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Hannover
11.08.2017
Die Landeshauptstadt Hannover wird für den 2015
eröffneten Erweiterungsbau des Sprengel Museums mit dem
Architekturpreis Beton ausgezeichnet. Unter anderem lobte
die neunköpfige Jury, wie Architekt Peter Meili (Zürich)
den „komplizierten Übergang“ von Alt- zu Neubau gelöst
hat, sowie die „Disposition der zehn unterschiedlich
großen fensterlosen Ausstellungsräume“. Der
Architekturpreis Beton wird durch das InformationsZentrum
Beton in Kooperation mit dem Bund Deutscher Architekten
(BDA) seit 1974 ausgelobt und in diesem Jahr zum20. Mal
verliehen. Ausgezeichnet werden „herausragende Leistungen
der Architektur und Ingenieurbaukunst, deren Qualität von
den gestalterischen, konstruktiven und technologischen
Möglichkeiten des Baustoffs Beton geprägt ist“. Neben
einer Urkunde erhält die Landeshauptstadt Hannover ein
Preisgeld von 5.000 Euro. Die Übergabe des Preises
erfolgt am 18. September in Düsseldorf.
„Der Erweiterungsbau war ein großes Projekt, das während
der Planungs- und Bauzeit auch von vielen öffentlichen
Diskussionen begleitet war. Vor diesem Hintergrund freue
ich mich besonders, dass die Arbeit der Landeshauptstadt
mit diesem Preis fachlich honoriert wird“, sagte
Hannovers Erste Stadträtin und Wirtschafts- und
Umweltdezernentin Sabine Tegtmeyer-Dette.
167 Einreichungen hat es für den Preis in diesem Jahr
gegeben. Neben dem Sprengel Museum werden auch das
Konzerthaus Blaibach, das „E20-Wohnhaus“ in Pliezhausen
und das Kreativzentrum Mannheim ausgezeichnet. Zudem
werden vier Anerkennungen vergeben. Beurteilungskriterien
für die Vergabe der Preise sind unter anderem:
architektonische und städtebauliche Qualität, innovativer
und materialgerechter Einsatz des Baustoffs Beton,
PresseInformation
ERGÄNZUNG: Architekturpreis für Anbau des
Sprengel Museums Hannover
und materialgerechter Einsatz des Baustoffs Beton,
Beitrag zum energieeffizienten und nachhaltigen Bauen,
funktionale Aspekte und Nutzungsflexibilität und Lösung
aktueller gesellschaftlicher Herausforderungen.
Weitere Informationen über den Architekturpreis Beton
bietet das Internet unter
www.architekturpreis-beton.de/preis-2017/.
Jurybegründung: „Das zwischen 1975 und 1979 von den
Kölner Architekten Peter und Ursula Trint mit Dieter
Quast entworfene Sprengel Museum am Nordostufer des
Maschsees wurde bis 2015 mit einem Anbau nach einem
Entwurf der Zürcher Architekten Marcel Meili und Markus
Peter erweitert. Die Schweizer haben einen
langgestreckten eleganten Quader aus anthrazitfarbenem
Sichtbeton angefügt, der sich an den hohen, geböschten
Sockel des Altbaus anschließt und auf einem tief
eingezogenen verglasten Sockel vorkragt. Das Äußere des
Bauwerks gibt bis auf die im Sockelbereich rundum
geöffneten Büro- und Werkstatträume und drei verglaste
Loggien im Obergeschoss keine Hinweise auf die innere
Erschließung oder Raumdisposition. Vielmehr inszeniert
die Fassade mit fünf verschiedenen Reliefschichten ein
Eigenleben im städtischen Raum: Die Bänderung, die teils
poliert, teils im Rohzustand des Betons belassen wurde,
zieht sich als nicht eindeutig interpretierbares all-over
um das gesamte Gebäude.
Im Innern haben die Architekten den komplizierten
Übergang von den Ebenen des Altbaus zum Neuen mit einem
Treppenhaus gelöst, das sich als plastisch wirkende Rampe
mit organischem Formenschatz in die Tiefe der
Museumsstraße schwingt, die den Bau von Peter und Ursula
Trint im Untergeschoss erschließt. Außergewöhnliches
haben die Architekten schließlich mit der Disposition der
zehn unterschiedlich großen fensterlosen
Ausstellungsräume geleistet: Jeder Raum ist abwechselnd
leicht schräg aus den rektangulären Achsen des Hauses
verschoben. Im Durchwandern der Säle mit ihren leicht
versetzten Wänden stellt sich eine gewisse Irritation der
Raumwahrnehmung ein. Drei verglaste Loggien beruhigen die
bewegte Konzeption, bieten Raum, Ruhe und den Blick in
die Weite des Hannoveraner Haussees als Erholung von der
konzentrierten Betrachtung der Kunst. Ihre Wandgestaltung
mit anthrazitfarbenem Sichtbeton weist sie als
kommunikativen Teil der raumhaltigen Fassade aus, der das
bewegte Innere auf geistreiche Weise mit dem stillen
Relief der Außenhaut verbindet – vielleicht eine Antwort
auf eine heute noch zu selten gestellte Frage.“
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