200702 WOHNEN UND LEBEN "AM MÜGGENBERG" ARNSBERG - NEHEIM ENTWURFSKONZEPT Gegenstand dieser Entwurfsaufgabe ist die Entwicklung eines Wohnquartiers für Menschen aller Altersstufen, mit unterschiedlichen Bedürfnissen und aus verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen. Das zu entwickelnde Gebiet liegt auf dem Müggenberg in der Stadt Arnsberg, im Stadtteil Neheim, dieser ist ein mit guter Infrastruktur ausgestatteter Ortsteil. Das inhaltliche Konzept umfasst zum einen das gemeinsame Wohnen der Generationen und auch den Aspekt der Integration verschiedener Gesellschaftsgruppen. Das bedeutet, das in dem geplanten Wohnquartier nicht nur alte und junge Menschen eines Familienverbandes zusammen wohnen, sondern dies durch eine Mischung aus Singlen, Paaren, Familien, Behinderte, Senioren und Alleinerziehenden erweitert werden soll. Die so entstehende Gemeinschaft ist geprägt von der Solidarität untereinander und bringt für jeden einzelnen Vorteile mit sich, die eine „normale“ Wohnbebauung nicht bieten kann. Die Ältere Generation kann Ihre sozialen Bindungen erhalten und sogar verbessern und dadurch dem „Alleinsein im Alter“ entgehen. Sie erhält sinnvolle Aufgaben innerhalb der Gruppe wie z.B. Hausaufgabenbetreuung, Babysitten, gemeinsame Veranstaltungen. Trotzdem können Sie weiter-hin Ihre Selbstständigkeit und Unabhängigkeit, sowie Ihre nötige Distanz einhalten, werden im Notfall aber von den jüngeren Bewohnern unterstützt (Einkaufshilfe, Organisation/Kontrolle von professioneller Pflege). Auch für die jüngere Generation ergibt sich eine Reihe von Vorteilen. So erfüllt sich bei den Kleinfamilien/Alleinerziehenden der Wunsch, dass Ihre Kinder nicht alleine aufwachsen, sondern in der Gemeinschaft mit anderen Kindern. Diese lernen und erleben das nachbarschaftliche Miteinander anstatt dem anonymen Gegeneinander im typischen sozialen Wohnungsbau (Erziehungsvorteil). Berufstätige Familien/Alleinerziehende können die Hilfe der Älteren zur Kinder-betreuung annehmen. Zu diesen individuellen Vorteilen ergeben sich außerdem weitere für die Gesellschaft. Der Teufelskreislauf „alt-alleinpflegebedürftig-Heimeinweisung“ wird so durchbrochen und ermöglicht einen humanen Umgang mit der Pflegebedürftigkeit. Die möglichst lange Selbstständigkeit und das Mithelfen der nachbarschaftlichen Gemeinschaft erspart, außerdem langfristig der Gesellschaft erhebliche Kosten und Probleme. So kann diese Quartiersform einen Beitrag leisten kann, die gesellschaftlichen Probleme, die aufgrund der demographischen Entwicklung (2000 - 22% über 60, 2050 - 36% über 60) entstanden sind und sich in den nächsten Jahrzehnten noch verschärfen, zu lösen. Um das Funktionieren dieser Art von Gemeinschaft zu ermöglichen, muss die Architektur bestimmte Vorraussetzungen beachten. Neben dem zu schaffenden besonderen Ort, mit dem sich die Bewohner eindeutig identifizieren können, müssen funktionale Elemente erfüllt werden. Es muss eine möglichst große Durchmischung der Wohnungsgrößen und -typen vorhanden sein, um jeder oben genannten Gruppe geeigneten Wohnraum zur Verfügung zu stellen. Dieser muss, ebenso wie die Erschließung und die Außenanlagen möglichst barrierefrei ausgeführt werden, um mögliche Hindernisse für Rollstuhlfahrer und gehbehinderte Menschen zu minimieren. Ein wichtiger Aspekt ist die Gestaltung der Erschließungsflächen, der Außenanlagen und Gemeinschaftsflächen, da diese einen sehr wichtigen Beitrag für das alltägliche gemeinschaftliche Leben leisten können und müssen. Aus diesem Grund sollen sie als Kommunikationsfläche mit hoher Aufenthaltsqualität ausgebildet werden. Einrichtungen für die Gemeinschaft, wie z. b. der Gemeinschaftsraum, das Quartiersbüro, Terrassen, Café, Spielplatz etc. werden am zentralen Ort des Quartierhauses positioniert. Die gewählte städtebauliche Struktur erfüllt einerseits die Forderung nach einer hohen Nachverdichtung mit qualitativ hochwertigen Wohnungen und andererseits dem besonderen Ort für die Gemeinschaft, indem sie einen eindeutigen zentralen Ort schafft, der die nötige Identifikationsmöglichkeit mit dem Quartier und seinen Bewohnern schafft und gleichzeitig als Kommunikationsbereich dient. Die Flächen westlich und östlich der Hardenbergstraße werden mit max. 3-geschossigen Mehrfamilien- und Einfamilienhäuser bebaut. Diese als Punkthäuser ausformulierten Gebäude werden in 4 Reihen gestellt, und versetzt, an zwei neu gebildeten Wohnwegen, positioniert. Dadurch, und durch die gewählte Höhenstaffelung, bleiben die Sichtverbindungen zum Tal weiterhin bestehen und die dazwischen liegenden Freiflächen ermöglichen eine fußläufige Verbindung durch das gesamte Quartier. Der Quartiersmittelpunkt wird als axialer Platz ausgebildet, der seitlich von Wohnhäusern gerahmt ist, das Quartiersgebäude schütz den Platz zur Scharnhorststraße ab. Das Quartiersgebäude teilt sich in drei Teile die im Erdgeschoss die unterschiedlichen Gemeinschaftsnutzungen beherbergen, und in den oberen Geschossen gemeinsames, barrierefreies Wohnen anbietet. Die drei Gebäudeteile bilden zwei Wegeverbindungen aus, und symbolisieren so die Verbindung bzw. Schnittstelle zwischen der Gemeinschaft und den Nachbarn, sowie zwischen den Bewohnern untereinander. Alle Mehrfamilienhäuser sind mit unterschiedlichen Wohnungsgrößen bestückt und enthalten sowohl frei finanzierte Wohnungen als auch öffentlich geförderte Wohnungen. Durch die modulare Bauweise der Gebäude lassen sich die Häuser nach Bedarf unterschiedlich zusammenstellen, welches dem Ziel der Durchmischung unterschiedlicher Gruppen entgegen kommt. Im Erdgeschoss sind kleinere Wohnungen für Singles und für ältere Personen, den „Großeltern“, in den Obergeschossen auch größere Wohnungen für Paare und Familien mit Kindern. Diese Art der Aufteilung macht diese Gebäude zu Mehr-Generationen-Häusern, welches dem Gesamtkonzept entspricht. Durch die modulare Zusammenstellung entstehen auch in den Ansichten unterschiedliche Gebäude, so dass keine monotone Gesamtstruktur entsteht. Die Einfamilien- und die Mehrfamilienhäuser, sowie das Quartiersgebäude sind aus den gleichen Materialen, Putzfassaden mit Holzflächen und bilden so eine starke Einheit. Die plastische, kubische Ausbildung der Häuser verleiht dem Gebiet ein klares und durch die Unterschiedlichkeit der Fensteranordungen dennoch ein lebendiges Erscheinungsbild. Der helle Putz des Wärmedämmverbundsystems unterstützt die Wirkung der kubischen Komposition, die Balkone werden durch rotbraune Holzbekleidungen zu stimmigen Fassadenelementen. Die strenge Geometrie der gesamten Baukörperformulierung schafft Distanz gegenüber der Bebauung des Umfelds, andererseits lässt die gewählte Gebäudetypologie den Dialog mit dem Umfeld zu, und bildet ein einheitliches Erscheinungsbild des Gesamtensembles. STÄDTEBAULICHES KONZEPT 1|1000 LAGEPLAN 1|500 Scharnhorststraße III H 6WE III III 6WE 6WE III 6WE 6WE III 7WE III Sc ha rnh ors ts Bl üc he rst ra ß e 6WE II III ße II 7WE W oh nw eg III 6WE 6WE III 7WE III 6WE H tra ße II III 6WE nb er gs III II tra II Ha rd e 7WE 6WE II III 6WE 7WE III 6WE III II 7WE W oh n we g II III 6WE III III 6WE III 6WE II 7WE II 10WE 6WE ie lp la tz er Ki nd III III 6WE III 6WE sp III 6WE II III 7WE III 6WE 7WE Tr eff p un kt II III 6WE 6WE Sc a te Wohn weg n II III 6WE III 6WE III 6WE III II 6WE 7WE III 6WE III 6WE g III 6WE III 6WE M ügge III 6WE rg Da nz igw e ggenbe Zum Mü g r in g üg M g er nb ge nberg rin II