Fürst, J.: Psychodrama

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PSYCHODRAMA
NACH J.L.MORENO
SKRIPTUM ZUM SEMINAR:
Grundlagen der Psychotherapie
PSYCHODRAMA SS 2009
VERFASST VON
DR. JUTTA FÜRST
SALVATORGASSE 2A
A-6060 HALL I.T.
TEL/FAX: 0043-5223-44695
E-MAIL: [email protected]
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PSYCHODRAMA
1. Einleitung:
Das Klassische Psychodrama wurde vom Arzt J.L. Moreno Anfang des 20.
Jahrhunderts entwickelt, der den Begriff Gruppenpsychotherapie erstmals verwendet
und geprägt hat und auch als Begründer der Soziometrie gilt. Im Begriff des
Triadischen Psychodramas findet die Zusammengehörigkeit der drei Begriffe
Psychodrama, Soziometrie und Gruppenpsychotherapie seinen Ausdruck.
Psychodrama wird sowohl in der Gruppe als auch in der Einzelbehandlung
verwendet.
Es ist nach Moreno „die Methode, welche die Wahrheit der Seele durch Handeln
ergründet“, was nicht den Verzicht auf sprachlichen Ausdruck bedeutet, aber die
Handlung als wesentliches Ausdrucks- und Gestaltungsmittel in den Vordergrund
rückt.
Im Psychodrama wird der Wirklichkeit verstärkt Rechnung getragen, indem der
einzelne mit seinem Problem immer im Zusammenhang mit seinem Umfeld gesehen
wird und die Gruppe bzw. Mitmenschen zur Lösung des Problems miteinbezogen
werden.
Der Mensch lebt während seines gesamten Lebens in Gruppen verschiedenster Art
(Familie, Schule, Ausbildung, Beruf, Freizeit) und steht in all seinem Tun und Denken
immer in Beziehung zu anderen. Er wird beeinflusst und beeinflusst die anderen und
übernimmt viele Rollen. Das Denken und Arbeiten in und mit Rollen ist ein
wesentlicher Teil des Psychodramas, wobei die Rolle im Sinne Morenos nicht der
Theaterrolle entspricht, die quasi vorgefertigt gespielt wird. Die Rolle im
psychodramatischen Sinn ist ein nicht abzulegender Teil der Persönlichkeit und
abhängig vom Anderen.
Im Psychodrama wird versucht, jenes Potential freizusetzen, das adäquate
Lösungsansätze (Kreativitäts- und Spontaneitätskonzept Morenos) zulässt und ein
Verstehen der Situation ermöglicht. Patienten werden eingeladen und ermutigt
Szenen ihres Lebens, belastende Ereignisse, Konfliktsituationen, Träume u.a.
darzustellen, um unter Zuhilfenahme verschiedenster Techniken wie Rollentausch,
Dialog, Innerer Monolog, Doppelgänger, Spiegeln u.a. gefühlsmäßige Entlastung zu
erlangen, Zugang zu Gefühlen zu bekommen, Zusammenhänge zu erkennen, das
eigene und fremde Verhalten zu verstehen, Ressourcen und neue
Lösungsmöglichkeiten zu entdecken und diese zu erproben.
Der Ablauf ist klar strukturiert in eine Erwärmungsphase, die dazu dient ein offenes
und angstfreies Klima zu schaffen, in eine Handlungsphase, in der an einem
bestimmten Problem gearbeitet wird und in die Integrationsphase, in der über das
Vorangegangene reflektiert wird.
Es ist eine Methode die gleichermaßen kausal und symptomgerichtet vorgeht, die
emotionale und rationale Einsicht vermittelt und zwar mit Erlebnisintensität und
plastischer Anschaulichkeit. Sie schafft intellektuellen Patienten rasch einen Zugang
zu ihrer Gefühlsebene, vermittelt aber auch Patienten mit geringerem Abstraktionsund Reflexionsvermögen ansonsten kaum erfassbare Einsicht.
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Psychodrama hat aufgrund seiner Vielseitigkeit weltweit Eingang in
unterschiedlichste Bereiche gefunden. Besondere Bedeutung hat es in der klinischen
Arbeit mit psychiatrischen Patienten, in der psychotherapeutischen Privatpraxis, in
der Kinder- und Jugendlichentherapie, in der Therapie mit behinderten Menschen,
aber auch in Sozialarbeit, Pädagogik und Erziehungsberatung.
Moreno hat als Arzt und Psychotherapeut, Philosoph und Dichter, Soziologe und
Techniker zeit seines Lebens verschiedene Wissenschaften miteinander verbunden
und im Psychodrama eine Methode entwickelt, die in ihrer Offenheit gegenüber dem
Anderem, Fremden zukunftsweisend ist.
2. Definition:
Die wesentlichen Elemente des Psychodramas (und des Monodramas), die es von
anderen therapeutischen Methoden unterscheidet, die zum Teil ähnliche Techniken
und/oder auch Rollenspiele verwenden, sind (Schmitz-Roden U.1996, Dudler
A./Neumann E. 1996.):
ƒ Das Individuum wird als Gruppenwesen gesehen. Es ist von Beginn an ein
soziales Wesen, das ohne den anderen nicht existiert. Damit kann die Therapie
nie eine Einzeltherapie im engeren Sinn sein. Sie denkt nicht nur die anderen mit,
sondern lässt die Beziehungen durch die szenische Arbeit lebendig werden. Und
macht damit auch die in ihr liegenden Ressourcen zugänglich. Psychodrama, in
welcher Form auch immer, ist Denken und Handeln in Beziehungsstrukturen.
ƒ Die Begegnung (mit sich selbst und anderen) wird als bedeutender Heilfaktor
betrachtet. Dazu trägt im wesentlichen die therapeutische Grundhaltung des
Psychodramatikers bei, die von der Überzeugung getragen wird, dass er/sie
lediglich Promotor für eine Entwicklung sein kann indem er/sie günstige
Bedingungen herstellt in dem Bewusstsein, dass das „Leben (oder wie Moreno
sagt die Schöpfung) mehrere Autoren hat. Das Ereignishafte der Begegnung ist
zentraler als ein bewusster Input, eine bewusste Intervention“ (Schmitz-Roden
U.1996, S.29)
Vergleichbar scheint mir die Rolle des Psychodramatikers mit der eines
Expeditionsbegleiters, der nicht nur für den Schutz des Forschers verantwortlich
ist, sondern auch über umfangreiches technisches know how verfügt, wie die, im
Zuge der Expedition auftretenden Probleme bewältigt werden können. Er kennt
aber weder das Forschungsergebnis noch den Weg dorthin und er ist kein
Experte, der per Funkgerät aus sicherer Distanz Anregungen oder Anweisungen
gibt, aber auch nicht nur ein Begleiter, der mit dem Forscher im nächstbesten
Sumpf versinkt .
ƒ Die Vorstellung von Erleben und Verhalten in Rollen. Für den Psychodramatiker
schlüpft der Mensch nicht nur zeitweise in irgendwelche Rollen, sondern er
existiert nicht außerhalb von Rollen. Das schließt wiederum an die erste Prämisse
an. Die Mehrheit der Rollen entsteht durch die Interaktion mit anderen und ist
ohne den anderen nicht denkbar. Dies schließt auch das Konstrukt einer
Persönlichkeit, bestehend aus Rollen mit ein.
ƒ Die Einbindung in einen größeren Gesamtzusammenhang. „Entweder der
Mensch ist mitverantwortlich für das ganze Universum, für alle Formen des Seins,
für alle Werte oder seine Verantwortlichkeit bedeutet überhaupt nichts.“ (Moreno,
1959) Psychodrama ist ohne die (in der Psychotherapie oft ausgeklammerte)
Auseinandersetzung mit Werten und existenziellen Fragen nicht denkbar, dazu
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gehören Grundsätzliches, wie die Entwicklung von Spontaneität und Kreativität
ebenso wie der Einsatz bestimmter Techniken, wie z.B. das Axiodrama
3. Einflüsse:
Die Jahrhundertwende war geprägt von einem Umbruch im Menschen und Weltbild.
Die Philosophie verlor ihre Bedeutung als verbindendes Glied aller Wissenschaft. Die
Frage nach dem Sein wurde abgelöst von einem positivistischen Wissenschaftsansatz, der Erfahrung als einzige Grundlage hat und die Nachprüfbarkeit an oberste
Stelle stellt.
Judentum:
Die Sephardim sind jüdische Nachkommen auf der Pyrenäen- Halbinsel. Von dieser
Bevölkerungsgruppe stammte auch Morenos Familie ab. Die sephardischen Juden,
ca. 200.000 wurden 1492 durch ein Edikt der Habsburger Herrscher Isabella von
Kastilien und Ferdinand von Aragon gezwungen, entweder zum katholischen
Glauben zu konvertieren oder das Land zu verlassen.
Dieser Exodus endete für viele tödlich oder führte in die Sklaverei. Wenige konnten
sich in das byzantinische Reich retten, wo ihnen Sultan Bayazid II Gastfreundschaft
gewährte.
Diese Geschichte wurde von den Nachfahren dieser Überlebenden tradiert und war
Bestandteil der familiären Geschichte Morenos. (siehe: Geschichte seiner Geburt)
Charakteristika des sephardischen Judentums:
ƒ Der Mensch lebt für die Freude
ƒ „Das Göttliche ist in den Elementen vervielfacht“ (Spinoza 1656)
ƒ „Die Heilige Schrift hat 70 Gesichter und zeigt jedem Geschlecht ein anderes“
bedeutete Auslegungsfreiheit der Heiligen Schrift in Anpassung an die
Erfordernisse
Die Chassidim sind eine jüdische Bewegung, die sich aus der Tradition der älteren
Sephardim entwickelt hat. Sie entstand in Polen und der Ukraine. Religiöse,
charismatische Führer waren die Träger dieser Tradition
Chaim Kellmer und Martin Buber als Vertreter des Chassidimus beeinflussten
Moreno maßgeblich.
Charakteristika des chassidischen Judentums
ƒ Direkte Begegnung mit Gott ( Du Gott)
ƒ In der Begegnung mit anderen Menschen wird die Begegnung mit Gott
wiederbelebt
ƒ Der Mensch ist nicht ein Sündiger, sondern ein Rebell, in dem er vom Baum
der Erkenntnis isst.
ƒ Als Ausgewiesener aus dem Paradies wird er zum Kreator, der weiß was gut
und böse ist.
Die Kabbala ist eine mystische jüdische Erzähltradition. Die Eingeweihten trafen sich
in Kleingruppen, die aus der gleichen Anzahl Männer wie Frauen bestand. Alle waren
gleichberechtigt. Verbindend war der spirituelle Funke, den jeder in sich trug.
Die Kabbala hat ihren Ausgangspunkt in Gott und erfasst auf jeder Ebene alle
Gegensätze des menschlichen Lebens (Geisler, 1999, S 46)
Wichtige Begriffe sind Freundschaft, Solidarität, Güte, Treue und Ehrlichkeit.
Kreativität und Spontaneität sind in ihr die göttlichen Energien.
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Die Idee der Weiterentwicklung in und durch die Gruppe liegt ihr zugrunde.
Besonders die letzteren Elemente tauchen in den Konzepten Morenos wieder auf.
Sokrates:
Moreno bewunderte die maieutische Technik Sokrates. Indem er die Rolle des
Unwissenden, des Schülers einnahm und damit praktisch einen Rollentausch mit
dem Fragenden vollzog, brachte er diesen in die Rolle des Wissenden, der seine
Frage selbst beantworten konnte. (Platon 427-347 v.Chr.)
Aristoteles (384-322 v.Chr.):
Katharsis, heißt wörtlich übersetzt Reinigung und geht auf die Mysterien zurück, in
denen sich der Myste vor der heiligen Handlung rein von allem machen musste.
Moreno schließt am Katharsiskonzept Aristoteles (De Poetica) an, geht aber noch
weiter darüber hinaus. Er sieht sie als „Befreiung zu schöpferischer Spontaneität“
und nicht allein als Observationskatharsis. Er nennt die Katharsis, die im
Protagonisten vor sich geht Aktionskatharsis:„Jedes wahre zweite Mal ist die
Befreiung vom ersten.“
Henri Bergson ( 1859-1941)
Bergson und Moreno ist die Idee einer göttlichen Schöpfung gemeinsam. Die Empirie
ist der Ausgangspunkt für die Betrachtung, in der Raum und Zeit konkret erfahren
werden können. Der Raum ist beständig, die Zeit immer etwas Neues, Einmaliges
und Unwiederholbares. Der Raum verhält sich zur Zeit wie der Verstand zur
Intuition. In der Intuition ist die reine Zeit „durée“ und die unteilbare Bewegung „ élan
vital“ (Morenos Spontaneität) erfahrbar.
Was bei Bergson die Bewegung, ist bei Moreno der Aktionshunger.
Bergson trennt allerdings scharf zwischen Intellekt und Intuition. „Das Wesen des
Intellekts ist es, uns in den Kreis des Gegebenen einzusperren. Die Tat aber
durchbricht den Kreis“ (Bergson 1921. S. 197) während Moreno beharrlich versucht,
sein Spontaneitäts- und Kreativitätskonzept mit einer naturwissenschaftlichen
Denkweise zu erfassen. Bergson leugnet den Determinismus während Moreno
versucht sich zwischen Bergsons Sichtweise und dem Determinismus Freuds zu
sehen.
Sören Kierkegaard (1813-1855)
Moreno betrachtete Kierkegaard als Wahrheitsträger im Denken, sah jedoch sein
Scheitern im Leben. Während Kierkegaard nie den Rahmen des Christentums
überschritt, versuchte Moreno Gott zu produzieren („Wenn Gott in die Welt
zurückkommt, würde er nicht als Individuum inkarniert, sondern als Gruppe, als
Kollektiv“, Moreno, 1989)
Kierkegaard ist nicht nur Existenzialist („Das Selbst des Menschen ist eine Folge von
Momenten, ist das Verhältnis zu sich selbst“) wie Moreno, sondern auch wie er
Dialektiker (Kierkegaard:„der Mensch ist eine Synthese von Unendlichkeit und
Endlichkeit, von Freiheit und Notwendigkeit“, Windischer, 1972,S.52).
Obwohl Moreno wesentliche Ideen aufgreift, bestehen auch erhebliche Unterschiede
zur Philosophie Kierkegaards.
Theater
Ein Einfluss des Theaters auf Moreno und das Psychodrama gibt es zweifellos. Da
es aber kein allgemeingültiges Konzept von Theater gibt, können nur die Einflüsse
verschiedener Theaterkonzeptionen betrachtet werden.
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Theater spielen heißt für Moreno die Welt miterschaffen. Damit geht er über
Calderons Welttheater oder Shakespeares Vorstellung, „die ganze Welt ist Bühne“
oder Platons Idee vom Menschen in der Hand Gottes hinaus. Im Theater der
Spontaneität nimmt der Mensch durch die Metaebene der Psychodramabühne
Anteil an der Schöpfung. Er ist nicht ausgeliefert, sondern kann sein Leben gestalten.
Morenos Erfahrungen mit dem Spiel („Gottspiel“), seine Inszenierungen in der Rolle
des Märchenerzählers mit Kindern im Wiener Augarten und seine experimentellen
Arbeiten auf der Stehgreifbühne flossen neben seiner Auseinandersetzung mit
traditionellem Theater in seine Arbeit ein.
ƒ Mysterien, Riten
Am Beginn jedes Mythos steht die Frage „warum“. Der Wunsch auf Antwort und
Erkenntnis führte einerseits zur Kreation des Mythos und steht für den Beginn des
Dialogs mit dem Kosmos.
Allen Mysterien (Dionysien, Lenäen, Kybele Kult, Attis Mysterien, Isiskult u.a). in
denen zum Teil die Rolle der Gottheit von einem Priester übernommen wurde
oder durch ein Symbol ersetzt wird, ist gemeinsam, dass der Mensch durch die
kultische Handlung der göttlichen Kräfte teilhaftig wird.
Im Psychodrama übernimmt nicht der Führer, Heiler oder Priester die Rolle
Gottes, sondern der Patient selbst.
Die mittelalterliche Mysterienspielen, in denen biblische Ereignisse unter
Einbeziehung aller Menschen einer Gemeinde am Ort ihres alltäglichen Lebens
gespielt wurden, kommen Morenos Idee sehr nahe, ebenso wie die
Jedermannspiele, die im gesamten europäischen Raum verbreitet sind.
ƒ Griechisches Theater
Theater wurde seit der Antike zu therapeutischen Zwecken eingesetzt und ging
aus den Kulthandlungen hervor.
Im griechischen Theater erfolgt die individuelle Emanzipation des Menschen von
seiner Unterlegenheit
und Abhängigkeit von Gott. In dieser Phase der
Individuation und Rebellion und dem aktiven Gegenübertreten entsteht der
Protagonist, der in Dialog mit dem Göttlichen tritt.
ƒ Stegreiftheater
Moreno grenzte sich gegenüber der verschiedenen Formen des Stegreiftheaters
ab (Atellantenspiel=Travestien zu den tragischen Tragödien, Hoftheater,
Commedia dell’arte und das Altwiener Stehgreiftheater) da sie zuwenig Spielraum
für spontanes kreatives Handeln boten. In den Narrenspielen der byzantinischen
Kirche waren hingegen mehr psychodramatische Elemente enthalten.
ƒ Experimentelles Theater ( Ausschaltung des Schriftstellers und des
geschriebenen Stückes, Teilnahme des Publikums = Theater ohne Zuschauer,
Schauspieler und Zuschauer sind die Schaffenden im Moment des Spiels, die
alte Bühne wird ersetzt durch die offene Raumbühne)
Verschiedene Traditionen der Heilkunst
Moreno versuchte die seit jeher bestehende Kluft zwischen den zwei voneinander
getrennten Traditionen ärztlicher Praxis miteinander zu verbinden: Die Kunst des
Heilens, ausgeübt mit Intuition und Einfühlung und die technologisch –
naturwissenschaftliche.
Magische Praktiken sind nicht im Sinne parapsychologischer oder esotherischer
Praktiken zu verstehen, sondern sind eine Magie des „make believe“ (siehe
Kellerman 1992, S 131)
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Altindische und altchinesische Heilkunst (der Mensch als Mikrokosmos des
Universums)
Heilkunst der Antike, Heilung durch Begegnung (Katharsis, sokratisches Gespräch)
Medizin des christlichen Mittelalters (Hippokrates = Krankheit als ein Versagen an
der Aufgabe in der Mitgestaltung der Welt, Paracelsus= Krankheit ist eine
Blockierung des gesunden Kreislaufs)
Homöopathie (Aktivierung der Selbstheilungskräfte aus einem ökologisch
ganzheitlichem Denken)
Naturwissenschaftliches und linear-kausales Denken sind besonders in den
soziometrischen Studien und den empirischen Untersuchungen zur Spontaneität zu
finden.
4. Die Konstituenten des Psychodramas (Leutz G. 1974)
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Die Bühne
Der Psychodramaleiter (director)
Der Hauptdarsteller (protagonist)
Die Mitspieler (auxiliary egos)
Die Gruppe
Die psychodramatischen Techniken
Die Bühne
Von Moreno wurde ursprünglich in Beacon eine Dreistufenrundbühne mit Balkon
entwickelt. Sie gestattete eine deutliche Abgrenzung von der Realität in der Gruppe
und der psychodramatischen „als-ob“ Realität der Inszenierung. Gleichzeitig ist
trotzdem der enge Kontakt zu Gruppe gewahrt. Auf der untersten Stufe findet der
erwärmende Dialog und das Abschlussgespräch zwischen Protagonist/in und
Therapeut/in statt. Der Balkon wurde meist als Bühne für transzendente Rollen
verwendet.
In der alltäglichen psychodramatischen Gruppenpraxis sollte ein Raum zur
Verfügung stehen, der neben einem Sitzkreis ausreichend Platz für das
psychodramatische Spiel bietet. Schönke (1991) betont die Wichtigkeit der Trennung
zwischen Gruppenraum, dem Raum für die reale Welt im hier und jetzt, in dem das
Anwärm- und Abschlussgespräch stattfindet und der Bühne, auf der Szenen aus der
Vergangenheit und der Zukunft Platz finden, die dort erlebt werden, „als-ob“ sie
wirklich wären. Die räumliche Trennung ermöglicht einen klareren Ausstieg und eine
exakte wahrnehmbare Trennung zwischen den beiden Realitätsebenen.
Scategni (1994) wiederum, sieht gerade durch die Inszenierung im Rahmen der
Gruppe, also innerhalb des Sitzkreises als ein besonderes therapeutisches Faktum,
das dem Protagonisten stärkt und schützt.
Eine Entscheidung bezüglich der Aufteilung des Raumes muss demnach dem
Ermessen des Psychodramaleiters unterliegen, der aufgrund der Gruppenzusammensetzung, dem zur Verfügung stehendem Raum und der zu bearbeitenden
Problematik seine Wahl treffen wird.
Im Einzelsetting genügt ein Raum von ca. 25 qm. Auch hier sollte es eine deutliche
Trennung von Gesprächsebene und Spielebene geben.
Der Psychodramaleiter/die Psychodramaleiterin (director)
Sie sind für Zustandekommen und Verlauf einer Gruppe verantwortlich. Vier Rollen
sind für die Handlungsfähigkeit des PDL (= Psychodramaleiters) besonders wichtig
(Kellermann 1992):
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Analytiker/in,
Theaterdirektor/in,
Therapeut/in und
Gruppenleiter/in
Analytiker/in:
• Aktionsanalyse -Beobachtung was tatsächlich mitgeteilt wird (verbal und
nonverbal) - durch Doppeln
• Verstehen der nicht ausgesprochenen und unterschwelligen Mitteilungen
• Analyse des Beziehungsgeschehens
• Angemessene Verbalisierung
• Erstellung von Hypothesen zur Genese
• Therapieplanung
Theaterdirektor:
• Benutzung von Techniken als Mittel des Ausdrucks
• Spielfreude, Humor und Pathos
• Steuerung der räumlichen Inszenierung
• Steuerung des zeitlichen Ablaufs
• Unmögliches realisieren (Magier)
Therapeut:
• Wissen über abnormales und normales Verhalten
• Empathisches Einfühlen
• Erkennen, wann der Patient einer Krisenintervention, einer
Symptomreduktion oder Persönlichkeitsveränderung bedarf
• Auswahl zwischen zahlreichen therapeutischen Interventionen (präventiv,
stabilisierend, korrigierend, entwickelnd oder unterstützend)
• Sicherer Umgang mit nonverbalen Interventionen (Berührungen)
Gruppenleiter:
• Organisieren von Gruppenstrukturen (Zeit, Ort, Geld)
Errichtung von Gruppennormen (Vertrauen, sozialer Kontakt außerhalb der
Gruppe, Körperkontakt, Entscheidungsfindung, Verantwortlichkeit)
• Bildung von Gruppenkohäsion, Regulierung der Gruppenspannung,
Interaktionserleichterung, usw.
• Erfassen von Gruppenprozessen und Verlauf
Der Hauptdarsteller/die Haupdarstellerin (Protagonist)
Protagonist bedeutet der erste Spieler (protos= erster, agon = Kampfspiel). Spielt in
freier Aktion, sein eigenes Leben, Gegenwärtiges, Vergangenes, für die Zukunft
Erwünschtes oder Erträumtes. In der Erwärmungsphase kristallisieren sich meist ein
oder mehrere potentielle Protagonisten heraus. Der Protagonist/die Protagonistin
bearbeitet eine Sequenz seines Lebens, die für ihn/sie persönlich aber auch
gleichermaßen für die Gruppe bedeutungsvoll ist. Dadurch erhält er/sie die
emotionale Unterstützung, die er/sie braucht.
Die Mitspieler/die Mitspielerin (auxiliary egos)
Die Mitspieler werden von Protagonisten gewählt und ermöglichen den Rollentausch,
die Bewusstmachung von Gefühlen als Doppelgänger und die Konfrontation als
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Spiegel. Durch die Teilnahme am Spiel, erhalten die MitspielerInnen die Möglichkeit
bestimmte Rollen zu übernehmen und in der Identifikation sowohl Aufschluss über
eigene Konflikte zu erhalten, als auch für den/die Protagonisten/in hilfreich zu werden
und bei der Bearbeitung seiner/ihrer Probleme mitzuarbeiten. Die Mitspieler
versuchen möglichst genau die Rollen zu übernehmen, wie sie vom Protagonisten
beschrieben wurden und auch im weiteren Verlauf des Spiels sich an die Vorgabe
des Protagonisten zu halten. Die Information, in welcher Weise er zu handeln oder zu
reagieren hat, wird ihm durch den Rollentausch vermittelt.
Die Gruppe
Psychodrama ist Therapie in der Gruppe, durch die Gruppe und mit der Gruppe.
Die Psychodramagruppe ist eine Gemeinschaft gegenseitiger Hilfe und
Unterstützung, um den von jedem angestrebten Veränderungs- und Lernprozess zu
ermöglichen (Schönke 1991) Je nach Indikation können Gruppen nach Alter,
Geschlecht, Symptomatik, Größe u.a. homogen oder heterogen zusammengesetzt
sein und geschlossen oder offen geführt werden.
Das zeitliche Setting hängt vom Vorhandensein adäquater Bewältigungsstrategien
und davon ab, ob die Therapie im stationären oder ambulanten Bereich durchgeführt
wird. Die Spannbreite reicht von wöchentlich mehrfachen bis zu monatlichen
Sitzungen und von 1,5 Stunden bis 4 Tage.
Die psychodramatischen Haupttechniken (Vorwerg M., Alberg T.1991)
• Doppeln
Der Co-Leiter/die Co-Leiterin, ein Mitspieler oder der PDL stellt sich seitlich
hinter den Protagonisten/die Protagonistin und spricht jene Gedanken und
Gefühle in Ich-Form aus, die er/sie beim Protagonisten erfühlt. Der
Protagonist kann das Gesagte des Doppels aufnehmen und fortführen oder
auch zurückweisen. Man unterscheidet verschiedene Arten des Doppelns
(Einfühlendes, unterstützendes, provokatives, ambivalentes u.a.) Es ist nicht
möglich hinter dem Antagonisten/der Antagonistin zu doppeln.
Das Doppeln entspricht entwicklungspsychologisch gesehen einer frühen
Phase der kindlichen Entwicklung, in der die Mutter den Gefühlen und
Gedanken des Kindes Ausdruck verleiht, bevor dieses der Sprache mächtig
ist. Die Haltung drückt die Einheit von Mutter und Kind aus.
Die Technik wird dann eingesetzt, wenn der Protagonist Unterstützung
braucht, seinen Emotionen keinen verbalen Ausdruck verleihen kann,
zwischen verschiedenen Gefühlen schwankt oder eine Entscheidung treffen
will.
• Spiegeln
Der Co-Leiter/die Co-Leiterin oder ein Mitspieler/eine Mitspielerin übernimmt
die Rolle des Protagonisten. Der Protagonist/die Protagonistin kann sich so
selbst quasi von außen betrachten, als ob er/sie in einen Spiegel blicken
würde, während der Mitspieler/die Mitspielerin in der Szene seine/ihre Rolle
spielt.
Entwicklungspsychologisch entspricht es jener Phase in der das Kind
Bewusstheit entwickelt und sich selbst wahrnimmt.
Die Spiegeltechnik ermöglicht dem Protagonisten sich zu distanzieren und die
Rolle des Beobachtenden einzunehmen. Sie wir eingesetzt, wenn der
Protagonist/die Protagonistin in seinen/ihren Gefühlen stark verstrickt ist,
keine Lösungen entwickeln kann, in seinen/ihren Handlungen blockiert ist.
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Ähnlich ist die Technik „Hoher Stuhl“, in der der Protagonist/die Protagonistin
die Szene aus einer erhöhten Position betrachtet. Sie schafft eine noch
stärkere Distanzierung.
•
Rollenwechsel
Der Protagonist/die Protagonistin wechselt von einer Rolle in eine andere.
Z.B.: der Protagonist/die Protagonistin versucht, Situationen aus
verschiedenen Blickwinkeln zu erleben.
•
Rollentausch
Der Protagonist/die Protagonistin übernimmt die Rolle des Antagonisten/der
Antagonistin, mit dem er/sie sich gerade auseinandersetzt und der Mitspieler
/die Mitspielerin übernimmt die Rolle des Protagonisten/der Protagonistin. Es
ist die wesentlichste Technik des Psychodramas. Ohne Rollentausch kein
Psychodrama! Sie ermöglicht dem Protagonisten die Sicht des anderen (siehe
Persönlichkeits-Modell) wahrzunehmen und zu erleben. Der Rollentausch
setzt ein höheres Rollenentwicklungsniveau voraus als die beiden
vorangegangenen Techniken. Der Protagonist/die Protagonistin muss fähig
sein, gleichzeitig sich selbst in der eigenen und in der Rolle des anderen zu
erleben.
•
Innerer Monolog
Der Protagonist/die Protagonistin spricht seine/ihre Gedanken aus, als ob die
anderen ihn/sie nicht hören könnten oder als ob er/sie laut dächte. Eine
Theatertechnik, die dazu dient Emotionen und Überlegungen wahrnehmbar
werden zu lassen, die sonst im Verborgenen bleiben würden. Der innere
Monolog erleichtert die Selbstreflexion und ermöglicht die Verbalisierung von
unausgesprochenen Gefühlen und Gedanken.
• Interview
Der PDL befragt den Protagonisten in einer Antagonistenrolle. Dient dazu die
Rollenübernahme zu erleichtern und schafft Zugang zu Informationen über die
Antagonistenrolle (siehe Persönlichkeitsmodell)
5. Aufbau des Psychodramas:
1. Warm up
Die erste Phase dient dazu die Gruppe und den einzelnen für ein Thema und die
nachfolgende Spielphase zu erwärmen. Um ein Problem oder ein Thema
behandeln zu können, braucht es eine Zeit der Vorbereitung. Ähnlich einem
Sportler der seine Muskeln für nachfolgende Leistungen erwärmt, bewirkt ein
Gespräch, ein Angebot, ein Bild, eine Szene eine Aktivierung des Menschen,
steigert seine emotionale Beteiligung und die Bereitschaft sich auf die szenische
Arbeit einzulassen. Verschiedene psychodramatische Techniken (z.B. der leere
Stuhl) können ebenfalls dazu beitragen.
In dieser Phase wird klar, wer der Protagonist/die Protagonistin für die kommende
Spielphase sein wird.
2. Spielphase
In der Spielphase kommt das Gruppenthema zur Inszenierung. Entweder in Form
eines
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• Protagonistenzentrierten oder eines
• Gruppenzentrierten Spiels
Der Protagonist/die Protagonistin wird vom Psychodramaleiter eingeladen, die
Szene, in der das Problem deutlich wird, auf der Bühne zu reinszenieren. Er/Sie
richtet die Bühne ein, d.h. nimmt Stühle, Tische manchmal auch Personen um
den Raum in dem sich Handlung abspielt zu skizzieren.
Er/Sie wählt aus den übrigen TeilnehmerInnen die Mitspieler, die seine/ihre
Anweisungen befolgen und nach seiner/ihrer Regie handeln.
Die Inszenierung und das Wiedererleben führen häufig zu Assoziationen und der
Erinnerung neuer oft weiter zurückliegender Szenen. Die nächste Szene beginnt
ebenso mit Bühnenaufbau, Auswahl der Mitspieler und endet im eigentlichen
Spiel.
Im Verlauf des Spieles kommt es bei Kindheitserinnerungen oft sehr rasch zu
einer Alterregression des Protagonisten und die Mitspieler können sich mit ihren
Rollen aufgrund eigener Erfahrungen sehr gut mit den Rollen identifizieren. Das
Erleben im Spiel ähnelt dem ursprünglichen Erleben. Dadurch wird die Katharsis
ermöglicht.
Im Gruppenspiel spielt jedes Gruppenmitglied spontan eine gewählte Rolle, die
Teil des vorher besprochenen Szenarios ist (z.B.: Märchen, Stegreifspiel)
3. Integrationsphase
Die Integrationsphase dient der Reflexion, dem Austausch des Erlebten und
dessen Einordnung in einen Gesamtzusammenhang. Man unterscheidet dabei
verschiedene Möglichkeiten.
Rollenfeedback
Im Rollenfeedback berichtet die MitspielerInnen ausschließlich aus den Rollen,
die sie im Spiel innehatten und eröffnen damit dem Protagonisten/der
Protagonistin und der Gruppe neue Perspektiven.
Jeder einzelne Mitspieler wird dazu ermuntert aus seiner Rolle oder seinen Rollen
zu erzählen.
Identifikationsfeedback
Aber auch die Zuschauer und der PDL haben sich mit der einen oder anderen
Rolle identifiziert und können aus dieser Rolle einen Beitrag leisten.
Sharing
Während der Protagonist sein Spiel inszeniert, leben und leiden die Zuschauer oft
mit. Eigenes ähnlich Erlebtes taucht auf und wird erinnert. Der Protagonist
wiederum muss nach dem Spiel erst wieder in die Gruppe zurückfinden. Die
gemeinsam erlebten Gefühle verbinden Zuschauer und Protagonisten
miteinander. Zum bewussten Erleben dieser Verbindung dient das Sharing .Die
Gruppenmitglieder werden dazu eingeladen ihr persönliches, gefühlsmäßiges
Miterleben mit dem Protagonisten zu teilen. Dadurch fühlt sich der Protagonist
/die Protagonistin gestützt und verliert das Gefühl mit seinem Problem allein
dazustehen. Für die Zuschauer ist es entlastend ihr persönliches Erleben mit den
anderen zu teilen. Aus der Betroffenheit nach einem psychodramatischen Spiel
ergibt sich nicht selten das nächste Protagonistenspiel.
6. Rollentheorie und Entwicklungspsychologie
"Die Rolle ist die funktionelle Form, die ein Individuum in einem bestimmten
Augenblick und Situation an der andere Individuen oder Objekte beteiligt sind,
annimmt." (Moreno,1964)
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Dem Psychodrama liegt das Konzept zugrunde, dass der Mensch ein Rollenspieler
ist und dass sich seine Persönlichkeit aus Rollen konstituiert.
„Role playing is prior to the emergence of the self. Roles do not emerge from the self,
but the self may emerge from roles"(Moreno,1964)
Moreno unterscheidet
Handlungsebene
nach
der
Reihenfolge
ihrer
Entwicklung
auf
der
a) Somatische Rollen
Sie sind die ersten Rollen des Menschen. Da sie fast immer mit einer
psychischen Komponente verbunden sind, werden sie auch als
psychosomatische oder korrekter somatopsychische Rollen bezeichnet. Einige
dieser Rollen sind an bestimmte Lebensphasen gebunden, tauchen auf und
verlöschen wieder (der/die Essende, der/die Atmende, der/die Singende usw.)
b) Psychische Rollen
Sie sind immer Korrelate anderer Rollen, treten immer gemeinsam mit ihnen auf.
Sie haben für die Entwicklung weiterer Rollen eine wesentliche Bedeutung
(Der/die Gekränkte, der/die Genießende usw.)
c) Soziale Rollen
In ihnen setzt sich der Mensch mit der äußeren Realität auseinander.
Sie sind durch das gesellschaftliche Zusammenleben und durch das Individuum
bestimmt (König, Angestellte, Polizist, Mutter, usw.)
d) Transzendente Rollen
Es handelt sich dabei um Rollen, die ein Wertesystem oder eine Symbolstruktur
repräsentieren, für die sich ein Individuum bewusst entscheidet. (z.B.: Hedonist,
Christ, Mohammedaner, Kommunist usw.)
Die Rolle ist zweckorientiert und kann mehr oder minder gut dazu dienen, ein Ziel zu
erreichen. (Zeintlinger-Hochreiter K. 1996)
Sie hat bei Moreno vier verschiedene Bedeutungen.
1. Rolle als kollektives soziokulturelles Stereotyp
(Soziologische Dimension des Rollenbegriffes) Man könnte sie auch als
vorgeformte Handlungsziele und Verhaltensmuster bezeichnen. Meist unterliegen
sie gesellschaftlichen Normen, deren Nichterfüllen sanktioniert wird (Mutter,
Vater) Sie enthalten Muss-, Kann- und Sollerwartungen.
2. Rolle als vorgegebenes Handlungsmuster
Sie entspricht der Theaterrolle, der Rollenkonserve. Sie sind bezüglich Text und
Situation und Handlungsbreite festgelegt.
3. Rolle als individuell gestaltetes, abrufbares Handlungsmuster
Individuelle Rollen enthalten immer kollektive und private Elemente. Sind
Ergebnis interpersonaler Erfahrungen
4. Rolle als tatsächliches Handeln in einer aktuellen Situation.
Je nach Freiheitsgrad unterscheidet Moreno zwischen
♦ role-taking
♦ role-playing
♦ role-creating
Schritte der Rollenentwicklung
Erstes psychisches Universum
1) All-Identität
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Keine Unterscheidung zwischen Ich und anderen. Das Kind erlebt einen
anderen Menschen als Teil seiner selbst.
2) All Realität
Wahrnehmung des anderen. Unterscheidung zwischen Ich und anderen aber
nicht zwischen Realem und Imaginierten
Zweites psychisches Universum
Phantasie und Realität können voneinander unterschieden werden.
Möglichkeit sich in den anderen zu versetzen. Kann sich selbst von außen
wahrnehmen
Gesundheits- und Krankheitsbegriff Morenos
Moreno hat sich Zeit seines Lebens gegen die Etikettierung von Menschen mit
medizinisch-psychiatrischen Diagnosen verwahrt. Er hat die Bedeutung des
Einmalig-Individuellen betont und in seiner Sichtweise von menschlichem Leiden den
Zustand des Gesundseins in den Mittelpunkt gerückt. Ausgehend von Moreno hat
das Psychodrama als Verfahren bis heute die Frage nach der Bewältigung von
Traumata der Frage nach den verschiedenen Manifestationen der Psychopathologie
vorgezogen.
Psychodramatische Therapie zielt in einer ersten Annäherung auf die Förderung von
Spontaneität, Kreativität und interpersonaler Kompetenz ab. Vor dem Hintergrund der
Rollentheorie im Psychodrama kann die Aufgabe der Therapie weiter als Befähigung
beschrieben werden, auf interpersonale und situative Anforderungen durch die
jeweils aktualisierbaren Rollen, d.h. verfügbaren Verhaltens- und Erlebensmuster,
angemessen zu reagieren. Dies schließt die Neuschöpfung von Rollen oder die neue
Bewertung bisheriger Rollen aufgrund von Spontaneität mit ein. Störung wird dann
umgekehrt sichtbar, in einem Misslingen des entsprechenden Adaptationsvorganges“
(Burmeister, Fürst, 2000)
7. Konzept von Spontaneität und Kreativität
„Menschliche Existenz beruht auf der Fähigkeit zu kreativer Handlung und
Gestaltung. Sie stellt eine Form der Selbstorganisation dar, die den Menschen mit
Anderen und mit der Schöpfung als Ganzem verbindet. Durch das im kreativen Akt
erzeugte Erstmalige, Neue hat der Mensch an der Schöpfung teil und ko-kreiert diese
permanent.“ (Burmeister 1999)
Die Fähigkeit setzt eine spezifische Form von Spontaneität voraus. Sie ist jene
Energie, die den kreativen Akt ermöglicht. In der Situation entscheidet sich, ob sich
die Spontaneität kreativ entfalten kann oder zerstörerisch (pathologisch) wirkt.
8. Konzept von Beziehung
Die menschliche Existenz geht hervor und bleibt zeitlebens gebunden an
Beziehungen. Moreno verweigert sich einer rein individuellen Betrachtungsweise
des Menschen, sondern sieht ihn immer als Teil eines Beziehungsnetzes. Die
Qualität der Beziehung findet Eingang in seinem Telebegriff, der gegenseitigen
Einfühlung oder Zweifühlung)
In seinen soziometrischen Studien und dem Konzept des Sozialen Atoms
manifestiert sich seine Sichtweise.
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9. Persönlichkeitstheorie
♦ Phänomenologisch-dialektische
Verhofstaadt-Denève (1999)
Persönlichkeitmodell
(Phe-Di-P-Modell)
von
Eine Person ist zur selben Zeit Subjekt (I) und Objekt(ME). Das I ist fähig über
das ME zu reflektieren und es zu konstruieren. Das ME ist das subjektive
phänomenologische Bild unserer selbst und der anderen. Die anderen und die
Objekte außerhalb sind nicht Teil unserer selbst aber unsere
phänomenologischen Konstrukte oder Glaubenssätze über die anderen und über
die Welt außerhalb unserer selbst und gehören zu unserer Person, dem ME.
Diese Sichtweise kann verglichen werden mit William James (50/61), der das
Selbst (in diesem Modell die Person) in I ("the self as knower") und ME ("the self
as known") teilt. Ähnliche Ansätze finden sich bei G.H. Mead, Lovlie Anne-Lise,
Hermans)
Während des Reflexions- und Konstruktionsprozesses wird das ME durch das I
als Antwort auf folgende Fragen gebildet:
Wer bin ich? (Self Image, Selbstbild)
Wer möchte ich sein oder werden? (Ideal Self, Idealselbstbild)
Wie sind die anderen?(Alter Image, Fremdbild)
Wie sollen die anderen sein? (Ideal Alter, Idealfremdbild)
Wie sehen mich die anderen? (Meta Self, Metaselbstbild)
Wie sollen mich die anderen sehen? (Ideal Meta Self, Idealmetaselbstbild)
Weiters kann in jeder dieser 6 Dimensionen noch zwischen einem externalen
Aspekt(wie wir uns verhalten) und einem internalen Aspekt (wie wir denken und
fühlen) unterschieden werden
Beispiel:
Selbstbild: Ich habe in fremden Situationen Angst
Idealselbstbild: Ich möchte auch fremden Situationen angstfrei begegnen, wie
meine Freundin
Fremdbild: Meine Freundinnen fürchten sich vor nichts.
Idealfremdbild: Sie sollten mehr Verständnis haben
Metaselbstbild: Andere denken, ich bin arrogant.
Idealmetaselbstbild: Ich möchte, dass sie meine Stärken sehen.
Dieses Modell erlaubt die Tatsache, dass es nicht nur Widersprüche zwischen
den einzelnen Dimensionen geben kann, sondern auch Fehler und Lücken. Es
kann Gegensätze zwischen inneren und äußeren Aspekten geben, aber auch
zwischen bewussten und unbewussten, "realen und phänomenologischen
Konstrukten, zwischen phänomenologischen und idealen Konstrukten.
Ein Ziel der therapeutischen Arbeit ist, unrealistische Sichtweisen, Widersprüche
und Konflikte sichtbar und einer Veränderung zugänglich zu machen.
Wenn Personen diese Gegensätze im Zuge von Selbstreflexion und Einfühlung
sehen können, werden sie fähig flexiblere Bilder über sich selbst und andere zu
konstruieren.
Obwohl dialektische Kräfte den Entwicklungsprozess begleiten, sind es
existentielle Themen die den Hauptinhalt der I-ME Reflexion bilden.
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Untersuchungen haben gezeigt, dass viel früher als erwartet existentielle Fragen
den Menschen beschäftigen.
Wenn eine therapeutische Gruppe ein hohes Niveau an Vertrautheit und
Sicherheit erreicht hat, werden existentielle Fragen zum Thema, wie Herkunft,
Schicksal, persönliche Freiheit, Endlichkeit, Verantwortung, Verlust, Isolation u.a.
Diese Themen sind von Gefühlen von Depression, Angst, Schuld, Wut und
Einsamkeit begleitet. Es ist wichtig, dass jemand diese Themen in sich selbst
erkennt und die damit verbundenen Gefühle als normal interpretiert und
akzeptiert, um sein Leben in seiner Fülle genießen zu können.
Eine positive Selbstwürdigung und Selbstakzeptanz sind Voraussetzung für die
Persönlichkeitsentwicklung. Fehlen ein positives Selbstbild und ein positives
Meta-Selbst stagniert der Entwicklungsprozess und die Angst steigt.
Entwicklung wird in diesem Modell definiert als die größtmögliche Realisation des
persönlichen Potentials. (Self actualisation)
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10. Variationen und Anwendungsgebiete des Psychodramas
Psychodrama wird in verschiedenen Settings angewendet.
Psychodrama in der Gruppe:
Die Hilfs-ich-Rollen werden von GruppenteilnehmerInnen übernommen
Psychodrama im Einzelsetting:
Zwei wesentliche Formen können dabei unterschieden werden
Monodrama
In dem der Therapeut/die Therapeutin selbst keine Rollen übernimmt, sondern die
Antagonisten durch Symbole oder Stühle ersetzt und
Psychodrama á deux
Der Therapeut/die Therapeutin übernimmt auch Hilfs-Ich-Rollen
Psychodrama mit Paaren :
Verschiedene Arbeitsweisen werden von Moreno (1993) und später Rojas
Bermudez beschrieben
Psychodrama mit Familien:
Zu diagnostischen Zwecken in der Kindertherapie, aber auch als eigenständige
Form.
Psychodrama mit Kindern und Jugendlichen
Das Spiel steht der kindlichen Ausdrucksform sehr nahe und eignet sich deshalb
auch hervorragend für die Therapie. Die Arbeitsweise und Techniken wurden für
die Kindertherapie modifiziert. (siehe Pruckner 2001, Aichinger 1993)
Psychodrama mit alten Menschen
Der ältere Mensch kommt aus soziometrischer Sicht zunehmend in eine isolierte
und damit krankmachende Position. Petzold (1985) beschreibt anschaulich die
Unterschiede des Psychodramas mit alten Menschen
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Jakob Levy Moreno
1889-1974
Der Begründer des Psychodramas, der Soziometrie und der Gruppenpsychotherapie
„Der Mensch ist ein kosmisches Wesen, er ist mehr als ein
psychologisches, biologisches, soziales oder kulturelles Wesen.
Durch die Einschränkung der Verantwortlichkeit des Menschen auf
das nur psychologische, soziale oder biologische Gebiet des
Lebens macht man ihn zu einem Verstoßenen. Entweder er ist
mitverantwortlich für das ganze Universum, für alle Formen des
Seins, für alle Werte, oder seine Verantwortlichkeit bedeutet
überhaupt nichts. Die Existenz des Universums ist wichtig, ist
tatsächlich das einzige, was von Bedeutung ist; es ist wichtiger als
Leben und Tod des Menschen als Individuum als besondere
Zivilisation oder als Gattung.
Die therapeutische Gruppe ist daher nicht nur ein Zweig der
Medizin und eine Form der Gesellschaft, sondern auch der erste
Schritt in den Kosmos.“
Jakob Levy Moreno wird am 18. 5. 1889 unter dem Namen Jakov Levy in Bukarest
geboren. Sein Vater, Moreno Nissim Levy, stammt ebenso, wie seine Mutter von
sephardischen Juden ab, die vierhundert Jahre zuvor aus Spanien vertrieben wurden
und sich in der Türkei ansiedelten. Der Vater ist Händler und heiratet mit 32 Jahren,
Paulina. Bei der Heirat ist sie 14, bei Morenos Geburt kaum 15 ½ Jahre alt. Moreno
bekommt noch drei Schwestern und zwei Brüder (Rahel/Victoria, VolfValerian/William, Scharloti/Charlotte, Clara/Lala, Norbert/Buby)
Die Beziehung zwischen den Eltern ist von Beginn an schwierig und
spannungsgeladen. Der Vater ist entweder geschäftlich oder im Zuge
gesellschaftlicher Verpflichtungen unterwegs. Die Kinder fürchten und bewundern
ihn. Die Mutter ist herzlich, humorvoll, gut gebildet und sozial aktiv. Ihr ist es
überlassen, die sechs Kinder großzuziehen.
Moreno wächst in einer Mischung verschiedener religiöser Einflüsse auf, die sich
später in seiner Lebensphilosophie widerspiegeln. In seinen kindlichen Rollenspielen
übernimmt er häufig die Rolle Gottes.
Aufgrund der schwierigen ökonomischen Situation zieht die Familie nach Wien als
Moreno 6 Jahre ist. Er besucht dort die Grundschule und ist ein guter Schüler. Er
genießt diese Zeit seiner Kindheit und verbringt auch einige Zeit mit seinem Vater auf
Reisen.
Als Moreno 14 ist, übersiedelt die Familie nach Berlin, wo Jakob nur kurz bleibt. Er
beschließt seine Familie zu verlassen und alleine nach Wien zurückzukehren und die
Schule fortzusetzen.
Seine Eltern trennen sich kurze Zeit später. Sein Vater zieht nach Konstantinopel, wo
er 1925 vereinsamt stirbt.
Für Moreno folgt eine Zeit der Auflehnung und des Widerstandes. Er macht seine
Mutter für das Scheitern der Ehe verantwortlich, verläßt das Gymnasium vor der
Matura und distanziert sich endgültig von der Familie.
1909 beginnt Moreno mit seinem Studium an der Universität Wien. Zuerst, wegen der
fehlenden Matura, an der philosophischen Fakultät. Nachdem er die fehlenden
Prüfungen abgelegt hat, belegt er Medizin.
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Er kleidet sich auffallend, lässt sich einen langen Bart wachsen und bewegt sich
unter den Studenten anonym und gleichzeitig von allen bemerkt. Er schließt
Bekanntschaft mit Chaim Kellmer, einem in chassidischer Tradition erzogenen
jüdischen Philosophiestudenten. Mit Gleichgesinnten gründen sie schließlich das
Haus der Begegnung, ein Asyl für Flüchtlinge und Einwanderer.
Sie bieten Gemeinschaft und Hilfe bei alltäglichen Problemen. Ein Kennzeichen
dieser Gemeinschaft ist die Anonymität gepaart mit intensiver Begegnung.
Während seines Studiums kommt er auch in Kontakt mit Freud, mit dessen Theorien
er sich auseinandersetzt, sich aber distanziert.
1917 schließt er sein Medizinstudium ab. Aufgrund seiner Nationalität wird Moreno
nicht zum Militär eingezogen und bleibt in Wien.
Drei Episoden seiner Studienzeit sind für seine spätere Entwicklung von wesentlicher
Bedeutung: seine Begegnungen mit Chaim Kellmer und Elisabeth Bergner, der
späteren berühmten Burgschauspielerin, seine Spiele mit den Kindern im Augarten
und seine psychosoziale Arbeit mit den Prostituierten vom Spittelberg.
Bereits während seiner Studienzeit und als junger Arzt arbeitet er mit Südtiroler
Aussiedlern in Mitterndorf. Gemeinsam mit einem italienischen Psychologen
entwickelt er Vorschläge zur Verbesserung der soziodynamischen Situation in den
Flüchtlingsheimen.
Während des Krieges beginnt sich Moreno für Literatur zu interessieren und trifft sich
regelmäßig mit Literaten, Philosophen und Künstlern im Café Herrenhof in Wien. Sie
gründen gemeinsam die Zeitschrift der „Daimon“. Zu den Gründern gehören Franz
Werfel, Max Brod, Fritz Lampl und Alfred Adler. Viele Autoren liefern Beiträge, wie
Blaise Pascal, Martin Buber, Jakob Wassermann, Oskar Kokoschka, Heinrich Mann
u.a.
Er publizierte auch eigenen Arbeiten, wie „ Die Gottheit als Autor“ , „Die Gottheit als
Redner und die „ Gottheit als Komödiant“, „ Die Einladung zu einer Begegnung“, „Das
Testament des Vaters“.
Seine erste Stelle als Arzt erhält er in der Kammgarnfabrik in Bad Vöslau. Er mietet
dort ein Haus und lernt seine erste große Liebe und Muse Marianne Lörnitzo, eine
Lehrerin, kennen.
Neben seiner Arbeit in der Fabrik praktiziert er als Hausarzt und erwirbt sich rasch
den Ruf eines Wunderdoktors.
Mehr und mehr distanziert er sich von der Wiener Literaturgruppe. Er knüpft Kontakte
zu Schauspielerkreisen und trifft sich im Café Museum. Er gründet das
Stehgreiftheater in der Maysedergasse.
Das Publikum unterhält er mit neuen Techniken, wie die lebende Zeitung, „Theater
Reciproque“, Sketches zu aktuellen Themen oder Spiegelungen von Zuschauern.
Sein erstes Psychodrama findet hier statt. Moreno veröffentlicht dazu das Buch „das
Stehgreiftheater“
1924 findet in Wien eine Ausstellung für neue Theatertechniken statt, wo Moreno
sein Konzept seines Theaters ohne Zuschauer vorstellt. Es kommt dabei zu einem
Streit mit Kiesler dem Direktor der Ausstellung, der seinerseits seine Raumbühne
präsentiert, die deutliche Ähnlichkeiten zu Morenos Modell zeigt. Der Streit endet vor
Gericht, wo Moreno eine bemerkenswerte Rede hält.
Gemeinsam mit Mariannes Bruder entwickelt Moreno ein Tonaufnahmegerät, daß er
einer amerikanischen Firma anbietet.
Hohe Schulden und die Aussicht auf Vermarktung seiner Erfindung, seine
zunehmende Isolation, antisemitische Tendenzen in der Bevölkerung, sein Streit mit
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Kiesler, der ihm viel Ablehnung einbringt und eine Krise in der Beziehung zu
Marianne sind schließlich die Gründe nach Amerika zu emigrieren.
Die ersten fünf Jahre sind ein permanenter Kampf. Er spricht wenig Englisch, sein
Ärztediplom wird nicht anerkannt, er hat keine unbefristete Aufenthaltsgenehmigung
und seine Erfindung erweist sich als ein Produkt unter vielen anderen.
Beatrice Beecher, eine Kinderpsychologin, bietet im Unterstützung und Hilfe durch
eine Heirat, um eine Aufenthaltsgenehmigung zu erlangen an, was er auch annimmt.
Die Scheidung erfolgt nach vier Jahren.
Moreno arbeitet vorerst mit Kindern. Durch diese Arbeit erlangt er zunehmend
öffentliche Aufmerksamkeit. Seine soziometrischen Studien in Sing Sing und in
einem Erziehungsheim für Mädchen bringen ihm große Popularität. Bei seiner Arbeit
lernt er seine zweite Frau Florence Bridge kennen, mit der er zehn Ehejahre
verbringt. Aus dieser Beziehung stammt sein erstes Kind Regina.
Zerka Toeman, die er 1949 heiratet, wird seine wichtigste und letzte Partnerin. Beide
verbindet die europäische und jüdische Herkunft. Mit ihr gemeinsam erfolgen alle
späteren beruflichen Schritte. In Beacon eröffnet er schließlich sein eigenes
psychiatrisches Sanatorium, wo er die Vorstellungen seiner Psychodramabühne
verwirklicht. Beacon ist mehr als ein Sanatorium, es ist die Realisation einer Utopie,
für Moreno die Möglichkeit seine Hypothesen zu überprüfen, für Patienten,
Psychiater, Pflegepersonal, Sozialarbeiter und Interessierte aus aller Welt eine Stätte
des Lernens und Experimentierens, ein psychodramatisches Psychiatriemodell.
Psychodrama, als psychotherapeutische Methode breitet sich rasch aus. Die Termini
Gruppentherapie und Gruppenpsychotherapie werden erstmals von Moreno 1931
eingeführt. Moreno gründet 1942 die Gesellschaft für Psychodrama und
Gruppenpsychotherapie. Auf seine Initiative geht auch die International Association
of Group Psychotherapy zurück, deren Ehrenpräsident er wird.
In den späteren Jahren reisen die Morenos auf Einladung vieler Universitäten rund
um die Welt und bilden zahlreiche Psychodramatiker aus.
Am 14. Mai 1974 stirbt Moreno im Alter von 85 Jahren in Beacon.
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