NEOPTERIN

Werbung
NEOPTERIN
Den Aktivierungsgrad des Immunsystems erfassen
Abb. 1: Neopterin (D-erythro-1', 2', 3'-Trihydroxypropylpterin)
Neopterin ist eine niedermolekulare Substanz (Molmasse 253 Da), die während der zellulären
Immunreaktion vermehrt gebildet wird (Abb. 1).
Körperflüssigkeiten
Neopterin ist biologisch stabil und kann in
des Menschen wie Serum, Plasma, Urin oder Liquor cerebrospinalis (CSF)
einfach bestimmt werden. Das zelluläre Immunsystem ist bei der Entstehung und dem Verlauf
verschiedenster Erkrankungen von zentraler Bedeutung, dazu gehören vor allem virale Infektionen,
Autoimmunsyndrome und andere entzündliche Erkrankungen sowie Abstoßungsreaktionen nach
Organtransplantation und bösartige Tumorerkrankungen. Neben der Wertigkeit als labordiagnostische
Messgröße geben
neueste
Befunde
Hinweise auf
eine
mögliche
biologische
Rolle
von
Neopterinverbindungen.
Die besondere laboratoriumsdiagnostische Bedeutung des Neopterin liegt darin, dass durch seine
Bestimmung der Aktivierungszustand des zellulären Immunsystems empfindlich und aus zellfreiem
Material erfasst wird. Die Neopterinbestimmung ist besonders gut für eine Prognoseeinschätzung bei
Patienten mit HIV Infektion, bei Patienten mit Polytrauma und Sepsis und bei malignen Tumoren
geeignet. Neueste Studien zeigen, dass
die Neopterinbestimmung auch bei Patienten mit
kardiovaskulärem Risiko beste prognostische Information liefert. Der Neopterinspiegel ist auch zum
Therapiemonitoring
Erkrankungen
bei
gut
Neopterinbestimmung
den
genannten
geeignet.
Als
einen
Patientengruppen
Monitoring
empfindlichen
Weg
von
dar,
und
bei
anderen
Transplantatempfängern
immunologische
entzündlichen
stellt
die
Komplikationen
wie
Abstoßungskrisen oder Virusinfektionen früh zu erkennen. Mit der Neopterinbestimmung kann auch
die Unterscheidung von viralen und bakteriellen Infektionen verbessert werden, da besonders bei
akuten Virusinfektionen ein früher Anstieg des Neopterinspiegels beobachtet wird. Aus demselben
Grund wird das Neopterinscreening auch erfolgreich zur Verbesserung der Infektionsicherheit im
Blutspendewesen eingesetzt. Diese Informationsbroschüre fasst weietre Details zur Bedeutung der
Neopterinbestimmung in der klinisch- chemischen Laboratoriumsdiagnostik zusammen.
(Diese Monographie ist unter www.brahms.de erhältlich)
1. Einleitung
Erhöhte Neopterinspiegel in Körperflüssigkeiten, z.B. Serum und Harn, von Patienten stehen im
Zusammenhang mit Erkrankungen, an denen die zelluläre Immunantwort beteiligt ist [1-7], dazu
gehören beispielsweise Infektionen (virale Infektionen inklusive HIV-Infektion und Infektionen mit
intrazellulär lebenden Bakterien und Parasiten), Autoimmunerkrankungen und andere entzündliche
Erkrankungen sowie Abstoßungsreaktionen nach Organtransplantation und bestimmte maligne
Tumorerkrankungen. Das zelluläre Immunsystem ist bei diesen unterschiedlichen Krankheitsprozessen an der Pathogenese beteiligt oder vom zugrunde liegenden Geschehen betroffen. Es ist
daher sehr eng mit dem Verlauf dieser Erkrankungen verknüpft, sodass ein großes laboratoriumsdiagnostisches Interesse besteht, den Aktivierungsgrad des Immunsystems zu erfassen. Die
Neopterinbestimmung in Serum, Plasma oder Urin, aber auch anderen Körperflüssigkeiten, ermöglicht
es, dieses Ziel auf einfache aber umso empfindlichere Weise aus zu erreichen.
2. Zusammenhang zwischen Immunaktivierung, Zytokinfreisetzung und
Neopterinbildung
2.1. Immunologische und biochemische Grundlagen der Neopterinbildung
Abb. 2: Immunrektion und Neopterinbildung:
Während
der
zellulären
Immunantwort setzen aktivierte T-Zellen
des TH1-Subtyps das Zytokin Interferon-γ
frei, das in menschlichen Makrophagen
(MΦ) und dendritischen Zellen (DC) die
Bildung von Neopterin über das Enzym
GTP-Zyklohydrolase I (GCH-I) stimuliert.
Wenn fremde oder modifizierte eigene Zellstrukturen von Lymphozyten im Rahmen der angeborenen
oder erworbenen Immunität erkannt werden, so produzieren sie verschiedene Mediatorstoffe,
sogenannte Zytokine. Darunter ist das Glykoprotein Interferon-γ eines der wichtigsten. Interferon-γ
wird vor allem von T-Lymphozyten und natürlichen Killerzellen freigesetzt und ist für die antimikrobielle
und antitumorale Aktivität des Immunsystems von besonderer Bedeutung. Im Makrophagen des
Menschen regt besonders Interferon-γ die Produktion und Freisetzung von Neopterin an (Abb. 2) [8].
Abb. 3: Bildung des Neopterin aus
Guanosintriphosphat (GTP): Zyklohydrolase I (GCH-I) spaltet GTP zur
Bildung
von
7,8-Dihydro-neopterintriphosphat, woraus sich bei humanen
Makrophagen aufgrund einer relativen
Defizienz des Enzyms 6-Pyruvoyltetrahydropterin Synthase (PTPS) nach
Dephosphorylierung
und
Oxidation
Neopterin und 7,8-Dihydroneopterin auf
Kosten von Biopterinderivaten bilden.
Neopterin, 6-D-erythro-Trihydroxypropylpterin (Abb. 1), ist mit einer Molmasse von 253 Da eine
niedermolekulare Substanz, die durch das Schlüsselenzym der Pteridinbiosynthese, GTPZyklohydrolase I, aus Guanosintriphosphat (GTP) biosynthetisiert wird. GTP-Zyklohydrolase spaltet
dabei Guanosintriphosphat zur Bildung des Zwischenprodukts 7,8-Dihydroneopterintriphosphat (Abb.
3). Zum Unterschied zu anderen Zellen und Spezies haben humane Monozytenzellen nur eine
geringe Aktivität des Tetrahydrobiopterin bildenden Enzyms, Pyruvoyltetrahydropterin Synthase,
sodass anstelle von Biopterinderivaten nahezu ausschließlich Neopterin und 7,8-Dihydroneopterin
synthetisiert und freigesetzt werden [9]. Neben den aus peripheren Blutzellen generierten
Makrophagen
sind auch aus peripheren Blutzellen differenzierte dendritische Zellen zur
Neopterinbildung befähigt [10]. Relevante Mengen von Neopterin werden nur in Körperflüssigkeiten
des Menschen und bei Primaten beobachtet. Ebenso werden in Kulturflüssigkeiten anderer Zellen als
humaner Monozyten, wenn überhaupt, nur geringe Mengen von Neopterin gebildet, bei diesen Zellen
ist der bei weitem überwiegende Anteil Biopterin. In Zellkulturen von humanen Makrophagen oder der
myelomonozytären Zellinie THP-1 wurde Interferon-γ als das wesentliche Zytokin identifiziert, das zu
einer direkten Stimulation der Neopterinbildung führt [11]. Andere Zytokine wie verschiedene
Interleukine sowie Phagozytose-steigernde Faktoren wie Zymosan sind dazu nicht in der Lage. Auch
Tumor Nekrose Faktor-α kann direkt nur eine geringgradige Neopterinbildung auslösen, verstärkt aber
die Interferon-induzierte Neopterinbildung [12]. Anders als bei Makrophagen bewirken bei
dendritischen Zellen nicht nur Interferon-γ sondern auch die Typ1 Interferone -α und -ß eine
vergleichbare Neopterinbildung [10]. In peripheren Blutzellen wurde der Einfluss von verschiedenen
Th1-Typ (= Interferon-γ und Interleukin-12) und Th2-Typ (Interleukin-4 und -10) Zytokinen untersucht.
Aus den Ergebnissen ist zu schließen, dass Th-1 Typ Zytokine die Wirkung des Interferon-γ
verstärken können, während Th2-Typ Zyokine eine hemmende Wirkung auf die Neopterinbildung
ausüben [13]. Diese Beobachtungen führen zu dem zusammenfassenden Ergebnis, dass das
Ausmaß der Neopterinbildung die Summe der positiv- und negativ-regulierenden Einflüsse auf die mit
Interferon-γ aktivierte Monozyten/Makrophagenpopulation widerspiegelt.
Da Interferon-γ, das vor allem durch aktivierte T-Lymphozyten gebildet wird, der entscheidende
Stimulus für die Neopterinbildung ist, kommt natürlich dem Aktivierungsgrad der T-Lymphozyten, und
dabei vor allem den so bezeichneten Th1-Typ Zellen, die für die Bildung von Interferon-γ und
Interleukin-2 hauptverantwortlich sind (Abb. 2), eine entscheidende Rolle zu [14]. Stimuli, die die
Aktivierung dieser T-Zellsubpopulation beeinflussen, regulieren damit indirekt auch das Ausmaß der
Makrophagenaktivierung und damit die Neopterinbildung. So führt die exogene Zufuhr von Interleukin2 zu peripheren mononukleären Zellen oder auch in vivo zu einer Steigerung der Neopterinbildung via
Aktivierung und Expansion von T-Zellen, obwohl für dieses Zytokin kein direkter Einfluss auf die
Neopterinbildung durch Monozyten/Makrophagen bekannt ist. Ebenso ist z.B. Interleukin-12 in der
Lage, die Neopterinbildung zu steigern. Im Gegensatz dazu vermindern Immunsuppressiva wie
Cyclosporin-A, die die Zytokinbildung durch T-Zellen hemmen, auch die Neopterinbildung.
Interessanterweise wurde aber auch bei Patienten mit Mendel’scher Anfälligkeit für eine
mykobakterielle Infektion (Mendelian susceptibility to mycobacterial disease, MSMD), einer
Erkrankung die mit einem Defekt der Interleukin-12/Interferon-γ Signalkaskade einhergeht, erhöhte
Neopterinspiegel beschrieben [15], obwohl bei manchen dieser Patienten keine Interferon-γ Aktivität
nachweisbar war. Diese Befunde sind ein Hinweis dafür, dass auch durch andere Stimuli als
Interferon-γ, vermutlich vor allem Typ-1 Interferone oder über Toll-like Rezeptoren mediierte Wege
[16], die Neopterinbildung ausgelöst werden kann. Dabei könnte der Feedback Kontrolle der
Pteridinsynthese durch das sogenannte „GTP Zyklohydrolase I feedback regulatory protein, GFRP“
eine gewisse Rolle zukommen, da dieses Protein z.B. durch Lipopolysaccharid unterdrückt wird und
im Gegenzug die Aktivität von GTP-Zyklohydrolase gesteigert wird [17].
Die Aussagekraft des Neopterinspiegels ist der direkten Bestimmung von Interferon-γ überlegen, da
Neopterin biologisch inert ist und seine Halbwertszeit im menschlichen Organismus nur von seiner
renalen Ausscheidung bestimmt wird [18]. Die biologische Halbwertszeit und damit die
labordiagnostische Zugänglichkeit von Zytokinen wie Interferon-γ wird hingegen durch verschiedenste
Vorgänge beeinflusst. So wird freigesetztes Interferon-γ sehr rasch an Zielstrukturen gebunden oder
durch lösliche Rezeptoren neutralisiert. Aus diesem Grund erreichen lokal gebildete Zytokine oft nicht
den Blutkreislauf und entziehen sich somit einer exakten Erfassung durch die Laboratoriumsdiagnostik
[19]. Darüber hinaus spiegelt der Neopterinwert nicht nur die Wirkungen eines einzelnen Zytokins
wider, sondern ermöglicht die Erfassung der Summe der Wirkung immunologischer Netzwerke und
Regelkreise auf die Population der Monozyten/Makrophagen und dendritischen Zellen [13]. Die
Erfassung dieser vielfältigen Kooperationen zwischen immunkompetenten Zellen ist auch die Basis für
den besonderen Stellenwert der Neopterinbestimmung in der immunologischen Diagnostik.
Außerhalb von Prozessen, die mit einem aktivierten zellulären Immunsystem einhergehen, werden
erhöhte Neopterinspiegel auch bei einem seltenen Stoffwechseldefekt der Biopterin-Biosynthese, der
atypischen Phenylketonurie (PKU), beobachtet und auch zur Differentialdiagnose herangezogen [20].
Dieser Stoffwechseldefekt ist wie die klassische PKU mit erhöhten Phenylalaninspiegeln im Blut
verbunden und wird üblicherweise in den ersten Lebensmonaten eines Kindes diagnostiziert. Die
Inzidenz des angeborenen Defektes, der zur Erhöhung des Neopterin in Körperflüssigkeiten führt,
liegt bei weniger als 1 je 1 Million Geburten.
2.2. Neopterinderivate und Radikal-vermittelte Prozesse
Interferon-γ ist ein sehr potenter antimikrobieller und antitumoraler Mediator des Immunsystems.
Dabei
ist
vor
allem
seine
Wirkung
als
Stimulus
für
die
Freisetzung
von
toxischen
Sauerstoffverbindungen von Bedeutung [21]. Tatsächlich existiert eine enge Korrelation zwischen der
Neopterinbildung und der Fähigkeit von Monozyten/Makrophagen, reaktive Sauerstoffverbindungen
freizusetzen [21]. Da Interferon-γ einer der stärksten Trigger für die Freisetzung dieser reaktiven
Sauerstoffmetabolite ist [22], kann die Neopterinbildung auch als indirekte Messgröße für das Ausmaß
an immunologisch ausgelöstem oxidativen Stress gewertet werden [23, 24]. Neopterin selbst scheint
eine wichtige Rolle in der Wechselwirkung zwischen den toxischen Reaktionspartnern des aktivierten
Makrophagen spielen zu können: Einerseits sind Neopterinverbindungen in der Lage, die Wirkung
oxidierender Stoffe zu beeinflussen, z.B. wurde anhand von Chemilumineszenzuntersuchungen
nachgewiesen, dass Neopterin eine effizienter Multiplikator der Effekte verschiedener reaktiver
Substanzen wie H2O2, HOCl, Chloramin und Peroxynitrit (ONOO-, ein Effektormolekül des
Stickstoffmonoxid, NO) ist, während andererseits 7,8-Dihydroneopterin als Scavenger wirkt [25-28].
Diese Befunde legen eine neue physiologische Bedeutung der Bildung von Neopterinverbindungen
nahe, nämlich als endogene Regulatoren von zytotoxischen Effektorfunktionen der aktivierten
Makrophagen [23].
Da die Bildung des Neopterin in hohen Konzentrationen eine spezifische Eigenschaft der
Makrophagen und dendritischen Zellen von Primaten ist, stellt sich die Frage, wozu diese Zellen diese
zusätzliche Fähigkeit erworben haben. Eine der bedeutendsten zytotoxischen Reaktionen von mit
Interferon-γ stimulierten Makrophagen ist die Bildung von Stickstoffmonoxid (NO) aus Arginin durch
die induzierbare NO-Synthase (iNOS). Dieser Mechanismus ist für verschiedenste Spezies bekannt,
konnte aber z.B. beim Menschen bisher nur eingeschränkt nachgewiesen werden [29]. iNOS benötigt
für seine volle Funktion Tetrahydrobiopterin als Kofaktor, das in aktivierten humanen Makrophagen
aufkosten der Neopterinbildung nur wenig bis gar nicht zur Verfügung steht. So erscheint es
plausibel, dass dieser unzureichend oder überhaupt nicht vorhandene zytotoxische Mechanismus
beim menschlichen Makrophagen durch die zusätzliche Produktion von Neopterin kompensiert
werden könnte [30]. Darüber hinaus wurde gefunden, dass Neopterin auch die Wirkung des toxischen
iNOS Produkts Peroxinitrit (ONOO-) zu verstärken in der Lage ist [31]. ONOO- kann aus der Reaktion
von NO mit Superoxidanion entstehen, und diese beiden Reaktionspartner können gleichzeitig durch
iNOS auftreten, wenn das Enzym durch einen Mangel an Tetrahydrobiopterin entkoppelt ist.
Neben der physikalisch-chemischen Reaktion scheinen Neopterinderivate aber auch generell mit
biologischen Vorgängen zu interferieren, die durch ein Redoxgleichgewicht reguliert werden. In vitro
steigern Neopterinverbindungen z.B. die Expression des nukleären Faktors κB [32, 33] ebenso wie die
Gene für Tumor Nekrose Faktor-α, iNOS und für das interzelluläre Adhäsionsmolekül ICAM-1 [34-36].
Die dabei involvierten Signalübertragungswege wirken pro-inflammatorisch. Diese Beobachtungen
stimmen gut mit früheren Befunden überein, dass die Neopterinbildung in Makrophagen seine eigene
Synthese sowie eine Entzündungsreaktion insgesamt verstärkt [37, 38]. Auf ähnlichen Wegen wird u.
a. auch die Erythropoetinbildung gehemmt [39] und der programmierte Zelltod durch Neopterin,
Dihydroneopterin und andere Pterinderivate wie 6-Formylpterin ausgelöst bzw. verstärkt [40-42].
Neueste Befunde weisen sogar darauf hin, dass Neopterin und Dihydroneopterin in der Lage sind, die
Expression von Onkogenen zu beeinflussen [43] und diese Verbindungen somit direkt mit dem
malignen Geschehen verknüpft sein könnten.
3. Neopterinbestimmung in Körperflüssigkeiten
Neopterin und 7,8-Dihydroneopterin werden während der Immunreaktion in einem konstanten
Verhältnis gebildet und treten daher auch im peripheren Blut nur gemeinsam auf, wobei das Verhältnis
zwischen Neopterin und 7,8-Dihydroneopterin im für das Routinelabor relevanten venösen Blut etwa 1
: 2 beträgt, im arteriellen Blut (und damit auch im Urin) ist der Überschuss an 7,8-Dihydroneopterin
größer, und das Verhältnis errechnet sich als 1 : 3 [44, 45].
Für die Routineanwendung in der
klinisch-chemischen Laboratoriumsdiagnostik ist nur die Bestimmung des Neopterin, nicht aber des
7,8-Dihydroneopterin zweckmäßig [46, 47]. Neopterin ist in Körperflüssigkeiten ausreichend stabil,
sodass eine Anwendung der Neopterinbestimmung im Routinelabor ohne Schwierigkeiten möglich ist.
Hingegen ist 7,8-Dihydroneopterin chemisch labil und wird durch Oxidation abgebaut, sodass nur sehr
stringente präanalytische Auflagen zu verwertbaren Messergebnissen führen können. Die
niedermolekulare Substanz Neopterin wird über die Niere ausgeschieden, und Änderungen der
Neopterinspiegel im Serum führen zu einer analogen Änderung der Neopterinspiegel im Harn [48].
Unter der Voraussetzung einer weitgehend normalen Nierenfunktion ergibt sich damit eine
gleichwertige Sensitivität der Neopterinbestimmung
im Serum und Harn zur Erfassung zellulär-
immunologischer Aktivierungsvorgänge. Aufgrund einer geringen Photolabilität des Neopterin [49, 50],
muss Probenmaterial beim Transport und bei der Lagerung vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt
werden. Im Allgemeinen reicht ein Einwickeln der Probengefäße in z.B. Alu-Folie aus, alternativ dazu
können auch dunkle Probengefäße verwendet werden.
3.1. Bestimmung in proteinhältigen Körperflüssigkeiten
In Serum, Plasma und anderen proteinhältigen Körperflüssigkeiten wie Liquor cerebrospinalis,
Pankreassaft, Galle oder Ascites wird der Neopterinspiegel vorteilhaft mittels Immunoassay (z.B.
ELISA oder Radioimmunoassay) bestimmt [51, 52]. Die Neopterinkonzentrationen in Serum und
Plasma unterscheiden sich nicht. Für eine Einfachbestimmung mittels Immunoassays reichen je nach
Empfindlichkeit des Testes 20 - 100 μl Serum, Plasma oder Liquor aus. Der Neopteringehalt in
Serum- und Plasmaproben ist bei Raumtemperatur 3 Tage stabil [50], sodass auch ein ungekühlter
Probenversand per Post möglich ist. Für die Lagerung bis zu einer Woche reicht Kühlung bei 4°C
aus, für einen längeren Zeitraum müssen Proben eingefroren werden (-20°C für 3 Monate).
Mehrmalige Tau- und Gefrierzyklen müssen auf jeden Fall vermieden werden, sie können zu einer
Veränderung des Neopteringehalts führen. Wird der Neopteringehalt im Gallensaft bestimmt [53], so
empfiehlt es sich, die Proben zuerst mit physiologischer Kochsalzlösung (0.9 % wässriger NaCl
Lösung) im Verhältnis 1 : 11 zu verdünnen.
Die
Verwendung
von
Hochdruckflüssigkeitschromatographie
für
die
Bestimmung
der
Neopterinkonzentration in proteinhältigen Flüssigkeiten kann nicht uneingeschränkt durchgeführt
werden. Da das Ansäuern des Probenmaterials mit z.B. Trichloressigsäure zur teilweisen Oxidation
von 7,8-Dihydroneopterin und damit einer Zunahme des Neopterin führt, muss beim Ausfällen des
Serum/Plasmaproteins auf saure Reagenzien verzichtet werden. Als Alternative bieten sich z.B.
Ultrafiltration der Proben oder die Verwendung von Azetonitril als Fällungsreagenz an [54].
3.2. Harnbestimmung
Für die Bestimmung des Neopterin in Harnproben wird üblicherweise ein Hochdruckflüssigkeitschromatographie-(HPLC)-Verfahren an reversed phase C18 mit Sörensen-Phosphatpuffer (0,015 M,
pH = 6.4) als Laufmittel eingesetzt (Flussrate 1,0 ml/min.), das eine rasche, empfindliche und genaue
Messung erlaubt und den Anforderungen der Qualitätskontrolle klinisch-chemischer Untersuchungen
entspricht [47, 49]. 100 µl Urin werden mit 1000 µl Elutionspuffer gemischt, der 2g/L EDTA enthält, um
eventuelles Sediment aufzulösen. Neopterin wird durch Fluoreszenzmessung (Anregungsmaximum:
353 nm, Emissionsmaximum: 438 nm) und Kreatinin durch Messung der UV-Absorption bei 235 nm
erfasst. Nach jedem Analysentag (= bis zu 150 Proben) wird die Säule mittels eines 20 minütigen
Gradienten von Puffer über Wasser zu 100% Methanol, danach für 20 Minuten auf Methanol, gefolgt
von einem Gradienten über Wasser zurück zum Puffer (innerhalb von weiteren 20 Minuten) gereinigt.
Immunologische Methoden sind der HPLC Methode gleichwertig. Für die Neopterinbestimmung in
Harnproben
mittels
Immunoassays
ist
aber
zu
berücksichtigen,
dass
die
beobachteten
Konzentrationen wesentlich höher als im Serum und über einen großen Bereich verteilt sind, da zu
den
immunologisch
bedingten Konzentrationsveränderungen auch noch
die physiologische
Harnverdünnung kommt. Deshalb empfiehlt sich, Harnproben vor der Untersuchung
mit
physiologischer Kochsalzlösung 1 : 100 zu verdünnen.
Für Reihenuntersuchungen ist es zweckmäßig anstelle des 24h Harns den ersten Morgenharn zu
verwenden, wobei physiologische Konzentrationsschwankungen durch den Bezug auf Kreatinin als
interner Standard ausgeglichen werden. Die Quotienten Neopterin pro Kreatinin werden dann
üblicherweise in der Dimension μmol Neopterin/mol Kreatinin ausgedrückt. Auch wenn die absoluten
Neopterinkonzentrationen (pro Liter Harn) keinen geschlechtsspezifischen Unterschied zeigen, sind
die Neopterin pro Kreatinin Quotienten aufgrund der bei Frauen geringeren Kreatininkonzentrationen
bei Frauen höher (Tabelle 1). Sie unterliegen einem Tagesrhythmus, wobei im ersten Morgenharn
höhere Quotienten (zirka +20%) gefunden werden als während des Tages.
Tabelle 1: Normwerte des Neopterin (Mittelwerte + Standardabweichungen und
95. bzw. 97,5. Perzentile) in verschiedenen Körperflüssigkeiten
Harnneopterin (µmol/mol Kreatinin):
Alter
19-25
26-35
36-45
46-55
56-65
> 65
Männer
123 + 30
101 + 33
109 + 28
105 + 36
119 + 39
133 + 38
97,5 %
195
182
176
197
218
229
Frauen
128 + 33
124 + 33
140 + 39
147 + 32
156 + 35
151 + 40
97,5 %
208
209
239
229
249
251
Serumneopterin (nmol/L):
Alter
<19
19-75
>75
Männer/Frauen
6.8 + 3.6
5.3 + 2.7
9.7 + 5.0
95 %
13.5
8.7
19.0
Neopterin im Liquor cerebrospinalis (nmol/L):
Alter
20-60
Männer/Frauen
4.2 + 1.0
95 %
5.5
Für eine Einfachbestimmung mittels HPLC werden 100 μl Harn benötigt. Wie Serum und Plasma sind
auch Harnproben bei normaler Tages- oder Raumtemperatur mindestens 3 Tage stabil, für
die
Lagerung bis zu einer Woche reicht eine Kühlung bei 4°C aus. Für einen längeren Zeitraum müssen
Proben eingefroren werden. Oftmalige Tau- und Gefrierzyklen sind zu vermeiden.
3.3. Normwerte
Die im Serum bzw. Plasma gefundenen Neopterinwerte unterscheiden sich nicht und liegen
durchschnittlich bei 5.2 + 2.5 nmol/L Neopterin (Tabelle 1) [51]. Die Normalwerte und oberen
Toleranzgrenzen (97.5th Perzentile) zeigen eine Altersabhängigkeit, die eine Einteilung in drei
Altersklassen notwendig macht (Tabelle 1). Die Neopterinkonzentrationen im Liquor cerebrospinalis
(CSF) sind etwas niedriger als jene im Serum oder Plasma [55].
Die im ersten Morgenharn gefundenen Neopterinkonzentrationen liegen durchschnittlich bei etwa
1500 nmol/L, die Kreatininkonzentrationen bei 12 mmol/L, sodass sich die Normwerte bei Gesunden
als 125 + 35 μmol Neopterin/mol Kreatinin errechnen. Die Normwerte und oberen Toleranz-grenzen
des Harnneopterin sind bei klinisch gesunden Personen, teilweise bedingt auch durch die
unterschiedliche Kreatininausscheidung, geringfügig alters- und geschlechtsabhängig (Tabelle 1).
Die renale Clearance von Neopterin ist ähnlich der von Kreatinin, sodass eine renale Störung die
Neopterin-pro-Kreatinin-Konzentrationen im Harn nur wenig beeinflusst [48]. Zum Unterschied dazu
sind die Neopterinspiegel im Blut bis zu einem gewissen Grad von der Nierenfunktion abhängig, d.h.
bei verminderter Ausscheidung akkumuliert Neopterin im Blut, und urämische Patienten weisen aus
diesem Grund teilweise extrem hohe Neopterinspiegel in Serum und Plasma (200 nmol/L und mehr)
auf [56]. Bei Patienten mit offensichtlich eingeschränkter Nierenfunktion ist daher eine mögliche
verminderte Neopterinausscheidung zu berücksichtigen.
Tabelle 2: Kurzaufstellung von Anwendungsbereichen für die
Neopterinbestimmung
Infektionen
Erhöhtes Neopterin vor allem bei viralen Infektionen und Infektionen mit intrazellulär lebenden
Bakterien und Parasiten
Besondere Bedeutung zur Prognosebeurteilung von HIV Infizierten
Differentialdiagnostische Hilfestellung zur Unterscheidung von Infektionen mit Bakterien vs. Viren
Prognostische Aussagekraft bei Patienten mit Sepsis
Autoimmunerkrankungen und andere entzündliche Erkrankungen
Erhöhtes Neopterin bei rheumatoider Arthritis, systemischer Lupus erythematosus, Wegener'sche
Granulomatose, Morbus Crohn, Colitis ulcerosa in Abhängigkeit vom Schweregrad
Differentialdiagnostische Hilfestellung zur Unterscheidung z.B. von rheumatoider Arthritis versus
Osteoarthrose
Prognostische Beurteilung von Patienten mit kardiovaskulärem Risiko
Maligne Erkrankungen
Erhöhtes Neopterin praktisch bei allen Tumorsituationen (gynäkologischen und hämatologischen
Neoplasien, Bronchus- und Prostatakarzinom, gastrointestinalen Tumoren, malignes Melanom) in
Abhängigkeit vom Schweregrad
Vor allem zur Prognosebeurteilung und Verlaufs- und Therapiekontrolle
Transplantation
Immunologischen Komplikationen wie Abstoßungsreaktionen und Infektionen werden durch
ansteigende Neopterinspiegel angezeigt
Neopterinmessung in bestimmten Körperflüssigkeiten (Galle, Pankreassaft) zur Erhöhung der
Spezifität der Aussage
Therapiekontrolle
Immunmodulierende Therapie mit z.B. Zytokinen oder Biologicals
Erfassung des Behandlungserfolgs bei Erkrankungen, die zu erhöhten Neopterinwerten führen
(z.B. antiretrovirale Therapie der HIV Infektion, antibakterielle Therapie bei Tuberkulose)
Blutspenderscreening
Zum Ausschluss von akuten Infektionen von vor allem viralen Erregern durch erhöhte
Neopterinspiegel
4. Anwendung der Neopterinbestimmung
In Tabelle 2 ist eine Kurzaufstellung von Anwendungsbereichen angegeben, für die ein sinnvoller
Einsatz der Neopterinbestimmung als labordiagnostische Messgröße gezeigt wurde. Die folgenden
Kapitel enthalten eine ausführlichere Darstellung der Wertigkeit des Neopterin in diesen Bereichen.
4.1. Infektionen
Im Rahmen der Abwehrtätigkeit des Organismus gegen Zellen, die von Viren, intrazellulär lebenden
Bakterien bzw. Parasiten oder Pilzen befallen sind, werden verschiedene Kompartimente des
Immunsystems aktiviert. Neben dem natürlichen Immunsystem ist für die Abwehr von infizierten oder
maligne transformierten Zellen vor allem das zelluläre (= Th1-Typ) Immunsystem verantwortlich.
Dabei sind die Th1-Typ Zytokine Interleukin-2 als Wachstumsfaktor für T-Lymphozyten und Interferonγ als Initiator der zytotoxischen Reaktion zentral beteiligt. Daneben können vor allem jene
entzündlichen Prozesse, die durch Endotoxine Gram-negativer Erreger hervorgerufen werden, zur
Aktivierung von T-Lymphozyten und Bildung von Interferon-γ führen. Daher ergeben sich bei
Infektionen mit den angeführten Erregern, sowie bei chronischen bakteriellen Infektionen und bei
Patienten mit Sepsis und Trauma erhöhte Neopterinspiegel in Körperflüssigkeiten.
4.1.1. Virale Infektionen
Bei akuten viralen Infektionen sind die Neopterinkonzentrationen praktisch bei allen Patienten erhöht.
Dies gilt für Patienten mit akuter Hepatitis A und B [57] ebenso wie bei Patienten mit Epstein-BarrVirus Infektion (Mononukleose) und Cytomegalievirus Infektion [58, 59] sowie mit Masern [60, 61].
Ebenso werden bei Patienten mit schwerem akuten respiratorischem Syndrom (SARS) und mit
Dengue Virus Infektion durchwegs erhöhte Neopterinspiegel gefunden [62, 63], wobei die Höhe des
Neopterinspiegels gut mit der Krankheitsaktivität korreliert und eine prognostische Einschätzung des
Krankheitsverlaufs erlaubt. Bei ersten Untersuchungen noch vor Verfügbarkeit eines spezifischen
Tests für eine Infektion mit Hepatitis C Virus (HCV) wurde bei Patienten mit chronischer non-A/non-BHepatitis signifikant höhere Neopterinwerte auf als Patienten mit nicht infektiöser Fettleber
beschrieben [64]. Die Neopterinbestimmung kann aber auch nach der Etablierung von Testsystemen
für Anti-HCV Antikörper eine Hilfestellung als zusätzlicher differentialdiagnostischer Parameter geben.
Untersuchungen an HCV Antikörper positiven Blutspendern zeigten, dass der Neopterinspiegel
signifikant mit dem Ergebnis der Polymerasekettenreaktion (PCR) einhergeht [65].
Ein ähnlicher Verlauf der Neopterinspiegel ergibt sich bei der experimentellen Infektion von Rhesus
Makaken mit dem zu HIV anlalogen simianen Immundefizienzvirus SIV [71]. Auch hier steigen die
Neopterinspiegel nach erfolgter Inokulation des SIV innerhalb von zirka 5 Tagen an, noch bevor es zur
Serokonversion kommt. Danach bleiben die Neopterinspiegel in der Mehrheit der Patienten oberhalb
des Ausgangswertes und korrelieren mit dem Verlauf der Infektion. Außerdem wurde ein
Zusammenhang zwischen dem Virulenzgrad und der Höhe des Neopterinspiegels beim Patienten
beobachtet [72].
Bei viralen Infekten steigt der Neopterinspiegel üblicherweise schon vor dem Auftreten von ersten
Symptomen und vor messbarer Antikörperbildung an, nach erfolgter Serokonversion fallen die
Neopterinspiegel ab und kehren in der Rekonvalenszenzphase innerhalb weniger Tage in den
Normbereich zurück (Abb. 4). Die Verläufe der Neopterinkonzentrationen unterscheiden sich dabei
nicht wesentlich zwischen akuten Infektionen mit dem DNA Virus CMV, dem RNA Virus bei Rubella
oder dem lymphotropen Retrovirus HIV-1 [59, 66-68].
Abb. 4: Schematischer Verlauf der Neopterinspiegel bei einem Patienten während einer akuten
Rubella Virus Infektion (links, vgl. [67]) und während einer akuten HIV Infektion (rechts, vgl.
[68]): In beiden Fällen erfolgt der Neopterinanstieg vor Serokonversion (IgG+), nach einer akuten HIV
Infektion kehren aber in der Regel die Neopterinspiegel zum Unterschied zur Rubella Virus Infektion
nach der Serokonversion nicht in den Normbereich zurück.
4.1.1.1. Infektionen mit dem humanen Immunmangel Virus (HIV)
Bei nahezu 100% der Patienten mit AIDS werden erhöhte Neopterinspiegel in Serum und Harn
gefunden, aber auch in früheren Stadien der HIV Infektion sind die Neopterinkonzentrationen bereits
erhöht [1]. Der Verlauf der Neopterinspiegel in der akuten Phase einer HIV Infektion ist vor allem in
der Phase vor Serokonversion ähnlich zu anderen Virusinfektionen, aber im Gegensatz dazu
normalisiert sich bei HIV Infizierten der Neopterinspiegel danach nicht vollständig [68].
Bei etwa 80% der Infizierten bleibt der Neopterinspiegel auch nach erfolgter Serokonversion
außerhalb des Normbereichs [68-70], d.h., dass die nachfolgende asymptomatische Phase der
Infektion bei fast allen unbehandelten Betroffenen mit einem chronisch erhöhten Neopterinspiegel
einhergeht. Mit fortschreitender Erkrankung steigen die Neopterinspiegel weiter an, sodass bei AIDSPatienten die höchsten Neopterinkonzentrationen in Harn und Serum gefunden werden (Abb. 5).
Neopterin hat sich als ein besonders gut geeigneter Parameter zur Vorhersage des Verlaufs einer
HIV-Infektion etabliert [69, 70, 73-76]. Auch hier wird, wie bei anderen Erkrankungen, eine
Progression der Erkrankung von höheren (weiter steigenden) Neopterinkonzentrationen angekündigt.
Abb. 5: Schematischer Verlauf der
Neopterinspiegel (Säulen) bei HIV
Infizierten: Nach der akuten Infektion
bleiben bei zirka drei Viertel der HIV
Infizierten
auch
während
der
asymptomatischen Phase der Infektion
die Neopterinspiegel erhöht, bei Krankheitsprogression (AIDS related complex
= ARC, AIDS) steigen die Spiegel weiter
an. Die Zahl der CD4+ T-Zellen (rot)
verhalten sich in der Regel reziprok zu
den Neopterinwerten, hingegen ergibt
sich eine direkte Korrelation zu den
Ergebnissen der quantitativen Bestimmung der HIV mRNA (HIV-Menge, blau)
mittels Polymerase-kettenreaktion.
Der Neopterinspiegel erlaubt schon im Frühstadium der Infektion eine gute Beurteilung von HIVInfizierten bezüglich des Risikos einer bevorstehenden Verschlechterung der Erkrankung bis hin zu
AIDS (Abb. 6).
Abb. 6: Prognostische Wertigkeit
der Neopterinspiegel bei
HIV
Infizierten: innerhalb der Beobachtungszeit von 72 Monaten entwickelten Patienten mit niedrigeren
Neopterinausgangskonzentrationen
(<307 μmol Neopterin/mol Kreatinin im
Urin) seltener AIDS als jene mit
höheren Neopterinspiegeln (links), vgl.
[69]. In den selben Patienten waren
niedrigere CD4+ Zahlen (<480/mm³)
mit schnellerer Krank-heitsprogression
verbunden (rechts).
Die prognostische Wertigkeit des Neopterin ist dabei zumindest gleichwertig der Aussage der CD4+ TZellzahl und liefert auch zusätzliche Information zur quantitativen Bestimmung der Virusmenge mittels
HIV-RNA PCR [75, 76]. Aus einer multivariaten Analyse ergibt sich, dass die „unspezifische“
Neopterinbestimmung für eine prognostische Aussage sogar der Bestimmung der „HIV-spezifischen“
Viruslast überlegen ist [76]. In dieser Studie wurde auch gefunden, dass das Risiko einer mit HIV
infizierten Person eine klinisch aktive Tuberkulose zu entwickeln schon 6 Monate vor dem Abfall der
Zahl der CD4+ T Zellzahl und dem Anstieg der Viruslast durch den ansteigenden Neopterinspiegel
vorhergesagt werden kann (Tabelle 3).
Eine erfolgreiche Behandlung der HIV Infektion mit antiretroviralen Therapien führt zu einem Abfall der
Neopterinspiegel [77], der sich innerhalb weniger Tage einstellt. Bereits nach einer Woche war bei HIV
Infizierten, die mit Zidovudin (Azidothymidin) behandelt wurden, ein Plateau auf ca. 50% des
Ausgangswertes erreicht (Abb. 7). Interessant ist, dass für verschiedene Inhibitoren der reversen
Transkriptase durchaus Unterschiede gefunden werden, wie stark sie die Neopterinspiegel zu
beeinflussen [78]. Die gleichzeitige Behandlung der Patienten mit hoch aktiver antiretroviraler
Therapie inklusive Protease Inhibitoren führt zu einem noch stärkerem Abfall der Neopterinspiegel, der
auch mit der Verringerung der Viruslast korreliert ist [79, 80].
Tabelle 3: Prädiktoren für eine Krankheitsprogression bei Patienten mit HIV Infektion, vgl. [76].
Verschiedene Kovariate wurden als Kandidatprediktoren angeboten, HIV-1 RNA wurde jedoch nicht in
das multivariate Modell aufgenommen (Die Modellrechnung wurde für Alter und Geschlecht
angepasst).
Prädiktoren einer Krankheitsprogression innerhalb von 6 Monaten; p <0.001)
P
CD4+ T Zellzahl
Neopterin
Leukozytenzahl
Symptomatische Erkrankung
Asymptomatische Erkrankung
Endogenes Interferon
Hazard Ratio
Konfidenzintervall
0.617
1.067
0.819
0.555
0.640
1.004
0.418-0.912
1.021-1.115
0.669-1.003
0.342-0.900
0.149-2.748
1.001-1.008
0.0155
0.0089
0.0534
0.0170
0.548
0.0241
Die HIV Infektion führt auch zu einem signifikanten Anstieg der Neopterinkonzentrationen im CSF, der
weitgehend mit den Serumspiegeln korreliert [81, 82]. Darüber hinaus besteht ein enger
Zusammenhang
zwischen
der
Neopterinkonzentration
im
CSF
und
dem
Auftreten
von
neuropsychiatrischen Veränderungen bei Patienten. Bei HIV-assoziierter Demenz kommt es zu einer
zusätzlichen intrathekalen Bildung von Neopterin, sodass die Neopterinspiegel im CSF höhere
Konzentrationen erreichen als jene im Serum [81, 82]. Durch das Monitoring von Neopterinspiegeln im
CSF lässt sich unter anderem auch die Effizienz antiretroviraler Therapie über die Blut-Hirnschranke
verfolgen [78, 83].
Abb. 7: Schematischer Verlauf der
Neopterinspiegel bei HIV Infizierten
unter Therapie mit Zidovudin (AZT,
Azidothymidin, AZT):
Bei Ansprechen der Therapie fallen
die Neopterinspiegel innerhalb
weniger Tage ab (vgl. [77]).
Der enge Zusammenhang der HIV Infektion und AIDS Erkrankung mit der Neopterinbildung ist
vermutlich durch die besondere Bedeutung des aktivierten Immunsystems in der HIV Pathogenese
bestimmt [84, 85]: Die gesteigerte Neopterinbildung weist einerseits auf das durch die HIV Infektion
aktivierte Immunsystem hin, andererseits treibt die Aktivierung infizierter Zellen die HIV Vermehrung
weiter, und aktivierte Zellen werden leichter mit HIV infiziert. Außerdem ist Neopterin selbst in der
Lage ist, die Vermehrung von HIV zu triggern und scheint damit ein relevanter Faktor in der
Pathogenese der AIDS Erkrankung zu sein [86, 87]. Das chronisch aktivierte Immunsystem bei HIV
Infizierten ist maßgeblich am Fortschreiten der Erkrankung beteiligt zu sein, da sich z.B. die
Entstehung
von
Anämie,
Kachexie
und
auch
der
Immundefizienz
als
eine
Folge
der
proliferationshemmenden Strategien des Immunsystems präsentiert [88, 89].
4.1.2. Infektionen mit Parasiten und intrazellulären Bakterien
Erhöhte Neopterinkonzentrationen wurden bei Infektionen mit intrazellulär lebenden Bakterien und
Parasiten wie bei Tuberkulose [90, 91], Lepra [92, 93], Melioidose [94], Malaria [95, 96] und bei
Bruzellose [97] und Schistosomiasis [98] beschrieben. Bei Patienten mit pulmonaler Tuberkulose
korreliert die Höhe des Neopterinspiegels in Serum/Plasma, Harn und im Pleuraerguss sowohl mit der
Ausdehnung als auch mit der Aktivität der Erkrankung [90, 91]. In der Therapiekontrolle reagiert der
Neopterinspiegel rascher auf eine Änderung im Krankheitsverlauf als andere üblicherweise
eingesetzte Methoden [90]. Bei unbehandelter Lepra sind die Neopterinspiegel bei multibazillärer
Lepra höher als bei paucibazillärer Lepra, während sich die Spiegel des C-reaktiven Proteins (CRP)
zwischen diesen beiden Patientengruppen nicht unterscheiden [93]. Nahezu alle Patienten mit akuter
Malaria weisen erhöhte Neopterinspiegel auf [94], darüber hinaus werden sogar auch bei Kindern mit
nur geringgradiger Parasitämie erhöhte Neopterinspiegel gefunden. Durch experimentelle Infektion mit
Plasmodium falciparum wurde außerdem ein zeitlicher Zusammenhang zwischen der Vermehrung des
Erregers und dem Ansteigen der Neopterinspiegel im Serum nachgewiesen [99]. Es zeigte sich auch,
dass der Anstieg des Neopterin der Fieberreaktion teilweise zuvorkommt.
4.1.3. Differentialdiagnose zwischen viralen und bakteriellen Infekten
Die Neopterinbestimmung kann auch die Differentialdiagnose zwischen viralen und bakteriellen
Infekten unterstützen [100]. Im Gegensatz zu den stark erhöhten Neopterinspiegeln bei Patienten mit
Virusinfektionen, werden bei akuten bakteriellen Infektionen üblicherweise normale oder nur leicht
erhöhte Neopterinkonzentrationen gefunden. Protrahierte bakterielle Infektionen hingegen führen
häufig zu erhöhten Neopterinwerten. Es zeigt sich, dass die Neopterinbestimmung sogar besser
zwischen akuten viralen und bakteriellen Infektionen unterscheidet als die Leukozytenzahl oder die
Blutsenkungsgeschwindigkeit
[100],
obwohl
diese
beiden
Standardmessgrößen
für
die
Differentialdiagnose der Infektionen in dieser Untersuchung herangezogen wurden.
Ähnlich günstige Ergebnisse für die Unterscheidung von bakteriellen und viralen Infektionen ergeben
sich aus der Kombination von Neopterin mit dem CRP (Abb. 8) [101]. Während der Anstieg der
Neopterinspiegel bei viralen Infektionen der unteren Atemwege wesentlich drastischer ausfällt als bei
bakteriellen Infekten, verhält sich das CRP genau umgekehrt. Bei einem CRP zu Neopterin
Quotienten
von
3
mg/nmol
ergibt
sich
die
beste
Trennschärfe
zwischen
den
beiden
Krankheitskategorien [61].
80
Abb. 8: Neopterinspiegel (links)
C-reaktives Protein [mg/L]
Neopterin, Urin [µmol/mol Kreatinin]
1000
750
500
250
0
und die Konzentrationen von C60
reaktivem Protein (CRP, rechts)
bei Patienten mit viralen und
bakteriellen
40
Infektionen
der
unteren Atemwege (vgl. [61]).
20
0
V
B
V
B
4.1.4. Polytrauma und Sepsis
Bei traumatisierten bzw. postoperativen Patienten in Intensivstationen liefert der Neopterinspiegel im
Serum einen Hinweis auf mögliche bevorstehende septische Komplikationen: Nach Ploytrauma
werden im Vergleich zu aseptischen Patienten signifikant höhere Neopterinspiegel bei den Patienten
gefunden, die im späteren Verlauf eine Sepsis entwickeln [101-103]. Ebenso ist der Neopterinwert bei
septischen Patienten, die nicht überleben, im Vergleich zu überlebenden höher.
Ähnliche Ergebnisse wurden bei akuter Pankreatitis gefunden [104, 105], auch hier ist bereits der bei
der Aufnahme der Patienten gemessene Neopterinspiegel ein signifikanter Prädiktor für das Über-
Abb. 9: Neopterinkonzentrationen im Plasma als prognostischer Marker bei 25 Patienten mit
Pankreatitis im Vergleich zu gesunden Kontrollen (Ko) und eingeteilt nach dem Schweregrad
(links), Multiorganversagen (mitte) und Üerleben (rechts) (vgl. [104]).
leben (Abb. 9). Die Wertigkeit der Aussagekraft des Neopterinspiegels lag dabei über der des CRP
[104].
4.1.5. Cerebrale Infektionen
Neopterin penetriert durch die Blut-Hirnschranke, sodass sich üblicherweise ein Zusammenhang
zwischen dem Neopterinspiegel im Blut und im CSF ergibt (vgl. Kapitel 4.1.1.1.1 HIV Infektion) [81].
Kommt es jedoch z.B. während einer Infektion zu einer intrathekalen Neopterinbildung, so spiegeln die
Neopterinkonzentrationen im CSF die intrathekale Krankheitsaktivität sehr empfindlich wider. So
wurden z.B. bei Patienten mit akuter Neuroborreliose teilweise extrem hohe Neopterinspiegel im CSF
(> 100 nmol/L) gefunden [106], die während antibakterieller Therapie eng mit dem Therapieerfolg
assoziiert sind. Im Serum dieser Patienten kann man hingegen meistens nur Veränderungen innerhalb
des Normbereiches beobachten. Analog dazu werden bei Encephalitiden viraler und bakterieller
Genese hohe Neopterinspiegel im CSF gefunden [107]. Da in Abwesenheit einer systemischen
Infektion die Neopterinspiegel im Serum normal sind, kann der Neopterinspiegel z.B. bei Kindern mit
Fieberkrämpfen eine Hilfestellung für die Differentialdiagnose liefern [107, 108]. Im CSF von Kindern
mit einer durch eine autoimmune Encephalomyelitis komplizierten Maserninfektion wurden höhere
Neopterinspiegel im Vergleich zu nicht-entzündlichen neurologischen Erkrankungen beschrieben, die
Konzentrationen aber niedriger als bei Kindern mit Infektionen des zentralen Nervensystems [60].
4.2. Autoimmunerkrankungen und andere entzündliche Erkrankungen
Bei Autoimmunerkrankungen folgen die Neopterinspiegel dem schubartigen Krankheitsverlauf und
zeigen die Schwere der Erkrankung empfindlich und zuverlässig an. In gleichem Maß werden
therapeutische Effekte durch Änderungen der Neopterinkonzentration rasch angezeigt.
4.2.1. Rheumatoide Arthritis
Patienten mit rheumatoider Arthritis weisen erhöhte Neopterinspiegel im Serum/Plasma und Urin auf,
die
mit
der
Ausdehnung
der
Erkrankung
korrelieren
[109,
110].
Die
durchschnittlichen
Neopterinkonzentrationen bei Patienten mit rheumatoider Arthritis im Stadium I sind bereits signifikant
höher als bei Patienten mit Osteoarthrose, somit kann die Neopterinbestimmung auch hier die
Differentialdiagnose unterstützen. Im fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung werden höhere
Neopterinwerte gefunden. Noch stärker ausgeprägt als die Stadiumabhängigkeit ist aber die
Abhängigkeit der Neopterinkonzentrationen von der klinischen Aktivität der Erkrankung (Abb. 10).
Da die Neopterinspiegel auch bei Verlaufskontrollen der rheumatoiden Arthritis sehr sensitiv
Änderungen der Krankheitsaktivität anzeigen, ist die Bestimmung des Neopterin zur Erfassung der
Phasen, bei denen eine Therapie zu erfolgen hat, von großem praktischen Nutzen. Besonders sei
darauf hingewiesen, dass bei Patienten mit rheumatoider Arthritis die Neopterinkonzentration in der
Synovialflüssigkeit noch bessere Aussagekraft hat als jene im Harn oder Serum [110]. Sie sind höher
als im Serum/Plasma, und somit ergibt sich ein abfallender Gradient der Neopterinkonzentrationen
vom Ort der Bildung bis in die Zirkulation.
Abb.
10:
Neopterinspiegel
bei
Patienten mit rheumatoider Arthritis:
Patienten mit rheumatoider Arthritis
haben erhöhte Werte im Vergleich zu
Kontrollen (KO) und Patienten mit
Ostheoarthrose (OA). Bei Patienten
mit rheumatoider Arthritis ergibt sich
eine
ausgeprägte
Assoziation
zwischen höheren Neopterinspiegeln
und der Krankheitsaktivität (Score I IV) (vgl. [109]).
4.2.3. Systemischer Lupus erythematosus
Bei aktivem systemischen Lupus erythematosus (SLE) sind die Neopterinkonzentrationen in Urin und
Serum stark erhöht und folgen eng der Krankheitsaktivität (Abb. 11) [111, 112]. Bei einer multivariaten
Analyse mehrerer Standardlaborparamater und verschiedener Immunaktivierungsmarker wie löslicher
Tumor Nekrose Faktor Rezeptor, löslicher Interleukin-2 Rezeptor und lösliches CD8 ergab sich
Neopterin zusammen mit der Blutsenkungsgeschwindigkeit als beste Kombination zur Erfassung der
Krankheitsaktivität bei SLE-Patienten [113].
Abb. 11: Neopterinspiegel verglichen
mit der klinischen Aktivität (ECLAM,
European Consens Lupus Activity
Score) bei systemischem Lupus
erythematosus (vgl. [111]).
4.2.4. Wegener'sche Granulomatose, Dermatomyositis
Etwa
zwei
Drittel
der
Patienten
mit
Wegener'scher
Granulomatose
weisen
erhöhte
Neopterinkonzentrationen im Serum auf. Der Neopterinspiegel korreliert dabei eng mit der
Krankheitsaktivität, dem Birmingham Vaskulitis Aktivitätsscore [114]. Ähnliches gilt für Patienten, die
an Dermatomyositis leiden [114], wo sich wiederum eine Korrelation mit der Krankheitsaktivität ergibt.
Vor allem bei Patienten mit Polymyositis werden sehr hohe Neopterinspiegel beobachtet.
4.2.5. Entzündliche Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Analog zu rheumatoider Arthritis und SLE sind die Neopterinkonzentrationen bei entzündlichen
Erkrankungen des Gastrointestinaltraktes wie Morbus Crohn [115], ulzerativer Colitis [116] oder
Zöliakie [117] eng mit der klinischen Aktivität assoziiert. So liefert z.B. bei Patienten mit Morbus Crohn
ein Aktivitätsscore, das sich auf den Neopterinspiegel und nur zwei weitere Parameter, Hämatokrit
und Stuhlfrequenz, stützt, gleich gute Ergebnisse für die Klassifikation der Patienten wie z.B. der gut
etablierte aber wesentlich aufwändigere Crohn's Disease Activity Index (CDAI) [118]. Bei den
entzündlichen Erkrankungen des Gastrointestinaltraktes ist die Bestimmung des Neopterin dabei zur
Behandlungskontrolle besonders hilfreich, so beobachtet man z.B. bei Kindern mit Zöliakie unter
Gluten-freier Diät einen sukzessiven Abfall der Neopterinspiegel [117].
4.2.6. Lungensarkoidose
Bei Patienten mit aktiver Lungensarkoidose ist der Neopterinspiegel erhöht, dabei steigen die
Neopterinkonzentrationen bei höheren röntgenologischen Stadien sowohl im Serum als auch im Harn
stärker an [118]. In der Verlaufskontrolle wird eine klinische Besserung allgemein von fallenden, eine
Verschlechterung der Erkrankung hingegen von weiter ansteigenden Neopterinspiegeln angezeigt.
4.2.7. Gingivitis und Parodontose
Bei sonst gesunden Blutspendern wurde beobachtet, dass Zahnfleischentzündungen mit erhöhter
Neopterinbildung einhergehen [119]. Bei Patienten mit Zahnfleischentzündung haben jene mit einer
größeren Zahl befallener Zähne höhere Neopterinspiegel im Speichel als andere, während sich die
Harnneopterinkonzentration zwischen den Gruppen nicht unterscheiden [120]. Weiters wurde bei
verschiedenen Erkrankungen des Kauapparates beschrieben, dass die Neopterinkonzentrationen im
Speichel von Patienten mit Zahnfleischentzündung bis zu 51 nmol/L erreichten, die nach erfolgreicher
Behandlung auf durchschnittlich 1.77 nmol/L abfielen [121].
4.2.8. Multiple Sklerose und andere Erkrankungen des Zentralnervensystems
Bei multipler Sklerose scheint vor allem der Bestimmung der Neopterinkonzentrationen im CSF ein
besonderer
Stellenwert
zuzukommen.
Sie
sind
bei
einer
Verschlechterungsphase
des
Krankheitsverlaufs signifikant höher als in stabilen Phasen der Erkrankung [122]. Wichtig ist dabei
unter anderem, dass im Gegensatz zu Patienten mit multipler Sklerose bei Patienten mit amyotropher
Lateralsklerose die Neopterinspiegel im Serum und CSF völlig normal bleiben [123]. Besonderen
Stellenwert hat die Neopterinbestimmung bei der Therapie von multipler Sklerose mit Interferon-ß
erlangt. Diese Behandlung führt zu einem drastischen Anstieg der Neopterinspiegel [124] und ist
damit besonders gut für pharmakodynamische Untersuchungen geeignet (Abb. 12) [125].
Abb. 12: Monitoring der Therapie mit Interferon-ß1α bei Patienten mit multipler Sklerose über
1 Jahr (vor = 0, 24 und 48 Stunden nach Injektion von Interferon-ß, vgl. [125]).
Bei Patienten mit Guillain-Barré Syndrom ist der Anstieg der Neopterinkonzentration im CSF noch
wesentlich stärker ausgeprägt als bei Patienten mit multipler Sklerose [126]. Dabei spiegelt ein
Absinken der Neopterinspiegel eine Verbesserung des klinischen Verlaufs wider.
Bei verschiedenen neurodegenerativen Erkrankungen wie Mb. Alzheimer, Mb. Huntington, Mb.
Parkinson und bei Trisomie 21 (Down Syndrom) wurden erhöhte Neopterinkonzentrationen im Urin,
Serum/Plasma und CSF beschrieben [127-130]. Sie spiegeln die pro-inflammatorische Aktivität bei
diesen Erkrankungen wider, aber interessanterweise ist in der Regel die Neopterinkonzentration im
Serum/Plasma höher als jene im CSF, so dass eine vermehrte Produktion von Neopterin außerhalb
des Gehirns wahrscheinlich ist. Im Verlauf von Mb. Alzheimer steigen die Neopterinspiegel weiter an,
während z.B. der Spiegel des CRP sogar abfällt [131]. Bei Patienten mit Mb. Huntington wurde eine
prognostische Wertigkeit der Neopterinkonzentration beschrieben [128].
4.2.8. Erkrankungen des Herz/Kreislaufsystems
Personen mit einem erhöhten Risiko für Arteriosklerose weisen höhere Neopterinspiegel auf als
solche mit geringem Risiko, die gefundenen Veränderungen der Neopterinkonzentrationen bewegen
sich aber nur geringfügig außerhalb des Normalwertsbereiches für gesunde Kontrollen [132].
Allerdings kommt es bei Patienten nach einem Myokardinfarkt zu einem transienten Anstieg der
Neopterinspiegel [133]. Mehrere Studien haben inzwischen gezeigt, dass der Neopterinkonzentration
nicht nur bei symptomatischen Patienten sondernauch bei Patienten mit stabiler koronarer
Herzerkrankung eine prädiktive Wertigkeit zukommt, auch wenn die Neopterinspiegel meist nur knapp
außerhalb des Normbereichs liegen [134-136]. Die prognostische Wertigkeit des Neopterin ist dabei
unabhängig von anderen Messgrößen wie z.B. dem CRP [137, 138]. Unter Statintherapie wird ein
Absinken der Neopterinspiegel beobachtet [139], trotzdem behält das Neopterin seine prognostische
Aussagekraft [140]. Interessanterweise weisen Raucher niedrigere Neopterinkonzentrationen als
Nichtraucher auf [139, 141], und möglicherweise existiert eine genetische Prädisoposition für höhere
Neopterinspiegel durch einen Polymorphismus des Toll-like Rezeptor 4 [142].
Tabelle 4: Komplikationsrate bei Patienten mit kardiovaskulärem Risiko und Neopterinkonzentrationen >12.11 nmol/L (= 4. Quartil) bei der Erstuntersuchung bzw. 4 Monate danach
im Vergleich zur Kontrollgruppe mit Neopterin <12.11 nmol/L [140]*
Hazard Ratio
Konfidenzintervall
P-Wert
Erstuntersuchung
Tod
Myokardinfarkt
Tod oder Myokardinfarkt
1.86
1.35
1.48
1.24 – 2.77
1.03 – 1.79
1.17 – 1.87
0.003
0.03
0.001
4 Monate nach Erstuntersuchung
Tod
Myokardinfarkt
Tod oder Myokardinfarkt
2.39
1.53
1.67
1.43 – 3.99
1.03 – 2.28
1.21 – 2.31
0.001
0.04
0.002
*Die Modellrechnung wurde für verschiedenste Variablen inklusive Alter, Geschlecht, Diabetes
mellitus, Hochdruck, Rauchverhalten, C-reaktives Protein und Statintherapie angepasst.
Eine enge Korrelation existiert üblicherweise zwischen den Konzentrationen des Neopterin und der
nicht-proteinogenen Aminosäure Homocystein [143]. Homocystein ist wie Neopterin ein
kardiovaskulärer Risikofaktor, der meist durch unzureichende Zufuhr von B-Vitaminen verursacht wird
[144]. Werden B-Vitamine supplementiert, sinken die Homocysteinspiegel in den Normbereich ab,
während Immunaktivierungsmarker wie Neopterin nicht beeinflusst werden [145, 146].
Patienten mit dilatierter Kardiomyopathie weisen erhöhte Neopterinspiegel auf, wobei diese mit dem
Stadium der Erkrankung korrelieren [147]. Darüber hinaus ergibt sich ein Zusammenhang zwischen
dem Neopterinspiegel und dem Ausmaß der Herzinsuffizienz. Kinder mit Kawasaki Erkrankung zeigen
ebenfalls erhöhte Neopterinkonzentrationen [148], wobei die Effizienz einer Immunglobulintherapie
durch Verlaufskontrolle der Neopterinspiegel erkennbar ist. Patienten mit akutem rheumatischen
Fieber haben zu einem hohen Prozentsatz erhöhte Neopterinkonzentrationen in Serum/Plasma [149].
In diesem Fall korreliert die Höhe des Neopterinspiegels mit dem Risiko des Patienten, einen
Herzklappenschaden zu entwickeln.
Aus den Neopterinerbefunden wurden verschiedene Modelle für ein besseres Verständnis der
Pathogenese von Herzerkrankungen wurden entwickelt. Am besten belegt scheinen dabei jene
Überlegungen zu sein, die dem Neopterin eine Bedeutung als pro-inflammatorischer Mediator
zuschreiben. Da Neopterin oxidierende Prozesse verstärken kann [150], ist es offensichtlich auch in
der Lage, z.B. über die Induktion des nukleären Faktor kB pro-inflammatorsiche Zytokinkaskaden zu
verstärken [32, 33] und kann damit zur Atherogenese beitragen. Auf diesem Weg könnte es auch zu
einem erhöhten Verbrauch des Antioxidantienpools inklusive antioxidativer Vitamine kommen. Auch
im Langendorff’schen Tiermodell des perfundierten Rattenherzens wird beobachtet, dass die Zugabe
von Neopterin zur Perfusionslösung die Herztätigkeit signifikant beeinflusst [151].
4.3. Maligne Erkrankungen
Neopterin wird durch Zellen des Immunsytems aber nicht durch Tumorzellen gebildet. Daher ist
Neopterin kein Tumormarker im eigentlichen Sinn: T-Zell-Aktivierung, wahrscheinlich ausgelöst durch
maligne entartete Zellen, führt zu Zytokinproduktion und Aktivierung von Makrophagen und
dendritischen
Zellen
und
schließlich
zur
Neopterinfreisetzung.
Die
Sensitivität
der
Neopterinbestimmung hängt stark von der Lokalisation der malignen Erkrankung ab (Abb. 13) [152,
153].
Abb. 13: Prozentsatz von Patienten
mit erhöhtem Neopterinspiegel bei
verschiedenen malignen
Tumorerkrankungen (vgl. [24]).
So weisen nahezu alle Patienten mit hämatologischen Neoplasien erhöhte Neopterinspiegel auf,
während etwa bei Patienten mit Brustkrebs kaum erhöhte Neopterinwerte gefunden werden. Generell
sind
die
Neopterinkonzentrationen
in
Körperflüssigkeiten
von
Patienten
mit
malignen
Tumorerkrankungen aber umso höher, je größer die Ausdehnung der Erkrankung bzw. die
Tumormasse ist (Abb. 14) und je höher das Risiko einer Krankheitsprogression ist. Deshalb liegt die
Stärke des Neopterin bei malignen Erkrankungen nicht im sogenannten "Tumorscreening", sondern in
der Prognosebeurteilung und in der Therapiekontrolle [152].
Eine signifikante prognostische Wertigkeit des prätherapeutischen Neopterinspiegels im Urin,
Serum/Plasma oder Azites wurde z.B. bei Patienten mit gynäkologischen und hämatologischen
Neoplasien, bei Bronchus-, Prostata- und hepatozellulären Karzinomen, bei gastrointestinalen
Tumoren aber auch bei kutanen Lymphomen und beim malignen Melanom gefunden [154-162]. In
der Tumornachsorge zeigte sich ein enger Zusammenhang zwischen einer Normalisierung der
Neopterinspiegel und einem komplikationslosen Verlauf, während eine nicht vollständige Entfernung
des Tumors oder ein Wiederaufflammen des malignen Geschehens mit erhöhten oder weiter
ansteigenden Neopterinspiegeln einhergeht [154, 155]. Die Neopterinbestimmung bietet sich aus
diesem Grund als zusätzliches Monitoring in der Tumornachsorge an, wobei ein Ansteigen des
Neopterinspiegels einen Hinweis für die Durchführung weiterer diagnostischer Maßnahmen liefert.
Daneben kann aber die Neopterinbestimmung auch bei der Diagnosestellung als zusätzlicher
Indikator für die Unterscheidung zwischen gutartigen und bösartigen Tumorerkrankungen dienen
[163].
Abb. 14: Bei Patienten mit malignen
Tumoren (gezeigtes Beispiel:
Prostatakarzinom) steigen die
Neopterinspiegel (Mittelwert + S.
D.) mit dem Stadium (Stadien A –
D) an. Höhere Werte sagen einen
ungünstigeren Krankheitsverlauf
vorher.
Erhöhte Neopterinspiegel bei verschiedenen Tumorerkrankungen weisen auf die Bedeutung der
Immunaktivierung für den klinischen Verlauf der Tumorerkrankung hin. Wie bei HIV Infizierten werden
wiederum Assoziationen zwischen den Neopterinspiegeln und dem Auftreten von Anämie und
Kachexie gefunden [164, 165], die auf die Rolle inhibitorischer Zytokine bei der Pathogenese dieser
Symptome hinweisen. Dieselben Zytokine, die für die Neopterinbildung hauptverantwortlich sind,
scheinen auch für das Entstehen von Anämie und Gewichtsverlust von zentraler Bedeutung zu sein
[166]. Neueste Befunde weisen darauf hin, dass der Neopterinstoffwechsel möglicherweise sogar
direkt mit dem malignen Geschehen verknüpft sein könnte, und zwar über eine Interferenz mit
intrazellulären Signalübertragungswegen, die durch oxidativen Stress beeinflusst werden. So sind
Neopterin und Dihydroneopterin in der Lage, die Expression von Onkogenen zu fördern [28].
Eine
besondere
Bedeutung
scheint
dem
Zusammenhang
zwischen
Neopterinbildung
und
Tryptophanabbau durch das Enzym Indolamin 2.,3-Dioxygenase (IDO) zuzukommen. Beide
enzymatischen Prozesse werden im Rahmen der zellulären (= Th1 Typ) Immunantwort vor allem
durch das pro-inflammatorische Zytokin Interferon-γ ausgelöst [167]. IDO baut dabei die essentielle
Aminosäure Tryptophan ab, und auf diesem Weg ist das Immunsystem in der Lage, das Wachstum
von Keimen oder auch von malignen Zellen effizient zu unterdrücken. Allerdings wird dadurch auch
die Immunreaktion beeinträchtigt und so verlieren z.B. T-Lymphozyten ihre Reaktionsfähigkeit [168].
So wird verständlich, warum ein erhöhter Neopterinspiegel bei einem Tumorpatienten nicht etwa mit
einer
längeren
Lebenserwartung
sondern
umgekehrt
sogar
mit
einer
ungünstigeren
Überlebenswahrscheinlichkeit einhergeht.
4.4. Verlaufskontrolle nach Organtransplantation
Bei Patienten, die allogene Transplantate solider Organe (Niere, Leber, Pankreas bzw. Herz) erhalten
haben, ist die tägliche Neopterinbestimmung während des stationären Krankenhausaufenthalts ein
geeigneter und auch empfindlicher Weg zur frühzeitigen Erkennung immunologischer Komplikationen
wie Abstoßungsreaktionen oder viraler Infekte [169]. Bereits durchschnittlich 2 Tage, teilweise sogar
bis zu 7 Tage vor dem Auftreten klinischer Komplikationen steigen die Neopterinkonzentrationen
signifikant an (Abb. 15).
Abb. 15: Schematischer Verlauf der
Neopterinspiegel bei einem Patienten
nach Nierentransplantation (blau), im
Vergleich zu einem komplikationslosen Verlauf (violett).
Abstoßungskrisen werden
durchschnittlich 2 Tage vorher durch
ansteigende Neopterinspiegel
angekündigt, vgl. [96], die erfolgreiche
therapeutische Unterdrückung der
Abstoßungsreaktion führt zu einem Abfall
der Neopterinspiegel.
Steigende Neopterinwerte können aber nur als Hinweis für eine bevorstehende immunologische
Komplikation gewertet werden und müssen durch weitere differential-diagnostische Maßnahmen
abgeklärt werden. In Langzeituntersuchungen wurde festgestellt, dass auch das Langzeitüberleben
eines Transplantats mit der Höhe des Neopterinspiegels während des stationären Aufenthalts nach
erfolgter Transplantation assoziiert ist [170]. Kürzeres Überleben von Niertentransplantaten ist
demnach mit höheren Neopterinspiegeln assoziiert. Jedenfalls sollte die frühzeitige Vorhersage von
akuten Abstoßungsreaktionen mittels nicht-invasiver Techniken wie der Neopterinbestimmung eine
Optimierung der immunsuppressiven Therapie ermöglichen und damit die Langzeittransplantatfunktion
verbessern helfen [171].
Wird die Neopterinbestimmung aus dem Serum oder Plasma zur Verlaufsuntersuchung bei Patienten
nach Nierentransplantationen eingesetzt, empfiehlt es sich, einen Quotienten zwischen Neopterin und
Kreatinin (ähnlich der Vorgangsweise bei der Neopterinbestimmung aus dem Morgenharn) zu
berechnen. Auf diesem Weg ist es möglich, Änderungen der Neopterinspiegel, die nicht aufgrund
immunologischer Vorgänge entstehen, sondern durch eine gestörte Nierenfunktion hervorgerufen
werden, weitgehend zu berücksichtigen.
Das Monitoring von Transplantationspatienten durch die Neopterinbestimmung in Körperflüssigkeiten
wie Galle und Pankreassaft erlaubt weitere differentialdiagnostische Hinweise. So ermöglicht die
Bestimmung des Neopterin im Pankreassaft [172] präzisere Aussagen bei Patienten, die parallel ein
Nieren-Pankreas Transplantat erhalten, in welchem Organ eine Abstoßungsreaktion im Entstehen ist.
In ähnlicher Weise gestattet das parallele Neopterinmonitoring in Gallenflüssigkeit und Serum bei
lebertransplantierten
Patienten
eine
Entscheidungshilfe
für
die
Unterscheidung
von
Abstoßungsreaktion und Infektion bei lebertransplantierten Patienten [53].
Bei
knochenmarktransplantierten
Patienten
ist
die
Knochenmarksaplasie
von
erniedrigten
Neopterinwerten begleitet [173]. Die hämatologische Rekonstitution wird durchschnittlich 7 Tage
vorher durch steigende Neopterinwerte angezeigt. Vor und während viraler Infekte bzw. Graf-versusHost-(GvH)-Reaktionen steigen die Neopterinwerte stark an [173, 174]. Die Neopterinbestimmung in
Serum/Plasma und Urin ist demnach bei der Kontrolle von knochenmarkstransplantierten Patienten
zur Unterscheidung komplikationsloser Verläufe von solchen verbunden mit viralen Infekten oder mit
GvH-Reaktionen geeignet.
4.5. Immunmodulierende Therapie und Behandlungskontrolle
Aufgrund seiner Bildung im Rahmen der Aktivierung des zellvermittelten Immunsystems eignet sich
Neopterin, therapeutische Maßnahmen, die den Aktivierungszustand des zellulären Immunsystems
verändern, zu verfolgen. Insbesondere bei Therapien mit Zytokinen wie Interferonen, Interleukinen
und Tumor Nekrose Faktor-α besteht eine von der Dosis abhängige Stimulation der Neopterinbildung,
sodass die Neopterinverlaufskontrolle zur Optimierung immunmodulierender Therapien herangezogen
werden kann [175]. Daneben wird die Neopterinbestimmung vor allem bei Patienten mit multipler
Sklerose eingesetzt, um die biologische Wirksamkeit und Bioverfügbarkeit unterschiedlicher
Interferon-ß Präparate zu testen und zu vergleichen [124, 125, 176].
Neben einem Monitoring von therapeutischen Maßnahmen, die direkt auf das Immunsystem abzielen,
ist es mit der Neopterinbestimmung auch möglich, Therapieeffekte zu erfassen, die nur indirekt zu
einer Veränderung des Immunaktivierungsgrades führen, sofern die zugrundeliegende Krankheit zu
erhöhten Neopterinspiegeln führt und die Neopterinwerte mit der Krankheitsaktivität assoziiert sind. So
führt in der Regel nur eine erfolgreiche operative Entfernung eines Malignoms zu einem Abfall des
Neopterin [154]. Bei mit HIV infizierten Patienten führt die antiretrovirale Behandlung mit Inhibitoren
der reversen Transkriptase zu einem rapiden Abfall der Neopterinspiegel [177], der bei der
Behandlung mit Kombinationstherapien mit Proteaseinhibitoren (hoch aktive antiretroviale Therapie,
HAART) noch verstärkt wird [80]. Ebenso führt eine erfolgreiche antibakterielle Behandlung z.B. einer
Tuberkuloseinfektion zu einem Neopterinabfall [90, 178], sodass es möglich ist, die Effektivität der
Behandlung zu kontrollieren oder die Compliance von Patienten zu überwachen. Ähnliche Ergebnisse
wurden bei Patienten mit z.B. akutem rheumatischem Fieber [147], Lyme Neuroborreliose [106] oder
Autoimmunerkrankungen unter entsprechender Behandlung beschrieben.
4.6. Transfusionsmedizin
Bei der Transfusion von Blut bzw. Blutprodukten besteht immer ein gewisses Risiko, infektiöse Keime
bzw. auch maligne entartete Zellen zu übertragen. Gegenwärtig werden nur einige wenige spezifische
Antikörpertests gegen die gefährlichsten Erreger, nämlich HIV und Hepatitis-Viren, routinemäßig
durchgeführt, da beim Spendenscreening aus logistischen Gründen nur eine begrenzte Anzahl
spezifischer Tests möglich ist. Darüber hinaus stünde für verschiedene Erreger gar kein
entsprechender Test zur Verfügung. Ein sogenannter "unspezifischer" Test, wie die Bestimmung von
Neopterin, bietet den Vorteil, verschiedenste Erreger mit nur einer Untersuchung und trotzdem mit
relativ großer Empfindlichkeit zu erfassen. Infektionen mit Viren, Retroviren, intrazellulär lebenden
Bakterien sowie auch Autoimmunprozesse, und verschiedene maligne Erkrankungen führen zu einer
Aktivierung des zellulären Immunsystems und somit zur verstärkten Neopterinbildung. Eingehende
Untersuchungen beweisen, dass sich der Neopterintest tatsächlich sehr gut als zusätzlicher
Screeningtest im Blutspendewesen eignet [119].
Durch das zusätzliche Neopterinscreening werden Blutspender mit Infektionskrankheiten erkannt und
das Risiko einer Übertragung einer breiten Palette gefährlicher Pathogene signifikant verringert. Dabei
ist besonders hervorzuheben, dass der Neopterinspiegel schon in der Frühphase einer Infektion
erhöht ist, noch bevor spezifische Antikörper gebildet sind (siehe Kapitel Infektionen).
Die Neopterinbestimmung wird im österreichischen Bundesland Tirol bereits seit 1986 auf Verordnung
der Landesregierung mit Erfolg bei allen Blutspenden durchgeführt. Im Jahr 1994 wurde diese
Maßnahme auf ganz Österreich ausgedehnt. In der Zwischenzeit wurde bestätigt, dass das
zusätzliche Neopterinscreening von Blutspenden tatsächlich in der Lage ist, das Übertragungsrisiko
von akuten Virusinfektionen zu verringern. So wurde in Blutspenden mit erhöhtem Neopteringehalt
(>10 nmol/L) eine etwa 17-fach höhere Frequenz von Spendern gefunden, die an einer akuten CMV
Infektion litten [179], ohne dass diese bei der vorangegangenen anamnestischen Untersuchung
aufgefallen sind, d.h., dass auch bei asymptomatischem Verlauf der CMV Infektion der
Neopterinanstieg bereits vor Serokonversion beginnt
[180] und CMV-IgM Seropositivität mit den
höchsten Neopterinspiegeln einhergeht (Abb. 16).
Ähnliche Beobachtungen im Bezug auf CMV wurden auch aus dem Institut für Transfusionsmedizin in
Lübeck berichtet [181]. In ähnlicher Weise war bei Spendern mit erhöhtem Neopterin das Auftreten
einer akuten Epstein-Barr-Virus und Parvovirusinfektion 3 - 6 mal höher als in der Gruppe mit
normalem Neopterin [182], und auch Spender mit positivem Nachweis des Hepatitis C Virus mittels
Polymerase-Kettenreaktion (PCR) werden in der Gruppe mit erhöhtem Neopterinspiegel cirka 7-mal
häufiger gefunden als in der Gruppe mit normalem Neopterin [183]. Schließlich wurde mittels PCR
gefunden, dass auch in Serokonversionspannels die HIV Infektion bereits früh durch einen erhöhten
Neopterinspiegel angezeigt wird [184].
Abb. 16: Neopterinspiegel bei Blutspendern und asymptomatische akute CMV Infektion: bei
Blutspendern mit Neopterinspiegeln oberhalb von 10 nmol/l werden zirka 5% akute CMV Infektionen
mittels CMV-IgM Screenings gefunden (CMV-IgM +, A) [180], nach vollständiger Serokonversion
fallen die Werte bei diesen Spendern zum Großteil in den Normbereich ab (IgG+ B). Bei Spendern mit
erhöhtem Neopterinspiegel fanden sich auch solche, die noch vollständig seronegativ für CMV waren
(CMV-IgM/IgG -, A), aber bei einer Nachkontrolle CMV-IgM + wurden (B) und danach auch CMV-IgG
+ (C) wurden. Die CMV Infektion wurde somit nicht nur vor IgG-Serokonversion sondern auch noch
vor detekrierbarem IgM durch einen erhöhten Neopterinspiegel erfassbar.
Neben der Anwendung der Neopterinbestimmung im Blutspenderscreening wurde Neopterin auch als
zusätzliche Screeningmethode für Knochenspender vorgeschlagen [185]. Dadurch wird dabei vor
allem die Erkennung von malignen Erkrankungen und von Infektionen beim Spender unterstützt.
4.6. Tiermodelle
Relevante Neopterinkonzentrationen werden nur beim Menschen und beim Primaten gefunden [186],
allerdings ist es mit den heute zur Verfügung stehenden wesentlich empfindlicheren
immundiagnostischen Verfahren durchaus möglich, messbare Konzentrationen von Neopterin z.B. in
Hunden darzustellen [187]. Abgesehen davon ist es natürlich möglich, im Mausmodell mit
rekonstituiertem humanen Immunsystem auch die Neopterinbildung zu induzieren [188]. Aber
abgesehen von Untersuchungen an Rhesus Makaken vor allem im Zusammenhang mit der SIV
Infektion [71], gibt es nur wenige veröffentlichte Daten über Untersuchungen des
Neopterinstoffwechsels in anderen Tiermodellen. An Hunden wurde gezeigt, dass die durch
Vakzinierung ausgelöste Immunstimulation durch Veränderung der Neopterinspiegel angezeigt wird
[189]. Eine weitere Studie beschrieb, dass Stress die Neopterinspiegel bei Schweinen ansteigen lässt
[190].
4.7. Neopterin in vitro Assays
Werden periphere mononukleäre Blutzellen (PBMC) aus einer Spenderblut isoliert und durch
Mitogene wie Phytohämagglutinin oder Concanavalin A stimuliert, so setzen die dabei angeregten TZellen Zytokine wie Interleukin-2 und Interferon-γ frei [13]. In einem nächsten Schritt induziert
Interferon-γ die Neopterinbildung in den in PBMC ebenfalls enthaltenen Makrophagen. So erlaubt
dieses Modell, das Ausmaß des Stimulationsvorgangs und der Interaktion zwischen humanen TZellen und Makrophagen durch die einfache Bestimmung des Neopteringehalts in der Nährlösung zu
quantifizieren (Abb. 17).
Abb. 17: Anwendung der Neopterinbestimmmung zur Erfassung immunmodulierender Wirkung
von verschiedenen Teststoffen wie z.B. Medikamenten, pflanzlichen Wirkstoffen oder
Nahrungsmittelinhaltsstoffen. Periphere mononukleäre Blutzellen von Blutspendern werden mit
Mitogenen wie Phytohaemagglutinin (gefüllte Dreiecke) oder Concanavalin A (leere Dreiecke)
stimuliert, und das Ausmaß der Neopterinbildung ohne und mit steigenden Konzentrationen des
Teststoffs (z.B. Johanniskraut Extrakt) wird verglichen (vgl [192]).
Da die zelluläre Immunreaktion in der Pathogenese verschiedenster Erkrankungen involviert ist, kann
dieses Modell u.a. dazu verwendet werden, nach Stoffen zu suchen, die diesen Typ der
Immunreaktion
verändern können, z.B.
unterdrücken konventionelle Immunsuppressiva die
Neopterinbildung. Aber auch entzündungshemmende und antioxidative Inhaltsstoffe von z.B.
pflanzlichen Präparaten können die Neopterinbildung hemmen [191, 192].
Ein ähnliches Testsystem unter Verwendung der myelomonozytären Zelllinie THP1- erlaubt, es
mithilfe der Neopterinbestimmung den Einfluss von Wirkstoffen auf Zellen der Makrophagenlinie zu
quantifizieren [193]. Effekte von entzündungshemmenden Wirkstoffen werden am besten mit durch
Lippopolysacharid (1µg/ml) stimulierten Zellen durchgeführt. Dieser in vitro Ansatz wurde auch
erfolgreich für den Einsatz zur Austestung auf bakterielle Pyrogene in für den Menschen bestimmten
Präparaten eingesetzt [194].
4.8. Korrelation mit Indolamin 2,3-Dioxygenase
Wie die Neopterinbildung durch GTP-Zyklohydrolase I induziert Interferon-γ auch den Abbau von
Tryptophan zu Kynurenin durch das Enzym Indolamin 2,3-Dioxygenase (IDO). So findet sich in vitro
[13] und auch in vivo ein enger Zusammenhang zwischen Neopterinkonzentration und der Kynurenin
zu Tryptophan Ratio, die ein Maß für die Aktivität des IDO Enzyms darstellt [195]. IDO ist ein
effizienter Mechanismus des Immunsystems, die Vermehrung von Keimen aber auch von malignen
Zellen zu unterdrücken, da der selektive Abbau der essentiellen Aminosäure Tryptophan die
Proteinsynthese beeinträchtigt. Die wachstumshemmende Wirkung des Tryptophanabbaus macht
aber nicht vor normalen Zellen halt, tatsächlich werden als Nebenwirkung auch die Entwicklung und
Vermehrung von z.B. T-Lymphozyten oder erthroiden Vorläuferzellen vermindert. Der bei
entzündlichen Erkrankungen entstehende Tryptophanmangel erschwert auch die Biosynthese des
Neurotransmitters Serotonin (5-Hydroxytryptamin) [196]. So erlaubt es die Kenntnis über den
Zusammenhang zwischen IDO Aktivität und Neopterinbildung, verschiedene klinische Aspekte des
Neopterin besser zu verstehen. So wird z.B. klarer, warum ein erhöhter Neopterinspiegel bei HIV
Infizierten oder bei Tumorpatienten eine ungünstige Prognose bedeutet. Er zeigt den Versuch des
Immunsystems an, sich gegen Infektion oder gegen ein malignes Geschehen zu wehren, gleichzeitig
treten aber Immundefizienz, Anämie und auch Gewichtsverlust und Kachexie als eine Nebenwirkung
der Immunreaktion auf. Dadurch wird auch verständlich, warum Patienten mit erhöhten
Neopterinspiegeln häufig zu neuropsychiatrischen Abnormalitäten neigen [197-199]. Die gleichzeitige
Störung des Tryptophan- und Serotoninhaushalts spielt dabei eine nicht unbedeutende Rolle. Durch
die enge Immunbiologische Verknüpfung zwischen Neopterinbildung durch GTP-Zyklohydrolase und
Tryptophanabbau durch IDO erscheint es durchaus gerechtfertigt, bei Patienten mit erhöhten
Neopterinkonzentrationen in Urin, Serum/Plasma oder CSF davon auszugehen, dass parallel dazu bei
diesen Patienten auch eine erhöhte IDO Aktivität vorliegt. Allerdings ist nur die Neopterinbildung
spezifisch für humane monozytäre und dendritische Zellen spezifisch, während eine Vielzahl von
anderen Zellpopulationen eine induzierbare IDO Aktivität aufweisen. Diese mangelnde Zellspezifität
hat allerdings den Vorteil, dass die Bestimmung der IDO Aktivität nahezu uneingeschränkt auf andere
Spezies/Tiermodelle übertragbar ist.
5. Literatur
1. Fuchs D, Hausen A, Reibnegger G, Werner ER, Dierich MP, Wachter H. Neopterin as a marker
for activated cell-mediated immunity: Application in HIV infection. Immunol Today 1988:9;150-5.
2. Wachter H, Fuchs D, Hausen A, Reibnegger G, Werner ER. Neopterin as marker for activation of
cellular immunity: Immunologic basis and clinical application. Adv Clin Chem 1989:27;81-141.
3. Fuchs D, Weiss G, Reibnegger G, Wachter H. The role of neopterin as a monitor of cellular
immune activation in transplantation, inflammatory, infectious and malignant diseases. Crit Rev
Clin Lab Sci 1992;29:304-41.
4. Wachter H, Fuchs D, Hausen A, Reibnegger G, Weiss G, Werner-Felmayer G. Neopterin:
Biochemistry-Methods-Clinical Application, Walter deGruyter, Berlin, New York, 1992.
5. Fuchs D, Weiss G, Wachter H. Neopterin, biochemistry and clinical use as a marker for cellular
immune reactions. Int Arch Allergy Immunol 1993; 101:1-6.
6. Hamerlinck FF. Neopterin: a review. Exp Dermatol 1999;8:167-76.
7. Murr C, Widner B, Wirleitner B, Fuchs D. Neopterin as a marker for immune system activation.
Curr Drug Metabol 2002;3:175-87.
8. Huber C, Batchelor JR, Fuchs D, Hausen A, Lang A, Niederwieser D, Reibnegger G, Swetly P,
Troppmair J, Wachter H. Immune response-associated production of neopterin - Release from
macrophages primarily under control of interferon-gamma. J Exp Med 184;160:310-6.
9. Werner ER, Werner-Felmayer G, Fuchs D, Hausen A, Reibnegger G, Yim JJ, Pfleiderer W,
Wachter H. Tetrahydrobiopterin biosynthetic activities in human macrophages, fibroblasts, THP-1
and T 24 cells. GTP-cyclohydrolase I is stimulated by interferon-gamma, 6-pyruvoyl
tetrahydropterin synthase and sepiapterin reductase are constitutively present. J Biol Chem
1990;265:3189-92.
10. Wirleitner B, Reider D, Ebner S, Böck G, Widner B, Jaeger M, Schennach H, Romani N, Fuchs
D. Monocyte-derived dendritic cells release neopterin. J Leukocyte Biol 2002;72:1148-53.
11. Werner-Felmayer G, Werner ER, Fuchs D, Hausen A, Reibnegger G, Wachter H. Neopterin
formation and tryptophan degradation by a human myelomonocytic cell line (THP-1). Cancer Res
1990;50:2863-7.
12. Werner-Felmayer G, Werner ER, Fuchs D, Hausen A, Reibnegger G, Wachter H. Tumour
necrosis factor-alpha and lipopolysaccharide enhance interferon-induced tryptophan degradation
and pteridine synthesis in human cells. Biol Chem Hoppe Seyler 1989;370:1063-9.
13. Weiss G, Murr C, Zoller H, Haun M, Widner B, Ludescher C, Fuchs D. Modulation of neopterin
formation and tryptophan degradation by Th1- and Th2-derived cytokines in human monocytic
cells. Clin Exp Immunol 1999;116:435-40.
14. Maggi E, Parronchi P, Manetti R, Simonelli C, Piccinni MP, Rugiu FS, De Carli M, Ricci M,
Romagnani S. Reciprocal regulatory role of IFN-γ and IL-4 on the in vitro development of human
Th1 and Th2 clones. J. Immunol 1992;148:2142-8.
15. Sghiri R, Feinberg J, Thabet F, Dellagi K, Boukadida J, Ben Abdelaziz A, Casanova JL,
Barbouche MR. Gamma interferon is dispensable for neopterin production in vivo. Clin Diagn Lab
Immunol 2005;12:1437-41.
16. Weighardt H, Holzmann B. Role of Toll-like receptor responses for sepsis pathogenesis.
Immunobiology 2007;212:715-22.
17. Werner ER, Bahrami S, Heller R, Werner-Felmayer G. Bacterial lipopolysaccharide downregulates expression of GTP cyclohydrolase I feedback regulatory protein. J Biol Chem
2002;277:10129-33.
18. Fuchs D, Stahl-Hennig C, Gruber A, Murr C, Hunsmann G, Wachter H. Neopterin--its clinical use
in urinalysis. Kidney Int Suppl 1994;47:S8-11.
19. Diez-Ruiz A, Tilz GP, Zangerle R, Baier-Bitterlich G, Wachter H, Fuchs D. Soluble receptors for
tumour necrosis factor in clinical laboratory diagnosis. Eur J Haematol 1995;54:1-8.
20. Niederwieser A, Curtius HC, Bettoni O, Bieri J, Schircks B, Viscontini M, Schaub J. Atypical
phenylketonuria caused by 7,8-dihydroneopterin synthetase deficiency. Lancet 1979;1: 131-3.
21. Nathan CF. Perodxide and pteridine: a hypothesis of the regulation of macrophage antimicrobial
activity by interferon-gamma. In: Interferon, vol.7, Gresser J, ed., Academic Press, London,
1986;125-43.
22. Nathan CF, Murray HW, Wiebe ME, Rubin BY. Identification of interferon-gamma as the
lymphokine that activates human macrophage oxidative metabolism and antimicrobial activity. J
Exp Med 1983;158:670-89.
23. Fuchs D, Baier-Bitterlich G, Wede I, Wachter H. Reactive oxygen and apoptosis. In: Oxidative
stress and the molecular biology of antioxidant defenses. Scandalios J, ed., Cold Spring Harbor
Laboratory Press, New York, 1996: 139-67.
24. Murr C, Fuith LC, Widner B, Wirleitner B, Baier-Bitterlich G, Fuchs D. Increased neopterin
concentrations in patients with cancer: indicator of oxidative stress? Anticancer Res
1999;19:1721-8.
25. Weiss G, Fuchs D, Hausen A, Reibnegger G, Werner ER, Werner-Felmayer G, Semenitz E,
Dierich MP, Wachter H. Neopterin modulates toxicity mediated by reactive oxygen and chloride
species. FEBS Lett 1993;321:89-92.
26. Wede I, Widner B, Fuchs D. Neopterin derivatives modulate toxicity of reactive species on
Escherichia coli. Free Rad Res 1999;31:381-8.
27. Herpfer I, Greilberger J, Ledinski G, Widner B, Fuchs D, Jürgens G. Neopterin and 7,8dihydroneopterin interfere with low density lipoprotein oxidation mediated by peroxynitrite and/ or
cooper. Free Radical Res 2002;36:509-20.
28. Duggan S, Rait C, Platt A, Gieseg S. Protein and thiol oxidation in cells exposed to peroxyl
radicals is inhibited by the macrophage synthesised pterin 7,8-dihydroneopterin. Biochim Biophys
Acta 2002;1591:139-145.
29. Schneemann M, Schoedon G, Hofer S, Blau N, Guerrero L, Schaffner A. Nitric oxide is not a
constituent of the antimicrobial armature of humen mononuclear phagocytes. J Infect Dis
1993;167:1358-63.
30. Fuchs D, Murr C, Reibnegger G, Weiss G, Werner ER, Werner-Felmayer G, Wachter H. Nitric
oxide synthase and antimicrobial armature of human macrophages. J Infect Dis 1994:169;224.
31. Widner B, Baier-Bitterlich G, Wede I, Wirleitner B, Fuchs D. Neopterin derivatives modulate the
nitration of tyrosine by peroxynitrite. Biochem Biophys Res Commun 1998;248:341-6.
32. Hoffmann G, Schobersberger W, Frede S, Pelzer L, Fandrey J, Wachter H, Fuchs D, Grote J.
Neopterin activates transcription factor nuclear factor-kB in vascular smooth muscle cells. FEBS
Lett 1996; 391:181-4.
33. Cirillo P, Pacileo M, DE Rosa S, Calabrò P, Gargiulo A, Angri V, Granato-Corigliano F, Fiorentino
I, Prevete N, DE Palma R, Mauro C, Leonardi A, Chiariello M. Neopterin induces proatherothrombotic phenotype in human coronary endothelial cells. J Thromb Haemost
2006;4:2248-55.
34. Schobersberger W, Hoffmann G, Grote J, Wachter H, Fuchs D. Induction of inducible nitric oxide
synthase expression by neopterin in vascular smooth muscle cells. FEBS Lett 1995;377:461-4.
35. Hoffmann G, Frede S, Kenn S, Smolny M, Wachter H, Fuchs D, Grote J, Rieder J,
Schobersberger W. Neopterin-induced tumor necrosis factor-alpha synthesis in vascular smooth
muscle cells in vitro. Int Arch Allergy Immunol. 1998;116:240-5.
36. Hoffmann G, Rieder J, Smolny M, Seibel M, Wirleitner B, Fuchs D, Schobersberger W.
Neopterin-induced expression of intercellular adhesion molecule-1 (ICAM-1) in type II-like
alveolar epithelial cells. Clin Exp Immunol 1999;118:435-40.
37. Barak M, Merzbach D, Gruener N. Interleukin-2 and neopterin-induced neopterin release from
peripheral blood mononuclear cells. Scand J Clin Lab Invest 1990;50:705-14.
38. Barak M, Gruener N. Neopterin augmentation of tumor necrosis factor production. Immunol Lett
1991;30:101-6.
39. Schobersberger W, Jelkmann W, Fandrey J, Frede S, Wachter H, Fuchs D. Neopterin-induced
suppression of erythropoietin production in vitro. Pteridines 1995;6:12-6.
40. Baier-Bitterlich G, Fuchs D, Murr C, Reibnegger G, Werner-Felmayer G, Sgonc R, Böck G,
Dierich MP, Wachter H. Effect of 7,8-neopterin on tumor necrosis factor-α induced programmed
cell death. FEBS Lett 1995;95:227-32.
41. Schobersberger W, Hoffmann G, Hobisch-Hagen, Böck G, Völkl H, Baier-Bitterlich G, Wirleitner
B, Wachter H, Fuchs D. Neopterin and 7,8-dihydroneopterin induce apoptosis in the rat alveolar
epithelial cell line L2. FEBS Lett 1996;397:263-8.
42. Nonogawa M, Sommani P, Arai T, Endo N, Pack SP, Kodaki T, Kotake Y, Makino K. Chemical
natures of 6-formylpterin nucleoside analogs. Nucleic Acids Symp Ser (Oxf) 2007;51:227-8.
43. Überall F, Werner-Felmayer G, Schubert C, Grunicke HH, Wachter H, Fuchs D. Neopterin
derivatives together with cyclic guanosine monophosphate induce c-fos gene expression. FEBS
Lett 1994;352:11-4.
44. Fuchs D, Milstien S, Krämer A, Reibnegger G, Werner ER, Goedert JJ, Kaufman S, Wachter H.
Urinary neopterin concentrations vs total neopterins for clinical utility. Clin Chem 1989;35:2305-7.
45. Weiss G, Glaser K, Kronberger P, Ambach E, Fuchs D, Bodner E, Wachter H. Distinct
distributions of D-erythro-neopterin in arteries and veins and its recovery by an enterohepatic
circulation. Biol Chem Hoppe Seyler 1992;373:289-94.
46. Fuchs D, Werner ER, Wachter H. Soluble products of immune activation: Neopterin. In: Rose RR,
deMacario EC, Fahey JL, Friedman H, Penn GM. eds. Manual of Clinical Laboratory
Immunology. 4th ed. Washington, D.D., American Society for Microbiology, 1992;251-5.
47. Schroecksnadel K, Winkler C, Fuchs D. Method for urinary neopterin measurements by HPLC. J
Biochem Biophys Methods 2006;66:99-100.
48. Fuchs D, Stahl-Hennig C, Gruber A, Murr C, Hunsmann G, Wachter H. Neopterin - its clinical use
in urinalysis. Kydney Int 1994;46:8-11.
49. Fuchs D, Hausen A, Reibnegger G, Wachter H: Automatized routine estimation of neopterin in
human urine by HPLC on reversed phase. Biochemical and Clinical Aspects of Pteridines (Vol.1).
Edited by H Wachter, HC Curtius, W Pfleiderer. Walter de Gruyter, Berlin-New York, 1982, pp6779.
50. Laich A, Neurauter G, Wirleitner B, Fuchs D. Degradation of serum neopterin during day- and
sunlight exposure. Clin Chim Acta 2002;322:175-87.
51. Werner ER, Bichler A, Daxenbichler G, Fuchs D, Fuith LC, Hausen A, Hetzel H, Reibnegger G,
Wachter H. Determination of neopterin in serum and urine. Clin Chem 1987;33:62-6.
52. Mayersbach P, Augustin R, Schennach H, Schönitzer D, Werner ER, Wachter H, Reibnegger G.
Commercial enzyme-linked immunosorbent assay for neopterin detection in blood donations
compared with RIA and HPLC. Clin Chem 1994;40:265-6.
53. Hausen A, Aichberger C, Königsrainer A, Weiss G, Margreiter R, Wachter H. Biliary and urinary
neopterin concentrations in monitoring liver allograft recipients. Clin Chem 1993;39:45-7.
54. Flavall EA, Crone EM, Moore GA, Gieseg SP. Dissociation of neopterin and 7,8-dihydroneopterin
from plasma components before HPLC analysis. J Chromatogr B 2008 (im Druck).
55. Hagberg L, Dotevall L, Norkrans G, Wachter H, Fuchs D. Cerebrospinal fluid neopterin
concentrations in central nervous system infection. J Infect Dis 1993;168:1285-8.
56. Fuchs D, Hausen A, Reibnegger G, Werner ER, Dittrich P, Wachter H. Neopterin levels in long
term hemodyalisis. Clin Nephrol 1988;177:1-6.
57. Reibnegger G, Auhuber I, Fuchs D, Hausen A, Judmaier G, Prior C, Werner ER, Wachter H.
Urinary neopterin levels in acute viral hepatitis. Hepatology 1988;8:771-4.
58. Kern P, Rokos H, Dietrich M. Raised serum levels and imbalances of T-lymphocyte subsets in
viral diseases, acquired immune deficiency and related lymphadenopathy syndromes. Biomed
Pharmacother 1984;38:407-11.
59. Schennach H, Hessenberger G, Mayersbach P, Schönitzer D, Fuchs D. Acute cytomegalovirus
infections in blood donors are indicated by increased serum neopterin concentrations. Med
Microbiol Immunol 2002;191: 115-8.
60. Griffin DE, Ward BJ, Jauregui E, Johnson RT, Vaisberg A. Immune activation during measles:
interferon gamma and neopterin in plasma and cerebrospinal fluid in complicated and
uncomplicated disease. J Infect Dis 1990;161:449-53.
61. Ip M, Rainer TH, Lee N, Chan C, Chau SSL, Leung W, Leung MF, Tam TK, Antonio GE, Lui G,
Lau TK, Hui DSC, Fuchs D, Renneberg R, Chan PKS. Value of serum procalcitonin, neopterin,
and C-reactive protein in differentiating bacterial from viral etiologies in patients presenting with
lower respiratory tract infections. Diagn Microbiol Infect Dis 2007;59:131-6.
62. Zheng B, Cao KY, Chan CPY, Choi JWY, Leung W, Leung M, Duan ZH, Gao Y, Wang M, Di B,
Hollidt JM, Bergmann A, Lehmann M, Renneberg I, Tam JSL, Chan PKS, Cautherley GWH,
Fuchs D, Renneberg R. Serum neopterin for early assessment of severity of severe acute
respiratory syndrome. Clin Immunol 2005;116:18-26.
63. Chan CPY, Choi JWY, Cao KY, Wang M, Gao Y, Zhou DH, Di B, Xu HF, Leung M, Bergmann A,
Lehmann M, Cautherley GWH, Fuchs D, Renneberg R, Zheng B. Serum Neopterin for early
assessment of severity of dengue virus infection. J Infect 2006;53:152-8.
64. Prior C, Fuchs D, Hausen A, Judmaier G, Reibnegger G, Werner ER, Vogel W, Wachter H.
Potential of urinary neopterin excretion differentiating chronic non-A, non-B hepatitis from fatty
liver. Lancet 1987;ii:1235-7.
65. Schennach H, Schoenitzer D, Fuchs D. Association between chronic hepatitis C virus infection
and increased neopterin concentrations in blood donations. Clin Chem 1998;44:2225-6.
66. Tilg H, Margreiter R, Scriba M, Marth C, Niederwieser D, Aulitzky W, Spielberger M, Wachter H,
Huber C. Clinical presentation of CMV infection in solid organ transplant recipients and its impact
on graft rejection and neopterin excretion. Clin Transplantation 1987;1:37-43.
67. Zaknun D, Weiss G, Glatzl J, Wachter H, Fuchs D. Neopterin levels during acute rubella in
children. Clin Infect Dis 1993;17:521-2.
68. Zangerle R, Schönitzer D, Fuchs D, Möst J, Dierich MP, Wachter H. Reducing HIV transmission
by seronegative blood. Lancet 1992;339:130-1.
69.Fuchs D, Spira TJ, Hausen A, Reibnegger G, Werner ER, Werner-Felmayer G, Wachter H.
Neopterin as a predictive marker for disease progression in human immunodeficiency virus type
1 infection. Clin Chem 1989;35:1746-9.
70. Fahey JL, Taylor JM, Detels R, Hofmann B, Melmed R, Nishanian P, Giorgi JV. The prognostic
value of cellular and serologic markers in infection with human immunodeficiency virus type 1.
New Engl J Med 1990;322:166-172.
71. Fendrich C, Lüke W, Stahl-Hennig C, Herchenröder O, Fuchs D, Wachter H, Hunsmann G.
Urinary neopterin concentrations in rhesus monkeys after infection with simian immunodeficiency
virus mac strain 251. AIDS 1989;3:305-7.
72. Fuchs D, Albert J, Asjö B, Fenyö EM, Reibnegger G, Wachter H: Association between serum
neopterin concentrations and in vitro replicative capacity of HIV-1 isolates. J Infect Dis
1989;160:724-5.
73. Zangerle R, Fuchs D, Reibnegger G, Fritsch P, Wachter H: Markers for disease progression in
intravenous drug users infected with HIV-1. AIDS 1991;5:985-91.
74. Krämer A, Biggar RJ, Hampl H, Friedman RM, Fuchs D, Wachter H, Goedert JJ. Immunologic
markers of progression to acquired immunodeficiency syndrome are time-dependent and illnessspecific. Am J Epidemiol 1992;136:71-80.
75. Zangerle R, Steinhuber S, Sarcletti M, Dierich MP, Wachter H, Fuchs D, Möst J: Serum HIV-1
RNA levels compared to soluble markers of immune activation to predict disease progression in
HIV-1 infected individuals. Int Arch Allergy Immunol 116: 228-239, 1998
76. Mildvan D, Spritzler J, Grossberg SE, Fahey JL, Johnston DM, Schock BR, Kagan J. Serum
neopterin, an immune activation marker, independently predicts disease progression in advanced
HIV-1 infection. Clin Infect Dis 2005;40:853-8.
77. Hutterer J, Armbruster C, Wallner G, Fuchs D, Vetter N, Wachter H. Early changes of neopterin
concentrations during treatment of human immunodeficiency virus infection with zidovudine. J
Infect Dis 1992;165:783-4.
78. Hagberg L, Norkrans G, Gisslen M, Wachter H, Fuchs D, Svennerholm B. Intrathecal
immunoactivation in patients with HIV-1 infection is reduced by zidovudine but not by didanosine.
Scand J Infect Dis 1996;28:329-33.
79. Collier AC, Coombs RW, Schoenfeld DA, Bassett RL, Timpone J, Baruch A, Jones M, Facey K,
Whitacre C, McAuliffe VJ, Friedman HM, Merigan TC, Reichman RC, Hooper C, Corey L.
Treatment of human immunodeficiency virus infection with saquinavir, zidovudine, and
zalcitabine. AIDS Clinical Trials Group. N Engl J Med 1996;334:1011-7.
80. Zangerle R, Widner B, Quirchmair G Neurauter G, Sarcletti M, Fuchs D. Effective antiretroviral
therapy reduces degradation of tryptophan in patients with HIV-1 infection. Clin Immunol
2002;104:242-7.
81. Fuchs D, Chiodi F, Albert J, Asjö B, Hagberg L, Hausen A, Norkrans G, Reibnegger G, Werner
ER, Wachter H. Neopterin concentrations in cerebrospinal fluid and serum of individuals infected
with HIV-1. AIDS 1989;3:285-8.
82. Brew BJ, Bhalla RB, Paul M, Gallardo H, McArthur JC, Schwartz MK, Price RW. Cerebrospinal
fluid neopterin in human immunodeficiency virus type 1 infection. Ann Neurol 1990;28:556-60.
83. Sinclair E, Ronquillo R, Lollo N, Deeks SG, Hunt P, Yiannoutsos CT, Spudich S, Price RW.
Antiretroviral treatment effect on immune activation reduces cerebrospinal fluid HIV-1 infection. J
Acquir Immune Defic Syndr 2008;47:544-52.
84. Fuchs D, Wachter H: Neopterin - ein Marker für den zellulären Immunstatus - Bedeutung bei
AIDS, ARC und AIDS-Risikogruppen. AIDS - Acquired Immune Deficiency Syndrome Symposium Wien 1985. Edited by F Gschnait, K Wolff. Wien-New York, Springer Verlag, 1985,
pp 96-127.
85. Fuchs D, Hausen A, Hoefler E, Schönitzer D, Werner ER, Dierich MP, Hengster P, Reibnegger
G, Schulz T, Wachter H: Activated T-cells in addition to LAV/HTLV-III infection: A necessary
precondition for development of AIDS. Cancer Detect Prevent 1987;suppl1:583-7.
86. Baier-Bitterlich G, Fuchs D, Zangerle R, Baeuerle PA, Werner ER, Fresser F, Überall F, Baier G,
Wachter H. Transactivation of the HIV-1 promoter by 7,8-dihydroneopterin in vitro. AIDS Res
Human Retrovir 1997;13:173-8.
87.Baier-Bitterlich G, Wachter H, Fuchs D. Role of neopterin and 7,8-dihydroneopterin in human
immunodeficiency virus infection: marker for disease progression and pathogenic link. J Acquir
Immune Defic Syndr 1996;13:184-93.
88. Fuchs D, Zangerle R, Artner-Dworzak E, Weiss G, Fritsch P, Tilz GP, Dierich MP, Wachter H.
Association between immune activation, changes of iron metabolism and anaemia in patients
with HIV-infection. Eur J Haematol 1993;50:90-4.
89. Fuchs D, Malkovsky M, Reibnegger G, Werner ER, Forni G, Wachter H: Endogenous release of
interferon-gamma and diminished response of peripheral blood mononuclear cells to antigenic
stimulation. Immunol Lett 1989;23:103-8.
90. Fuchs D, Hausen A, Kofler M, Kosanowski H, Reibnegger R, Wachter H: Neopterin as an index
of immune response in patients with tuberculosis. Lung 1984;162:337-46.
91. Cok G, Parildar Z, Basol G, Kabaroglu C, Bayindir U, Habif S, Bayindir O. Pleural fluid neopterin
levels in tuberculous pleurisy. Clin Biochem 2007;40:876-80.
92. Schmutzhard E, Fuchs D, Hausen A, Reibnegger G, Wachter H. Is neopterin, a marker of cell
mediated immune response, helpful in classifying leprosy. East Afr Med J 1986;63:577-80.
93. Silva EA, Iyer A, Ura S, Lauris JR, Naafs B, Das PK, Vilani-Moreno F. Utility of measuring serum
levels of anti-PGL-I antibody, neopterin and C-reactive protein in monitoring leprosy patients
during multi-drug treatment and reactions. Trop Med Int Health 2007;12:1450-8.
94. Brown AE, Dance DAB, Chaowagul W, Webster HK, White NJ. Activation of immune responses
in melioidosis patients as assessed by urinary neopterin. Trans Roy Soc Trop Med Hyg
1990;84:583-4.
95. Reibnegger G, Boonpucknavig V, Fuchs D, Hausen A, Schmutzhard E, Wachter H. Urinary
neopterin is elevated in patients with malaria. Trans Roy Soc Trop Med Hyg 1984;78:545-6.
96. Kern P, Hemmer CJ, Van Damme J, Gruss HJ, Dietrich M. Elevated tumor necrosis factor alpha
and interleukin-6 serum levels as markers for complicated plasmodium falciparum malaria. Am J
Med 1989;87:139-43.
97. Diez-Ruiz A, Al-Amrani M, Weiss G, Gutierrez-Gea F, Wachter H, Fuchs D: Increased interferongamma and neopterin concentrations in patients with acute brucellosis. J Infect Dis
1993;167:504-5.
98. Zwingenberger K, Harms G, Feldmeier H, Müller O, Steiner A. Liver involvement in human
schistosomiasis. Acta Tropica 1988;45:263-75.
99. Brown AE, Herrington DA, Webster HK, Clyde DF, Sztein MB, Davis JR, Beier MS, Edelman R.
Urinary neopterin in volunteers experimentally infected with plasmodium falciparum. Trans Royal
Soc Trop Med Hyg 1992;86:134-6.
100. Denz H, Fuchs D, Hausen A, Huber H, Nachbaur D, Reibnegger G, Thaler J, Werner ER,
Wachter H. Value of urinary neopterin in the differential diagnosis of bacterial and viral infections.
Klin Wochenschr 1990;68:218-22.
101. Ruokonen E, Ilkka L, Niskanen M, Takala J. Procalcitonin and neopterin as indicators of infection
in critically ill patients. Acta Anaesthesiol Scand 2002;46:398-404.
102. Strohmaier W, Redl H, Schlag G, Inthorn D. D-erythro-neopterin plasma levels in intensive care
patients with and without septic complications. Crit Care Med 1987;15:757-60.
103. Hensler T, Sauerland S, Lefering R, Nagelschmidt M, Bouillon B, Andermahr J, Neugebauer EA.
The clinical value of procalcitonin and neopterin in predicting sepsis and organ failure after major
trauma. Shock 2003;20:420-6.
104. Kaufmann P, Tilz GP, Demel U, Wachter H, Kreijs JG, Fuchs D: Neopterin plasma concentrations
predict the course of severe acute pancreatitis. Clin Chem Lab Med 1998;36:29-34.
105. Uomo G, Spada OA, Manes G, Feola B, Misso S, Cavallera A, Rabitti PG. Neopterin in acute
pancreatitis. Scand J Gastroenterol 1996;31:1032-6.
106. Dotevall L, Fuchs D, Reibnegger G, Wachter H, Hagberg L. Cerebrospinal fluid and serum
neopterin levels in patients with Lyme neuroborreliosis. Infection 1990;18:210-4.
107. Kölfen W, Korinthenberg R, Teuber J. Intrathecal production of neopterin in meningitis in
childhood. Klin Paediatr 1990;202:399-403.
108. Zaknun D, Zaknun J, Unsinn K, Wachter H, Fuchs D. Interferon gamma-induced formation of
neopterin and degradation of tryptophan in cerebrospinal fluid of children with meningitis but not
with febrileconvulsions. Pteridines 1994;5:102-6.
109. Reibnegger G, Egg D, Fuchs D, Günther R, Hausen A, Werner ER, Wachter H. Urinary neopterin
reflects clinical activity in patients with rheumatoid arthritis. Arthritis Rheum 1986;29:1063-70.
110. Märker-Alzer D, Diemer O, Strümper R, Rohe M. Neopterin production in inflamed knee joints:
high levels in synovial fluids. Rheumatol Int 1986;6: 151-4.
111. Samsonov MY, Tilz GP, Egorova O, Reibnegger G, Balabanova RM, Nassonov EL, Nassonova
VA, Wachter H, Fuchs D. Serum soluble markers of immune activation and disease activity in
systemic lupus erythematosus. Lupus 1995;4:29-32.
112. Lim KL, Jones AC, Brown NS, Powell RJ. Urine neopterin as a parameter of disease activity in
patients with systemic lupus erythematosus: comparisons with serum sIL-2R and antibodies to
dsDNA, erythocyte sedimentation rate, and plasma C3, C4, and C3 degradation products. Ann
Rheum Dis 1993;52:429-35.
113. Nassonov EL, Samsonov MY, Tilz GP, Beketova TV, Semenkova EN, Baranov A, Wachter H,
Fuchs D. Serum concentrations of neopterin, soluble interleukin 2 receptor, and soluble tumor
necrosis factor receptor in Wegener's granulomatosis. J Rheumatol 1997;24:666-70.
114. Samsonov MY, Nassonov EL, Tilz GP, Geht BM, Demel U, Gurkina GT, Shtutman VZ, Guseva
AG, Wachter H, Fuchs D. Elevated serum levels of neopterin in adult patients with
polymyositis/dermatomyositis. Brit J Rheumatol 1997;36:656-60.
115. Reibnegger G, Bollbach R, Fuchs D, Hausen A, Judmaier G, Prior C, Rotthauwe HW, Werner
ER, Wachter H. A simple index relating clinical activity in Crohn's disease with T cell activation:
Hematokrit, frequency of liquid stools and urinary neopterin as parameters. Immunobiology
1986;173:1-11.
116. Niederwieser D, Fuchs D, Hausen A, Judmaier G, Reibnegger G,Wachter H, Huber C. Neopterin
as a new biochemical marker in the clinical assessment of ulcerative colitis. Immunobiology
1985;170:320-6.
117. Fuchs D, Granditsch G, Hausen A, Reibnegger G, Wachter H: Urinary neopterin excretion in
coelicac disease. Lancet 1983; ii:463-4.
118. Prior C, Frank A, Fuchs D, Hausen A, Judmaier G, Reibnegger G, Werner ER, Wachter H.
Immunity in sarcoidosis. Lancet 1987; ii:741.
119. Hönlinger M, Fuchs D, Hausen A, Reibnegger G, Schönitzer D, Werner ER, Reissigl H, Dierich
MP, Wachter H. Serum-Neopterinbestimmung zur zusätzlichen Sicherung der Bluttransfusion.
Deutsch Med Wochenschr 1989; 114:172-6.
120. Vrecko K, Staedtler P, Mischak I, Maresch L, Reibnegger G. Periodontitis and concentrations of
the cellular immune activation marker neopterin in saliva and urine. Clin Chim Acta 1997;268:3140.
121. Pradeep AR, Kumar MS, Ramachandraprasad MV, Shikha C. Gingival crevicular fluid levels of
neopterin in healthy subjects and in patients with different periodontal diseases. J Periodontol.
2007;78:1962-7.
122. Fredrikson S, Link H, Eneroth P. CSF neopterin as marker of disease activity in multiple
sclerosis. Acta Neurol Scand 1987;75:352-5.
123. Westarp ME, Fuchs D, Bartmann P, Hoff-Jörgensen R, Clausen J, Wachter H, Kornhuber HH.
Amyotrophic lateral sclerosis - an enigmatic disease with B-cellular and anti-retroviral immune
responses. Eur J Med 1993;2:327-32.
124. Bagnato F, Pozzilli C, Scagnolari C, Bellomi F, Pasqualetti P, Gasperini C, Millefiorini E, Galgani
S, Spadaro M, Antonelli G. A one-year study on the pharmacodynamic profile of interferonbeta1a in MS. Neurology 2002;58:1409-11.
125. Scagnolari C, Duda P, Bagnato F, De Vito G, Alberelli A, Lavolpe V, Girardi E, Durastanti V,
Trojano M, Kappos L, Antonelli G. Pharmacodynamics of interferon beta in multiple sclerosis
patients with or without serum neutralizing antibodies. J Neurol 2007;254:597-604.
126. Bansil S, Mithen FA, Singhal BS, Cook SD, Rohowsky-Kochan C. Elevated neopterin levels in
Guillain-Barré syndrome. Further evidence of immune activation. Arch Neurol 1992;49:1277-80.
127. Leblhuber F, Walli J, Demel U, Tilz GP, Widner B, Fuchs D: Increased serum neopterin
concentrations in patients with Alzheimer's disease. Clin Chem Lab Med 1999;37:429-431
128. Leblhuber F, Walli J, Jellinger K, Tilz GP, Widner B, Laccone F, Fuchs D. Activated immune
system in patients with Huntington's disease. Clin Chem Lab Med 1998;36:747-750
129. Widner B, Leblhuber F, Fuchs D. Increased neopterin production and tryptophan degradation in
advanced Parkinson’s disease. J Neural Transm 2002;109:181-189
130. Coppus AW, Fekkes D, Verhoeven WM, Tuinier S, Egger JI, van Duijn CM. Plasma amino acids
and neopterin in healthy persons with Down's syndrome. J Neural Transm 2007;114:1041-5
131. Blasko I, Knaus G, Weiss E, Kemmler G, Winkler C, Falkensammer G, Griesmacher A, Würzner
R, Marksteiner J, Fuchs D. Cognitive deterioration in Alzheimer’s disease is accompanied by
increase of plasma neopterin. J Psych Res 2007;41:694-701
132. Weiss G, Willeit J, Kiechl S, Fuchs D, Jarosch E, Oberhollenzer F, Reibnegger G, Tilz GP,
Gerstenbrand F, Wachter H. Increased concentrations of neopterin in carotid atherosclerosis.
Atherosclerosis 1994;106:263-71.
133. Melichar B, Gregor J, Solichova D, Lukes J, Tichy M, Pidrman V. Increased urinary neopterin in
acute myocardial infarction. Clin Chem 1994;40:338-9.
134. Auer J, Berent R, Labetanig E, Eber B. Serum neopterin and activity of coronary artery disease.
Heart Dis 2001;3:297-301. Garcia-Moll X, Cole D, Zouridakis E, Kaski JC. Increased serum
neopterin: a marker of coronary artery disease activity in women. Heart 2000;83:346-50.
135. Avanzas P, Arroyo-Espliguero R, Quiles J, Roy D, Kaski JC. Elevated serum neopterin predicts
future adverse cardiac events in patients with chronic stable angina pectoris. Eur Heart J
2005;26:457-63.
136. Adachi T, Naruko T, Itoh A, Komatsu R, Abe Y, Shirai N, Yamashita H, Ehara S, Nakagawa M,
Kitabayashi C, Ikura Y, Ohsawa M, Yoshiyama M, Haze K, Ueda M. Neopterin is associated with
plaque inflammation and destabilisation in human coronary atherosclerotic lesions. Heart
2007;93:1537-41.
137. van Haelst PL, Liem A, van Boven AJ, Veeger NJ, van Veldhuisen DJ, Tervaert JW, Gans RO,
Zijlstra F. Usefulness of elevated neopterin and C-reactive protein levels in predicting
cardiovascular events in patients with non-Q-wave myocardial infarction. Am J Cardiol
2003;92:1201-3.
138. Kaski JC, Consuegra-Sanchez L, Fernandez-Berges DJ, Cruz-Fernandez JM, Garcia-Moll X,
Marrugat J, Mostaza J, Toro-Cebada R, González-Juanatey JR, Guzmán-Martínez G; on behalf
of the SIESTA Investigators. Elevated serum neopterin levels and adverse cardiac events at 6
months follow-up in Mediterranean patients with non-ST-segment elevation acute coronary
syndrome. Atherosclerosis 2008 (im Druck).
139. Walter RB, Fuchs D, Weiss G, Walter TR, Reinhart WH. HMG-CoA reductase inhibitors are
associated with decreased serum neopterin levels in stable coronary artery disease. Clin Chem
Lab Med. 2003;41:1314-9.
140. Ray KK, Morrow DA, Sabatine MS, Shui A, Rifai N, Cannon CP, Braunwald E. Long-term
prognostic value of neopterin: a novel marker of monocyte activation in patients with acute
coronary syndrome. Circulation 2007;115:3071-8.
141. Diamondstone LS, Tollerud DJ, Fuchs D, Wachter H, Brown LM, Maloney E, Kurman CC, Nelson
DL, Blattner WA. Factors influencing serum neopterin and beta 2-microglobulin levels in a healthy
diverse population. J Clin Immunol 1994;14:368-74.
142. Kiechl S, Lorenz E, Reindl M, Wiedermann CJ, Oberhollenzer F, Bonora E, Willeit J, Schwartz
DA. Toll-like receptor 4 polymorphisms and atherogenesis. N Engl J Med 2002;347:185-92.
143. Schroecksnadel K, Frick B, Winkler C, Leblhuber F, Wirleitner B, Fuchs D.
Hyperhomocysteinemia and immune activation. Clin Chem Lab Med 2003;41:1438-43.
144. McCully KS. Homocysteine, vitamins, and vascular disease prevention. Am J Clin Nutr
2007;86:1563S-8S.
145. Frick B, Gruber B, Schroecksnadel K, Leblhuber F, Fuchs D. Homocysteine but not neopterin
declines in demented patients on B vitamins. J Neural Transm 2006;113:1815-9.
146. Bleie Ø, Semb AG, Grundt H, Nordrehaug JE, Vollset SE, Ueland PM, Nilsen DW, Bakken AM,
Refsum H, Nygård OK. Homocysteine-lowering therapy does not affect inflammatory markers of
atherosclerosis in patients with stable coronary artery disease. J Intern Med 2007;262:244-53.
147. Samsonov M, Fuchs D, Reibnegger G, Belenkov JN, Nassonov EL, Wachter H. Patterns of
serological markers for cellular immune activation in patients with dilated cardiomyopathy and
chronic myocarditis. Clin Chem 1992;38:678-80.
148. Iizuka T, Minatogawa Y,Suzuki H, Itoh M, Nakamine S, Hatanaka Y, Uemura S, Koike M. Urinary
neopterin as a predictive marker of coronary artery abnormalities in kawasaki syndrome. Clin
Chem 1993;39/4:600-4.
149. Samsonov MY, Tilz GP, Pisklakov VP, Reibnegger G, Nassonov EL, Nassonova VA, Wachter H,
Fuchs D. Serum-soluble receptors for tumor necrosis factor-α and interleukin-2, and neopterin in
acute rheumatic fever.Clin Immunol Immunopathol 1995;74:31-4.
150. Schroecksnadel K, Frick B, Winkler C, Fuchs D. Crucial role of interferon-γ and stimulated
macrophages in cardiovascular disease. Curr Vascular Pharmacol 2006;4:205-13.
151. Margreiter JE, Schlager A, Schobersberger W, Balogh A, Balogh D, Lindner KH, Fuchs D.
Exogenous neopterin causes cardiac contractile dysfunction in the isolated perfused rat heart. J
Mol Cell Cardiol 32, 1265-1274, 2000
152. Reibnegger G, Fuchs D, Fuith LC, Hausen A, Werner ER, Werner-Felmayer G, Wachter H.
Neopterin as a marker for activated cell-mediated immunity: Application in malignant disease.
Cancer Detect Prevent 1991;15:483-90.
153. Melichar B, Solichová D, Freedman RS. Neopterin as an indicator of immune activation and
prognosis in patients with gynecological malignancies. Int J Gynecol Cancer 2006;16:240-52.
154. Reibnegger GJ, Bichler AH, Dapunt O, Fuchs DN, Fuith LC, Hausen A, Hetzel H, Lutz H, Werner
ER, Wachter H. Neopterin as a prognostic indicator in patients with carcinoma of the uterine
cervix. Cancer Res 1986;46:950-5.
155. Reibnegger G, Hetzel H, Fuchs D, Fuith LC, Hausen A, Werner ER, Wachter H. Clinical
significance of neopterin for prognosis and follow-up in ovarian cancer. Cancer Res 1987;
47:4977-81.
156. Lewenhaupt A, Ekman P, Eneroth P, Eriksson A, Nillson B, Nordström L. Serum levels of
neopterin as related to the prognosis of human prostatic carcinoma. Eur Urol 1986;12:422-5.
157. Kawasaki H, Watanabe H, Yamada S, Watanabe K, Suyama A. Prognostic significance of urinary
neopterin levels in patients with hepatocellular carcinoma. Tohoku J Exp Med 1988;155:311-8.
158. Prommegger R, Widner B, Murr C, Unger A, Fuchs D, Salzer GM. Neopterin: a prognostic
variable in operations for lung cancer. Ann Thorac Surg 2000;70:1861-4.
159. Murr C, Bergant A, Widschwendter M, Heim K, Schröcksnadel H, Fuchs D. Neopterin is an
independent prognostic parameter in females with breast cancer. Clin Chem 1999;45:1998-2004.
160. Rao V, Ryggen K, Aarhaug M, Dai HY, Jørstad S, Moen T. Extracorporeal photochemotherapy in
patients with cutaneous T-cell lymphoma: is clinical response predictable? J Eur Acad Dermatol
Venereol 2006;20:1100-7.
161. Weinlich G, Murr C, Richardsen L, Winkler C, Fuchs D. Decreased serum tryptophan
concentration predicts poor prognosis in malignant melanoma patients. Dermatology 2007;214:814.
162. Volgger B, Aspisirengil C, Genser-Krimbacher E, Ciresa-Koenig A, Daxenbichler G, Fuchs D,
Windbichler G, Marth C. Prognostic significance of TPA versus SCC-Ag, CEA and neopterin in
carcinoma of the uterine cervix. Cancer Lett 2008 ;262:183-9.
163. Bayram M, Boyunaga H, Diribas K, Ozer G, Akgul EO, Erbil MK. The detection of urinal neopterin
concentration increases the efficiency of cervical smear in the diagnosis of cervical cancer. Acta
Medica (Hradec Kralove) 2004;47:125-8.
164. Denz H, Fuchs D, Huber H, Nachbaur D, Reibnegger G, Thaler J, Werner ER, Wachter H.
Correlation between neopterin, interferon-gamma and haemoglobin in patients with
haematological disorders. Eur J Haematol 1990;44:186-9.
165. Denz H, Fuchs D, Hausen A, Huber H, Nachbaur D, Reibnegger G, Thaler J, Werner ER,
Wachter H. Value of urinary neopterin in the differential diagnosis of bacterial and viral infections.
Klin Wochenschr 1990;68:218-22.
166. Fuchs D, Hausen A, Reibnegger G, Werner ER, Werner-Felmayer G, Dierich MP, Wachter H.
Immune activation and the anaemia associated with chronic inflammatory disorders. Eur J
Haematol 1991;46:65-70.
167. Schroecksnadel K, Wirleitner B, Winkler C, Fuchs D. Monitoring tryptophan metabolism in chronic
immune activation. Clin Chim Acta 2006;364:82-90.
168. Mellor AL, Munn DH. IDO expression by dendritic cells: tolerance and tryptophan catabolism. Nat
Rev Immunol 2004;4:762-74.
169. Margreiter R, Fuchs d, Hausen A, Huber C, Reibnegger G, Spielberger M, Wachter H. Neopterin
as a new biochemical marker for diagnosis of allograft rejection. Transplantation 1983;36:650-3.
170. Reibnegger G, Aichberger C, Fuchs D, Hausen A, Spielberger M, Werner ER, Margreiter R,
Wachter H. Posttransplant neopterin excretion in renal allograft recipients - A reliable diagnostic
aid for acute rejection and a predictive marker of long - term graft survival. Transplantation
1991;52:58-63.
171. Chin GK, Adams CL, Carey BS, Shaw S, Tse WY, Kaminski ER. The value of serum neopterin,
interferon-gamma levels and interleukin-12B polymorphisms in predicting acute renal allograft
rejection. Clin Exp Immunol 2008;152:239-44.
172. Königsrainer A, Reibnegger G, Öfner D, Klima G, Tauscher T, Margreiter R. Pancreatic juice
neopterin excretion - reliable marker for detection of pancreatic allograft rejection. Transplant
Proc. 1990;22:671-2.
173. Niederwieser D, Huber C, Gratwohl A, Bannert P, Fuchs D, Hausen A, Reibnegger G, Speck B,
Wachter H. Neoptein as a new biochemical marker in the clinical monitoring of bone marrow
transplant recipients. Transplantation 1984;38:497-500.
174. Hempel L, Körholz D, Nussbaum P, Bönig H, Burdach S, Zintl F. High interleukin-10 serum levels
are associated with fatal outcome in patients after bone marrow transplantation. Bone Marrow
Transplant 1997;20:365-8.
175. Gastl G, Aulitzky W, Tilg H, Nachbaur K, Troppmair J, Flener R, Huber C. A biological approach
to optimize interferon treatment in hairy cell leukemia. Immunobiology 1986;172:262-8.
176. Casoni F, Merelli E, Bedin R, Sola P, Bertolotto A, Faglioni P. Is serum neopterin level a marker
of responsiveness to interferon beta-1a therapy in multiple sclerosis? Acta Neurol Scand
2004;109:61-5.
177. Hutterer J, Armbruster C, Wallner G, Fuchs D, Vetter N, Wachter H. Early changes of neopterin
concentrations during treatment of human immunodeficiency virus infection with zidovudine. J
Infect Dis 1992;165:783-4.
178. Hosp M, Elliott AM, Raynes JG, Mwinga AG, Luo N, Zangerle R, Pobee JO, Wachter H, Dierich
MP, McAdam KP, Fuchs D. Neopterin, beta 2-microglobulin, and acute phase proteins in HIV-1seropositive and -seronegative Zambian patients with tuberculosis. Lung 1997;175:265-75.
179. Hönlinger M, Fuchs D, Reibnegger G, Schönitzer D, Dierich MP, Wachter H. Neopterin screening
and acute cytomegalovirus infections in blood donors. Clin Investig 1992;70:63.
180. Schennach H, Hessenberger G, Mayersbach P, Schönitzer D, Fuchs D. Acute cytomegalovirus
infections in blood donors are indicated by increased serum neopterin concentrations. Med
Microbiol Immunol 2002;191:115-8.
181. Ziemann M, Krueger S, Maier AB, Unmack A, Goerg S, Hennig H. High prevalence of
cytomegalovirus DNA in plasma samples of blood donors in connection with seroconversion.
Transfusion 2007;47:1972-83.
182. Schennach H, Mayersbach P, Schönitzer D, Fuchs D, Wachter H, Reibnegger G. Increased
prevalence of IgM antibodies to Epstein-Barr virus and parvovirus B19 in blood donations with
above-normal neopterin concentration. Clin Chem 1994;40: 2104-5.
183. Schennach H, Schoenitzer D, Fuchs D. Association between chronic hepatitis C virus infection
and increased neopterin concentrations in blood donations. Clin Chem 1998;44:2225-6.
184. Nübling CM, Chudy M, Volkers P, Löwer J. Neopterin levels during the early phase of human
immunodeficiency virus, hepatitis C virus, or hepatitis B virus infection. Transfusion.
2006;46:1886-91.
185. Peters KM, Leusch HG, Bruchhausen B, Schilgen M, Markos-Pusztai S. neopterin determinations
in the screening for spongiosa donors. Z Orthop Grenzb 1990;128:453-6.
186. Duch DS, Bowers SW, Woolf JH, Nichol CA. Biopterin cofactor biosynthesis: GTP
cyclohydrolase, neopterin and biopterin in tissues and body fluids of mammalian species. Life Sci
1984;35:1895-901.
187. Stang BV, Koller LD. Neopterin values in selected groups of normal animals. Res Vet Sci
1998;65:87-8.
188. Strasser A, May B, Teltscher A, Wistrela E, Niedermüller H. Immune modulation following
immunization with polyvalent vaccines in dogs. Vet Immunol Immunopathol 2003;94:113-21.
189. Breineková K, Svoboda M, Smutná M, Vorlová L. Markers of acute stress in pigs. Physiol Res
2007;56:323-9.
190. Amadori A, Wirleitner B, Diez-Ruiz A, Veronesi A, Chieco-Bianchi L, Fuchs D. Neopterin
production in SCID mice injected with human peripheral blood mononuclear cells. Immunobiology
2001;203:642-9.
191. Wirleitner B, Schroecksnadel K, Winkler C, Schennach H, Fuchs D. Resveratrol suppresses
interferon-gamma-induced biochemical pathways in human peripheral blood mononuclear cells in
vitro. Immunol Lett 2005;100:159-63.
192. Winkler C, Wirleitner B, Schroecksnadel K, Schennach H, Mur E, Fuchs D. St. John's wort
(Hypericum perforatum) counteracts cytokine-induced tryptophan catabolism in vitro. Biol Chem
2004;3851197-202.
193. Neurauter G, Wirleitner B, Laich A, Schennach H, Weiss G, Fuchs D. Atorvastatin suppresses
interferon-gamma -induced neopterin formation and tryptophan degradation in human peripheral
blood mononuclear cells and in monocytic cell lines. Clin Exp Immunol 2003;131:264-7.
194. Peterbauer A, Eperon S, Jungi TW, Werner ER, Werner-Felmayer G. Interferon-gamma-primed
monocytoid cell lines: optimizing their use for in vitro detection of bacterial pyrogens. J Immunol
Methods 2000;233:67-76.
195. Schroecksnadel K, Wirleitner B, Winkler C, Fuchs D. Monitoring tryptophan metabolism in chronic
immune activation. Clin Chim Acta 2006;364:82-90.
196. Widner B, Laich A, Sperner-Unterweger B, Ledochowski M, Fuchs D. Neopterin production
tryptophan degradation and mental depression: what is the link? Brain Behav Immun 2002;16:
590-5.
197. Schroecksnadel K, Fiegl M, Winkler C, Denz HA, Fuchs D. Diminished quality of life in patients
with cancer correlates with tryptophan degradation. J Cancer Res Clin Oncol 2007;133:477-85.
198. Schubert C, Hong S, Natarajan L, Mills PJ, Dimsdale JE. The association between fatigue and
inflammatory marker levels in cancer patients: a quantitative review. Brain Behav Immun
2007;21:413-27.
199. Paddison J, Hill A, Fuchs D, Booth RJ. Peritoneal inflammation and fatigue experiences following
colorectal surgery: a pilot study. J Psychoneuroendocrinol 2008;33:446-54.
Herunterladen