Regeneration Statt Operation - Mh-hannover.de

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Regeneration statt Operation
Peter M. Vogt
Klinik und Poliklinik für
Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie
Neue Behandlungsverfahren in der Plastischen Chirurgie
Präventiv-(invasiv)
Prävention massiv
behandlungsbedürftiger Befunde
Diabetische Neuropathie
Minimal-invasiv
Vermeidung invasiver operativer
Verfahren
Sehnenerkrankungen
Narben
Klinik und Poliklinik für
Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie
Diabethische Neuropathie Kompressionssyndrome
Chirurgische Entlastung von Arm- und BeinNerven bei Nervenschädigung infolge
Diabetes mellitus –ein neuer Therapieansatz
Zuständig:
Dr. med. Andreas Gohritz
Oberarzt Dr. med. Andreas Steiert
In Kooperation mit :
Prof. Dr. Dengler, Abt. Neurologie
Klinik und Poliklinik für
Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie
Zukunftsaussicht
„Es wird geschätzt, dass die
Behandlungskosten für Patienten
mit Diabetes und Übergewicht bei
stetig älter werdender Bevölkerung
bis zum Jahr 2019 zum Bankrott der
Gesundheitssysteme führen werden.“
E. J. Barrett, Presidential address,
American Diabetes Association, 2004
Klinik und Poliklinik für
Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie
Periphere sensomotorische
Polyneuropathie
= häufigste Form der
Diabetes-Neuropathie (80%)
v. a. Füße / Unterschenkel
•
•
•
•
•
•
Missempfindungen (Kribbeln, Ameisenlaufen)
vermindertes Vibrations-/ Berührungsempfinden
vermindertes Schmerz- + Temperaturempfinden
Schmerzen / Brennen (burning feet syndrom)
verminderte Reflexe, z.B. Achillessehnenreflex
schlaffe Muskellähmungen
Klinik und Poliklinik für
Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie
Ursachen des Nervenschadens
1. Starkes Anschwellen des Nerven
(Glucose , Sorbitol: stark wasseranziehend)
Chronische Einklemmung (Kompression)
und Druckschädigung an Engstellen
(am Knochen, unter Muskeln / Bändern)
2. Gestörter Transport im Nerven
Ernährung / Reparaturvorgänge gestört)
3. Einbau „verzuckerter“ Bausteine (Kollagen)
Geringere Flexibilität des Nerven
Klinik und Poliklinik für
Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie
Hauptrisiko an Bein und Fuß =
Diabetisches Fußsyndroms
Fußgeschwüre zu 80 - 90 %
bei Diabetischer Neuropathie =
Hauptrisikofaktor !
Minderdurchblutung nur in etwa
10-15 % vorrangig !
Mischform (Gefühls-/Durchblutungsstörung)
Klinik und Poliklinik für
Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie
Enorme Behandlungskosten
•
•
•
•
Diabetisches Ulkus 5000 - 8000 $
Infiziertes Ulkus 15 000 $
Knocheninfekt 25 000 - 30 000 $
Amputation 50 000 - 150 000 $
→ Therapiekosten bei Diabetes zu 27 %
nur wegen Folgen der Neuropathie
→ Jährliche Gesamtkosten 4,6 - 13,7 Mrd. $
Werte aus den USA (Wieman, Am J Surg 2005)
Klinik und Poliklinik für
Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie
Verminderte Eigenwahrnehmung
durch Diabetische Neuropathie
→ Gangunsicherheit
→ Stürze
→ Frakturen
v. a. Hüfte
Handgelenk
→ Erhebliche Patientenbelastung / Kosten
Klinik und Poliklinik für
Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie
Bisherige konservative und
operative Therapie
• Einstellung des Blutzuckers
• Sorgfältige Fußpflege
• Schmerzmittel / Antidepressiva
* Ggf. Plastische (prophylaktische) Operationen
* notfallmäßige Infektbekämpfung
* arterielle Revaskularisation
* orthopädische Stumpfbildung
mit Zweit- und Folgeoperationen
* interdisziplinäre Nachsorge
Klinik und Poliklinik für
Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie
Keine Langzeitwirksamkeit !
“… bis heute wurde keine Behandlungsform gefunden, die die Entwicklung oder
das Fortschreiten der Diabetischen
Neuropathie verhindert oder umkehrt.“
Rather und Boultron (2005)
Klinik und Poliklinik für
Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie
Amputationen
Stark steigende
Amputationsraten!
In USA:
54 000 (1990) 92 000 (1999) pro Jahr
In D allein 25 000 Amputationen pro Jahr
Hohe Patientenbelastung und Kosten
Risiko von Zusatz- oder Großamputation
Stark erhöhtes Mortalitätsrisiko!
Klinik und Poliklinik für
Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie
Nervendekompression an
Arm und Hand - bereits
Therapiestandard
1. Karpaltunnelsyndrom
(Nervus medianus = Mittelnerv am Handgelenk)
2. Ulnarisrinnensyndrom
(Nervus ulnaris = Ellennerv am Ellenbogen)
3. N. radialis superficialis-Engpaßsyndrom
(Oberflächlicher Speichennerv am Unterarm)
Folgen:
Gefühlsstörungen / Schmerzen
Muskel-Schwächung oder Lähmungen
Klinik und Poliklinik für
Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie
A Cause for Optimism in
Diabetic Neuropathy
A.L. Dellon (1988), Annals of Plastic Surgery
Klinik und Poliklinik für
Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie
Dekompression peripherer
Nerven bei Diabetes
Aszmann et al. (2000), Plast Reconstr Surg
In 79 % messbar verbesserte Sensibilität
• 69 % an der unteren Extremität
• 88 % an der oberen Extremität
Kontrollgruppe (nicht dekomprimiert):
In 32 % messbares Fortschreiten der Neuropathie
(p < 0,001)
Changing the Natural History of
Diabetic Neuropathy:
Incidence of Ulcer / Amputation in the
Contralateral Limb of Patients With a
Unilateral Nerve Decompression Procedure
Aszmann et al. (2004), Ann Plast Surg
Retrospektiv, 50 Patienten, Zeitraum: 4,5 Jahre
Signifikanter Unterschied (p< 0.001) zwischen
Dekompression: Keine Ulzera / Amputationen und
Kontrolle ohne OP: 12 Ulzera, 3 Amputationen
Diabetische Neuropathie des Fußes:
Dreifach-Nervenentlastung
Knie:
N. peronaeus communis
Fussrücken:
N. peronaeus profundus
Fußsohle:
N. tibialis posterior
Dekompression des N. peronaeus communis
weiter nach distal
Nach der Dekompression folgt die
Darstellung der Aufteilungsstelle des
Nerven und Entlastung der Äste
Freilegung und Entlastung des
N. peronaeus profundus
Bögenförmiger Zugang hinter Innenköchel
in Richtung Fussgewölbe bis zum
medialen Fußrand
Darstellung der Teilungsstelle zwischen
N. plantaris medialis und lateralis
Frühe Ergebnisse - Überblick
Studie /
Jahr
Anzahl
Patienten
Anzahl Ulzera
Nerven vor OP
Amputationen
Schmerz / 2-PD /
Ulzera gebessert
Ulzera
nach OP
Dellon
1992
22
31
0
0
Schmerz 85%
0
Wieman
1995
26
33
13
0
Schmerz 92%
2-PD 72%
Ulzera 83 %
0
Chaffe
2000
36
58
11
6
Schmerz 86%
2-PD 50%
0
Aszmann
2000
12
16
0
0
2-PD 69%
0
Langzeitergebnisse bis 2006
833 Patienten operiert
Signifikante Schmerzbesserung
86 %
Visuelle Analogskala
8,5 2,5
0: schmerzfrei, 10: maximaler Schmerz
Wiederkehr der Sensibilität
Amputationen nach OP
81 %
0!
www.neuropathyregistry.com
1172 Operationen
913 Patienten
39 Chirurgen
Literatur
• Dellon AL. Diabetic Neuropathy: Medical and
Surgical Approaches.
Clin Podiatr Med Surg (2007) 24: 425-448.
• Dengler R, Heidenreich F. Polyneuropathien.
Kohlhammer Verlag (1999)
Internet:
http://neuropathyregistry.com
http://www.dellon.com
Sehnenerkrankungen - Insertionstendopathien
Comeback von Baumann
85. Spielminute, Ostersonntag, 8. April 2007
Von der Personalfront gab es sogar noch ein
paar positive Nachrichten: Kapitän Frank
Baumann gab in der Schlussphase des 1:0
gegen Nürnberg nach seiner langen
Zuständig:
Achillessehnen-Verletzung sein Comeback.
Privatdozent Dr. med. Karsten Knobloch
Klinik und Poliklinik für
Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie
116± 107± 106
64 66 ±54
98 106± 99
±5 45 ±50
108103± 101±
±52 37 46
108 123 126±
±47 ±45 60
123±115±146±
55 50 51
links
PD Dr. Karsten Knobloch
Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie
Kapillärer
Fluss in 8mm
bei körperlich
aktiven
sehnengesun
den Personen
119± 108± 128
56 57 ±81
158 134± 142
±101 49 ±66
163± 120164±
69 ±48 79
rechts
107± 97 112
45 ±56 ±53
103 109± 118±
±47 53 54
137± 112± 131
76 54 ±51
105 116± 111±
±43 55 58
121 130 143±
±36 ±54 66
Kapillärer Fluss
in 8mm bei
Insertionstendinopathie
140 129± 156
±54 40 ±50
171± 132 147±
59
97
166± 160178±
69
95
±79
±42
P<0.05
Symptomatisch insertional
PD Dr. Karsten Knobloch
Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie
Asymptomatisch insertional
100 109±112±
±43 46 52
118±111± 82
52 54 ±39
Kapillärer Fluss 103±101± 104
22 28 ±52
in 8mm bei midportion
124 150139± Tendinopathie 116 119±111
±32 34 ±38
±63 ±74 74
P<0.05
119142±110±
±64 61 32
115±120±142±
44 60 9
Symptomatisch
mid-portion
PD Dr. Karsten Knobloch
Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie
131±112155±
46 ±53 93
Asymptomatisch
mid-portion
Studienergebnisse Priv.Doz. Dr. med. Karsten Knobloch
PD Dr. Karsten Knobloch
Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie
Diagnostik
Laser-Doppler & Spektrophotometrie mit Oxygen-to-see
• Kombinierte Laser-Doppler-Spektrophotometrie
• Erfassung von Echtzeitparametern der
Mikrozirkulation
– Kapillärer Blutfluss (flow, arterieller Zustrom)
– Gewebesauerstoffsättigung (SO2%)
– Relativer postkapillärer venöser Füllungsdruck (rHb,
venöser Abstrom)
• Mikrozirkulatorisches Achillessehnenmapping:
– Nicht-invasiv in zwei Gewebetiefen simultan an 12
Meßpositionen tendinös & paratendinös beidseits
– Oberflächlich 2mm
– Tief 8mm
PD Dr. Karsten Knobloch
Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie
Therapieoptionen
Tendinopathie
• Nicht-invasive Verfahren
–
–
–
–
Exzentrisches Krafttraining
Bandagen/Orthesen
Stosswelle
Nitroglycerin
• Semi-invasive Verfahren
– Sklerosierung der Neogefäße
– Koagulation der Neogefäße
• Invasive Verfahren
– Offene Paratenotomie im Sinne einer Dekompression
• Hypothese: Kompartmentdrucksenkung
– Debridement
– Offen chirurgische Durchtrennung der Gefäße
PD Dr. Karsten Knobloch
Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie
• Nicht-invasive Verfahren
Exzentrisches Krafttraining
– Exzentrisches Krafttraining
PD Dr. Karsten Knobloch
Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie
PD Dr. Karsten Knobloch
Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie
Exzentrisches Training
Schmerz auf VAS (0-10)
-44%
-44%
PD Dr. Karsten Knobloch
Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie
• Semi-invasive Verfahren
– Sklerosierung der Neogefäße
Ultraschallgesteuerte Sklerosierung von Neogefäßen
PD Dr. Karsten Knobloch
Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie
Sklerosierung bei Sehnenerkrankungen
•
•
•
•
•
•
•
Tennisellenbogen
Golferellenbogen
Sehnenreizungen am Handgelenk
Sehnenreizungen am Unterarm
Achillessehnenbeschwerden
Kniesehnenbeschwerden
Plantare Fasziitis
PD Dr. Karsten Knobloch
Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie
Narbenflächen
Zuständig:
Dr. med. Matthias Aust
Oberarzt Dr. med. Andreas Steiert
Ltd. Oberarzt Prof. Dr. Oliver Rennekampff
Klinik und Poliklinik für
Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie
Veränderung des Kollagenmusters
in Narben oder Haut
• Epidermal/dermale Ablation (chemisch/ physisch)
Dermabrasion
Laser Ablation
Chemisches peeling
Ideale Hauterneuerung
- Reparatur, NICHT Entfernung der Epidermis
- Stimulation autologer Collagen Regeneration, nicht Fibrose
- Stimulation narbenfreier Heilung
- Stimulation von Wachstumsfaktoren
Klinik für Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie
Medizinische Hochschule Hannover
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Perkutane Collagen-Induktion (PCI) – Mikroperforation der
Haut
und Vitamin A Applikation
Intakte Epidermis zwischen den Perforationen
Mikroblutungen in papillärer Dermis
Plastic, Hand- and Reconstructive Surgery
Groote Schuur Hospital, Cape Town, South Africa
Indikation: Ästhetik
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Indikation : Narben
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Postoperative Pictures
Keine:
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Vernarbung
Hypo oder Hyper-Pigmentation
Photosensitivität
Publikation (Plastic and Reconstructive Surgery, 2007 in press)
Patientenzufreidenheit :
Group
Wrinkles
Scars
Lax skin
Strech Marks
number
35
9
6
Preoperative
score
4.5
3.0
3.5
Postoperative
score
8.5
7.5
8.5
δ 0.005
δ 0.005
δ 0.005
p value
0 = absolutely dissatisfied, 10 = completely satisfied
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Regeneration anstatt Vernarbung?
Klinik für Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie
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Publikation (Plastic and Reconstructive Surgery, 2007 im Druck)
Histologien:
Kollageninduktion mit gerichtetem Faserverlauf
Prä.
Post:
Normales Stratum corneum, verdickte Epidermis
Prä.
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Post:
Grundlagenforschung
5 Groups (6 each)
8 weeks
PCI
Vit A
Vit A
PCI
+ Vit A
Qualitative Evaluation
Histologies
Immunofluorescence
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24 hours
2 weeks
4 weeks
Vit A
PCI
Vit A
Vit A
PCI
Vit A
negative
Vit A
Quantitative Evaluation
RNA analysis by Array
Results (Sprague Dawley Rats)
Histology: Hematoxylin & Eosin (Parafin 5µm)
Control Grp. 8 weeks
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Needling Grp. 8 weeks
Results (Sprague Dawley Rats)
Immunfluoreszenz :
Collagen I
Control 8 w.
Needling 8 w.
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VEGF
Elastin
GAGs
Quantitative Evaluation (RNA Array)
Needling against negativ control
TGF ß 1
TGF ß 2
Genes
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TGF ß 3
Narbenfreie
Heilung
Zusammenfassung
Epidermis bleibt intakt
Stimulation von TGF ß 3, ein Faktor der narbenfreien Heilung
Stimulation von Matrixfaktoren (GAG‘S), Collagen Typ 1, Elastin
PCI OFFERS
ANTIAGING MODALITY TO REJUVENATE/ IMPROVE SKIN
WITHOUT INDUCING SCARS
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