Begriff Technoscience

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Literatur: Donna Haraway (1995):
Die Neuerfindung der Natur. Primaten,
Cyborgs und Frauen. Frankfurt am Main.
Campus Verlag.
Verwendete Essays:
„Situiertes Wissen“, „Ein Manifest für Cyborgs“,
Interview: „Wir sind immer mittendrin“.
Begriff Literacy: Fähigkeit zu lesen und zu
schreiben
Gegen die lineare Denk- und Schreibweise.
Kritik an der akademischen Kultur:
Diese ist verklemmt und unästhetisch.
Einführung der ethischen Kategorien
Zurechenbarkeit und Verantwortlichkeit.
Begriff Technoscience
Bemerkenswerte Verbindung von
technologischen, wissenschaftlichen
und ökonomischen Praktiken.
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Theorienansatz der materiellen
Dekonstruktion
Versuch, materialistische Theoreme mit
diskurs- und kulturtheoretischen Perspektiven
zu verknüpfen.
Demaskierung der Objektivitätslehren
„Projekt einer Nachfolgewissenschaft“
(Sandra Harding)
Es geht stärker um Ethik und Politik als um
Epistemologie.
Theoretisches Konzept des situierten
Wissens
Ermöglicht die Kontingenz von
Wissensobjekten zu berücksichtigen,
ohne sie auf die „Kurzlebigkeit der
Diskurse und soziale Konstruktionen
zu „reduzieren“.
Wissen ist das Ergebnis eines
Interaktionsprozesses, in den die
Aktivitäten aller Beteiligten,
einschließlich die der Wissensobjekte,
eingehen.
Es geht nicht allein um sprachlich vermittelte
Handlungen und Praktiken, auch die
Wissensobjekte besitzen Fähigkeiten,
Bedeutungen zu erzeugen.
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Körper
Körper sind alles andere als träge, sie
sind generativ – sie produzieren neue
Körper und Bedeutungen.
Körper sind Konstrukte, die im Rahmen
historisch und kulturell spezifischer
Prozesse materiell und symbolisch
hergestellt werden.
Körper
Trotz ihrer Konstruiertheit sind Körper
niemals ausschließlich diskursiv
hergestellt, sondern besitzen ihre
eigene Dichte und Massivität
(Materialität).
Situiertes Wissen erfordert, dass das
Wissensobjekt als Agent vorgestellt
wird.
Der „Apparat der körperlichen
Produktion“.
Das Verhältnis von Diskursivität und
Materialität
Verhältnis zwischen materialen
Geschlechtskörpern und ihrer diskursivkulturellen Vermittlung.
Hintergrund: Umstrittene Unterscheidung
zwischen einem biologischen und einem
sozialen Geschlecht /sex/gender.
„Sex“ nur als Material für die Inszenierung von
Gender?
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Standpunkttheorien
Objektivität ist nicht auf der Basis eines
unparteiischen, an keinen Standpunkt
gebundenen, universalen Wissens
möglich.
Eine objektive Wissenschaft schließt
politische und ethische Fragen ein und
kann nur auf der Grundlage einer
engagierten Parteinahme zugunsten
des Wissens der Beherrschten und
Marginalisierten erreicht werden.
Standpunkttheorien
Haraway setzt bei einer Privilegierung
der lokalen, partialen und verkörperten
Sichtweisen der Marginalisierten an.
Tritt für lokales, partiales Wissen ein,
kritische Positionierung – Artikulation
von Differenzen, Anerkennung von
Heterogenität/solidarische Bündnisse
(Netzwerke).
Literatur: Ein Manifest für Cyborgs
Gegen die Dämonisierung der Technik.
Für die Aneignung und Einmischung in
die Technik.
Neue Technologien verwischen die
Grenzen zwischen Mensch und Tier
und Mensch und Maschine.
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Verwischten Grenzen zu genießen –
Beteiligung an einer verantwortlichen
Neugestaltung.
In den alten Grenzziehungen war Herrschaft
geschützt und befestigt, insbesondere über
Frauen und „andere Fremde“.
„We are all cyborgs“
• Gestalt der Science-Fiction – Zwitterwesen
aus Organismus und Maschine.
• Als Zwitterwesen ist sie Metapher für NichtUrsprünglichkeit.
• Die Cyborg-Figur ist auch Ausdruck der
realen Auflösung bestimmter Grenzen, die
in der Moderne für essentiell gehalten
wurden.
• „Imaginäre Ressource“: neues
feministisches Selbstverständnis - keinen
Zwang zur Einheit.
Zusammenbruch dreier
entscheidender Grenzziehungen
• Mensch/Tier
• Mensch(Organismus)/Maschine
• Grenze zwischen Physikalischem und
Nichtphysikalischem
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Beschränktheiten des weißen
Feminismus
Kritik am Ökofeminismus
• Größere Nähe von Frauen zu einer
unverfälschten Natur.
• Gegensatz von Natur/Kultur
• Ausblendung von rassistischer
Ungleichheit.
Kritik am Radikalfeminismus
• Totalisierung und Vereinnahmung:
Einheit der Frauen.
• Eine Frau existiert im eigentlichen Sinn
nicht als Subjekt - Frauen sind lediglich
Produkte männlichen Begehrens.
Das Cyborg-Manifest stützt sich auf
postkoloniale feministische Theorien,
Konstruktionen des „Anderen“, die
Mechanismen des „othering“.
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Modell politischer Identität:
„oppositionelles Bewusstsein“
(Chela Sandoval)
Oppositionelles Bewusstsein entsteht
aus der Fähigkeit derer, die das
Gewebe der Macht zu lesen verstehen
und denen eine stabile Zugehörigkeit
in den sozialen Kategorien Rasse, Sex
oder Klasse verweigert wurde.
Lesen und Schreiben
ist ein besonderes Kennzeichen
farbiger Frauen.
• Schreiben hat einen besonderen
Stellenwert für alle kolonisierten
Gruppen.
• Es geht um den Zugang zur Macht des
Bezeichnens.
• Andere Geschichtsschreibung.
„Informatik der Herrschaft“
Übergang von einer organischen
Industriegesellschaft in ein
polymorphes Informationssystem.
Diese Technologien erzwingen rund
um den Globus neue gesellschaftliche
Verhältnisse für Frauen.
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Drei Idealtypen der Familie
• Idealtypus der patriarchalen Kleinfamilie
• Moderne Familie vermittelt durch den
Wohlfahrtsstaat
• Frau als neuer Haushaltsvorstand
Vielen Dank!
VO-FEM
Dr.in Irmtraud Voglmayr
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