3. Seminar – Magen und Darm

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3. Seminar – Magen und Darm
Erarbeitet von Leif, Lena, Katja, Marcus, Ulrich
3. Seminar – Magen und Darm Angaben mit [P] beziehen sich auf „Prometheus – Hals und innere Organe“ vom Thieme Verlag, 1. Auflage. Angaben mit [LR] beziehen sich auf „Taschenlehrbuch Histologie“ von Lüllmann‐Rauch im Thieme Verlag, 2. Auflage. Allgemeines Verdauungssystem ‐
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besteht aus: o Verdauungskanal ƒ Kopfdarm (s.u.) ƒ Rumpfdarm (s.u.) o einmündende Drüsen ƒ Mundspeicheldrüsen ƒ Bauchspeicheldrüsen ƒ Leber Kopfdarm: o Cavitas oris (Mundhöhle): Vestibulum oris, Cavitas oris propria, Fauces o Pharynx (Rachen): Pars nasalis, Pars oralis, Pars laryngea Rumpfdarm: o Oesophagus (Speiseröhre) o Gaster (Magen) o Intestinum tenue (Dünndarm): Duodenum, Jejunum, Ileum o Intestinum crassum (Dickdarm): Caecum, Colon, Rectum, Canalis analis Magen: ‐
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Magensaft besteht im Wesentlichen aus Salzsäure (Parietalzellen), Pepsinen (Hauptzellen), Muzine (Nebenzellen) Cardia liegt auf Höhe Th10, Pylorus liegt auf Höhe L1 Drüsen sondern (insgesamt) in Ruhe 10 ml/h ab, bei Nahrungsaufnahme bis zu 1000 ml/h; insgesamt täglich 2‐3 l Magen‐pH ca. 2 – 2,5 Sekretion ausgelöst von o Erwartung → N. vagus (kephale Phase) o Einfluss der Nahrung auf Magenwand (gastrische Phase) o Weiterleiten des Magenbreis (Chymus) in Dünndarm (intestinale Phase) der Magen von Neugeborenen produziert keine Salzsäure um die Antikörper in der Muttermilch nicht zu zerstören; erste Magensäure wird im 3. Monat produziert Darm: ‐
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ca. 8m lang; Verhältnis zur Körperlänge ca. 6:1 Oberfläche ca. 400‐500 m2 täglicher Ein‐ /Ausstrom des Darms: ca. 10l negative Flüssigkeitsbilanz bei Kindern → Somnolenz, Fieber - 1 - 3. Seminar – Magen und Darm
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Magenentwicklung ‐
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([P] S. 178) die Magenentwicklung findet ab der 5. Woche statt und ist hauptsächlich durch Größenwachstum (besonders an der Curvatura major (s.u.)) und 2 charakteristische Drehungen gekennzeichnet frühes Wachstum ‐
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Magen im Halsbereich angelegt, sinkt mit Herz und Zwerchfell ab (→ Verlängerung der Speiseröhre) ab 5. Woche: spindelförmige Erweiterung im unteren Abschnitt des Vorderdarms hintere Wand der „Spindel“ wächst schneller als vordere Wand o hinten entsteht Ausbuchtung → „Curvatura major“ o vorne entsteht konkave Krümmung → „Curvatura minor“ Drehungen des Magens ‐
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([P] Abb. 2.1 C d) Magen dreht sich zuerst im Uhrzeigersinn um die Längsachse (ca. 90°) → vorher dorsale Seite zeigt nun nach links → vorher ventrale Seit zeigt nun nach rechts o bei Drehung werden Organanlagen dorsal von Magenanlage (Milz, Pankreas) nach lins gezogen, Organanlagen ventral von Magenanlage (Leber) nach rechts ([P] Abb. 2.1 C a,b,c) o N. vagi werden in Drehung einbezogen: ƒ rechter Vagusstamm → Truncus vagalis posterior ƒ linker Vagusstamm → Truncus vagalis anterior dann leichte Drehung um die Sagittalachse (ca 30°); leichte Verlagerungen: o Cardia etwas nach links, liegt nun links der Wirbelsäule o Curvatura major sinkt etwas ab o Curvatura minor zeigt nach rechts oben o Pylorus wird etwas angehoben, liegt nun rechts der Wirbelsäule Belegzellen des Magens: Morphologie, Lage, Funktion und Regulation (Acetylcholin, Histamin und Gastrin) ‐
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Belegzellen = Parietalzellen pH der sezernierten Salzsäure maximal zwischen 0,8 – 1,5 vor allem im Fundus und Corpus des Magens intrinsischer Faktor schützt Vitamin B12 vor Zersetzung in Duodenum und Jejunum (kann erst im terminalen Ileum resorbiert werden) Abbildungen siehe [LR] Abb. 16.4, 16.5, 16.6 Morphologie ‐
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Basis beult sich in die Lamina propria zurück → Zellen wirken wie Basal aufgesetzt ([LR] Abb. 16.4 a) → „Belegzellen“ apikale Membran ist eingestülpt, bildet „intrazelluläre Canalinculi“ o Canalinculi sind mit Mikrovilli versehen, in deren Membran die H+/K+‐ ATPase sitzt → pumpt H+ gegen Gefälle ins Drüsenlumen (im Austausch gegen K+); Gradient ph 7 → ph 1 = 1 : 1.000.000 Parietalzellen haben hohen Mitochondriengehalt → azidophil - 2 - 3. Seminar – Magen und Darm
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Lage ‐
liegen im Drüsenhals und im Drüsenhauptteil der sezernierenden Drüsen des Magens ([LR] Abb. 16.4 a) Funktion ‐
sezernieren Salzsäure und „intrinischen Faktor“ o Salzsäure: Zersetzung der Nahrung o intrinsischer Faktor: für Vitamin B12‐ Resorption im Ileum Regulation ‐
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reguliert durch vegetatives Nervensystem, ENS und Enterohormone wird ein Stimulans gehemmt kommt das gesamte System zum erliegen Stimulation: o Acetylcholin (Parasympatikus) o Histamin (benachbarte ECL‐ Zellen [enterochromaffin‐like cells]) o Gastrin (G‐ Zellen der Pylorusdrüsen und Duodenaldrüsen) o Acetylcholin und Gastrin stimulieren Sekretion auch sekundär über Anregung der ECL‐ Zellen Hemmung: o Somatostatin (D‐ Zellen der Magenmukosa) o Prostaglandin E2 (Stromazellen der Mukosa) Klinik ‐
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zur Drosselung der Säureproduktion: Blockade der Histaminrezeptoren oder Hemmung der Protonenpumpen (z.B. Omeprazol) Verlust der Parietalzellen: o Mangel an Magensäure (Anazidität) o Fehlen des intrinsischen Faktor → Vitamin B12‐ Mangel → Störung der Blutbildung Intraperitoneal, primär und sekundär retroperitoneal gelegene Organe Begriffsklärungen: ‐
Peritoneum = „Bauchfell“; seröse Haut, Oberfläche ca. 2 qm (entspricht Körperoberfläche) o Peritoneum viscerale = die Organe überziehend; I: autonomes Nervensystem o Peritoneum parietale = die Wand auskleidend; I: N. phrenicus (Teil, d. an das Diaphragma grenzt), Nn. spinales o Meso: verbindet intraperitoneal gelegene Organe mit dorsaler Abdomemwand, nach jeweilgen Organ benannt o. als Ligament bezeichnet (z. B. Mesocolon transversum) ƒ Mesenterialwurzel: am Übergang viszerales‐ parietales Blatt; hier treten Leitungsbahnen an jeweiligen Organe heran ‐
Peritonealhöhle: kapillärer Verschiebespalt zw. intraperit. Organen und der von parietalen Peritoneum ausgekleideten Wand o Cavitas peritonealis abdominalis o Cavitas peritonealis pelvis ‐
Peritonealflüssigkeit: gewährleisten d. Verschieblichkeit d. intraperitoneal gelegenen Organe untereinander u. gegenüber den Wänden - 3 - 3. Seminar – Magen und Darm
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Klinik: gesteigerte Flüssigkeitsansammlung = Azites Lagebeziehungen -
intraperitoneal = innerhalb der Peritonealhöhle gelegen o Organ allseits von Perit. visc. überzogen o mit Spatium extraperitoneale über ein Meso verbunden (s.o.) o
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Organe der Cavitas abdominalis: ƒ Magen ƒ Jejunum ƒ Ileum ƒ Colon transversum ƒ Colon sigmoideum ƒ Leber ƒ Milz Cavitas pelvis: ƒ Uterus ƒ Tubae sekundär intraperitoneale Organe
ƒ Ovariae extraperitoneal = außerhalb d. Peritonealhöhle gelegen o retroperitoneal: = im Retroperitonealraum (Spatium retroperitoneale) ƒ hinter dem Peritoneum parietale ƒ Organe ventral von Peritoneum parietale überzogen ƒ primär retroperitoneal: • Niere • Nebenniere • Ureter ƒ sekundär retroperitoneal: Organe , die während der Entwicklung zunächst intraperitoneal liegen, dann durch Verlagerung der Organanlage in retroperitoneale Lage kommen • Pankreas • Duodenum [Pars superior liegt intraperitoneal] • Colon ascendens u. descendens o subperitoneal = Spatia retroinguinalis u. retropubicum ƒ unter dem Peritoneum paritale ƒ Organe von oben mit Peritoneum parietale überzogen • Harnblase • Rektum • ♂ Prostata; Glandula vesicula • ♀ Cervix uteri - 4 - 3. Seminar – Magen und Darm
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Mikroskopische Differentialdiagnose: Jejunum, Ileum, Colon allgemeiner Wandaufbau des Darms -
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[LR] Abb. 16.8 b Schleimhaut mit Unterabteilungen Mukosa: o Lamina epithelialis mucosae. (einschichtiges Zylinderepithel) o Lamina propria mucosae (Zellreiches Bindegewebe mit retikulären Fasern o Lamina muscularis mucosae (glatte Muskelzellen) Submukosa: besteht aus lockerem Bindegewebe, führt Blut‐, Lymphgefäße und Nervengeflechte Muskularis: besteht aus glatter Muskulatur, mit Unterabteilungen o Ringmuskelschicht (innen) o Längmuskelschicht (außen) Serosa: = Peritoneum viscerale, mit Subserosa (oder Adventitia, wenn Serosa fehlt) Dünndarm -
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Mukosa und Submukosa bilden Ringfalten (halbkreisförmig bis zu 1cm hoch in das Lumen stehend; quer zur Längsachse; [LR] Abb. 16.8; werden mit zunehmender Entfernung zum Mund kleiner ausgekleidet mit einschichtigem Zylinderepithel mit Bürstensaum (Enterozyten) und Becherzellen besitzt Zotten (80 – 100 μm) und Krypten Duodenum: o BRUNNER‐ Drüsen (muköse, tubuloalveolare Drüsen in großen Gruppen angeordnet, Ausführungsgänge münden in Krypten) in der Submukosa und Mukosa; bilden Schleim und Puffer gegen Magensaft o keine Ringfalten im Bulbus duodeni Ileum: o Lymphfollikel der PEYER‐ Plaques in der Lamina propria und Submukosa o Epithel über Gipfeln der Follikel enthält M‐ Zellen (transzytieren Antigene) Jejunum: o keine Besonderheiten Dickdarm keine Zotten, nur Krypten (dichter und tiefer als im Dünndarm) mit vielen Becherzellen Mukosa ist einschichtiges hochprismatisches Epithel aus Enterozyten mit kurzen Mikrovilli (Colonozyten) im Kryptengrund sitzen Stammzellen; frische Zellen wandern aufwärts in Krypten im Colon keine durchgehend geschlossene Längsmuskulatur bei fixierter Kontraktion der Ringmuskulatur besteht Verwechslungsgefahr mir permanenten Ringfalten des Dünndarms Becherzellen schmieren den Kot (ermöglicht Transport) - 5 - 3. Seminar – Magen und Darm
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Äste und Versorgungsgebiete der Aa. mesentericae sup. et inf. A. mesenterica sup. -
[P] S. 268/269 entwicklungsgeschichtlich: Mitteldarm entspringt unterhalb des Truncus coeliacus aus der Aorta abdominalis (in Höhe von L1) Versorgungsgebiet: Dünndarm, Teile des Pancreas, Dickdarm bis CANNON‐BÖHMscher‐Punkt (bei Flexura coli sinstra) Äste: o A. pancreaticoduodenalis inf. o A. colica media o Aa. jejunales et ileales (ca. 14‐20) o A. ileocolica ƒ A. caecalis ant. et post. ƒ A. appendicularis o A. colica dextra o A. colica media A. mesenterica inf. -
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[P] S. 270/271 entwicklungsgeschichtlich: Enddarm entspringt ca. 5 cm oberhalb der Bifurcatio aortae aus der Aorta abdominalis (in Höhe von L3/L4) nach links Versorgungsgebiet: Dickdarm ab CANNON‐BÖHMscher‐Punkt bis Rektum Äste: o A. colica sinistra o Aa. sigmoideae o A. rectalis superior zw. A. colica media und A. colica sinsistra: RIOLAN‐Anastomose und DRUMMOND‐ Anastomose(beide in der Gegend der Flexura coli sinistra) BÜHLER’sche Anastomose: zwischen A. pancreatica superior und inferior - 6 - 
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