Arch+Ing bauherrenpreis 2005 kammer der architekten und ingenieurkonsulenten für Sakralbau als Gegenstand eines Bauherrenpreises - Selbstverständliches oder eher Außergewöhnliches. Die katholische Kirche bzw. deren „BauherrenVertreter“ als Preisempfänger. Wen kümmert Kirchenbau überhaupt noch, um ihn zum Gegenstand der Betrachtung zu machen. Es ist Aufgabe bzw. Zielsetzung des Bauherrenpreises der Kammer der Architekten und Ingenieurkonsulenten das Augenmerk, die besondere Beachtung also, auf den vorbildhaften Bauherren zu richten. Nun könnte man meinen, Kirchenbau im weiteren Sinne müsse auch heute, so wie in den vergangenen Jahrhunderten von sich aus von der Zielsetzung getragen sein, nur höchsten Qualitätsansprüchen zu genügen. oberösterreich und salzburg Kirchenbau als Kunstwerk an sich. Dieselbe Anforderung könnte man auch an Bauten profaner Funktionen stellen. Und trotzdem gibt es vorbildhafte und weniger vorbildhafte. Der Bauherrnpreis der Ziviltechnikerkammer wird an Bauherren verliehen, die in ihrem Verantwortungsbewusstsein für die gebaute Umwelt Zeitdokumente schaffen, es also den Architekten und Ingenieuren ermöglichen, ihre Arbeit dem hohen Qualitätsanspruch entsprechend erbringen zu können. Der Kirchenbau der letzten Jahrzehnte hat im wesentlichen in Stadtverdichtungen stattgefunden. Umso mehr Aufmerksamkeit finden die Kirchenbauten als Solitäre zwischen Wohn- und Geschäftsbauten Beachtung. Die Bauherrin „Kirche“ mit einem Bauherrenpreis zu bedenken, soll die besondere Bauherrnfunktion einmal ins Blickfeld rücken. Arch. DI Helmuth Schweiger Präsident der Kammer der Architekten und Ingenieurkonsulenten für Oberösterreich und Salzburg bauherrenpreis 2005 kammer der architekten und ingenieurkonsulenten für oberösterreich und salzburg Die Diözese Linz hat sich in der Diözesansynode Welches Gesicht wollen wir Kirche in den kom- Gebäude, und das gilt für Kirchenräume genauso 1970-1972 hinsichtlich des Bauwesens eine menden Jahren geben? Welches Profil wollen wir wie für Pfarrhöfe und Pfarrheime müssen mit Eigenverpflichtung auferlegt. als Pfarrgemeinde entwickeln? Leben gefüllt werden. Wo dies nicht mehr ge- Durch verschiedene Umstände bedingt ist es not- lingt, wird man - bedingt auch durch die enger der Seelsorge“ wurde folgender Beschluss wendig, dass zwischen den Pfarren stärkere werdenden finanziellen Mittel - ernsthaft dar- gefasst: Vernetzungen geschaffen werden. Das Projekt über nachdenken müssen, ob der Gebäudebe- Im Abschnitt „Diözesanes Bauwesen im Dienst der Seelsorgeräume und die erst vor ein paar stand im derzeitigen Ausmaß noch aufrecht er- den Prinzipien der Zweckmäßigkeit, Einfachheit Jahren beschlossenen Pastoralen Leitlinien der halten werden soll. Darüber entscheidet also und Wirtschaftlichkeit leiten lassen. Kirchliche Diözese Linz weisen in diese Richtung und vor letztendlich die Frage, was kann, soll und will Bauten habe sich nach den seelsorglichen Be- allem auch in die Zukunft und sollen Entscheid- sich die Kirche an Gebäuden leisten, damit sie dürfnissen zu richten. ungshilfen sein, welche Gebäude und Räumlich- unter gewandelten Bedingungen dem Auftrag keiten dafür gebraucht werden, was unabdingbar Jesu nachkommen kann. „Die Bautätigkeit der Diözese soll sich von Die kirchlichen Zentren sollen für alle einladend sein und sich als Orte der Begegnung eig- notwendig ist und was eventuell ohne größere nen; die Gemeinde muss sich in ihren Bauten zu Not aufgegeben werden kann. Hause fühlen können. Architektonische und künstlerische Gestaltung hat Kirchliche Gebäude sind kein Selbstzweck. Sie Mag. Siegfried Primetshofer Finanzdirektor der Diözese Linz geben der Kirche Raum und sind Ausdrucksge- zur Verwirklichung dieser Prinzipien beizutragen.“ stalt für eine bestimmte Auffassung von dem, Die Kirche und mit ihr die Pfarrgemeinden befin- was Kirche ausmacht. den sich im Umbruch. Die zentrale Frage lautet: Das Baureferat ist die zentrale Anlauf- und Ge- Bei grösseren Pfarrzentrumsneubauten aber auch ten, sanieren, umzubauen und auf einen heuti- schäftsstelle der Finanzkammer der Diözese Linz. bei Um- und Zubauten werden, wenn die Pfarre gen Stand zu bringen. Es ist als Geschäftsstelle, in baulichen, künstleri- es wünscht und es sich leisten kann, kleine schen, liturgischen, denkmalpflegerischen und geladene Architektenwettbewerbe durchgeführt, wenn das Preis/Leistungsverhältnis stimmt Fir- kirchenmusikalischen Angelegenheiten gemäß die vom Baureferenten ausschrieben und abge- men aus der Projekt-Region beauftragt werden diözesaner Bauordnung 2003 von den Pfarren wickelt werden. Die Beauftragung des Siegers ist sollen. einzubinden. in der Regel obligatorisch. Dadurch wird auch Für die Pfarren und kirchlichen Institutionen Auch ist es ein ungeschriebenes Gesetz, daß Das Baureferat administriert mit seinen 14 eine hohe Nachhaltigkeit in der architektoni- MitarbeiterInnen im Schnitt pro Jahr ca. führt das Baureferat, sowohl Beratungstätigkeit schen und baulichen Qualität erreicht. Neue Al- 24.000.000 € Gesamtherstellkosten und davon als auch die gesamte Planung vom Entwurf des tarraumgestaltungen in bestehenden Sakral- werden ca.12.500.000 € durch die Diözesan- Baureferenten bis über die Ausschreibung und räumen mit künstlerisch hochwertiger zeitgenös- finanzkammer bezuschusst. Jährlich werden der- örtliche Bauaufsicht betreut von den Sachbe- sischer Gestaltung mit Fachbtreuung durch das zeit ca. 470 Baustellen in allen Bearbeitungs- arbeitern (Bauleitern) durch und ist auch Koordi- Kunstreferat sind ebenfalls fast ein fixer Bestand- stadien und -grössen abgewickelt. nationstelle zu den einzelnen Fachreferaten. teil bei Kircheninnenenovierungen. Die Palette der baulichen Dienstleistungen Kostenbewusstsein ist hier ebenfalls oberstes Diese bautechnisch qualifizierte Arbeit wird durch die fachlich sehr gute Zusammenarbeit mit des Baureferates durch Planung und Baube- Gebot, da für die Bezuschussung durch die Diö- dem Bundesdenkmalamt, dem Diözesankunst- gleitung, reicht von der Aussen- und Innenre- zesanfinanzkammer Kirchenbeitragsgelder und referat, Liturgiereferat und dem Orgel- und staurierungen kirchlicher Bauten nach alter von der öffentlichen Hand wie durch das Land Glockenreferat weiter unterstützt und dient der Handwerkstechnik bis zur Renovierung mit wär- Oberösterreich und den Gemeinden finanzielle Erhaltung und Erneuerung der kirchlichen Kultur- metechnischer und funktioneller Optimierung der Unterstützung trotz knapper Budgets noch mög- und Gemeinschaftsbauten und ebenso den wert- Bausubstanz von Pfarrheimen und -höfen aus lich sind. Private Spenden und Robotleistungen vollen Kunstgütern in unserem Land. den 60er und 70er Jahren. haben in der Kirchen ebenfalls noch große Tradition. Dadurch ist es möglich Bauten für die Gemeinschaft in Oberösterreich mit seinen 488 Pfarren mit deren meist 3-4 Gebäuden zu errich- Arch. Dipl.Ing.Wolfgang Schaffer Baureferent der Diözese Linz bauherrenpreis 2005 Pfarrkirche St. Andreas, Mitterkirchen Altarraumgestaltung, Innen- und Außensanierung Die gotische Pfarrkirche St. Andreas Mitter- ken Kontrast zur tektonischen Strenge der kirchen wurde 2004 nach schweren Schäden, Prinzipalien. Die Anordnung der Sitze in verursacht durch eine gewaltige Überschwem- Kreisbögen, die ihren Mittelpunkt im Zentrum mung, sowohl baulich saniert als auch liturgisch des Altars haben, trägt in erster Linie dem und künstlerisch, unter weitgehender Wahrung Versammlungsaspekt der Liturgie Rechnung. seines historischen Charakters, neu gestaltet. Anderseits orientiert sie sich an den Vorgaben Angestrebt wurde ein überzeugender Dialog zwi- der Architektur. schen mittelalterlichem Raum und zeitgenössischer Kunst bzw. neuer liturgischer Gestaltung. Der dreischiffige Hauptraum dient nun dem Die Fenstergestaltung fasst die Maueröffnungen mit ihrem Maßwerk nicht als Rahmen für Einzelbilder auf, vielmehr wird eine Bildidee rea- Wortgottesdienst, der Chor als Eucharistieraum lisiert, welche die verschiedenen Raumteile der und Taufkapelle. Der Anbau im Westen nimmt Kirche zu einem Ganzen fügt. eine Werktagskapelle auf, die auch für Medi- Das Hauptportal aus dunkelbraunem Massiv- tationsrunden, Gruppengottesdienste und An- holz springt gegenüber der Fassadenflucht leicht dachten zur Verfügung steht. Hier wurde auch vor. Werden die Türflügel geöffnet, tritt das Tym- die kunsthistorisch hochrangige Schwanthaler - panonfeld mit der Texteintragung „Lk 17.21“ in Kreuzigungsgruppe platziert. Erscheinung. Es zitiert das theologische Thema Für Tisch, Ambo, Priesterstuhl und Tabernakel fand Olivenholz Verwendung. Das jahrhunderte- der Neugestaltung: Das Himmelreich ist schon in eurer Mitte. lang gewachsene Holz des Ölbaumes mit seiner organisch bewegten Zeichnung bildet einen starPlanung, Bauführung, Künstler: Mag. Leo Zogmayr, Krems HSL: Ing. Grillenberger GmbH & CO KG, Perg Architekt: D.I. Thomas Pauli, Atelier f. Architektur u. Design, Wien Bestandsaufnahme: Inova, Durisolstr. 1, Wels Lichtplanung: Baureferat der Diözese Linz mit Künstler Zogmayr Baubegleitung: Baureferat der Diözese Linz, Sachbearbeiter Hubert Pointner Kunst: Kunstreferat der Diözese Linz, MMMag. Hubert Nitsch Liturgie: Liturgiereferat der Diözese Linz, Mag. Johann Stockhammer Bauzeit: 2004 bauherrenpreis 2005 kammer der architekten und ingenieurkonsulenten für oberösterreich und salzburg Pfarrkirche Hartkirchen Altarraumgestaltung Der bestehende Kircheninnenraum ist bestimmt führt weiter über die Sedes der Ministranten durch sein mächtiges barockes Erscheinungs- und des Priesters. Der „Kreis“ schließt sich mit bild, wobei die gotischen bzw. romanischen dem Tisch des Brotes als Omega. Wurzeln noch gut nachvollziehbar sind. Dieses Um verschiedene Aktivitäten wie Konzerte und Gesamtkunstwerk mehrerer historischer Zeit- Theater anbieten zu können, aber vor allem um abschnitte ist ein Beweis dafür, dass jede liturgisch für die Zukunft gewappnet zu sein, ist Epoche ihren Anteil diesbezüglich beizutragen das Konzept ein flexibles und mobiles. Der Ent- hat. Ähnlich unseren Altstädten, in denen eben- wurf stellt eine Verbindung her - eine Verbin- falls verschiedene Bauetappen eine neue Ein- dung zur Geschichte - eine Verbindung zur heit bilden. Gemeinschaft - eine Verbindung zu Gott. Thema der Neugestaltung war daher, das Hauptschiff mit der Apsis zu verbinden und nicht zu trennen. Die Antwort darauf bildet eine von den Außenwänden losgelöste Insel aus Ahornholz vergleichbar einem chirurgischen Implantat. Der Altarbereich findet seine Gestalt in einem zusammenhängenden gefalteten Band aus Birnenholz. Das Alpha formt als erster Buchstabe des Alphabets den Ambo als den Tisch des Wortes - „Am Anfang war das Wort“. Der Weg Realisiert unter: Pfarrer Rudolf Wolfsberger Planung: Architekt Josef Ullmann, Linz Bauaufsicht: Baureferat der Diözese Linz Sachbearbeiter: Alois Stubreiter Bauzeit: Juni 2003 bis September 2003 bauherrenpreis 2005 Pfarrkirche Aspach Pöstlingberg Außensanierung Außenrenovierung Bedingt durch die exponierte Lage der Wallfahrtskirche und den damit verbundenen Witterungseinflüssen an der Fassade, musste die Kirche einer Außensanierung unterzogen werden. Die Verblechungen zwischen den Türmen an der Balustrade sowie das Nacharbeiten an den bestehenden Verblechungen, das Abnehmen von schadhaften Putz an den Turmrückseiten und das Neuputzen, die Überarbeitung der Steinsockel und Steinleibungen, die Turmuhradaptierung samt Zifferblatt, das Aufbringen eines kompletten neuen Anstriches und das Einsetzen von neuen Kirchenfenstern sind nur ein Auszug aus den umfangreichen Sanierungsmaßnahmen. Das Wahrzeichen der Stadt Linz wurde von den O.Ö. Nachrichten über einen Spendenaufruf sowie vom Land O.Ö., der Stadt Linz, der Diözesanfinanzkammer Linz, dem Bundesdenkmalamt und der Pfarre finanziell unterstützt. Anfang der 80er-Jahre wurde eine teilweise Sanierung an der Pfarrkirche Aspach durchgeführt. Im Jahr 2002 kam es zu einer Gesamtsanierung aller Außenwandbereiche von Kirchenschiff und Turm. Realisiert unter: Pfarrer Kan. KonsR Mag. Anton Sageder Planung und Baubegleitung: Baureferat der Diözese Linz Sachbearbeiter: Martin Eder Bauzeit: 2002 Restauratoren: Tinzl Christoph und Heike, Salzburg Teilweise wurden auch einige Wandbereiche von Grund auf neu verputzt, als Vorbild dienten die historischen Fassadenflächen. Ebenso erhielten sämtliche Tuffsteinbereiche der Kirche eine umfassende Bearbeitung und Instandsetzung. Weiters wurden die mit Blech eingedeckten Dachflächen erneuert und die Kirchenfenster fachgerecht restauriert. Durch die Sanierung konnten die gesamten Außenflächen der Kirche zu einem harmonischen Ganzen zusammengeführt werden. Realisiert unter: GR Mag. Josef Pichler Begleitung: Baureferat der Diözese Linz Sachbearbeiter: Ing. Guggenberger Bauzeit: 2003 bauherrenpreis 2005 kammer der architekten und ingenieurkonsulenten für oberösterreich und salzburg Pfarrkirche Holzhausen Roßbach Innenrestaurierung Pfarrkirche gungen dennoch der vollständige Verlauf und der gesamte Motivschatz der Malereien als Vorlage für die Rekonstruktion festgestellt werden. Der farbige Reichtum der Rankmalereien, Pflanzenbordüren, Sterne, Linierungen, Vorhangmuster, Quaderungen, Apostelkreuze und Inschriften samt einzelnen Höhungen mit Goldauflagen erbrachte in Verbindung mit der neugotischen Einrichtung ein überzeugendes räumliches Gesamtbild. Die 1847 geschaffenen und 1897 gleichfalls im Rahmen der Umgestaltung von J. Metzler übermalten Kreuzwegbilder wurden konservatorisch behandelt und in ursprünglicher Art wieder als Einzelbilder aufgehängt. Als wesentlich ist in diesem Zusammenhang auch auf die - andernorts oft umstrittene - Erhaltung, Sanierung und Oberflächenrestaurierung der zugehörigen neugotischen Kirchenbänke hinzuweisen. Die gotische Kirche von Holzhausen bei Marchtrenk wurde in ihrem Inneren 1896-99 einer ein- (Text aus „Denkmalpflege in Oberösterreich“ Verein Denkmalpflege in Oberösterreich 1999) Foto: W. Ebenhofer heitlichen neugotischen Umgestaltung, Neuausstattung und Ausmalung durch den Kirchenmaler J. Metzler aus Riedau unterzogen. Das zusammenhängende Gesamtbild ging jedoch anlässlich einer jüngeren Renovierung durch die eintönige Übermalung der ursprünglich reich dekorierten Raumschale verloren. Dem nunmehrigen Wunsch der Pfarre nach einer ansprechenden Farbgebung konnte durch eine außerordentlich gut gelungene Rekonstruktion der neugotischen Ausmalung mit Schablonenmalereien entsprochen werden und es gelang dadurch auch eine sehr bemerkenswerte Wiederherstellung eines typisch historistischen Gesamtkunstwerks, wie es für die oberösterreichische Kulturlandschaft besonders charakteristisch war, jedoch durch die Purifizierungen und sogenannten „Entrümpelungen“ der Sechziger- und Siebzigerjahre speziell in Oberösterreich weitgehend verloren ging. Obwohl eine Freilegung und Restaurierung der originalen Leimfarbenmalerei auf Grund des ursprünglichen Bindemittels technisch nicht mehr möglich war, konnte durch exakte restauratorische Probefreile- Planung und Bauführung: Baureferat der Diözese Linz, Sachbearbeiter Wilfried Keszler Elektrotechnik: Baureferat der Diözese Linz, Sachbearbeiter Franz Lehner Restaurator: Luckeneder, Scharnstein, Kirchenausmalung Beleuchtung: Zumtobel Staff, Linz Als besonders dringlich stellte sich die Instandsetzung des Tuffsteinmauerwerkes am Außenbau der gotischen Kirche heraus. Es waren Schäden und Fehlstellen, insbesondere an den Gesimsen sowie auch bereits relative große Tuffkavernen entstanden. Auch die gesamte Innenraumschale wurde nach Befundung restauriert und neu gefärbelt. Realisiert unter: Pfarrer Dr. Marian Sawinski Planung, Bauleitung und Ausführung: Baureferat der Diözese Linz, Sachbearbeiter Rudolf Leitner Elektrotechnik: Baureferat der Diözese Linz, Sachbearbeiter Franz Lehner Restauratoren: Tinzl Christoph und Heike Hebenstreit & Wirlitsch KEG, Wolfsegg bauherrenpreis 2005 Pfarrzentrum Stadtpfarre Wels Um- und Zubau mit historischer Substanz Grundstücksfläche: 2.152,43 m2 Überbaute Fläche: 1.017,56 m2 Nettonutzfläche: 1.244,30 m2 Bruttorauminhalt: 9.451,30 m3 Bauherr: Kath. Stadtpfarre Wels Ansprechpersonen Pfarre: GR Mag. Nikola Prskola Ing. Hannes Wiesinger Planung und Bauleitung: Architekten Frohring / Ablinger Dipl.-Ing. Wolfgang Frohring Dipl.-Ing. Barbara Ablinger Bauzeit: Dezember 2003 - April 2005 Statik: D.I. Donabauer Reinhard, Innsbruck HSL: Greif Ökoenergie GesmbH, Steinhaus b. W. Elektrotechnik: Wagner & Partner, Linz Bauphysik: Mag. Hebenstreit Wolfgang, Wien Bestandsaufnahme: Inova, Durisolstr. 1, Wels Der baulich schlechte Zustand des bestehenden unterschiedlichen Funktionen und die Erschlie- Dieser neue Eingangsbereich öffnet sich großzü- Stadtpfarrhofes und der Wunsch nach funktiona- ßung aller Einrichtungen der Stadtpfarre vom gig dem Stadtraum, lässt Ein- und Durchblicke in len, den Bedürfnissen angepassten Räumen, neuen Vorplatz aus, welcher sich zwischen Kirche den Pfarrhof zu und soll durch seine Gestik den waren der Grund für die Ausschreibung eines und Magistratsgebäude entsteht und gemeinsam Wunsch einer offenen Pfarre verdeutlichen. geladenen Architektenwettbewerbes im Sommer mit der Stadt Wels gestaltet wurde. 2002. Eine Jury bestehend aus mehreren Fachjuroren und Vertretern der Stadtpfarre schlug den Entwurf des Architekturbüros Frohring, Wels, als Sieger des Wettbewerbes zur Ausführung vor. Der Entwurf sieht vor, die Hauptflügel des historischen und denkmalgeschützten Gebäudes - den Ost- und Südtrakt - zu erhalten und zu revitalisieren, den Westtrakt sowie die öffentlichen WC- Anlagen zu entfernen und statt dessen einen winkelförmigen Neubau - West- und Ostflügel - zu errichten, der einen kleinen Innenhof umschließt und den alten Pfarrgarten weitestgehend erhält. Die klare und moderne Formensprache des Neubaues mit seiner ruhigen hellen Fassade steht im Dialog mit dem historischen Gebäudeteil, so dass die verschiedenen Bauepochen ablesbar bleiben, ohne falsche Scheu vor den unterschiedlichen Stilen. Hauptintention der Neuplanung ist die klare Abgrenzung der bauherrenpreis 2005 kammer der architekten und ingenieurkonsulenten für oberösterreich und salzburg Pfarrheim Neufelden Um- und Zubau mit Substanz aus den 60er und 70er Jahren Errichtet unter: Pfarrer OPraem KsR Haudum Adalbert Hr. Dir. Heinrich Fischer Fr. Dr. Gabriele Kiesenhofer Planung und Bauleitung: Baureferat der Diözese Linz, Sachbearbeiter Hubert Pointner Bauzeit: April bis Dezember 2004 Sonderfachleute: Statik: D.I. Weilgartner Johann, Ried HSL: Ing. Priesner Gerhard, Linz Elektrotechnik: Baureferat der Diözese Linz Sachbearbeiter: Franz Lehner Schon im Rahmen der Eröffnung des nunmehri- Im Innenbereich sind vom großzügigen und angeordnet. Vom Zwischenpodest der Stiege und gen Vorgängerbaues erklärte Bischof Zauner, transparenten Foyer aus, der Pfarrsaal und der auch im Untergeschoss gibt es Verbindungen dass er sich freuen wird, wenn die Pfarre bald Meditationsraum, sowie im Obergeschoss ein gut zum Pfarrhof. Neben dem Pfarrheimneubau zu ihm kommen würde um ihm mitzuteilen, dass nutzbarer öffentlicher Sitzbereich aufgeschlossen. wurde auch der Pfarrhof vollständig saniert und das Pfarrheim zu klein ist. Dies hat allerdings viele Jahrzehnte gedauert. Auch versteckte sich das Pfarrheim am Ende des Marktplatzes sehr verschämt. Nachdem von der Pfarre ein Raumprogramm erstellt worden war, gingen die planerischen Überlegungen in eine Sanierung des Altbestandes und einen erforderlichen Zubau. Nach Überprüfung der bestehenden Bausubstanz musste das Planungskonzept nochmals korrigiert und auf einen kompletten Neubau geändert werden. Dieses ständige Arbeiten am Planungskonzept zog nach sich, dass nunmehr ein Selbstbewusstsein ausstrahlendes Gebäude den Abschluss des Marktplatzes bildet und dass sich zu diesem und zur Pfarrkirche hin öffnet. Gegenüber ergibt sich, sowohl vom Erd- als auch Obergeschoss, eine weiter Blick in die hügelige Landschaft des Mühlviertels. In den hellen Räumen des Untergeschosses sind neben der Bücherei und den Jugendräumen auch die Sanitäreinheiten, und die Haustechnik umgestaltet. bauherrenpreis 2005 Seelsorgestelle Wels, St. Franziskus Neubau Pfarrheim, Seelsorgestelle mit Kirche Planung und Bauführung: Architekten Luger & Maul, ZT-Gesellschaft OEG, Wels HLS: Ing. Priesner, Linz Elektrotechnik: Belfanti / Füreder / Meidl, Linz Statik: Drack u. Raffetsberger, Wels Bauakustik: Mag. Hebenstreit Wolfgang, 1150 Wien Gebäudesimulation: GMI Ingenieure, Dornbirn-Wien Kunst: Kunstberatung d. Diözese Linz Kath.theologische Universität Prof. Mag. Monika Leisch-Kiesl Kenndaten: Nutzffläche des Bestandes (mit Kirchenraum) 241,30 m2 Nutzfläche des Kirchenraums im Bestand 102,90 m2 Nutzfläche des gesamten Bauvorhaben 1.304,90 m2 Nutzfläche des neuen Kirchenraums 245,45 m2, 152 Sitzplätze Nutzfläche der Kirche und Erweitung um Foyer 409,39 m2, max. 270 Sitzplätze Umbauter Raum des gesamten Bauvorhaben 9.259,20 m2 Baubeginn: November 2003 Fertigstellung: Dezember 2004 Aufgabenstellung im Rahmen eines Architekten- elemente an Wand und Decke verändert werden. Heizung der Anlage wird durch erneuerbare wettbewerbes war es, zusätzliche Räume und Diese Elemente beeinflussen auch maßgeblich Energieträger (Pellets-Heizung) gewährleistet. einen multifunktionalen Kirchenraum zu schaffen die energetischen Verhältnisse im Raum. Ständig Über einen großzügig dimensionierten Zulufterd- und gleichzeitig mit der beanspruchten Grund- wird der Dialog mit dem Außenraum gesucht. wärmetauscher wird die angesaugte Luft je nach fläche sparsam umzugehen. Das Projekt sieht „Kraftwerk Gottes“: Das gesamte Gebäude eine winkelförmige Bebauung, bestehend aus wurde nach den Kriterien von Passivhäusern ent- Jugendräume und Wohnungen im Langbau erhal- zwei Baukörpern an den nord-östlichen Grund- wickelt. Nach außen wird dies in einer Fassade ten eine passivhausspezifische kontrollierte Be- grenzen vor. Im Osten wird die Struktur des aus Photovoltaik-Elementen, die den Kirchen- und Entlüftung mit Wärmerückgewinnung. Bestandes aufgenommen und zu einem langen raum ummanteln, sichtbar. Sonnenkollektoren schlanken Baukörper ergänzt. Die Kirche wird so sogen für die Warmwasseraufbereitung. Die positionieren, dass der Großteil der Pfarrwiese erhalten bleibt. Die gesamte Planung bezieht den bestehenden großartigen Naturraum mit ein. Der Gebäudebestand wird in den Neubau integriert. Man betritt den Komplex über eine Torsituation auf einen Glas bedachten Platz zwischen Pfarrheim und neuem Kirchenraum. Dem eigentlichen Kirchenraum vorgelagert liegen Foyer, Garderobe, Pfarrbuffet. Diese Räume bilden durch mobile Trennwände eine Erweiterung des Kirchenraumes für größere Veranstaltungen. „Feiern unter freien Himmel“: Der eigentliche Kirchenraum wird geprägt durch Licht und Raumvolumen. Die natürlichen und künstlichen Lichtverhältnisse können durch große Schiebe- Jahreszeit gekühlt oder vorgewärmt. Die Büros, bauherrenpreis 2005 kammer der architekten und ingenieurkonsulenten für oberösterreich und salzburg Kirche St. Franziskus, Steyr-Resthof Neubau Die außerordentliche Qualität dieser Kirche liegt in der städtebaulichen, räumlichen und konzentriert ästhetischen Umsetzung franziskanischen Geistes. Kontaktfreude, Offenheit und innere Beweglichkeit sind die zentralen Gestaltungselemente. Die Raumzonen sind als kontemplative „Brennpunkte“, kommunikativ vernetzt durch offene Verbindungen gestaltet und bieten Durchund Ausblicke. Eine derartige architektonische Manifestation ist für den Bauherrn nicht nur ein Wagnis, sondern verlangt ein großes Vertrauen in die kommunikative Wirkung von Architektur. Die Kirche vermittelt eine Botschaft, die man heute oft gerade in ihrem Wirkungsbereich vermisst. Realisiert durch: KsR. Pater Josef ESSL OMI Projektleitung: Baureferat der Diözese Linz, Sachbearbeiter Ing. Guggenberger Planung und Bauausführung: Arch. D.I.re. Riepl Peter und Gabriele, Linz Projektleitung: D.I. Dietmar Moser Mitarbeiter: Wolfgang Jelinek D.I. Andreas Sturmberger Statik: D.I.re Aigner-Friedhuber, Linz HSL: D.I. Schobesberger, Gampern Elektrotechnik: Ing. Himmetsberger Werner, Linz-Ebelsberg Lichtinstallation: Keith Sonnier, New York Bauphysik/Akustik: Mag. Hebenstreit Wolfgang, Wien Landschaftsarchitektur: Cordula Loidl Reisch, Wien Baubeginn: März 2000 Fertigstellung: Mai 2001 Grundstücksfläche 4554 m2 Umbauter Raum 5600 m2 Bebaute Fläche 840 m2 bauherrenpreis 2005 Seelsorgestelle Linz/Auwiesen Umnutzung Industriebau zu Sakralraum Das Industriegebäude aus dem 19. Jahrhundert wírd in seiner äußeren Erscheinung als markantes Kulturdenkmal erhalten und durch entsprechenden Innenumbau aktuellen Bedürfnissen, die es an Funktionalität und Komfort nicht fehlen lassen, angepasst. Das ehemalige Fabriksgebäude inklusive dessen Kraftwerksgebäude wurde zum Pfarrzentrum mit Kirchenraum, Taufkapelle, Pfarrheim und entsprechenden Arbeitsräumen umgewandelt. Parallel dazu wurde Wohnraum im Gebäude geschaffen. Der hohe Schornstein der Fabrik blieb ebenfalls bestehen und erhielt solcherart optisch beinahe Kirchturmfunktion. Mit der Errichtung des freistehenden Glockenträgers wurden die baulichen Maßnahmen abgerundet. Realisiert unter: Pfarrer GR Mag. Christian Öhler Projektmanagement: Baureferat der Diözese Linz, Sachbearbeiter: Ing. Friedrich Guggenberger Bauzeit: 1999 - 2001 Planung und Bauführung: Arch. DI Schremmer Bernhard und Jell Siegfried, Linz Bauphysik: Mag. Hebenstreit Wolfgang, Wien Statik: D.I. Hofer Wilhelm und Mag. Ing. Winkler Hans, Alkoven Geometer: D.I. Schöffmann Rudolf, Leonding Arch+Ing kammer der architekten und ingenieurkonsulenten für oberösterreich und salzburg © 2005 Kammer der Architekten und Ingenieurkonsulenten für Oberösterreich und Salzburg Broschüre anläßlich der Verleihung des Bauherrenpreises 2005 am 15. September 2005 Gestaltung: Ute Böker Druck: Werbebüro G. Linecker