für Patienten mit Herzschwäche

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TTTELTHEMA
Die ,,Advanced Heart Failure ljnit"
für Patienten mit Herzschwäche
mit den Kliniken für Kardiochirurgie und Hämatologie/Onkologie sorgt für umfassende Betreuung
Enge Zusarnmenarbeit der Kardiologie
ln modernen lndustrienationen gilt Herzin-
suffizienz noch vor Krebserkrankungen als
eine der häufigsten Todesursachen. Alteine in Deutschtand verstarben im Jahr zorr
taut Angaben des Statistischen Bundesamtes rund 45.ooo Menschen an dem le'
bensbedrohlichen Herzleiden. Um diesem
Trend entgegenzuwirken, werden
Pati-
enten mit schwerer Herzschwäche am KIinikum auf einer eigenen Station intensivmedizinisch versorgt. Die,,Advanced Heart
Failure Unit" (AHFU) in der Medizinischen
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KIinik ist die erste Wachstation speziett für
die Betreuung von Patienten, die an einer
akuten Herzinsuffizienz leiden oder in Fol-
ge einer fortgeschrittenen Herzschwäche
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auf ein Spenderorgan warten. Gemeinsam
mit der
kardiologischen lntensiv- und
Wachstation setzt das Klinikum mit der
AHFU deutschlandweite Maßstäbe für die
Versorgung von Herzkran ken.
Daten und Fakten
I-le r zu nte r
stüt zu ng s sYS te m e
Da die Advanced Heart Failure Unit ausschließtich Patienten mit einem ganz be-
ersetzen die F{erzfunktion
stimmten Krankheitsbitd versorgt, können
Zum Therapiekonzept der Advanced Heart
diese hochspezialisiert versorgt werden.
Fachärzte und -pfleger sind rund um die
Uhr im Schichtdienst auf der Station im
von modernsten Herzunterstützungssy-
Failure Unit gehört neben dem Einsatz
stemen wie Ballonpumpen und kteinen
Einsatz. ,,Aktuetl betreut eine Pftegekraft
vier Patienten", erklärt 0berarzt und Stationsleiter Dr. Phitip Raake. ,,Dadurch sind
Herz-Lungen-Maschinen, die bis zu 3o
Tage lang die Pumpfunktion des Herzens
die Pflegenden sehr nah an den Erkrankten und wir haben eine hohe Bindung zwi-
sammenarbeit mit Speziatisten aus anderen Bereichen des Klinikums. Für die Be-
schen Fachpersonal und Patient." Von Dr.
Raake formutierte,,Standard 0perating
treuung von lungen Erwachsenen mit
(Hämatotogie/0n l<otogie) : zz
Procedures" helfen ats Handlungsanwei-
perten Kinderkardiologen vom Zentrum
Mitarbeiter Pflege gesamt: 22o
sungen Arzten und Pftegenden dabei, jeden Patienten einheittich zu erfassen und
für Kinder- und Jugendmedizin zur Seite,
von denen die Patienten meist bereits im
Vorfetd über Jahre hinweg therapiert wur-
Stationen / Betten / Mitarbeiter:
l(ardiologische lntensivstation: r4
l(ardiotogische Wachstation: 1o
Advanced Heart Faiture Unit:
B
l(ardiochirurgische intensivstation: r5
Kardiochirurgische Wachstation: 14
Station von Dusch
Davon mit Fachweiterbildung: 83
optimal zu therapieren.
ersetzen können, vor a[[em die enge Zu-
angeborenen Herzfehlern stehen den
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den. Sportmediziner und Physiotherapeuten beugen mit regel-
AufderAHFU werden inzwischen Schwerstkranke aus ganz Baden-
mäßigen Bewegungsübungen einem Muskelschwund durch lan-
Württemberg, dem Saarland und aus Rheinland-Pfalz medizinisch
ge Liegezeiten vor. Ernährungswissenschaftler erstellen spezielI
betreut. Seit ihrer Eröffnung im März
abgestimmte Speisepläne. Da bei vielen Patienten die Herzin-
beigetragen, die Versorgung Herzkranker am Klinikum deutlich zu
suffizienz mit Leber-, Nierenversagen und Depressionen einher-
verbessern. Während an anderen Zentren die Transplantationsra-
geht, verstärken Psychotogen, Psychosomatiker und Nephrotogen regetmäßig das Team.
te im letzten Jahr aufgrund des rückläufigen Organangebotes um
rund 15 Prozent gesunken ist, konnten in Heidetberg sogar zwei
,,Einzigartig ist vor allem unsere enge Kooperation mit der Abtei-
haben wir den Eindruck, dass die Patienten durch unsere inten-
lung für Hämatotogie, Onkologie und Rheumatologie in der Medi-
sive Betreuung und die regelmäßige Physiotherapie in einem
zop hat die Station
dazu
Patienten mehr als im Vorjahr ein neues Herz erhalten. ,,Zudem
zinischen Klinik", erklärt Dr. Raake.,,Dadurch ist unser Ktinikum
deutlich besseren Zustand transptantiert werden können als zu-
deutschlandweit das einzige Transptantationszentrum, das ge-
vor", so Dr. Raake. Ob sich dieser Eindruck tatsächlich bestätigen
koppett an eine Chemotherapie und eine Stammzelltransptantati-
on auch Patienten mit einer kardialen Amyloidose mit Spender-
[ässt, wolten der Kardiotoge und seine Kollegen demnächst im
Rahmen einer großangelegten Registerstudie untersuchen. Hier-
herzen versorgt." Eine Amytoidose ist eine seltene Erkrankung,
bei sollen alle Patienten mit Herzinsuffizienz in den verschie-
bei der sich Eiweiße übermäßig in verschiedenen Geweben abta-
denen Zentren Deutschlands systematisch erfasst werden.
gern. lm Fatle des Herzens führt dies zu einerVersteifung der Herz-
muskutatur und somit auf [ange Sicht über eine verminderte
Danielo Zeibig
Pumpleistung zur schweren Herzschwäche.
Entgegen dem bundesweiten Trend:
Mehr Herz-Transplantationen als im Vorjahr
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Um einen mögtichst reibungslosen Übergang von der Herzinsuffi-
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zienz-Station zur [ebensrettenden Organtransplantation zu ge-
In der Vergangenheit l<onnten Studien bereits belegen, dass drei
währleisten, stehen die Fachärzte der AHFU in ständigem Aus-
Mal pro Woche Sport die Langzeitprognose von Patienten mit chro-
tausch mit der Ktinik
für
ln
regetmäßigen
nischer Herzschwäche deuttich verbessert. Nun wollen Expeffen
Transplantationskonferenzen kommen Kardiologen, Chirurgen
aus Heidelberg unter Leitungvon Dr. Philip Raake und PD Dr. jürgen
und Psychosomatiker zusammen, um über optimale Therapieme-
Scharhag untersuchen, ob regelmäf3ige Physiotherapie sich auch
Kardiochirurgie.
thoden für Patienten, die auf ein Spenderherz oder ein Kunstherz
positiv für Patienten auf der,,High Urgency""Liste (HU) für eine Herz-
angewiesen sind, zu beratschlagen. Gemeinsam legen die Exper-
transplantation auswirl<t. Auf der so genannten HU-Liste stehen die
ten fest, wer auf die Warteliste für ein neues Organ kommt und wer
Patienten, die besonders dringend auf ein Spenderherz angewie-
unter Umständen so dringend ein neues Herz benötigt, dass er als
sen sind und damit in der Regel einen besonders schlechten Ge-
,,High Urgency"-Patient gelistet werden muss. ,,Die Zusammenar-
sundheitszustand aufweisen. Danl< der guten interdisziptinären
beit mit der Herzchirurgie ist sehr freundschafttich und ermöglicht
uns, schnelt und unkompliziert jederzeit die beste Lösung für den
Zusammenarbeit der AHFU mit Sportmedizinern und Physiothera-
Patienten zu finden", erklärt Dr. Raake.
gramm aus Belvegungsübungen zum Standard werden.
peuten l<önnte dann auch für diese Patienten ein geeignetes Pro-
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