12.4 Immunsystem - Schulbuchzentrum Online

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12.4 Immunsystem
Viren
Fresszelle
Körperzelle
T-Killerzelle
infizierte
Körperzelle
Teilung
T-Helferzelle
Teilung
Aktivierung
Aktivierung
Umwandlung
T-Killer-Gedächtniszelle
Umwandlung
T-Helfer-Gedächtniszelle
B-Gedächtnisze
1 So bekämpft das Immunsystem Influenzaviren
Alle Zellen des Immunsystems werden im Knochenmark gebildet. Sie werden als Weiße Blutkörperchen oder Leukozyten bezeichnet. Zu den
Leukozyten gehören Fresszellen, T-Zellen und
B-Zellen. Bei ihrer Reifung „lernen“ Leukozyten,
Fremdkörper von körpereigenen Stoffen zu unterscheiden. Die Unterscheidung erfolgt durch Proteine auf der Oberfläche. Jede körpereigene Zelle
enthält bestimmte Proteine, die man MHC-Marker
nennt. Alle Zellen oder Stoffe, die auf ihrer Oberfläche diese Proteine nicht tragen, werden als körperfremd erkannt und bekämpft. Solche Zellen
oder Stoffe bezeichnet man als Antigene. Die Reifung erfolgt bei den B-Zellen im Knochenmark
(B kommt von bone = Knochen) und bei den T-Zellen in der Thymusdrüse, einer Drüse hinter dem
Brustbein. Bei der Reifung werden Rezeptoren
in die Oberfläche der B- und T-Zellen eingebaut,
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die auf Antigene passen. Jede Zelle entwickelt nur
eine Sorte der Rezeptoren. B- und T- Zellen, deren
Rezeptoren zu Oberflächenmolekülen körpereigener Zellen passen, werden getötet, damit sie sich
nicht gegen den eigenen Körper wenden können.
T-Zellen und B-Zellen reagieren spezifisch nur auf
solche Antigene, die nach dem Schlüssel-SchlossPrinzip zu den Rezeptoren auf ihrer Oberfläche
passen (Abb. 2). Sie bilden daher die Grundlage der spezifischen Abwehr von Krankheitserregern, die in den Körper eingedrungen sind. Es
gibt hunderttausende von T- und B-Zellen, die sich
in ihren Rezeptoren für Antigene unterscheiden.
Fresszellen können sich amöbenartig zwischen
den Zellen im Gewebe fortbewegen. Sie fressen
eingedrungene Erreger, Fremdkörper, aber auch
abgestorbene Körperzellen. Die Bekämpfung durch
Struktur+Funktion, Steuerung+Regelung, Variabilität+Angepasstheit
Grundwissen
Influenzaviren, die in den Körper eingedrungen sind, befallen Körperzellen (1). Einige Viren werden von den Fresszellen direkt gefressen (2).
Die Fresszelle baut Teile der Antigene in ihre Oberfläche ein (3). Anschließend treffen diese Fresszellen auf T-Helferzellen und T-Killerzellen.
Wenn deren Rezeptoren zu den Antigenen passen, werden diese Zellen
zur Teilung angeregt (4) (5). Die T-Helferzellen aktivieren passende
B-Zellen, die sich daraufhin bei Kontakt mit dem Virus in Plasmazellen
umwandeln und teilen (6). Die Plasmazellen produzieren Antikörper, die
frei im Körper vorkommende Influenzaviren verklumpen (7). Fresszellen
vernichten verklumpte Viren (8). T-Helferzellen aktivieren passende
T-Killerzellen (9). Diese töten die Körperzellen, die vom Virus infiziert wurden (10). Ein Teil der aktivierten T-Killerzellen, T-Helferzellen und Plasmazellen wandelt sich in entsprechende Gedächtniszellen um (11) (12) (13).
B-Zelle
Umwandlung
produziert
Antikörper
Antigen
passt
Teilung
zwei gleiche Bindungsstellen
Antigen
für Antigene
Plasmazelle
Antigen
passt nicht
Umwandlung
elle
Antikörper
T-Helferzelle
2 Schlüssel-Schloss-Prinzip
Fresszellen bezeichnet man als unspezifische Abwehr, weil sie sich gegen alle körperfremden Stoffe richtet. Dabei bauen die Fresszellen nach dem
Verzehr Teile der Antigene in ihre eigene Oberfläche ein und kennzeichnen sie mit speziellen Molekülen. Die Kennzeichnung verhindert, dass die
Fresszelle als infiziert angesehen wird. Trifft eine
Fresszelle mit markierten Antigenteilen auf eine
T-Zelle mit passendem Rezeptor, wird diese zur
Teilung angeregt.
Bei den T-Zellen gibt es zwei Gruppen, die T-Helferzellen und die T-Killerzellen. T-Helferzellen, die
Kontakt mit einer Fresszelle mit passendem Antigen hatten, aktivieren die T-Killerzellen sowie die
B-Zellen und regulieren durch abgegebene Stoffe
die Immunaktivität. T-Killerzellen töten nach ihrer
Aktivierung alle Zellen, in die ein Virus einge-
3 Antikörper
drungen ist. Dadurch wird die Virusvermehrung
gestoppt. Die Erkennung erfolgt durch Antigene in
der Oberfläche der infizierten Zelle.
Aktivierte B-Zellen, die zudem Kontakt mit einem
passenden Antigen hatten, teilen sich sehr häufig.
Sie produzieren große Mengen Antikörper, die sie
an die Umgebung abgeben. Antikörper sind Proteine (Abb. 3). Ihre Bindungsstellen weisen die
gleiche Form auf wie die Rezeptoren auf der Oberfläche der B-Zelle, die sie gebildet hat. Antikörper
verklumpen Antigene und machen Erreger dadurch bewegungsunfähig. So können sie leichter
von Fresszellen vernichtet werden. Ein Teil der
aktivierten T- und B-Zellen wandelt sich in langlebige Gedächtniszellen um. Sie werden bei einer
erneuten Infektion mit den gleichen Krankheitserregern sofort aktiv.
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Grundwissen
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