DIE SOCIAL-MEDIA- HERAUSFORDERUNG:

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WHITEPAPER
DIE SOCIAL-MEDIAHERAUSFORDERUNG:
Google+, Twitter und Co in internationalen Unternehmen
erfolgreich einsetzen
INHALT
Einführung..................................................................................................................................................2
Welchen Herausforderungen müssen sich Marken stellen?......................................................................4
Die Märkte im Einzelnen: Was man über die Nutzung von Social Media weltweit wissen sollte ............8
Handlungsempfehlungen für weltweit präsente Marken ........................................................................12
Zusammenfassung...................................................................................................................................26
Whitepaper Die Social-Media-Herausforderung
Einführung
2
Whitepaper Die Social-Media-Herausforderung
Kunden aus aller Welt haben heutzutage über das Internet Zugang zu
Unternehmensinhalten, tauschen sich über soziale Netzwerke untereinander
aus und tragen so mit ihrer öffentlichen Meinung zum Image einer Marke
bei. Immer mehr Unternehmen fragen sich deshalb, wie sie das Thema
Social Media auf internationaler Ebene konsistent und strategisch am
besten angehen.
Ein Marketingverantwortlicher, der für mehrere Länder zuständig ist, kennt
die unterschiedlichen Bedürfnisse seiner Zielgruppen und möchte diese
auch in seiner Social-Media-Strategie berücksichtigen.
Dabei gibt es einige Herausforderungen, die es zu meistern gilt. Wie wird
das Unternehmen zum Beispiel den Anforderungen von mehrsprachigen
Zielgruppen gerecht? Wie stellen Marken kurze Reaktionszeiten sicher, deren
Kunden sich in verschiedenen Zeitzonen befinden? Wie berücksichtigen
Unternehmen unterschiedliche Interessen, Produkte, Kulturen und länder–
spezifische Vorschriften? Welche Prioritäten hinsichtlich Plattformen gilt es
beim Aufbau eines Social-Media-Programms zu setzen?
Dieser Leitfaden gibt Unternehmen Anregungen, eine länderübergreifende
Social-Media-Strategie zu entwickeln, die ihre Marketingziele erfüllt.
3
Welchen
Herausforderungen
müssen sich
Marken stellen?
Whitepaper Die Social-Media-Herausforderung
LEWIS vertritt ein Vielzahl internationaler Marken. Eine der häufigsten
Herausforderungen dabei ist es, eine Social-Media-Strategie zu entwickeln,
die zum jeweiligen Unternehmen passt. Doch braucht dabei jedes Land
seinen eigenen Blog und Twitter-Kanal? Wer ist dafür verantwortlich, über
soziale Kanäle zu reagieren, wenn eine eintritt? Wieviel Einfluss haben
einzelne Märkte auf die Inhalte der anderen, wenn diese von einer weltweiten
Zielgruppe gelesen werden? Sinnvolle Rahmenbedingungen mit klaren
Verantwortlichkeiten sind hier hilfreich. Gleichzeitig sollten diese flexibel
genug sein, um den Anforderungen der einzelnen Länder zu entsprechen.
SPRACHE
Marketingverantwortliche wissen, wie wichtig Inhalte in lokaler Sprache sind.
Durch Social Media ist allerdings ein neues Konzept von Öffentlichkeitsarbeit
entstanden, wodurch jedes Unternehmen praktisch auch ein Medien–
unternehmen ist. Wenn Online-Inhalte mit Mehrwert ein wesentlicher
Bestandteil der Marketingstrategie sind, wie werden Unternehmen dann
weiterhin den unterschiedlichen sprachlichen Bedürfnissen ihrer Kunden
gerecht? Erfordert dies verschiedene Blogs in mehreren Sprachen oder
genügt ein einziger Blog auf Englisch? Sind Beiträge in mehreren Sprachen
im YouTube- und Twitter-Kanal die richtige Lösung oder schwächen mehrere
Kanäle in verschiedenen Sprachen die Online-Gemeinde? Und wie organisieren
Unternehmen am besten so genannte Listening Platforms, um jede Sprache
abzudecken?
PLATTFORMEN
Auch wenn weltweite Marktführer wie Facebook, Twitter, LinkedIn und YouTube
weiter wachsen, gilt es, lokale Online-Netzwerke wie zum Beispiel Xing zu
berücksichtigen. Wie sollten Marken diese Plattformen evaluieren und
priorisieren? Welche Praktiken haben sich bei den Wichtigsten bewährt?
KULTUR UND POLITIK
Jeder kennt Beispiele von weltweiten, millionenschweren Werbekampagnen,
die sich als kompletter Reinfall in bestimmten Ländern erwiesen. Entweder
bedeutete der Name eines Produkts in einem Markt etwas völlig anderes
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6
Whitepaper Die Social-Media-Herausforderung
oder Inhalte wurden sogar als anstößig in einer Kultur empfunden. Marketingverantwortliche müssen ein Feingefühl für solche Themen haben – es gehört
zu ihrem Job. Doch im Zusammenhang mit Social Media, wo sich Inhalte nicht
kontrollieren lassen, stellt dies eine noch größere Herausforderung dar.
ZEITZONEN
Bei Social Media spielt die rasante Verbreitung eine ganz wesentliche Rolle.
Was passiert zum Beispiel, wenn sich ein Kunde in Südamerika via Twitter über
ein Produkt beschwert und niemand in dieser Zeitzone autorisiert ist, darauf
zu reagieren? Was ist, wenn das zu diesem Zeitpunkt nicht einmal jemand
entdeckt? Unternehmen, die über Beobachter und Krisenprozesse in jeder
Zeitzone verfügen, sind hier klar im Vorteil. Doch auf die meisten Unternehmen
trifft dies leider nicht zu. In den Stunden zwischen der ersten Beschwerde und
dem Klingeln des Weckers des Marketingverantwortlichen könnte die Situation
schon weitreichende Dimensionen erreicht haben.
PRODUKT-MESSAGING
Wenn Unternehmen ihre Produkte den Anforderungen verschiedener Märkte
anpassen, betrifft dies auch das Messaging. Produkte unterscheiden sich je
nach den landesüblichen Vorschriften und gesetzlichen Anforderungen. Die
wesentlichen Nachfragefaktoren können je nach Markt variieren. Um Social
Media für eine Werbeaktion zu nutzen oder damit ein neues Produkt auf den Markt
zu bringen, gilt es, sich vorher über die Zielmärkte im Klaren zu sein. Ansonsten
riskieren Unternehmen, ihre Kunden zu verwirren oder zu enttäuschen.
Fakt ist: Marketingverantwortliche brauchen eine klare Strategie, die all
diese Herausforderungen von Anfang an berücksichtigt. Egal, ob es um das
Marketing in einem weltweiten Großkonzern oder in einem mittelständischen
Unternehmen mit Niederlassungen in anderen Ländern geht – Marken sollten
ihre internationalen Zielgruppen von Beginn an kennen und einen Plan
besitzen, um deren unterschiedlichen Bedürfnissen zu entsprechen.
7
Die Märkte
im Einzelnen:
Was man über
die Nutzung
von Social
Media weltweit
wissen sollte
Whitepaper Die Social-Media-Herausforderung
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Whitepaper Die Social-Media-Herausforderung
Social-Media-Tipps
USA
1 Die regionale Herkunft von Inhalten spielt keine wesentliche Rolle. Für
Zielgruppen in den USA ist es viel wichtiger, dass Inhalte überzeugend
und relevant sind.
2 Communities erwarten einen Mehrwert. Zielgruppen in den USA sind
es gewohnt, dass ihnen Topmarken in sozialen Netzwerken einen
zusätzlichen Wert in Form von exklusiven Inhalten, interessanten
Diskussionen und Kundenservice in Echtzeit bieten.
3 Nachrichtensender in den USA überschwemmen die Bürger geradezu
mit sich dauernd wiederholenden und seichten Inhalten. Social Media
bieten Unternehmen deshalb die einzigartige Chance, Hintergrund informationen zu liefern und direkter zu berichten als traditionelle Medien.
SPANIEN
1 Für Unternehmen, die sich ernsthaft auf dem spanischen Markt
engagieren möchten, sind Social-Media-Programme auf Spanisch
beziehungsweise Katalanisch unerlässlich.
2 Communities regulieren sich meist selbst und halten Richtlinien
für das Verhalten online weitgehend ein. Unternehmen sollten
diese Richtlinien kennen und sie im Austausch mit der Community
berücksichtigen.
3 Die nationale Behörde zum Datenschutz hat an Bedeutung gewonnen
und stellt sicher, dass die Daten von Internetnutzern nicht missbraucht werden. Jedes Unternehmen mit Social-Media-Aktivitäten
sollte diese behördlichen Richtlinien kennen und einhalten.
PORTUGAL
1 Hi5 ist ein extrem beliebtes soziales Netzwerk in Portugal. Ist die
Hauptzielgruppe eines Unternehmens unter 13-Jährige, sollte sich
die Social-Media-Strategie auf Hi5 konzentrieren.
2 Viele Marken setzen erfolgreich YouTube ein. Doch standardmäßige
Unternehmensvideos eignen sich hierfür weniger. Videos, die die
Besonderheit einer Marke unterstreichen und die Community zu
Kommentaren und Meinungen anregen, kommen am besten an.
VEREINIGTES KÖNIGREICH
1 Zielgruppen im Vereinigten Königreich sind extrem skeptisch.
Zahlen und Fakten sind deshalb hilfreich, um Aussagen zu
untermauern und die Glaubwürdigkeit zu stärken.
2 Humorvolle Inhalte kommen hier sehr gut an. Es gilt jedoch,
die Grenze zwischen Witz und aggressiver Ironie nicht zu
überschreiten.
3 Es ist wichtig, die regionalen Unterschiede innerhalb des Landes
zu kennen. Neben London sind Manchester, Bristol, Leeds und
Newcastle wichtige Knotenpunkte für Social Media.
NIEDERLANDE
1 Die meisten Online-Meinungsbildner in den Niederlanden gehen
tagsüber einem regulären Job nach und sind deswegen schlecht
erreichbar. Am besten vereinbaren Unternehmen persönliche Treffen
außerhalb der normalen Arbeitszeiten.
2 In den Niederlanden gibt es viele gemeinschaftliche Blogs, die von
einer breiten Zielgruppe gelesen werden. Die meisten davon freuen
sich über neue Autoren. Unternehmen erreichen über so eine
Zusammenarbeit schneller und leichter eine breite Leserschaft,
als wenn sie einen eigenen Unternehmensblog aufsetzen.
3 Selbst wenn Mitarbeiter das eigene Unternehmen für das Beste der Welt
halten, ist es nicht ratsam, dies in sozialen Medien so zu kommunizieren.
Besser ist es, Wissen zu teilen und das Urteil anderen zu überlassen.
BELGIEN
1 Bisher gibt es noch wenig gute Meinungsbildner online. Deswegen
haben Marken hier gute Chancen, sich eine führende Position auf
ihrem Gebiet aufzubauen.
2 Belgier sprechen Holländisch, Französisch, Deutsch und Englisch.
Daher sollte eine Website für Belgien mehrsprachig sein. In sozialen
Netzwerken, Foren und Microblogs gibt die Zielgruppe die Sprache
der Wahl vor.
3 Datensicherheit ist ein großes Thema in Belgien. Unternehmen
sollten sich bewusst sein, dass die meisten Nutzer sehr sensibel
sind, wenn es um die Weitergabe ihrer persönlichen Daten geht.
ITALIEN
FRANKREICH
1 Für alle Inhalte und Social-Media-Unterhaltungen ist Italienisch ein
1 Bei der Kommunikation steht Französisch an erster Stelle, wenn
Muss.
2 Religion, Verbrechen und Sexualität sind Tabuthemen.
Unternehmen sollten diese online unbedingt vermeiden.
3 Nach einer Studie des US-Außenministeriums spielen Marken
für Social Media in Italien kaum eine Rolle, da sich Kampagnen
hier eher auf spezielle Produkte als auf den Aufbau von Markenbewusstsein konzentrieren.
10
Unternehmen einen aktiven Austausch und positive Reaktionen
schaffen möchten.
2 Die Interaktion mit französischen Meinungsbildnern findet
hauptsächlich online statt, doch treffen sie sich ab und zu auch
gerne persönlich mit Unternehmensvertretern.
3 Soziale Netzwerke und Seiten zur Verbreitung von Inhalten sind
beliebter als Blogs. Twitter und Facebook kommen vor allem beim
Kundenservice zum Einsatz.
Whitepaper Die Social-Media-Herausforderung
nach Ländern
HONG KONG
1 Die Wahl der richtigen Sprache ist hier ausschlaggebend. Mit
Mandarin erreicht man Leute vom Festland China. In Hong Kong ist
Kantonesisch ein Muss.
2 Für jeden bekannten westlichen Social-Media-Kanal gibt es eine
lokale Entsprechung (Renren für Facebook, Sina für Blogs, Youku
und Tudou für Videos, Sina Weibo für Twitter). Dadurch entsteht
eine zersplitterte Community, weswegen Marken ihre Zielmärkte
vorab genau analysieren sollten.
3 Da Chinesisch eine Symbolsprache ist, lassen sich mit 140
Symbolen mehr Inhalte vermitteln als in 140 Zeichen.
DEUTSCHLAND
INDIEN
1 Obwohl die meisten Deutschen Englisch gut verstehen und
1 Über 30 Millionen Inder nutzen Social-Networking-Seiten und 60
sprechen, schätzen sie es, wenn ein Unternehmen ihre Muttersprache nutzt. Deswegen sind Tweets und Beiträge auf Deutsch
zu empfehlen.
2 Deutsche beteiligen sich gerne aktiv in Diskussionsforen und XingGruppen. Bei einer Teilnahme in diesen Foren im Namen einer Marke
sollte die Funktion des Autors aus dem Profil klar erkennbar sein.
3 In Deutschland spielt Datensicherheit eine sehr große Rolle.
Deswegen müssen die Richtlinien für die Nutzung von Social Media
im Namen des Unternehmens für jeden eindeutig sein. Auch die
Verwendung von Anwenderdaten sollte geklärt sein.
POLEN
1 Die Landessprache und ein lokaler Bezug sind unerlässlich.
2 Es gibt bereits erste erfolgreiche, lokale Initiativen in den sozialen
Medien und sie liefern eine gute Orientierung. Das Engagement auf
den für die Marke relevanten Plattformen führt deswegen schneller
zum Erfolg als eine eigene Community von Null aufzubauen.
3 Der richtige Ton ist ausschlaggebend: informell aber informativ.
Vorsicht vor zu enthusiastischen und produktlastigen Inhalten,
da diese auf Skepsis stoßen könnten.
Prozent davon sind offen für den Austausch mit Marken.
2 Bollywood und Cricket sind zwei wichtige Säulen der indischen
Kultur. Marketingverantwortliche können diese für ihre Zwecke
nutzen, indem sie sie in ihre Social-Media-Strategie einbauen.
Viele Marken nutzen zum Beispiel Bollywood-Stars zum Aufbau
ihrer Community.
3 Englisch ist die Geschäftssprache. Um jedoch eine größere
Zielgruppe zu erreichen, ist Hinglish (eine Mischung aus Hindi und
English) unverzichtbar. Sie gibt Kampagnen den nötigen lokalen
Anstrich.
SINGAPUR
1 Die Bevölkerung von Singapur besteht aus Indern, Indonesiern,
Malayen, Chinesen und Singapurern. Deshalb ist es für
Unternehmen wichtig, die unterschiedlichen Rassen, Einstellungen
und Religionen zu berücksichtigen und zu respektieren.
2 Der Tonfall von Inhalten in Bezug auf eine Marke spielt auch eine
wesentliche Rolle. So wird sich die Community zum Beispiel durch
Inhalte angegriffen fühlen, die den Ruf von Singapur schädigen.
Genauso gilt es, jegliche Aussagen zu vermeiden, die als
regierungskritisch verstanden werden könnten.
3 Lokale Statistiken und für Asien relevante Fakten sind unabdingbar.
TSCHECHISCHE REPUBLIK
AUSTRALIEN
1 Tschechische Unternehmen fangen gerade erst an, Social Media
1 Australien zählt zu den Ländern mit der höchsten Internetverbreitung
für Marketingzwecke zu entdecken.
2 Facebook ist eine beliebte Plattform in der Tschechischen
Republik. Marken beginnen, sie für ihr Marketing zu nutzen, doch
sind die meisten Fanseiten von Unternehmen bisher noch wenig
erfolgreich.
3 Wenn Unternehmen eine Facebook-Strategie verfolgen möchten,
sollten sie ihren Fans interaktive Inhalte anbieten: Wettbewerbe und
Spiele sind hier am beliebtesten.
im asiatisch-pazifischen Raum und hat eine der weltweit größten
Facebook-Gemeinden im Verhältnis zur Einwohnerzahl.
2 Australier wünschen sich Inhalte, die für sie relevant sind.
Deswegen ist es nicht ratsam, unveränderte Informationen aus
den USA oder Europa zu übernehmen. Inhalte für den gesamten
asiatisch-pazifischen Raum kommen allgemein gut an, doch ist ein
australischer Blickwinkel natürlich noch überzeugender.
3 Eine klar definierte Strategie berücksichtigt sowohl Australien als
auch Neuseeland als zwei eigenständige Märkte.
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Handlungsempfehlungen
für weltweite
Marken
Whitepaper Die Social-Media-Herausforderung
Erkennen, wo die Communities sind
Der erste Schritt in jeder Social-Media-Strategie ist die Recherche
bestehender Communities.
• Über gebührenpflichtige Monitoring-Dienste, kostenfreie Tools oder
Suchaufträge können Unternehmen am besten beobachten, wer, wann
und wie über ihre Marke spricht. Je nach Region gibt es verschiedene,
auf Social-Media-Monitoring spezialisierte Anbieter. Während in
Deutschland Ethority, Infospeed und Complexium die Marktführer sind,
beherrschen in den USA Radian6 und SocialMention den Markt. Auch die
klassischen Ausschnittsdienste bieten mittlerweile die Beobachtung von
Social Media an.
• Zudem gibt es auf bestimmte Plattformen spezialisierte Tools.
Mit Facebook Insights lassen sich zum Beispiel die Regionen mit den
größten Fangemeinden ermitteln.
• Mit Tweepsearch, Tweetfind oder Twellow finden Unternehmen für sie
relevante Personen auf Twitter. Die Ergebnisse können
Marketingverantwortliche dann noch nach Regionen filtern.
• Google Trends zeigt, wie Zielgruppen nach einer Marke oder verwandten
Themen suchen. Die Ergebnisse lassen sich nach Regionen aufschlüsseln.
• Die Analyse der eigenen Website-Daten gibt Aufschluss darüber, von welchen
Plattformen und Kanälen die Besucher in den einzelnen Ländern kommen.
Wie finden Unternehmen die für sie relevanten und aktiven Communities?
Meist entstehen diese eher zu bestimmten Themen statt sich nach
verschiedenen Sprachen oder Regionen aufzuteilen. Das ist ein wichtiger
Punkt, wenn es um die Definition einer Strategie geht. Foren eignen sich
sehr gut dazu, aktive Zielgruppen zu finden. Um diese Foren zu finden, sind
Tools wie Boardreader und BoardTracker hilfreich, da sie auch eine Filterung
der Suche nach Sprachen ermöglichen.
Eine genaue Analyse der Ergebnisse gibt Aufschluss über die unterschiedlichen regionalen Einstellungen gegenüber einer Marke. Sind Kunden
in bestimmten Ländern aktiver? Gibt es mehr negative Kommentare in
anderen? Tools wie Radian6 und Sysomos analysieren weltweit die
Stimmungslage in Online-Konversationen.
LEWIS berät Sie
gerne zum Thema
internationale
Social-Media-Audits
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Whitepaper Die Social-Media-Herausforderung
Natürlich steht am Anfang jeder Social-Media-Kampagne ein Social-MediaAudit für eine Marke. Anschließend sollten die oben genannten Punkte Teil
einer umfassenden Analyse der Social-Media-Präsenz sein.
Organisation der Kanäle
Jedes Unternehmen braucht eine klare Strategie für seine sozialen Kanäle.
In der Praxis hat sich ein Hub- and Spoke-Modell am besten bewährt. Das
bedeutet, dass sich Unternehmen für einen Kanal als zentralen Punkt ihrer
Social-Media-Kampagne entscheiden. Für viele Marken, besonders im B2BUmfeld, eignet sich dafür ein eigener Kanal wie zum Beispiel ein Blog, ein
Forum oder eine Community-Seite eher als eine Plattform von Drittanbietern
wie Twitter oder Facebook. Viele Vorteile sprechen für einen plattformunab–
hängigen Kanal. Diese wollen wir hier allerdings nicht weiter ausführen.
Doch für Marken, die noch keine wesentlichen sozialen Profile haben, ist ein
eigener Kanal eine bessere Möglichkeit, sich eine maßgebende und sinnvolle
soziale Präsenz aufzubauen. Marken mit bereits sehr aktiven Fangemeinden
auf Facebook oder Twitter können auch eine dieser Plattformen zum zentralen
Punkt ihrer Kampagne machen.
Wenn Unternehmen ganz neu mit Social-Media-Marketing starten, ist es meist
sinnvoll, den Hub nach dem größten und aktivsten Markt auszurichten, um
möglichst schnell eine breite Community aufzubauen. Ein englischsprachiger
Hub bietet den Vorteil, bei Suchanfragen aus aller Welt gefunden zu werden, da
diese neben der lokalen Muttersprache oft auch auf Englisch gestellt werden.
Möchten Unternehmen allerdings ein bestimmtes Programm, ein Produkt oder
eine Veranstaltung in einem Markt durch Social Media gefördert werden, wird
die Priorität auf diesem Land in der jeweiligen Landessprache liegen.
Anfangs sollte sich das Social-Media-Programm darauf konzentrieren, Inhalte
zu erstellen und diesen Hub bekannt zu machen. Andere soziale Kanäle und
Plattformen sind sinnvoll, um diese Inhalte weiter zu verbreiten und Besucher
zurück auf den Hub zu bringen. Diese Plattformen eignen sich auch hervorragend
dazu, Communities in ihrer Landessprache zu beobachtenund mit ihnen zu
interagieren. Dies wird am Anfang eher reaktiv sein. Unternehmen sollten sich am
Anfang nicht mit zu vielen Initiativen verzetteln. Es braucht Zeit, eine anerkannte
soziale Präsenz aufzubauen. Der Versuch, mehrere Seiten gleichzeitig
aufzubauen, wird den Effekt nur schmälern und die Ergebnisse abschwächen.
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Whitepaper Die Social-Media-Herausforderung
Ist der Ball erst einmal ins Rollen gekommen, können weitere marktspezifische Programme zum Erfolg der Social-Media-Kampage beitragen.
Für Marken mit einer bereits etablierten Social-Media-Präsenz besteht die
Herausforderung oft darin, die verschiedenen Seiten und Kanäle zu bündeln.
Ohne Social-Media-Richtlinien werden immer neue Markenprofile auf Twitter,
Facebook, Blogs und Microsites auftauchen, wenn enthusiastische Mitarbeiter oder sogar Kunden die Initiative ergreifen. Während Unternehmen auf
der einen Seite deren aktive Beteiligung durchaus anregen möchten, ist die
Existenz Dutzender sozialer Profile bestenfalls ineffizient und kann der Marke
schlimmstenfalls sogar Schaden zufügen.
rke
we
z
t
Ne
Su
ch
m
as
ch
i
3. Stufe:
Zuhören, reagieren,
fördern
g
un
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im
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no
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So
zia
le
Eine gute Lösung ist es, eine dreistufige Strategie zu wählen:
Social Communities
mit bestimmten
Interessen
zu
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For
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en
SOCIAL
MEDIA
HUB
PULL
Lokale
Communities
aschinenmarket
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Suchm
Opt-in Marketing
2. Stufe:
Spezifische Zielgruppen
et
rn
Ve
Teilen von Inhalten
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Whitepaper Die Social-Media-Herausforderung
• Im Zentrum des Social-Media-Programms steht der gewählte Hub. Er ist
in der gängigsten Sprache der Zielgruppe verfasst und hat absolute Priorität bei der Erstellung von Inhalten. Das Unternehmen veröffentlicht alle
neuen Inhalte zuerst hier. Die Seite ist auch der Fokus des allgemeinen
SEO-Programms. Aufrufe und Aktionen auf dieser Seite richten sich nach
den Geschäftszielen des Unternehmens.
• Die zweite Stufe besteht aus den sozialen Seiten, die spezifische Inhalte
liefern oder den speziellen Bedürfnissen der wichtigsten Communities
entsprechen. Diese können regionaler oder inhaltlicher Natur sein.
o So könnte zum Beispiel eine bedeutende deutschsprachige
Community bestehen, die gerne ihre Erfahrungen untereinander
austauscht. Dafür bietet es sich an, ein Forum oder Wiki speziell für
diese Gruppe aufzusetzen, mit lokalen Marktinformationen und einem
lokalen Moderator. Links von dieser lokalen Seite verweisen wieder
zurück auf die Hauptseite des zentralen Hubs. Auch ein Hub-Feed auf
dem Forum oder Wiki macht Sinn.
o Alternativ kann es eine große, vielsprachige Fangemeinde auf
Facebook geben. Dann macht es Sinn, eine Facebook-Seite zu einer
zweiten Hauptseite zu machen, mit ausgewählten Inhalten und
Programmen. Dabei sollten Unternehmen sich für eine Sprache entscheiden anstatt den Effekt mit mehreren Sprachen abzuschwächen.
Doch können Verlinkungen in der Infospalte natürlich auf Unterseiten
in anderen Sprachen oder Märkten verweisen. Der Aufbau und die
Pflege dieser weiteren Seiten erfordern jedoch zusätzliche Ressourcen.
• Die dritte Stufe besteht aus den sozialen Außenstellen. Das sind soziale
Seiten, auf denen die Community präsent ist, die Bemühungen des Unternehmens allerdings eher reaktiv bleiben. Hier geht es darum, Unterhaltungen mitzulesen, zu antworten und bei Bedarf zu reagieren,
sowie den Hinweisen der Community in der lokalen Sprache zu folgen.
Wieviele dieser Außenposten Unternehmen unterhalten, hängt davon ab,
was die Communities erfordern. Bei einer beträchtlichen spanischsprachigen
Community zum Beispiel macht ein eigener spanischer Twitter-Handle
Sinn, um Tweets auf Spanisch zu beantworten.
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Whitepaper Die Social-Media-Herausforderung
…und Suchmaschinenoptimierung nicht vergessen!
Wenn Unternehmen Social-Media-Programme in mehreren Regionen starten, legen sie
oft viele zusätzliche Webseiten, Blogs und Foren an. Um die Suchergebnisse über die
sozialen Schnittstellen zu optimieren, sollten Marken internationale, bewährte Praktiken
für alle Social-Media-Kanäle einsetzen.
Zu den grundlegenden Punkten dabei gehören:
Hosting-Standort der Domain
Organische Suchen zeigen die beste Performanz, wenn auch das Hosting in dem Land
stattfindet, von dem aus die Suche initiiert wurde.
Verlinkungen auf das Profil
Bei Verlinkungen für eine Website sollten diese von ursprünglichen Websites stammen,
die sowohl für den Standort als auch für die Branche des Unternehmens relevant sind.
Sprachen auf der Website
Die Sprache der Website und die darin enthaltenen Metainformationen geben Suchmaschinen Informationen darüber, für welche regionale Zielgruppe die Inhalte gedacht sind.
Adressinformationen
Soll ein bestimmter Ort über Suchmaschinen gefunden werden, ist es ratsam, die
lokale Adresse in die Website-Vorlagen aufzunehmen.
Webmaster-Einstellungen
Nutzt eine Website nicht den TLD-Ländercode (Top Level Domain) wie .de sondern
eine generische Domain wie .com, sollten Unternehmen in den Webmaster-Tools den
Zielmarkt für Google und Bing aufbereiten. Damit erhöhen sie die Relevanz einer
Website für eine Region innerhalb von Suchmaschinen.
Marketingressourcen zuweisen
Jede neue Domain oder Unter-Domain ist für Suchmaschinen eine brandneue Website
und erfordert eine eigene Vermarktung. Mehrere Domains verteilen die Verlinkungsauthorität.
Deshalb sollten Unternehmen die Vorteile von mehreren Websites sorgfältig abwägen,
da es eine Zeitlang dauern kann, bis jede neue Seite in den Ergebnissen der
organischen Suche auftaucht. Wenn Unternehmen allerdings vorab bereits wissen,
dass sie nicht über entsprechende Ressourcen und Zeit für die Erstellung von Inhalten
und deren Vermarktung verfügen, sollten sie lieber darauf verzichten.
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Whitepaper Die Social-Media-Herausforderung
Entwicklung von zielgruppenspezifischen Inhalten
In diesem Stadium kennen Unternehmen bereits die Communities und ihre
Interessen. Sie folgen ihren Konversationen und tauschen sich mit ihnen aus.
Die Kanäle sind entsprechend der Ressourcen priorisiert. Nun geht es darum,
Inhalte zu erstellen, die länderübergreifenden Anforderungen entsprechen.
Die Strategie der Inhalte sollte dabei der Strategie der Kanäle folgen. Das
bedeutet, dass der globale Hub Inhalte bietet, die für die gesamte Zielgruppe
relevant sind: Artikel, die Meinungsführerschaft unterstreichen, Whitepaper,
Neuigkeiten über das Unternehmen, Informationen über weltweit verfügbare
Produkte. Die Autoren dieser Inhalte sollten eine weltweite Sicht der Dinge zeigen.
Es bietet sich auch an, Gastbeiträge von Vertretern aus aller Welt einzuplanen.
ANWENDUNGSBEISPIEL INITIATIVE NEUE SOZIALE
MARKTWIRTSCHAFT (INSM)
LEWIS entwickelte für INSM ein virales Browserspiel zum Thema Staatsverschuldung von Deutschland und verbreitete das Spiel über politische und
gesellschaftliche Blogs, Gaming-Communities und soziale Netzwerke. Über
150 Artikel, Blogs und Tweets, mehr als 50.000 Treffer bei Google waren
LEWIS berät Sie
gerne über unsere
Möglichkeiten zur
Erstellung von
digitalen Inhalten
18
Whitepaper Die Social-Media-Herausforderung
das Ergebnis. Das Spiel wurde mehr als eine Million Mal gespielt. Highlights
waren eine Berichterstattung auf Handelsblatt online und RTL.
Auf der zweiten Stufe befinden sich die Community-Seiten. Informative Ratgeber, Erfahrungsberichte, Gastbeiträge und Video-Interviews mit Anwendern haben sich hier als Inhalte bewährt. Mit Umfragen und einer anschließenden Auswertung erfahren Unternehmen, was bei der Community gut
ankommt. Das hilft ihnen, ihre Inhalte weiter zu optimieren.
ANWENDUNGSBEISPIEL CITRIX
Citrix erstellte einen lokalen Blog für seine holländische Community. Dieser
beinhaltet einen Feed des englischen Unternehmensblogs, lokale Inhalte und
Gastbeiträge von holländischen Meinungsbildnern.
ANWENDUNGSBEISPIEL SAP
Viele Communities drehen sich um bestimmte Themen. So entwarf LEWIS
Pulse für SAP eine soziale Seite, speziell für Fachleute aus dem Bereich
Business Intelligence und Berichtswesen. Die „Reportapalooza”-Seite
umfasste Profile, Wettbewerbe und Tipps. Wegen des spezialisierten Inhalts
spielten die lokalen Unterschiede in den Märkten eine untergeordnete Rolle.
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Whitepaper Die Social-Media-Herausforderung
Die Kanäle der dritten Stufe werden vor allem reaktiv bedient. Das bedeutet
jedoch nicht, dass sie keine Inhalte haben. Unternehmen werden hier
hauptsächlich Fragen der Community beantworten.
Möchten Unternehmen mehr Inhalte vermitteln, als mit 140 Zeichen möglich
sind, verweisen sie die Zielgruppe am besten auf die Hub-Seite oder auf
relevante Seiten der zweiten Stufe.
Im allgemeinen gelten folgende Regeln für Inhalte internationaler Marken:
• Achten Sie darauf, keine Inhalte zu publizieren, die für bestimmte Märkte
irrelevant oder ungeeignet sind.
• Google Translate ist kein Ersatz für einen professionellen Übersetzungsdienst. Ein Muttersprachler sollte alle Texte überprüfen.
• Verwenden Sie Bildmaterial und Grafiken so oft wie möglich. Solche
Darstellungen sind gerade für internationale Zielgruppen oft einfacher zu
verstehen.
• Jeder Mitarbeiter in einem Unternehmen sollte erkennen, welche
Relevanz die Inhalte für ihn haben. Informieren Sie sich bei internationalen
Programmen vorab über die interessanten Themen in den jeweiligen
Märkten und bringen Sie relevante lokale Beispiele.
Austausch auf lokalem Niveau
Hier wird eine internationale Social-Media-Kampagne zu einem großen Vorteil für
eine Marke. Die richtigen Meinungsbildner in den jeweiligen Zielmärkten zu finden
und sich mit ihnen auszutauschen, ist wesentlich. Wenn Unternehmen mit den
wichtigsten Bloggern auf einem Gebiet kommunizieren, sollten sie ihnen relevante
Informationen anbieten und Ressourcen in ihrer Sprache zur Verfügung stellen.
Das ist viel effektiver, als alle Zielgruppen mit unspezifischem Material zuzuschütten.
Viele einflussreiche Blogs internationaler Unternehmen sind auf Englisch und
eher Interessen-basiert als auf einen bestimmten Markt konzentriert. Doch ist es
auch nachvollziehbar, dass ein Blogger in Großbritannien zum Beispiel positiver
auf UK-spezifische Informationen reagiert, auch wenn seine Leserschaft international ist. Deshalb lohnt es sich, dies bei der Umsetzung zu berücksichtigen.
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Whitepaper Die Social-Media-Herausforderung
Handhabung von lokalen Themen
Welcher Art auch immer das Engagement eines Unternehmens im Bereich
Social Media ist, sollte es doch zumindest die entsprechenden Kanäle im
Hinblick auf mögliche Krisen beobachten und dann entsprechend reagieren.
Natürlich ist dies leichter gesagt als getan. Wie bereits erwähnt, ist hier
ein weltweites Monitoring über automatisierte Monitoring Tools, Suchaufträge und manuelle Prozesse empfehlenswert. Wenn die entsprechenden
Ressourcen vorhanden sind, sollte mindestens eine Person pro Zeitzone
die Social-Media-Kanäle beobachten und reagieren. Wenn eine Situation
eskaliert, dürfen Unternehmen keine Zeit verlieren, bevor sie reagieren.
Sonst kann sich die Angelegenheit schnell so verselbständigen, dass sie
nicht mehr aufzuhalten ist und andere Märkte sowie die Online-Medien
erreicht.
Die größte Veranstaltung von SAP ist die jährliche SAPPHIRE NOW. Im
Jahr 2010 fand die Konferenz an zwei Orten gleichzeitig statt – in Orlando,
Florida, und in Frankfurt. Der Twitter Feed war hauptsächlich auf Englisch,
doch das LEWIS Pulse-Team war auch auf deutsche Tweets vorbereitet,
die über @reply reinkamen. Ein SAP-Mitarbeiter hielt speziell nach diesen
Tweets Ausschau und beantwortete sie auf Deutsch.
Doch auch wenn in jeder Region Ressourcen zur Beobachtung von Social
Media zur Verfügung stehen, sollten Unternehmen einen klaren
Eskalationsprozess für Krisen in der Schublade haben. Hier ist ein
beispielhafter Prozess für multinationale Marken.
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Whitepaper Die Social-Media-Herausforderung
PROZESS FÜR MULTINATIONALE MARKEN
LÖSUNG
ZUORDNUNG
EVALUIERUNG
Danken und teilen
Positiv
An die lokale Abteilung für Marketing, Vertrieb oder Kundenbetreuung weiterleiten
Kommentierungsmöglichkeit
Reagieren
In den eigenen Kanälen hervorheben
Negativ
LOKALES
ODER GLOBALES THEMA?
Fehlgeleitet
Den weltweiten SocialMedia-Verantwortlichen alarmieren
An die lokale Abteilung für Marketing, Vertrieb oder Kundenbetreuung weiterleiten
Eine Lösung finden oder eine weitere Ausbreitung verhindern
An den weltweiten PR-Manager weiterleiten
Fragen / Informationen erforderlich
Lokalen oder globalen Vertrieb und Kundenbetreuung informieren
BEWÄHRTE HANDLUNGSRICHTLINIEN FÜR REAKTIONEN
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ANGEMESSENE REAKTIONSZEITEN
TRANSPARENZ
TON
Schnell aber bedacht handeln
Identität und Unternehmen offenlegen
Höflich, professionell, positiv, nicht unpersönlich
REALISTISCH BLEIBEN
MEHRWERT BIETEN
Nicht versuchen Meinungen zu ändern, nur Fakten vermitteln
Informationen, Zugang, Ersatzleistungen
Whitepaper Die Social-Media-Herausforderung
Weltweite Social-Media-Richtlinien einführen
Je mehr Niederlassungen ein Unternehmen hat, desto schwieriger ist es,
Richtlinien zum angemessenen Umgang mit Social Media durchzusetzen.
Weltweite Vorgaben für die Mitarbeiter sind hier wesentlich. Was sind die
wichtigsten Bestandteile dieser Verhaltensregeln?
• Vorstellung der wichtigsten sozialen Kanäle und ihres Zwecks
Richtlinien sind eine gute Gelegenheit sicherzustellen, dass jeder
Mitarbeiter versteht, wie das Unternehmen Social Media nutzt. Dabei
können Marketingverantwortliche auch Mitarbeiter auffordern, den
neuesten Entwicklungen des Unternehmens auf den sozialen Kanälen
zu folgen.
• Vorstellung der Mitarbeiter, die für Social Media im Unternehmen
verantwortlich sind
Sie können aus der PR-, Marketing- oder Kundenservice-Abteilung sein
– oder aus mehreren Abteilungen kommen – doch jeder im Unternehmen
sollte wissen, wer sie sind und wie man sie erreicht.
• Festlegung von grundlegenden Regeln für das Social-Media-Marketing
Hier bestimmen Unternehmen, wer und wer nicht einen Social-MediaKanal oder ein -Profil im Namen der Firma erstellen darf. So können sie
zum Beispiel festlegen, dass lokale Marketingabteilungen einen eigenen
Twitter-Handle schaffen können, um ihren lokalen Anforderungen im
Rahmen der oben beschriebenen dreistufigen Struktur zu entsprechen.
Hierbei legen Unternehmen auch fest, was erlaubt ist, wer Freigaben
erteilt, welches Firmenlogo jeder Kanal haben sollte und welche Inhalte
mit anderen geteilt werden können.
• Etablierung von umsetzbaren, individuellen Anwendungsrichtlinien
Eine Social-Media-Strategie beinhaltet auch Regeln für die Nutzung von
Social Media am Arbeitsplatz. Sie gibt vor, was ein Mitarbeiter in seinen
eigenen sozialen Netzwerken über das Unternehmen sagen darf und
erläutert die Konsequenzen bei Zuwiderhandlung.
LEWIS berät Sie
gerne über unsere
Möglichkeiten zur
Erstellung von
digitalen Inhalten
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Whitepaper Die Social-Media-Herausforderung
• Darlegung von Abläufen im Krisenfall
Die unterschiedlichen Stufen von Krisenfällen und die Beschreibung des
Eskalationsprozesses gehören ebenfalls zu den Richtlinien. Falls notwendig, sollten sie auch entsprechende Reaktionsprozesse auf lokaler Ebene
beinhalten. Für besonders ernste Fälle ist eine Liste mit zusätzlichen Personen und deren Kontaktdaten hilfreich.
• Überprüfung der Richtlinien durch die Rechtsabteilung
Es empfiehlt sich, die Richtlinien im Hinblick auf behördliche,
gesetzliche oder unter-nehmerische Bestimmungen zu prüfen.
• Erweiterung um länderspezifische Vorschläge
Die internationalen Mitarbeiter können einen wesentlichen Beitrag zum
Erfolg einer globalen Kampagne leisten. Deswegen sollten Unternehmen
deren Vorschläge auch in den Richtlinien berücksichtigen.
Messen, wiederholen, verfeinern
Der Erfolg eines weltweiten Social-Media-Programms lässt sich genauso wie
jede andere lokale Social-Media-Kampagne messen. Die vorab vereinbarten
Ziele sollten sich an den Unternehmenszielen orientieren. Key Performance
Indicators zeigen, welche Fortschritte das Unternehmen dabei macht.
Die wichtigsten Ziele sollten den zentralen Hub-Kanal betreffen. Ist dieser das
Unternehmensblog, sind ein stetes Wachstum der Abonnenten und Verlinkungen
eine gute Richtschnur. Ist der zentrale Punkt eine Website zum Ziel der Verkaufsförderung, sind die Anzahl der Konversionen auf dieser Seite die Messlatte.
Eine regelmäßige Analyse der Website-Daten ist ebenso aufschlussreich
wie eine Auswertung der Kennzahlen der genutzen Social-Media-Kanäle.
Die gewonnenen Ergebnisse und Erkenntnisse helfen, die Taktiken noch
weiter zu optimieren. Dabei sind die vorab definierten Ziele auschlaggebend.
Beim Vergleich der Ergebnisse aus verschiedenen Ländern ist Vorsicht
geboten. Die Social-Media-Verbreitung weisst je nach Land und Kanal große
Unterschiede auf. Deswegen ist es schwierig, einen absoluten, direkten
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Whitepaper Die Social-Media-Herausforderung
BEISPIEL FÜR EIN DASHBOARD ZUR EVALUIERUNG
VON ERGEBNISSEN WELTWEITER KAMPAGNEN,
BASIEREND AUF LEWIS LSCORE
LEWIS berät Sie
Vergleich anzustellen, der sich rein auf quantitative Ergebnisse stützt. Mit
einer qualitativen Gegenüberstellung erhält man dagegen ein aussagekräftigeres Bild: dazu gehören der Ton der Unterhaltungen, die übernommenen
Botschaften und der Anteil der aktiven Fans in jedem Markt.
gerne zum Thema
weltweite SocialMedia-Richtlinien
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Zusammenfassung
Whitepaper Die Social-Media-Herausforderung
Social Media eröffnen weltweit präsenten Marken neue Möglichkeiten: sie
erhalten damit einen direkten Zugang zu ihren internationalen Kunden, deren
Bedürfnissen und Wünschen. Ohne kostspielige, weltweite Umfragen und
Arbeitsgruppen können Unternehmen damit relevante Inhalte liefern und den
Anforderungen von Interessengruppen schnell entsprechen.
Doch Social Media ist auch ein Thema, über das das globale Marketing
schnell die Kontrolle verlieren kann. Bekannte Marken haben oft Dutzende
von Profilen – die sie nicht einmal alle kennen – da einzelne Abteilungen und
Personen sie aufgesetzt haben. Wenn die Marketingverantwortlichen keine
Strategie und entsprechende Richtlinien zur Umsetzung einführen, können
Social Media dazu missbraucht werden, Freigabeprozesse zu umgehen und
öffentlich im Namen des Unternehmens zu kommunizieren. Marken sollten
das Thema Social Media deshalb proaktiv angehen und strategisch handhaben.
Dabei gilt es jedoch, Innovationen und Initiativen nicht im Keim zu ersticken
und lokale Bedürfnisse und Unterschiede zu berücksichtigen.
Social Media sowohl global als auch lokal sinnvoll zu nutzen, heisst:
• Genau zuhören
• Kanäle sinnvoll organisieren
• Relevante Inhalte erstellen
• Ressourcen für den Austausch mit lokalen Meinungsbildnern
und Communities zur Verfügung stellen
• Fortschritte regelmäßig überprüfen und Taktiken entsprechend optimieren
Wenn Unternehmen diese Punkte berücksichtigen, werden sie mit
Social Media auch international erfolgreich sein.
Kontaktdaten
Websites: Blog: E-mail: www.lewispr.de
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