ChirurgisChe Behandlung von KnorpelsChäden

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P a t i e n t e n i n f o r m a t i o n s b r o s c h ü r e
Chirurgische Behandlung von
Knorpelschäden
TEAM • KNIE • SPORTTRAUMATOLOGIE
Univ.-Klinik für Unfallchirurgie - Knieambulanz
Direktor: Univ.-Prof. Dr. M.Blauth
Anichstraße 35 - 6020 Innsbruck
Sehr geehrte Patientin, sehr geehrter Patient !
Jeden Tag belasten Sie Ihre Gelenke auf vielfache Weise – und diese leisten Schwerstarbeit. Bei jedem
normalen Schritt drückt beispielsweise das mehr als 5-fache Körpergewicht (bei 70 kg Körpergewicht sind
das bereits 385 kg) auf das Knie, bei Sprüngen sogar noch mehr. Schädigungen an den Gelenksflächen
vermindern Ihre Leistungsfähigkeit, durch Schmerz, Schwellung oder Gelenkblockierung.
Das Informationsblatt in Ihren Händen stellt mögliche Ursachen und modernste Behandlungsformen zur
Knorpelregeneration im Überblick dar. Diese Information ersetzt nicht das Gespräch mit dem behandelnden Arzt, sondern stellt lediglich eine unverbindliche Ergänzung dar.
Wir wünschen Ihnen eine schnelle Rückkehr in den aktiven und schmerzfreien Alltag.
Ihr Ärzte-Team
4. Kann ein schwerer Knorpelschaden chirurgisch behandelt werden?
Mikrofrakturierung
Bei kleinflächigen tiefen Knorpelschäden wird im Rahmen einer Gelenksspiegelung (Arthroskopie) eine „Mikrofrakturierung“ des Gelenkknochens durchgeführt. Dabei wird die knöcherne Gelenkslamelle mit einem dünnen Bohrer
oder Meißel aufgebrochen. Dies führt zum Austritt von Blut wodurch die Bildung einer Knorpelnarbe stimuliert wird. Vorteil dieser Methode ist die minimale Invasivität des Eingriffes. Aufgrund der eingeschränkten Stabilität des
Knorpelersatzgewebes bleibt diese Methode auf den kleinen Knorpelschaden
begrenzt
OATS
1. Welche Funktion hat der Gelenksknorpel ?
Gesunder Gelenksknorpel schützt durch seine stoßdämpfenden Eigenschaften Gelenke auch bei Spitzenbelastungen die ein Mehrfaches des Körpergewichtes betragen. Durch seine extrem glatte Oberfläche erlaubt der Knorpel eine „reibungsfreie Fortbewegung“. Damit nimmt Knorpelgewebe eine Schlüsselposition
in Gelenken ein.
Liegt zusätzlich eine Erkrankung des Knochens vor, stellt die „OATS - Technik“
die Methode der Wahl dar. Bei dieser Technik wird zuerst der kranke Gelenkanteil im hochbelasteten Gelenksbereich ausgestanzt. Anschließend wird mit
einer dazupassenden Stanze ein Knorpel-Knochenzylinder aus einem wenig
belasteten Kniegelenkanteil schonend entnommen. Der gewonnene KnorpelKnochenzylinder wird dann in die hochbelastete Defektzone eingepasst. Werden mehrere Zylinder verwendet spricht man von einer „Mosaikplastik“.
Knorpeltransplantation
2. Wie entsteht ein Knorpelschaden ?
Durch Unfälle, jahrelange Überbeanspruchung oder Durchblutungsstörungen am darunterliegenden Knochen kann das Knorpelstützgewebe geschädigt werden. Verletzungen am Meniskus und
Knieinstabilität durch Bandverletzungen begünstigen die Entstehung
des Knorpelschadens.
Der großflächige Knorpelschaden kann in ausgewählten Fällen durch eine „Knorpeltransplantation“ behandelt werden. Dazu wird während einer Gelenksspiegelung ein kleine Menge Knorpel aus einem randständigen Gelenksanteil entnommen. Im Labor erfolgt anschließend die Vermehrung und Fixierung dieses
körpereigenen Knorpels auf einem biologischen Trägermaterial. In einer Folgeoperation wird dem Patienten der „neue Knorpel“ transplantiert. Der chirurgische Eingriff ist anspruchsvoll, die Nachbehandlung ist
aufwendig. Die exakte Analyse des Knorpelschadens durch den Knorpelspezialisten und die enge Zusammenarbeit zwischen Patient, Arzt und Physiotherapeut sind unbedingte Voraussetzungen um den Langzeiterfolg sicherzustellen.
3. Heilt ein Knorpelschaden von selbst ?
Da der Knorpel im Gegensatz zu vielen anderen Geweben des Körpers nicht durch Blutgefäße versorgt
wird, heilt Knorpelgewebe in der Regel nicht von selbst. Ein einmal aufgetretener Knorpelschaden hat die
Tendenz größer zu werden und die gegenüberliegende Gelenksfläche ebenfalls zu schädigen. Gehäuft
auftretende Knieschwellungen, Gelenkreiben und Knieschmerzen sind klassische Anzeichen.
© alle Illustrationen mit freundlicher Genehmigung von B.Braun
T EAM
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KNIE
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S P O R T T R AU MAT O L O G I E
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T E AM
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K N I E
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SPORTTRA
4.Wie sieht die Nachbehandlung nach einem knorpelchirurgischen Eingriff aus ?
Der 1. Tag nach der Operation
Bettruhe
Der 2. Tag
Ablaufdrainagen werden entfernt
Durchbewegung des Knies auf einer Motorschiene
Mobilisierung mit Gehstützen und Knieschiene
Stationäre Entlassung
am 3. Tag nach Mikrofrakturierung
am 4. Tag nach OATS Plastik
am 6. Tag nach Knorpeltransplantation
Für 6 Wochen
Teilbelastung
Knieschiene
Bewegungsübungen
Motorschiene nach Knorpeltransplantation
Nach 6 Wochen
Schrittweiser Übergang zur Vollbelastung
Muskelaufbau
Unterwassertherapie
Koordinationstraining, Rudertraining, Cross-Trainer
Nach 3 Monaten
Ergometertraining
Radfahren in der Ebene
5. Wer hilft mir bei einem Knorpelschaden ?
Die Spezialisten des Knie- und Sportteams der Universitätsklinik für Unfallchirurgie Innsbruck sind in der
Erforschung und Anwendung neuester Knorpeloperationsmethoden international führend. Wir beraten Sie
gerne über individuelle Therapieformen zur Knorpelregeneration und Beschwerdelinderung.
Terminvereinbarung Knieambulanz: 0512/504-22828
© 2012 Univ.-Klinik für Unfallchirurgie, Satz-und Druckfehler vorbehalten
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