Baukostenauswertung Grundmengen nach SIA 416 Gebäudekosten in CHF, inkl. 7,6% MwSt. Kennwerte in CHF Baukosten/Gebäudevolumen, BKP 2/GV Grundstücksfläche, GSF 4'252 m2 21 Rohbau 1 4'340'000.– Gebäudegrundfläche, GGF 1'881 m 2 22 Rohbau 2 1'184'000.– Umgebungsfläche, UF 2'371 m 2 23 Elektroanlagen 90'000.– Geschossfläche, GF 5'840 m2 24 Heizung/Lüftung/Klimaanlagen 32'000.– 25 Sanitäranlagen 30'000.– 27 Ausbau 1 93'000.– Gebäudevolumen, GV 33'530 m3 Anlagekosten in CHF, inkl. 7,6% MwSt. 28 Ausbau 2 38'000.– Kostenstand 02.08.07 29 Honorare 1'100'000.– 1 Vorbereitungsarbeiten 2 Gebäude 4 Umgebung, inkl. Honorar 332'000.– 5 Nebenkosten 862'000.– 9 Ausstattung Total Anlagekosten 64'000.– Total Gebäudekosten 206.–/m3 Baukosten/Geschossfläche, BKP 2/GF 1'183.–/m2 6'907'000.– 6'907'000.– 5'000.– 8'170'000.– Baudokumentation 07.002 Bezugsquelle: Amt für Städtebau Winterthur Postfach, 8402 Winterthur, 052 267 54 62 Stadthaus Westfassade Aussenrenovation 2002–2007 Stadthaus Winterthur Schlussstein mit Löwenkopf Giebelfigur Vitodura Postkarte um 1900 Zur Aussenrenovation des Stadthauses 1 die für die Kosten aufkamen, denn auch da- nur noch ein Mythos, denn längst wird der zumal konnte sich die Stadt Vitodura, Pallas Saal nicht mehr für Volksversammlungen Es war höchste Zeit, unser Winterthurer Athene und die vier sie flankierenden Greifen genutzt und es findet nur noch ein margina- Stadthaus einer umfassenden Aussenreno- nicht leisten. ler Teil der Stadtverwaltung im altehrwür- vation zu unterziehen: Die Sandsteinfassa- Der grosse Architekt Gottfried Semper digen Gebäude Platz: Das Volk entscheidet den und die Portikussäulen bröckelten be- liess sich 1865 bei der Planung des Stadt- an der Urne und die Stadtverwaltung ist denklich und ein längeres Zuwarten hätte hauses von der Idee eines Tempels der Demo- über die ganze Stadt verteilt. Dass das den Zerfall und damit einen zusätzlichen An- kratie leiten. Für den liberalen Denker, der stieg der Sanierungskosten zur Folge ge- Stadthaus weiterhin Regierungssitz ist, hat wegen seiner politischen Aktivitäten 1849 viel mit Respekt vor der semperschen Bau- habt, nachdem die Aussenrenovation wegen hatte aus Dresden fliehen müssen, stand das kunst und den alten demokratischen Tradi- der Finanzknappheit schon einmal ver- Volk im Mittelpunkt. Entsprechend setzte er tionen unserer Stadt zu tun. Das Stadthaus schoben worden war. So wurde ab 2004 mit den Gemeindeversammlungssaal ins Zen- steht als Symbol für das damalige und heutider etappenweisen Sanierung der Gebäude- trum des Gebäudes, während er die Ver- ge Selbstbewusstsein, es ist ein Wahrzeichen hülle begonnen, die insgesamt etwa 8,5 waltungsräume links und rechts in den der Stadt und insbesondere auch ein Mekka Millionen Franken kosten wird. Seitenflügeln anordnete und damit deren für Musikliebhaberinnen und Musikliebhaber. Nach Abschluss der Aussenrenovation dienende Funktion zum Ausdruck brachte. Ich danke allen, die an der anspruchsvol- und nach Jahren der Teilverhüllung präsen- Der grosse Saal war denn auch während rund tiert sich das Stadthaus heute stolzer denn fünf Jahrzehnten der Ort, wo die Winter- wirkt haben. len Aussensanierung des Stadthauses mitge- je. Dazu tragen nicht zuletzt auch die neu thurer Bürger – die Bürgerinnen sollten noch geschaffenen Giebelfiguren bei, die an die lange ausgeschlossen bleiben – in demokra- Stadtpräsident Ernst Wohlwend alten Zeiten anknüpfen, als schon einmal tischer Ausmarchung die Geschicke der Stadt solche Figuren das Dach zierten. Damals wie bestimmten. heute waren es in gut winterthurerischer Der demokratische Grundgedanke, der den Tradition private Gönnerinnen und Gönner, Bau des Stadthauses geprägt hat, ist heute Stadthaus um 1870 Ist das Stadthaus noch zu retten? Bild: Stadtarchiv Winterthur 2 Stadthaus 2007 3 Mitte des 19. Jahrhunderts stand die beiden Konkurrenten, Wilhelm Bareiss und Denn das imponierende Monument wurde zu Kleinstadt Winterthur vor dem Aufbruch in Ferdinand Stadler, dann erreichten diese Die Einzigartigkeit des Winterthurer Stadt- das dynamische Zeitalter der Industrie, das nicht annähernd die architektonische und scher Machtwandel im Kanton Zürich statt- Demokratie» auf sich wirken lässt, spürt den hauses, einem Meisterwerk des aus Hamburg nicht nur erfolgreiche Firmengründer hervor- ikonologische Prägnanz des ETH-Professors. fand: Der demokratischen Bewegung, zu untergründigen Wahn nach Grösse, dessen stammenden Architekten Gottfried Semper gebracht hat, sondern auch visionären wie Die Bauherrschaft hatte ein würdiges Ge- deren profiliertesten Exponenten Sulzer (1803–1879), wird rund 140 Jahre nach seiner tatkräftigen Politikern ein Betätigungsfeld bäude für die Gemeindeversammlung und zählte, verhalf eine liberale Verfassung, sich Vollendung nur noch von einer Minderheit bot. Die Geschichte des Stadthauses ist Stadtregierung verlangt, und Semper rea- wahrgenommen. An diesem Faktum kann denn auch sehr eng mit dem damaligen gierte darauf mit einer grossartigen, die schen Triumph über Alfred Escher, dem geist entsprechend – Selbstüberschätzung. dem Zeitpunkt vollendet, als 1869 ein politi- Wer die Monumentalität des «Tempels der Opfer Sulzer – und nicht nur er – wurden. Und was verkörpert das Stadthaus heute im Kanton durchzusetzen. Nach dem politi- und morgen, nachdem sein politischer Manifestcharakter historisch geworden ist und auch der Abschluss der vierjährigen Sanie- Stadtpräsidenten Johann Jakob Sulzer-Ott Bedeutung der Bürgerschaft überhöhenden Zürcher «Princeps», der einst die nationale auch seine identitätsstiftenden sowie ge- rungs- und Restaurierungsarbeiten nichts (1821–1897) verbunden. Er verkehrte in Zü- architektonischen Geste: Die Bürgerschaft ändern. Immerhin belegen diese schönen rich in den gleichen Kreisen wie Semper, des- erreicht ihr Forum über eine Freitreppe, wel- nun Sulzers Ehrgeiz, die wirtschaftliche He- mehr abgerufen werden? Der äussere Glanz Leistungen, dass die Stadt erneut bereit war, sen europäische Reputation auf dem Bau der che zu einem hohen Portal hinter einem gemonie Zürichs zu brechen. Winterthur, die des internationalen Baudenkmals ist aufge- für rund 8 Millionen Franken dieses Erbe Oper und der Gemäldegalerie in Dresden Säulenportikus führt. Links und rechts, im «Kapitale der Demokratie», welche sich in internationalen Ranges für hoffentlich wei- beruhte. Beide verkörperten die Widersprü- Massstab dem dominanten Mittelteil mit Sempers «Akropolis» würdig repräsentiert liche Erneuerung ist indes noch nicht ge- tere 20 Jahre vor dem Verfall zu retten. Tat che ihrer Zeit: Trotz autoritärem Charakter Giebelabschluss klar untergeordnet, fügen sah, sollte auch zum Zentrum der Industrie sich im Jahrhundertbau des Stadthauses ein setzten sie sich für die Rechte des Volkes ein sich die beiden Seitentrakte der Stadtregie- aufsteigen. Doch Sulzers ehrgeizige Vision starker Volkswille und der Stolz der hiesigen (Semper musste deswegen aus Dresden nach rung an. Damals war allen klar, was Semper der «Nationalbahn» vom Bodensee zum Gen- Stadtbürger kund, so ist das einstige Wahr- London fliehen). Dank der Initiative Sulzers mit seinen der antiken Architektur entlehn- fersee scheiterte kläglich und endete im Karriere Sulzers hintertrieben hatte, war es meinschaftsbildenden Funktionen kaum zeichen Winterthurs heute hauptsächlich wurde Semper, der die Bauschule an der ETH ten Zeichen feierte: griechische Polis und Konkurs. An dessen finanziellen Folgen ein Fall für die Denkmalpflege geworden. römisch-republikanischer Geist in einem. Die hatte die Stadt bis 1954 zu tragen, am seeli- aufbaute, überhaupt zum Wettbewerb für Die Erinnerung lässt die Diskrepanz zwi- das neue Stadthaus eingeladen, aus dem er Hoffnung des Sulzer-Kreises, mit diesem schen Trauma litt das kollektive Bewusstsein schen einstiger Bedeutung und gegenwärti- als Sieger hervorging, obschon er den Kos- Monument die Eulachstadt zum geistig-poli- wohl über dieses Datum hinaus. So verbin- ger Wahrnehmung in einer stark veränderten tenrahmen sprengte. Vergleicht man indes tischen Zentrum des Kantons – wenn nicht det sich mit der frühen Geschichte des Gesellschaft noch deutlicher hervortreten. Sempers Entwurf mit den Vorschlägen seiner gar der Schweiz – zu machen, war berechtigt. Stadthauses – ganz dem hochgemuten Zeit- frischt worden, die Debatte über eine inhaltführt worden. Adrian Mebold, Dr. phil. I, Architekturkritiker Bild: Johann Frei Bild: Johann Frei 1 1 Korinthisches Säulenkapitell, Seitenansicht, Schadenaufnahme 2 Korinthisches Säulenkapitell untere Partie mit Akanthus-Blattwerk 3 Ersetzen der unteren beiden Säulentrommeln der Portikussäule West 2 4 5 5 Bild: Johann Frei 4 3 Stadthaus Winterthur, Aussenrenovation 2002 bis 2007 6 Teile zu rekonstruieren und wieder anzu- ten Entscheide führten dazu, dass bei den säureester und Füllstoffen aus Mikroglas- bringen. Säulen I (West) und IV (Ost) die beiden unte- kugeln (Quarz) hintergossen. Anhand von Bohrkernen verschiedener ren Säulentrommeln und bei allen vier Porti- Die aus Kunststeinen erstellten Balus- Auf den Grundlagen der Zustandserhebun- Steine in unterschiedlichen Expositionen wur- kussäulen die Basisringe und die Plinthen traden auf den Seitentrakten waren in sehr gen und der Bau- und Restaurierungsge- den die Schalensituationen und die Tiefe der ersetzt wurden. Ebenso wurde das Korin- schlechtem Zustand. Sie wurden durch neue schichte wurden die Sanierungsmassnahmen Verwitterung untersucht. Damit konnten die thische Pilasterkapitell auf der Westseite Elemente aus Bollinger Sandstein ersetzt. innerhalb des Projektteams diskutiert und Sanierungsmassnahmen optimiert werden. neu erstellt. An der Westfassade wurden die Grosse Bedeutung wurde dem Witte- festgelegt. Dabei wurde unterschieden zwi- Für «besonders wertvolle» Bauglieder, wie beiden Säulen beim Seiteneingang und einige rungsschutz von Steinen beigemessen. Bei schen zu ersetzenden ganzen Baugliedern etwa die Ionischen Kapitelle der Fenster-3/4- Fenstersäulen im 1. Obergeschoss ersetzt. zahlreichen Gesimsen und bei sämtlichen oder Teilen davon, Reprofilierungen durch Säulen im 1. Obergeschoss der Seitentrakte, Korinthischen Kapitellen wurden zusätzliche Mörtelauftragungen, Festigen von stark san- die Sturz-Schlusssteine mit Löwenkopf oder che Material wie der originale Stein gewählt. Für den Steinersatz wurde immer das glei- 7 Blechabdeckungen angebracht. denden Steinoberflächen, Sanierungen von die Portikussäulentrommeln und die grossen Mörtelergänzungen wurden nur in kleinen Neben den umfangreichen Arbeiten der Rissen und Fugen und Entsalzungen an durch Korinthischen Kapitelle am Portikus, wurden Flächen von max. 100 cm angetragen. Festi- Natursteinsanierungen wurden auch die Ausblühungen verfärbten Steinoberflächen. vor der Festlegung der Sanierungsmassnah- gungen mit Kieselsäureester wurden nur bei Fenster erneuert und die Bedachungsbleche stark sandenden Stellen sorgfältig in mehre- und Rinnen am ganzen Gebäude mit Ugionox- Schadhafte Bauglieder, welche die Archi- ren Anstrichen aufgetragen. Auf Hydropho- Blechen neu erstellt. Die Blitzschutzanlage 1991/92 und 2001/02 begleiteten, haben die tektur und das Gesamterscheinungsbild des bierungen und auf einen Graffitischutz wurde entsprechend den aktuellen Vorschrif- 4 Korinthisches Kapitell am Portikus Ecke Südost Wiederherstellung des Figurenschmucks auf Gebäudes sehr wesentlich beeinflussen, wie wurde verzichtet. Sandende Steinflächen ten weitgehend neu erstellt. 5 Dachgesims Seitentrakte in Dorischer Ordnung mit Geison, Mutuli (schräge Die Mitglieder des Projektteams, welche die Projektierungsarbeiten in den Jahren men Muster ausgeführt und begutachtet. 2 8 Teile der Portikussäulen, die Anten, die wurden leicht (0 bis 2 mm) überschliffen; in Bei der Brunnenanlage, südlich des Stadt- eine klare Absicht, die noch originalen Teile Fenster-3/4-Säulen und die 3/4-Säulen bei speziellen Fällen (Anten und Bereiche der hauses, wurden die früher entfernten Granit- des Semper-Baus von in den Jahren 1932– den Seiteneingängen, sollten nicht durch Westfassade) wurden bis 4 mm überschlif- postamente, die Beleuchtungskandelaber 6 Portikus mit Säulenbasen und Geländerelementen 1934 ausgeführten Veränderungen zu befrei- Teilersatzstücke oder Mörtelflicke in ihrer fen. Vorhandene, noch nicht aufgebrochene und ein niedriger Metallzaun als Einfassung 7 Balustrade der Seitentrakte, Detail über den mit Lisenen ausgezeichneten Ecken der Pflanzflächen wieder errichtet. 8 Sturzpartie mit Schlussstein mit Löwenkopf und Geländerelement den Giebeln befürwortet. Zudem bestand en und – wo dies anhand von authentischen Homogenität des Bildes gestört werden. Schalen an den Portikussäulen wurden in Dokumenten möglich war – früher entfernte Diese durch Restaurierungsversuche gestütz- einem speziellen Verfahren mit Kiesel- Johann Frei, Architekt der Aussenrenovation Hängeplatte), mit aufgesetzten Mutuli (konischen Zapfen) und TriglyphenFries als oberer Fassadenabschluss mit Winterthurer Wappen, Freitreppe, Eingang Süd Die Wiederherstellung der Figuren auf dem Stein übertragen werden. Mit den ersten Stadthaus Winterthur zwei Zirkelschlägen wird die Lage des Punktes bestimmt, mit dem dritten Zirkelschlag Gottfried Semper forderte während des Baus seine Höhe im Raum. Die Dreiecke, welche des Stadthauses Winterthur unabdingbar die Grundlage zur Konstruktion eines weite- die Erstellung des von ihm geplanten Figu- ren Punktes bilden, können in jeder Richtung renschmucks. Für die Giebelecken entwarf das Modell durchdringen, daher bedingt das Sempers Sohn Manfred Greifen, die in ihrer Zirkelpunktieren ein geübtes räumliches mythologischen Bedeutung als Wächter auf Denken. Die Konstruktion eines Punktes wuchtige Sockel zu sitzen kamen. Für den bezieht sich auf eine kleine Partie der Figur, Südgiebel schuf der Schweizer Bildhauer wobei die ganze Figur für das Gelingen im Paul Dorer mit der Vitodura eine Glücks- und Blickfeld des Bildhauers sein muss. Es han- Schutzpatronin für die Bürger der Stadt Win- delt sich um ein gleichzeitiges Fokussieren in terthur. Auf den Nordgiebel wurde eine zwei Richtungen. Die einzelnen Punkte wer- Kopie der Pallas Athene Giustiniani gestellt. den idealerweise so angelegt, dass ihre Diese Figur, die heute in den vatikanischen Verbindung möglichst rasch zur Form und Sammlungen in Rom steht, zählt zu den be- zur Bewegung der Figur führt. Je feiner das deutendsten Skulpturen der späthellenisti- Geflecht der Punkte wird, desto deutlicher schen Zeit. Nach dem Untergang der ur- wird die Figur erkennbar. Es ist, als ob die sprünglichen Besitzerfamilie – den Giustinia- Figur von einer emsigen Spinne in ein Netz nis – befand sich die Figur in unterschiedli- eingewoben würde, ein Netz, welches sich chem Besitz. Es kann angenommen werden, mit der letzten Oberflächenbearbeitung auf- dass von ihr im 19. Jahrhundert von der löst und dadurch die vollendete Figur zum «staatlichen Gipsformerei Berlin» eine Nega- Vorschein treten lässt. tivform abgeformt wurde, die während des Alle Figuren auf dem Stadthaus Winter- Zweiten Weltkriegs zerstört wurde. Von der thur sind aus granitischem Sandstein vom Gipssammlung der Universität Basel konn- oberen Zürichsee ausgeführt. Zum Schutz ten wir eine Kopie ihres Abgusses erwerben. der Figuren wurde eine silikatisch gebunde- Die Modelle der Greifen und das Modell 6 ne Mineralfarbe appliziert. der Vitodura bestehen im Massstab 1:2, der Die Arbeiten dauerten vom November Abguss der Pallas Athene musste, um das 2006 bis August 2007, daran beteiligt waren von Gottfried Semper festgelegte Höhen- die Bildhauer Aldo Ledergerber, Urs Eggenmass zu erreichen, im Faktor 1:1,2674 ver- berger und Eduard Stäheli sowie meine grössert werden. Unsere Aufgabe bestand Lehrlinge Tobias Tellenbach und Wolfgang also darin, erstens ein Modell möglichst prä- Görner. Die Ausführung der gesamten Figu- zis in den Stein zu übertragen und zweitens rengruppe über dem Nordgiebel bedingte in einem mathematisch komplizierten Fak- einen Arbeitsaufwand von beinahe 3'000 tor zu vergrössern. Bei der von uns ange- Stunden, dabei wurden insgesamt über 8 wandten Technik – dem Zirkelpunktieren – spielt der mathematische Faktor jedoch Tonnen Stein weggeschlagen. Als wir im Herbst 2005 die Figuren auf keine Rolle, weil die Vergrösserung nicht be- dem Südgiebel versetzten, war mein erster rechnet, sondern konstruiert wird. Auf dem Eindruck überwältigend. Es war, als ob eine Modell werden Hauptmesspunkte eingerich- seit Jahrzehnten leere Bühne plötzlich von tet und bezeichnet. Jeweils drei Punkte be- steinernen Akteuren besetzt worden sei, die grenzen ein Dreieck, welches immer auch ein visionäres Stück von Gottfried Semper eine Ebene bildet. Ausgehend von den Eck- zur Aufführung bringen. punkten eines solchen Dreiecks, kann mit Mit dem Aufsetzen der Figuren auf dem drei Zirkelschlägen ein vierter Punkt über Nordgiebel wurde die Aussenrenovation des der Dreiecksebene exakt bestimmt werden. Stadthauses vollendet. Trotz der belassenen Für die massstäbliche richtige Vergrösserung Alterungsspuren wird der Tempel der Demo- kann man – nach dem Prinzip der Parallel- kratie wieder in seiner Vollkommenheit in Erverschiebung – einen Winkel bauen, der es scheinung treten und als Zeitzeuge der Verermöglicht, eine am Modell definierte gangenheit weit in die Zukunft wirken. Strecke auf das gewünschte Steinmass zu Gregor Frehner, Steinbildhauer/Restaurator SKR übertragen. Dieser Vergrösserungswinkel ist das entscheidende Hilfsmittel für den gesamten Arbeitsprozess. Zuerst werden die Hauptmesspunkte auf den Stein übertragen und anschliessend kann jeder beliebige Punkt auf der Modelloberfläche mit jeweils drei Zirkelschlägen eingemessen und durch die entsprechende Vergrösserung auf den 7 Der Stadthausbrunnen den durch Frostsprengung. Daher entschieden wir uns, den kompletten mittleren Auf- Eine Begegnung mit dem Steinbildhauer und bau zu rekonstruieren, damit der Brunnen Restaurator Gregor Frehner am Brunnen vor wieder funktionieren kann», so Frehner. dem Stadthaus Winterthur. Nach der Restau- Das Brunnenbecken beschreibt eine Vier- rierung im Jahr 2003 bezaubert der Spring- passform, deren quadratische Umschreibung brunnen heute wieder mit seinem Spiel und eine Kantenlänge von 12 Metern misst. «Im Klang des Wassers. Laufe der Zeit lösten die Vibrationen des Als das Stadthaus im Jahre 1870 fertig Verkehrs auf der Stadthausstrasse das Gefügebaut war, plante der Architekt Gottfried ge des Brunnenbassins und machten es unSemper auch die Gartenanlage. Zu dieser dicht, sodass pro Tag ein Beckeninhalt Was- Zeit war Wilhelm Bareiss Stadtbaumeister in ser versickerte.» Bei der Restaurierung des Winterthur, er entwarf im Einverständnis Springbrunnens im Jahr 2003 wurde die klee- mit Semper zwei Varianten für einen Brun- blattförmige Beckeneinfassung an verschienen vor dem Stadthaus. Die Wahl aus beiden denen Stellen mit Vierungen – eingepassten Entwürfen fiel auf den heute bestehenden Natursteinstücken – oder durch RisssanieBrunnen aus Stein, der Entwurf eines Guss- rung ausgebessert. Der St.-Triphon-Stein eisenbrunnens wurde verworfen. «Die Brun- wurde ursprünglich im Rhonetal zwischen nenanlage war nicht als Ergänzung zu Sem- Bex und Aigle in grossem Ausmass gebrochen, pers grossartigem Stadthaus gedacht, viel- er zeigt eine dunkelgraue bis grauschwarze mehr sollte der Brunnen an die Einführung Farbe mit bläulichen Einschlüssen, durch die der Wasserversorgung in der Winterthurer Witterung wird der Stein im Laufe der Zeit Altstadt erinnern», weiss Gregor Frehner aus heller. Heute ist der Steinbruch stillgelegt seinen Recherchen. Der Brunnen wurde aus und das Material auf dem Natursteinmarkt Walliser Kalkstein von St. Triphon gefertigt nicht mehr erhältlich. Für die Kopie des und im Jahr 1871 eingeweiht. Wilhelm Bareiss Mittelteils wurde daher Tessiner Iragna hatte während des Baus des Stadthauses Gneis behauen, ein harter und in seinem oftmals Gottfried Semper vertreten, daher Gefüge kompakter Stein, dessen dunkle war er bestens mit Sempers architektoni- mattgraue Farbe sich dem Farbton des St. schen Auffassungen und gestalterischen Prinzipien vertraut. So lehnt sich die Ge8 staltung des Brunnens an die klassizistische Formensprache Sempers an. «Beim Zeichnen des Brunnens ist mir die formale Verwandtschaft zu Sempers Stadthaus aufgefallen. Ähnlich den Fassaden gliedert sich der Brunnen nach einem geometrischen Konstruktionsschlüssel aus gleichseitigem Dreieck und Quadrat sowie den Proportionsverhältnissen des Goldenen Schnittes», erzählt Gregor Frehner von seinen Vorbereitungen für die Restauration. Bareiss fügte die Brunnenanlage auf die mittlere Gebäudeachse und stimmte die Materialwahl auf das Gebäude ab, denn der gesamte Sockelbau am Stadthaus ist aus St. Triphon gefertigt. Der über 4 Meter hohe zentrale Teil des Springbrunnens imponiert mit der Harmonie seiner Einzelteile: Ein quadratischer Sockel bis zum Niveau des Beckenrandes, ein quadratisches Postament, darüber ein rundes Zwischenstück, darauf liegt die weit ausladende Schale auf, von dort erstreckt sich eine Säule als Zwischenstück und den oberen Abschluss bildet die kleinere – an einen Blütenkelch erinnernde – Auslaufschale. Die Wasserfontäne spritzt aus einem geschweiften Messingrohr, der Druck für diese Fontäne wird durch eine im Stadthauskeller montierte Pumpe erzeugt. «Die Schadenskartierungen zeigten Rissbildungen und grossflächige Kalkablagerungen sowie Schä- Triphon gut angleicht. Ina Hirschbiel Schmid, Architektin und Journalistin 9 Denkmalpflege im Dialog rend. «Man hätte mehr Substanz von der Renovation in den 30er-Jahren beibehalten Die Aussenrenovation am Stadthaus Win- können, denn sie gehört auch zur Geschichte terthur wurde während mehreren Jahren von einem Projektteam begleitet, in dem der des Hauses», resümiert Daniel Schneller und das Spannungsfeld Architektur – Denkmal- Vertreter der Bauherrschaft, der Architekt, pflege zeigt sich für ihn an den unterschiedlidie Denkmalpfleger, die Restauratoren und chen Blickwinkeln: «Der Architekt hatte ein Experten ihre eigenen Positionen und Mei- starkes Idealbild vom Urzustand vor Augen, nungen zur Renovation der Sandsteinfas- was aus seiner Sicht einen Schritt zurück zu sade vertraten. Die Kontroversen führten den schönen Formen bedeutet. Ein Denkmal- immer wieder zu Diskussionen im Projekt- schützer setzt sich natürlich eher dafür ein, team, doch letztendlich kamen die Erfahrun- den Zustand als Resultat der Geschichte so gen daraus den Arbeiten am Stadthaus zu- zu akzeptieren, wie er überliefert ist.» gute. Diese Zusammenfassung der Gesprä- Johann Frei ist der Architekt der Aussen- che mit allen Beteiligten versucht die unter- renovation. Auf die Frage, wie ihm die res- schiedlichen Standpunkte zu skizzieren und taurierte Ansicht des Stadthauses gefalle, will im Rückblick ein Bild des intensiven Ge- antwortet er: «Das Haus hatte die Renova- dankenaustauschs und fächerübergreifen- tion dringend nötig und es hat dadurch den Dialogs nachzeichnen. architektonisch stark gewonnen. Wir mach- Alle hatten das gleiche Ziel: den Erhalt ten kleinere Rückführungen im Sinne von des einzigartigen Baudenkmals aus Natur- Semper in einen Zustand von vor 1932, denn stein. Doch um den richtigen Weg – also Art Völki hatte während der Renovation dekoraund Umfang der Restaurierung – zu finden, tive Elemente weggenommen. Mein Ziel war brauchte es Stein für Stein immer wieder ein- es, die ursprüngliche Würde und Architektur gehende Bewertungen und Antworten auf wiederherzustellen.» Zur häufigen Anwendie Frage: Wie soll man mit einem histori- dung des Steinaustausches erklärt er: «Da schen Bauwerk umgehen, welches im Laufe die Substanz zum Teil stark verwittert war, der Zeit Schaden erlitten hat? Zwar kann entschieden wir uns an vielen Stellen für eine erneuerte Fassade würdig und repräsen- Steinersatz statt Mörtelauftrag. Ausserdem tativ erscheinen, doch Altersspuren sind gibt es die Zielsetzung einer Schadensfreilebendig und verleihen einem Gebäude einen heit von 20 bis 30 Jahren.» 10 besonderen Charakter. Der Steinmetz August Kuster war seit 2005, zur 3. und 4. Etappe, mit seiner Win- Daniel Schneller ist Denkmalpfleger bei terthurer Firma mit den Natursteinarbeiten der Stadt Winterthur und erinnert sich an beauftragt. «Ich würde es eine gelungene die gute Diskussionskultur im Projektteam. Restauration nennen. Uns war es ein Anlie- Immer wieder stellte sich die Frage: «Kann gen, mit der bestehenden Substanz sanft man weniger machen?» Seiner Meinung nach umzugehen. Meiner Meinung nach wurde ein hätte man weniger Oberflächenbehand- guter Kompromiss aus den Möglichkeiten lungen ausführen sollen, um etwas mehr gefunden», ist August Kuster überzeugt. Die Patina zu bewahren, denn die Stadthaus- Ästhetik des Zerfalls eignet sich nicht für das fassade erscheint heute sehr homogen mit Stadthaus. «Hier ist nicht Rom oder Florenz, wenig farblichen Abweichungen. «Zum Teil wir haben in unseren Breitengraden einen wurden Sandsteinoberflächen zu sehr ge- anderen Anspruch an Gebäude.» Für die schliffen, so hätte ich beispielsweise die neuen Steinmetzarbeiten wurden mehrheitLisene an der Südwestecke des ‹Tempel- lich die gleichen Steinarten wie die originabaus›, die deutliche Altersspuren zeigte, in wurden. nicht geschliffen», berichtet der Denkmal- schaulicht die Materialwahl anhand von pfleger. Nachdem ein Reparaturversuch der Werkstücken im Atelier. «Der Bollinger Sandstark beschädigten äusseren Säulen gezeigt stein ist härter und widerstandsfähiger hatte, dass ihr Erscheinungsbild massiv als der Berner Sandstein, der eher wie ein beeinträchtigt würde, befürwortete er einen Schwamm wirkt, der viel Wasser aufsaugt massvollen Ersatz dieser beiden äusseren und daher auch länger abtrocknet.» So ist Portikussäulen, bei dem im Sommer 2005 je die neue Balustrade aus Bollinger Sandstein farblich gefasst, was heisst, dass eine Lasur wechselt wurden. Dagegen sprachen sich die neuen Teile farblich an die alten anpasst. Christian Renfer von der kantonalen Denk- Um die gewünschte hohe Qualität der skulpmalpflege und er gegen Auswechslungen an turalen Arbeiten zu erfüllen, wurde ein über den Umgang mit dem Steinaustausch malpflege war in einem Gutachten zum schaftliche Fragen der Steinkonservierung sorgfältig entschieden, es ist immer grund- Schluss gekommen, dass die Figuren auch an der ETH Zürich. Für ihn gibt es zwei Ten- sätzlich die Frage, will man den einzelnen auf dem Nordgiebel wieder aufgestellt wer- denzen: «Man kann möglichst stilrein res- Stein erhalten oder das Bauwerk. So weit als taurieren, damit das Bauwerk in alter Rein- möglich haben wir konservierend gearbeitet, Figurennischen von exakt 76 x 76 cm unter heit wieder dasteht oder aber nur minimal was heisst: Insgesamt zurückhaltend, wir und konservierend eingreifen, damit die sind nicht zu weit gegangen. Das Über- hat mich das sehr gefreut.» Spuren der Zeit möglichst belassen werden. schleifen des Sandsteins war wichtig, denn Für den Denkmalpfleger Daniel Schneller In der Praxis gilt es, den Kompromiss zwi- es macht die Oberfläche des Berner Sand- ist die gegen den Himmel strebende Be- schen beiden Idealen zu finden. Aus oft ge- steins widerstandsfähiger. Die Patina kom- wegung der Giebelfiguren von wichtiger gensätzlichen Positionen im Projektteam mt mit der Zeit wieder. Hätte man die Scha- Bedeutung. Der Figurenschmuck krönt die tekten Lebrecht Völki das Stadthaus gravie- auch die Kapitelle, die mit Hilfe einer Zirkel- den können. Als dann tatsächlich die alten den Blechabdeckungen zum Vorschein kamen, musste immer ein Kompromiss gefunden len an den Portikussäulen aufmodelliert, insgesamt aufstrebende Tempelfassade und werden, per Mehrheitsentscheid.» Und er wäre doch eine sehr gefleckte, gescheckte betont die Vertikalität: «Meiner Auffassung erklärt eine weitere Meinungsverschieden- Ansicht entstanden.» heit: «Der Architekt hatte von Anfang an nach handelt es sich dabei um eine Repa- Giovanni Francesco Menghini, Baubera- ratur, die im Sinne der Charta von Venedig eine puristische Grundsatzposition. Für ter bei der Denkmalpflege des Kantons Zü- als vertretbar angesehen werden kann.» mich ist ein Stein aus den 30er-Jahren ge- rich, war erst seit Anfang 2006 bei der nauso viel wert wie ein Stein von 1865. Für Renovation dabei und trat im Team die Nachden Architekten war Semper mehr wert als folge von Christian Renfer an. «Ich hätte der Erweiterungsbau.» «Beim Stadthaus hat wesentlich mehr Spuren der Zeit belassen. In man zugunsten der Stilreinheit sehr viel ori- der letzten Phase, an der Nordseite, wurde ginalen Bestand geopfert. Ich hätte mir mehr teilweise auf das Zurückschleifen verzichtet Mut zur Patina gewünscht», folgert Zehnder. und die Substanz bewahrt, man akzeptierte Damit müsste man auch vom Konzept der die gerundeten Kanten an den Werksteilangjährigen Schadensfreiheit wegkommen nen.» «Da prallen zwei konträre Philosound eine sanfte, aber kontinuierliche phien aufeinander: Zum einen die Meinung, Bauwerkpflege einführen. Seine Beobach- Berner Sandstein darf man nicht verwittern tungen zeigen ihm, dass es gegenwärtig lassen, und zum anderen die Auffassung, wenig vorsichtige, zurückhaltende Restau- wenn die angegriffene Schicht abgeschliffen rierungen gibt, das Perfektionistische habe wird, beschleunigt sich der Verwitterungs- heute einen Auftrieb in der Denkmalpflege. prozess, denn die 4 mm abgeschliffener «Die Säulen wurden aus rein ästhetischen Stein hätten verwittern können.» «Durch Gründen ausgewechselt, nicht aus stati- das viele Zurückschleifen hat man heute schen oder konservatorischen. Es war ein zwar wieder einen Semper, aber einen viel ideologischer Entscheid, denn ‹Narben› an kleineren.» den Säulen – mit Mörtel geflickte Schalen – waren als typische Altersspuren nicht er- Die Rekonstruktion der Giebelfiguren, wünscht. Heute ist das Stadthaus wieder die im Jahr 1914 entfernt wurden, konnte nur wie neu, aber die Geschichte des Hauses ist mit finanziellem Engagement der Bevölke- nur noch schlecht ablesbar.» Aus Erfahrung rung verwirklicht werden. Das erinnert an weiss Konrad Zehnder, wie schwierig es ist, die Bauzeit des Stadthauses, denn bereits bei Massnahmen an einem öffentlichen 1865 brachten die Winterthurer Bürger 10 Gebäude die Absichten der Charta von Vene- Prozent der veranschlagten Bausumme dig umzusetzen. durch freiwillige Beträge zusammen. Heute steht auf dem Südgiebel wieder die Vito- Die Charta von Venedig ist seit Jahr- dura, die Göttin der Gerechtigkeit und zehnten Richtschnur denkmalpflegerischen Schutzherrin der Stadt, flankiert von zwei Handelns. Sie stellt Grundregeln für den geflügelten Löwen. Am nordseitigen Giebel Umgang mit historischen Baudenkmälern steht Pallas Athene, sie galt als Göttin der auf, einzelne rezeptartige anzuwendende Städte, des Kriegs und der Weisheit, eben- Vorgehensweisen sind daraus nicht abzulei- falls mit zwei Greifen. ten. Die Grundsätze der Charta setzen Grenzen des Verhaltens, lassen aber Spielraum. Der Architekt Johann Frei: «Für die «Ziel der Konservierung und Restaurierung Giebelfigur Vitodura hatten wir ein Gipsvon Denkmälern ist ebenso die Erhaltung modell im Massstab 1:2 und dazu Originaldes Kunstwerkes wie die Bewahrung des Zeichnungen aus dem Baugeschichtlichen geschichtlichen Zeugnisses. (Artikel 3)» Archiv in Winterthur. Das Projektteam unterstützte die Figuren, nur beim Nordgiebel, der den inneren Säulen aus. In den Jahren 1932– Grossteil der anspruchsvollen Kopierarbei1934 veränderte die Erweiterung des Archi- ten vor Ort auf dem Gerüst behauen, wie tion für eine gelungene Arbeit. Wir haben zelne Bedenken. Doch die kantonale Denk- Konrad Zehnder ist Experte für wissen- len Vorlagen verwendet, es gab aber ganz ihrem bestehenden Zustand erhalten und wenige Ausnahmen. August Kuster veran- die unteren beiden Säulentrommeln ausge- punktiermaschine vom Vorbild abgetragen Etappe beauftragt. «Ich halte die Renova- achsen wieder aufgebaut wurde, gab es ein- Leander Egger, Steinmetz aus Baden, war von Völki abgebaut und nach der Vermit den Natursteinarbeiten der 1. und 2. längerung des Gebäudes um zwei Fenster- Ina Hirschbiel Schmid, Architektin und Journalistin Baugeschichte Baugeschichte Bauherrschaft und Projektausführende B 1858 1997 Bauherrschaft Natursteinarbeiten Ausführung «Innere Umbauten». Stadt Winterthur, Departement Finanzen 1. bis 2. Etappe: für Möglichkeiten zum Bau eines neuen 2003 Liegenschaftenverwaltung Bruno Egger AG, Steinbauhütte Stadthauses in der Nähe des bestehenden Ende November bis März 2004, Erstellen der Projektleitung Rathauses. Gerüste im Bereich des Seitentraktes West. Stadt Winterthur, Departement Bau 1859 Erstellen der detaillierten Schadenaufnahmen, Hochbauten (Amt für Städtebau) Projekt von Staatsbauinspektor Johann Durchführung der Submission und Vergabe Abklärungen der städtischen Baukommission 3. bis 4. Etappe: ARGE Stadthaus Hofmeister und Kuster AG/Corti AG der Arbeiten der 1. Etappe «West». Architektur und Bauleitung dem Grundstück beim «Grünen Eck». 2004 Johann Frei, dipl. Architekt ETH/SIA 1863–1864 Februar, Erstellen der Gerüste für die Aus- Winterthur Projektierungskonkurrenz für das neue führung eines Sanierungsversuchs an Bauingenieur Steinbildhauer/Restaurator SKR Stadthaus zwischen den Architekten der Säule I zur Erhaltung der bestehenden Felix Schlegel Winterthur Wilhelm Bareiss, Ferdinand Stadler und Säulentrommeln. Winterthur Gottfried Semper. 08. Juni, verspäteter Baubeginn wegen eines 1865 Rekurses gegen den Vergabeentscheid der Gemeindeversammlung vom 10. Mai Stadt Winterthur. stimmt mit klarer Mehrheit für die Ausführung 2005 des Projekts von Prof. Dr. G. Semper. 25. Mai, Ersetzen der Säulentrommeln 1 und 2 16. Juni Baubewilligung, August Baubeginn. der Portikussäule I. 1870 15. Juni, Ersetzen der Säulentrommeln 1 und 2 Juli, Fertigstellung des Stadthauses. der Portikussäule IV. 30. Oktober, erste Bürgergemeindever- 17. Oktober, Wiederaufstellen des Figuren- sammlung im Stadthaussaal. schmucks auf dem Südgiebel. 1876 23. Oktober, Enthüllungsfeier zur Übergabe Weltausstellung in Philadelphia, Präsentation des Figurenschmucks durch den Förderverein der Originalpläne des Stadthauses als Semper Stadthaus Winterthur an die Meisterwerk der Architektur und eines der Stadt Winterthur. Erstellen der Gerüste für hervorragendsten Bauten der Schweiz. die 3. Etappe «Ost». 1915 Dezember bis März 2006, Vorarbeiten am Entfernen der Giebelfiguren, die Figurensockel Dach des Seitentraktes Ost für den Ersatz der bleiben bestehen. Balustraden. 1918 2006 27. April, letzte Gemeindeversammlung im 27. März, Baubeginn Natursteinarbeiten Stadthaussaal. 3. Etappe «Ost». Tiefe Temperaturen 1932–1934 von Januar bis Mitte April verzögern die Fertig- Caspar Wolff für ein neues Stadthaus auf 12 Baden Umfassende Aussenrenovation durch Architekt stellung der Arbeiten der 2. Etappe «Süd». Lebrecht Völki (1879–1937), Verlängerung Mai, Versetzen der rekonstruierten Granit- des Stadthauses um zwei Fensterachsen gegen postamente bei der Brunnenanlage. Norden, Umbau des Gemeindesaals als 23. Juni, Stellen der Beleuchtungskandelaber Konzertsaal, Neugestaltung des südlichen vor dem Eingang Süd. Eingangsbereichs, Verlegung der Seiten- 21. September, Ergänzung Baustellenbereich eingänge um eine Fensterachse nach Norden. «Nord», Beginn der Gerüstungen an der 1982 Nordfassade für die 4. Etappe. Einbau einer Personenliftanlage im östlichen 2007 Seitentrakt und Erstellung eines Treppenlifts 28. März, Sockel für Giebelfiguren Nord versetzen. beim südlichen Zugang im Erdgeschoss. August, Fertigstellen der Naturstein- Einbau eines IV-WCs im EG. restaurierungsarbeiten an der Fassade Nord. 1985 13. August, Versetzen der Giebelfiguren Anschluss an das Netz der Fernwärmever- auf dem Nordgiebel. sorgung. 19. August, Enthüllung der Giebelfiguren 1987 Nord und Übergabe durch den Förderverein Unterirdischer Erweiterungsbau für das Semper Stadthaus Winterthur an die Stadtarchiv an der Ostseite des Stadthauses. Stadt Winterthur. 1992–1993 Oktober, Fertigstellen der Umgebungsarbeiten. Projekt und Kostenvoranschlag für eine umfassende Aussenrenovation. Winterthur Giebelfiguren Gregor Frehner, Briefmarke von 1980 Erdgeschoss Querschnitt Längsschnitt 1. Obergeschoss 2. Obergeschoss 12 10 1 3 12 1 9 4 1 4 4 13 9 11 10 12 1 4 12 14 1 1 2 8 2 15 10 1 1 1 3 1 1 8 1 1 1 1 15 9 1 1 1 15 12 7 3 2 2 8 6 7 2 5 1 Büro 1 Büro 2 Eingang 2 WC 3 Aufenthalt 3 Stadtrat Departement Sicherheit 4 WC und Umwelt 5 Vorplatz 4 Sitzungszimmer 6 Vorhalle 5 Stadtrat Departement Finanzen 7 Halle 6 Luftraum Halle 8 Foyer 7 Halle 9 Garderobe Besucher 8 Luftraum Saal 10 Übungssaal 9 Luftraum Bühne 11 Abwart 10 Notenarchiv/Regieraum 1 7 1 13 Dirigent/Solisten 14 Zentrale 15 Wohnung 4 15 2. Obergeschoss 12 Stadtarchiv 1 15 Erdgeschoss 6 5 3 2 2 6 5 1. Obergeschoss 1 Büro 2 WC 3 Stadtpräsident 4 Stadtratssaal 5 Stadtschreiber 6 Freitreppe Haupteingang 7 Portikus 8 Halle 9 Vorhalle 10 Saal 11 Bühne 12 Dirigent Nordfassade Südfassade OBJ : 320 STADTHAUS WINTERTHUR AUSSENRENOVATION PL : Ostfassade Westfassade FORM : GEZ : DAT : REV : SÜDFASSADE BAUHERR 052/267 59 22 STADT WINTERTHUR ABT. HOCHBAUTEN TECHNIKUMSTR. 81 8400 WINTERTHUR ARCHITEKT 052/232 08 64 JOHANN FREI DIPL. ARCHITEKT ETH/SIA HINTERDORFSTRASSE 29 8405 WINTERTHUR