Uraufführung im Charlottenfels

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Lokalzeitung für Neuhausen am Rheinfall und Umgebung
4. Jahrgang, Nr. 2
donnerstag, 15. januar 2015
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Leistungsvereinbarungen
Interview zum Städtebau
Ein Prosit auf den Zaren
Die Gemeinde Neuhausen am
Rheinfall unterstützt Cinevox und
Rheinfallfestival namhaft. Seite 3
Gemeindepräsident Stephan Rawyler sagt, wie die Gemeinde in Zukunft
informieren will. Seiten 4 + 5
Der Gedenkanlass zum Zarenbesuch vor 200 und einem Jahr war
gut besucht und munter. Seite 7
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die gemeinde
informiert
Der Regierungsrat hat die
­Inventarliste der Baudenkmäler der Gemeinde zur KenntMöbelNun werden
nis genommen.
den Liegenschaftsbesitzern
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Schutzvereinbarungen vorgeBodenbeläge
schlagen. Der Gemeinderat hat
für die Weihnachtsaktion von
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Helena Winkelman, Lea Bösch, Mechthild Karkow, Garth Knox, Thomas Demenga (von links). Bild: Alfred Wüger
Uraufführung im Charlottenfels
Einmal mehr bot das Konzert mit
der Camerata variabile unter der
künstlerischen Ägide der Geigerin
Helena Winkelman höchsten
­G enuss, mit dem von Liebe vollen G-Dur-Sextett von Johannes
Brahms, mit Vivaldis sehr herb
klingendem Konzert für Viola
d’amore in d-Moll, dann aber auch
– als Kontrapunkt sozusagen – mit
Zeitgenössischem: Thomas Demengas Solo-Cello-Stück «Duo? O
Du» sowie den melodiös-witzigen
technischen Kabinettstückchen des
irischen Bratschisten Garth Knox,
«nine fingers» und «up, down, side-
ways, round» sowie der Uraufführung «Nothing but the truth», einer
musikalischen Gerichtsverhandlung,
deren Verdikt, «Guilty!», am Schluss
die Seele aller Kunst auf den schmerzhaften Punkt brachte. Das Publikum
war begeistert, und der Saal war
­ausverkauft. Alfred Wüger
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AATRINKETE
IM RESTAURANT PARK
22.01.2015
AATRINKETE
IM RESTAURANT PARK
22.01.2015
Das Restaurant Park am Rheinfall öffnet seine Türen am Donnerstag,
22. Januar 2015 – und alle Einwohnerinnen und Einwohner sind zur
«Aatrinkete» eingeladen.
17.15 Uhr
Türöffnung
Das Restaurant Park am Rheinfall öffnet seine Türen am Donnerstag,
17.45 –18.30 Uhr Ansprache Regierungsrat Dr. Reto Dubach
22. Januar 2015 – und alle Einwohnerinnen und Einwohner sind zur
Ansprache Gemeindepräsident Dr. Stephan Rawyler
«Aatrinkete» eingeladen.
Vorstellung der Rheinfall Gastronomie AG
17.15 Uhr
Türöffnung
Ab 18.30 Uhr
«Aatrinkete» – verschiedene Essens- und Getränkestände
17.45 –18.30 Uhr Ansprache Regierungsrat Dr. Reto Dubach
22.00 Uhr
Ende der «Aatrinkete»
Ansprache Gemeindepräsident Dr. Stephan Rawyler
Vorstellung der Rheinfall Gastronomie AG
Ab 18.30 Uhr
«Aatrinkete» – verschiedene Essens- und Getränkestände
22.00 Uhr
Ende der «Aatrinkete»
2 Tribüne
Neuhauser Woche
donnerstag, 15. januar 2015
«Wer lieben kann, ist glücklich»
E
Weit gediehen ist der neue Bahnsteig. Bilder: Alfred Wüger
Ein neuer
Bahnhof entsteht
Wenn man vom Industrieplatz den
Weg, den die Touristen nehmen,
einschlägt, zum Rheinfall hinunter,
hat man einen guten Blick auf die
Grossbaustelle am Steilhang. Der
Panoramabahnsteig der neuen
SBB-Haltestelle ist schon weit gediehen, und auch die Infrastruktur
für die Aufzüge zur besseren Erschliessung des grössten Wasserfalls in Europa wächst rasch in die
Höhe. Alfred Wüger
s ist nur wenig Zeit vergangen, seit wir vom
­alten Jahr in ein neues
­hinüberspaziert, -gehüpft,
-getanzt, -getorkelt sind
oder auch nur hinübergeschlafen haben. Und zu keiner anderen Zeit im
Jahr verschenken und empfangen
wir mehr Glückwünsche als wie
zum Jahreswechsel. Ein glückliches
neues Jahr! Wir wünschen es andern
und auch uns, wir meinen es ernst,
aber wir definieren es nicht, wissen
oft nicht, was genau Glück für den
andern – für uns? – bedeutet. Hermann Hesse hat gesagt: «Glück ist
Liebe, nichts anderes. Wer lieben
kann, ist glücklich.» Ich erlaube mir
hinzuzufügen: Geschenkte Liebe, die
erwidert wird, macht sehr glücklich.
Mich persönlich macht es auch
glücklich, wenn ein Mensch mir sein
Vertrauen schenkt. Das Gefühl, gebraucht zu werden, kann glücklich
machen. Auch die Natur bietet uns
tausend Möglichkeiten, Glück zu
spüren: eine Winterwanderung
durch eine tief verschneite, im Sonnenlicht glitzernde und funkelnde
Landschaft, das Aufgehen des vol-
Wir meinen es ernst,
aber wir definieren es
nicht, wissen oft nicht,
was Glück bedeutet
Cornelia Galli
Kolumnistin
len Mondes an einem sternenübersäten Himmel, das Erwachen des
Frühlings, der Gesang einer Amsel,
für mich jedes Mal von Neuem auch
die berauschende, einmalig schöne
Aussicht vom Muottas Muragl auf
das Engadin mit seinen Seen und
seinem einmaligen Bergpanorama.
Glücksgefühle können wir auch mit
Tieren erleben: Das Spiel mit einem
vergnügten Hund oder das Beobachten einer kleinen, aufgeplusterten
oder hüpfenden Vogelschar kann uns
leicht und fröhlich stimmen. Gesund
zu sein, kann Glück bedeuten, vor allem für jene Menschen, die schon
einmal ernsthaft krank waren. Andere glückliche Momente erleben
wir oft in Gesellschaft, zum Beispiel
an einem vergnügten Abend in
einer fröhlichen Runde, in der viel
gelacht und debattiert wird. Wichtig
bei allen Gelegenheiten, Glück zu
spüren, ist, dass wir bereit sind, es
wahrzunehmen. Das Glück besucht
uns oft unerwartet. Manchmal ahnen
wir, dass es vorbeikommen könnte,
aber wir wissen es nie mit Sicherheit.
Doch wem es entgegenkommt, der
soll es mit offenen Armen empfangen
und dieses freudig-jubelnde, ihn über
das Alltägliche erhebende Glücksgefühl geniessen! Das Glück verändert
uns, lässt uns strahlen und kann so
auf einen anderen Menschen überspringen, sein Antlitz erhellen, ihn
fröhlich(er) stimmen. Ein glücklicher
Mensch kann so eine ganze Kettenreaktion auslösen. Glück lässt sich
nicht konservieren, es ist flüchtig –
eben noch da, ist es wieder fort.
Glücksmomente eben.
Der Military Megastore im Zentrum von Neuhausen am Rheinfall schliesst
Ein Pfeiler für den Aufzug wächst
im Steilhang in die Höhe.
Stans, Zuchwil, Niederwangen, Wallisellen, Pratteln, Bulle, Sion, Marin, Roche, Montlingen, Stabio, Orbe und
Crissier sind laut der französischsprachigen Homepage www.militarymegastore.ch die Standorte der Filialen.
Warum die Filiale Neuhausen am Rheinfall schliesst, wollten wir von Geschäftsführer Bülent Ersahin wissen.
Er sagte: «Wir waren jetzt rund zwei Jahre hier, und zur Schliessung kommt es, weil eine Renovation ansteht.»
Dadurch wäre die Miete höher geworden, zu hoch für den Military Megastore, der rund 8000 Franken für das
Lokal inklusive 24 Parkplätzen im Monat zahlte. Es sei nicht schlecht gelaufen, so Bülent Ersahin, allerdings sei
die Kundschaft nicht aus Neuhausen gekommen, sondern eher aus dem Klettgau. «Viele, die jetzt zum Ausverkauf kommen, sagen, sie hätten gar nicht gewusst, dass es den Laden hier gibt.» Möglicherweise sei das Marketing der Kette nicht optimal gewesen. Wie weiter? In Schaffhausen habe man nichts gefunden, nun werde in
Winterthur gesucht. In Neuhausen am Rheinfall gebe es «auf keinen Fall» eine neue Option. (Bild: Alfred Wüger)
donnerstag, 15. januar 2015 Neuhauser Woche
Kultur und Sport
3
glückwunsch
Heute Donnerstag, den
15. Januar, kann Willi Senn
seinen 90. Geburtstag
­feiern. Wir gratulieren dem
­Jubilar ganz herzlich
und wünschen alles Gute. (r.)
Unterhaltsames
Hallenturnier
Ein sicherer Wert: Die Literaturboote. Im Bild Claude Alain Sulzer bei seiner Lesung 2013. Bild: Alfred Wüger
Neue Leistungsvereinbarungen
mit Cinevox und Rheinfallfestival
Die Gemeinde Neuhausen am Rheinfall und der Kanton
Schaffhausen haben mit der Cinevox Junior Company
und dem Verein Rheinfallfestival Leistungsvereinbarungen abgeschlossen. Das gibt Stabilität. Alfred Wüger
Neuhausen am Rheinfall ist kulturell
alles andere schmalbrüstig. Da gibt
es das von der Gemeinde bespielte
Trottentheater, dann gibt es das R+RTheater inklusive «Theaterchuchi»
im KinoTheater Central – auch nicht
ganz frei von finanziellen Zustüpfen
der öffentlichen Hand –, und dann
kommen die beiden Schlachtrösser,
die international vernetzte Cinevox
Junior Company unter der künstlerischen Leitung von Malou Leclerc
und das auf dem inzwischen zur Geschichte gewordenen, von Beat Toniolo ins Leben gerufenen Wort- und
BildFestifall fussende Rheinfallfestival, das nach dem «kleinen Festival»
im Jahre 2013 dieses Jahr vom 10. bis
14. Juni sozusagen sein erstes offizielles Programm unter der neuen
künstlerischen Leiterin Conny Balzer organisiert.
Planungssicherheit gewährleistet
15 000 Franken bekommt der
Verein Rheinfallfestival von der Gemeinde – «Wir hätten den Betrag
auch ohne Leistungsvereinbarung
gesprochen», so Kulturreferent
Christian Di Ronco – und 45 000
Franken vom Kanton. Kaum mehr
als ein Tropfen auf den heissen Stein
des Budgets 2015, das 370 000 Franken beträgt. Hannes Sulzer, Vorstandsmitglied des Vereins, sagt:
«Tatsächlich sind wir auf der Suche
nach Sponsoren. Sie zu finden, ist
eine grosse Herausforderung.»
Gleichwohl ist er glücklich über die
Leistungsvereinbarung: «Sie gibt
uns Planungssicherheit.» Das Rheinfallfestival 2017 erscheint jedenfalls
bereits am Horizont.
Was die Künstler leisten müssen
Die Cinevox Junior Company
bekommt von der Gemeinde Neuhausen am Rheinfall 10 000 Franken
auf Basis einer neuen Leistungsvereinbarung über drei Jahre. Was für
Leistungen müssen die Künstler erbringen? Di Ronco: «Sie machen
mindestens ein Projekt in der
Schule, machen Seniorenmittage in
den Altersheimen, und sie machen
mit bei der Museumsnacht.» Und
der Verein Rheinfallfestival muss ein
viertägiges Mehrspartenfestival entwickeln und den Rheinfall einbeziehen. Ausserdem bleiben die Literaturboote ein fester Bestandteil.
Am Wochenende führte der VFC
Neuhausen das traditionelle Hallenturnier der F- und E-Junioren durch.
An beiden Tagen konnten die zahlreichen Zuschauer die Spiele in
einem sehr fairen und unterhaltsamen Rahmen verfolgen. Bei den Turnieren der E-Junioren wurde es in
beiden Finalspielen sehr spannend.
In Morgenturnier setzte sich der
FC Schaffhausen knapp gegen den
FC Rafzerfeld durch, und beim Mittagsturnier entschied das Finalspiel
die U-10-Mannschaft des FC Schaffhausen gegen den SV Seebach für
sich. Bei den F-Junioren wurde das
Morgenturnier klar von den Jüngsten
des FC Beringen dominiert. Am Mittag hatten die jüngsten Kicker des
Sporting Clubs SH das Sagen und belegten den 1. und den 3. Schlussrang.
Die Resultate beider Tage
Samstag, 10. Januar. Junioren F,
Morgenturnier: 1. FC Beringen b,
2. FC Ellikon Marthalen, 3. FC Beringen a, 4. FC Beringen c, 5. VFC Neuhausen. Final: FC Beringen b –
FC Ellikon Marthalen 3:2. Junioren F,
Mittagsturnier: 1. Sporting Club a, 2.
FC Rafzerfeld, 3. Sporting Club b, 4.
FC Thayngen. Final: Sporting Club a –
FC Rafzerfeld 3:2. Sonntag, 11. Januar.
Junioren E, Morgenturnier: 1. FC
Schaffhausen, 2. FC Rafzerfeld, 3. FC
Frauenfeld, 4. VFC Neuhausen. Final:
FC Schaffhausen – FC Rafzerfeld 1:0.
Junioren E, Mittagsturnier: 1.FC
Schaffhausen U10, 2. SV Seebach, 3.
FC Niederweningen, 4. FC Phönix
Seen. Final: FC Schaffhausen U10 –
SV Seebach 2:1. Roger Kilchör
Die TTC-Damen spielen an der Spitze mit
Die Damen des TTC Neuhausen
zeigen, dass sie um den Titel spielen möchten. Dank Rückkehrerin
Denisa Zancaner konnte man
gegen Uster auswärts in Bestbesetzung antreten und liess den Damen
vom Heimteam wenig Siegchancen. Uster unterlag 2 zu 6. Beste
Spielerin aufseiten des TTC Neuhausen war Denisa Zancaner, welche gleich drei Punkte beisteuern
konnte. In der sechsten Partie traf
Ex-Neuhauserin Nurit Ehrismann
auf Jacqueline Weiss, und es entwickelte sich die längste und spannendste Partie. Den besseren Start
erwischte Weiss, doch diese geriet
danach in einen 1:2-Satzrückstand
durch gutes und fehlerfreies Spiel
von Ehrismann. Doch Weiss konnte
noch einmal zulegen und behielt
am Ende die Nase vorn. Mit dem
6:2 Auswärtserfolg bleibt der TTC
Neuhausen weiterhin auf dem drit-
ten Platz der Tabelle hinter Rio Star
Muttenz (1) und Rapid Luzern (2.)
Das Herren-Nationalliga-BTeam gewann in Luzern mit 10 zu 0
und kletterte mit diesem Sieg auf
den zweiten Tabellenplatz. Das
nächste Heimspiel ist am 21. Februar. Steffen Orth
4 Städtebau
Neuhauser Woche
donnerstag, 15. januar 2015
Neue Wege in Sachen
Kommunikation
In letzter Zeit konnte man es
oft hören, und das Unbehagen bei der Bevölkerung war
mit Händen zu greifen: «Es
hapert in Neuhausen am
Rheinfall an der Kommunikation
zwischen Behörde und Volk.»
So lautete der Tenor. Dieser
Vorwurf ging am Gemeinderat nicht spurlos vorbei, und
nun findet am 20. Januar um
19.30 Uhr im evangelischen
Kirchgemeindehaus das erste
Diskussionsforum statt. Die
Bevölkerung hat Gelegenheit,
aktiv in die Debatte um
Zonenplan und Bauordnung
einzugreifen. (Wü.)
Gemeindepräsident und Baureferent Stephan Rawyler verbessert die Kommunikation. Bild: Alfred Wüger
«Das alles hat es so noch nie gegeben»
Neuhausen am Rheinfall ist keine Ausnahme, im Gegenteil: Viele Schweizer Gemeinden sind von Strukturwandlungsprozessen betroffen. Wir sprachen mit Stephan
­Rawyler über die Identität der Gemeinde. Alfred Wüger
Am 20. Januar gibt es ein Diskussionsforum in Neuhausen am
Rheinfall zum Wandlungsprozess
der Gemeinde. Sie arbeiten dabei
mit der Wirtschaftsförderung des
Kantons Schaffhausen zusammen.
Wie kam es dazu?
Stephan Rawyler: Dazu möchte ich
eine kleine Korrektur anbringen.
Wir arbeiten mit der Generis AG zusammen, die im Mandatsverhältnis
die Wirtschaftsförderung des Kantons Schaffhausen betreibt. Aber
sie hat auch noch andere Mandate.
Darunter das der Gemeinde
­Neuhausen?
Rawyler: Ja, wir haben die Generis
AG beauftragt, Dialogforen zu organisieren, durch den Abend zu führen und diese Informationsanlässe
auch medial zu begleiten. Wir haben
ja keine Pressestelle. Die Generis AG
haben wir beauftragt, damit die Anlässe von neutraler Seite organisiert
werden.
Wie viele solcher sind Foren geplant?
Rawyler: Sicher vier bis sechs. Ich bin
mir sogar nicht einmal sicher, ob das
reicht. Beim ersten Forum wollen wir
jetzt schauen, wie viele Leute kommen und wo der Bedarf für Information und Diskussion liegt. Später wol-
len wir dann gezielt in die Quartiere
gehen, so ins Herbstäckerquartier, ins
Oberdorf und ins Unterdorf, um mit
den Neuhauserinnen und Neuhausern vor Ort zu sprechen. Dies ist insbesondere wichtig, weil es dann ganz
konkret um den neuen Zonenplan
geht. Wir müssen so viele Foren organisieren, wie nötig sind.
«Im Zonenplan und in der
Bauordnung haben alle
Diskussionen über die
Entwicklung ihre Wurzeln»
Um die Kommunikation mit der
­Bevölkerung, die das ja gefordert hat,
zu verbessern …
Rawyler: Ja, im Zuge einer verbesserten Kommunikation. Wir haben dies
aber schon vor den Vorstössen im
Einwohnerrat vorgehabt. Diese Themen sind überall in der Schweiz aktuell, wo so grosse Umwandlungsprozesse wie in Neuhausen am Rheinfall
stattfinden. Unsere Veranstaltungen
werden ergebnisoffen sein. Wir wissen nicht, was dabei herauskommt.
Wir werden Vorschläge machen, über
die man diskutieren kann und soll.
Sie sagen: Vorschläge. Es geht um
etwas Konkretes. Um das Areal
Kirchacker?
Rawyler: Nicht nur! An der ersten
Veranstaltung wollen wir zeigen,
welches unsere Rahmenbedingungen sind. Susanne Gatti, die Raumplanerin des Kantons Schaffhausen, wird die Vorgaben des kantonalen Richtplans aufzeigen, ich
selbst werde über Neuhausen am
Rheinfall im Grossraum Zürich und
die wirtschaftlichen Randbedingungen sprechen, Konradin Winzeler wird erläutern, wie man sich
beim Zonenplan einbringen kann.
Im Zonenplan und in der Bauordnung haben alle Diskussionen über
die Entwicklung von Neuhausen
am Rheinfall ihre Wurzeln. Und
deshalb soll auch die Hälfte der
Zeit für eine Diskussion mit allen
Anwesenden reserviert sein.
Wo befindet sich die Gemeinde
heute?
Rawyler: Neuhausen am Rheinfall
war eine klassische Industriegemeinde, und zwar schon um 1900,
es war kein Bauerndorf wie Siblingen oder Löhningen. Heute sind
wir aber nicht mehr der typische
Industrieort. Diese Zeiten kommen
auch nicht mehr. Nun folgt die Umwandlung in einen Wohnort. Der
Gemeinderat richtet sich in seinen
Legislaturzielen seit mehreren Jahren auf den Raum Zürich aus. Wir
müssen schauen, dass die Verkehrsbedingungen in den Raum Zürich
und ins Glatttal gut sind. In Kloten
soll jetzt der «Circle» gebaut werden mit voraussichtlich 5000
Arbeitsplätzen. Wenn nur ein Zehntel zu uns kommt, dann merken wir
das. 50 Neuzuzüger sind nicht
nichts.
Haben Sie keine Angst, dass Neuhausen zu einer Schlafstadt werden
könnte?
Rawyler: Ich glaube, wir haben so
viele Qualitäten und so viele Arbeitsplätze, dass wir das auffangen können. An eine klassische SchlafstadtAtmosphäre, wo die Leute am Morgen wegfahren und am Abend zurückkehren, glaube ich daher nicht.
«Wir wollen gezielt in die
Quartiere gehen, um mit
den Neuhauserinnen und
Neuhausern zu sprechen»
Darum sagte der Gemeinderat auch,
wir müssen schauen, dass die Migros im Zentrum bleibt.
Ist dieser Verbleib schon gesichert?
Rawyler: Wir haben eine Vereinbarung mit der Migros, welche der
Gemeinderat dem Einwohnerrat
offengelegt hat, in der steht, dass
die Migros mit niemandem verhandelt ausser mit uns oder der Firma
Halter, der Entwicklerin des RhyTech-Areals.
Fortsetzung auf seite 5
donnerstag, 15. januar 2015
f o r tsetz u n g v o n seite 4
Ist das Kirchackerareal die einzige
Option für die Migros im Zentrum?
Rawyler: Aufgrund des Flächenbedarfs und der Verkehrserschliessung ja. Und deshalb setzen wir
uns auch so vehement für diese
Lösung ein. Der Gemeinderat hat
geschlossen entschieden, mit
dem Projekt Kirchacker die Migros hier im Zentrum zu behalten,
zumal wir die Migros nicht unbedingt im RhyTech-Areal oben
­haben wollen.
«Wir müssen uns
heute überlegen,
was unsere Strassen an
Verkehr noch vertragen»
Neuhausen am Rheinfall als
­Element im Grossraum Zürich hat
ja wohl nicht die Möglichkeit, zur
Boomtown und zur Satellitenstadt
von Zürich zu werden …
Rawyler: Wir wollen keine Satellitenstadt von Zürich werden! Schaffhausen ist eine eigene Agglomeration. Wir wollen nach innen verdichten, ja, aber nicht alles, was jemand für sinnvoll erachtet, dürfen
wir auch verwirklichen. Das ist jetzt
genau der Punkt, über den wir mit
allen Neuhauserinnen und Neuhausern reden müssen.
Dafür sind der 20. Januar und die
weiteren Foren da?
Rawyler: Ja. Darüber müssen wir
reden: Wo wollen wir verdichten?
Verkehr und Siedlung muss man
koordinieren. Viele Jahre hat man
das im Kanton Schaffhausen vernachlässigt, hat Siedlungen im
Klettgau gebaut, aber die entstehenden Verkehrsfragen nicht gelöst. Der Galgenbucktunnel kommt
30 bis 40 Jahre zu spät. Wir müssen
uns heute überlegen, was unsere
Strassen vertragen. Im Zentrum
von Neuhausen am Rheinfall haben wir Strassen, wo die Lärmbelastung so hoch ist, dass wir nicht
mehr Verkehr darüber leiten können, obwohl dies die Bauordnung
noch zuliesse. Aber das Umweltrecht widerspricht einer solchen
Kapazitätserhöhung.
Wie wollen Sie das lösen?
Sie können das Zentrum ja kaum
verkehrsfrei machen.
Rawyler: Nein, das können wir
nicht. Das haben wir geprüft. Dann
würde das letzte Stündchen für die
Neuhauser Woche
Läden schlagen. Es gibt Zahlen, die
zeigen, wie viele Leute es braucht,
damit eine Fussgängerzone sich
wirtschaftlich trägt, und von diesen
Richtzahlen sind wir sehr weit entfernt. Was man machen kann, ist,
dass man bei Neubauten die Tiefgaragen-Parkplätze
reduziert.
Dass man dafür sagt, zu einer
Wohnung gehören ein oder zwei
Generalabonnemente der SBB.
Oder wir könnten die Sammelstrasse Süd nicht erst 2030, wie
wir immer gedacht haben, erstellen, sondern schon früher, zum
Beispiel wegen der Entwicklung
ausserhalb des SIG-Areals. Für die
weitere Entwicklung in Neuhausen am Rheinfall braucht es die
entsprechende
Verkehrsinfrastruktur. Aber im Grunde sind all
diese Herausforderungen Teil
einer Erfolgsstory. Das SIG-Areal
und das Alcan-Areal sind vom
Kanton festgelegte Entwicklungsschwerpunkte.
Das alles kommt nun am ersten
Forum am 20. Januar zur
Sprache. Was erhoffen Sie von der
Teilnahme des Publikums?
Rawyler: Ich hoffe, dass viele
Leute kommen und Fragen stellen. So können wir eine gute Basis
schaffen, damit die Teilnehmenden wissen: Wo kann ich mich
einbringen? Wo geht es wegen der
bundesrechtlichen oder der kantonalen Vorschriften nicht? Was habe
ich für Rechte bei konkreten Bauvorhaben? Was ist der Hintergrund
der Entwicklung in Neuhausen am
Rheinfall? Der Schwerpunkt liegt
dabei beim Zonenplan und bei der
Bauordnung. Wir wollen aufzeigen,
welches das Projekt der Gemeinde
ist, nämlich nur das Kirchackerareal, und welches private Projekte
sind, nämlich alle andern. Ausserdem werden wir die Studien des
Büros Haag Hähnle, die die Gemeinde in Auftrag gegeben hat, ins
Internet stellen, und zwar genau so,
wie wir sie bekommen haben. Das
ist ein Risiko, denn man muss diese
Studien vorsichtig interpretieren.
Nicht alles, was dort eingezeichnet
ist, wird und soll gebaut werden!
Diese Studien zeigen lediglich Möglichkeiten. Wenn wir diese Studien
aber nicht veröffentlichen, setzen
wir uns dem Vorwurf der Geheimniskrämerei aus.
Es gibt am 20. Januar sicher auch
Fragen zum Kirchackerprojekt. Wie
sieht der aktuelle Stand hier aus?
Rawyler: Der aktuelle Stand ist
der: Die Architekten sind am
Städtebau und Politik
Arbeiten, die Jury ist am Arbeiten.
Von den sieben eingereichten Projekten werden zwei weiterentwickelt. Ende Februar soll die Jurierung erfolgen. Beide Projekte sind
auf einem sehr hohen Niveau.
Nun erfolgt der Feinschliff. Dann
gibt es eine öffentliche Präsentation, und dann kann sich die Bevölkerung dazu äussern.
Wie?
Rawyler: Das ist noch nicht ganz
entschieden. Wir werden sicher
eine E-Mail-Adresse öffnen, es
«Im Grunde sind
alle diese
Herausforderungen
Teil einer Erfolgsstory»
gibt sicher Führungen zum Modell in Kleingruppen. Aber es sind
noch organisatorische Detailfragen offen. Das Publikum kann
jedenfalls eigene Ideen einbringen.
Dieses Vorgehen ist für Neuhausen
am Rheinfall Neuland.
Rawyler: Ja. Das hat es so noch
nie gegeben. Es ist ein Versuch.
Die Bevölkerung muss sehen, was
wir machen. Wir müssen die Leute
auch davon überzeugen, dass die
Migros einen neuen Standort
braucht. Viele denken nämlich,
dort, wo sie ist, ist alles gut. Aber
das ist es nicht. Die Migros muss
per Ende 2018 raus. Beim Wandlungsprozess in Neuhausen am
Rheinfall ist es so: Wir können
und wollen nicht alles umstossen,
sonst verlieren wir die Identität.
Wenn uns der Wandlungsprozess
gelingt, kommt Neues hinzu, das
der Identität der Gemeinde Neuhausen am Rheinfall zugutekommt und diese stärkt. Für Neuhausen am Rheinfall ist es eine
faszinierende Zeit voller Chancen.
Natürlich diskutieren wir viele
ernste Themenstellungen, bei
denen man auch unterschiedliche
Meinungen äussern kann. Es kann
sogar mal richtige Auseinandersetzungen geben. Viel wichtiger
aber ist: Welche Generation hatte
in der Vergangenheit die Chance,
so gründlich und so breit angelegt
über die Zukunft seiner Gemeinde
zu diskutieren? Das gab es noch
nie! Entsprechend spannend und
herausfordernd ist es deshalb,
jetzt und hier Gemeindepräsident
zu sein.
5
Entlastung für
Berufsbeistände
beantragt
Zum zweiten Mal versucht
Sozialreferentin Franziska
Brenn die Stellen in der
Berufsbeistandschaft zu
erhöhen. Flavio Razzino
Die Neuhauser Sozialreferentin
Franziska Brenn versucht es erneut:
Am 22. Januar soll der Einwohnerrat an seiner ersten Sitzung in diesem Jahr darüber entscheiden, ob
die chronisch überlastete Berufsbeistandschaft zwei zusätzliche
50-Prozent-Stellen besetzen darf.
Im November 2013 ist sie mit demselben Antrag an einer knappen
bürgerlichen Mehrheit gescheitert.
Die Neuhauser Berufsbeistände
mussten darum vorübergehend
Mehrarbeit leisten, um so der
Arbeitsflut entgegenzutreten.
Das hat die Situation aber nicht
wesentlich entschärfen können.
2013 hatte die Neuhauser Berufsbeistandschaft 193 Fälle zu bewältigen. Heute, etwas mehr als ein
Jahr nach der Abstimmung im Einwohnerrat, sind es bereits 211 Fälle.
Der stetige Druck auf die Angestellten der Neuhauser Berufsbeistandschaft hatte dann im vergangenen
Jahr auch bereits personelle Konsequenzen. So kündigte der Leiter
der Berufsbeistandschaft, Christian
Gerber, seine Stellung in Neuhausen, was der Gemeinderat bedauert, wie er schreibt: «Weiteren Kündigungen muss unbedingt Einhalt
geboten werden.»
Teure Ersatzmassnahmen
Wenn die Neuhauser Berufsbeistandschaft aufgrund einer Überbelastung keine neuen Mandate
annehmen kann – ein Fall, welcher
vergangenes Jahr aufgrund einer
krankheitsbedingten Abwesenheit
eines Berufsbeistandes vorübergehend eingetreten war –, kann die
KESB zulasten der Gemeinde Ersatzmassnahmen anordnen.
In der Praxis bedeutet das: Sie
stellt temporär einen Berufsbeistand ein, welcher Fälle von Neuhausen am Rheinfall begleitet, laut
Gemeinderat zu einem Tarif von
mindestens 100 Franken pro
Stunde. «Von der KESB angeordnete Ersatzmassnahmen kosten
mehr, als wenn wir unsere Pensen
erhöhen», sagt darum Brenn.
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Neuhausen am Rheinfall
Donnerstag, 15. Januar
9.00 Frauenforum: «Dein Typ ist gefragt», mit Ruth Spadin, KGH
14.00 Stubete, KGH
Sonntag, 18. Januar
9.30 Ökum. Gottesdienst, Pfr. Matthias
Koch und Pastoralassistentin
Andrea Honegger, Mitwirkung
des kath. Kirchenchors und der
Kantorei
11.00 Kirchgemeindeversammlung,
KGH
17.30 TeensChurch, Kirche
für die ausserordentliche Kirchgemeindeversammlung vom Sonntag, 18. Januar 2015,
11.00 Uhr, im Kirchgemeindehaus
Traktanden:
1. Protokoll der Kirchgemeindeversammlung vom
7. Dezember 2014
2. Wahl von Pfarrer Jürgen Dittrich für die Amtsperiode
2015–2019 (Vorschlag der Pfarrwahlkommission)
3. Verschiedenes und Umfrage
Alle stimmberechtigten Mitglieder der Kirchgemeinde sind zur
Teilnahme an der Versammlung herzlich eingeladen.
Für das Büro der Kirchgemeinde
Der Kirchgemeindepräsident:
Dr. Stephan Rawyler
A1386955
Mittwoch, 21. Januar
11.50 Kolibri «läbigi Stei», KirchgemeinA1387563
dehaus
Abdankungen: Pfr. Matthias Koch
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Der Neuhauser Gemeinderat lädt ein zum
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Dialogforum
Leidenschaft
«Photography – Dance – Print». Drei Leidenschaften begegnen sich in einem Projekt.
«Bauliche Entwicklung
Neuhausen am Rheinfall»
Ein besonderer Bildband mit Aufnahmen des
Fotografen Ernst Müller. Über Jahre hinweg
hat er Tänzer der CINEVOX JUNIOR COMPANY
von Malou Leclerc fotografiert. Der Bildband
nimmt die Tradition der Kuhn-Druck AG wieder auf, mit einer Buchproduktionen lokale
Künstler und Kulturschaffende zu würdigen
und dabei die eigene Leidenschaft, die Druckkunst, zu präsentieren.
Wie soll sich Neuhausen am Rheinfall entwickeln?
Was ist der aktuelle Stand laufender Bauprojekte?
Wie kann die Bevölkerung in Zukunft stärker
einbezogen werden?
Um diese und weitere Fragen zu beantworten,
startet der Gemeinderat ein Dialogforum.
K U H N
1. Informationsveranstaltung Dialogforum
Ref. Kirchgemeindehaus Neuhausen am Rheinfall
20. Januar 2015 um 19.30 Uhr
Keine Anmeldung erforderlich.
A1387564
DRUCK
Erhältlich ist der Bildband bei Kuhn-Druck AG
und bei Foto Müller in Neuhausen am Rheinfall zum Preis von 40 Franken, bzw. 45 Franken
im Leinenschuber.
Kuhn-Druck AG · Grafischer Betrieb
8212 Neuhausen am Rheinfall
052 672 10 88 · www.kuhndruck.ch
donnerstag, 15. januar 2015
Leute
Neuhauser Woche
Gemeinderat Ruedi Meier, der Historiker Martin Harzenmoser und der
russische Botschaftsrat Sergej Lysikow (von links) beim Plauschen.
7
Sozialreferentin Franziska Brenn, Ernesto Suter, Hans-Peter Bolli und
Carola Möck-Westphal (von links) genossen die schönen Augenblicke.
Ein paar Gläschen Wodka zu Ehren des Zaren
Was ein Zar in Neuhausen alles bewirken kann! Selbst
201 Jahre nach seinem Besuch schafft er ein Get together beim Chübeli-Moser-Huus, wo er seinerzeit beim
Alper Demiral (links) und Dmytro
Yelisyeyev aus Neuhausen.
Hans Schön (links) und Max Falk
mit Gebäck und Klarem im Glas.
Svetlana Demiral, Svetlana Weyers, Anna Zundmeister (von links.)
Rolf Ramsperger (links) und Heiner Matzinger sind guter Dinge.
Küfer Rich einkehrte. Anwesend war auch Franziska
Rich, die Ururenkelin des historischen Gastgebers.
­Angestossen wurde mit Wodka. Bilder: Alfred Wüger
Im ehemaligen Verkaufsraum vom Chübeli Moser wurden anhand eines historischen Protokolls Gespräche zwischen Zar und Gastgeber dargeboten.
Was ich in meiner freien zeit am liebsten tu
Süchtig nach frischer Luft. Bild: Claudia Zanella
Silvia Pörtner sagt: «Ich liebe Knobelspiele
aller Art», und lacht fröhlich. Sie erzählt, dass
sie Kreuzworträtsel, Puzzles und Sudokus
liebt. «Es ist wie eine kleine Sucht und lässt
mich nicht in Ruhe, bis ich die Lösung gefunden habe.» Vor allem bei den Kreuzworträtseln in den Zeitungen kann sie sich stundenlang verweilen. Aber auch Quizsendungen
wie «Wer wird Millionär? mag sie gerne. Aufmerksam sitzt sie dann vor dem Fernseher,
verfolgt die Fragen und ist gespannt, was sie
alles weiss. «Knobeln ist meine grosse Leidenschaft. Dabei vergesse ich alles um mich
­herum.» Ebenso viel Freude macht ihr auch
ihre Arbeit als Gas- und Wasserableserin.
J­ eden Tag marschiert sie dabei durch Neuhausen und geniesst die frische Luft und den
Kontakt zu den Mitmenschen. «Jeder Tag ist
anders. Und jeder Tag bringt Neues. Das gefällt mir», erklärt Silvia Pörtner. Sie schmunzelt und verrät: «Dadurch, dass ich täglich
­kilometerweit laufe und Treppen rauf- und
runtersteige, brauche ich auch gar kein Fitnesscenter mehr.» Und wenn die Leute, bei
denen sie den Zählerstand ablesen soll, nicht
zu Hause sind, geht sie am nächsten Tag
nochmals vorbei. «Das macht mir nichts aus. So
bin ich wieder an der frischen Luft und bewege
mich.» Denn das Marschieren an der frischen
Luft ist die zweite Sucht von Silvia Pörtner.
8 Die Letzte
angetroffen
Neuhauser Woche
donnerstag, 15. januar 2015
der hingucker
Zu Ehren des Passanten erhoben sich diese zwei …
Arbias und sein Vater Bashkim
­Zikolli aus Neuhausen sind auf
dem Weg zum Einkaufen. «Wir
­wissen noch nicht, ob wir heute
Abend Besuch haben, deshalb kaufen wir lieber noch ein wenig mehr
Vorrat», verrät der Vater schmunzelnd. «Dass wir aber morgen
Abend mit der ganzen Familie auswärts essen gehen, das wissen wir
jetzt schon», lacht er. «Und darauf
freuen wir uns sehr.» Arbias geniesst
es, mit seinem Vater in Neuhausen
einkaufen zu gehen: «Zu Hause ist
es mir zu langweilig.» (C. Z.)
Fehlalarm auf
Charlottenfels
Am Montag löste ein Amokalarm
in der Berufsschule Charlottenfels
ein Polizeigrossaufgebot aus. Während draussen die Polizisten in
Stellung gingen, verbarrikadierten
sich im Schulhaus Lehrer und
Schüler. Die Entwarnung kam indes bald: Der Alarm erwies sich
als falscher Amokalarm, den ein
technisches Problem bei der Software ausgelöst hatte. (r.)
IMPRESSUM
Verlag und Druck
Kuhn-Druck AG, Neuhausen
Dieter Mändli, [email protected]
Telefon +41 52 672 10 88
Redaktion Alfred Wüger
[email protected]
Telefon +41 52 670 01 30
Anzeigenverkauf Peter Aragai
[email protected]
Telefon +41 52 633 32 68
Layout Nicole Plieninger
… die nach vollbrachter Aufgabe – welcher auch immer – bereits in der Mulde ruhten. Bild: Alfred Wüger
Tipp der woche
agenda
Do., 15. JANUAR
• Frauen-Forum Ein
Morgen zum Thema
«Mein Typ ist gefragt!»
mit Frau Ruth SpadinGygax, Thayngen.
«Unsere Art zu denken,
zu fühlen und zu handeln ist einmalig!»
Evang.-ref. Kirchgemeindehaus, 9–11 Uhr.
• Hilari Einläuten und
Umzug vom Restaurant
Grundstein durchs Dorf
zum Restaurant Rheintal. Flurlingen, 19 Uhr.
Fr., 16. JANUAR
• Neuhuuser Märkt
WINTERPAUSE!
• Jestetter Lüüchte
präsentiert «Das politisch korrekte Schneewittchen», Komödie in
zwei Akten, Trotten­
theater, 20.15 Uhr.
• Jestetter Lüüchte
präsentiert «Das politisch korrekte Schneewittchen», Komödie in
zwei Akten,Trotten­
theater, 20.15 Uhr.
• Bunkerparty Bunker XIII, Langriet,
20–1 Uhr.
So., 18. JANUAR
• Tanz mit Pino Valentino Star Bar Callisto, 21–2 Uhr.
• Jestetter Lüüchte
präsentiert «Das politisch korrekte Schneewittchen», Trotten­
theater, 17 Uhr.
Sa., 17. JANUAR
DI., 20. JANUAR
• Die Puppe Stummfilm. Mit Peter Zihlmann und LiveKlavierbegleitung,
KinoTheater Central,
20 Uhr.
• Dialogforum «Bauliche Entwicklung
Neuhausen am
Rheinfall», evang.-ref.
Kirchgemeindehaus,
19.30 Uhr.
Kooperationspartner
Meier + Cie AG, Schaffhausen
Adresse «Neuhauser Woche»,
Kuhn-Druck AG, Industriestrasse 43,
8212 Neuhausen am Rheinfall
Erscheinungsweise
Jeweils am Donnerstag
Anzeigenschluss Mittwoch, 9 Uhr
Auflage 5200 Exemplare, verteilt
in alle Neuhauser Haushaltungen
Online www.neuhauserwoche.ch
vereinspinnwand
Armbrustschützen Neuhausen
Die Schützenstube
im Langriet ist jeweils am Sonntag
offen, 11–20 Uhr.
PERFOR MANCE
neutral
Drucksache
01-12-317927
myclimate.org
Skema Neuhausen Während
der Schulferien sind die Trai-
nings wie folgt: Jugend ab
12 Jahren: montags 17.15–
18.45 Uhr; Kinder von 5 bis 11
Jahren: dienstags und donnerstags 17.15–18.45
Turnzentrum Neuhausen: Die
Wettkampfdaten 2015 sind auf
der Hompage aufgeschaltet.
Baustelle Kunstquelle. In der bildenden Kunst ist es im Grunde genau wie mit dem Kabarett: Die Inspiration zu den Werken findet sich
im Alltag. Nehmen wir Konzeptkunst, nehmen wir Rauminstallationen. Wozu in eine Galerie gehen?
Gehen wir doch einfach auf die
nächste Baustelle, und erfreuen wir
uns dort an den sinnlichen Genüssen, die sich dem Auge und dem
Geist darbieten. Vielleicht denken
Sie jetzt, diese Bemerkung sei ironisch. Das ist sie nicht. Denn es ist
doch völlig klar, dass nicht nur
Künstler kreativ sind. Die Kreativität wohnt dem Menschen als Kreatur auf ganz natürliche Weise inne.
Er kann gar nicht anders, als sich
auf kreative Art und Weise dem
­Leben zu stellen. Alles Leben ist
Problemlösen. Wir erinnern uns in
diesem Zusammenhang an Joseph
Beuys (1921–1986), der sagte:
­«Jeder Mensch ist ein Künstler.» Er
meinte nicht, dass jede und jeder
«Krieg und Frieden» schreiben oder
den «Tannhäuser» komponieren
müsse. Reden wir nicht auch von
offenen Baustellen im Alltag? Hier
werden wir zu Künstlern. (Wü.)
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