr gut (Hölze).
54
Die Attraktivität Kroatiens
3
3
2
3
2
1
3
2
1
2
2
1
Kroatien
Graphik Nr. 46
5.6.5. Rumänien
Auch in am Anfang dieses Jahres der Europäischen Union beigetretenen Rumänien gibt es
heutzutage eine gute konjunkturelle Atmosphäre. Zur Folge der höheren Reallöhne hat der
private Verbrauch angewachsen. Obwohl auch für Rumänien ein Zuwachs des BIP von 6%
charakteristisch ist, bleibt es aber mit seinem Pro-Kopf-Einkommen von 3.600 € weit unter
dem EU-Durchschnitt. Eine der wichtigsten Aufgaben der Rumänischen Nationalbank ist es,
die zur Folge der raschen wirtschaftlichen Expansion entstehende Teuerungsrate von 9% zu
vermindern. Darüber hinaus gibt es auch andere dringende Herausforderungen für die
Regierung, wie z.B.: Die Korruptionsbekämpfung und die wirtschaftliche Liberalisierung. Die
Regierung plant auch einen einheitlichen Steuersatz von 16% für Unternehmen und
Privatpersonen, um ein besseres Investitionsklima für ausländische Investoren zu schaffen.
Voraussichtlich werden sich die ausländischen Investoren nach dem EU-Beitritt Rumäniens
für das Land wegen seines großen Absatzmarkt und seiner lebhaften Binnennachfrage noch
mehr interessieren. Eine weitere Chance bietet für die ausländischen Direktinvestoren die
Privatisierung von staatlichen Gesellschaften. Der Anteil der Privatwirtschaft ist noch
immerziemlich niedrig: 70%, und der staatliche Einfluss auf die Wirtschaft muss in den
folgenden Jahren durch Verkäufe der Staatsbeteiligungen verringert werden. Im Bereich der
Außenwirtschaft ist nach wie vor das Ungleichgewicht charakteristisch: Wegen der kräftigen
Binnennachfrage ist die Importnachfrage auch relativ hoch – im Jahre 2005 war sie 24% - die
Exportnachfrage nach rumänischen Produkten ist aber niedriger. In den folgenden Jahren wird
sich die Wirtschaft weiter entwickeln. Auf 2007 wird eine Steigerung von 4% des BIP
55
erwartet. Auch Rumänien hat im Durchschnitt 2,08 erreicht und damit ist auf die vierte Stelle
geraten. Diese günstige Beurteilung ist auf den EU-Beitritt Rumäniens und die rasch
entwickelnde Wirtschaft des Landes zurückzuführen. (Hercksen; 2006; F)
Die Attraktivität Rumäniens
3
2
2
1
2
2
2
3
2
2
2
1
Rumänien
Graphik Nr. 47
5.6.6. Bulgarien
Bulgarien ist auch am Beginn dieses Jahres der Union beigetreten. Hier ist ein stabiler
Expansionskurs seit 9 Jahren charakteristisch – im Jahre 2006 lag das Realwachstum bei 6,1%
und auf 2007 wird eine Expansion von 5,5% prognostisiert. Dank des einfachen Zugangs zu
Bankkrediten und der optimistischen Erwartungen der Verbraucher legte der private Konsum
um 7,1% 2006 zu. Um der Union dieses Jahr beitreten zu können, wurden in Bulgarien in den
vergangenen
Jahren
große
wirtschaftliche
Modernisierungen
durchgeführt.
Diese
Modernisierungen haben auch dabei geholfen, eine unternehmensfreundliche Umgebung für
ausländische Investoren auszugestalten. Ähnlich wie in Rumänien steigen die Importe
hierzulande stärker als die Exporte. Die gesunkene Arbeitslosenquote - im Jahre 2000 betrug
sie noch 18%, aber 2006 nur 9% - ermöglichte eine angewachsene Binnennachfrage. Als
Begleiterscheinung der raschen Entwicklung ist das Ausmaß der Inflation auch hier
bedeutend. Für den Preisauftrieb ist das aus Russland importierte Öl und Erdgas
verantwortlich. Das Wohlstandsniveau des Landes ist noch immer niedrig, das Pro-KopfEinkommen macht nur 3.650 € aus. Bulgarien hatte auch ein Leistungsbilanzdefizit von 16%
im Verhältnis des BIP. Aber das konnte durch den Zufluss ausländischer Investitionen
finanziert werden. Da der EU-Beitritt viele Investoren angelockt hat, verbuchte Bulgarien eine
Rekordhöhe von 4,1 Mrd. € aus ausländischen Investitionen. Die Lage des Landes als
56
Standort hat sich zum Teil dank der Privatisierungen und zum Teil dank der Maßnahmen der
Regierung verbessert. Bulgarien hat also gute Chancen zur weiteren Entwicklungen, aber
viele Aufgaben auch, zuerst muss der Preisauftrieb vermindert werden, um die
Konvergenzkriterien erfüllen zu können. Bulgarien hat ein Durchschnittswert von 2,33 und
damit den 5. Platz nach Rumänien und Kroatien erreicht. (Hercksen; 2007; A)
Die Attraktivität Bulgariens
3
3
2
1
2
3
2
3
3
3
2
1
Bulgarien
Graphik Nr. 48
5.6.7. Ungarn
In Ungarn muss die Konjunkturentwicklung wegen der dramatischen Lage des Haushaltes
durch die Erhöhung der Steuersätze verlangsamen. Während im Jahre 2006 der reale BIPAnstieg noch 4,2% betrug, kann 2007 nur mit einem Realzuwachs von weniger als 3%
gerechnet werden. Das Haushaltdefizit betrug im Jahre 2005 7,8% des BIP und nach einigen
Rechnungen im Jahre 2006 10% des BIP. Das Haushaltsdefizit ist nirgendwo in
Mittelosteuropa so hoch wie in Ungarn. Die Haushaltkonsolidierung wurde seit langem
aufgeschoben, deshalb mussten dramatische Maßnahmen im Interesse der Konsolidierung
getroffen werden. Der mittlere Steuersatz der Mehrwertsteuer wurde von 15% auf 25%, und
der vereinfachte Unternehmenssatz von 15% auf 25% erhöht. Neue Steuerarten wurden
eingeführt: Die Solidaritätsteuer von 4% für Unternehmen und Privatpersonen mit einem
Jahreseinkommen von mehr als 6 Mio. Forint, Immobiliensteuer auf Wohngebäude und Zinsbzw. Kursgewinnsteuer von 20%. Die Erhöhung der Mehrwertsteuer und der Energiepreise
haben zur Teuerung geführt: Die Inflationsrate lag im Jahre 2006 bei 3,9% und 2007 dagegen
schon bei 7%. Nicht nur die Einnahmen müssen aber gesteigert werden, sondern auch die
Staatsausgaben müssen vermindert werden. Da Ungarn mit dieser gesamtwirtschaftlichen
57
Leistung sehr weit von der Erfüllung der Konvergenzkriterien geriet, ist die Einführung der
gemeinsamen Währung erst im Jahre 2012 frühestens realistisch (Hercksen, 2007, F). Obwohl
sich die politische und wirtschaftliche Lage in Ungarn verschlechtert hat und wegen des
hohen Haushaltdefizits sowohl die Inflationsrate als auch die Arbeitslosenquote angewachsen
sind, ist die Beurteilung Ungarns als Standort für ausländische Investoren nach wie vor sehr
attraktiv. Mit einem Durchschnittwert von 1,92 ist Ungarn das dritte Land hinsichtlich der
Popularität nach der Tschechischen Republik und der Slowakei im internationalen
Standortwettbewerb. Wahrscheinlich haben deutsche Firmen dieses günstige Bild von Ungarn
wegen des großen Angebots an qualifizierten Arbeitskräften. 5 von 12 Befragten haben
Ungarn für sehr attraktiven Standort gehalten.
Die Attraktivität Ungarns
3
3
3
3
2
1
1
1
1
2
2
1
Ungarn
Graphik Nr. 49
5.6.8. Tschechien
In Tschechien gibt es auch eine lebhafte Konjunktur – im Jahre 2005 war das Realwachstum
nicht weniger als 6,1% und im Jahre rund 6%. Dieses Entwicklungstempo wird dieses Jahr
ein bisschen verlangsamen, auf 2007 wir eine Steigerung von 4,5% prognostiziert. Parallel
mit der Steigerung der Auslandsnachfrage hat sich auch der Außenbeitrag verbessert. Auf
dem Arbeitsmarkt gibt es auch eine stabile Konjunktur, die auch mit dem Rückgang der
Arbeitslosenquote einhergeht. Die Inflationsrate zeigt dagegen eine steigende Tendenz – 2005
lag sie noch bei 1,9% und im Jahre wird schon eine Teuerungsrate von 3,25% erwartet. Die
Preise und Zinsen sind relativ stabil und dementsprechend verringert sich auch das
Haushaltsdefizit – es betrug 20052,6% des BIP. Die Staatsverschuldung machte am Ende
2005 39% des Bruttoinlandproduktes aus. Die geplante Euro-Einführung im Jahre 2010 wird
also voraussichtlich problemfrei sein. Der Außenhandel ist auch lebhaft, die Warenimporte
58
sind im Jahre 2006 um 12%, die Warenexporte um 17% angewachsen. Die Attraktivität
Tschechiens als Investitionsstandort nimmt weiterhin zu: 2005 flossen 8,8 Mrd. € in Form
von Direktinvestitionen ins Land, Schwerpunkt ist dabei die Automobilindustrie. Die
koreanische Automobilhersteller Hyundai will für 1 Mrd. € ein neues Werk in Nordböhmen
bis 2008 bauen. Voraussichtlich kann man in Tschechien mit einem Realwachstum von 6%
bei einer Teuerungsrate von 3% rechnen (Hercksen 2006; E). Es ist also nicht überraschend,
wenn wir diese lebhafte Konjunktur in Betracht nehmen, dass die Tschechische Republik mit
einem Durchschnittswert von 1,52 der populärste Unternehmensstandort vor Ungarn und der
Slowakei war. Ursache dafür sind die kontinuierliche wirtschaftliche Entwicklung, die gut
ausgebildeten Arbeitskräfte, günstige Steuerbedingungen, und der wegen der anhaltenden
Konjunktur optimistische Erwartungen der Investoren. 6 von 12 Befragten, also die Hälfte der
gefragten Firmen hat Tschechien als sehr attraktiver Standort beurteilt.
Die Attraktivität Tschechiens
3
2
2
2
1
2
1
2
1
1
1
1
Tschechien
Graphik Nr. 50
5.6.9. Slowakei
In der Slowakei wurde durch die Regierung von 1998 bis 2006 ein Reformpaket abgearbeitet.
2004 trat im Rahmen einer „Flat Tax“ eine radikale Steuerreform in Kraft. Bei Einkommen-,
Körperschafts- und Mehrwertsteuer gab es einen einheitlichen Steuersatz von 19%. Diese
Maßnahme hat nicht nur wegen des niedrigen Steuersatzes, sondern auch wegen der
leichteren Transparenz des Steuersystems die Attraktivität der Slowakei für ausländische
Investoren gesteigert. Ausländische Investoren sind hier vor allem in der Automobilindustrie
engagiert. Das reale BIP ist um 8,2% und der der Privatverbrauch um 6,3% angestiegen. Die
Konsolidierung des Staatshaushaltes – das Budgetdefizit macht nicht mehr als 3,1% des BIP
aus – und die niedrige Teuerungsrate – um 4,5%- erfüllen nahezu die Anforderungen der
59
Maastrichter Kriterien und ermöglichten, den Euro schon 2009 einzuführen. Für den
Außenhandel ist die stürmische Exportentwicklung bei einer großen Binnennachfrage
charakteristisch und die Kapazitätsausweitung setzt sich fort, da es Importbedarf an
Investitionsgütern in der Automobilindustrie gibt. Laut Prognosen kann weiterhin mit einer
wirtschaftlichen Expansion und Kapitalzufluss gerechnet werden (Hercksen, 2007, E). Die
Slowakei hat die zweite Stelle nach Tschechien mit einem Durchschnittwert von 1,75. 5 von
12 Antwortgebern hat das Land als sehr attraktiv beurteilt. Und niemand hat die Slowakei für
einen schlechten Standort gehalten. Verantwortlich dafür können die der Tschechischen
Republik sehr ähnlichen wirtschaftlichen Umständen und die lebhafte Binnennachfrage sein.
Die Attraktivität von der Slowakei
3
3
3
2
1
1
1
2
2
1
2
1
Slowakei
Graphik Nr. 51
5.6.10. Slowenien
Slowenien hat dank seiner modernen Wirtschaftsstruktur den höchsten Lebensstandard in
Osteuropa. Das Land hat im Jahre 2006 mit einem Budgetdefizit von 1,8%, einer
Inflationsrate von 2,3% und einer Staatsverschuldung von 29,1% des BIP die
Konvergenzkriterien erfüllt. Der boomende Export, die gestiegene Kapazitätsauslastung und
die optimistischen Erwartungen der Unternehmen sorgen dafür, dass das Land prosperiert.
Die Investitionen sind 2005 insgesamt um 3,7% und 2006 um 6% gestiegen. Die
Nettobestände an ausländischen Investitionen betrugen 3,2 Mrd. € zur Jahresmitte 2006. Die
starke Kaufkraft des Landes ist auf die Erhöhung des verfügbaren Einkommens und des
privaten Konsums, bzw. die niedrigen Zinsen für Kredite zurückzuführen. Vorteile
Sloweniens im internationalen Standortwettbewerb sind die qualifizierten Arbeitskräfte, –
ausgebildete Ingenieure und Techniker, die auch Fremdsprachen beherrschen - die zentrale
Lage
des
Landes
und
die
wirtschaftliche
Stabilität.
In
Slowenien
werden
Außenhandelsbeziehungen auch mit den anderen neuen Mitgliedstaaten – vor allem mit der
60
Tschechischen Republik und Slowakei - für wichtig gehalten. Darüber hinaus sind Schweden,
Großbritannien, Deutschland, Italien und Österreich nach wie vor bedeutende Handelspartner.
Dank der oben angeführten günstigen Wirtschaftslage ist der Ausblick für weitere
Entwicklung sehr gut. Mit der schnellen Einführung der gemeinsamen Währung kann
Slowenien eine hervorragende Stelle unter den Reformländern haben. Es gibt aber auch einige
Nachteile: Die Regierung verzögert sich, den Privatisierungsprozess zu beschleunigen. Für
die ausländischen Investoren können auch die im Vergleich mit den neuen Mitgliedern hohen
Bruttolöhne ungünstig sein (Hercksen, 2007,,D). Darüber hinaus gibt es auf das
Wirtschaftsleben auch ausstrahlende innenpolitische Auseinandersetzungen. Slowenien
befindet sich mit einem Durchschnittwert von 2,33 auf dem 5. Platz der Ranking. Die guten
Voraussetzungen für die Entwicklung sind gegeben, diese müssen nur in den folgenden
Jahren wahrgenommen werden. Die Privatisierungen könnten noch eine Verbesserung der
Beurteilung Sloweniens als Standort in der Zukunft bedeuten.
Die Attraktivität Sloweniens
4
3
3
2
3
3
2
2
1
2
2
1
Slowenien
Graphik Nr. 52
5.6.11. Ukraine
Die Ukraine ist kein EU-Mitglied, trotzdem kann sie wegen ihrer großen Gesamtfläche und
großem Absatzmarkt, bzw. billiger Arbeitskräfte attraktiv für einige ausländische Investoren
sein. Dazu trägt noch bei, dass die Ukraine wegen der Streitigkeiten mit Russland neue
Wirtschaftspartner sucht. Das Jahr 2005 war in konjunktureller Hinsicht nicht erfolgreich für
die Ukraine. Nach dem Wachstumsrekord von 12,1% im Jahre 2004 betrug 2005 der reale
BIP-Zuwachs nur 2,6% . Ursache dafür war der negative Außenbeitrag. Im Außenhandel sind
61
die Warenexporte um 5%, die Importe dagegen kräftig um 22% gestiegen. Die Ursachen für
diesen geringen Exportanstieg sind die niedrige Nachfrage nach ukrainischem Metall und die
Auseinandersetzungen mit Russland, das der wichtigste Absatzmarkt für die Ukraine war.
Jetzt möchte das Land seine Handelsbeziehungen diversifizieren, aber die Beziehungen mit
der EU stehen noch am Anfang. Die Aufnahme der Ukraine in die WTO beschleunigte diesen
Prozess, und nicht nur die Handelsbeziehungen sind lebhafter geworden, sondern auch der
Zustrom ausländischer Direktinvestitionen. Die Ukraine ist also auf dem Weg zur
Marktwirtschaft und stabiler Demokratie seit der Orange Revolution 2004. Ein
Unsicherheitsfaktor kann jedoch die ungeklärte Regierungsfrage sein (Hercksen, 2007, F).
Die Ukraine ist das letzte Land in der Reihe. Verantwortlich für diese Beurteilung kann den
niedrigen Entwicklungsstand, die hohe Inflationsrate und Arbeitslosenquote sein. Leider kann
das Land diesen enttäuschenden Kennziffern weder mit gut ausgebildeten Arbeitskräften noch
mit heimischen Produkten von guter Qualität entgegenwirken. Ein Drittel der Antwortgeber
hat Ukraine für einen schlechten Standort gehalten.
Die Attraktivität Ukrainens
4
3
3
3
3
4
3
4
4
3
2
1
Ukraine
Graphik Nr. 53
5.6.12. Russland
Russland spielt trotz der wirtschaftlichen Turbulenzen in den vergangenen Jahren nach wie
vor eine herausgehobene Rolle in der Weltwirtschaft: Das Land verfügt über ein Drittel der
weltweiten Erdgasreserven. Obwohl die nachlassende Dynamik der Industrieproduktion, ist
das reale BIP dank der heimischen Rohstoffen – Gas, Öl, Metall – im Jahre 2005 um 6,4%
und im Jahre 2006 um 5,75% angewachsen. Das Pro-Kopf –Einkommen hat sich dadurch seit
62
2001 auf 5.400 USD verdoppelt. Trotzdem gibt es in Russland eine große soziale
Ungleichheit und ein Fünftel – vor allem die Rentner - der Bevölkerung lebt noch unter der
Armutsgrenze.
Auch
die
kräftig
steigenden
Verbraucherpreise
erschweren
die
Lebensbedingungen: 2005 lag die Teuerungsrate bei 12,5%. Da die Einnahmen von den Ölund Gasreserven ein Viertel des BIP ausmachen, hängt die Wirtschaft stark von den
Veränderungen im Energiesektor ab. Nicht nur in dieser Branche, sondern auch in anderen
Bereichen - vor allem im Maschinenbau und Automobilbau - hat der staatliche Einfluss auf
die Wirtschaft zugenommen. Auf dem russischen Bankenmarkt wären auch große Reformen
wünschenswert: Er ist stark konzentriert, außer der zwei großen staatlichen Banken: Der
Sberbank und der Vnehstorgbank geben es nur ein paar unerhebliche unterkapitalisierte
Privatbanken. In der Außenwirtschaft hat Russland einen Rekordexporterlös von 244 Mrd.
USD verbucht, was eine Erhöhung von 33% im Vergleich mit dem Vorjahr bedeutet. Die
Warenimporte erhöhten sich auf 125 Mrd. USD und damit hat einen Rekordüberschuss der
Leistungsbilanz von 118 Mrd. USD entstanden. Die Lage des Außenhandels wird nach wie
vor durch die Expansion auf den Rohstoffmärkten bestimmt. Die Regierung hat aus den
Einnahmen die Tilgung der Auslandsschulden begonnen. Eine negative Begleiterscheinung
der raschen wirtschaftlichen Expansion ist, dass die Regierung nicht gezwungen ist, die
nötigen Reformen auszuarbeiten (Hercksen, 2007, C). Russland hat sich hinsichtlich der
Attraktivität mit einem Durchschnittwert von 2,92 an der 8. Stelle platziert.
Die Attraktivität Russlands
5
4
4
3
3
4
3
2
2
2
2
1
Russland
Graphik Nr. 54
63
5.6.13. China
Obwohl China ein nichteuropäisches Land ist, lohnt es sich mit ihm zu beschäftigen, da es in
der Weltpolitik und Weltwirtschaft eine immer bedeutender Rolle spielt und zu den
attraktivsten Unternehmensstandorten für ausländische Investoren zählt. Am nominalen BIP
gemessen ist China nach den USA, Japan und Deutschland die viertgrößte Volkswirtschaft,
trotzdem gibt es hier noch ein immer einen niedrigen Entwicklungsstand. Nach dem
politischen Führungswechsel im Jahre 2003 haben wirtschaftliche Reformen und vorsichtige
politische Öffnung begonnen. Die stärksten Impulse zum Wirtschaftswachstum kommen von
den Investitionen – auch aus dem Ausland – und den Exporten. 2005 lag er BIP-Zuwachs bei
10,5%, die Inflationsrate bewegt sich aber nur zwischen 1,5 und 1,8%. Die mittel- und
langfristigen Aussichten für China sind gut. Es ist der Regierung auch gelungen, den
Staatshaushalt auf niedrigem Niveau – 2005 betrug er 1,3% des BIP – zu halten. Aber die
Regierung hat viele wichtige und dringende Ausgaben: Soziale Kosten für die Arbeitslosen
und das Rentensystem, Kosten für Sanierung verschuldeten Staatsunternehmen. Diese Kosten
können verschoben werden, aber später können noch größere Belastungen als jetzt bedeuten.
Im China wird sehr viel von Auslandsinvestitionen profitiert, vor allem wenn die
Liberalisierung des Finanzdienstleistungssektors sich fortsetzt. Das würde den Börsengang
großer chinesischen Kreditinstitute – Bank of China, Industrial and Commercial Bank of
China - bedeuten. Im Jahre 2005 flossen 79 Mrd. USD - 3,6 % des BIP - an ausländischen
Direktinvestitionen ins Land. Das Land hat nach wie vor eine starke außenwirtschaftliche
Position. In dieser Hinsicht steht es auf dem dritten Platz in der Weltrangliste. Sowohl die
Exporte als auch die Importe haben im Jahre 2006 um 26% zugenommen. In Asien ist China
mit Abstand wichtigster Handelspartner Deutschlands. Das Land wird in der Zukunft politisch
und wirtschaftlich weiterhin an Bedeutung gewinnen. Dank seiner hohen Attraktivität als
Standort für ausländische Investoren soll das reale Bruttoinlandprodukt in den kommenden
Jahren noch wachsen. Die Stabilität kann aber durch die starken Umweltbelastungen, die
sozialen Konflikte und die überschuldeten Staatsunternehmen gefährdet werden (Hercksen,
A).
64
5.6.14. Indien
Indien ist das andere rasch expandierende Land in Asien und hat sehr gute Aussichten
aufgrund seiner demographischen Entwicklung, auf lange Dauer China zu übertreffen. Das
reale BIP nahm 2004 um 8% zu. Obwohl das nominale BIP Indiens das zehngrößte und seine
Kaufkraft ist viertgrößte in der Welt sind, gehört das Land mit einem Pro-Kopf-Einkommen
von 800 USD zu den ärmsten Ländern. Den niedrigen Entwicklungsstand zeigt der Fakt, dass
ein Viertel der Bevölkerung unter der Armutsgrenze lebt und mehr als die Hälfte der
Erwerbstätigen im Agrarsektor arbeiten. Die wichtigsten Zielsetzungen der Regierung sind
die Korruptionsbekämpfung im Verwaltungsapparat, die Verbesserung der Infrastruktur und
Investitionen im Gesundheits- und Bildungsbereich. Motoren der Entwicklung sind der
Dienstleistungssektor und die verarbeitende Industrie, und auch die Telekommunikation und
der Flugverkehr spielen eine wichtige Rolle in der Expansion. In Indien wird hoher Wert auf
Informationstechnologie und Biotechnologie gelegt, dies ermöglichte, dass das Land zur
Spitzenklasse in diesen Bereichen gehört. Die Aussichten des Landes sind allerdings positiv
dank der Bevölkerungsstruktur – 30% jünger als 15 Jahre, nur 5% über 65 Jahre – und des
großen Angebots an qualifizierten Arbeitskräften bei niedrigem Lohnniveau. In der weiteren
Entwicklung können die schlechten sozialen Verhältnisse – große Armut, hohe
Arbeitslosigkeit – Hindernisse bedeuten. Weitere Risikopotenziale sind die unterentwickelte
Infrastruktur (Energie, Transport) und die verbreitete Korruption. Diese Erscheinungen
belasten auch das Investitionsklima (Hercksen, 2007, C).
Die Attraktivität von China und Indien
5 5
4 4
3 3
2 2
3
2 2
2 2
2
3 3
2 2
3 3
2 2
1 1
China
Indien
Graphik Nr. 55
65
Da die Beurteilung von China und Indien sehr ähnlich in Hinsicht der Standortwahl war, habe
ich diese zwei Länder auf einer Graphik aufgezeichnet. Nur in einem Fall hat China eine
bessere Note als Indien bekommen. China hat einen Durchschnittswert von 2,58 erreicht und
steht damit auf dem sechsten Platz der Liste. Mit einem Durchschnittswert von 2,66 hat sich
Indien nach China auf der siebenten Stelle platziert. Nur zwei Befragten von den 12 haben
diese zwei Länder für einen schlechten Standort gehalten.
Durchschnittswert
Ranking
Estland
2,92
8.
Lettland
3
9.
Litauen
3
9.
Kroatien
2,08
4.
Rumänien
2,08
4.
Bulgarien
2,33
5.
Ungarn
1,92
3.
Tschechien
1,58
1.
Slowakei
1,75
2.
Slowenien
2,33
5.
Ukraine
3,083
10.
Russland
2,92
8.
China
2,58
6.
Indien
2,66
7.
Tabelle Nr. 7:
Ranking der 14 geprüften Länder als Standort
Nach der Bewertung de Fragebogens lass uns die Stärken, Schwächen, Möglichkeiten und
Gefahren Ungarns im internationalen Standortwettbewerb aufgrund des Fragebogens und
anderer Standortanalysen in einer Tabelle zusammenfassen:
66
Stärken:
Schwächen:
•
Zentrale Lage des Landes in Europa
•
Politische Unstabilität
•
Stabile Demokratie
•
Hohes Haushaltsdefizit
•
Rechtsicherheit
•
Hohe Inflation und Arbeitslosigkeit
•
EU-Mitgliedschaft
•
Ungünstige Steuerbedingungen
•
Hohes Ausbildungsniveau der
•
Relativ hohe Lohnkosten und
Arbeitskräfte
•
Abgaben
Ungesättigter Absatzmarkt
Möglichkeiten:
•
Gefahren:
Weitere Entwicklung der
•
Infrastruktur
Weitere Erhöhung des
Haushaltsdefizits
•
Haushaltskonsolidierung
•
Rückfall des privaten Verbrauchs
•
Ausgestaltung günstigerer
•
Billige Arbeitskräfte in anderen
Steuerbedingungen
•
Beitritt zu Euro-Raum
Transformationsländern
•
Rückgang der Binnennachfrage
Tabelle Nr. 8:
SWOT-Analyse von Ungarn als Standort
67
6. Zusammenfassung und Schlussfolgerung
Meine Voraussetzung war, dass Ungarn eine vornehme Position im Vergleich zu den anderen
Reformländern im internationalen Standortwettbewerb hat. Diese Voraussetzung hat sich
bewahrheitet, da Ungarn aufgrund meines Fragebogens unter 14 Ländern die dritte Stelle in
der Ranking nach Tschechien und nach der Slowakei erreicht hat. Das Resultat ist hier ähnlich
wie im Fall anderer Forschungen (Siehe Konjunkturanalyse der DUIHK).
Nach wie vor sind die größten Stärken Ungarns die günstige Lage in Mitteleuropa und das
Vorhandensein und ausgezeichneter Bildungsstand der Arbeitskräfte aufgrund der gefragten
deutschen Firmen. Obwohl die Beurteilung dieser Faktoren sehr günstig war, müsste sich die
Struktur der Arbeitskräfte (viele akademisch ausgebildete Fachkräfte in gesättigten Berufen
und Mangel an verschiedenen Facharbeitern) besser nach der Nachfrage des Arbeitsmarktes
ausrichten. Die Beurteilung der Lohnkosten und der Höhe der Abgaben ist nicht mehr so
günstig. In dieser Hinsicht erscheinen Rumänien und Bulgarien in Europa bzw. China und
Indien in Asien wettbewerbsfähiger.
Die Beurteilung der derzeitigen wirtschaftlichen und politischen Lage Ungarns ist auch nicht
so günstig. Darauf müsste man unbedingt Wert legen, da diese Faktoren laut der gefragten
Firmen Schlüsselkriterien bei der Standortwahl waren. Die wichtigste Aufgabe der Regierung
ist also die Verbesserung der wirtschaftlichen Lage. Zuerst muss der Staatshaushalt
konsolidiert werden, weil nur dadurch das rigide Sparprogramm der Regierung aufgelöst
werden kann. Da zur Folge dieses Sparprogramms das Wirtschaftswachstum sich verlangsamt
hat, haben die Inflationsrate und Arbeitslosenquote stark zugenommen. Die Binnennachfrage
ist dagegen zurückgegangen. Die lebhafte Binnennachfrage ist auch von Relevanz für die
ausländischen Investoren, die nach neuen Absatzmärkten suchen. Nach der Konsolidierung
könnten auch günstigere steuerliche Bedingungen für Unternehmen ausgestaltet werden. Das
wäre außerordentlich wichtig, weil andere Reformländer – Slowenien, Tschechien, die
baltischen Länder und die Slowakei – die ausländischen Investoren mit einheitlichen
Steuersätzen für Unternehmen und kontinuierlichen Steuersenkungen anzulocken versuchen.
Wegen dieser ungünstigen Wirtschaftslage musste die Euro-Einführung Ungarns bis 2012
verschoben werden, da das Ausmaß der Inflation, der Staatsverschuldung und Haushaltdefizit
68
den Konvergenzkriterien nicht entspricht. Der Beitritt zum Euro-Raum wird also
voraussichtlich später als in anderen Reformändern - Slowenien, Tschechien, die baltischen
Länder und die Slowakei – stattgefunden. Das kann auch im internationalen Wettbewerb von
Nachteil sein.
Erfreulicherweise haben sich die Reformen des vergangenen Jahrzehntes als erfolgreich
erwiesen und wurde in Ungarn eine stabile Demokratie entstanden, in der Rechtsicherheit
herrscht. Dadurch und durch den EU-Beitritt Ungarns werden ausländische Investitionen
geschützt und allgemeine Gleichbehandlung gewährleistet. Diese Kriterien sind sehr wichtig
bei der Standortwahl. Und die deutschen Firmen haben die ungarische Lage hinsichtlich
dieser Rahmenbedingungen als positiv eingeschätzt.
Wenn die erforderlichen Maßnahmen im Interesse der Verbesserung der Wirtschaftslage
getroffen würden, könnte man wieder in Ungarn ein günstigeres Steuersystem auszugestalten.
Der private Verbrauch und die Binnennachfrage könnte dadurch auch positiv beeinflusst
werden. Ungarn könnte sich seine Position im internationalen Standortwettbewerb noch durch
die Einführung der gemeinsamer Währung und Entwicklungen in der Infrastruktur verbessern.
69
7. Quellenverzeichnis
Diczházi Bertalan (1997): „Külföldi tőkebefektetések ösztönzéséről“; Társadalmi Szemle
Hölze, Dietrich, Dr. (2006): „Landeranalyse Kroatien“; (Horvátország elemzése);
Volkswirtschaft und Research
Hercksen, Hans (2006; A): „Länderanalyse China“; (Kína elemzése); Volkswirtschaft und
Research
Hercksen, Hans (2006; B): „Länderanalyse Lettland“; (Lettország elemzése); Volkswirtschaft
und Research
Hercksen,
Hans
(2006;
C):
„Länderanalyse
Russland“;
(Oroszország
elemzése);
(Szlovénia
elemzése);
(Csehország
elemzése);
Volkswirtschaft und Research
Hercksen,
Hans
(2006;
D):
„Länderanalyse
Slowenien“;
Volkswirtschaft und Research
Hercksen,
Hans
(2006;
E):
„Länderanalyse
Tschechien“;
Volkswirtschaft und Research
Hercksen, Hans (2006; F): „Länderanalyse Ukraine“; (Ukrajna elemzése); Volkswirtschaft
und Research
Hercksen, Hans (2006; F): „Länderanalyse Rumänien“; (Románia elemzése); Volkswirtschaft
und Research
Hercksen, Hans (2007; A): „Länderanalyse Bulgarien“ (Bulgária elemzése); Volkswirtschaft
und Research
Hercksen, Hans (2007; B): „Länderanalyse Estland“ (Észtország elemzése); Volkswirtschaft
und Research
Hercksen, Hans (2007; C): „Länderanalyse Indien“ (India elemzése); Volkswirtschaft und
Research
Hercksen, Hans (2007; D): „Länderanalyse Litauen“ (Litvánia elemzése); Volkswirtschaft
und Research
Hercksen, Hans (2007; E): „Länderanalyse Slowakei“ (Szlovákia elemzése); Volkswirtschaft
und Research
Hercksen,
Hans
(2007;
F):
„Länderanalyse
Ungarn“
(Magyarország
elemzése);
Volkswirtschaft und Research
Majoros Pál (1999): „Magyarország a világkereskedelemben“; Nemzeti Tankönyvkiadó, 4070.
70
Olaszy Kamilla-Pákozdiné Gonda Irén (2003): „Neue Wirtschaftstehmen“; Holnap; 315-317.
„Im Kreislauf Europas“ (2007): Pester Lloyd; Nr. 03-2007; Wirtschaft
„Belohnte Innovationen“ (2006): Pester Llyod; Nr. 46-2006; Politik
Nationaler Entwicklungsplan (Nemzeti Fejlesztési Terv)
http://de.wikipedia.org/wiki/Direktinvestition
http://de.wikipedia.org/wiki/Unternehmensstandort
http://de.wikipedia.org/wiki/Infrastruktur
http://www.kfw.de/DE_Home/Research/Sonderthem68/ForumEUOs53/KfW_Forum_Bremme.pdf
www.audi.hu
www.knorr-bremse.hu
www.zf.com
www.eon-hungaria.com
www.allianz.hu
www.duihk.hu
http://www.duihk.hu/fileadmin/user_upload/Dokumente/Wirtschaftsinfos/HU/Statistik/INFO
_HU_Direktinvestitionen.pdf
http://www.europaserviceba.de/lang_de/nn_2820/DE/LaenderEU/Ungarn/Arbeiten/arbeitenknoten.html__nnn=true Arbeiten in Ungarn, 2007
http://www.hhl.de/fileadmin/LS/marketing/Download/Absatzmarkt.pdf
http://www.budapest.diplo.de/Vertretung/budapest/hu/05/Bilaterale__Beziehungen/Bilaterale
__Beziehungen__Seite.html
Német-magyar
gazdasági
kapcsolatok,
2007,
Német
Nagykövetség
http://www.kfw.de/DE_Home/Research/Sonderthem68/ForumEUOs53/KfW_Forum_Bremme.pdf
Christopher
Bremme:
Rechtliche
Kriterien
für
Investitionsformen und Standortwahl in Polen, Slowakei, Tschechien und Ungarn, 2004
71
Herunterladen