Bettina Matthaei KetoKüche mediterran

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Bettina Matthaei
KetoKüche mediterran
Leseprobe
KetoKüche mediterran
von Bettina Matthaei
Herausgeber: Systemed Vertrieb
http://www.narayana-verlag.de/b20297
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Rezeptverzeichnis
Inhalt
KetoKüche mediterran
Was bedeutet KetoKüche?
Für wen ist die KetoKüche gedacht und geeignet?
Was ist beim Einstieg in eine ketogene Ernährung zu beachten?
Wer darf sich NICHT ketogen ernähren?
Die Keto-Formel
Die KetoPyramide
Wichtig: Gute Fettqualität!
Vom Kokos- zum Olivenöl: Die KetoKüche wird mediterran
Das steckt in nativem Olivenöl
Ganz schön pingelig …
… und größtmögliche Freiheit
Es lebe die gewürzreiche Abwechslung
Süße Verführer …
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FRÜHSTÜCK, BROT & SNACKS
Omelett à la Tapas
Feine Pfannkuchen
Griechisches Frühstück
Parmesanrührei mit Basilikum und Oliven
Tomateneier
Eier im Speckmantel
Joghurt-Mandel-Smoothie Keto-Müsli Ro­mane­sco­wa­ffeln Einfaches Fladenbrot Herzhaftes Fladenbrot
Pancakes Pancakeburger mit Mozzarella (3,5 g KH/Portion)24
(0,9 g KH/Portion)26
(3,8 g KH/Portion)27
(2,4 g KH/Portion)28
(8,7 g KH/Portion)29
(1,1 g KH/Portion)30
(8,5 g KH/Portion)32
(1,8 g KH/Portion)32
(2,1 g KH/Portion)33
(1,7 g KH/Portion)34
(2,1 g KH/Portion)34
(0,5 g KH/Portion)35
(2,8 g KH/Portion)36
KLEINIGKEITEN, DIPS & TOPPINGS
Tomatenbutter
Zitronen-Petersilien-Butter
Safran-Chili-Butter
Zatar
Feta-Minze-Dip
Paprikadip à la Muhammara
Sardinencreme
Thunfischcreme
Basilikum-Mandel-Pesto Rucola-Pistazien-Pesto Parmesancräcker Dukka
Dukka mit Hanfsamen
(0,6 g KH/Portion)40
(0,8 g KH/Portion)40
(0,2 g KH/Portion)40
(1,6 g KH/Portion)42
(2,6 g KH/Portion)42
(7,0 g KH/Portion)43
(1,8 g KH/Portion)44
(2,4 g KH/Portion)45
(1,4 g KH/Portion)46
(1,7 g KH/Portion)48
(1,1 g KH/Portion)48
(0,4 g KH/Portion)49
(0,4 g KH/Portion)49
KALTE & WARME VORSPEISEN
Überbackene Avocados
Zucchini à la Pizza
Libanesischer Feta mit Zwiebeln und Tomaten
Scharfe Tomateneier Avocado-Tomaten-Salsa Gebratener Halloumi
Champignonpesto
Gebackener Feta
Kohlrabihummus Zucchinihummus
Aubergineninvoltini
Gebratener grüner Spargel
(2,9 g KH/Portion)52
(5,8 g KH/Portion)54
(5,5 g KH/Portion)56
(7,6 g KH/Portion)57
(5,5 g KH/Portion)58
(5,6 g KH/Portion)58
(5,4 g KH/Portion)59
(1,4 g KH/Portion)59
(9,9 g KH/Portion)60
(7,5 g KH/Portion)61
(7,7 g KH/Portion)62
(6,9 g KH/Portion)64
5
6
Käse-Kräuter-Bällchen
Avocadowürfel in Dukka
Carpacchio Classico
(1,8 g KH/Portion)66
(2,4 g KH/Portion)67
(1,9 g KH/Portion)67
SAUCEN & SUPPEN
Parmesan-Spinat-Suppe
Zuppa Stracciatella (Die »Zerfetzte«)
Rote Mojo Pizzasauce Blumenkohl-Mandel-Suppe
Avocado-Gurken-Gazpacho Zucchini-Mascarpone-Süppchen
Brokkolisuppe
(6,5 g KH/Portion)70
(2,7 g KH/Portion)70
(7,8 g KH/Portion)72
(6,2 g KH/Portion)74
(7,7 g KH/Portion)75
(3,5 g KH/Portion)76
(7,8 g KH/Portion)78
(7,7 g KH/Portion)80
SALATE
Fenchel-Minz-Salat mit Pistazien
Kräuter-Bohnen-Salat Romanesco-»Couscous«
Türkischer Krautsalat
Auberginen-Mozzarella-Salat mit Tomatensalsa
Taboulé
Libanesischer Brotsalat
Thunfischsalat
Pikanter Fetasalat mit Oliven
Zucchini-Walnuss-Salat
(7,7 g KH/Portion)84
(9,9 g KH/Portion)86
(5,8 g KH/Portion)86
(8,6 g KH/Portion)87
(11,7 g KH/Portion)88
(4,8 g KH/Portion)90
(8,6 g KH/Portion)92
(7,6 g KH/Portion)94
(5,9 g KH/Portion)95
(7,9 g KH/Portion)96
HAUPTGERICHTE VEGETARISCH
Kohlrabi-»Risotto« à la Milanese
Pizza Mozzarella
Venezianische Tomaten
Auberginenomelett
Blumenkohl Arrabiata
Gefüllte Minipaprika mit Feta-Tomaten-Füllung
Tofugnocchi
Sellerie-»Nudeln« al Burro
Sellerie-»Nudeln« alla Panna
Gefüllte Portobellopilze
Romanescofrittata
(9,9 g KH/Portion)100
(5,2 g KH/Portion)102
(8,9 g KH/Portion)103
(9,5 g KH/Portion)104
(9,8 g KH/Portion)106
(8,4 g KH/Portion)108
(2,8 g KH/Portion)110
(4,9 g KH/Portion)112
(9,5 g KH/Portion)114
(4,6 g KH/Portion)115
(5,6 g KH/Portion)116
HAUPTGERICHTE MIT FLEISCH
Estragonhähnchen
Lammfilet mit Thymian und Oliven
Salsiccia in Tomatensauce mit Brokkoli
Hähnchenunterkeulen mit Chermoula Hackbällchen in Sugo Lammspieße
Rind alla Pizzaiola
Zucchini à la Carbonara
(4,9 g KH/Portion)120
(5,0 g KH/Portion)122
(9,5 g KH/Portion)124
(2,7 g KH/Portion)125
(7,3 g KH/Portion)126
(2,8 g KH/Portion)127
(6,4 g KH/Portion)128
(7,8 g KH/Portion)130
Zitronenhuhn
Putenleber mit Sherry & Minze Fenchel mit Salsiccia Kaninchen in Weißweinsauce
Lammlachs in der Folie gebacken (2,2 g KH/Portion)132
(4,5 g KH/Portion)134
(8,4 g KH/Portion)136
(8,5 g KH/Portion)137
(5,5 g KH/Portion)138
HAUPTGERICHTE MIT FISCH
Dorade mit Minze Schnelles Fischfilet auf Tomatenragout Kräuterlachs aus dem Ofen Seeteufelfilet in Dijon-Senfsauce Rotbarben auf Blattspinat Pasta Frutti di Mare Shiratakinudeln mit Sardellen-Tomaten-Sauce Marokkanischer Chermoulafisch Forelle mit Kräuter-Pfeffer-Butter Mandelpaniertes Rotbarschfilet (2,5 g KH/Portion)142
(9,5 g KH/Portion)144
(7,3 g KH/Portion)146
(4,3 g KH/Portion)148
(7,3 g KH/Portion)149
(5,0 g KH/Portion)150
(9,6 g KH/Portion)152
(2,9 g KH/Portion)153
(7,6 g KH/Portion)154
(4,3 g KH/Portion)156
BEILAGEN
Blumenkohl-»Polenta« Mandel-»Polenta« Cremiges Blumenkohlpüree Gebratener Rosmarinsellerie Selleriepüree Peperonata Ratatouille Rotweinauberginen Überbackene Tomaten Champignons in Sherrysauce Caponata (2,8 g KH/Portion)160
(1,9 g KH/Portion)161
(5,2 g KH/Portion)161
(5,0 g KH/Portion)162
(5,3 g KH/Portion)164
(6,6 g KH/Portion)165
(9,5 g KH/Portion)166
(8,8 g KH/Portion)168
(5,9 g KH/Portion)170
(6,5 g KH/Portion)171
(8,5 g KH/Portion)172
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Was bedeutet KetoKüche?
KetoKüche mediterran
Die mediterrane Küche gilt nicht umsonst als eine der gesündesten:
viel frisches Gemüse, Salate, Fisch und Olivenöl. Man kennt diese
Form der Ernährung nicht nur aus Italien, Spanien und Griechen­
land, vielmehr umfasst sie auch den Vorderen Orient und Nordafrika,
wobei die Grenzen fließend sind. Entsprechend sind die Rezepte in
diesem Buch mal ganz puristisch, mal auch orientalisch inspiriert.
Für viele bedeutet »mediterran« aber vor allem: Pizza, Pasta, Polenta und Risotto. Die
KetoKüche verzichtet jedoch weitestgehend auf kohlenhydratlastige Grundzutaten wie
Mehl, Nudeln, Mais und Reis. Ist eine mediterrane KetoKüche also gar nicht möglich? Mit
etwas Fantasie und Kreativität sehr wohl! In unserem neuen Buch »KetoKüche mediterran« kommen daher alle Liebhaber der mediterranen und der KetoKüche auf ihre Kosten!
Neben vielen mediterranen Klassikern gibt es auch eine Keto-freundliche Pizza, köstliches Kohlrabi-»Risotto«, Sellerie-»Pasta« und Taboulé. Dazu ein leckeres Fladenbrot zum
Dippen. Sogar Gnocchi und eine unwiderstehliche Polenta aus geriebenen Mandeln sind
im Repertoire. Selbst Rosmarin-»Kartoffeln« werden ketogen, wenn die Kartoffeln durch
Knollensellerie ersetzt sind. Sie schmecken übrigens mindestens so gut wie das Original.
Wie in unserem ersten Buch »KetoKüche zum Genießen« gibt es auch hier wieder viele
Varianten und Austauschmöglichkeiten, sodass man ganz nach Geschmack und individuellem Kohlenhydratlimit immer wieder anders kombinieren und schlemmen kann.
Kurzum: »KetoKüche mediterran« bietet köstliche Rezepte für alle, die ohne geschmacklichen Verzicht kohlenhydratarm essen möchten. Doch bevor es in die Küche geht, sei kurz
erklärt, was KetoKüche bedeutet und warum sie eine so leckere und gesundheitsfördernde Form der Ernährung ist.
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KetoKüche steht für die praktische Umsetzung einer ketogenen
Ernährung. Das wiederum bedeutet, sehr fettreich und sehr kohlen­
hydrat­arm zu essen. Diese Kombination veranlasst die Leber, aus
dem Fett sogenannte Ketone zu bilden. Daher heißt diese E
­­ rnäh­
rungs­­form ketogen: Es steht für Ketone bildend. Ketone sind also
Fettabkömmlinge, die von der Leber gebildet und in den ganzen
Körper geschickt werden. Sie haben vielerlei Vorteile für den
Stoffwechsel.
Um die Ketonbildung bestmöglich anzukurbeln, dürfen, ja müssen die Speisen einen
sehr hohen Fettanteil aufweisen: mindestens 70 Prozent der Kalorien sollten aus Fett
stammen! Die entsprechenden Angaben finden sich bei jedem Rezept. Gerichte mit geringerem Fettkalorienanteil sollten idealerweise durch Beilagen mit einem höheren Anteil
ergänzt werden.
Kohlenhydrate wie Stärke und Zucker locken das Hormon Insulin an, das zu ihrer Verarbeitung im Körper benötigt wird. Da Insulin jedoch auch die Ketonbildung aus Fetten
bremst, müssen bei einer ketogenen Ernährung die Kohlenhydrate stark eingeschränkt
werden: meist auf höchstens 50 Gramm täglich, das ist etwa ein Fünftel bis ein Sechstel
der üblicherweise verzehrten Kohlenhydratmenge. Wer damit die Ketonbildung nicht
messbar ankurbeln kann, muss die Kohlenhydrate weiter reduzieren, manchmal sogar bis
auf 20 Gramm täglich.
Ketone entstehen im Körper natürlicherweise beim Fasten und nach anstrengender körperlicher Betätigung. Im Grunde imitiert eine ketogene Ernährung also das Fasten – jedoch ohne, dass man hungern müsste. Die dabei entstehenden Ketone haben viele
günstige Wirkungen: Sie können von fast allen Zellen und Organen des Körpers inklusive des Gehirns als Energielieferant (»Brennstoff«) genutzt werden. Ketone »verbrennen«
dabei besonders effektiv und sauber, sodass die Energieversorgung stabil und zuverlässig erfolgt und weniger unerwünschte Nebenprodukte entstehen. Das verhindert Heiß­
hungerattacken, wie sie nach kohlenhydratreichen, fettarmen Speisen häufig vorkommen,
und es beschert vor allem dem Gehirn eine wohltuend gleichmäßige Energieversorgung
ohne Leistungseinbrüche und Fahrigkeit. Daher fühlen sich viele Menschen bei ketogener
Ernährung leistungsfähiger und wacher.
Ketone sind darüber hinaus in der Lage, empfindliche Nervenzellen, wie sie im Gehirn,
im Rückenmark und im Darm vorkommen, vor schädlichen Einflüssen zu schützen. In
Laborexperimenten konnten sie gar das Wachstum neuer Nervenzellen anregen. Zudem
können Ketone den Appetit dämpfen, sie wirken stimmungsaufhellend und mit hoher
Wahrscheinlichkeit auch krebshemmend. Alles das macht eine ketogene Ernährung gesundheitlich sehr attraktiv!
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Vom Kokos- zum Olivenöl: Die KetoKüche wird mediterran
Unser erstes Buch, die »KetoKüche zum
Genießen« hatte sich dem Kokosöl gewidmet, das mit seinem zarten Geschmack zu
außergewöhnlichen, exotischen Rezepten
inspirierte. In der »KetoKüche mediterran«
dreht sich nun alles um das Olivenöl.
Wichtig: Gute Fettqualität!
Auch wenn sie fettreich ist, stellt eine ketogene Ernährung keine Speck-und-Eier-Diät dar!
Stärkearme Gemüse und Salate, Pilze, Nüsse
und Oliven gehören ebenso dazu wie maßvolle Mengen an zuckerarmem Obst. Auch
viel Fleisch und Fisch müssen nicht sein, denn
es lässt sich auch wunderbar vegetarisch-ketogen kochen, wie die leckeren Beispiele im
Rezeptteil zeigen. Entscheidend ist ja nicht,
viel Fleisch zu essen, sondern reichlich Fett,
ohne das die Leber keine Ketone bilden kann.
Das hat den schönen Nebeneffekt, dass die
Gerichte besonders gut schmecken, denn
Fette sind ideale Aroma- und Geschmacksvermittler. Gerade weil bei einer ketogenen
Ernährung mehr Fett als üblich gegessen
wird, kommt es hier besonders auf eine gute
Fettqualität an. Verzichten sollte man auf
industriell gehärtete und teilgehärtete Fette,
wie sie in vielen Fertiggebäcken, Snacks und
Fertiggerichten vorkommen, sowie auf hitzegeschädigte Fette in Frittiertem. In der gesunden KetoKüche stehen neben fettreichen
Lebensmitteln wie Nüssen, Avocados und
Sahne daher native, kalt gepresste Öle, Butter
und Kokosöl im Mittelpunkt.
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ƒƒ Butter und natives Kokosöl liefern
reich­
lich gesättigte Fettsäuren, die
bei der ketogenen Kost ausdrücklich
erwünscht sind. Kokosfett wird in der
KetoKüche auch deswegen gerne gesehen, weil es die Ketonbildung in der
Leber besonders gut ankurbelt.
ƒƒ Sonnenblumen-, Traubenkern-, Distelund Maiskeimöl werden nicht empfohlen, weil diese Öle reich an Omega-6-Fettsäuren sind. Diese Fettbausteine braucht der Körper zwar auch,
aber nur in geringen Mengen. Die übliche Kost enthält meist zu viel davon,
sodass hier Zurückhaltung geboten ist.
In der mediterranen Küche spielen sie
ohnehin keine Rolle.
ƒƒ Öle und fetthaltige Lebensmittel, die
viele Omega-3-Fettsäuren liefern, sollten im Gegenzug reichlicher verzehrt
werden: Dazu gehören fette Fische wie
Hering, Makrele, Thunfisch und Lachs,
Meeresfrüchte wie Muscheln und Garnelen, aber auch Walnüsse, Hanfnüsse,
Leinsaat und die entsprechenden Öle.
Da Fische und Nüsse in einer mediterranen Ernährung sowieso prominent
vertreten sind, ist die Basis für eine
gute Fettqualität schon gelegt.
ƒƒ Natives Olivenöl ist wohl das wichtigste
Fett der mediterranen Küche, und es ist
auch für die KetoKüche ideal. Olivenöl
ist – wie übrigens auch Raps-, Mandel- und Macadamianussöl – reich an
einfach ungesättigten Fettsäuren, die
es hitzebeständig und haltbar machen
und ganz nebenbei den Cholesterinspiegel positiv beeinflussen.
Olivenöl ist eines der wenigen Öle, das
nicht aus Samen, sondern aus Fruchtfleisch
gepresst werden. Als eine der wichtigsten
Zutaten der traditionellen Mittelmeerkost,
die fast schon sprichwörtlich für eine gute
Gesundheit und ein langes Leben steht, genießt es einen hervorragenden Ruf, unter
Genießern ebenso wie unter Medizinern
und Ernährungsfachleuten. Ein regelmäßiger und reichlicher Konsum gilt als bedeutender Schutzfaktor gegenüber Arterio­
sklerose und Herzinfarkt, Schlaganfall, Alzheimer, Rheuma und Krebs.
Meist wird dies auf den cholesterinsenkenden Effekt der Ölsäure zurückgeführt, die
den Löwenanteil des Olivenöls ausmacht.
Doch diese Sichtweise greift viel zu kurz,
denn Olivenöl ist viel mehr als Ölsäure! Es
enthält nicht nur weitere Fettsäuren, sondern auch eine Vielzahl verschiedener natürlicher Begleitstoffe, die beim Pressen aus
dem Fruchtfleisch der Oliven ins Öl übergehen. Diese meist phenolischen Verbindungen schützen nicht nur das Öl vor dem Verderb, sie sind auch maßgeblich für seine gesundheitlichen Wirkungen verantwortlich.
Da wären etwa die Vanillin-, Coumar- oder
Kaffeesäure, aber auch Oleocanthal, Tyrosol
und Hydroxytyrosol, die allesamt entzündungshemmend wirken. Auch aus diesem
Grund wird natives Olivenöl als Schutzfaktor gegenüber rheumatischen und arteriosklerotischen Erkrankungen diskutiert,
die ja durch Entzündungsvorgänge unterhalten werden. Des Weiteren enthält es
Antioxidantien wie Apigenin und Luteolin,
die zum Schutz vor Herzinfarkt beitragen,
sowie Lignane, die als Krebsschutzstoffe
erforscht werden. Zudem fördert Olivenöl
den Gallefluss und mit ihm die Fettverdauung, was in der fettreichen KetoKüche sehr
von Vorteil ist.
Die leichte Bitternote des Olivenöls stammt
von den Iridoiden, die antioxidativ, entzündungshemmend, antimikrobiell, blutdrucksenkend und gefäßerweiternd wirken
und somit über zahlreiche gesundheitsförderliche Wirkungen verfügen: Sie tragen
zum Schutz von Herz und Gefäßen, vor
Bluthochdruck und Diabetes bei – und das
ganz ohne Ölsäure. Ihre Wirkungen ähneln
jenen der Omega-3-Fettsäuren, die ebenfalls Herz und Gefäße schützen. Olivenöl
enthält zwar kaum Omega-3-Fettsäuren,
doch offensichtlich kann es dies durch seine Begleitstoffe wettmachen. Da sie bei der
Raffination und industriellen Verarbeitung
konventioneller Öle weitgehend verloren
gehen, ist es wichtig, möglichst nur hochwertige native Olivenöle zu verwenden.
Die besten Qualitäten sind als »Natives Olivenöl extra«, »Olivenöl extra vergine« oder
Natives Olivenöl »aus erster Kaltpressung«
im Handel. Je nach Herkunft reicht die geschmackliche Vielfalt der grün-gelben Öle
von fruchtig-mild bis herb und scharf. So
ist für jeden Gaumen etwas dabei. Olivenöl
harmoniert hervorragend mit Zitrone und
mediterranen Kräutern wie Rosmarin, Fenchel und Thymian.
Da im Olivenöl einfach ungesättigte Fettsäuren dominieren, ist es lange haltbar und
bis ca. 190 °C erhitzbar. Auch kalt gepresste,
native Olivenöle können daher zum Braten
verwendet werden. Allerdings sollte man
kein Öl überhitzen, bis es qualmt, weil sich
dann ungesunde Zersetzungsprodukte
bilden.
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FRÜHSTÜCK, BROT & SNACKS
FRÜHSTÜCK, BROT & SNACKS
Omelett à la Tapas
Chorizo, Manchego und Oliven – das klassische Tapas-Trio macht
sich auch in diesem Omelett ganz hervorragend!
Zutaten für 2 Personen
50 g Chorizo (1 cm dick geschnitten)
30 g entsteinte grüne Oliven
25 g reifer Manchegokäse
2–3 Stiele glatte Petersilie (5 g Blättchen)
100 g Kirschtomaten
4 Eier (Größe M)
Salz
schwarzer Pfeffer aus der Mühle
1 EL Olivenöl (15 g)
¼ TL Chiliflakes
Pro Portion (ca.) kcal g Fett
g Eiweiß g KH
420 34 (73 E%)24
3,5
Zubereitung
Die Chorizo würfeln. Die Oliven abtropfen
lassen und in Ringe schneiden. Den Käse
reiben. Die Petersilie abbrausen, trocken
tupfen und hacken. Die Tomaten waschen,
trocken tupfen und halbieren, die Stielansätze dabei wegschneiden. Die Eier aufschlagen und gut verrühren, mit Salz und
Pfeffer würzen.
Das ÖL in einer Pfanne erhitzen, die Chorizo 1 Minute scharf anbraten. Die Tomaten
zugeben, unter Rühren 2 Minuten braten,
leicht salzen. Die Temperatur auf geringe
Hitze zurückschalten. Die Oliven untermischen, die Eimasse darübergießen. Sobald
die Masse an den Rändern leicht stockt, die
Pfanne schräg halten und das Omelett mit
dem Pfannenwender etwas anheben, damit noch flüssige Eimasse darunter fließen
kann.
Den Deckel auflegen und ca. 5 Minuten
bei sanfter Temperatur stocken lassen. Den
Käse über dem Omelett verteilen, mit aufgelegtem Deckel in ca. 1 Minuten schmelzen lassen.
Das fertige Omelett anrichten, mit Petersilie und Chiliflakes bestreuen.
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FRÜHSTÜCK, BROT & SNACKS
FRÜHSTÜCK, BROT & SNACKS
Pancakeburger mit Mozzarella
Hier kommt eine fleischlose Burgervariante, die geschmacklich auch
Nichtvegetarier überzeugt.
Zutaten für 8 Pancakes
(= 8 Brötchenhälften)
1 Ei (Größe M)
30 g Frischkäse (Doppelrahmstufe)
25 g gemahlene Mandeln
Meersalz
7,5 g Leinmehl
2 EL Wasser
¼ TL Backpulver (1 g)
4 TL Olivenöl (20 g)
2 TL geschälter Sesam (6 g)
Zutaten für die Füllung von 4 Burgern
60 g Tomatenmark
2 TL Olivenöl
½–1 TL Harissa
125 g Mozzarella
100 g Tomaten
Salz
schwarzer Pfeffer aus der Mühle
4 Stiele Basilikum (10 g Blättchen)
Pro Stück (ca.) 36
Zubereitung
Die Pancakes wie auf Seite 35 vorbereiten.
Das Tomatenmark mit Olivenöl, Harissa
und einer Prise Salz vermischen und auf
die 8 Pancakes (oder »Brötchenhälften«)
streichen. Den Mozzarella abtropfen lassen,
trocken tupfen und quer in 4 gleichmäßige
Scheiben schneiden. Die Tomaten waschen
und ebenfalls in Scheiben schneiden. Das
Basilikum abbrausen und trocken tupfen,
die Blättchen abzupfen.
Mozzarella und Tomaten auf 4 Pancakes
verteilen, mit Salz und Pfeffer würzen. Die
Basilikumblätter darüberlegen und mit den
restlichen Pancakes abdecken.
kcal g Fett
g Eiweiß g KH
250 22 (79 E%)11
2,8
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KALTE & WARME VORSPEISEN
KALTE & WARME VORSPEISEN
Aubergineninvoltini
Ein bisschen aufwendiger sind diese Involtini schon – dafür wirklich
köstlich und eine absolut gästetaugliche Vorspeise.
Zutaten für 2 Personen
1 Aubergine (davon 200 g)
Salz
60 g rote Zwiebeln (geschält 50 g)
1–2 Knoblauchzehen (geputzt 5 g)
1/2 Bund glatte Petersilie (10 g Blättchen)
3 Stiele Thymian (5 g Blättchen)
20 g Walnusskerne
2 EL Olivenöl (30 g)
Vanillepfeffer aus der Mühle
1 TL Sumach
½ TL Zimtblüten (frisch gemahlen oder
Ceylonzimt)
Chili Ancho (ersatzweise Cayenne)
75 g weicher Ziegenfrischkäse (Becher)
Pro Portion (ca.) kcal g Fett
g Eiweiß g KH
340 30 (79 E%)10
7,7
Zubereitung
Die Aubergine waschen, den Stielansatz
wegschneiden. Längs eine »Kappe« wegschneiden, anschließend 4 Scheiben à 5 mm
herunterhobeln. Den Rest der Aubergine
anderweitig verwenden, z. B. für Ratatouille.
Die Scheiben nebeneinander legen, salzen
und bis zur Verwendung stehen lassen. Zwischendurch wenden und auch von der anderen Seite salzen. Die »Kappe« dünn schälen und sehr klein würfeln. Ebenfalls salzen
und stehen lassen. Zwiebeln und Knoblauch
schälen und klein würfeln. Petersilie und
Thymian abbrausen, trocken tupfen, einige
Blättchen ganz lassen, den Rest hacken. Die
Walnusskerne nicht zu fein hacken.
Die Zwiebeln in 1 EL Öl in ca. 5 Minuten glasig anschwitzen. Die gehackten Auberginen
abbrausen und in einem sauberen Küchentuch kräftig ausdrücken. Zu den Zwiebeln
geben und unter gelegentlichem Rühren
10 bis 12 Minuten braten. Knoblauch und
Walnüsse zugeben und kurz mitbraten. Die
Mischung mit Salz, Pfeffer, Sumach, Zimtblüten und Chili oder Cayenne pikant abschmecken. Die gehackten Kräuter untermischen.
Die Auberginenscheiben abbrausen, um das
Salz zu entfernen, dann zwischen Lagen von
Küchenpapier auspressen und nacheinander
im restlichen Öl 3 bis 4 Minuten braten, dabei öfter wenden. Die Auberginenscheiben
mit Ziegenfrischkäse bestreichen, jeweils ¼
der Mischung darauf verteilen. Die Scheiben
von der schmalen Seite her aufrollen und
mit der Naht nach unten auf einer Platte anrichten. Mit Petersilien- und Thymianblättchen bestreuen.
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SALATE
SALATE
Fenchel-Minz-Salat mit Pistazien
Mediterrane Aromen in Bestform – dieser Salat lässt sommerliche
Stimmung aufkommen!
Zutaten für 2 Personen
1–2 Fenchelknollen (geputzt 150 g)
3 EL Olivenöl (45 g)
Salz
schwarzer Pfeffer aus der Mühle
1 Miniromanasalat (geputzt 100 g)
1 Bund frische Minze (20 g Blättchen)
2 Frühlingszwiebeln (geputzt 30 g)
40 g grüne Pistazienkerne
1 TL Zitronenabrieb (5 g)
1 EL Apfelessig (15 g)
Pro Portion (ca.) kcal g Fett
g Eiweiß g KH
355 33 (84 E%)7
7,7
Zubereitung
Den Fenchel putzen und waschen. Das Fenchelgrün hacken und beiseitelegen. Den
Strunk und die Stiele entfernen, den Fenchel in hauchdünne Scheiben hobeln und
in 1 ½ EL Öl unter gelegentlichem Rühren
in 4 bis 5 Minuten bissfest braten. Salzen
und pfeffern.
Inzwischen den Romana waschen, trocken tupfen, in Streifen schneiden und auf
einer Platte oder 2 Tellern verteilen. Die
Minze abbrausen und trocken tupfen, die
Blättchen abzupfen. Die Hälfte der Minzblätter mit dem Fenchel auf dem Salat
verteilen. Die Frühlingszwiebeln putzen,
schräg in dünne Scheiben schneiden und
darüberstreuen.
Die Pistazien grob hacken. Die restliche
Minze fein hacken und mit der Hälfte der
Pistazien und der Zitronenschale im Mörser fein zerstampfen. Mit Essig, restlichem
Öl, Salz und Pfeffer zu einem Dressing
verrühren.
Das Dressing über den Salat geben, die
restlichen Pistazienkerne darüberstreuen.
84
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HAUPTGERICHTE VEGETARISCH
HAUPTGERICHTE VEGETARISCH
Blumenkohl Arrabiata
Nudeln gehören leider nicht in die KetoKüche – aber auf den würzigscharfen Geschmack von »Arrabiata« muss man deshalb nicht
verzichten: So schön scharf schmeckt Blumenkohl richtig aufregend!
Zutaten für 2 Personen
Inzwischen den Blumenkohl über Dampf
in 4 bis 5 Minuten (abhängig von der Größe
der Röschen) knapp garen. Etwas ausdampfen lassen, salzen und mit Tomatencreme
mischen. Mit Parmesan bestreuen, mit den
Basilikumblättern garnieren.
½ Blumenkohl (350 g geputzte Röschen)
200 g Tomaten
1–2 Knoblauchzehen (geschält 5 g)
1 große rote Chilischote (geputzt 20 g)
2–3 Stiele Basilikum (3 g Blättchen)
2 EL Olivenöl (30 g)
Tipp
40 g Tomatenmark
Der Blumenkohl schmeckt auch kalt als Sa100 ml Gemüsebrühe (aus Pulver oder
lat. Dann den Parmesan weglassen, dafür
Fond)
100 g Feta klein krümeln und untermischen.
Salz
schwarzer Pfeffer aus der Mühle (0,5 g)
Pro Portion (ca.) kcal g Fett
g Eiweiß g KH
1 Msp. Cayenne
350 28 (72 E%)14
10,2
20 g Parmesan (frisch gerieben)
Pro Portion (ca.) kcal g Fett
g Eiweiß g KH
250 19 (68 E%)10
9,8
Zubereitung
Den Blumenkohl putzen und in gleichmäßige, ca. 2 cm kleine Röschen teilen. Abbrausen und abtropfen lassen. Die Tomaten
waschen und klein würfeln, die Stielansätze
dabei entfernen. Den Knoblauch schälen
und fein hacken. Die Chilischote längs
halbieren, entkernen, abspülen und fein
hacken. Das Basilikum abbrausen, die Blättchen abzupfen.
Knoblauch und Chili im Öl anschwitzen.
Die Tomaten zugeben, ca. 3 Minuten offen
köcheln lassen. Das Tomatenmark zugeben,
unter Rühren anrösten, mit der Brühe ablöschen. Leise köcheln lassen, bis die Sauce
eindickt (der Blumenkohl kann die Brühe
nicht wie Pasta aufsaugen, deshalb sollte
die Sauce mehr eine dickliche Creme sein).
Salzen, pfeffern und je nach gewünschter
Schärfe mit Chiliflakes würzen.
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HAUPTGERICHTE MIT FLEISCH
HAUPTGERICHTE MIT FLEISCH
Putenleber mit Sherry & Minze
Mindestens so gut wie in der Tapas-Bar …
Zutaten für 2 Personen
100 g Zwiebeln (geschält 90 g)
3 EL Olivenöl
300 g Putenleber (geputzt 250 g)
2 TL Leinmehl (7 g)
Salz
schwarzer Pfeffer aus der Mühle
60 ml Sherry (dry)
60 ml Brühe (oder Wasser)
3–4 Stiele Minze (10 g Blättchen)
Pro Portion (ca.) kcal g Fett
g Eiweiß g KH
415 31 (67 E%)29
4,5
Zubereitung
Die Zwiebeln schälen, längs halbieren und
quer in Streifen schneiden. In 2 EL Öl anschwitzen und sanft braten, bis sie weich
sind und kaum Farbe angenommen haben.
Inzwischen die Lebern putzen, alle Sehnen,
Adern und sehr weiches Gewebe wegschneiden. Kalt abbrausen, trocken tupfen
und in ca. 1 cm dicke Streifen schneiden.
Die Zwiebeln mit einer Schaumkelle aus der
Pfanne nehmen und beiseitestellen. Restliches Öl in die Pfanne geben und erhitzen
(gute Mittelhitze).
Das Leinmehl in ein Sieb geben und über
die Leberstreifen stäuben. Kurz durch­
kneten und sofort anbraten. Ca. 4 Minuten
rührbraten, dann die Zwiebeln zurück in
die Pfanne geben, mit der Leber mischen,
salzen und pfeffern.
Mit dem Sherry ablöschen und aufkochen.
Durch die starke Bindungsfähigkeit des
Leinmehls wird die Sauce schnell sämig.
So viel Brühe oder Wasser zugeben, bis die
gewünschte Konsistenz erreicht ist. Weitere
3 bis 4 Minuten köcheln lassen, bis die Lebern gar, aber innen noch rosa sind. Inzwischen die Minze abbrausen, trocken tupfen
und hacken. Vor dem Servieren unter die
Leber mischen bzw. darüberstreuen.
Dazu passen
ƒƒ Selleriepüree (Seite 164)
ƒƒ Zucchinihummus (Seite 61)
ƒƒ Mandel-»Polenta« (Seite 161)
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Bettina Matthaei
KetoKüche mediterran
90 kohlenhydratarme Gerichte rund um das Mittelmeer
180 Seiten, kart.
erschienen 2016
Mehr Bücher zu Homöopathie, Alternativmedizin und gesunder Lebensweise www.narayana-verlag.de
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