tanzen - Agentur am Wasser

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INDEX
V
POSITION
POSITION
DIE ZÜRCHER
I
G
LLETT ZEITUN
ZÜRCHER BA
BALLETT ZEITUNG
II
DANK
III
IV
V
IMPRESSUM
Sponsoren
Die Produktion der Zürcher Ballett Zeitung wurde durch AMAG/Audi und
UBS ermöglicht. POSITION five dankt herzlich für die Unterstützung.
POSITION five, die Zürcher Ballett Zeitung
Erscheint dreimal jährlich
Herausgeber: Heinz Spoerli
2
Koordination: Peter Andreas Marschel
Grosser Dank geht auch an die Hochschule Musik und Theater Zürich und
die Freunde des Zürcher Balletts.
Kollaboration
POSITION five stellt Tanz und Ballett in Relation zu Werken zeitgenössischer Künstler. Kollaborateur der aktuellen Ausgabe:
Die Fotografien des Schweizer Künstlers stammen aus der Monografie
"Brand New Animals" (Lars-Müller-Verlag). Spinatsch ist in Davos
aufgewachsen und lebt in London und Zürich. Ausstellungen 2004:
VTO Gallery in London, Kunsthaus in Meran, Helmhaus in Zürich,
weitere Ausstellungen in Paris, St. Gallen und Chur. Im Herbst erscheint
die Monografie "Temporary Discomfort". Jules Spinatsch ist für diese
Arbeit mit dem Swiss Art Award 2004 ausgezeichnet worden. Informationen und Kontakt: www.jules-spinatsch.ch
BALLETT ZEITUNG
RLI:
MACHER
HEINZ SPOE
EIN TANZ
ICH BIN IN DER STADT:
BÜHNE
HERBST
AUF DER
FRÜHLING SPIELZEIT:
DIE NEUE UND SHOWS
COMPANY ND: SMOKE
MITREISSE TS: TANZ UND
LIGH
HIGH
HAFT
LEIDENSC
18 Neue Spielzeit
Der Spielplan
NEUE MUSIK, EIN SKANDAL UND DER
UNVERMITTELTE BEGINN DER MODERNE
HEINZ SPOERLIS INSZENIERUNG VON LE SACRE DU PRINTEMPS GEHÖRT ZU DEN
BESTEN UND WIRD IM GLEICHEN ATEMZUG MIT DEN CHOREOGRAPHIEN VON
PINA BAUSCH UND MAURICE BÉJART GENANNT. DAS ERFOLGSSTÜCK KOMMT ALS
WIEDERAUFNAHME IM OKTOBER AUF DIE ZÜRCHER BÜHNE.
11
16
11 Skew-Whiff:
Pilar Nevado, Tigran
Mikayelyan, Iker Murillo
DISCIPLINE
16 Discipline
Zürich Kloten, 2001
17
17 Petite Mort:
Zürcher Ballett
BACKSTAGE
HOT NEWS: HEINZ SPOERLI
FÜR DIE SCALA
DAS ZÜRCHER BALLETT TANZT INTERNATIONAL. GASTSPIELE RUND UM DEN
GLOBUS GEHÖREN ZUM ALLTAG DER COMPANY. ZUM START DER NEUEN
SPIELZEIT BRINGT HEINZ SPOERLI MIT THAMOS, KÖNIG VON ÄGYPTEN EINE
PREMIERE AUF DIE BÜHNE DER LUDWIGSBURGER FESTSPIELE.
Auf Einladung der Mailänder Scala choreographier t
Heinz Spoerli für "Europa Riconosciuta" von Antonio
Salieri. Nach dreijähriger Renovierung feier t die Scala
im Dezember Wiedereröffnung. Mit derselben Oper,
die im Gründungsjahr 1778 zum Star t der ersten Spielzeit gegeben wurde. Ricardo Muti inszenier t "Europa
Riconosciuta" in der ursprünglichen Fassung, die Ballett und Tanzszenen vorsieht. Das Ergebnis der
künstlerischen Kooperation eröffnet die Mailänder
Saison – die aussergewöhnliche Aufführung ist erstmals am 7. Dezember 2004 in der Scala zu sehen.
Kein Zufall, dass das erste Gastspiel der Saison im Schlosstheater Ludwigsburg gegeben wird. Heinz Spoerli ist mit den Festspielen und seinen Machern seit Jahren eng
verbunden, und Ludwigsburg freut sich auf eine grossartige Premiere. Mehr noch, auf
eine Rarität: Mozarts "Thamos" als Premiere im Rahmen der Festspiele.
Das Schlosstheater Ludwigsburg bietet ein grandioses Ambiente für die Zürcher Company und ihre Aufführung. Ein barockes Schloss aus dem 18. Jahrhundert und damit
das älteste erhaltene Schlosstheater Europas. Die komplexe Bühnentechnik stammt
aus dem Jahre 1756, funktioniert weitgehend heute noch einwandfrei und bietet Erstaunliches: Unter anderem sekundenschnelle Kulissenwechsel auf offener Bühne,
Regen- und Windmaschinen, Donnerschacht und eine komplizierte Beleuchtung mit
offenen Flammen. Das Zürcher Ballett geniesst Weltruf und gastiert regelmässig auf
internationalen Bühnen. Ein kultureller Austausch und gleichzeitig eine hervorragende
Möglichkeit, Spitzenleistung auf der Bühne, made in Switzerland, international zu präsentieren. Für die Tänzer des Zürcher Balletts zudem eine Herausforderung. Im Vergleich mit erstklassigen Companies anderer Bühnen nicht nur zu bestehen, sondern
auch voneinander zu lernen.
In der kommenden Saison gastiert Heinz Spoerli mit seiner Company nach Ludwigsburg auch in Taipeh, São Paulo, Rio de Janeiro, Genua, Frankfurt und auf weiteren
Bühnen. Auf Tournee in Städten, die sich freuen, herausragenden Tanz aus Zürich in
internationaler Besetzung auf heimischer Bühne zu sehen. Ein Vorzug, den wir in der
Schweiz eine ganze kommende Spielzeit lang geniessen dürfen.
ACADEMY: PROFESSIONELLER
TANZ AUF DER BÜHNE
PEOPLE: LUIGI LARGO
THAMOS, KÖNIG VON ÄGYPTEN
Choreographie
Musik
Company
Premiere
Heinz Spoerli
Wolfgang Amadeus Mozart
Zürcher Ballett
8. September 2004
21
PETITE MORT
Choreographie: Jirí Kylián Musik: Wofgang Amadeus Mozart
SKEW-WHIFF
Choreographie: Paul Lightfoot und Sol León Musik: Gioacchino Rossini
LE SACRE DU PRINTEMPS
Choreographie: Heinz Spoerli Musik: Igor Strawinsky
Wiederaufnahme: 3. Oktober 2004 Company: Zürcher Ballett
21 Die Wiederaufnahme
Le Sacre du Printemps:
Heinz Spoerli
Die Saison geht im Dezember nicht zu Ende. Der
Frühling auf der Bühne ist
kraftvoll genug, um auch im
Januar ungewöhnliche Blüten zu treiben. Den Spielplan von Januar bis Juni
2005 finden Sie in der
nächsten Ausgabe von
POSITION five. Mit allen
Highlights, die Lust auf Tanz
und Musik machen. Auf
Wiedersehen im Zürcher
Opernhaus!
"Völlig unerwartet überkam mich eines Tages die Vision einer grossen heidnischen
Feier: Alte weise Männer sitzen im Kreis und schauen dem Todestanz eines jungen
Mädchens zu, das geopfert werden soll, um den Gott des Frühlings günstig zu stimmen. Das war das Thema von ‘Le sacre du Printemps‘." Igor Strawinsky
"Sacre" bleibt eines der schwierigsten Stücke überhaupt für Tänzer. Eine Herausforderung, der sich das Zürcher Ensemble meisterhaft stellt. Der expressive Bewegungsausdruck der Truppe und die moderne Umsetzung des archaischen Themas
rauben einem den Atem. Yen Han tanzt und spielt das Frühlingsopfer bis zur buchstäblichen Selbstaufgabe. Das Bühnenbild erinnert in seiner Abstraktion an Ruinen, an die
Reste zerbombter Städte. Aus allen Löchern und Winkeln quellen Menschen, die sich
feindlich gegenüberstehen, die sich bekämpfen. Endzeitszenario? Die letzten Überlebenden eines Krieges? Oder Neubeginn des Lebens aus den Fehlern und der Asche
der Vergangenheit? Angst, Macht, gesellschaftliche Rituale, zerstörerische Auseinan-
dersetzung – herausragend getanzt, machtvoll dargestellt, beklemmend, befreiend und
mitreissend zugleich.
Was der einzelne Zuschauer auch mit seinen Augen sehen mag, "Sacre" wühlt auf und
zieht das Publikum in seinen Bann. Spoerlis Werk transponiert uralte Rituale in die fassbare Aktualität von heute. Die Aufführung ist schlicht monumental und scheut keinen
Aufwand: Das komplette Orchester mit 87 Musikern macht die grossartige Musik zum
Erlebnis, zum fühlbaren Transportmittel für Emotionen. Praktisch das ganze Ensemble
mit über 50 Tänzern auf der Bühne verschafft "Sacre" zusätzliche Grösse und Kraft –
eine Riesenshow, die ihresgleichen sucht. "Sacre du Printemps", ein visionärer Klassiker der Moderne, der heute so aktuell ist wie 1913, als Strawinsky und Nijinsky die
Moderne etwas unvermittelt auf die Bühne brachten. Im Oktober als Wiederaufnahme
im Zürcher Opernhaus. Als Teil des Trilogie-Abends, zusammen mit "Petite Mort" von
Jirí Kylián, "Skew-Whiff" von Paul Lightfoot und Sol León. Zwei Aufführungen, die im
Frühling 2004 komplett ausverkauft waren, ohne Chancen auf Tickets. Wer rechtzeitig
reserviert, kriegt seinen Platz im Oktober.
MOZART IN LUDWIGSBURG
Montag bis Samstag,
11.00 Uhr bis
Vorstellungsbeginn,
Sonntag: Abendkasse
1 1/2 Std. vor Vorstellungsbeginn
Wer denkt, die Rolling Stones hätten die Ära der zertrümmerten Konzerthäuser eingeläutet, liegt falsch. Igor Strawinsky kriegte das schon 1913 zustande. Strawinskys
moderne Musik und Nijinskys radikale Choreographie trafen ihr Publikum in Paris un20
vorbereitet: Die Uraufführung von "Sacre du Printemps" im Théâtre des Champs Elysées geriet zum Skandal, brachte das Publikum zum Randalieren, und das Mobiliar
ging zu Bruch. Ähnliche Szenen sind in Zürich im Oktober nicht zu befürchten. Strawinsky war seiner Zeit weit voraus und schrieb mit "Sacre" ein Jahrhundertwerk der
neuen Musik. Das überforderte damals viele Ohren, die Musik der Romantik gewohnt
waren. Heinz Spoerli hat sich selbst und dem Stück Zeit gelassen. Was zur Jahrtausendwende reif war und erstmals im Frühling 2001 im Opernhaus Premiere hatte,
übertraf alle Erwartungen und wurde zum Grosserfolg. In Zürich und mit Gastspielen
auf Tournee.
Lin Hwai-min
Alfred Schnittke
Zürcher Ballett
4. September 2004
19 Die Premiere
Smoke:
Lin Hwai-min
15 Sejüllen
Seychellen, 2001
5 Petite Mort:
Itziar Mendizabal
Oleksandr Kirichenko
10
10 Victoire de la Raison
Genève, 1998
9 Rote Füsse
Istria, 1998
KASSE:
Opernhaus Zürich
Choreographie
Musik
Company
Premiere
Petite Mort: Jirí Kylián
Skew-Whiff:
P. Lightfoot /S. León
Le Sacre du Printemps:
Heinz Spoerli
Zürich:
Oktober 2004:
3./9./10./14.
November 2004:
11.
Nussknacker; Heinz Spoerli
Zürich:
November 2004:
19./21./25./28.
Dezember 2004:
11.
SMOKE
WIEDERAUFNAHMEN:
GAST-CHOREOGRAPH LIN HWAI-MIN
Lin Hwai-min ist der wohl bedeutendste Choreograph im asiatischen Raum. Wegbereiter des modernen Tanzes in Asien. Verbindung der östlichen Traditionen mit westlichen Einflüssen. 1973 Gründung der ersten professionellen Tanztruppe in Taiwan:
Cloud Gate Dance Theatre of Taiwan. Aufführungen rund um den Globus. Zahlreiche
nationale und internationale Auszeichnungen. Wichtigste Werke: "Requiem" 1990,
"Nine Songs" 1993, "Songs of the Wanderers" 1994, "Portraits of Families" 1997,
"Moon Water" 1998, "Cursive" 2001, "Smoke" 2002.
Smoke: Lin Hwai-min
Zürich:
September 2004:
4./8./12./15./17.
23./25.
Oktober 2004:
22.
November 2004:
24.
Coppelia: Heinz Spoerli
Zürich:
Dezember 2004:
17./18.
DIE COMPANY
Das Zürcher Ballett ist unter Heinz Spoerli zu einer Company mit Weltruf geworden.
Zehn neue Mitglieder starten mit dem eingeschworenen Ensemble in die neue Spielzeit. 38 Tänzerinnen und Tänzer in der Hauptcompany, 15 Nachwuchstalente im Junior
Ballett. Über fünfzig Spitzentänzer und Ausnahmebegabungen aus 24 Nationen.
Die ganze Welt tanzt auf der Zürcher Bühne.
9
Montag bis Samstag,
11.30 bis 18.00 Uhr
Die surreale Rückführung in Erlebtes, Gewünschtes oder Verdrängtes projiziert mit
"Smoke" Erinnerungen in Bildern, die ewigen Fragen und der Suche nach der verlorenen Zeit eine eigene, poetische und mitreissende Sprache verleihen.
"Smoke" wurde 2002 in Taipeh vom Cloud Gate Dance Theatre of Taiwan uraufgeführt.
Mit zahlreichen Vorstellungen in grossen Häusern feiert Lin Hwai-min seither interna-
4 Temptation
Amazonas
IMAX Theatre, 1999
HIGHLIGHTS
Thamos: Heinz Spoerli
Ludwigsburg:
September 2004:
8./9./10./11.
Goldberg-Variationen:
Heinz Spoerli
Taipeh:
Oktober 2004:
29./30./31.
Goldberg-Variationen:
Heinz Spoerli
São Paulo:
November 2004:
5./6./7.
Goldberg-Variationen:
Heinz Spoerli
Rio de Janeiro:
November 2004:
9./10.
Cinderella: Heinz Spoerli
Genua:
Dezember 2004:
22./23./26./28./29.
30./31.
"Love is too short, and forgetting takes too long." (Pablo Neruda)
PREMIEREN:
DIE
GANZE
PALETTE:
Heinz Spoerli bringt das Credo seines Schaffens verbal kurz und knapp auf den Punkt:
"Excellence is the only answer." So knapp das Statement, so aufwändig und mitreissend das sichtbare, hörbare und erlebbare Ergebnis der Inszenierung auf der Bühne.
Spoerlis kompromissloses Bekenntnis zu Qualität und Leistung lässt das Zürcher
Ballett auf höchstem internationalem Niveau tanzen. Fantasie und Tiefe in der Choreographie werden getragen und verstärkt von einer Company, die Tanz, Bühnenbild und
Musik zu einem sinnlichen Gesamtkunstwerk verschmelzen lässt. "The most beautiful
company of dancers in Europe", titelte ein Kritiker der "Herald Tribune". Schön, so viel
Professionalität, Leidenschaft und Ästhetik im eigenen Land zu haben. Spitzentanz vor
der Haustüre, sozusagen. Zum nicht Hingehen viel zu schade.
Premieren und Wiederaufnahmen in Zürich und Gastspiele auf internationalen Bühnen
– der Frühling im Opernhaus kündigt an, was ein durchtanzter Herbst zu bieten hat:
Tanz in seiner eindrücklichsten Form, die alle Sinne anspricht. Tanz kann man nicht erklären. Tanz muss man sehen und erleben. Aber immerhin, Lust auf die eine und andere Aufführung kann man sich holen. In POSITION five, dem Magazin des Zürcher
Balletts. Ein Magazin, das auf neue Ideen bringt und sichtbar macht, wie Tanz sich anfühlen kann. Der Frühling auf der Bühne beginnt im Herbst, Company und Bühne sind
bereit. POSITION five und der aktuelle Spielplan helfen mit, die richtigen Kreuze in der
Agenda zu setzen. Abende, die für aussergewöhnliche Erlebnisse garantieren.
VON TAI-CHI
BIS KLASSISCH. VON
SMOKE
BIS NUSSKNACKER.
ZWISCHEN
MODERNE
UND TRADITION.
PREMIEREN
UND WIEDERAUFNAHMEN. DIE
ERSTEN VIER
MONATE
DER NEUEN
SPIELZEIT.
Wer regelmässig geht, freut sich. Wer noch nie war, findet mit dem Zürcher Ballett hundert Gründe für seine persönliche Premiere: hinreissende Shows, präsentiert und getanzt von einer internationalen Company. Viel frischer Wind weht über die Bretter, die
auch in Zürich die Welt bedeuten. Zum Saisonstart eine Prise Bühnenluft in der ersten
Ausgabe von POSITION five. Dem Magazin, das auch jungen Leuten zeigt: Das Zürcher
Ballett ist mit seinem neuen Repertoire so vielseitig wie das Leben. Deshalb nicht
alle Tage gleich. Aber alle Tage sehenswert. Und erlebenswert. Die Begegnung von
Tradition und Moderne, mit einem breiten Fächer fantastischer Inszenierungen.
"Sometimes, a name heard on one spring day would suddenly come to mind..." (Marcel Proust, "Remembrance of Things Past")
5
DAS GASTSPIEL
GASTSPIELE:
18
3 Editorial
DIE WIEDERAUFNAHME
tionale Erfolge. Jochen Schmidt, einer der herausragenden Ballettkritiker, bezeichnete
"Smoke" nach der Premiere in Taipeh als das europäischste Stück des Choreographen
aus Taiwan. Nicht bloss wegen der Musik des zeitgenössischen russischen Komponisten Alfred Schnittke. Auch deshalb, weil das asiatische Ensemble von Cloud Gate auf
chinesische Tanzstile wie Tai-Chi und Kung-Fu weitgehend verzichtet.
Die Premiere in Zürich ist in mehrfacher Hinsicht bemerkenswert: Lin Hwai-min arbeitet mit gewohntem Licht-, Bühnen- und Kostüm-Design. Zum ersten Mal aber in seiner
dreissigjährigen Karriere mit einer westlichen Company, dem Ensemble des Zürcher
19
Balletts. Und die Musik kommt nicht ab Konserve, das Zürcher Ballett tanzt ausschliesslich und auch für "Smoke" mit Live-Musik aus dem Orchestergraben. Dadurch wird die
Zürcher Aufführung visuell und musikalisch zum grandiosen Erlebnis.
Die internationale Presse feier te die Ankündigung dieser exklusiven "Schaffenspremiere" auf der Zürcher Bühne als Sensation. Eine Herausforderung für Choreograph
und Company. Die Früchte dieser ungewöhnlichen künstlerischen Kooperation, einer
faszinierenden Begegnung zwischen Asien und Europa auf Zürcher Brettern, werden
mit Spannung erwartet.
Lin Hwai-min studierte mit der Zürcher Company im Juni das Stück ein und weilte für
intensive Proben zwei Wochen in der Limmatstadt. Bild-Impressionen aus der "Werkstatt" vermitteln erste Eindrücke der kulturellen Begegnung im Vorfeld. Die Geschichte von der Suche nach der verlorenen Zeit kommt im September auf die Bühne:
"Smoke", eine rundum aussergewöhnliche Premiere zur Eröffnung der neuen Spielzeit.
Salopp gesagt: poetische Geschichte, hinreissender Tanz und super Musik.
AMOR
4
HEINZ SPOERLI
15
14 Daphnis et Chloé:
Yen Han
Zürcher Ballett
LIN HWAI-MIN BRINGT IN ZÜRICH ALS SCHWEIZER ERSTAUFFÜHRUNG SMOKE
AUF DIE BÜHNE. EINE AUSSERGEWÖHNLICHE PREMIERE ALS SAISONAUFTAKT IM
OPERNHAUS. MIT SPANNUNG AUCH DESHALB ERWARTET, WEIL DER TAIWANESE
LIN HWAI-MIN ZUM ERSTEN MAL MIT EINER WESTLICHEN COMPANY ARBEITET.
3
Wir sind modern, wir sind vielseitig, und wir öffnen Türen – auch und gerade
für junge Menschen. Unsere Company und unser neuer Spielplan liefern
Inspirationen und bringen auf Ideen: Willkommen beim Zürcher Ballett. Willkommen im Opernhaus. Wir freuen uns auf Sie!
14
AUF DER SUCHE NACH DER VERLORENEN ZEIT
"Smoke" erklären zu wollen, scheiterte am Versuch, ewige Fragen mit gültigen Statements beantworten zu wollen. Am Ende der Zeit, was ist Realität? Ist real, woran
wir uns erinnern? Oder ist Realität, was wir vergessen haben? Lin Hwai-min fängt mit
"Smoke" den Duft der verlorenen Zeit meisterhaft ein. Und bringt in starken Bildern
die Ambivalenz und die Absurdität der Erinnerung auf die Bühne. Reale Erinnerung,
zurückgeträumte Erlebnisse von einst, neue und alte Realität, Trugbilder vergangener
Tage oder Geschichtsschreibung im Kopf?
Das sehenswerte und interaktive Bühnenbild wird dominiert von einem Baum, der die
Geschichte stumm miterzählt. Weitgehend abgestorben, wenige verbliebene Blüten.
Lin Hwai-min über die Erinnerung eines Baumes: "Even the withered trees of winter
remember the springtime when their flowers were in full bloom." Die mystische Poesie
der Aufführung spiegelt Gedanken von Proust und Neruda, die Lin Hwai-min inspiriert
haben, "Smoke" zu schaffen:
Tanz im Opernhaus. Tanz im professionellen Sinne ist auch ein Hochleistungssport. Können, Disziplin und Technik sind notwendig, um eine
Choreographie sichtbar und in Vollendung auf die Bühne zu bringen. Für
Tänzerinnen und Tänzer eine anspruchsvolle Herausforderung. Was in unzähligen Proben hart erarbeitet wird, muss in der Ausführung auf der
Bühne leicht, locker, ästhetisch, fliessend und einfach wirken. Gelingt das,
ist Tanz professionell und wird zum Kunstmittel. Tanz im Opernhaus ist
spritzig, frisch, progressiv, modern und verbindet Musik und Bewegung. Das
Zürcher Ballett erzählt Geschichten auf der Bühne mit tänzerischen Mitteln.
Im wunder vollen Ambiente des Opernhauses. Mit Musik, live aus dem
Orchestergraben. Wir sind Tanzmacher und machen Tanz für Zuschauer zum
Erlebnis. Zum sinnlichen Erlebnis. Und die Zuschauer werden zu Komplizen,
involvieren sich ins Geschehen, erleben es mit. Spitzentanz erzeugt Emotionen und Reaktionen, lässt einen nicht bloss unbeteiligter Zuschauer
sein, geht viel tiefer und schafft eine zusätzliche Dimension des sichtbaren,
hörbaren und fühlbaren Erlebens.
Das Magazin zum Tanz. Tanz hat mit Optik zu tun, mit Raum und mit
Bühnenbild – Dinge, die man zeigen kann und visualisieren soll. Das tun
wir mit unserem neuen Magazin. POSITION five macht Tanz sichtbar. Und
Musik visuell erlebbar. Eine ebenbürtige Plattform zu dem, was wir auf
der Bühne machen: Tanz in seiner mitreissendsten Form. Tanz muss man
sehen und mit allen Sinnen erleben: im Zürcher Opernhaus. POSITION five
ist die visuelle Einladung, Tanz in Vollendung live zu erleben. "Spitzentanz"
ist ein unschönes Wort. Fehlt Zuschauern nicht nur dieses, fehlen ihnen
überhaupt die Worte, dann ist Tanz Spitze. Ohne Worte und ohne viel
erklären zu müssen. Dann haben Tanzmacher, Gastchoreographen,
Tänzerinnen und Tänzer das geschafft, wofür sie leben und arbeiten. Ein
Anspruch, den wir auch in POSITION five in Wort und Bild in Szene
setzen möchten. Dass unser Magazin zum Tanz den Sprung von der Idee zur
Realisierung geschafft hat, ist durch die Unterstützung unserer langjährigen
Partner AMAG/Audi und UBS möglich geworden. Danke!
TIPTOE
8
DER SPIELPLAN
WIRDS HERBST IN DER STADT,
BEGINNT DER FRÜHLING AUF DER
BÜHNE. DAS ZÜRCHER BALLETT
IST BEREIT FÜR DIE NEUE
SPIELZEIT.
TANZEN
Musik muss man sehen können. Musik hat für die meisten Menschen eine
zentrale Bedeutung. Musik kann beruhigen oder aufwühlen. Musik kann
Stimmungen erzeugen oder verstärken. Jede Musik hat ihren Reiz. Weil
Musik bewegt. Das ganze Spektrum, von Pop bis Klassik. Hip-Hop ist
klasse. Klassische Musik ist es auch. Nur eben klassisch. Und ein wundervoller Boden, um hörbare Musik auch sichtbar zu machen. Tanz ist ein
Instrument, um Musik zu visualisieren, um eine zusätzliche erlebbare Dimension zu schaffen. Eigentlich die Symbiose von Klang und Bewegung. Und
deshalb eine Er weiterung der Gefühle, mit der Möglichkeit zur eigenen
Interpretation. Musik wird zum Genuss, wenn man sich ihr ergibt, sich darauf einlässt, sich treiben lässt und das Auge mithören lässt – deshalb bin
ich Tanzmacher mit einer Company, die sich dem Tanz auf höchstem Niveau
verschrieben hat. Weil Musik zum vollendeten Erlebnis wird, wenn man sie
auch sehen kann.
TELEFON:
+41 1 268 66 66
13 Conditions
Zürich, 1997
Bewegung und Ausdruck. Wer sich bewegt, drückt sich aus. Ohne Worte.
Wer tanzt, erzählt eine Geschichte. Seine eigene. Verständlich für andere,
über alle Sprachbarrieren hinweg. Tanz ist etwas Kosmopolitisches, etwas
Multikulturelles. Es verbindet Völker und Menschen, schlägt Brücken zwischen Nationen und unterschiedlichen Mentalitäten. Überall auf der Welt
wird getanzt. Aus Freude und Lebenslust. Manchmal auch, um Stress oder
Trauer abzubauen. Tanzen bedeutet Loslassen und Einlassen gleichzeitig
und lässt Menschen sich selbst anders erleben. Ästhetik, Kraft, Schönheit,
Sinnlichkeit und Harmonie finden Ausdruck im Tanz. Aber auch Trauer,
Melancholie, Verzweiflung oder Hoffnung. Tanz ist für die volle Bandbreite
der Gefühle ein Verstärker. Bewegung im Fluss der Musik – über den
eigenen Körper erzeugt. Tanz ist in Menschen drin und bewirkt enorm viel.
Weil beim Tanzen Gefühle und Körper eine Symbiose bilden, die ohne
Worte auskommt und dennoch ihre eigene Sprache findet. Eine starke
Sprache, die Geschichten erzählt.
WEB:
www.zuercherballett.ch
13
DIE PREMIERE
FRÜHLING AUF DER BÜHNE
Copyright 2004 alert ag
Nachdrucke, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des
Verlages. Für unverlangte Zusendungen wird jede Haftung abgelehnt.
8 Skew-Whiff:
Pilar Nevado
7 What’s Next?
Berlin, 1997
NEUE SPIELZEIT
DER SPIELPLAN
7
HEAT
12 Petite Mort:
Stanislav Jermakov
Lara Radda
POSITION five wird mit dem Magazin des Opernhauses Zürich versandt und
in ausgewählten Lokalitäten in Zürich und Umgebung aufgelegt oder verteilt.
2 Intro
Dank, Kollaboration,
Impressum
GRACE
12
Abonnements/Vertrieb:
alert ag, Zollikerstrasse 164, Postfach, CH-8034 Zürich,
Tel. +41 43 499 11 99, Fax +41 43 499 00 11,
[email protected]
Abonnementspreise: Schweiz CHF 50.– (inkl. MwSt.),
Ausland zuzüglich Portokosten.
Peter Schnetz
1 Cover
Skew-Whiff:
Tigran Mikayelyan
6 Petite Mort:
Ana Quaresma
Jozef Varga
Text- und Bildmacher dieser Ausgabe:
Ruedi Maeder, Peter Schnetz, Jules Spinatsch, Peter Tillessen
Druckvorstufe und Druck:
Zollikofer AG, Druck Verlag Media, Fürstenlandstrasse 122, CH-9001 St. Gallen,
Tel. +41 71 272 75 77, Fax +41 71 272 75 81, www.zollikofer.ch
Ballett-Bilder der aktuellen Ausgabe:
Menschen, Tanz und Bewegung sind Synonyme für das Schaffen des
Basler Ballett-Fotografen. Schnetz arbeitet seit Jahren für das Zürcher
Ballett und setzt den Rhythmus der Company augenfällig ins Bild.
Kontakt: [email protected]
6
Visuelles Konzept und Art Direction:
Beling Thoenen Design, Nina Thoenen, Ulrike Beling,
[email protected]
Jules Spinatsch
V
POSITION NO.1 09 / 2004
DIE ZÜRCHER
Verlag und Redaktion:
alert ag, Zollikerstrasse 164, Postfach, CH-8034 Zürich
Tel.: +41 43 499 11 99, Fax +41 43 499 00 11, [email protected],
www.alert.ch
Gesamtleitung: Erich Hirschi, [email protected]
Publizistische Leitung: Ruedi Maeder, [email protected]
Projektleitung: Esther Carabain, [email protected]
Ich bin ein Tanzmacher. Auf meiner Visitenkarte steht etwas anderes. Dennoch und allen Karten zum Trotz: Darf ich wählen zwischen Choreograph,
Direktor oder Tanzmacher, entscheide ich mich ohne Zögern für Tanzmacher.
Weil diese Bezeichnung meine Leidenschaft, meine Motivation und mein
Schaffen schnörkellos beschreibt. Ohne Ensemble geht das nicht. Deshalb
schare ich Tänzerinnen und Tänzer um mich herum. Die Company, Musik
und Bühne – eine Umgebung, die ich mag und die mir hilft, Tanz zum akustischen und zum visuellen Erlebnis zu machen.
TICKETS,
PREISE UND
INFORMATIONEN:
DIE
TEMPTATION
INTRO
V
21 Das Gastspiel
Thamos:
Heinz Spoerli
KUNST ZUM KAUFEN
PREISE ZUM BEZAHLEN
Tanz im Bild von Peter Schnetz. Fotografische Notizen
von Jules Spinatsch. Die Symbiose von Ballett und
zeitgenössischer Kunst. Alle Werke der Seiten 4 bis
17 können Sie in unserem Webshop direkt bestellen.
Jedes Bild als Poster im Format 70 x 100 cm.
Limitierte Edition.
Einzelbild
CHF 50.– / Stück
2 bis 5 Bilder
CHF 40.– / Stück
6 bis 13 Bilder
CHF 35.– / Stück
Edition (14 Bilder) CHF 450.– / Serie
Alle Preise inkl. Verpackung, Porto und Mehrwertsteuer.
Auslandpreise auf Anfrage.
22 "Ich habe zwei Seelen in meiner Brust. Wäre ich nicht
Pianist, ich wäre Arzt, wer weiss!? Anatomie ist meine
zweite Leidenschaft, und alles, was damit zusammenhängt. Körperbau, Funktionen, auch Heilkunde. Die Seele der Musik war stärker. Deshalb bin ich Pianist. Das war
ich in Neapel, und das bin ich nun schon in der dritten
Saison beim Ballett in Zürich. Ballett, Theater und auch
Oper – eine faszinierende Welt. Und ich bin ganz nah
dran, bin Teil dieser Welt. Als Company-Pianist. Der ShowPianist ist der, den man an der Premiere sieht, im grossen Orchester. Der Company-Pianist studier t mit dem
Choreographen und der Company die Aufführungen ein
und begleitet die Proben. Im Ballettstudio bin ich mit
meinem Piano das reduzierte Orchester. Am Anfang ist
die Idee, vom Choreographen geschaffen und weiterentwickelt, von Tänzern einstudiert und per fektioniert. Diesen Prozess begleite ich aktiv von der Anfangsphase bis
zur vollen Entfaltung, der umwer fenden Show auf der
Bühne. Das ist ein kreativer Schaffensprozess, der es
mir möglich macht, Teil eines grossar tigen Ganzen zu
sein. Die Zusammenarbeit mit dem Choreographen, den
Tänzern, allen Beteiligten führt zu einem Gesamtkunstwerk, und jeder hat mit seinen Möglichkeiten Anteil am
Schöpfungsakt. Das ist Inspiration pur. Jeden Tag. Hat man
das Glück, mit so grossen Namen wie Heinz Spoerli, Jirí
Kylián und anderen herausragenden Persönlichkeiten
etwas Gewaltiges schaffen zu können, ist das eine Gnade.
Und man hat die Chance, sich selbst immer weiterzuentwickeln, von anderen zu lernen. Erlebe ich an der
Premiere das Resultat eines langen Prozesses als atemberaubende Aufführung auf der Bühne, bin ich schlicht
glücklich. Weil ich weiss: Ich habe meinen Beitrag zu
diesem Werk leisten dür fen. Deshalb bin ich mit Leib und
Seele Musiker und Company-Pianist."
Die Hochschule für Musik und Theater Zürich (HMT)
bildet im Departement Tanz Studierende zu professionellen Bühnentänzern aus. Mit einem breiten Studienprogramm, das den Möglichkeiten und Zielen von Kindern,
Jugendlichen und jungen Er wachsenen Rechnung trägt.
Eine Schule erklär t sich über Ihr Angebot: www.hmt.edu.
Vor allem aber über den Er folg ihrer Studierenden:
Vanessa Spiteri. Das kleine beispielhafte Por trät einer
jungen bemerkenswer ten Tänzerin, die auf dem Weg
zum Er folg bereits er folgreich ist. Vanessa, du bist 15
und tanzst seit 10 Jahren, Einstieg mit 5? Das liegt am
Umfeld. Genauer, an der musischen Familie. Mein Vater
ist Berufsmusiker, meine Mutter Sängerin, meine Schwester hat in London Musical studiert, und mein Grosi war
früher Ballettlehrerin. Das steckt an. Schon so früh? Ja,
ich wollte immer schon tanzen. Mit 5 habe ich klassisches Ballett genommen und mit 9 die Aufnahmeprüfung an die HMT bestanden. Die hiess damals noch
Schweizer Ballettberufsschule. Und dieses Jahr hast du
an den Schweizer Meisterschaften im Stepptanzen den
ersten Platz in deiner Kategorie belegt, wie verträgt sich
Steppen mit Ballett? Das ist kein Widerspruch, bloss eine andere Form. Beim Tanzen kann ich mich am besten
ausdrücken. Ballett ist für mich immer noch das Wichtigste. Aber ich tanze auch gerne modern. Der Stepptanz
gefällt mir, weil er mich rhythmisch herausforder t. Ich
kann dabei meinen eigenen Stil entwickeln. Das Interessante beim Steppen ist auch, dass man zu alten Musical Traditionals tanzen kann, wie auch zu Funk, R&B oder
Hip-Hop. Und was hat dir den Sieg gebracht? Ich weiss
nicht. Sicher die Freude am Tanzen. Vielleicht auch ein
sichtbarer Unterschied zu anderen Teilnehmern bei der
Stepp-SM: In meinem Fall sind die Ballettelemente im
Stepptanz offensichtlich. Ballett und Steppen mit viel
Training, bleibt da noch Zeit für anderes? Klar, ich nehme noch Unterricht in Modern und Charakter tanz, und
Schulaufgaben mache ich trotzdem lückenlos. Und Hobbys? Tanzen gehör t halt schon dazu. Aber ich habe noch
22 Backstage
Highlights
zwei gute Relaxing-Ergänzungen. Ich vermute, die haben
mit Bühne zu tun!? Auf jeden Fall mit Musik. Ich nehme
Klavierstunden. Zudem belege ich Chorgesang und
Stimmausbildung in der Jazzschule der HMT. Das macht
Spass, und mit unserem Chor, The Noisy Voices, treten
wir auch regelmässig auf. Ein Leben für den Tanz und
die Musik? Tanzen ist für mich das Schönste überhaupt.
Der Tanz gibt mir Energie und Lebensfreude, Elan und
Schwung im Leben. Ich trainiere hart, aber ich kriege viel
dafür. Zusammen mit Freundinnen, die ich alle durch den
Tanz kenne. Und mit meiner Familie. Was wäre ich ohne
sie? Sie helfen mir, meinen Weg zu gehen, den ich
gehen möchte. Was denkst du, wo stehst du in zehn
Jahren? Keine Ahnung. Ich möchte meine Ballettberufsausbildung abschliessen und auch mit meinen anderen
Hobbys weitermachen. Eines ist ganz sicher: Ich möchte tanzen! Vielleicht bekomme ich einen Ver trag bei einer Ballett Company, die auch moderne Stücke tanzt, so
wie das Zürcher Ballett. Es wäre auch lustig, bei einem
Musical mitzumachen, wie "42nd Street" oder "Singing
in the Rain". Ich bin offen und lasse die Dinge auf mich
zukommen. Wir bleiben dran. Das nächste Interview in
zehn Jahren, gleiche Zeit, gleicher Ort, einverstanden?
Sicher, ich freue mich.
ENGAGEMENT: FÜR DAS
ZÜRCHER BALLETT
Das Ballett braucht Freunde. Deshalb gibts die Freunde
des Zürcher Balletts. Ein Verein mit über 600 Ballettliebhabern, die am Opernhaus Zürich die Ballett Company
tatkräftig unterstützen. Ideell und finanziell. Um Produktionen oder Tourneen zu ermöglichen. Um direkte Hilfe
bei der Betreuung von jungen Tänzerinnen und Tänzern
zu bieten. Mit dem Ziel, ein positives Umfeld für die Company zu schaffen. Damit sich die Truppe als professionelles Team auf ihre Hauptaufgabe konzentrieren kann:
das Tanzen.
Der Verein besteht seit 1983. Die Zahl der Mitglieder ist
gewachsen, zusammen mit dem Er folg des Zürcher Balletts auf internationalen Bühnen. Aktivitäten und die Beziehungen zwischen den Freunden des Zürcher Balletts
und der Company sind intensiv und vielfältig. Und auch
die aktive Nachwuchsförderung liegt dem Verein am
Herzen: Das von Heinz Spoerli gegründete Junior Ballett
wird mit einem speziellen Stipendium unterstützt. Die
Freunde des Zürcher Balletts helfen mit, optimale Voraussetzungen für Tanz auf höchstem Niveau zu schaffen.
Grosszügiges Engagement er forder t wohlwollende Mitglieder. Die individuellen Teilnahmemöglichkeiten in
verschiedenen Kategorien stehen allen Interessier ten
offen und bieten unterschiedliche "Gegenleistungen".
Zum Beispiel Zutritt zu ausgewählten Ballettproben.
Einzigar tige Vorstellungen in privatem Rahmen, wie
zum Beispiel die bereits legendäre SaisonschlussPar ty. Oder auch Premieren und Anlässe, an denen
die Künstlerinnen und Künstler persönlich teilnehmen.
Neue Freunde sind jederzeit und herzlich willkommen!
Alle Detailinformationen unter: www.fzb.ch
TOURNEE: JUNIOR BALLETT IN
SÜDAFRIKA
Mit "Celebration" in Kapstadt feierte Südafrika im Mai
2004 das Ende der Apartheid seit 1994. Mit dabei: Heinz
Spoerli und die Tänzer des Junior Balletts. "Celebration"
war für Spoerlis Truppe in mehrfacher Hinsicht ein zehnjähriges Jubiläum, das in Cape Town mitgefeiert wurde.
1994 hat Heinz Spoerli den Kulturaustausch zwischen
Südafrika und der Schweiz eingeleitet: Mit den Tänzern
des Basler Balletts, die als erste internationale Company
in Nelson Mandelas Rainbow Nation zu Gast waren. Seither hat sich die Zusammenarbeit intensiviert, das Miteinander und die Förderung junger Tänzer wurden verstärkt
in den Vordergrund gestellt.
Ziehen alle am gleichen Strick, werden aussergewöhnliche
Projekte möglich. "Celebration" wird unterstützt von Pro
Helvetia und Präsens Schweiz. Rudolf Schaller, der
Schweizer Botschafter, hat das Patronat übernommen.
Weil Kultur keine Grenzen kennen soll, sind in das aktuelle Projekt auch an Tanz interessierte Jugendliche aus den
Townships mit einbezogen worden. 2004 war also weniger das Jahr der klassischen Gastspiele, mehr eine interkulturelle Kooperation und die Tanzförderung der "dance
oriented historically disadvantaged students".
Im Ergebnis Begegnungen, Austausch und konkrete Projekte in Cape Town, die in Südafrika eine breite Beachtung
gefunden haben: Das Junior Ballett gab einen Ballettabend
mit vier Choreographien von Heinz Spoerli. Und das Cape
Town Ballett studierte für sein Repertoire Spoerlis "All
shall be" ein. Tänzer des Zürcher Junior Balletts tanzten
die Premiere und einige Vorstellungen gemeinsam mit südafrikanischen Tänzern. Über Workshops wurden Studenten
des Jikeleza Dance Project in dieses kulturelle Projekt
mit eingebunden. Alle haben ihr Bestes gegeben, und
"Celebration" war für Beteiligte und Publikum ein voller Erfolg. Keine Frage, dass der intensive Kulturaustausch in
den nächsten Jahren gepflegt und weitergeführt wird.
FACTS: AUDI AN DER SPITZE
Was haben Tanz und Autos gemeinsam? Möglicherweise das: Die Empfehlung von Freunden macht Lust
auf eigenes Erleben. Bekommt man den Tipp einer
hinreissenden Vorstellung, geht man hin. Und auch
bei Autos ist man empfänglich für die Empfehlung
von Bekannten. Nur: Wer fähr t seinen Wagen aus
Überzeugung und empfiehlt deshalb "seine" Marke
tatsächlich weiter? Eine aktuelle Studie von Deloitte
im Markt Deutschland beantwor tet die Frage klipp und
klar: Die deutschen Premium-Marken machen das
Rennen. Audi steht unangefochten an der Spitze der
Marken-Rangliste, vor Mercedes-Benz und BMW. Die
Frage nach der Loyalität zum gefahrenen Modell liefer t ein ähnliches Bild: Audi erhält die meisten Nennungen. BMW und Mercedes-Benz liegen gemeinsam
auf dem zweiten Platz. Ein interessantes Detail am
Rande: 40% der Frauen stehen ihrem Fahrzeug generell weniger kritisch gegenüber und empfehlen es
gerne weiter. Männer bleiben insgesamt etwas zurückhaltender.
Um im Bild der Empfehlungen und Erlebnisse zu bleiben: Die AMAG Automobil- und Motoren AG/Audi unterstützt das Zürcher Ballett, im Frühjahr 2005 mit den
Aufführungen "Goldberg-Variationen", "Cinderella" und
"Allem nah, allem fern".
(Quelle der Studie: Deloitte/persönlich)
sorgt für Tempo ohne War tezeiten. Die gelernte Möbelrestauratorin und Schneiderin ist seit sechs Jahren
dabei. Erst aushilfsweise, dann mit Begeisterung in
Vollzeit. Den Kern ihrer Arbeit definier t Sabine so kurz
wie prägnant: "Mein Job hilft mit, den Boden für eine
gute Leistung auf der Bühne zu legen." Alltag? Alltag
im Sinne von Regelmässigkeit und Routine gibts selten.
Sabines Zeitplanung richtet sich nach Proben, Aufführungen und Gastspielen des Junior Balletts. Natürlich gibts Arbeiten, die man in Ruhe im Atelier erledigen
kann. Unter wegs zu Gastspielen und auf Tournee können die Tage aber lang werden. Für Sabine kein Problem:
"Darin liegt der Reiz. Man kennt sich und funktionier t
zum Teil wie eine grosse Familie mit einem kulturellen
Auftrag. Jeder hat seinen Job und weiss genau, was er
zu tun hat. Und die Möglichkeit, seinen Job ab und zu
auf Deutschland-Tournee zu machen oder in Hongkong
und in Kapstadt, das ist interessant, aussergewöhnlich, und dann dür fen die Arbeitstage eben auch lang
werden."
Verstanden, Sabine, die Busfahr t hat sich gelohnt. Danke für den Blick in den Alltag einer Garderobiere, der
nicht alltäglich ist, wenig Freizeit lässt, aber backstage
dafür sorgt, dass schöne Vorstellungen reibungslos und
in per fekten Kostümen über die Bühne gehen.
PRINT: TANZ IM BILD
CREW: AUS DEM LEBEN EINER
GARDEROBIERE
Wie sieht der Alltag einer Garderobiere aus? So genau
wusste ich das nicht. Deshalb habe ich mich in den
Tournee-Bus des Junior Balletts gesetzt und Sabine
Hüner wadel zur nächsten Bühnenshow nach Lörrach
begleitet. Zurück in Zürich, wusste ich Bescheid. So
sieht der Alltag einer Garderobiere aus:
Klappt die Show auf der Bühne, tragen neben den
Tänzern viele Backstage-Profis dazu bei. Sieht die
Company gut aus und tanzt in den richtigen Outfits, ist
eine ganz sicher mit beteiligt: Sabine Hüner wadel. Deshalb sitzt sie im Tournee-Bus und fähr t mit dem Junior
Ballett zur Aufführung nach Lörrach. Mit im Gepäck:
alle Kostüme für die 15 Tänzerinnen und Tänzer. Die
richtigen. Für drei Stücke, die heute auf dem Programm
stehen. Gewaschen, geprüft, geflickt, gepflegt – und so
beschriftet, dass alle Tänzer im fliegenden Wechsel von
einem Stück zum anderen ebenso fliegend auch ihr Kostüm wechseln können. Sabine hilft dabei. Es muss
schnell gehen hinter der Bühne. Professionalität kennt
keinen Stress, Hektik genügt, und gute Vorbereitung
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POSITION five schafft eine reizvolle Verbindung zwischen
Ballett und zeitgenössischer Kunst. Tanz im Bild steht fotografischer Impression gegenüber. Zwei Sphären kontrastieren, ohne sich zu widersprechen. Im Gegenteil. Das
eine befruchtet das andere. Und beides kommt zu Ihnen
nach Hause. Was in der "Zürcher Ballett Zeitung" Wirkung
zeigt, macht Ihre eigenen vier Wände zur Galerie. Die
Bilder der Seiten 4 bis 17 können Sie als Poster kaufen.
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Wer "Tanz" googelt, kriegt über 4 Millionen Treffer, "Ballett" ist mit knapp 600 000 dabei. Deshalb ein paar
naheliegende Links, die nützlich, informativ oder beides
sein können:
-> Tickets und Infos: www.zuercherballett.ch
-> Heinz Spoerli und sein Werk: www.spoerli.ch
-> Freunde des Zürcher Balletts: www.fzb.ch
-> Infos, Bilder und Foren: www.tanznetz.de
-> Ausbildung Tanz und Ballett: www.hmt.edu
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