aller unbesicherten Refinanzierungsquellen am Geld

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DZ BANK
GESCHÄFTSBERICHT 2014
KONZERNLAGEBERICHT
CHANCEN- UND RISIKOBERICHT
aller unbesicherten Refinanzierungsquellen am Geldmarkt, das auch Geschäfte mit eng an die Unternehmen des Sektors Bank gebundenen Firmenkunden,
institutionellen Kunden und Kundenbanken umfasst.
Das Risiko des zeitweiligen Wegfalls der unbesicherten Refinanzierung durch institutionelle Anleger wird
dagegen nicht akzeptiert und ist Gegenstand der relevanten Stressszenarien.
Um auch im Krisenfall zahlungsfähig zu bleiben, werden Liquiditätsreserven in Form von liquiden Wertpapieren vorgehalten. Refinanzierungspotenziale am
besicherten und unbesicherten Geldmarkt werden
durch eine breite Diversifikation der nationalen und
internationalen Kundenbasis, bestehend beispielsweise
aus Firmenkunden, institutionellen Kunden oder
Kundenbanken, gewährleistet. Dies erfolgt durch
aktive Markt- und Kundenbetreuung, intensive Pflege
von Kundenbeziehungen sowie die gute Reputation
am Geldmarkt. Darüber hinaus stellen die Volksbanken und Raiffeisenbanken eine wesentliche und stabile
Refinanzierungsquelle dar.
Die Liquiditätsrisikostrategie wird konsistent zur Geschäftsstrategie erstellt und in diesem Rahmen mindestens jährlich überprüft und im Bedarfsfall angepasst.
15.3. ORGANISATION, VERANTWORTUNG UND
RISIKOBERICHTSWESEN
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des Haupthauses in Frankfurt und durch die Treasuries der Auslandsfilialen, wobei Frankfurt die primäre
Verantwortung trägt.
Das Liquiditätsrisikocontrolling im Sektor Bank
wird über den Arbeitskreis Konzernrisikosteuerung
abgestimmt und unabhängig von den für die Liquiditätsrisikosteuerung zuständigen Einheiten im Risikocontrolling der DZ BANK durchgeführt. Hierbei
werden die auf Basis von gruppeninternen Vorgaben
durch die Tochterunternehmen ermittelten Risikoinformationen zu einer Sektorsicht zusammengeführt.
Die aus der CRR resultierenden aufsichtlichen Liquiditätsmeldegrößen werden durch den Unternehmensbereich Konzern-Finanzen für die DZ BANK ermittelt
und unter Berücksichtigung der entsprechenden Werte
der Tochterunternehmen auf Ebene des Sektors Bank
zusammengeführt.
15.3.2. Risikoberichtswesen
Die Liquidität bis zu 1 Jahr und die strukturelle
Liquidität werden auf täglicher Basis den für die Liquiditätsrisikosteuerung und das Liquiditätsrisikocontrolling zuständigen Vorstandsdezernenten der
DZ BANK berichtet. Der Gesamtvorstand wird
monatlich über die aktuelle Situation zum Liquiditätsrisiko und zu den aufsichtlichen Meldegrößen sowie
über die Entwicklung des vergangenen Monats
informiert.
15.3.1. Organisation und Verantwortung
Die strategischen Rahmenvorgaben für das Management des Liquiditätsrisikos für die Unternehmen
des Sektors Bank werden durch das Group Risk and
Finance Committee verabschiedet. Auf Ebene der
DZ BANK ist hierfür das Treasury und das Kapital
Komitee zuständig. Darauf aufbauend wird die Liquiditätsrisikosteuerung im Sektor Bank über den
Arbeitskreis Markt abgestimmt.
Die Liquiditätsrisikosteuerung der Unternehmen
des Sektors Bank erfolgt im Group Treasury der
DZ BANK und in den einzelnen Tochterunternehmen. Hierzu werden die einzelnen Unternehmen
durch die DZ BANK mit Refinanzierungsmitteln
versorgt (Gruppenrefinanzierung) oder sie tauschen
Zahlungsmittel über die DZ BANK untereinander
aus (Group Clearing). Die Liquiditätsrisikosteuerung
innerhalb der DZ BANK erfolgt durch das Treasury
Die für die Steuerung des Liquiditätsrisikos zuständigen Einheiten im Treasury der DZ BANK und in den
Tochterunternehmen erhalten ebenfalls auf täglicher
Basis Detailaufstellungen, die den Beitrag der jeweiligen Einzelpositionen zur Gesamtposition zeigen.
Das Group Risk and Finance Committee wird quartalsweise über das Liquiditätsrisiko des Sektors Bank
und der einzelnen Gruppenunternehmen unterrichtet.
In den Unternehmen des Sektors Bank existieren
entsprechende Berichtsverfahren, die die Steuerung
und Überwachung des Liquiditätsrisikos auf Einzelunternehmensebene unterstützen.
Die größten Liquiditätsgeber der DZ BANK am unbesicherten Geldmarkt werden auf täglicher Basis an
das Group Treasury und monatlich an das Treasury
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und Kapital Komitee und an den Gesamtvorstand berichtet. Die Berichterstattung differenziert
nach Kunden und Banken und bezieht sich auf die
DZ BANK in Frankfurt und auf jede Auslandsniederlassung. Mögliche Konzentrationsrisiken hinsichtlich
der Liquiditätsgeber können hierdurch frühzeitig
transparent gemacht werden.
15.4. RISIKOMANAGEMENT
15.4.1. Liquiditätsrisikomessung
INTRADAY-LIQUIDITÄT
Die Intraday-Liquidität wird im Rahmen der fortlaufenden Disposition der bei Zentral- und Korrespondenzbanken im In- und Ausland geführten Konten durch
die für die Liquiditätsrisikosteuerung zuständigen Einheiten der Unternehmen des Sektors Bank sichergestellt
und überwacht. Hierzu werden in der DZ BANK für
jeden Geschäftstag die innertägigen Zahlungsflüsse,
aufgeteilt nach Tageszeitintervallen, sowie die zur Ausführung der Zahlungen notwendigen Sicherheiten
gemessen. Dadurch können mögliche tageszeitbezogene
Zahlungskonzentrationen frühzeitig identifiziert werden. Die Messergebnisse dienen auch zur Modellierung
des Sicherheitenbedarfs aus der Intraday-Liquidität im
Rahmen der Messung des Liquiditätsrisikos.
Innerhalb des Sektors Bank sind in der DZ BANK
die bedeutendsten innertägigen Zahlungsströme zu
verzeichnen.
LIQUIDITÄT BIS ZU 1 JAHR
Die DZ BANK verwendet zur Ermittlung des Liquiditätsrisikos für den Zeithorizont von 1 Jahr ein institutseigenes Liquiditätsrisikomess- und -steuerungsverfahren, das von der BaFin gemäß § 10 der
Liquiditätsverordnung (LiqV) zur Beurteilung der
ausreichenden Liquidität nach § 2 LiqV anstelle des
aufsichtsrechtlichen Standardverfahrens zugelassen
worden ist.
Das interne Liquiditätsrisikomodell dient auch zur
Ermittlung des Liquiditätsrisikos auf Ebene des Sektors Bank. Mit dem Verfahren, in das alle für das
Liquiditätsrisiko bedeutenden Unternehmen des Sektors Bank integriert sind, werden täglich neben einem
Risikoszenario vier Stressszenarien simuliert. In dem
Modell werden auch die aus der kurzfristigen Refinanzierung der ABCP-Programme entstehenden
Liquiditätsrisiken berücksichtigt.
Je Szenario wird die Kennzahl Minimaler Liquiditätsüberschuss errechnet, die den Überhang an Zahlungsmitteln quantifiziert, der bei sofortigem Eintreten des
Szenarios innerhalb des nächsten Geschäftsjahres mindestens vorhanden wäre. Zu diesem Zweck werden die
kumulierten Liquiditätsflüsse (Forward Cash Exposure) den verfügbaren Liquiditätsreserven (Counterbalancing Capacity) taggenau gegenübergestellt. Die
kumulierten Liquiditätsflüsse umfassen sowohl erwartete als auch unerwartete Zahlungen. Die verfügbaren
Liquiditätsreserven beinhalten Salden auf Nostrokonten, liquide Wertpapiere und unbesicherte Refinanzierungskapazitäten bei Kunden und Banken. Durch die
Berücksichtigung der verfügbaren Liquiditätsreserven
wird bereits bei Ermittlung des minimalen Liquiditätsüberschusses die Liquiditätswirkung der Maßnahmen berücksichtigt, die zur Liquiditätsgenerierung
in den jeweiligen Szenarien durchgeführt werden
könnten. Zu den Maßnahmen zählt beispielsweise die
besicherte Refinanzierung der Wertpapierbestände
am Wertpapierpensionsgebermarkt.
Das Risikoszenario spiegelt die aktuellen Marktund Unternehmensgegebenheiten wider und berücksichtigt damit die üblichen Schwankungen der Zahlungsflüsse.
Stresstests werden anhand von vier der Limitierung
unterliegenden Szenarien (Downgrading, Unternehmenskrise, Marktkrise und Kombinationskrise)
sowohl für die kumulierten Liquiditätsflüsse als auch
für die verfügbaren Liquiditätsreserven durchgeführt.
Die Stressszenarien betrachten sowohl marktbezogene
als auch institutseigene Ursachen. Darüber hinaus
wird eine Kombination von markt- und institutsspezifischen Ursachen betrachtet. Im Bereich der institutsspezifischen Ursachen, wie einer nachteiligen
Veränderung der eigenen Reputation, wird beispielsweise unterstellt, dass eine unbesicherte Refinanzierung bei Kunden und Banken im Prognosezeitraum
von 1 Jahr nur noch sehr eingeschränkt möglich ist.
Jedes Stressszenario stellt, bezogen auf das simulierte
Ereignis, eine schwerwiegende Verschlechterung der
Rahmenbedingungen dar.
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