GIS - Glossar - Homepage von index.php

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Institut für Geodäsie,
GIS und Landmanagement
Fachgebiet
Geoinformationssysteme
Univ.Prof. Dr.-Ing.
Matthäus Schilcher
GIS - Glossar
Version: 1.4 vom 12. Juni 2003
Arcisstr. 21
80290 München
Tel.: +49 89 289-22850
Fax: +49 89 289-22878
[email protected]
http://www.gis.bv.tum.de
Das GIS-Glossar stellt eine Sammlung der wichtigsten Ausdrücke dar, die im Zusammenhang mit Geoinformationssystemen immer wieder auftauchen. Das Glossar ist als Hilfe für
Studenten gedacht, die sich mit Fachausdrücken aus dem Bereich GIS bzw. Informatik
(noch) nicht so gut auskennen. Kursiv gedruckte Ausdrücke deuten auf einen Verweis hin.
3GL
Third Generation Language. Programmiersprache der dritten Generation (z.B. C, C++
oder Java)
3-Tier-Architecture
Aufbau eines Informationssystems, das aus drei Ebenen besteht. Die unterste Ebene
wird Datenebene genannt, und in ihr befindet sich meistens ein Datenbanksystem. Die
mittlere Ebene ist die Vermittlungsschicht, auf die die oberste Ebene, die Präsentationsebene aufsetzt. Die Vermittlungsschicht versteckt somit die direkten Datenbankschnittstellen vor den eigentlichen Anwendungen, und kann z.B. dazu dienen, Modelle
zusammenzuführen, die nicht direkt integrierbar sind. Als Beispiel einer solchen Architektur sei hier das ESRI-GIS mit der Datenbank Oracle, der Vermittlungsebene ArcSDE
und der Präsentation ArcGIS genannt.
AAT
Arc Attribute Table. Eine Tabelle, die die Attribute zur Erfassung der Eigenschaften
eines Bogens, enthält. Zusätzlich zu benutzerdefinierten Attributen enthält die AAT die
Knotenverbindungen, die links- und rechtsgerichteten Polygone, die Länge, eine interne
Seriennummer und eine Eigenschaftenkennung. Siehe auch feature attribute table.
Abfragesprache
Query Language. Eine A. ist eine textbasierende Sprache, um alle Funktionen eines
DBMS anzusprechen. Die A. ist eine Schnittstelle zwischen dem Applikationsprogrammierer oder Endbenutzer und dem DBMS. Die A. dient zur Datenmanipulation, Datendefinition und zur Administration einer Datenbank. Ein typischer Vertreter einer A. ist
SQL.
Ablaufdiagramm
Diagrammtyp zur Veranschaulichung zeitlicher Abläufe (Zeitplan, Gantt-Diagramm);
engl. Schedule chart, Gantt chart (nach Henry Laurence Gantt, 1861 - 1919).
Ablaufplan
project schedule, schedule. Darstellung des zeitlichen Ablaufs einzelner Teilaufgaben
eines Projekts.
Absturz
Unvorhergesehene Einstellung mit oder ohne Fehlerhinweis eines Programmablaufs.
Die Fehlerursache ist für den Anwender oft nicht erkennbar, da der Defekt durch Programmfehler, fehlerhafte Eingabe und Hardwarefehler erzeugt werden kann.
Abszisse
In Koordinatendiagrammen horizontale Achse zum Auftragen reeller Zahlenwerte der
unabhängigen Variablen einer Funktion (mathematisch: x-Achse).
Abtaster
Fühler zum digitalen Erfassen von Körpern und Graphiken.
Abtastlupe
siehe Digitalisierlupe
Abwärtskompatibilität
ist gegeben, wenn Programme auch auf älteren oder kleineren Computermodellen zum
Einsatz kommen können. In der Praxis treten meist Einschränkungen im Programm und
Datenumfang auf.
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GLOSSAR
Access
1.
Zugriff
2.
Datenbanksystem der Firma Microsoft
Access rights
Zugriffsrechte, siehe Zugriffskontrolle.
Account
Zugangsberechtigung (Benutzername und Passwort) zu einem EDV-System (z.B. Online-Dienst).
Active CGM
Um zusätzliche Funktionen erweitertes CGM, das durch die Erweiterungen nicht mehr
standardisiert ist.
ActiveX
Diese auf DCOM und OLE aufbauende Architektur ermöglicht Komponenten mit einem
standardisierten Interface aus Eigenschaften (Properties) und Methoden zu entwickeln.
Die Komponenten sind als OLE-Server in viele Anwendungen wie etwa MSOffice oder
Internet-Explorer von Microsoft einbettbar. Sie können über Visual Basic for Applications, VB-Script und fast jede Programmiersprache angesprochen werden.
ADA
Problemorientierte, hardwareunabhängige Programmiersprache mit Blockstruktur für
universellen Einsatz. Grundsätzlicher Aufbau und Syntax aus ALGOL, mit zusätzlichen
Merkmalen von PASCAL und PL/1.
Administrative Einheit
Eine administrative Einheit ist charakterisiert als ein spezieller Raumbezug, eine an Verwaltungseinheiten orientiert gebildete geographische Information. Bundesländer, Gemeinden und Landkreise sind Beispiele für einen solchen Raumbezug.
Adressenzuordnung
Ein Geokodierungsprozess, bei dem die Adresse eines Gebäudes ihrem Standort zugeordnet wird. Es sind normalerweise zwei Datenbankdateien nötig, eine mit den entsprechenden Adressen und eine mit einer Liste von Adressen und ihrer Koordinaten. Die A.
ist ein wesentlicher Bestandteil vieler Anwendungen im Marketing.
AdV
Arbeitsgemeinschaft der Vermessungsverwaltungen der Länder der BRD. Die AdV hat
das ALK/ATKIS-Modell und das Austauschformat EDBS konzipiert.
Affine Transformation
Geometrische Transformation von einem euklidischen Koordinatensystem in ein anderes (z.B. von Digitizerkoordinaten in Landeskoordinaten), wobei als Faktoren Rotation,
Translation und Skalierung wirken. Die Ähnlichkeit (Form) von geometrischen Figuren
bleibt erhalten.
After Images
Speicherung von Zuständen (Daten) nach einem Sicherungspunkt. After- und BeforeImages sind in Datenbanken übliche Sicherungsverfahren für Datenbestände, die einer
ständigen Aktualisierung unterliegen.
AGLB
Automatisiertes Grundbuch- und Liegenschaftsbuch-Verfahren. Gemeinsames EDVVerfahren der Vermessungs- und Justizverwaltungen der Länder Bayern, Thüringen
und Sachsen als Erweiterung des bundesweiten ALB-Verfahrens.
AGLB ‘95
Projekt zur Neuentwicklung des AGLB-Verfahrens, seit 1994.
AGW
Arbeitsgemeinschaft Fernwärme
AI
engl. Artifical Intelligence = künstliche Intelligenz, Expertensystem
AKDB
Anstalt für kommunale Datenverwaltung in Bayern
Akkumulator
Wichtiges Register in Verbindung mit der ALU; Hauptbestandteil des Rechenwerks. Der
A. enthält immer den Operanden oder das Ergebnis.
Aktualisierung
vgl. Fortführung.
Aktualität
Richtigkeit von Daten zu einem Zeitpunkt t bezüglich definierter Qualitätsmerkmale.
Grundlegende Qualitätsmerkmale sind insbesondere Genauigkeit, Vollständigkeit und
Konsistenz.
ALB
Automatisches Liegenschaftsbuch. In ihm sind beschreibende Daten von Flurstücken
(z.B. Gemarkung, Eigentümer, etc.) hinterlegt. Es hat urkundlichen Charakter und bildet
zusammen mit der ALK den Kern des Liegenschaftskatasters.
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GLOSSAR
ALGOL
ALGOrithmic Language: Erste Problemorientierte Programmiersprache mit Blockstruktur und eindeutig festgelegtem Sprachkonzept für vorwiegend mathematisch-naturwissenschaftlichen und technischen Einsatz. Richtungsweisend für die Entwicklung
neuer Programmiersprachen. Genormt nach DIN 66026.
ALK
Automatisierte Liegenschaftskarte. Digitale Graphikkomponente des amtlichen Liegenschaftskatasters. Das ALK ist als Modell der AdV in den meisten Bundesländern der
BRD eingeführt. In Bayern übernimmt die Digitale Flurkarte (DFK) die Aufgaben der
ALK. Wie das ALB hat die ALK urkundlichen Charakter.
ALKIS
Amtliches Liegenschaftskatasterinformationssystem. Modell der AdV zur Integration von
ALB und ALK in ein einheitliches Datenmodell, derzeit in Konzeption.
Alphaclient
Siehe GIS-Applikationsarchitektur.
Alphadaten
Kurzform für alphanumerische Daten.
Alphanumerische Daten
Unter a. D. versteht man Datenobjekte, die ausschließlich durch numerische und alphabetische Datentypen repräsentiert sind. Datenfelder von a. D. können ganze Zahlen,
Fließkommazahlen oder Texte sein. A. D. in einem GIS sind zum Beispiel beschreibende und administrative Daten von Betriebsmitteln (Hersteller, Alter, Wartungsdatum)
oder von Liegenschaften (Eigentümer, Flurstücksnummer).
Alphanumerische Datenbank
Datenbank, die alphanumerische Daten enthält.
Alphaobjekte
A. sind Objekte im OO-Sinne, deren Datenfelder ausschließlich alphanumerische Daten
enthalten.
ALU
Arithmetic Logic Unit. Schaltung für arithmetische und logische Verknüpfungen; Herz
des Rechenwerks; wird von der CPU benötigt.
AM / FM
Automated Mapping and Facility Management. Dieser Begriff, hauptsächlich im Zusammenhang mit den Anwendungsbereichen Versorgung, Telekommunikation und
Immobilienwirtschaft, bezeichnet die Verwaltung von Betriebsmitteln (z.B. Leitungsoder Gebäudedaten) und die Optimierung von Betriebsabläufen unter Einsatz der GISTechnologie.
AML
Arc Marco Language. Eine hochentwickelte algorithmische Sprache, die zur Generierung von Endbenutzeranwendungen benutzt wird. Die Einrichtung beinhaltet die Fähigkeit Bildschirmmenüs zu erzeugen, Variablen zuzuweisen und zu benützen, Befehlsausführungen zu kontrollieren und Kartenkoordinaten oder Kartennummern zu bekommen und zu benutzen. AML beinhaltet eine weitreichende Anzahl an Kommandos,
die interaktiv oder in AML-Programmen (Markos) benutzt werden können, genauso wie
Kommandos, die einen Status von ARC/Info Umgebungseigenschaften abrufen.
Analoge Karte
Karten, die nicht in einem für die computerisierte Wiederverarbeitung geeigneten Zustand vorliegen, z.B. in nichtdigitalisierter Form auf Papier.
Analyse
Die A. ist der Vorgang der Identifizierung einer zu stellenden Frage, den Sachverhalt zu
modellieren, die Modellergebnisse zu untersuchen und möglicherweise eine Empfehlung zu geben. Siehe auch Modell.
Animation
A. umschreibt im Bereich der Graphik die Erzeugung belebter Bilder. In einer ComputerA. wird jedes einzelne Bild am Computer mittels geeigneter A.-Software konstruiert und
berechnet (gerendert). Das Ergebnis ist eine Bildsequenz von bis zu 30 Bildern pro
Sekunde, so dass der Eindruck von fließenden Bewegungen oder Veränderungen entsteht (z.B. der virtuelle Flug einer virtuellen Kamera über ein Gelände).
Die A. ist ein Medium, welches zusätzlich zu herkömmlichen Darstellungsmöglichkeiten
die Präsentationszeit für die Wiedergabe raumzeitlicher Aspekte zur Verfügung stellt,
vor allem die Dimension "Zeit" eines 4D-GIS lässt sich hier wiedergeben.
Die Begriffe Video und A. können sich jedoch vermischen, wenn eine als Computeranimation erzeugte Bildsequenz in ein Video überführt wird.
Annotation
Beschriftungen und graphische Ergänzungen, die mit Lagebezug zu räumlichen Objekten versehen bzw. platziert sind. Dazu zählt Objektbeschriftung, allgemein Toponyme,
Symbole usw., nicht aber Titel, Rahmen und Legende.
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GLOSSAR
ANSI
American National Standard Institut. Amerikanisches Normeninstitut zur Förderung und
Verwaltung von US-Industrienormen.
ANSI-Code
8-Bit-Standardisierung von Textzeichen mit zugeordneten Ziffern, Zeichenumfang 256
Zeichen, in Windows-Umgebung verwendet, schließt 7-Bit-ASCII-Code mit ein.
Anwendung
Applikation. Für einen spezifischen Zweck entworfene und implementierte Menge bzw.
Folge von Operationen, die auf der generischen Funktionalität einer GIS-Software basiert. Meist unmittelbar mit einer Bedienungsoberfläche verbunden.
APC
Arbeitsplatzcomputer.
API
Application Programming Interface. Schnittstelle für Anwendungsprogramme, die von
Programmentwicklern als vorprogrammierte Routinen genutzt werden. Eine von einem
Programm angebotene Schnittstelle auf die andere Programme aufsetzten können. Der
Aufruf der Erweiterung erfolgt direkt im Adressraum des Prozesses, wodurch keine
weiteren Kommunikationsprogramme benötigt werden. Durch diese Schnittstelle können
Programme ihre Funktionalitäten zur Verfügung stellen.
APL
A Programming Language. Problemorientierte mathematisch-wissenschaftliche Programmiersprache. APL ist eine wirkungsvolle, kompakte Sprache mit speziellem Zeichenvorrat und eigener Syntax; Programmierung erfordert spezielle Tastaturen.
Applet
Sind meist in Java geschriebene Applikationen, die mit Webseiten zusammen vom
Web-Server auf den Internet-Browser heruntergeladen werden und ohne weitere Installationen ausgeführt werden können. Einzige Voraussetzung ist das Vorhandensein der
Java-Runtime-Umgebung.
Applikation
Für einen spezifischen Anwendungszweck entworfene und implementierte Menge bzw.
Folge von Operationen, die auf der generischen Funktionalität einer GIS-Software basiert. Meist unmittelbar mit einer Bedienungsoberfläche verbunden. Allgemeiner: Als
EDV-Lösung konzipierte und realisierte Aufstellung, die damit für die Bedienung durch
den Endbenutzer aufbereitet wird.
Approximation
Annäherung eines vorhandenen Datenbestandes durch eine mathematische Funktion
mit möglichst kleiner Abweichung.
APR
Arbeitsplatzrechner.
Arc
1.
Eine geordnete Aneinanderreihung von Scheitelpunkten (x-y-Koordinatenpaare),
die an einem Ort beginnen und an einem anderen enden. Die Verbindung dieser
Scheitelpunkte erzeugt einen Bogen. Die Endpunkte werden Knoten genannt.
2.
Eine Erfassungsklasse, die zur Darstellung von linearen Eigenschaften und Polygongrenzen verwendet wird. Eine Linienklasse kann mehrere Bögen enthalten. Bögen werden mit Knoten und an Polygonen angehängt. Die beschreibenden Attribute
werden in der arc attribute table (AAT) abgespeichert.
ARC/Info
Vektororientiertes geographisches Informationssystem der Firma ESRI.
Archiv
Sammlung historischer (zeitlich gesehen) Daten
Area
1.
Eine homogene Abbildung der Erde, gebunden an einen oder mehrere Bogeneigenschaften (Polygone), oder dargestellt als eine Kombination von Polygonen (Gebiet). Beispiele: Staaten, Bundesländer, Seen, Nutzungsarten und Steuererhebungsgebieten.
2.
Die Größe einer geographischen Eigenschaft gemessen in einer Flächengrößeneinheit.
ArgeFlurb
Arbeitsgemeinschaft der Flurbereinigungsverwaltungen.
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GLOSSAR
ARPANet
Advanced Research Project Agency Network.
Ende der 60er Jahre durch das US-Verteidigungsministerium in Auftrag gegebenes
Forschungsprojekt, das auf den Aufbau eines Netzwerkes abzielte, das bei Beschädigung einzelner Teile (Knoten, Leitungen) funktionsfähig bleibt.
Hier wurde erstmals die Datenübertragung über die Paketvermittlung eingesetzt (Daten
werden im IP-Protokoll "verpackt" und mit einer Adresse versehen gesendet).
In den 80er Jahren wurden auch Universitäten und andere Forschungseinrichtungen in
das Netzwerk aufgenommen, was wegen der immer schwieriger werdenden Verwaltung
zur Abspaltung des militärischen Teils unter dem Namen MilNet führte. Das ARPANet
wurde 1990 eingestellt, da sich parallel mächtige Netze (NSFNet, Internet) entwickelten,
die das ARPANet überflüssig machten.
Array-Prozessor
Aus mehreren Zentraleinheiten aufgebauter Prozessor, der durch Parallelarbeit eine
höhere Leistung erreicht. Besonders geeignet für Vektor- und Matrixoperationen.
ASCII-Code
American Standard Code for Information Interchange. 7-Bit-Code, von der amerikanischen "Standard Association" für Text- und Steuerzeichen genormt (128 unterschiedliche Zeichen); Sonderzeichen sind nicht einheitlich (länderspezifische Unterschiede).
ASP
Active Server Pages. Ist eine an HTML orientierte Skriptsprache. Sie bietet eine Skriptumgebung auf Serverseite, mit deren Hilfe man interaktive und dynamische Webseiten
erstellen kann.
Assembler
Übersetzt symbolische Assemblerprogramme (= Maschinensprache) in Maschinencode
(Bit-Code).
ATKIS
Amtliches Topographisch Kartographisches Informationssystem. Digitales geotopographisches Informationssystem der Deutschen Landesvermessung. Stellt amtliche
Geobasisinformationen über die Erdoberfläche für private und öffentliche Anwender zur
Verfügung. Das ATKIS-Konzept der AdV von 1989 sieht auf der Grundlage eines hierarchischen, Datenmodell digitale, objektstrukturierte Landschaftsmodelle (DLM) und
digitale kartografische Modelle (DKM) vor. Ihr Aufbau und Inhalt sind in Objektartenkatalogen und Signaturenkatalogen beschrieben. Für den Austausch von ATKIS-Vektordaten gilt grundsätzlich die Einheitliche Datenbankschnittstelle (EDBS). Das ATKISDatenmodell wird derzeit durch die AdV überarbeitet und auf das in Konzeption befindliche ALKIS-Modell abgestimmt.
Attribut
1.
Das Merkmal für eine geographische Eigenschaft, beschrieben durch Nummern,
Buchstaben, Bilder oder CAD-Zeichnungen, Typischerweise in Tabellenform gespeichert und durch eine vom Benutzer zugewiesene Kennung an die Eigenschaft
gebunden (siehe Attributverknüpfung)
2.
Spalte in einer Tabelle einer Datenbank.
3.
Bestandteil eines Objekts, der die zum Objekt gehörigen Eigenschaften / Daten
enthält.
Attributtabelle
Eine Tabellendatei, die Zeilen und Spalten beinhaltet. In ARC/Info sind A. mit geographischen Eigenschaftsklassen wie Mauern oder Straßen verbunden. Jede Zeile repräsentiert eine geographische Eigenschaft. Jede Spalte beinhaltet ein Attribut der Eigenschaft.
Attributverknüpfung
Die A. ist ein Mechanismus der zugrunde gelegten Datenbank, um Datenfelder alphanumerischer Daten, die mit Geometrieelementen verknüpft sind, in der graphischen
Präsentation am Bildschirm oder Plotter darzustellen. So können zum Beispiel Straßennamen, die in einer Tabelle „STRASSEN“ im RDBMS gespeichert sind, in der graphischen Darstellung einer Liegenschaftskarte positioniert und dort auch manipuliert werden. Der Straßenname ist bei einer A. ausschließlich in der Tabelle gespeichert. Die
Datenintegrität zwischen graphischer Darstellung und Tabelle ist somit immer gewährleistet.
ATV
Abwassertechnische Vereinigung
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GLOSSAR
Auflösung (resolution)
Mit A. bezeichnet man zum einen die Abtastfähigkeit eines Scanners (lines per inch)
oder eines Satelliten (Meter pro Pixel), zum anderen die Skalierung eines Rasterbildes
(Einheit pro Pixel). Die Einheit der Skalierung hängt von dem zugrundeliegenden Koordinatensystem ab.
Aufzeichnungsdichte
Die Anzahl Bits oder Zeichen pro Länge; z.B. Magnetband 800, 1.600 oder 6.250 bpi
(Bits per Inch)
Augmented Reality
Bei dieser Technik werden mit Hilfe einer brillenähnlichen Konstruktion die Bilder der
Realität mit denen eines Computers überlagert. Somit können die Daten, z.B. ein
Schaltplan, in den Sichtbereich des Kontrolleurs eingeblendet werden.
AutoCAD
Produktbezeichnung für ein CAD-Programm, das als Standardprogramm für Konstruktionsanwendungen gilt.
Automatisiertes Liegenschaftskataster
besteht aus dem Automatisierten Liegenschaftsbuch (ALB) und der Automatisierten
Liegenschaftskarte (ALK).
Autorouting
Automatische Verbindung von Rechnern im Internet über den Router.
AXL
Von ESRI herausgegebener XML-Dialekt, auch als ArcXMl bezeichnet.
Azimut
Winkel zwischen der geographischen Nordrichtung und einem Fernziel. Die Zählung
erfolgt positiv im Uhrzeigersinn. Einheit sind Grad.
Backbone-Netzwerk
Hintergrundnetzwerk oder Service-Netzwerk zur Verbindung unterschiedlicher Netzwerksegmente (z.B. Ring-, Bus-Segmente usw.) und Server ohne direkten Anschluss
von Benutzerendgeräten
Backup
Sicherungskopie von Datei(en) zum Schutz vor Datenverlust
Bahnsteuerung
Exakte, synchrone Steuerung in beiden Koordinatenachsen (Kreisbahn, Vektorzug).
Voraussetzung für Satellitenbahnen und Zeichenmaschinen
Bandbreite
Maßzahl für die Datenmenge, die durch eine Kommunikationsverbindung fließen kann.
Auch bekannt als Durchsatz (throughput).
BASIC
Beginner’s All-Purpose Symbolic Instruction Code. Höhere, problemorientierte Sprache,
vor allem für Kleinrechner, Rechner der mittleren Datentechnik und PCs. Da BASIC
leicht erlernbar ist, hat sich die Sprache schnell verbreitet. Viele unterschiedliche BASIC-Dialekte, keine Normierung, einfache Stringverarbeitung. BASIC-Programme werden von einem BASIC-Interpreter abgearbeitet. Mini-CAD-Software ist häufig in BASIC
für Kleinrechnersysteme geschrieben
Basisinformationssystem
Ein Basisinformationssystem (BASIS-IS) ist ein Raumbezugsystem, das die Katastertechnischen Bezugseinheiten (z.B. Flurstück, Koordinate) als Inhalt hat, und die Integration der räumlichen, fachbezogenen Informationen ermöglicht. Dabei werden diese
Bezugseinheiten in einem einheitlichen Koordinatensystem lokalisiert, wie z.B. dem
Gauß-Krüger-System, und die notwendigen Verknüpfungsparameter für den Zugriff auf
die Datenbestände bereitgestellt.
Batch
Stapelverarbeitung; automatische Abarbeitung von EDV-Befehlen ohne Benutzerinteraktion, meist als Hintergrundprozess.
Baud
Einheit für die Datenübertragungsgeschwindigkeit. 1 Baud = 1 bit pro Sekunde.
Baum-Topologie
hierarchische Netzstruktur: eine Wurzel – viele Äste.
BBR
Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung
BDVI
Bund der öffentlich Bestellten Vermessungsingenieure.
Befehl
Eine spezifische Benutzeranweisung an ein Computerprogramm, damit es eine bestimmte Aktion ausführt.
Befehlssatz, Instruktionssatz
Befehle, die ein ganz bestimmter Prozessortyp verarbeiten kann. Jeder Prozessortyp
hat seinen eigenen Befehlssatz, der in einer Familie normalerweise nach oben kompatibel ist. Der Befehlssatz wird auch als Micro-Code bezeichnet.
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GLOSSAR
Befliegung
Mit B. bezeichnet man das regelmäßige und systematische Überfliegen von Gebieten,
zur lückenlosen Aufnahme von Luftbildern.
Before Image
Speicherung von Zuständen vor einem Sicherungspunkt, vgl. After Image
Beltbed Plotter
Vertikalplotter, dem Trommelplotter in der Funktion ähnlich; kann Rollenpapier oder
Einzelblattpapier, das auf einem Band befestigt wird, verarbeiten.
Bemaßung
Graphische Darstellung von Maßen in technischen Zeichnungen DIN 406. In CADSystemen können B. durch Kommandos, Routinen und Menüs erzeugt werden.
Benchmark
Verfahren zum Vergleich von Computern und Anwendungsprogrammen zur Beurteilung
des Leistungsumfanges, der Durchsatzrate etc.
Benchmarking
Ermittlung eines meist numerischen Wertes, der eine Aussage über die Leistungsfähigkeit eines geprüften Systems zulässt, und den Vergleich mit anderen Benchmarkwerten
ermöglicht.
Benutzeroberfläche
(BOF)
Schnittstelle zur Bedienung eines Computers durch den Anwender; abhängig von den
Möglichkeiten der Hardware und vom Komfort der Software. Beispiel: Einfache Kommandosprache oder ausgefeilte Menütechnik, vgl. GUI.
Bestandsplan
lagerichtige Dokumentation von Leitungsnetzen (z.B. EVU, Kanal, Telekom). Häufig
wird dabei die ALK als Basiskarte verwendet.
Betriebssystem
Eine Reihe von Computerprogrammen, die den Betrieb des Computers selber steuern.
Anwenderprogramme, wie auch GIS-Software, laufen unter einem Betriebsystem. Beispiele für Betriebs-systeme sind: Windows95/98, UNIX, DOS und OS/2, Windows NT.
Bezierflächen
Parameterisierte Flächenbeschreibungen mit Hilfe von Bezierkurven.
Bezierkurve
Algorithmus, nach Bezier benannt, der eine Kurve eines bestimmten Grades n durch n +
1 Kontrollpunkte definiert. In der Praxis sind Änderungen am Kurvenverlauf durch Verschiebungen der Kontrollpunkte nur bedingt möglich, da der direkte Einfluss auf die
Punkte nicht möglich ist. Eine Verallgemeinerung der B. führt zur Splinekurve;
Bezugspunkt
dient beispielsweise zum Positionieren eines Symbols. Bei der Definition wird ein Punkt
als Koordinatenursprung angegeben.
BfN
Bundesamt für Naturschutz
BfS
Bundesamt für Strahlenschutz
BGR
Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe
Bibliothek
In CAD-Systemen: Dateien zur Abspeicherung von Zeichnungsdaten (Bildern), Menüs
und Symbolen.
Bildanalyse
Begriff für die elektronische Bildverarbeitung und automatische Mustererkennung. Einsatz in Anwendungen für Geologie, Kartographie, Medizin und anderen Bereichen.
Bilddigitalisierung
siehe Scanner
Bildmustererkennung
Flexible Interpretation und Verarbeitung von Bildern im Computer mit Grau- und/oder
Multispektral(farb)werten.
Bildplatte/Videoplatte
Scheibenförmiger digitaler Speicher für Daten, Text, Bilder, Sprache und Musik in
höchster Qualität. Aufzeichnung und Abtastung übernimmt ein Laserstrahl.
Bildpunkt
Pixel. Bei Bildschirmen wird das Bild aus Zeilen und die Zeilen aus Bildpunkten zusammengesetzt.
Bildverarbeitung
(digitale) Techniken zur geometrischen und/oder radiometrischen Korrektur und Verbesserung von Rasterdaten, die meist mit Methoden der Fernerkundung gewonnen
wurden, vgl. Bildanalyse.
Binär
Darstellung mit nur zwei Größen: 0 und 1
Binärbild
Wenn ein Bild nur aus den Farben Schwarz und Weiß besteht, ist es ein B. Enthält es
allerdings noch Abstufungen von Grauwerten spricht man von einem Grauwertbild.
Siehe Grauwertbild (Schwarz/Weiß-Bild)
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GLOSSAR
Binarisierung
Erzeugung eines Binärmusters mit den Werten 0 und 1 durch Abtastung eines Bildes
zur Verarbeitung in einem Computer.
Binary Large Object
(BLOB)
Als BLOB (Binary Large OBject) werden Datenfelder bezeichnet, in denen große Mengen, für ein DBMS unstrukturierte, binäre Daten gespeichert werden können. Die Interpretation des Inhalts eines BLOB wird dabei vom Anwenderprogramm übernommen.
Die Datentypen, die zur Definition solcher Datenfelder verwendet werden, sind von
System zu System unterschiedlich.
Binder
Programmteil zu einem Compiler zur Verknüpfung mehrerer Programmbausteine (Module) zu einem ablauffähigen Programm.
BIOS
Basic Input / Output System. Grundinformationen eines PC; ohne BIOS läuft kein PC.
BISStra
Bundesinformationssystem Straße
Bit
Die kleinste Informationseinheit , die ein Computer speichern und verarbeiten kann. Ein
B. hat zwei mögliche Werte, 0 oder 1, die als Ja/Nein, Richtig/Falsch oder Ein/Aus interpretiert werden können. Siehe auch Byte.
BKA
Bundskriminalamt
BKG
Bundesamt für Kartographie und Geodäsie.
BLAK-UIS
Bund-Länder-Arbeitskreis Umweltinformationssysteme
Blank
Leerzeichen, Zwischenraum und hierzu vereinbartes Bitmuster. Dient häufig in Programmen und Datensätzen zur Trennung.
Blasenspeicher
Heute nicht mehr gebräuchliche Form der permanenten Datenspeicherung mittels Magnetismus (Speicherung in magnetischen Blasen), wird vor allem in der Raumfahrt verwendet.
Blattschnittfreie Speicherung
Unter b. S. versteht man die Speicherung großer Mengen von Geodaten als einen kontinuierlichen Datenbestand. Geoobjekte werden immer als Ganzes gespeichert und
werden nicht durch eine künstliche Auftrennung der Geometrie an Kartenrändern geteilt.
In einem blattschnittfrei gespeicherten Datenbestand können beliebige Ausschnitte, unabhängig von der Datenmenge in der Datenbank, gelesen und bearbeitet werden. Werden Daten zur Bearbeitung gelesen, orientiert sich die gesperrte Datenmenge ausschließlich am gelesenen Ausschnitt und nicht an evtl. vorgegebenen Blattschnitten. Die
b. S. ist die optimale Form zur Verwaltung großer Geodatenbanken.
Blattschnittorientierte
Speicherung
Als b. S. wird ein Verfahren bezeichnet, das Geometrieelemente randscharf entsprechend gegebener oder künstlicher Kartenschnitte ablegt. Dieses Verfahren wird häufig
vom GIS der 1. Generation angewendet. Hier ist es üblich, das Ausgangsmaterial, nämlich existierende Pläne und Karten, 1 : 1 in Daten abzulegen. Dieses Verfahren birgt
eine Reihe von Nachteilen: Die Datenintegrität eines blattübergreifenden Geoobjektes
ist auf Grund der künstlichen Auftrennung nur schwer zu gewährleisten. Durch die b. S.
treten zudem massive Behinderungen im Mehrbenutzerbetrieb auf, da in der Regel ein
oder mehrere Kartenblätter für einen Benutzer exklusiv reserviert werden müssen.
BLOB
Binary Large Object
BLVA
Bayerisches Landesvermessungsamt
BMBF
Bundesministerium für Bildung und Forschung
BMF
Bundesministerium für Finanzen
BMI
Bundesministerium des Inneren
BML
Bundesministerium für Ernährung Landwirtschaft und Forsten
BMP
Siehe BMP-Dateiformat
BMP-Dateiformat
Bitmap-Format; besonders unter dem Betriebssystem Windows als Dateiformat für das
Speichern von Pixelgraphiken verwendet (z.B. Bildschirmgraphiken im Hintergrund). Als
Austauschformat für beliebige Pixelgraphiken wird plattformübergreifend hauptsächlich
das TIFF-Format eingesetzt.
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GLOSSAR
BMU
Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
BMVBW
Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen
BMVg
Bundesministerium der Verteidigung
BOF
Benutzeroberfläche. Schnittstelle zur Bedienung eines Computers durch den Anwender,
abhängig von den Möglichkeiten der Hardware und vom Komfort der Software
Boolesche Algebra
Wichtigste theoretische Grundlage für die Digitaltechnik. (DIN 40 300). Grundlage für
den Entwurf elektronischer Schaltungen. Logische Algebra.
Boolescher Ausdruck
Ein Ausdruck oder eine Variable, die nur (logisch) wahr oder falsch enthalten kann.
Boolescher Operator
Ein B.O. ist ein Schlüsselwort, das spezifiziert, wie mehrere einfache logische Ausdrücke zu komplexen Ausdrücken kombiniert werden. B. O. negieren eine Eigenschaft
(NOT), spezifizieren eine Kombination von Eigenschaften (AND) oder spezifizieren eine
Liste von alternativen Eigenschaften (OR).
Bounding Box (BBox)
Ausschnitt aus dem kompletten Datenbestand, der am Bildschirm angezeigt wird.
BPI
Bits per Inch. Einheit für die Aufzeichnungsdichte, z.B. Magnetband 800, 1600, 6250
bpi.
B-Rep
Boundary Representation. Flächenbegrenzungsmodell mit Beschreibung des Körpers
über Punkte, Kanten und Flächen. Kombinationen von Körpern ergeben wieder neue
Körper mit Punkten, Kanten und Flächen. Freiformflächen möglich. Nur Selektion von
Punkten, Kanten und Flächen möglich. Bei diesem Verfahren werden gekrümmte Oberflächen durch ebene Flächen angenähert (Facetten).
Browser
Mit B. bezeichnet man Softwareprogramme, die dazu dienen, Informationen zu durchblättern und anzuzeigen, z.B. Internetseiten oder ein Softbook.
Bruchlinie, Bruchkante Unterbrechung des kontinuierlichen Verlaufs einer Oberfläche, z.B. Geländekante, tektonische Strukturfläche, ...
BS2000
Mainframe-Betriebssystem der Firma Siemens. Dieses System wird heutzutage kaum
mehr eingesetzt.
BSH
Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie
Bubble - Jet
Tintenstrahltechnologie nach dem Drop-on-Demand-Verfahren. Ausstoß von Tintentröpfchen durch Hitze und Dampfblasenbildung. Einsatz in Druckköpfen von Tintendruckern.
Buffer
Abstands-/Distanz- Funktion um diskrete räumliche Bezugsobjekte, vgl. Pufferzone
Bug
Fehler in Hard - oder Software. engl. bug = Käfer
Bus
In der Computertechnik Zusammenfassung mehrerer Signalleitungen ähnlicher Funktion
zu einer Einheit; man unterscheidet:
• Datenbus zur Übertragung von Daten
• Steuerbus zur Übertragung von Steuerinformationen
• Adressbus zur Übertragung von Adressen
Business Geographics
Einsatz von GIS u.a. bei Banken, Handel, Versicherungen, Verkehr mit statistischen
Ämtern. Dabei spielen statistische Auswertungsmethoden und die raumbezogene Präsentation der Daten eine große Rolle. Wichtige Einsatzgebiete sind z.B. beim Marketing, der Media-Planung, der Standortoptimierung und bei Marktpotential-analysen.
ByBN
Bayerisches Behördennetz
Byte
Speichereinheit, zusammengesetzt aus zusammenhängenden Bits, normalerweise 8.
Bytecode
Bezeichnung für einen ausführbaren Java-Quellcode. Java-Programme werden in Normaltext geschrieben und von einem Compiler in den Bytecode kompiliert, der von einem
Interpreter (JavaVirtualMachine) ausgeführt werden kann.
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GLOSSAR
C
Problemorientierte Programmiersprache auch für Personalcomputer. Häufig mit dem
Betriebssystem UNIX in Anwendungen.
C++
Derzeitiger Standard in der objektorientierten Programmierung, vgl. C.
CA
Computeranimation
Cache
Schneller Zwischenspeicher in einem Computer, der Daten eines langsameren Speichers vorhält, um Zugriffe auf diesen zu beschleunigen.
Cache-Speicher
Kleiner, aber sehr schneller Speicher, der zwischen Zentraleinheit und langsamerer
Hardware angeordnet ist. Der Cache-Speicher ermöglicht über die Zwischenspeicherung statistisch wahrscheinlich benötigter Daten aus dem langsameren Speichermedium entsprechend schnellere Zugriffe.
CAD
Computer Aided Design. Softwareanwendungen zum Entwerfen, Konstruieren und
Präsentieren von Graphiken. Ursprünglich zur Herstellung von Produktionszeichnungen
konzipiert, werden sie heute auch häufig in der Kartographie benutzt.
CAD-System
Sammelbegriff für ein anwendungsorientiertes Programmsystem zur digitalen Beschreibung und analogen Wiedergabe geometrischer Gebilde:
•
2D-CAD-System:
Programmsystem, das Geometriedaten nur in zwei Dimensionen (Kartesisches X-YKoordinatensystem der Ebene) hinterlegt.
•
3D-CAD-System:
Programmsystem, das Geometriedaten in drei Dimensionen (Kartesisches X-Y-ZKoordinatensystem des Raumes) hinterlegt.
CAE
Computer Aided Engineering. Computerhilfen zur Durchführung komplexer Berechnungen und Simulationen für Konstruktionen und Fertigungsvorbereitungen
CAI
1. Computer Aided Instruction. Computerhilfen zur Realisierung von Lern- und Unterrichtsmethoden mit dem Computer (CBT, computer based training)
2. Computer Aided Industry. Integriertes Konzept für computerunterstützte Produktion
CAL
Computer Assisted Learning. Computerunterstütztes Lernen, Einsatz in Schulen und im
Lehrbereich. Der Computer reagiert auf die Antworten und führt den Lernenden durch
die Lektionen.
CAM
1. Computer Aided Manufacturing. Computerhilfen zur Erstellung von Steuerprogrammen für Werkzeugmaschinen wie CNC-Maschinen oder auch für automatische Fertigungssysteme.
2. Content Adressable Memory. Speicher, die die Informationen nicht über eine Adresse, sondern über den Inhalt suchen.
CAO
Computer Aided Organisation. Computerhilfe zur Planung, Verwaltung und Kontrolle im
Industriebereich.
CAP
Computer Aided Planning. Computerunterstützte Planung.
CAQ
Computer Aided Quality. Computerunterstützte Qualitätsüberprüfung und -sicherung.
Carin
Car Information System. Kraftfahrzeugnavigationssystem der Firma Philips.
Cartridge
transportables Speichermedium in Form einer Kassette
CASE
Computer Aided Software Engineering. CASE-Tools sind vordefinierte Programmierregeln, angewandte technische Prinzipien, Methoden, Techniken und Konzepte. Diese
Tools helfen in der Ausführung von definierbaren, technischen Aufgaben im Softwareentwicklungsprozess, indem sie manuelle Aktivitäten durch strukturierte Entwicklung
automatisieren. Diese Technik reduziert die gewohnte Entwicklungszeit, liefert einheitliche Codierungen und unterstützt die komplette Betriebsdauer einer Software.
CBT
Computer Based Training. Multimediaanwendung zur Realisierung neuer Unterrichtsformen mit Hilfe des Computers als Steuergröße für die Verarbeitung sämtlicher Informationsformen.
CCD
Charge Coupled Device. digitaler Sensor zur Bildaufnahme
10
GLOSSAR
CCITT
Comité consultatif international télégraphique et téléphonique. Internationales Gremium
mit über 150 Mitgliedern zur Festlegung von Standards für die gesamte Telekommunikation.
CD
Compact Disc. Speichermedium
CEN
Comité Européen de Normalisation, Europäisches Normungsgremium, vgl. Normung
CENELEC
Europäisches Komitee für elektrotechnische Normung
Centroid
siehe Zentroid
CEO
Centre for Earth Observation
CEONET
Canadian Earth Observation Network
CEOS
Committee for Earth Observation Satellites
CEPT
Conférence européen des administrations des postes et des télécommunications. Europäisches Gremium zur Festlegung von Standards der PTT und der Telekommunikation.
Die CEPT Norm spielt bei der Darstellungsart von Informationen im Bereich des Videotext eine bedeutende Rolle.
CERCO
Comité Européen des Responsables de la Cartographie Officielle. Konferenz europäischer Vermessungsbehörden; 1979 gegründet, 1993 30 Mitgliedsländer.
CERN
Conseil Européen pour la Recherche Nucléaire. Europäisches Kernforschungszentrum.
Gilt als Geburtsstätte des WWW, da dort die Beschreibungssprache HTML und der
CERN-Server (erster Webserver) entwickelt wurden.
CGI
1.
Common Gateway Interface. Ist ein Interface, um externe Programme oder Gateways unter Steuerung eines Informationsservers ablaufen zu lassen. Sie sind Programme, die Informationsanforderungen behandeln und entsprechende Dokumente
als Ergebnis liefern oder "on the fly" generieren. Eine vom Webserver angebotene
Kommunikationsschnittstelle. Die Schnittstelle übernimmt hierbei die Kommunikation zwischen dem Webserver und dem externen Programm.
2.
Computer Generated Imaging. Computergesteuerte Wiedergabetechniken von
einzelnen Filmsequenzen und Einzelbildern, die mittels Animation zur Produktion
von Trickfilmabläufen verwendet werden.
CGM
Computer Graphics Metafile. Ist ein von ISO standardisiertes Austauschformat für Vektorgraphiken.
CHAMP
Challenging Minisatellite Payload
Character
1.
Ein Buchstabe (z.B. a, b, c, d), eine Zahl (z.B. 1, 2, oder 3), oder ein spezielles
graphisches Symbol (z.B. * oder +) wird als separate Dateneinheit behandelt.
2.
Ein Datentyp für eine Attributsbezeichnung, dessen einzelne Attributswerte durch
C. ausgedrückt werden. Zum Beispiel wäre der Datentyp C. für das Attribut LAND
angebracht, wenn die zugeordneten Werte folgende Gestalt aufweisen: Vereinigte
Staaten, Brasilien, Kanada, Thailand, und so weiter.
Choroplethe
Linie, die Gebiete unterschiedlicher Attributausprägungen voneinander abgrenzt. Wird
zur Darstellung räumlicher Diskreta (Kontinuaisoplethe) eingesetzt.
CILS
CEOS Information Locator System
CIM
Computer Integrated Manufacturing. Vollautomatische Fertigungssysteme, die unter
Computerkontrolle stehen. Weiterentwicklung der CAD/CAM-Konzepte.
CIP
Catalogue Interoperability Protocol. Protokoll, das den Zugriff auf verteilte Datenbestände regelt, so dass diese wie eine einzige Datenquelle erscheinen.
CISC - Prozessor
Complex Instruction Set Computing. Damit werden die heute üblichen Standardprozessoren bezeichnet. Ein CISC-Prozessor arbeitet mit einem großen Bestand an Instruktionen, die in Hardware ausgeführt sind (Befehlssatz des Prozessors). Die gegeteilige
Strategie im Prozessordesign sind RISC-Prozessoren.
Client
Rechner in einem Netzwerk, der auf Daten oder Dienste eines Servers angewiesen ist.
11
GLOSSAR
Client-Server
ist i.a. eine kooperative Datenbank, bei der verschiedene Aufgaben unter verbundenen
Rechnern aufgeteilt werden: Datenverwaltung, Transaktionsverarbeitung, Netzwerkmanagement, Oberflächengestaltung. Dabei kommuniziert die Hardware über Netzwerke, meist Ethernet. Daten können im einfachsten Fall über "file transfer" ausgetauscht werden. Eleganter, wenngleich softwaretechnisch wesentlich aufwendiger, ist
eine Programm-Programm-Kommunikation zwischen Client und Server.
Clipping
Abschneiden von Zeichnungsteilen
Clip-Polygon
Mit C.-P. bezeichnet man ein Polygon, mit dessen Hilfe man Ausschnitte in Bildern oder
Graphiken definieren kann. C.-P. werden z.B. verwendet, um bei gescannten Karten die
Legende auszublenden (siehe Rasterobjekt)
CMY
Farbsystem mit den Grundfarben Cyan, Magenta Yellow. Komplementärsystem zu
RGB.
COBOL
Common Business Oriented Language. Weitverbreitete, problemorientierte Programmiersprache, speziell für die Programmierung von kaufmännischen, kommerziellen und
Verwaltungsaufgaben.
Codec
Kunstwort aus Codierer und Decodierer. Einrichtung zur codierten oder komprimierten
Übertragung von Informationen zwischen Teilnehmerstationen.
COGO
COordinate GeOmetry. Algorithmen der konstruktiven und analytischen Geometrie zum
Handhaben von einfachen zwei- und dreidimensionalen Vektoreinheiten, die in jeder
Vermessungs-, Mapping- und GIS-Software integriert sind.
COM (DCOM)
Component Object Model (Distributed COM). Schnittstellenart der Firma Microsoft, die
artverwandte Funktionen zu Interfaces zusammenfasst, die technisch als Funktionentabellen realisiert sind. Mehrere Interfaces bilden eine Klasse. Datenelemente lassen sich
nur indirekt über Funktionen des Interface ansprechen. Dadurch sind per Remote Procedure Call auch im Netz verteilte Anwendungen erlaubt (DCOM).
Commit
Befehl um Änderungen bei einer Datenbanktransaktion permanent zu machen; vgl. mit
Roll back
Compact Disc (CD)
Meist silberglänzende Scheiben von 12 cm Durchmesser; 1979 von Philips als Hi-FiTonträger vorgestellt. Als optische digitale Schallplatte weltweit anerkannt. Aufzeichnung und Wiedergabe erfolgen mit einem Laserstrahl. Als CD-ROM werden ähnliche
Platten bezeichnet, die als Speichermedium für Personalcomputer verwendet werden.
Mit CD-I (Information) stehen Speichermedien für Töne, Daten und Graphik zur Verfügung. Eine CD-ROM/CD-I fasst 650 MByte, was etwa 74 Minuten Musik entspricht.
Compiler
Computerprogramm, das verwendet wird, um Programmcode von einer Hochsprache
wie z.B. C in einen für den Computer verständlichen Code zu übersetzen. Bei bestimmten interpretierten Sprachen wie Java oder Perl wird der Compiler verwendet, um ein
Programm zuerst in sogenannten Byte-Code zu übersetzen, der dann erst in einer speziellen Umgebung (Virtual Machine) in Maschinencode übersetzt wird.
Compilersprache
Programmiersprache, bei der der Compiler den Quelltext in (plattformunabhängigen)
Bytecode übersetzt. Dadurch ist der Quellcode vor Nachahmung geschützt. Außerdem
kann kompilierter Bytecode schneller interpretiert werden, d.h. das Programm läuft
schneller ab, als ein vergleichbares Programm in einer Interpretersprache.
Computer
Sammelbegriff für Zentraleinheiten mit entsprechender Peripherie zur Speicherung und
Ein-/Ausgabe. Sie sind charakterisiert durch die Verarbeitungsbreite der Daten. Man
unterscheidet 8-bit- (Mikrocomputer), 16-bit- (Mikrocomputer, Minirechner), 32-bit- (Mikrocomputer, Minirechner, Großrechner) und 64-bit-Rechner. Rechner mit größerer
Wortlänge sind meist schneller und können mehr Speicherplätze adressieren.
Computeranimation
Bewegungseffekte, die mit Hilfe des Computers, entsprechender Software und graphischer Darstellung am Bildschirm entstehen. Anwendung für Bewegungssimulationen
und Zeichentrickfilm.
Computergestützte
Kartographie
Ein Fachgebiet, das sich mit der Herstellung von Karten unter Einsatz von EDV befasst.
Ein bedeutender Bestandteil der GIS-Technologie.
12
GLOSSAR
Computergraphik
Einsatz von Rechner, graphischer Hardware, Standardsoftware und speziell entwickelter
Software für künstlerische Darstellungen. Ausgabe über Plotter und/oder Bildschirm mit
Hardcopy.
Computervirus
Programm, das sich selbst auf Datenträgern ausbreitet, indem es sich an andere Programmdateien anhängt und so ein Teil von Dateien oder Systemverzeichnissen wird
(wie ein Virus in der Biologie ein Teil der befallenen Zelle wird). Es werden Programmviren und Systemviren unterschieden. Fast immer stören aktive Computerviren die Arbeit mit dem betroffenen Rechner und/oder zerstören bestehendes Datenmaterial.
Concurreny Management
Ein Datenbankmanagementsystem für die Einhaltung der Konsistenz der Daten während dem gleichzeitigen Zugriff von mehr als einem Benutzer. Eine typische Technik ist
die Vergabe von einer unbestimmten Anzahl an Lesezugriffen und die Erlaubnis von nur
einem Schreibzugriff. Falls ein zweiter Benutzer ebenfalls Schreibrechte beansprucht,
muss er solange warten, bis der erste seine Transaktionen vollständig abgeschlossen
hat.
Constraints
Bedingungen. Begriff wird im Bereich der Datenbanken für vorgeschriebene Bedingungen zur Sicherung der referentiellen Integrität verwendet. Als Beispiel sei hier "NOT
NULL" angeführt.
Coprocessor
Zugeschalteter Prozessor, der der Zentraleinheit bestimmte Aufgaben abnimmt und die
Systemleistung erhöht. C. werden für mathematische Aufgaben (Fließkommaprozessor
oder Floating-point-Processor), graphische Aufgaben (Graphic-Coprocessor) oder für
Taktbeschleunigungen (Overdrive-Processor) eingesetzt und lassen sich in jeden modernen PC einbauen.
CORINE
Coordinated Information on the European Environment. Arbeitsprogramm der EG-Kommission für ein Versuchsvorhaben zur Zusammenstellung, Koordinierung und Abstimmung der Informationen über den Zustand der Umwelt und der natürlichen Ressourcen
in der Gemeinschaft.
COTS
Components of the Shelf. Gemeint sind Standardkomponenten, wie sie im "freien Handel" erhältlich sind, um z.B. Programme selbst zu erstellen.
CPS
character per second. Geschwindigkeitsangabe bei Zeichendrucker.
CPU
Central Processing Unit. Zentraleinheit, zentrale Verarbeitungseinheit eines Computers
mit Rechen- und Steuerwerk. Beim Mikrocomputer der Mikroprozessor
CRT
Cathode ray tube. Kathodenstrahlröhre, wie sie in Computermonitoren eingesetzt werden.
CSG
Construction Solid Geometry. Vollkörpermodell. Kombination von Körpern über Grundkörper mit Speicherung und Selektierung der ursprünglichen Körper. Freiformflächen
sind nicht möglich.
CSMA/CD
Carrier Sense Multiple Access with Collision Detection. Zugriffsverfahren auf ein lokales
Netzwerk. Mit diesem Verfahren können total passive Netze, d.h. solche ohne Elektronik, aufgebaut werden. Jede Station hört über einen Transceiver in das Übertragungsnetz vor einer beabsichtigten Übertragung. Läuft gerade eine solche, so wartet
die Station. Senden gleichzeitig zwei, kommt es zur Datenkollision. Zugriffsmethode im
Ethernet.
CSS
Cascading Style Sheets. Erweiterung zu HTML, zur Beeinflussung von Formateigenschaften von einzelnen Befehlen.
CSSM
Content Standards for Spatial Metadata. Ein vom Federal Geographic Data Committee
(FGDC) herausgegebener Standard für räumliche Metadaten.
CSV
Comma Seperated Values. Textdateiformat für die Verwendung unter einem anderen
Betriebssystem, durch Listentrenn-zeichen getrenntes Werteformat
CUA
Common User Access. Richtlinien zur Entwicklung graphischer Benutzeroberflächen.
Cursor
Leuchtpunkt, Fadenkreuz oder Pfeil als Schreibmarke, der die aktuelle Position auf
dem Bildschirm anzeigt. Am graphischen Bildschirm, gesteuert durch Stift, Abtastlupe,
Steuerknüppel, Rollkugel, Maus oder Rändelschrauben.
13
GLOSSAR
Customizing
Anpassung von vorhandener Hardware und Software, vor allem von Tastaturen (Funktionstasten) an Anwenderprogramme, so dass mit einem Tastendruck umfangreiche
Vorgänge, z.B. Start einer Prozedur ausgelöst werden.
DAL
Data Access Language. Ehemaliger Apple Standard, der es Anwendungen erlaubt, auf
relationale Datenbanken zuzugreifen. DAL ist eine Vermittlungssoftware in Netzwerken.
Sie ist auf dem Datenbankserver installiert, um den normalen SQL-Zugriff auf alle Datenbankenserver in einem Netzwerk zu verhindern.
Dämpfung
Leistungsverlust innerhalb eines Informationstransportmediums. Größere D. erfordern
nach bestimmten Streckenabschnitten eine Verstärkung. Diese Distanzen betragen in
normalen Telefonleitungen etwa 1,5 km und 30 km bei Glasfaserleitungen. Sie werden
in Dezibel [db] angegeben.
Darstellungsschicht
Bezeichnung für den Layer 6 im ISO/OSI-Referenzmodell, der der Darstellung dient.
DAT
Digital Audio Tape. Digitale Speicherung mit extrem großen Kapazitäten. Auf einem vier
Millimeter breiten Band lassen sich 1 bis 8 Gigabyte (Milliarden Zeichen) an Informationen aufzeichnen. Dieses Verfahren wird auch in der Unterhaltungselektronik benutzt.
Typische Bandlängen sind 60 m, 90 m und 120 m.
Data Definition Language
DDL. Sprache zur Definition eines Datenmodells in einer Datenbank. Beispiel: SQL
("CREATE'').
Data Dictionary
Das D. D. ist das Herzstück einer jeden Datenbank. Es enthält nicht die eigentlichen
Daten, sondern eine Beschreibung der Daten. Im D. D. ist die Struktur der zu speichernden Daten hinterlegt. Diese Daten werden auch als Metadaten bezeichnet. Dazu
gehören z.B. die Datentypen der Felder einer Tabelle, Integritätsregeln, Beziehungen zu
anderen Tabellen und Datenbanksichten (views). Auch Informationen über die physikalische Organisation der Daten, über Zugriffsrechte, Privilegien und vieles mehr sind im
D. D. gespeichert. Sie werden vom DBMS benutzt, um Zugriffe auf die Daten zu verwalten und zu kontrollieren.
Data Link
Logische Verbindung zweier Stationen, die gewährleistet, dass diese an das gleiche
physikalische Übertragungsmedium angeschlossen sind
Data Manipulation Lan- DML. Sprache zur Manipulation der in einer Datenbank gespeicherten Daten. Als Beispiel sei hier SQL genannt ("INSERT, UPDATE, DELETE'').
guage
Data Retrieval
Language
DRL. Sprache zur Beauskunftung der in einer Datenbank gespeicherten Daten. Als
Beispiel sei hier SQL genannt ("SELECT'').
Data Warehouse
Ein D. W. besteht aus Produkten, Funktionen und Know-how. Kombiniert ermöglichen
sie den Zugriff auf möglichst alle Daten eines Unternehmens. Innerhalb einer solchen
Architektur ist der Zugriff auf verschiedenste Datenbanken gegeben, so dass fachübergreifende Analysemöglichkeiten von einem Arbeitsplatz aus durchführbar sind.
Datei
engl. file. physikalische Speichereinheit im Computer. D. werden in sogenannten Dateisystemen (filesystems) organisiert.
Datenbank
Elektronisches Archiv, Basis für anwendungsspezifische, integrierte Datenorganisation
zur Vermeidung von Datenredundanzen. Grundlage zur Informationswiedergewinnung
nach bestimmten Suchkriterien (Deskriptoren).
Datenbankmanagementsystem
Siehe DBMS
Datenbanksicherheit
Unter D. versteht man den Schutz der Daten in einer Datenbank vor unbeabsichtigter
oder beabsichtigter Zerstörung, sowie missbräuchlicher Benutzung oder Veränderung.
Wichtige Konzepte zur Gewährleistung der D. sind die Benutzerverwaltung, Privilegien,
Zugangs- und Zugriffskontrolle. Der Datenbankadministrator hat die Aufgabe, die Mechanismen zur Gewährleistung der D. mit Hilfe des DBMS zu implementieren und zu
überwachen.
14
GLOSSAR
Datenbanksicht
Views. Nicht alle Daten in der Datenbank eines Unternehmens werden von allen Fachbereichen und Benutzern eines Unternehmens tatsächlich benötigt. Deshalb wird jede
Organisationseinheit eine bestimmte Sicht auf den Ausschnitt der Datenbank haben,
der für ihre Aufgabe tatsächlich relevant ist. Bestimmte Daten können sogar aus Datenschutzgründen nicht jedem präsentiert werden. Deshalb bieten moderne RDBMS die
Möglichkeit, D. anzulegen und bestimmten Benutzern den Zugriff auf die Daten nur über
diese Sichten zu erlauben. Durch eine D. können zum Beispiel verschiedene Felder
einer Tabelle verborgen werden oder aber auch Felder verschiedener Tabellen zu einer
(virtuellen) Tabelle kombiniert werden.
Datenbankwerkzeuge
Database Tools. Neben der Leistungsfähigkeit des eigentlichen Kerns einer RDBMS ist
es besonders wichtig, dass eine umfassende Palette von D. zur Anwendungsentwicklung sowie zur Überwachung und Steuerung des Betriebs bereitgestellt wird. Üblicherweise werden folgende Werkzeuge angeboten:
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Interaktiver SQL Monitor
SQL Programmierschnittstellen für C, C++, FORTRAN und andere Programmiersprachen
Sprache der 4. Generation zur Anwendungsentwicklung
Query-by-Example Abfragewerkzeuge
Masken und Menü-Systeme zur Erstellung graphischer Benutzeroberfläche
Report-Generator
Geschäftsgraphiken
CASE-Werkzeuge zur Informationsmodellierung und Anwendungsgenerierung
Werkzeuge zum Bearbeiten des Data Dictionary
Datenschnittstellen für Import und Export von Daten
Überwachungs- und Tuning-Werkzeuge
Werkzeuge zur Archivierung von Daten (Backup und Recovery)
Datenbankzeit
Begriff aus der Theorie temporaler Datenbanken. Zeitpunkt zu der ein Ereignis der realen Welt in der Datenbank gespeichert wird.
Datendefinition
Data Definition. Unter D. versteht man das Speichern der Beschreibung der Daten (Metadaten) in das Data Dictionary einer Datenbank. In der Regel geschieht dies über die
Abfragesprache. In einem RDBMS bedeutet dies zum Beispiel das Anlegen einer Tabelle über das CREATE TABLE Statement der SQL Abfragesprache.
Datendefinitionssprache
Data Definition Language (DDL). Als DDL werden die Befehle der Abfragesprache bezeichnet, die die Datendefinition ermöglichen. Zur DDL von SQL gehören zum Beispiel
die Befehle CREATE TABLE und CREATE VIEW.
Datendurchsatz
Beurteilungsgrundlage für die Netzwerkleistung. Wird meist in MBit pro Sekunde angegeben.
Datenerfassung
Eingabe von digital zu speichernder bzw. zu verarbeitender Information durch Digitalisieren und/oder Eingabe von Attributen, Texten usw. in alphanumerischer Form.
Datenfernverarbeitung
Ermöglicht den Anschluss an einen Computer von geographisch entfernten Terminals
oder anderen Computern über Datenübertragungseinrichtungen (Kommunikationsnetze)
Datenformat
Data Format. Bei D. unterscheidet man zwischen Textdaten (Alpha- oder Sachdaten),
Vektor- und Rasterdaten. Um den Datenaustausch zu erleichtern bzw. überhaupt zu ermöglichen, gibt es eine Reihe von standardisierten Austauschformaten. Viele Formate
werden in Form von lesbaren Texten (ASCII) in Tabellen (z.B. Messwerte) oder auch
mit einer einfachen Syntax geschrieben (z.B. PostScript, SICAD-SQD). Diese Daten
sind (wenn keine Sonderzeichen verwendet werden) problemlos zwischen den verschiedenen Rechnersystemen austauschbar, haben allerdings den Nachteil, relativ viel
Speicher zu benötigen. Für Rasterdaten verwendet man daher meistens Formate, bei
denen die Daten komprimiert werden.
Datenintegration
Die komplette Übernahme eines fremden Datenbestandes in die eigene Datenbank.
Hier kommt es zu Problemen bei der Aktualität der Daten, da die Aktualisierung zunächst im externen Datenbestand erfolgt, und diese über entsprechende Verfahren
dann an die eigene Datenbank angebracht werden muss. Außerdem ist die Anpassung
des fremden Datenmodells an das eigene meist mit großem Aufwand verbunden. Eine
Alternative stellt die verteilte Datenhaltung dar.
15
GLOSSAR
Datenintegrität
Data Integrity. Unter D. versteht man die logische Korrektheit, Gültigkeit und Genauigkeit von Daten in einer Datenbank. Dazu gehört, dass die Beziehungen von Datenobjekten untereinander korrekt sind, die Wertebereiche der eingegebenen Daten stimmen
und keine unerlaubten Redundanzen gespeichert sind. Spezifische Integritätsformen
sind die Entitätenintegrität und die referentielle Integrität. Ein DBMS muss Mechanismen bereitstellen, um die D. zu gewährleisten. In einem RDBMS bestehen dazu folgende Möglichkeiten:
• Definition von Schlüsselfeldern (Primärschlüssel), deren Werte nur einmal in einer
Tabelle vorkommen dürfen (Entitätenintegrität)
• Definition von Schlüsselfeldern, die in einer anderen Tabelle als Primärschlüssel
vorkommen müssen (referentielle Integrität)
• Definition von Wertebereichen für Datenfelder, Muss- und Kann-Bedingungen
• Definition von Triggern oder Constraints, um bei der Veränderung von Datenfeldern
Prüfroutinen auszulösen.
Eine Grundvoraussetzung zur Gewährleistung der D. ist jedoch, dass ein Transaktionsmechanismus existiert, durch den die Datenkonsistenz sichergestellt wird.
Ein wichtiger Punkt bei GIS ist immer wieder die D. in den Beziehungen zwischen Geometrieelementen und alphanumerischen Daten.
Datenkommunikation
hat die Übermittlung binärer Daten und die Kommunikation mit Computersystemen zum
Gegenstand, vgl. Datentransfer.
Datenkomprimierung
Data Compression. Dient dazu, Speicherplatz zu sparen oder Datenübertragungsraten
zu optimieren. Im Gegensatz zur Datenreduktion entsteht bei diesem Verfahren kein
Verlust an Information, d.h. komprimierte Daten haben denselben Informationsgehalt
wie unkomprimierte. D. geht aber meistens mit einer Erhöhung des Schreib- und Leseaufwandes einher.
Datenkonsistenz
Data Consistency. Die D. im DBMS-Sinn wird häufig auch als Transaktionskonsistenz
oder physische Integrität bezeichnet. Um die D. zu gewährleisten, muss das DBMS
sicherstellen, dass alle Manipulationsschritte einer Transaktion entweder ganz oder gar
nicht durchgeführt werden. Einflüsse von außen wie Softwarefehler, Stromausfall oder
Plattencrash dürfen nicht dazu führen, dass die Manipulationen an der Datenbank physische Strukturen zerstören oder halb durchgeführte Manipulationen in der Datenbank
hinterlassen.
Datenmanipulation
Data Manipulation. Unter D. versteht man das Verändern, Löschen und Neueinfügen
von Daten in eine Datenbank.
Datenmigration
Umformung von GIS-Datenbeständen in ein anderes (meist leistungsfähigeres) Datenmodell
Datenmodell
Ergebnis einer Datenmodellierung (siehe Modellierung). Das Datenmodell legt fest,
welche Daten wie gespeichert werden müssen, um einen Ausschnitt der realen Welt
ausreichend zu beschreiben. Dazu muss eine Abstraktion dieses Ausschnittes vorgenommen werden.
Datenpaket
Entspricht einer vom Netz vorgegebenen Anzahl an Zeichen, die Informationsdaten und
Steuerzeichen beinhalten.
Datenreduktion
Data Reduction. Methode, die dazu dient, die Datenmenge durch Beschränkung des
Informationsgehaltes zu verringern. Im Gegensatz zur Datenkomprimierung geht dabei
allerdings Information verloren, d.h. reduzierte Daten haben nicht mehr denselben Informationsgehalt. Typisches Beispiel ist in der Bildverarbeitung die Farbreduktion.
Datenschnittstellen
Data Interface. D. werden zum Zugriff auf gespeicherte Daten (interne D.) bzw. zum
Austausch von Daten (externe D.) benötigt. Der Austausch erfolgt in den meisten Fällen
über standardisierte Datenformate, manchmal auch über Offenlegung interner Formate.
Direkter Zugriff auf Daten erfolgt in der Regel über Call-Interfaces.
Datenschutz
1.
2.
Datensicherheit
siehe Datenbanksicherheit
Schutz von Daten vor der Zerstörung (vgl. Datensicherheit)
Schutz personenbezogener Daten, z.B. vor dem Zugriff Nichtberechtigter nach dem
Datenschutzrecht.
16
GLOSSAR
Datensicherung und wiederherstellung
(backup- and recovery-) Verfahren, um zerstörte und ältere Datenbestände wiederherstellen zu können.
Datenstruktur
Aufbau von Daten mit Verknüpfungen, Abhängigkeiten und Querverweisen (siehe Datenbank). Graphische Datenstrukturen müssen neben einem schnellen Bildaufbau auch
gezielte Zugriffe (siehe Selektion) gewährleisten.
Datenträger
Bezeichnung für jedes Medium, das in der Lage ist, Daten aufzuzeichnen, wie Magnetband, Kassetten, Disketten, Festplatten und optische Speicher.
Datentransfer
Abgabe und/oder Übernahme von Daten unterschiedlicher GIS-Systeme über eine
Datenschnittstelle.
Datentyp
bestimmt, welche Art von Informationen in jeder Spalte einer Datenbanktabelle einer
relationalen Datenbank enthalten sind und wie die Daten gespeichert werden
DATEX
Digitales Kommunikationsnetz der Telekom AG (Standleitungen)
Datri-Grubis
Richtlinien zum Datenaustausch für das amtliche Grund- und Bodeninformationssystem
Datum
Definiertes geodätisches Bezugssystem
DB
Datenbank
DBF
DBase Format. Spezielles Format für Datenbanken vom Typ DBase. In geographischen
Informationssystemen genutzt, um Sachdaten und Attribute zu speichern.
DBMS
Database-Management-System, Datenbank-Management-System. Ein DBMS verwaltet
eine zusammenhängende Menge von Daten, nämlich die Datenbank, durch die den
unterschiedlichen Informationsbedürfnissen eines Unternehmens Rechnung getragen
werden soll. Mit einem DBMS wird die Sicherheit, Integrität und Konsistenz der Daten
bei minimaler, kontrollierter Redundanz gewährleistet. Durch die Integration der Daten
und die Kontrolle des Zugriffs auf die Daten durch ein DBMS können die Daten durch
viele Benutzer gleichzeitig genutzt werden. Dadurch kommt es zu weniger Zugriffskonflikten zwischen den einzelnen Bereichen eines Unternehmens.
Für die Datendefinition und -manipulation steht eine einheitliche Schnittstelle, die Abfragesprache, zur Verfügung. Dadurch kann von verschiedenen Anwendungen nach dem
gleichen Verfahren auf die Datenbank zugegriffen werden.
DDE
Dynamic Data Exchange. Begriff von Microsoft. Ermöglicht den dynamischen Austausch
von Daten zwischen verschiedenen Applikationen. Eine Erweiterung bzw. die Ablösung
von DDE ist OLE / COM.
DDGI
Deutscher Dachverband für Geoinformationen.
DDL
Data Definition Language. Sprache zur Festlegung von Datenbankstrukturen.
Deamon
Bezeichnung für Dienst in der UNIX-Welt;
Deckerfolie
Begriff, der aus der manuellen Kartenproduktion stammt. Dabei werden für jede Thematik (Gewässer, Straße, Wald,...) einer Karte eigene (transparente) Deckerfolien hergestellt, die bei der Ausgabe gerastert und übereinander gedruckt werden.
DEM
Digital Elevation Model (oder: Terrain-Modell). Ein digitales Geländemodell zur Darstellung einer topographischen Oberfläche, oft auf einem Raster basierend und mit einem
Höhenwert für jede Zelle oder auf einem Satz unregelmäßiger Dreiecke basierend (siehe TIN)
DEMETER
Digital Electronic Mapping of European TERritory. EUREKA-Projekt: Fahrzeugnavigationsprojekt der Firmen Bosch, Blaupunkt und Philips. Führte u.a. zu dem heute für digitale Straßendaten üblichen Standard "Geographical Data Files" (GDF).
Deskriptoren
1.
2.
in CAD-Systemen mit graphischen Informationen verknüpfte zusätzliche alphanumerische Informationen; sie bilden zusätzliche Abfrage- und Auswerteparameter;
in Datenbanken Suchwörter und -begriffe.
17
GLOSSAR
Desktop-Publishing
Beschreibt die hochqualifizierte Bürotätigkeit mit Hilfe von leistungsfähigen Büro- und
Personalcomputern (PC), z.B. bei der Veröffentlichung von Berichten, Bedienungsanleitungen und Dokumentationen. Wesentliche Bedeutung haben dabei die
Ausgabe und der Druck von Dokumenten mit gestalteten Text-, Graphik- und Bildkomponenten.
Dezentrale Systeme
Räumlich getrennte Verarbeitungseinheiten (Server, Arbeitsplatzcomputer), die meist
über ein Netzwerk (Lokale Netze) untereinander verbunden sind.
DFG
Deutsche Forschungsgemeinschaft
DFK
Digitale Flurkarte
DFNK
Deutsches Forschungsnetz Naturkatastrophen
DGFI
Deutsches Geodätisches Forschungsinstitut
DGI
Distributed Geographic Information. Bezeichnung im englischen Sprachraum für GIS,
die ihre Funktionalität oder Daten über ein Netzwerk (Internet oder Intranet) zur Verfügung stellen.
DGIS
1.
2.
Direct Graphic Interface Standard. Standardgraphikschnittstelle. Unterstützt unterschiedliche Graphikprogramme und lässt beliebige Auflösungen und Farben zu.
Digital Geographic Information System. Digitales geographisches Informationssystem. GIS des militärischen Geographischen (MilGeo) Dienstes der NATOVerbündeten.
DGK
Deutsche Geodätische Kommission.
DGM
1.
Digitales Geländemodell. Digitale Darstellung der Geländeoberfläche durch räumliche Koordinaten einer Menge von Flächenpunkten, z.B. in Form von Dreiecksnetzen. Aus dem DGM lassen sich z.B. Höhenlinienkarten ableiten, Volumina und Neigungen berechnen.
2.
Digital Geospatial Metadata. Beschreibt die Spezifikationen für den Inhalt, die Qualität, die Bedingungen und andere Charakteristiken der Metadaten. Der Standard
sieht eine allgemeine Zusammenstellung von Technologie und Definitionen für die
Dokumentation von räumlichen Geodaten vor. DGM vergibt den Datenelementen
und den Gruppen von Datenelementen Namen für diese Zwecke, Definitionen und
Informationen über die Werte, die für die Datenelemente vorausgesetzt werden.
DGN
Macintosh - Standard - Bildformat
DHHN
Deutsches Haupthöhennetz 1912. Amtliches Höhensystem, das 1912 aus verschiedenen Messungen über Deutschland gerechnet wurde. Anschlusspunkt ist der Pegel in
Amsterdam.
DHM
siehe Digitales Höhenmodell
Dialogverarbeitung
Wechselseitiger Datenaustausch zwischen Computer und Datenstation (Terminal). Der
Dialog ermöglicht sofortiges Eingreifen und Steuern. Der Dialog wird üblicherweise mit
Hilfe von Mehrbenutzer-, Multiprogramm-, Timesharing-Betriebssystemen gesteuert.
Das Betriebssystem sorgt dafür, dass jedem Teilnehmer an einem Computer entsprechende Rechnerleistung zur Verfügung gestellt wird. Dabei verkehrt jeder Teilnehmer
mit dem Computer so, als hätte er den Computer während der Benutzungszeit ausschließlich für sich zur Verfügung. Hierzu ist eine ausgefeilte Zeitscheibentechnik und
Prioritätensteuerung notwendig. Moderne Betriebssysteme erlauben neben der Dialogauch die Stapelverarbeitung.
Dienst
Im Rechnerhintergrund laufender Prozess, der für andere Programme bereit gehalten
wird. Diese können den D. dann über diverse Schnittstellen ansprechen. Beispiel hierfür
sind sog. Druckerdienste, auf die Textverarbeitungsprogramme zur Ausgabe zugreifen
können.
DIF
Directory Interchange Format. Ein Standard, der die Struktur zur Erstellung eines Datenverzeichnisses beschreibt. Der Begriff entstammt dem Bereich der Metadaten.
18
GLOSSAR
DIGEST
Digital Information Geographic Exchange Standard. Datenaustauschformat der NATO,
das
von
der
Digital
Geographic
Information Working Group (DGIWG) entwickelt wurde.
Digitales Geländemodell
siehe DGM
Digitales Höhenmodell
DHM. Digitale Abbildung der Geländeoberfläche. Meist entweder als regelmäßiges
Raster oder unregelmäßig verteilte Höhenknoten. Kann durch Berechnung weiterer
Reliefkennzahlen (Neigung, Exposition) zum digitalen Geländemodell (DGM) ausgebaut
werden.
Digitalisieren
Konvertieren analoger Daten (z.B. Papierkarten) in digitale Form, normalerweise in
kartesische Koordinaten. Dies kann mit Hilfe eines Tabletts und eines von Hand geführten Cursors oder eines Scanners geschehen; vgl. Vektordaten, Rasterdaten.
Digitalisierlupe
Gerät zum Erfassen von Positionen, Konturen und Zeichnungen am graphischen Arbeitsplatz, sowie zum Steuern des Cursors am Bildschirm und für Menüeingaben.
Digitizer
EDV-Peripheriegerät zum Erfassen von (rechtwinkligen) Lagekoordinaten aus einer
graphischen Vorlage, eine der möglichen apparativen Einrichtungen zum Digitalisieren.
Diskreta
Einzahl: Diskretum. Räumliche Objekte mit klarer Begrenzung zwischen möglichen
Ausprägungen, keine Übergänge, meist nominales Datenniveau.
Diskretisierung
Räumliche Kontinua (Oberflächen, 'rund' verlaufende Linien müssen zur digitalen Handhabung je nach angestrebter Auflösung bzw. Maßstab diskretisiert – in kleine Abschnitte
zerlegt – werden.
Display
bezeichnet den Bildschirm selbst, sowie die alphanumerische und/oder graphische Darstellung auf dem Bildschirm.
Display-File
Beinhaltet in CAD-Systemen die am Bildschirm darzustellenden Daten und wird häufig
im Rechner erstellt und dann an den graphischen Arbeitsplatz (graphischen Bildschirm)
übertragen und dort zwischengespeichert.
Disposition
Die Kompassrichtung, in die ein Hang geneigt ist, gemessen als Abweichung von der
Nordrichtung im Uhrzeigersinn.
Distanzbereiche
engl.: buffer. können um alle räumlichen Objekte definiert werden. Gehören zu den
lokalen bzw. Nachbarschaftsoperatoren.
Dither-Technik
Spezielles Rasterverfahren ohne zeilenförmige Rasterauflösung für eine gute Bildwiedergabe bei geringster Druckauflösung. Ziel ist es, die Punktdichteverteilung zur Simulation von Grautönen statt in einem festen Rastermaß den Objektkonturen anzupassen.
DKM
Digitales Kartographisches (Landschafts-)Modell. Ist ein Teil von ATKIS. Das DKM dient
dem Ziel, topographische Karten (Topographie) verschiedener Maßstäbe automatisch
aus dem DLM abzuleiten.
DKM
Digitale Katastral Mappe (Österreich). Bezeichnung für die digitale Graphikkomponente
des österreichischen Grundkatasters.
DLL
Dynamic Link Library. Begriff von Microsoft. DLL sind Bibliotheken, die Objekte enthalten, die erst dann (dynamisch) nachgeladen werden, wenn sie während der Ausführung
einer Applikation benötigt werden. Diese Technik wird nicht nur dazu verwendet, Arbeitsspeicher zu sparen, sondern bietet in erster Linie die Möglichkeit allgemein zugängliche Bibliotheken mit fertigen (Standard-)Objekten einzurichten, auf die bei der Entwicklung von Softwareprodukten zurückgegriffen werden kann.
DLM
Digitales Landschaftsmodell. Als Modellkomponente von ATKIS beinhaltet das DLM die
in ATKIS geführten Landschaftsbestandteile in vektorieller Form. Die Beschreibung der
Topographie erfolgt in einem Objektartenkatalog (OBAK).
DLR
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V.
DML
Data Manipulation Language. Sprache zur Manipulation der in einer Datenbank gespeicherten Daten. Als Beispiel sei hier SQL genannt ("INSERT, UPDATE, DELETE")
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GLOSSAR
DNS
Domain Name System. Er ist ein Namensservice für das Internet, der eingeführt wurde,
damit Ressourcen (Computer oder Dateien) einfacher benannt werden können als mit
einer IP-Adresse. DNS basiert auf einer hierarchischen Struktur, von Top Level Domains über Second Level Domains bis hin zu einzelnen Hosts.
DoD
Department of Defense (amerikanisches Verteidigungsministerium)
Dokumentationsystem
Zunehmend computerunterstützte Dokumentationsdatenbank, die dem Informationssuchenden ein Wiederauffinden (retrival) ermöglicht. Speicherung von Texten, Textauszügen (unformatiert) und Recherche über Suchbegriffe (Deskriptoren).
Domain
Engl. für Domäne
Domäne
1.
Allgemein: Gruppe von Computern in einem Netzwerk.
2.
in Netzwerken, die mit dem TCP/IP-Protokoll arbeiten (z.B. Internet): Gruppe von
Computer, die gemeinsame Namensbestandteile aufweisen. Die zugehörigen
Hostnamen sind hierarchisch organisiert, die Wertigkeit der Namen nimmt von
rechts nach links ab.
3.
Beispiel: www.bv.tum.de (de = Deutschland = top level domain, tum = Technische
Universität München = domain, bv = Fakultät für Bauingenieur- und Vermessungswesen = sub level domain, www = Servername)
4.
Anderer Begriff für den Wertebereich einer Variablen.
DOP
Digitales Orthophoto.
dpi
Dots Per Inch. Einheit zur Angabe der Auflösung graphischer Ein-/Ausgaben.
Dragging
Bezeichnet eine Methode, Objekte zu verschieben. Dabei wird die Kontur dieser Objekte am Cursor mitgeschleppt, um die Zielposition optisch besser beurteilen zu können.
Drahtmodell
Das D. ist die Grundlage zur Visualisierung von 3D-Körpern in einem 3D-CAD-System.
Mit Hilfe des D. werden Körper durch Drähte im Raum beschrieben. Es wird auch als
Kanten- oder Linienmodell bezeichnet. Da z.B. ein Würfel nur durch Kanten (Linien)
beschrieben wird, sind dem System auch nur diese bekannt.
DREF
Deutsches Referenznetz, siehe ETRS89.
DRIVE
European road traffic research program. Gemeinschaftsprojekt der europäischen Fahrzeug- und Elektronikindustrie zum Aufbau eines Verkehrsleitsystems.
DRL
Data Retrieval Language. Sprache zur Beauskunftung der in einer Datenbank gespeicherten Daten. Als Beispiel sei hier SQL genannt ("SELECT").
DTD
Document Type Definition. Nötig zur Interpretation und Darstellung von XML-Dateien.
Die D. definiert den Aufbau der ansonsten völlig frei gestaltbaren XML-Datei. Dadurch
ist die automatisierte Bearbeitung der Dateninhalte der XML-Datei möglich. Für jeden
Dialekt von XML existieren eigene DTDs
Duplex
Man unterscheidet zwischen Halbduplex und Vollduplex:
1.
2.
Halbduplex: Übertragung von Daten in ausschließlich einer Richtung zu einem
Zeitpunkt.
Vollduplex: Übertragung von Daten in zwei Richtungen zur gleichen Zeit.
DV
Datenverarbeitung
DWD
Deutscher Wetterdienst
DWG
Drawing. Dateiformat des Programmes AutoCAD der Firma Autodesk.
DXF
Digital eXchange Format. Digitales Austauschformat. Ein von Autodesk entwickeltes
Datenformat, das ursprünglich für die Datenübertragung zwischen CAD-Systeme konzipiert wurde. Aufgrund seiner Einfachheit wird es jetzt auch häufig zum Datenaustausch
zwischen GIS-Systemen verwendet, obwohl es eine Reihe von Beschränkungen aufweist.
DXF-Format
Siehe DXF
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GLOSSAR
E/A
Eingabe/Ausgabe. Auch: I/O (Input/Output)
E+E
Entwicklungs- und Erprobungsprojekt
Ebene
Kurve, layer, cover. Im Zusammenhang mit GIS und CAD verwendetes Konzept als
inhaltliche oder formale Gliederungsmethode für die Elemente eines Datenbestandes
mit räumlich-geometrischem Bezug. Das Schichtenkonzept kam schon in der konventionellen Kartographie zum Tragen (mehrschichtige Karte). Bei GIS werden in einer
Schicht gleichartige räumliche Objekte und deren Attribute in möglichst homogener
Organisation abgelegt und können dort als Einheit angesprochen (= dargestellt, analysiert, verknüpft, ...) werden.
Ebenentechnik
Auflösung einer Zeichnung in mehrere Ebenen oder Layer, die getrennt voneinander
und beliebig zusammengestellt werden können
Echtfarbbild
Rasterbild, das für jeden Bildpunkt drei Farbwerte (meist RGB) mit jeweils 256 (= 28)
Abstufungen besitzt. Daraus ergibt sich ein Speicherbedarf von 24 Bit pro Pixel. Insgesamt sind das 16.777.216 (= 224) mögliche Farbwerte.
Echtzeit
Realtime. Vor allem für die Prozesssteuerung wichtig (DIN 44 300), bei der eine schritthaltende Verarbeitung der Prozessdaten erforderlich ist.
EchtzeitBetriebssystem
Ein E. ist ein spezielles Betriebssystem, bei dem bestimmte Programme garantierte
Rechenzeiten bekommen. Dadurch können zeitkritische Anwendungen gelöst werden,
bei denen Reaktionen auf bestimmte Zustände innerhalb eines garantierten Zeitraumes
erfolgen müssen (Meß- und Regeltechnik z.B. bei Kernreaktoren).
ECMA
European Computer Manufacturers Association. Normenausschuss der europäischen
Computerhersteller.
ECSN
European Climate Support Network. Zusammenschluss mehrer meteorologischer
Dienste zum Zwecke der Klimaforschung und des Datenaustausches.
ED
Extra Density. Hohe Dichte. Sehr hohe Aufzeichnungsdichte, wie sie z.B. bei der 3,5Zoll-Diskette mit einer Kapazität von 2,88 MByte (unformatiert 4 MByte) vorkommt.
EDBS
Einheitliche Datenbank-Schnittstelle. Von der AdV definierter deutscher Standard zum
Austausch von ALK/ATKIS-Daten einschließlich Differenz-Update und Sekundärnachweis.
EDBS-BZSN-Verfahren
EDBS-Bezieher-Sekundärnachweis-Verfahren. Verfahren zur Fortführung amtlicher
Geobasisdaten über den Transfer von Differenzdaten. Ein Bezieher (z.B. Fachanwender) eines Sekundärnachweises (also Kopie) der ALK oder aus ATKIS, erhält dabei
periodisch Differenzdatensätze zur automatisierten Fortführung der entsprechenden
Datenbestände in seinem GIS. Siehe: Sekundärnachweis
editieren
Interaktives Bearbeiten eines Textes oder einer Zeichnung am Bildschirm.
Editor
Hilfsprogramm, das Eingabe, Korrektur, Speicherung und Ausgabe von Programmen,
Texten und Zeichnungen unterstützt.
EDRA
European Digital Road map Association. Konsortium der Firmen TeleAtlas, Bosch und
ETAK (Amerika), das die digitalen Daten aller motorfahrzeugtauglichen Wege als
Grundlage für ein Fahrzeugnavigationssystem erfasst.
EDV
Elektronische DatenVerarbeitung. Oberbegriff der Computeranwendung.
EEPROM
Electrical Erasable Programmable ROM. Elektrisch löschbarer programmierbarer NurZugriffsspeicher. Programmspeicherbaustein, der mit elektrischen Impulsen stellenweise gelöscht und anschließend wieder neu beschrieben werden kann; siehe EPROM.
eEurope
EU-Programm zur Förderung der Informationstechnik
EGII
European Geographic Information Infrastructure. Initiative des EUROGI zur Erfassung,
Bereitstellung und Umformung von Geodaten sowie der Sammlung von Metadaten im
europäischen Raum.
21
GLOSSAR
Eigenschaftenklasse
1.
2.
Eine Klassifizierung, die das Format von geographischen Eigenschaften beschreibt
und
Daten
eines
Anwendungsbereiches
unterstützt.
Anwendungseigenschaftenklassen zur Darstellung von geographischen Eigenschaften beinhalten Punkte, Bögen, Knoten, Leitungsbahnen, Leitungen, Sektionen, Polygone und
Regionen. Eine oder mehrere Anwendungseigenschaften werden zur Modellierung
von geographischen Eigenschaften benützt; z.B. Bögen und Knoten können zur
Modellierung linearer Eigenschaften wie Straßen oder Straßenachsen benützt werden.
Die konzeptionelle Darstellung von geographischen Eigenschaften. Bezogen auf
geographische Eigenschaften beinhalten E. Punkte, Linien, Gebiete und Oberflächen.
Einbetten
Technik, bei der ein Quellobjekt in ein anderes als Kopie integriert wird. Dadurch wird
das aufnehmende Zielobjekt umfangreicher, kann aber leichter bearbeitet und weitergegeben werden. Änderungen am aufgenommenen Objekt können in der Zielanwendung
unter Einbeziehung des objekterzeugenden Programms durchgeführt werden. Grundlage von OLE (Object Linking and Embedding) von Microsoft.
Einfangen
Fällt ein zu erzeugender Punkt in den Toleranzbereich eines vorhandenen Punktes, so
wird er von diesem "eingefangen", und an die Position des vorhandenen Punktes gezogen.
Eingabeeinheit
Input Unit. Peripheriegerät zur Informationseingabe wie z.B. Lochkartenleser, Tastatur,
Digitizer, Lichtstift oder Spracherkennung.
Eingabetechniken
1.
2.
3.
Einsprachenkonzept
Bei CAD-Systemen, wenn für die interaktive Bearbeitung dieselben Kommandos verwendet werden wie zur Formulierung einer Prozedur.
EIONET
European Environment Information and Observation Network
Element
siehe Geometrieelement.
Element-ID
element ID. Ein Element wird in der Geodatenserverdatenbank mit einer eindeutigen
E.ID versehen. Diese wird unter anderem dazu benutzt, um Geometrieelemente mit
Sachdaten zu verknüpfen. Bei der Verknüpfung von Geometrieelementen mit Sachdaten fungiert die E.ID in der Tabelle als Fremdschlüssel zur Geometrie. Die E.ID ist
eindeutig innerhalb eines Netzwerkes von Geodatenserverdatenbanken. Sie wird nie
wiederverwendet, auch wenn ein Element gelöscht wird. Die E.ID ist so dimensioniert,
dass 9 Millionen Jahre jede Sekunde ein Element in eine Geodatenserverdatenbank
eingefügt werden kann, bevor der Maximalwert erreicht wird.
Elementstruktur
Elemente können zur E. verknüpft werden. So ist z.B. eine Fläche mit den Linien verknüpft, die sie umschließen. Die Linien wiederum referenzieren die Anfangs- und Endpunkte. Man spricht hierbei auch von Master-Detail-Beziehungen. Die Fläche ist der
Master zu den dazugehörenden Linien. Mit Hilfe der E. wird die Topologie der Geometrie explizit in den Daten hinterlegt. Dadurch wird eine redundanzfreie Speicherung der
Geometrie erreicht. Die eingesetzte Datenbank sollte dabei in der Lage sein, die topologischen Beziehungen über das gesamte Plangebiet konsistent zu halten, auch wenn
nur Teilausschnitte bearbeitet werden.
E-Mail
Versenden von Nachrichten von Computer zu Computer über ein Netzwerk mit Übertragungsprotokoll und Mailingsoftware. Wichtiger Dienst im Internet.
EMAP
ERS1/2 Data for Monitoring Agricultural Land Use as a long term Project
Embedded SQL
Unter E.S. versteht man die Einbettung der Abfragesprache SQL in eine Wirtssprache.
Die Wirtssprache (host language) ist dabei in der Regel eine Programmiersprache der
3. (C, Fortran Cobol) oder 4. Generation (4GL).
Emulation
Programme werden für einen Computer geschrieben und sind auf diesem ablauffähig.
Sollen Programme auf einer anderen Anlage laufen, so müssen die beiden Anlagen in
ihrer Befehlsstruktur kompatibel sein. Andernfalls müssen Simulationsprogramme oder
Emulatoren eingesetzt werden. Zur E. werden Hardwarezusätze benötigt, um die ursprüngliche Anlage nachzuahmen. Bei der Simulation wird durch Software die Nachbildung eines Systems erreicht.
Kommandosprache: Eingabe über Tastatur (nur bedingt benutzerfreundlich).
Menü: Benutzerfreundliche Eingabe.
Masken: komfortable alphanumerische Eingabe oder Auswahl aus einer Vorgabe.
22
GLOSSAR
Entität
Eine individuelle Ausprägung einer Entitätsklasse (z.B. eines bestimmtes Hauses) im
Sinne realer räumlicher Objekte, die als abstrahiertes Objekt in einer räumlichen Datenbasis repräsentiert wird.
Entitätenintegrität
entity integrity. E. ist in einer RDBMS genau dann gegeben, wenn eine Tabelle Schlüsselfelder besitzt, deren Werte pro Satz nur einmal vorkommen können. Beispiel: Ein
Geometrieelement kann in der Datenbank (DB) nur einmal gespeichert sein. Deshalb
kann die Element-Id eines spezifischen Elements auch nur einmal in der DB vorkommen. Die E. wird durch das Definieren eines Primärschlüssels oder eindeutigen (UNIQUE INDEX) Index erzwungen. Doppelte Einträge in eine Tabelle werden dann abgewiesen.
Entitätsklasse
Kategorie von gleichartigen Entitäten (z.B. Häuser) als Klasse von Objekten in der realen Welt, die auf Objektklassen abstrahiert, abgebildet werden.
Entity Relationship Dia- Eine graphische Darstellung der Entitäten und Beziehungen untereinander.
gramm
Entscheidungsmatrix
Hilfsmittel zur Entscheidungsfindung bei gut abschätzbaren Bewertungskriterien und
bekannten Lösungsalternativen. Wird auch als Punktbewertungsverfahren oder Scrollingmodell bezeichnet.
Entzerrung
Rectification. Methode der Rastervorverarbeitung, mit der die (verzerrten) Rasterdaten
mit Hilfe von Referenz- oder Paßpunkten in ein übergeordnetes Koordinatensystem
abgebildet (entzerrt) werden. Als Bezugspunkte müssen im Referenzsystem und im zu
entzerrenden Bild mindestens je 3 jeweils übereinstimmende Paßpunkte vorhanden
sein.
EPROM
Erasable Programmable Read Only Memory. Halbleiter-Speicherelement mit Programmiermöglichkeit durch den Anwender. Im Unterschied zum PROM kann der Inhalt eines
EPROM mit UV-Licht gelöscht werden; danach ist erneute Programmierung des
EPROM möglich.
EPS-Dateiformat
Encapsulated Postscript Dateiformat. Dateiformat zur Speicherung von Graphiken (Raster- und Vektorgraphiken) mit ASCII-Zeichen. Nutzt die Programmiersprache Postscript
zur Beschreibung von Graphikinhalten, Verwendung vor allem zum Austausch zwischen
postscriptfähigen Ausgabegeräten im DTP (Desktop Publishing). Es existieren verschiedene Modifikationen im Dateiformat.
EPSG
European Petroleum Survey Group. http://www.epsg.org
Ereigniszeit
Begriff aus der Theorie temporaler Datenbanken. Zeit in der realen Welt, zu der ein
zugeordnetes Ereignis stattgefunden hat.
ERS
European Research Satellite. Europäische Erdbeobachtungssatelliten ERS I und
ERS II.
ESA
European Space Agency. Europäische Raumfahrtbehörde
ESRI
Environmental System Research Institute. Gesellschaft für Systemforschung und Umweltplanung m.b.H. Großer GIS-Hersteller.
Ethernet
Von der Firma RANK XEROX in den 60er Jahren entwickelte, digitale Übertragungseinrichtung.
ETRS89
European Terrestrial Reference System. Allgemeines Koordinatensystem, das sich über
gesamt westeuropa erstreckt. Basiert auf WGS84 und verwendet anstatt der heute
gebräuchlichen Gauß-Krüger-Koordinaten UTM-Koordinaten in der ebenen Projektion.
EU
Europäische Union
Euklidische Metrik
Messungen in einer mathematischen, zweidimensionalen Ebene
EUMETSAT
Europe’s Meteorological Satellite Organisation. Wetterbeobachtungssatelliten der ESA.
EUREF
European Reference Frame
EUROGI
European UmbRella Organisation for Geographical Information. Wurde mit Unterstützung der Kommission der Europäischen Gemeinschaft am 25. und 26. November
1993 in Luxemburg gegründet. Ziel von EUROGI ist es, die GIS-Interessen der EG zu
vertreten und den Gebrauch von Geoinformationssystemen zu fördern.
EUROMAP
Digitale topographische Karte 1:250 000 (entstanden aus dem Megrin-Projekt)
23
GLOSSAR
EVA
Abkürzung für das Computergrundprinzip: Eingabe – Verarbeitung – Ausgabe
EVU
Energieversorgungsunternehmen
EXAPT
EXtended Subset of APT. Rechnerunabhängige NC-Programmiersprache zur Steuerung von Maschinen. Wurde an den Hochschulen in Aachen, Berlin und Stuttgart entwickelt.
Expertensystem
Lösung von Aufgaben mit Rechner- und Programmsystemen, die bisher Spezialisten
vorbehalten waren. Kein System für Experten, sondern ein System mit dem Wissen von
Experten. E. werden bisher als Prototypen an Forschungsinstituten entwickelt und haben zum Ziel, spezielles Fachwissen in einem Computerprogramm (Wissensbasis) so
niederzulegen, dass ein Benutzer im Dialog mit dem Computer schrittweise zu einer
Problemlösung gelangt. Das System muss lernfähig sein, so dass neues Wissen hinzugefügt werden kann (siehe Künstliche Intelligenz).
F&E
Forschung und Entwicklung
Fachdaten
Anwendungsspezifische Daten eines Fachanwenders. z.B. Leitungsdaten eines Versorgungsunternehmens oder Sachdaten. Zu den Fachdaten können auch Ergänzungen der
amtlichen Geobasisdaten zählen, die durch den Anwender selbst erfasst werden.
Fachinformationssystem
System zur Verarbeitung von Fachdaten.
Fachschale
Anwendungsbezogene Komponente eines Geoinformationssystems. In der Regel ist
eine F. ein eigenständiges Modul (Datenmodell) auf der Basis eines Hersteller-GIS.
Facility-ManagementSystem
FMS
Falschfarbbild
Farbbild, bei dem die natürlichen Farben durch eine Verschiebung der Farbskala verändert wurden.
Fangradius
snap distance, edit distance. Bei interaktiver Eingabe bzw. Bearbeitung kann eine variable Distanz angegeben werden, die zur Anbindung neuer Objekte an bereits erfasste
oder zur graphischen Identifizierung von dargestellten Objekten dient.
Farbpalette
Zur Verfügung stehende Farben in einer Softwareanwendung oder einem Ausgabegerät.
Farbreduktion
Unter F. versteht man die Verringerung der Anzahl der vorhandenen Farben eines Bildes (Farbtiefe). Typisches Beispiel in der Bildverarbeitung ist die Umwandlung eines
Echtfarbbildes in ein Falschfarb- bzw. Pseudofarbbild (dadurch wird ein Drittel des ursprünglichen Speicherplatzes eingespart – Reduktion von 24 auf 8 Bit).
Farbseparation
Color Separation. Mit F. bezeichnet man Methoden der Bildverarbeitung, mit denen aus
farbigen Rasterbildern einzelne Farben oder Farbbereiche vom übrigen Bild getrennt
werden können. Gute Scanner verfügen heute über diese Funktion, so dass es günstiger ist, bereits bei der Erfassung die Farbseparation vorzunehmen und die entstehenden Farbauszüge als Folien zu bearbeiten.
Farbstufen
Bei Raster-Scan-Bildschirmen gegebene Möglichkeit, die Bildpunkte in Farbe darzustellen. Eine begrenzte Anzahl Farben wird dazu meist aus einer großen Palette ausgewählt.
Farbtabelle
color map. Eine Farbtabelle (auch LUT) ist eine Tabelle mit jeweils 3 Farbeinträgen
(meist RGB), welche die Farbintensitäten jeder Grundfarbe des Farbsystems mit einem
Wert zwischen 0 und 255 repräsentieren. Die Zuordnung zu den Farben der Tabelle
erfolgt über einen Index. Bei Rasterbildern ist das beispielsweise der Grauwert.
Farbtiefe
color depth. Unter F. versteht man die Anzahl der Bits, die benötigt werden, um unterschiedliche Farben darzustellen. Die Anzahl der möglichen Farben ergibt sich aus 2Anzahl
der Bits
. Die gebräuchlichsten Farbtiefen sind 1 (Binärbild), 8 (Grauwertbild oder Pseudofarbbild) und 24 (Echtfarbbild). Weniger gebräuchlich sind 2 und 4 Bit tiefe Bilder.
FbU
Fachinformationssystem bergbaubedingter Umweltradioaktivität
Feature Attribute Table Tabelle für Attributeigenschaften, die zur Speicherung von Informationen über Attribute
spezifischer Erfassungsklassen dient.
Fehlerschranke
maximal zulässige Abweichung
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GLOSSAR
Fehlertolerante Systeme
sind Computersysteme, die partielle Defekte, fehlerhaft gewordene Teilsysteme automatisch "ausblenden", wodurch die Gesamtfunktion nicht oder nur wenig beeinträchtigt
wird.
Fenster
Bildfenster, Ausschnitt aus einem Bild, meist Softwarelösung. Durch erneuten Bildaufbau wird der Ausschnitt aus den ursprünglichen Daten neu generiert (Display-File);
dadurch kein Informationsverlust. Komfortable, graphische Systeme ermöglichen die
Überlagerung von unterschiedlichen Ausschnitten.
Fernerkundung
Flächenhafte Erfassung raumbezogener Informationen über Sensoren (sichtbares Licht,
Infrarot, Radar, usw.). Die Fernerkundung bietet die Möglichkeit, große Gebiete relativ
schnell zu erfassen und die entsprechenden Daten zu sammeln.
Festplatte
Plattenspeicher mit fest im Laufwerk eingebautem Plattenstapel.
Festspeicher
Sammelbegriff für alle Speichermedien, die auch im inaktiven Zustand gespeicherte
Daten halten: Festplatte, Wechselplatte, Winchesterplatte, CD, Blasenspeicher, ROM,
PROM, EPROM.
FGCC
The United States Federal Geodetic Control Committee. Ein Standardisierungskomitee,
zuständig für Genauigkeitsbereiche bei geodätischen Kontrollen. Diese Koordinatenkontrollen basieren in den USA auf den vom National Geodetic Survey veröffentlichten
Kontrollpunkten. Das FGCC ist die Basis für das Sammeln von Daten.
FGDC
The United States Federal Geographic Data Committee. Zusammengesetzt aus den
Abgesandten mehrerer Bundesbehörden und GIS-Anbietern. Die FGDC hat die führende Rolle bei Definition von räumlichen Metadatenstandards.
FIFO-File
Datei, die wie ein FIFO-Speicher funktioniert.
FIFO-Speicher
First In/First Out. Speicher, dessen Daten nicht über eine Adresse angesteuert werden
können, sondern durch die Position im FIFO. Der Lesebefehl holt immer diejenigen
Daten aus dem Speicher, die schon am längsten im Speicher sind.
FIG
Fédération Internationale des Géomètres. Internationale Geodätenvereinigung. Vizepräsident ist zur Zeit Professor Magel.
Filter
Selektion von Teil-Datenbeständen auf der Basis logischer und/oder arithmetischer
Bedingungen.
Firewall
Eine Kombination von Hard- und Software, die die Sicherung und Abschirmung eines
internen Netzwerkes vom Internet ermöglicht.
Firmware
Hardwarenahe Software, Mikroprogramme. Können nur vom Rechnerhersteller entwickelt werden, da detaillierte Systemkenntnisse erforderlich sind. Beispiel: Steuerprogramm für ein Telephon, Drucker,...
FIS
Digitales Fachinformationssystem
Flachbettplotter
Elektromechanisch gesteuerte Zeichenmaschinen. Der Zeichenkopf nimmt die Zeichenwerkzeuge, z.B. Kugelschreiber, Tusche- und Filzstifte auf und wird auf einer Brücke
bewegt (y-Achse), während die Brücke selbst über die Zeichenfläche verfahren wird (xAchse). F. ermöglichen das Verwenden vorgefertigter Zeichnungsbögen, teilweise kann
die Papierversorgung von der Rolle erfolgen.
Flachbettscanner
Ein F. ist ein Scanner, bei dem die Vorlage auf eine Glasplatte aufgelegt wird. Er zeichnet sich durch sehr große Genauigkeit aus. Die Erfassungsgeschwindigkeit ist langsamer als bei einem Trommelscanner. Er ist die teuerste Scannervariante.
Fläche
1.
Ein in sich geschlossener Bestandteil der Erde, begrenzt durch eine oder mehrere
Linieneigenschaften (Polygone) oder repräsentiert durch mehrere zusammenhängende Polygone.
2.
Die Größe einer geographischen Eigenschaft gemessen in Quadrateinheiten (z.B.
m²).
Flächenmodell
3D-CAD-System; Beschreibung eines Körpers durch zweidimensionale Gebilde (Flächen) im Raum. Im System sind alle Flächen eines Körpers bekannt, sowie deren Beschreibungen und Verknüpfungen zu anderen Flächen.
Flächenpunkt
In der Regel wird als F. der Schwerpunkt eines Polygons verwendet, dem auch oft Attributinformationen über einen Bereich, wie z.B. ein Volkszählungsbezirk, zugeordnet
werden. Der F. kann mathematisch bestimmt oder vom Benutzer definiert werden. Er
muss sich jedoch immer innerhalb des Polygons befinden.
25
GLOSSAR
Flächenverschneidung
Area Intersection. Verfahren, bei dem aus zwei oder mehreren räumlich überlappenden
Geometriemengen (Flächen, Linien oder Punkten) durch Zerlegung eine neue Menge
gebildet wird. Aus dieser lassen sich wiederum Vereinigungs-, Schnitt- und Komplementärmengen ableiten.
Fließkomma
siehe Floating Point
Floating Point
Gleitkomma. Eine arithmetische Methode, die beliebig große und kleine Zahlen auf ein
einheitliches Format bringt, die vom Computer leicht zu verarbeiten sind.
FLOP
floating point operation. Rechengeschwindigkeit von Prozessoren.
Flüchtige Speicher
Halbleiterspeicher, die bei Wegfall bzw. Abschalten der Betriebsspannung den gespeicherten Inhalt verlieren, Schreib-Lese-Speicher (z.B. RAM).
Flurbereinigung
Verfahren, um eine möglichst optimale Nutzung des zur Verfügung stehenden Grund
und Bodens zu erreichen.
Flurkarte
Auch Katasterkarte, stellt unter anderem alle Flurstücke mit ihren Nummern und Grenzen dar. In analoger Form auf Papier oder Karton meist im Maßstab 1:1000 geführt, in
digitaler Form in verschiedenen Formaten erhältlich.
FMS
Facility-Management-System. Der Begriff Facility Management bezeichnet die Planung,
Verwaltung und Überwachung des gesamten Anlagevermögens eines Unternehmens.
Folie
auch Deckerfolie. Bezeichnung für binäre Rasterdaten. Diese Daten enthalten nur die
Bitwerte 0 (Hintergrund) und 1 (Vordergrund bzw. Bildinformation) und lassen sich sehr
gut komprimieren (Datenkomprimierung).
Format
spezifische Anordnung von Daten für Speicherung, Ausgabe,...
Fortführung
Aktualisierung von GIS-Daten. Vorgang zur Anpassung von Daten an laufende Veränderungen der abgebildeten Objekte. Fortführungen lassen sich auf das Neuentstehen,
Wegfallen oder die Veränderung von Eigenschaften und Beschreibungen eines Objekts
zurückführen. Fortführungen können periodisch, d.h. in festgelegten Zeitintervallen oder
kontinuierlich, d.h. laufend erfolgen. Die Fortführung von Fremdsystemen (z.B. Fortführung von amtlichen Geobasisdaten in Fachinformationssystemen) kann über den Transfer von Komplettdaten oder Differenzdaten erfolgen und stellt besondere Anforderungen
an Datenschnittstellen.
FORTRAN
FORmular TRANslation. Problemorientierte technisch-wissenschaftliche Sprache; entwickelt in Anlehnung an die vertraute Schreibweise arithmetischer Formularausdrücke.
Vor allem von Wissenschaftlern, Ingenieuren und Technikern bevorzugte und weiterentwickelte Programmiersprache. In großer Anzahl bei technischen Anwenderprogrammen, z.B. CAD-Systemen, im Einsatz.
Fraktale
Fractals. Geometrische Objekte (Linien, Oberflächen) haben als Eigenschaften eine
bestimmte fraktale Dimension (je differenzierter ein Linienverlauf, desto höher ist die
fraktale Dimension). Bestimmte Arten räumlicher Objekte (Küsten, Höhenlinien) haben
oft charakteristische fraktale Dimensionen über unterschiedlichste Maßstäbe hinweg
(Selbstähnlichkeit). Diese Eigenschaft wird zur (Re-)Konstruktion natürlich wirkender
Objekte genutzt.
Frame
Eine von Netscape im Navigator 2 eingeführte Erweiterung von HTML, die mittlerweile
in den HTML-Standard eingeflossen ist. Es handelt sich dabei um einzelne Fenster
innerhalb einer Web-Seite, die voneinander unabhängig sind.
Framework
Grundgerüst
Freistellung
Unter F. versteht man die Abbildung von Zeichen oder Textfeldern auf dem Bildschirm
oder Plot, bei der, an diesen Stellen, die evtl. durchlaufenden Graphiken ausgeblendet
werden. Dies dient der besseren Sichtbarkeit von Texten.
Front-End
Zusatzcomputer zwischen Großrechnern und Netzwerken, der Kontroll-, Kommunikations- und Umwandlungsfunktionen übernimmt. Inzwischen übernimmt eine spezielle
Software auch die Aufgabe des Zusatzcomputers.
FTP
File Transfer Protocol. Standardprotokoll für den TCP/IP basierten Transfer von Dateien. Allgemein wird FTP auch als Bezeichnung für die Übertragung von Dateien zwischen Computern über das Internet mit einem definierten Übertragungsprotokoll, eben
dem FTP, verwendet
Füllzeichen
dienen als Platzhalter für Parameter und Texte, z.B. in Kommandos.
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GLOSSAR
Funktion
Block in einem Programm, der über einen eigenen Namen angesprochen werden kann.
Beim Aufruf wird eine Parameterliste übergeben, die auch leer sein kann. Im Gegensatz
zur Prozedur besitzt die Funktion einen Rückgabewert.
Gateway
Kommunikationseinheit in lokalen Netzen, um eine Verbindung nach Stationen außerhalb des lokalen Netzes, z.B. Großrechnern, herzustellen.
Gauß-KrügerKoordinaten
Koordinatenangabe, die aus einer durch Gauß-Krüger-Projektion entstandenen Karte
entnommen werden.
Gauß-KrügerProjektion
In der BRD, Österreich und Schweiz gängige Kartenprojektion für großmaßstäbige
Abbildungen vom Typ transversale Mercatorprojektion. Im Gegensatz zu UTM hat diese
Projektion einen Maßstabsfaktor von 1.
GDB-X
auch SICAD-GDB-X. Alte Bezeichnung des SICAD Geodatenservers von Siemens
Nixdorf. Eigenständiges Programm für das Geodatenmanagement des Geoinformationssystems SICAD/open von Sicad Geomatics.
GDM
Geodatenmanagement
GDZ
Geodatenzentrum (beim BKG)
GEIN
German Environment Information Network. Deutsches Umwelt Informationsnetz.
GEIXS
Geological Electronic Information Exchange System
GELOS
Global Environmental Information Locator Services
Genauigkeit
Grad der Reproduzierbarkeit bzw. Exaktheit von (räumlicher) Information (siehe Auflösung). Meist als Lagegenauigkeit verstanden, gibt an, wie groß die Abweichung der
digital gespeicherten Lagekoordinaten eines Objektes von der Realität ist. Gemessen
entweder als (statistische) mittlere Abweichung oder Maximalwert (Auflösung). Auch:
numerische Genauigkeit der Speicherung von Werten (z.B. Koordinaten) als 16bit, 32bit
Daten usw.
Generalisierung
Kartographischer Bearbeitungsschritt im Zuge einer Maßstabsverkleinerung, der zur
Verbesserung der Kartenlesbarkeit und zum Entfernen vom im Zielmaßstab überflüssigen bzw. störenden Details notwendig ist. Die Umsetzung auf digitale Techniken ist bis
heute noch kaum zufriedenstellend gelungen.
Generationsdatengruppe
Eine Sammlung chronologisch miteinander in Verbindung stehender Dateien.
Generierung
1.
Systemgenerierung: Zusammenbinden aller notwendigen Systemprogramme zu
einem lauffähigen System unter Berücksichtigung der Hardware-Konfiguration (siehe Betriebssystem).
2.
Anwendersoftwaregenerierung: Zusammenbinden aller notwendigen
warekomponenten zu einem lauffähigen Anwenderprogramm.
1.
Geodaten, die für viele GIS-Anwendungen benötigt werden und deren Basis bilden.
Dies sind u.a. Bezugssysteme und Grundlagennetze, Höhendaten, Topographiedaten, Verwaltungsgrenzen auf nationaler, regionaler und lokaler (z.B. Flurstücks-) Ebene, Luftbilder.
Amtlichen Geobasisdaten: Unter amtlichen G. wird der Datenbestand verstanden,
der von den Vermessungsverwaltungen der Länder der BRD erfasst und geführt
wird und in den amtlichen Geoinformationssystemen ALK, ALB und ATKIS enthalten ist.
Geobasisdaten
2.
Soft-
Geobasisinformationen Vgl. Geobasisdaten
Geocode
Element in einer Datenbank, mit dem der Standort eines bestimmten Eintrags, z.B. eine
Postleitzahl, identifiziert wird. Der Prozess der Geokodierung ähnelt dem der Adresszuordnung darin, dass eine Datendatei mit einer Datei von Geocodes und ihren zugeordneten Koordinaten verglichen wird.
Geocoder
Applikation, die zu einem Datensatz die geo-graphische Komponente (Koordinaten)
liefert. Dieser Vorgang wird auch Geocoding genannt.
27
GLOSSAR
Geodaten
Unter G. oder raumbezogenen Daten versteht man Datenobjekte, die durch eine Position im Raum direkt oder indirekt referenzierbar sind. Der Raum ist dabei durch ein Koordinatensystem definiert, das den Bezug zur Erdoberfläche herstellt. G. werden in der
Regel graphisch in Papierform oder an graphikfähigen Bildschirmen präsentiert. Aus informationstechnischer Sicht kann man die Daten, die wiederum zu Geodaten gehören,
einteilen in:
• Geometrie: Position und geometrische Ausprägung
• Topologie: explizit gespeicherte geometrisch-topologische Beziehungen
• Präsentation: graphische Ausprägungen wie Signaturen, Farbe, Typographie
• Sachdaten: alphanumerische Daten zur Beschreibung der Semantik
Geodaten stellen in der Informationsverarbeitung eine besondere Herausforderung dar.
Die Gründe dafür sind:
• hoher Aufwand für die Erfassung
• große Menge der anfallenden Daten
• geforderte Antwortzeiten beim Zugriff auf G.
• Verarbeitung nach räumlichen Kriterien
• Komplexität der Beziehungen
Geodatenbank
Bei einer G. handelt es sich um eine um Funktionalitäten erweiterte Datenbank, in der
geometrische, topologische, graphische und alphanumerische Daten gespeichert werden können. Mit Ausnahme der alphanumerischen Daten kann auf die Tabellen einer G.
nur das Geodatenserversystem, die sogenannte Middleware (im Sinne einer 3-TierArchitecture), sinnvoll zugreifen
Geodatenmanagement
GDM. Mittlerweile wurden umfangreiche Geodatenbestände von verschiedenen Organisationen aufgebaut. Dazu gehören vor allem die Stadt- und Landesvermessungsämter,
Umweltorganisationen, Versorgungsunternehmen, aber auch andere private Organisationen. In den Bereichen Verkehr, Transport, Straßenbau, Bauwesen, Land- und
Forstwirtschaft, Energieversorgung und vielen anderen besteht ein großer Bedarf zur
Nutzung von Geodaten. Die Vermarktung von Geodaten und die Kommunikation zwischen Datenanbietern und Datennutzern kann nur durch gezieltes GDM bewältigt werden. Bei GDM-Systemen steht vor allem die Übernahme, Pflege, Verwaltung und Bereitstellung von Geodaten und Metadaten im Vordergrund. GDM-Systeme können sogar
ohne graphische Ein- und Ausgabegeräte betrieben werden.
Geodatenserver
Der G. ist ein eigenständiges Programm, das Nachrichten von Client-Programmen empfangen und dann entsprechende Funktionen ausführen kann.
Geodätisches Bezugssystem
Ein G.B. ist das Bezugssystem auf dem ein geodätisches Datum definiert ist.
Geodätisches Datum
Ein Parametersatz, der Koordinatensysteme für die gesamte Erde oder Teile von ihr
definiert. Diese Daten wurden im Laufe der Zeit verfeinert und überarbeitet. NAD27 ist
das Nordamerikanische Datum von 1927, ED50 ist das Europäische Datum von 1950
und WGS84 bedeutet World Geodatic System für von 1984. Variierende Daten werden
benutzt, um eine bessere lokale Anpassung eines Rotationsellipsoids im Vergleich zur
eigentlichen Form der Erde – des Geoids – zu erstellen.
GEOGIS
Geographisches Grundinformationssystem des Bayerischen Landesvermessungsamtes
(veraltet). Seit August 1995 wird statt GEOGIS der Name ATKIS verwendet.
Geographic Query
Language
GQL. Kompatible Erweiterung der Standard-Abfragesprache SQL um räumliche Funktionen und Operatoren. Während mit SQL standardmäßig nur alphanumerische Daten
verarbeitet werden können, bietet GQL die Möglichkeit, Geodaten mit ihren spezifischen
Merkmalen abzufragen.
Geographische Datenbank
Datenbank zur Speicherung von Geodaten. Sie wird durch ein geographisches Datenbankmanagementsystem wie die Geodatenserver verwaltet und besitzt alle Eigenschaften im Sinne der Datenbanktechnologie. Dazu gehört vor allem die strikte Trennung von
Anwendung und Daten. Auf die Daten in einer Geodatenbank muss genauso unabhängig von einem spezifischen Verarbeitungssystem (hier: GIS) zugegriffen werden
können, wie dies bei rein alphanumerischen Datenbanken der Fall ist.
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GLOSSAR
Geographische
Zugriffsrechte
Ein RDBMS besitzt standardmäßig die Möglichkeit, Zugriffsrechte auf Datenbankobjekte
wie Tabellen und Datenbanksichten zu vergeben. Durch das Geodatenserversystem
besteht zusätzlich die Möglichkeit, auch Zugriffsrechte nach räumlichen Kriterien zu
vergeben. So kann zum Beispiel definiert werden, dass ein bestimmter Benutzer nur in
einem räumlich abgegrenzten Gebiet, also innerhalb einer Fläche, Manipulationen
durchführen darf, während er im restlichen Plangebiet nur lesen darf.
Geoinformation
Informationen mit Raumbezug jeder Art.
Geometrieelement
Kleinste Einheit, aus der die Geometriedaten innerhalb eines Geoinformationssystemes
zusammengesetzt sind.
geometrische Korrektur
Siehe Korrektur
Georeferenzierung
Die Festsetzung der Beziehung zwischen den ebenen Koordinaten einer Karte und den
bekannten Koordinaten eines geodätischen Bezugssystems.
Georeferenzierung
Die Festsetzung der Beziehung zwischen den ebenen Koordinaten einer Karte und den
bekannten Koordinaten eines geodätischen Bezugssystems.
Georelationale Konzep- Anwendung des relationalen Datenbankmodells auf ortsbezogene Daten.
tion
GFLOP
Giga-Flop. GFLOP bedeutet eine Milliarde Gleitkommaoperationen in der Sekunde,
Leistungsmaß der schnellsten Computer.
GFZ
GeoForschungsZentrum Potsdam
GI
Geoinformation
GIF
Graphic Interchange Format. Rasterbildformat. Mehrere Kompressionsarten möglich,
sehr verbreitet, lizenzpflichtig. Für Netzwerkanwendungen (v.a. Internet) von der Firma
Unisys entwickelt.
GIS
Geographisches Informationssystem. System zur Erfassung, Speicherung, Prüfung,
Manipulation, Integration, Analyse und Darstellung von Daten, die sich auf räumliche
Objekte beziehen. Nach gängigem Verständnis besteht ein GIS aus einer räumlich
adressierbaren Datenbank und geeigneter, darauf abgestimmter Anwendungssoftware.
Spezielle Ausprägungen vom GIS sind:
• KIS: Kommunales Informationssystem
• LIS: Landinformationssystem
• NIS: Netzinformationssystem
• UIS: Umweltinformationssystem
• RIS: Rauminformationssystem
Welche Komponenten jeweils dazugehören, ist nicht eindeutig festgelegt, da sich viele
Bereiche überlappen.
Gitter
Eine Oberflächendarstellung, die aus einer rechtwinkligen Anordnung von Parameterlinien besteht.
GK-Koordinaten
Gauß-Krüger-Koordinaten
GKS
Graphisches KernSystem. National und international genormte Grundlage der graphischen Datenverarbeitung (DIN/ISO 7942). Beschreibt alle notwendigen graphischen
Grundfunktionen für zweidimensionale Linien- und Rastergraphik. Die graphische Peripherie wird an definierte Schnittstellen angeschlossen. GKS ist Maschinen- und Betriebssystemunabhängig
Glasfaser
Lichtwellenleiter. Neue Technologie zur Informationsübertragung:
• hohe Übertragungskapazität und Sicherheit (Breitbandübertragung)
• keine Beeinflussung durch elektromagnetische Störfelder
• kleine geometrische Abmessungen
• geringes Gewicht, hohe Flexibilität und damit gute Verlegbarkeit (kleine Krümmungsradien)
Für Breitband-Kommunikation mit hohem Datendurchsatz (z.B. Bildfernsprecher, Videokonferenz, schnelle Datenübertragung, schnelles Fernkopieren und Drucken, Rechnerdialog u.ä.) sind übliche Kupferkabel aus physikalischen Gründen nicht geeignet. Darum
wird langfristig die Umstellung auf Lichtwellenleiter im Kommunikationsnetz eintreten.
29
GLOSSAR
Glätten
Reduzieren der räumlichen Detailauflösung von Oberflächen oder Linien durch meist
lokale Filteroperationen.
Gleitkomma
Floating Point
GML
Geographic Markup Language. Normierungsansatz des Open GIS Consortiums auf
Basis von XML und Vektorstruktur. Trennung von Inhalt und Darstellung.
GMT
Greenwich Mean Time.
Mittlere Sonnenzeit am Meridian von Greenwich.
Gopher
Informationsdienst im Internet. Mit Menüs wird auf Informationen von anderen GopherServern verwiesen. Wird zunehmend durch das komfortablere WWW abgelöst.
GPRS
General Packet Radio Service –Weiterentwicklung von GSM; ermöglicht den Datentransfer mit Geschwindigkeiten von bis zu 115 kBit/s. Im Gegensatz zur bisherigen
Daten-übertragung via Mobilfunk ist GPRS paket-orientiert. Deshalb eignet sich das
Verfahren besser für eine volumenabhängige Abrechnung.
GPS
Global Positioning System. Ortspeilungssystem, das mit Hilfe von Radioempfängern
Signale von vier oder mehreren Spezial-Satelliten (es sind momentan 24 im Orbit) empfängt und WGS-Koordinaten für den Empfänger berechnet. Die Genauigkeit hängt von
der Leistungsstärke bei der Verarbeitung und der verfügbaren Empfangszeit ab. Echtzeit-Navigationen mit GPS in Flugzeugen oder auf Schiffen erreichen eine Genauigkeit
von +/- 100 m. Verarbeitete Daten aus längeren Beobachtungen ermöglichen eine Genauigkeit bis auf wenige Zentimeter.
GQL
Geographic Query Language
Graphic Interchange
Format
GIF
Graphikhardware
Geräte der graphischen Datenverarbeitung:
• graphischer Arbeitsplatz (Workstation)
• graphischer Bildschirm
• Digitalisierlupe
• Tablett
• Plotter
• Zeichenmaschine
Graphikprozessor
Hardware, die den Aufbau von Bildern auf dem Bildschirm unterstützt. Führt graphische
Grundfunktionen der Graphik-Software direkt aus.
Graphiksoftware
Sammelbegriff für Standard-Programme zur Steuerung der Graphikhardware, z.B. Eingabe und Darstellung von Linien, Kreisen, Text etc. Meist mit Verfahren zur Speicherung, Zugriff und Änderung graphischer Daten verbunden. Siehe GKS.
Graphiksystem
Computersystem bestehend aus Graphiksoftware, Betriebssystem und Rechner.
Graphische Datenverarbeitung
Sammelbegriff für das Erfassen, Verarbeiten und Erstellen graphischer Informationen
mit Hilfe des Computers und spezieller Programme. Umsetzung von alphanumerischen
Informationen in Graphiken.
Graphische Informationssysteme
Computersysteme, die Datenbanken mit graphisch-interaktiven Komponenten integrieren. Bekannte Typen sind GIS und FMS.
Graphischer Bildschirm
Einsatz in graphischen Systemen zur Darstellung von Zeichnungen, Bildern und Texten
mit hoher Auflösung.
Graphisches Kernsystem
siehe GKS
Graustufen
Bei Raster-Scan-Bildschirmen gegebene Möglichkeit, die Bildpunkte in unterschiedlichen Schwarzstufen darzustellen.
Grauwert
Unter G. versteht man einen ganzzahligen Wert zwischen 0 und 255 (entspricht einem
Byte), der zu einem Bildpunkt (Pixel) gehört. Diesen Werten sind Einträge einer Farbtabelle (LUT) zugeordnet, d.h. die Werte werden als Indizes der Farbtabelle interpretiert.
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GLOSSAR
Grauwertbild
ist ein 8-Bit tiefes Rasterbild mit Grauwerten. Über eine Farbtabelle mit RGB-Werten
werden dem Grauwertbild die Graustufen (R=G=B) oder auch Farben (unterschiedliche
RGB-Anteile) zugeordnet, d.h. die Werte werden als Indizes der Farbtabelle interpretiert.
Grauwertfilter
G. können nur auf Grauwertbilder angewandt werden. Sie dienen dazu, die optische
Qualität der Daten zu verbessern (radiometrische Korrekturen). Im Gegensatz zu den
binären Filtern müssen alle Pixel eines Bildes bearbeitet werden. Daher sind Grauwertfilter wesentlich informativer.
GRID
Mehrdimensionales Rasterdatenformat. Erlaubt pro Zelle eine Speicherung mehrerer
Datenwerte.
Gridding
nennt man die Datenanalyse, bei der die zugrundeliegenden Daten vergröbert auf ein
rechtwinkliges (meist quadratisches) Raster (grid) abgebildet werden. Jedem Rasterelement wird dabei ein Wert zugeordnet. Der Datentyp des Wertes spielt keine Rolle,
entscheidend ist lediglich die thematische Bedeutung (z.B. Bodenbedeckung, Niederschlagsmenge). Die Verarbeitung kann vektoriell, besser aber auf Rasterbasis erfolgen.
GRUBIS
Grundstücks- und Boden-Informations-System. Digitales Liegenschaftskataster in Bayern, bestehend aus automatisiertem Liegenschaftsbuch (ALB) und Digitaler Flurkarte
(DFK)
Grundkarte
Eine Karte, die geographische Eigenschaften enthält und zur Standortreferenzierung
dient.
Grundkette
Adressverkettung von Elementen gleichen Typs in der Datenstruktur.
GUI
Graphical User Interface. Graphische Benutzeroberfläche. Methode zur Bedienung des
Computers unter Verwendung von bildlichen Schaltflächen (Symbolen) und Befehlslisten, die mit der Maus gesteuert werden. Diese Methode wird als leichter erlernbar angesehen als die Befehlszeilenoberfläche, in der Befehle über die Tastatur eingegeben
werden müssen. Ein Beispiel für GUI ist Microsoft Windows für PCs. Vgl. Benutzeroberfläche, BOF
Gummieffekt
Beschreibt den Effekt, das ein vorhandenes Netz nach einer Koordinatentransformation
(deformiert), erhalten bleibt.
Halbautomatische Bemaßung
Interaktive Bemaßung. Der Benutzer des CAD-Systems bemaßt am graphischen Bildschirm die Konturen, indem er Konturelemente oder Konturpunkte mit dem Fadenkreuz
antippt, auswählt und die Maßlänge bestimmt. Das CAD-System erzeugt daraufhin die
Maßhilfslinien und Maßpfeile, berechnet den Maßwert aus der Kontur und setzt die
Maßzahl zum Rand ausgerichtet. Bei zu geringem Abstand zwischen den Maßhilfslinien
wird automatisch der Maßwert außerhalb gezeichnet.
• Halbautomatisch: benutzergesteuert und systemunterstützt
• Interaktiv: vom Benutzer initiiert und jederzeit unterbrechbar
Halbtonabbildung
Halftone image. Abbildung mit Grautönen oder Mischfarben, die für die Reproduktion
gerastert werden müssen.
Hardcopy
Ausgabe eines Speicher- oder Bildschirminhaltes auf ein permanentes Trägermedium
(Papier, Film,...).
HDLC
High-level Data Link Control. Genormtes, Bit-orientiertes Übertragungsprotokoll. Entwickelt durch ISO.
Hexadezimal
Zahlensystem, welches auf dem 16er-System beruht und mit den Zeichen 0 bis 9, sowie
A bis F arbeitet. Hexazahlen eignen sich besonders zur Zusammenfassung von Binärinformationen (Hexa F = Binär 1111).
Hidden Lines
Verdeckte Kanten bei dreidimensionalen Darstellungen.
Hidden Lines
Algorithmen
Algorithmus zur automatischen Ausblendung von verdeckten Kanten bei 3D-CADSystemen.
Hierarchische Datenbank
Älteste Datenbank-Entwicklung. Ermöglicht nur hierarchische, sequentielle Adressverkettung. Einfache Netzwerke sind mit Einschränkungen darstellbar. Für Anwendungen,
die keine hohe Integration erfordern.
Hilfsraster
Sichtbare, per Kommando einschaltbare Hilfseinrichtung ohne Auswirkung auf die Position.
31
GLOSSAR
Hintergrund
Mit H. bezeichnet man die Teile eines Bildes, die keinerlei Bildinformationen enthalten.
Bei Vektorbildern sind das alle Bereiche, die durch Vektordaten nicht überzeichnet werden. Bei binären Rasterdaten sind das die Pixel, die den Wert 0 haben. Diese Pixel
werden nicht ausgegeben, d.h. der Hintergrund ergibt sich implizit. Bei Grauwertbildern
gibt es keinen Hintergrund, da auch Pixel mit dem Wert 0 als Information (Farbe
schwarz) ausgegeben werden. Hintergrund ist nicht dasselbe wie Rasterhintergrund.
Hintergrundspeicher
In Rechenanlagen: großer Massenspeicher, meist Plattenspeicher.
HKVV
Hessische Kataster- und Vermessungsverwaltung
HLVA
Hessisches Landesvermessungsamt
Homogenisierung
Verfahren, um digitalisierte oder berechnete Punkte in ein Netz von präzise vermessenen Punkten zu transformieren. Dabei werden insbesondere geometrische Bedingungen berücksichtigt, z.B. dass eine Hausseite parallel zur Straße stehen soll.
Host
Hostcomputer. Hauptrechner bei verteilten Rechnersystemen.
HPGL - Dateiformat
Hewlet Packard Graphics Language. Dateiformat zur Erfassung von Vektorgraphiken
mit Linienzügen für die Ansteuerung von Plottern. Auch als Austauschformat für Vektorgraphiken verbreitet. Durch die Verwendung von ASCII-Zeichen große Dateigröße.
HSV
Farbsystem mit Hue Saturation Value (Farbe, Sättigung, Helligkeit). Lässt sich in RGB
umwandeln.
HTML
HyperText Markup Language, Sprache zur Erstellung von Hypertext-Dokumenten im
WWW. Kann mit sogenannten Links versehen werden, die beim Anklicken Aktionen
auslösen.
HTTP
Hyper Text Transfer Protocol. Protokoll zur Übertragung von Seiten im WWW. Deshalb
beginnen WWW-Adressen mit "http:".
Hybride Ausgabe
Unter h.A. versteht man die kombinierte Ausgabe von Vektor- und Rasterdaten auf
einem Plotter.
Hybride Verarbeitung
Unter h.V. versteht man die gemeinsame Verarbeitung von Vektor- und Rasterdaten.
Typische Anwendungen sind z.B. das Digitalisieren am Bildschirm auf Rasterhintergrund oder Bearbeiten von (Raster-)Karten mit Hilfe des (vektoriellen) Raster-Editors.
Hybrides GIS
verwaltet sowohl Vektor- als auch Rasterdaten. Im hybriden Modell können die Vorteile
beider Modelle kombiniert werden.
Hybridrechner
Wissenschaftlicher Computer, der eine Kombination von Analog- und Digitalrechner
darstellt.
Hyperlink
Hervorgehobene Texte oder Schaltflächen in WWW-Seiten, die logische Verknüpfungen
zu anderen Seiten im WWW herstellen oder Aktionen auslösen. Auch einfach Link genannt.
Hypertext
("Über-")Texte ermöglichen durch den Einbau von Verweisen ein Springen zu anderen
Textstellen oder anderen Dokumenten und müssen nicht linear von links oben nach
rechts unten gelesen werden. In der Regel können Hypertexte auch Bilder und Formatierungen darstellen, gelegentlich auch weitere Medien (Videos, Ton).
HZD
Hessische Zentrale für Datenverarbeitung
I/O
Input/Output. Auch E/A (Eingabe/Ausgabe)
IAC
Interapplication Communication. Die Fähigkeit eines Computerprogramms mit einem
anderen zu kommunizieren. Mit IAC können zwei (oder mehr) Programme gleichzeitig
auf den gleichen Datensatz zugreifen, ihn bearbeiten und gegenseitig Abfragen stellen.
Icon
Einfache, selbstinterpretierendes Symbol, z.B. für Briefe, Aktenmappen, Ordner oder
Plotter, Zeichnungsrahmen, Drucker. Ursprünglich in Textsystemen zur einfachen Steuerung eingeführt, auch Piktogramm genannt.
IDE
Integrated Development Environment
Ident-Nummer
ID. Identifiziert eine Sache, Sachnummer.
IEC
International Engineering Consortium. Normierungsgremium
IfAG
Institut für Angewandte Geodäsie
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GLOSSAR
IGES
Initial Graphics Exchange Specification. Dient zum Austausch graphischer Daten zwischen unterschiedlichen Komponenten oder Systemen. Mit IGES können Daten hersteller- und anwendungsunabhängig von einem System zu einem anderen System übertragen, verarbeitet und gespeichert werden. Filestruktur, Sprachformat und die Darstellung
geometrischer, topologischer und nicht geometrischer Daten sind im IGES definiert.
Ikone
Siehe icon
IMAGI
Interministerieller Ausschuss für Geoinformationswesen
IMAP4
Internet Message Access Protocol Version 4. Dieses Protokoll dient im Internet zum
Herunterladen von E-Mails und ist leistungsfähiger als POP3 aber auch unsicherer.
IMIS
Integriertes Mess- und Informationssystem zur Überwachung der Umweltradioaktivität
Impedanz
Widerstandsbeiwert von Kanten oder Rasterzellen zur möglichst realitätsnahen Abbildung des (zeitlichen oder sonstigen) Aufwandes zur Distanzüberwindung.
IMS
Internet Map Server. Siehe Mapserver
Index
Nach Ausprägung der Werte einer oder mehrerer Variablen/Dimensionen sortierte Referenztabelle zur möglichst raschen Auffindung gesuchter Datensätze.
INFORMIX
Name für ein Relationales Datenbank Management-System
Ing. KH
Ingenieurkammer des Landes Hessen
InGeoForum
Informations- und Kooperationsforum für Geodaten
Ink-Jet-Drucker
Tintendrucker
Ink-Jet-Plotter
Tintenstrahlplotter
Inkrement
Zuwachs einer Größe. Bei Zeichenmaschinen und Plottern ist dies eine bestimmte
Wegstrecke des Schlittens bzw. des Zeichenkopfes. Eine Wegstrecke oder eine Drehbewegung wird dazu in viele gleiche Inkremente aufgeteilt. Die Größe des Inkrements
hängt ab von der Auflösung des Messwertgebers.
Instanz
1.
Verwaltungsstruktur in Oracle, die den Zugriff auf eine bestimmte Datenbank regelt.
Sie enthält alle Prozesse, die zum Lesen und Schreiben auf die physikalischen Dateien der Datenbank nötig sind, sowie spezielle Caches und Puffer zum Beschleunigen der Zugriffe auf die Daten.
2.
Begriff aus der Objektorientierung. Eine Instanz beschreibt die Realisierung einer
Objektklasse in einem Objekt.
Integer Zahl
Zahl ohne Nachkommastelle, die kleiner, gleich oder größer als Null sein kann.
Integrated
Development Environment
Integrität
Entwicklungsumgebung zur Softwareprogrammierung, die alle dazu benötigten Werkzeuge unter einer Oberfläche zusammenfasst.
Intelligentes Terminal
Datenendstation mit eigenem Prozessor und Speicher. Dadurch können bestimmte
Rechnerfunktionen an das Terminal vom Hauptrechner (Host) ausgelagert werden. Im
CAD-Bereich werden durch die Intelligenz verschiedene Funktionen unterstützt, wie
beispielsweise die Aufbereitung des Displayfiles (Vektor/Rastergenerator).
Interaktiv
Wechselspiel zwischen Benutzer und Computer, d.h. schrittweises Vorgehen. Der
Computer antwortet auf jede vom Benutzer initiierte Eingabe. Jederzeit unterbrechbar.
Interaktive Bemaßung
halbautomatische Bemaßung
Interface
Schnittstelle, Verbindung
• Hardwareseitig: Definition physikalischer (Spannungspegel) und geometrischer
(Stecker) Daten an einer Übergabestelle, z.B. Rechner und Bildschirm, Drucker,
Plattenspeicher u.a.
• Softwareseitig: Definition von Programmschnittstellen
Konsistenz bezeichnet die:
• Vollständigkeit
• Widerspruchsfreiheit und
• Korrektheit
der in einer Datenbank gespeicherten Daten.
33
GLOSSAR
Interlaced
Halbbild. Darstellung im Zeilensprungverfahren (erst alle ungeraden, dann alle geraden
Zeilen). Nutzt die Trägheit des Auges, um flimmerfreie Darstellungen am Bildschirm zu
erhalten.
Non Interlaced: Vollbild
INTERLIS
I. ist eine offene Datenbeschreibungssprache sowie ein Datenaustauschformat für Geo-,
Land- und Netzinformationssysteme. Modellierungssprache und Transfermethode.
Internet
Weltweites, dezentrales Computernetz zur Bereitstellung von Informationen und Dienstleistungen sowie Übermittlung von Nachrichten; entstanden Ende der 60er-Jahre in den
USA mit dem Vorläufernetz ARPANET des amerikanischen Verteidigungungsministeriums (DoD). Heute rasant gestiegene Nutzung des Internet durch vielseitige Informationssysteme und komfortable Software (z.B. WWW-Browser)
Interpolation
Annäherung von diskreten Funktionswerten durch eine stetige Funktion (meist Polynome). Die Interpolationsfunktion schneidet alle zugrunde liegenden Stützstellen.
Interpreter
Das Quellprogramm (Sourcecode) wird vor der Ausführung nicht kompiliert, sondern
direkt interpretiert. Typische Interpretationssprache: BASIC. Nachteilig wirkt sich gegenüber der Kompilation der Geschwindigkeitsverlust aus.
Interpretersprache
Bei Interpretersprachen wird der Quelltext nicht in Bytecode übersetzt, sondern der
Interpreter übersetzt den Quelltext während des Programmlaufs jedes Mal neu. Programme, die in einer Interpretersprache geschrieben wurden, sind langsamer als vergleichbare Programme in einer Compilersprache. Außerdem ist der Quelltext nicht vor
unerwünschter Nachahmung geschützt.
Intranet
Ein nicht öffentlich zugängliches Computernetz, mit dem (z.B. unternehmensintern) der
Informationsaustausch organisiert wird. Das Wort ist in Analogie von der Bezeichnung
Internet abgeleitet.
InVeKoS
Integriertes Verwaltungs- und Kontrollsystem
IP-Adresse
Eine Adresse der Länge 4 byte zur eindeutigen Identifizierung der Computer in einem
IP-Netzwerk, wie z.B. Internet oder Intranet.
IRC
Internet Relay Chat. In zahlreichen Formen kann Text online ausgetauscht werden.
IS
Informationssystem
ISDN
Integrated Services Digital Network. Eine Leistung für alle Kommunikationsdienste
(Sprache, Text und Daten) mit hoher Übertragungskapazität auf einem Anschlussadernpaar durch zwei 64 Kbit/s-Kanäle und einem leistungsfähigen 16Kbit/sSignalisierungskanal.
ISIS / GISIS
Intelligente Satellitendaten-Informationsstelle der Deutschen Forschungsanstalt für Luftund Raumfahrt (DLR) in Oberpfaffenhofen. Zentrale Informationsstelle zur Datenrecherche.
Isite
Software zur Unterstützung von Z39.50 und FGDC Metadatenstandard zum Suchen.
ISO
International Standardization Organization. Internationales Normungsgremium, vgl.
Normung
Isoplete
Linie, die Punkte mit gleichen Wertausprägungen verbindet. Beispiel: Isohypse (Höhenlinie)
ISYBAU
Integriertes DatenverarbeitungsSystem Bauwesen ISYBAU ist ein Austauschformat, das
einen einheitlichen datenverarbeitungsorientierten Datenaustausch zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer gewährleistet
IT
Informationstechnologie
Java
Objektorientierte Programmiersprache zur Erstellung plattform-unabhängiger Software.
Vor allem für interaktive Web-Seiten im Internet.
Java Virtual Machine
Bezeichnung eines Java-Interpreters.
JavaBean
JavaBeans sind funktionell in sich abgeschlossene Bausteine, die in GUI-Anwendungen
verwendet werden können, deren Aufbau aber dem Java-Beans-Standard entspricht.
JBuilder
Java-Compiler der Firma Borland. Der JBuilder vereinigt Leistungsfähigkeit und optimale Unterstützung des Java-Standards mit den Annehmlichkeiten einer IDE und der visuellen Programmierung auf der Grundlage von JavaBeans.
34
GLOSSAR
JDBC
Java Database Connectivity; Java-Paket, das Klassen und Schnittstellen für typische
Datenbankzugriffe bereithält (java.sql.*).
Join
Konstrukt in der Data Retrieval Language, bei der zwei verschiedene Relationen zu
einer einzigen Tabelle zusammengefasst werden.
JPG / JPEG
Joint Photographic Experts Group. Komprimierungsstandard für Rasterstandbilder. Sehr
effektiv, sehr verbreitet.
Kalibrierung
Auswahlprozess von Attributwerten und rechnerbetonten Parametern, damit das Modell
die in der realen Welt zu analysierende Situation richtig darstellt.
Kanal
Englisch: band. Schicht eines multispektralen Bildes, das als Daten die Werte eines bestimmten Bereiches des elektromagnetischen Spektrums repräsentiert (z.B. UV, Blau,
Grün, Rot, Nahes Infrarot, Infrarot, Thermalspektrum, Radar). Auch andere benutzerdefinierte Werte, die durch Veränderung der originalen Bildkanäle erhalten werden (z.B.
Falschfarben). Die Standarddarstellung eines multispektralen Bildes umfasst die K. Rot,
Grün und Blau.
Kante
Verbindung zwischen zwei Knoten in einem Netzwerk bzw. Graphen.
Kantenmodell
Siehe Drahtmodell. weitere Modelle: Flächenmodell, Volumenmodell.
Kapazität
Maximale Systemressource, die zugeteilt oder unterstützt wird. Zum Beispiel ist die K.
einer Schule die Anzahl der Schüler, die dort unterrichtet werden können.
Kapselung
Begriff aus der Theorie der Objektorientierung. Die Kapselung dient zur Beschränkung
des Zugriffes auf die Bestandteile eines Objektes. So kann nur auf die bei der Instanzierung (Anlegen einer Instanz) des Objekts mittels Zugriffsschutz explizit freigegebenen
Schnittstellen zugegriffen werden.
Kartenmaßstab
Größenverhältnis zwischen der Realität und der Darstellung, sei es auf einer Karte oder
in einer räumlichen Datenbank.
Der Maßstab wird normalerweise als Bruchteil der realen Entfernung dargestellt, z.B.
1 : 50.000. Eine Entfernungseinheit auf der Karte stellt 50.000 Einheiten in der Realität
dar.
Theoretisch besitzt ein digitaler Datensatz keinen Maßstab (im Gegensatz zu einer
Karte), der Begriff "Maßstab" wird darum häufig sinnbildlich für die Auflösung und den
Inhalt (z.B. Maßstab der Erfassungsgrundlage) verwendet.
Kartenprojektion
Ein mathematisches Modell, mit dem die dreidimensionale Realität in eine zweidimensionale Form zur Darstellung auf Karten oder innerhalb einer zweidimensionalen GISDatenbank konvertiert wird. Alle Kartenprojektionen haben bestimmte Stärken. Manche
behalten die Form bei, andere die Entfernung, die Fläche und die Richtung. Alle Projektionen haben jedoch gewisse Beschränkungen – ein Umstand, der berücksichtigt werden muss.
Kartesische Koordinaten
rechtwinkliges Koordinatensystem
Kartographie-CAD
Cartography Computer Assisted Design. Einsatz der graphischen Datenverarbeitung für
die interaktive und automatische Bearbeitung und Generalisierung von numerischen
Daten oder digitalisierten / gescannten Vorlagen. Herstellung von topographischen
Karten (Straßen- und Siedlungsflächen, Gelände und Gewässer) und thematischen
Karten (bodenkundliche, geologische, hydrologische, demographische Karten,...).
Kataster
Datensatz mit Informationen über Landeigentum und -rechten. Enthält normalerweise
Karten und Beschreibungen einzeln identifizierter Landparzellen. Für jede einzelne
Parzelle sind juristische Informationen wie Eigentümer, Grunddienstbarkeit und Hypotheken eingetragen. Sonderformen sind Leitung-K., in denen neben Grundstücken auch
Informationen zu Leitungen abgelegt sind.
Kbit, Kbyte, etc.
In der Computertechnik bedeutet der Vorsatz K nicht Faktor 1000 wie bei Kilo, sondern
1024 = 210.
Kennung
Regelt die Zugriffs- und Zugangsberechtigung (auch Rechenzeitabrechnung) zur Arbeit
mit der Rechenanlage.
KIS
Kommunales Informationssystem. Siehe GIS
Klasse
Siehe Objektklasse
35
GLOSSAR
Klassifizierung
Methode der Bildverarbeitung, die dazu dient, in Rasterbildern Flächen mit gleichen
Eigenschaften zu ermitteln (z.B. Erkennen von Wald, Gewässer, Acker,...) in Satellitenbildern. Um Rasterbilder klassifizieren zu können, müssen Trainingsgebiete definiert werden. Die Klassifizierung kann automatisch ("unüberwacht") oder halbautomatisch (interaktiv bzw. "überwacht") durchgeführt werden.
Klothoide
Spiralkurve. Mathematische Kurve, bevorzugtes Trassierungselement im Straßen- und
Eisenbahnbau für einen Übergangsbogen. Die lineare Krümmungszunahme der K.
gestattet den zügigen Übergang zwischen verschiedenen Trassierungselementen. Äquidistanten zur Klothoide sind Kurven höherer Ordnung.
KMK
Ständige Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik Deutschland
Knoten
Elementare räumliche Einheit innerhalb des Vektordatenmodells, das den Anfang oder
das Ende eines Segments darstellt. Ein K. kann auch entstehen, wenn eine Reihe von
Segmenten zusammentreffen. Ein Knoten in einem Straßennetz kann z.B. ein Autobahnkreuz darstellen.
Koaxialkabel
Spezielles Kabel für Datenübertragung. Aufgrund seiner physikalischen Eigenschaften
eignet sich K. für die Übertragung von wellenförmigen Signalen am besten.
Kollektionswertiges
Attribut
Datenwert eines Objektes (Attribut), das aus mehreren elementaren Datentypen aufgebaut ist. Dabei kann es sich sowohl um eine Objekt- oder Tabellenklasse handeln.
Kommando
Wort mit vordefinierter Syntax, das eine bestimmte Aktion auslöst.
Kommandosprache
Menge aller Kommandos. Bei CAD-Systemen die gängige Art der Befehlseingabe.
Kommunikationsnetze
Dienen der Übertragung von Sprache, Text, Daten und Bildern. Die Vermittlung liegt,
sobald das eigene Grundstück verlassen wurde, im Zuständigkeitsbereich der TELEKOM AG, die hierfür eine Anzahl von Netzen (Diensten) bereitstellt:
• analoges Fernsprechnetz für Telefonvermittlung
• Standleitung
• digitales Telex-Netz (altes Netz der Telekom)
• digitales Datex-L-Netz für Teletext und Datentransportdienste
• digitales Datex-P-Netz
• ISDN-Netz (wird langfristig als breitbandiges Fernmeldenetz auf der Basis von Glasfaser aufgebaut)
Kompatibilität
Verträglichkeit, Zusammenschließbarkeit
Komplettdaten
Bei Abgabe von Komplettdaten zu Fortführung eines Fremdsystems werden alle vorhandenen Daten innerhalb eines bestimmten Interessensgebietes, z.B. eines Flurkartenblattes oder Polygons, abgegeben. Die Fortführung beim fortzuführenden Systems
erfolgt dann i.d.R. über großflächigen Einsatz des Fortführungsgebietes durch die aktualisierten Daten.
Komprimierung
Verkleinerung einer Datenmenge durch geeignete Algorithmen. Dabei ist zwischen
verlustbehafteter und verlustfreier Komprimierung zu unterscheiden. Bei der verlustbehafteten Komprimierung wird die Einsparung des Speicherplatzes auf Kosten des Informationsgehalts erreicht, bei der verlustfreien wird diese Ersparnis bei gleich bleibendem
Informationsgehalt erreicht.
Konnektivität
1.
allgemein: Verbindung von Elementen in einem topologisch strukturierten Netz
2.
In der Graphentheorie: Maß der Kompaktheit eines Netzwerkes
Konsistenz
Geometrische und sachlogische (semantische) Widerspruchsfreiheit der Daten. Redundante Datenhaltung kann zu Inkonsistenz führen. Konsistenzbedingungen sind z.B.:
• Flurstücke werden von geschlossenen Linienzügen umrahmt
• zwischen Flurstücken gibt es kein „Niemandsland“
• Häuser überlappen sich (i.d.R.) nicht
• Straßen führen (i.d.R.) nicht durch Häuser
• Gewässer kreuzen sich (i.d.R.) nicht
Datenkonsistenz ist eine der wichtigsten Forderungen an ein Informationssystem. Inkonsistente Daten können zu Fehlentscheidungen führen.
Kontiguität
Liegt vor, wenn Flächen aneinander grenzen. Wird mit Hilfe der Topologie in der Datenstruktur eines GIS verankert.
36
GLOSSAR
Konvertierung
In einer Programmsprache für einen bestimmten Rechner geschriebene Programme
oder Schnittstellenformate. Werden mit Hilfe eines Konvertierungsprogramms für einen
neuen Rechner umgesetzt (siehe auch: Emulation, Simulation).
Koordinaten
Zahlen, die den Standpunkt eines Punktes im Verhältnis zu seinem Ursprungspunkt
angeben. Kartesische Koordinaten drücken den Standort zwei- oder dreidimensional als
senkrechte Entfernung von zwei oder drei orthogonalen Achsen aus.
Koordinatensysteme
Polare, geographische und kartesische Systeme. Eindeutig kann die Erdoberfläche nur
mittels geographischer Koordinaten abgebildet werden, lokal angepasste (Projektions-)
Systeme bieten jedoch den Vorteil rechtwinkliger Achsen mit einheitlich metrischer Teilung, so dass die euklidische Metrik angewandt werden kann. Die gebräuchlichsten K.
sind Gauß-Krüger und UTM (Universelles Transversales Mercatorsystem).
KOPS
Kilo operations per second. Maß für Rechnerleistung: 1000 Operationen pro Sekunde.
Körpermodell
siehe Vektormodell
Korrektur
1.
geometrische K.: Unter einer geometrischen K. versteht man in der GIS-Welt eine
Korrektur bezüglich der Lage im Koordinatensystem. Geometrische K. sind erforderlich, um Daten exakt zu überlagern (siehe auch Entzerrung) bzw. an den Blattschnitten anzupassen (Randanpassung).
2.
radiometrische K.: Unter radiometrischer K. versteht man in der GIS-Welt eine Korrektur bezüglich der Spektralbereiche. Radiometrsiche K. verbessern die Bildqualität (siehe Filter) und gleichen Farbübergänge zwischen benachbarten Bildausschnitten aus.
Kriging
Auf der "Theorie regionaler Variabler" basierende Interpolationstechnik, die neben der
zu schätzenden Werteoberfläche auch Angaben zu deren lokaler Qualität ergibt.
Künstliche Intelligenz
KI. Untersucht menschliche Aktivitäten wie Planen, Verstehen, Beweisen und Erstellen,
indem auf einem Rechner das Modell oder Verfahren simuliert und ingenieurmäßiger
Verwendung zugänglich gemacht wird. Zur Verbesserung der Mensch-Maschine-Kommunikation entwickelt, sind es im Grund verfeinerte Informationssysteme mit dem wesentlichen Merkmal der Einbeziehung neu gewonnener Informationen in logische Abläufe.
Lageplan
Ist im Gegensatz zum Schemaplan ein Plan, dem ein geographisches Koordinatensystem zugrunde liegt. Er ist also lagerichtig. Ein L. wird z.B. von einem Bautrupp benötigt.
LAN
Local Area Network; Computerdatenkommunikationstechnologie zur Verbindung von
Computern an benachbarten Arbeitsplätzen. Server und Workstations können sich darin
ungehindert Daten und Peripheriegeräte teilen. LANs werden mit Kabel- oder Funkverbindungen und spezieller Netzwerkhard- und -software aufgebaut.
Lange Transaktion
Spezielle Form der Transaktion, bei der mehrere Befehle nacheinander ausgeführt
werden können. Die l.T. wird im GIS vor allem eingesetzt, wenn auf Geodatenbanken
schreibend zugegriffen wird, um das ACID-Prinzip (siehe Transaktion) auch bei komplizierten Vorgängen zu erhalten.
Längen-/Breitengrad
Ein räumliches Referenzsystem für die Erdoberfläche. Geographische Breite bestimmt
das Winkelmaß eines Ortes nördlich oder südlich des Äquators. Geographische Länge
bestimmt das Winkelmaß eines Ortes östlich oder westlich des Nullmeridians in Greenwich, England.
Laserdrucker
Schnelles Ausgabegerät auf DIN A4 oder DIN A3 für hohen Seitendurchsatz, meist s/w,
Auflösung meist bis 600 dpi. Durch einen fokussierten Laserstrahl wird eine Ladungsverteilung auf einer Druckwalze erzeugt, über die der Toner in der gewünschten Verteilung auf eine Seite aufgebracht und eingebrannt wird.
Late Binding
Mechanismus der Objektorientierung, bei dem eine bestimmte Methodenimplementierung erst zur Laufzeit eines Programms bestimmt wird. Folge des Polymorphismus.
LBS
Location based Services. Ortsbezogene Dienste, die mit einem mobilen Endgerät (Mobiltelefon, Personal Digital Assistant etc.) via Mobilfunk von einem Anbieter abgefragt
werden können.
Legende
Dokumentiert die Zuordnung von Attributkategorien räumlicher Objekte zu graphischen
Darstellungen, also etwa die Entsprechung unterschiedlicher Schraffurdichten in Flächen zu den Klassen des kartierten Flächenattributs.
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GLOSSAR
Liegenschaftskataster
Das L. ist ein amtliches Verzeichnis der Grundstücke als Bestandteil des Grundbuchs.
Es enthält graphische und beschreibende Informationen zu Grundstücken und Eigentumsverhältnissen, die u.a. in dem Liegenschaftsbuch und der Liegenschaftskarte
nachgewiesen sind. In digitaler Form sind dies ALB und ALK (in Bayern DFK)
Linienverfolgung
Bezeichnet ein Verfahren, mit dem aus einem Rasterbild (in der Regel gescannte Karte
oder Plan) Linien automatisch oder halbautomatisch extrahiert und in Vektoren umgewandelt werden (siehe auch Raster/Vektor-Konvertierung).
Link
Siehe Hyperlink
LIS
Landinformationssystem. GIS, das zur Verwaltung, Analyse und Präsentation von Informationen über Grund und Boden, einschließlich Besitzverhältnissen, dient. Oft dient
ein LIS zur automatischen Katasterführung. Siehe GIS
Location based
Services
LBS. Mobile Anwendung, bei der dem Benutzer verschiedene Dienstleistungen (Services) angeboten werden, deren Auswahl abhängig von seinem Standpunkt (Location) ist.
Diese Dienstleistungen können entweder vom Benutzer angefordert werden (pull), oder
automatisch auf dem Endgerät des Benutzers angezeigt werden (push).
Look Up Table
1.
2.
Farbraster-Displayhardware: variable Zuordnung von Komponenten eines Farbdefinitionssystems (meist RGB) zu Farbindizes.
Methode zur Klassifikation und/oder Übersetzung kodierter Attributinformationen,
meist mit dem Ziel einer kategorisierten Darstellung in einer thematischen Karte.
LRA
Landratsamt
LRB
Laufende Raumbeobachtung. IT-gestützter Teil des GIS "Raum- und Stadtentwicklung"
Luftbild
Abbild der Erdoberfläche durch Luftaufnahmen (Photographie, Sensoren). Die Auswertung von Luftbildern ist Aufgabe der Photogrammetrie; vgl. Orthophoto.
LUT
Look Up Table.
Mainframe Rechner
Großcomputer, Zentraleinheit, zentralisierte Großrechenanlage. Steht meist in Rechenzentren. Nicht zu verwechseln mit Servern!
Makro
Reihe von Programmbefehlen oder Anweisungen, die in einer Datei gespeichert werden
und auf Wunsch wieder aufgerufen werden können. Makros werden zum individuellen
Anpassen von einzelnen Anwendungen verwendet. Eine Makro-aufzeichnung über
vorgenommene Handlungen innerhalb der Anwendung ist möglich.
Map Algebra
logisches Ordnungsschema für rasterbasierte Operationen. Kann weitgehend direkt in
unterschiedliche Softwareprodukte implementiert werden.
Mapserver
Server in Netzwerken, der ausschließlich Karten (engl. Map) anbietet. Durch verschiedene Erweiterungen, vor allem im Bereich der Analyse und Auskunftsmöglichkeiten
können GIS-Systeme im Internet entstehen.
Maßstab
Verhältnis von Naturmaß zu dessen Abbildung.
Multipurpose European Ground Related Information Network (1993: 17 Länder beteiligt).
Projekt der CERCO, um in einem künftigen "Service Center" die im Raum der EG vorhandenen amtlichen digitalen topographischen Daten möglichen Kunden zentral nachzuweisen und über ein europaweites Netz von Datenleitungen schnell über eine einheitliche Abfragesprache und in standardisierter Form zur Verfügung stellen zu können.
MEGRIN
Mehrbenutzerzugriff
Multi user access. Unter M. versteht man die Fähigkeit eines DBMS, die Zugriffe mehrerer Benutzer, die quasi gleichzeitig an eine Datenbank gerichtet werden, konsistent zu
verwalten. Bei einem DBMS sorgt der Transaktionsmechanismus für diese Verwaltung.
Wichtig dabei ist, dass die Datenobjekte, die verändert werden, für schreibende Zugriffe
anderer Benutzer gesperrt werden.
Menü
Auswahl von Optionen, die dem Benutzer graphisch und/oder textlich am Bildschirm
dargeboten wird. Als Benutzerschnittstelle alternativ zu Kommandosprache.
MERKIS
Maßstabsorientierte Einheitliche Raumbezugsbasis für Kommunale Informationssysteme. Empfehlung des Deutschen Städtetages zum Aufbau raumbezogener Informationssysteme bei Kommunen.
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GLOSSAR
Metadaten
Wörtl. Daten über Daten; Beschreibung von Eigenschaft, Herkunft, Gültigkeit, Genauigkeit, etc. von Datensätzen; unentbehrlich für Dokumentation, Transfer und längerfristige
Wertsicherung v.a. auch räumlicher Daten.
Metadatenbanken
(MDB)
Ansammlung von Metadaten / Metadatensätzen, die auf einem bestimmten Metadatenformatmodell basieren und ein bestimmtes Informationsspektrum abdecken.
Metadatenformate
(MDF)
Beschreibungssprache zur einheitlichen, strukturierten Beschreibung von (Geo-)Daten
Sie dienen als Basis von Metadatenbanken sowie Metadateninformationssystemen.
METEOSAT
System geostationärer Wettersatelliten
Methode
Bestandteil eines Objektes, der die Funktionalität / Schnittstellen des Objektes enthält.
Die Methode stellt eine spezielle Form der Funktion oder Prozedur dar.
MGE
Modular GIS Environment. Geographisches Informationssystem der Firma Intergraph
für topologische Flächen-, Linien- und Punktanalysen
Micro-Payment
Zahlungsverfahren, das auf kleine Geldbeträge spezialisiert ist. Das M. soll vor allem im
Internet bei der Einführung kostenpflichtiger Inhalte auf den Webseiten Verwendung
finden.
Middleware
Mittlere Ebene in einer 3-Tier-Architecture
MilGeo
Militärgeographischer Dienst
MIME
Multipurpose Internet Mail Extensions. Internet Erweiterungen (Kodierungsverfahren) für
die Einbindung von binären Daten in Internet-Mails. Zusätzlich unterstützt MIME etwa
sogenannte Multipart-Mails, um in einer Mail verschieden Datentypen zu ermöglichen,
binäre Anhänge oder Mails im HTML-Format.
MIME-Type
Multipurpose Internet Mail Extensions Type. Standardisiertes Kürzel für das Format der
übertragenen Datei.
Modell
Vereinfachte, zweckorientierte Abbildung eines Originals (Ausschnitt räumlicher Realität, eines Prozesses, ...).
Modellierung
Beschreibung der Objekte eines Ausschnittes der realen Welt. Bei der Modellierung
wird ein Teil der realen Welt mit seinen Objekten, Eigenschaften und Beziehungen,
soweit dies für die entsprechende Anwendung notwendig ist, abstrahiert. Ergebnis der
Modellierung ist ein Modell. Bei der speziellen Form der Datenmodellierung entsteht ein
Datenmodell, wie es z.B. für die Speicherung in einer Datenbank benötigt wird.
Modem
Kunstwort aus MOdulator und DEModulator. Peripheriegerät zur Übertragung digitaler
Gleichspannungssignale über das analoge Telefonnetz. Zur Übertragung werden die
digitalen Signale in Wechselspannungssignale umgewandelt (moduliert) und nach der
Übertragung über ein weiteres Modem wieder demoduliert. Häufigste Anwendung ist die
Verbindung zweier Computer über das analoge Telefonnetz, z.B. PC mit dem Server
eines Internet-Providers.
Mosaiking
Methode der Bildverarbeitung, mit deren Hilfe man Rasterbilder oder Ausschnitte davon
blattschnittfrei zu einem größeren Bild (Thematik) zusammensetzt. Um ein homogenes
Gesamtbild zu erhalten, ist es erforderlich, die einzelnen Ausschnitte (Mosaike) sowohl
geometrisch als auch radiometrisch zu korrigieren.
Multiprogramm
Siehe Multitasking
Multispektral
Begriff aus der Fernerkundung. Beschreibt Bilder mit Daten in zwei oder mehreren
Farbbändern.
Multitasking
Mehrere Benutzerprogramme (Tasks) laufen auf einem Rechner quasi parallel und
durch das Betriebssystem gesteuert
Mustererkennung
pattern recognition. Verfahren der Bildverarbeitung, mit dessen Hilfe in Satellitenbildern
oder digitalen Luftbildern Strukturen oder Objekte (Straßen, Häuser etc.) erkannt werden. Bei der Bearbeitung gescannter Karten spricht man eher von Raster/Vektor-Konvertierung (auch wenn z.B. ein Symbol ebenfalls ein Muster ist) oder speziell von Linienverfolgung bzw. Texterkennung; vgl. Bildanalyse.
Nachbar
Jede Fläche (Polygon oder Rasterzelle), die mit einer gegebenen Fläche eine gemeinsame Grenzlinie oder einen gemeinsamen Grenzpunkt (je nach Spezifikation) aufweist.
Nachrichten
Messages. Siehe objektorientiert
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GLOSSAR
Nadeldrucker
Ausgabegerät zum Bedrucken von Seiten oder Endlospapier durch Druckstifte (meist 9
oder 24 Nadeln), mit denen die Druckfläche zeilenweise abgescannt wird. Beim Ausfahren der Druckstifte wird über ein dazwischen liegendes Farbband auf dem Papier eine
Schwärzung erzeugt. Aufbau ähnlich dem einer Schreibmaschine. Begrenzte Druckqualität und Druckgeschwindigkeit.
Named Pipe
Named Pipes sind spezielle Pipes, die einen eigenen Namen besitzen und daher wie
Dateien angesprochen werden können. Oftmals werden sie auch als FIFO-File bezeichnet.
Namespace
Namespaces sollen Dokumente (hauptsächlich in XML) in die Lage versetzen, auf Beschreibungen in anderen Dokumenten zu verweisen. Dabei wird jedem dieser Dokumente ein eindeutiger N. zugewiesen, um zwischen den einzelnen Dokumenten unterscheiden zu können.
NATIS
Naturschutzinfomationssystem
Nested Table
Datenstruktur in Oracle, die zur Speicherung der kollektionswertigen Attribute dient.
Wird als Schlüsselwort bei der Erzeugung von Tabellen verwendet, um den Speicherort
dieser Kollektionen anzugeben.
Netz
Ein Modell zur Darstellung miteinander verbundener Elemente, durch die etwas übertragen werden oder fließen kann.
Im GIS wird dies durch eine Reihe von Knoten, die durch Segmente verbunden sind,
dargestellt. Jedes dieser Segmente weist Attribute auf, die Flussmerkmale darstellen,
z.B. ein Straßen- oder Leitungsnetz.
Netzberechnung
network calculation. Dient der Berechnung von Versorgungsnetzen (Netzlast, Kurzschlussverhalten, maximaler Wasserdurchfluss usw.).
Netzwerk
1.
2.
Integration mehrerer und evtl. unterschiedlicher Hardwarekomponenten über Datenleitungen mittels geeigneter Software,
topologische Struktur, die z.B. Verkehrsnetze, Informationsnetze usw. abbildet und
als Grundlage für Simulationen dienen kann.
Netzwerkdienst
Ein über ein Netzwerk verfügbarer Dienst
NFP
National Focal Point. Nationaler Bezugspunkt.
NIS
Netzinformationssystem. Siehe GIS
NMA
National Mapping Agencies. Nationale Kartenbehörden, z.B. BKG
NNTP
NetNews Transfer Protocol. Übertragungsprotokoll, das im USENET (Netzwerk der
Newsserver) eingesetzt wird
Normung
In der Normung ist zu unterscheiden zwischen Normen und Technischen Regeln. Während eine Norm eine unverbindliche Empfehlung darstellt, ist die Anwendung Technischer Regeln gesetzlich geregelt und verbindlich. Anerkannte Normungsgremien sind
DIN, CEN und ISO.
NSDI
National Spatial Data Infrastructure der US-Regierung. GIS für Transport, Siedlungsentwicklung, Landwirtschaft, Rettungsdienste... als Teil der Förderung eines "information super-highway".
NTF
National Transfer Format. Datenaustausch des Ordnance Survey (OS) von Großbritannien.
OBAK
Objektartenkatalog. Enthält die Beschreibung und Definition von Objekten eines Datenmodells. Vgl. DLM, ATKIS, ALK.
Oberfläche
Räumlich kontinuierlich variierendes Phänomen. Topographische (Gelände) und thematische Oberflächen sind meist physische Sachverhalte auf metrischem Datenniveau.
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GLOSSAR
Objekt
Ein Objekt ist innerhalb der Theorie der Objektorientierung eine eigenständige Einheit,
bestehend aus internen Daten (Attributen) und dem dazugehörigen, funktionsspezifischen Verhalten (Methoden) zur Beschreibung einer Gegebenheit in der realen Welt.
Objekte mit gleichem Aufbau werden in Objektklassen zusammengefasst, Realisierungen solcher Objekte einer Klasse heißen Instanzen.
Objektklasse
Begriff aus der Theorie der Objektorientierung. Eine Objektklasse ist eine Zusammenfassung von Attributen und Methoden, wobei diese unterschiedliche Zugriffsrechte besitzen können. In einer Objektklasse werden Objekte mit gleichen Eigenschaften zusammengefasst.
Wird in Oracle mit den Schlüsselwörtern "CREATE TYPE ... AS OBJECT" erzeugt und
auch als Typklasse bezeichnet.
Objektorientierung
Abk. OO.
Die O. fasst verschiedene Techniken des Analyse (OOA), des Designs (OOD), der
Programmierung (OOP), usw. zusammen. Grundlage dieser Techniken ist das Objekt
als kleinste Einheit zur Abbildung der realen Welt.
Die Zusammenhänge zwischen den einzelnen Objekten werden durch Techniken wie
Vererbung, Kapselung oder Polymorphismus beschrieben.
Objektrelational
Kombination der Prinzipien der Objektorientierung und der relationalen Datenbanken.
Bei objektrelationalen Datenbanksystemen (ORDBMS) können bestimmte Konzepte der
Objektorientierung in Zusammenhang mit einer Zugriffssprache aus der Welt der
RDBMS wie SQL verwendet werden.
Objektschlüssel
Attribut zur Identifikation, evtl. auch zur Beschreibung bzw. Klassifikation eines Objekts.
Im DBMS Oracle wir hier auch der Begriff Objektidentifikator (OID) verwendet.
Objekttabelle
Spezielle Datenstruktur im DBMS Oracle, in der Objekte einer vorher generierten Objektklasse gespeichert werden. Stellt sich als Tabelle dar und kann mittels SQL wie eine
solche behandelt werden. Primärschlüssel dieser Tabelle ist der Objektidentifikator
(OID).
OCR
Optical Character Recognition. Vgl. Texterkennung.
ODBC
Open DataBase Connectivity. Von Microsoft entwickelte Schnittstelle für den Datenbankzugriff aus Programmen heraus. Benötigt einen datenbankspezifischen Treiber.
ODBMS
Objektorientiertes Datenbank-Management-System. Ein O. muss in der Lage sein,
Techniken der Objektorientierung bei der Speicherung von Datenbeständen in einem
DBMS umzusetzen.
ODMG
Object Data Management Group
Normungsgremium für die Festlegung der Grundlagen der Objektorientierung.
http://www.odmg.org
OECD
Organisation for Economic Cooperation and Development.
Organisation für die wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
OEM
Oracle Enterprise Manager
Programm zur Verwaltung des DBMS Oracle
OGC
Siehe OpenGIS Consortium
OGIS
Open GIS. "Offene" bzw. interoperable Geoinformationssysteme. Die Schaffung interoperabler GIS ist Ziel des Open GIS Consortiums (OGC).
OID
Siehe Objektschlüssel.
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GLOSSAR
OLE
Object Linking and Embedding.
OLE ist ein Begriff von Microsoft und ist eine Erweiterung (Ablösung) von DDE. Die
OLE-Technik hat zum Ziel, Dokumente verschiedener Applikationen besser integrieren
zu können. Wird ein Objekt als Link eingefügt, handelt es sich nicht um einen Kopiervorgang, sondern um die Referenz auf eine externe Datei. Änderungen des Originals
führen zur Aktualisierung der Darstellung in allen Dokumenten, in denen ein Link realisiert wurde. Wird ein Objekt eingebettet (embedded) wird eine Kopie des Originals Bestandteil des Zentraldokuments. Änderungen des Originals führen nicht zu Änderungen
der Kopie. Modifikationen solcher kopierten Objekte sind jedoch nach wie vor nur mit
Hilfe der Applikation möglich, mit der das Objekt erzeugt wurde.
OLTP
OnLine Transaction Process
Eine Art von Programmen, die den Einsatz von transaktions-orientierter Applikationen
verwalten und erleichtern. Diese Programme sind typisch in verschiedenen Industriene
(auch GIS) die hauptsächlich lange Transaktionen zur Datenbeauskunftung und Dateneingabe.
OO
Objektorientierung, objektorientiert
Opak (opaque)
Mit O. bezeichnet man in der hybriden Verarbeitung die Darstellung, bei der der Rasterhintergrund durch die im Vordergrund liegenden Vektordaten überdeckt wird und daher
nicht sichtbar ist. Dieser Effekt wird an einem graphischen Bildschirm durch die verwendete Graphiksoftware standardmäßig unterstützt. Einige Plotter sind in der Lage, optional diesen Effekt zu produzieren. Bei der Überlagerung mit gefüllten Vektorflächen
möchte man oftmals lieber eine transparente Darstellung.
Open Source
Software, deren Lizenz den Regeln der Open Source Initiative (OSI) entsprechen. Der
Kern-punkt dieser Lizenz ist, dass der Quellcode eines Programms mit dem Programm
geliefert werden muss und eine Änderung sowie Weitergabe unter derselben Lizenz
erlaubt ist.
OpenGIS Consortium
Zusammenschluss führende GIS-Systemhersteller und Datenanbieter zu einer "nonprofit"-Organisation mit dem Ziel, Geodaten und Geodienste voll in Massenanwendungen unter der Verwendung von interoperabler und kommerzieller Geosoftware quer
durch die globale Informationswelt zu integrieren und offene Spezifikationen für verschiedene Schnittstellen zu schaffen.
OR
Objekrelational. siehe ORDBMS.
Oracle
Hersteller des gleichnamigen DBMS.
ORDBMS
Objekt relationales Datenbankmanagementsystem (DBMS).
DBMS, das versucht die Klasse der relationalen DBMS um Techniken aus der Objektorientierung zu erweitern. Ziel ist es, Objekte in der Datenbank zu unterstützen, aber
weiterhin auf die Vorteile der relationalen Datenbanken (wie SQL) zurückgreifen zu
können.
Ordinate
Vertical axis, y-axis. Vertikale Achse für abhängige Variable in Koordinatendiagrammen
(mathematisch: y-Achse). Siehe auch Abszisse.
Ordnance Survey (OS)
Staatliche Vermessungsverwaltung in Großbritannien.
Orthophoto
Ein O. ist ein durch Transformation auf ein orthogonales Koordinatensystem entzerrtes
Luftbild.
OSS
Open Source Software
Software deren Grundlage die Offenheit des Quelltextes ist. Beispiel: Linux-Kernel
Parzelle
Fläche, die hinsichtlich bestimmter Eigenschaften (besonders Besitzstruktur) angesprochen wird.
Passpunkt
Siehe Paßpunkt
Paßpunkt
P. oder Referenzpunkte sind Bezugspunkte, mit deren Hilfe Daten aus unterschiedlichen Koordinatensystemen auf ein gemeinsames System transformiert werden (siehe
Entzerrung).
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GLOSSAR
PCL
Printer Control Language. Seitenbeschreibungssprache zur Ansteuerung von Druckern.
Von der Firma Hewlett Packard entwickelt. Neben Postscript sehr verbreitet.
PCX
Dateiformat für Raster- oder Bilddateien.
Perl
Practical Extraction Report Language.
Programmiersprache (genauer: Interpretersprache), die sehr gut für die Weiterverarbeitung von Texten geeignet ist. Derzeit ist eine typische Anwendung von P. die Programmierung von CGI-Anwendung
Pfad
Meist bestimmte Kriterien erfüllende räumliche Verbindung von Quelle und Ziel (kürzester Pfad, schnellster Pfad,...).
Phigs
Programmer's Hierarchical Interactive Graphics System. Standardisierte Programmierschnittstelle für graphische Software zur Verbesserung von Portabilität und Geräteansprache.
PHOCUS
Von der Firma Zeiss entwickeltes Soft- und Hardwarearbeitsmittel für photogrammetrische und kartographische Aufgaben (z.B. zur Erfassung und Fortführung von ATKISDaten).
PHODIS
Photogrammetrisches digitales Bildverarbeitungssystem der Firma Carl Zeiss.
Physische Integrität
Datenbank behält ihre Datenntegrität. Siehe Datenkonsistenz.
Piktogramm
Siehe Icon
Pipe
Eine Pipe (Röhre) ist eine Möglichkeit des Informationsaustausches zwischen zwei
Programmprozessen. Sie ist allerdings auf eine Kommunikationsrichtung beschränkt.
Hauptsächliche Anwendung im UNIX-Bereich.
Pixel
Pixel (picture element) ist ein Kunstwort und bezeichnet einen Bildpunkt eines Rasterbildes.
Plangebiet
Im P. können große Mengen von zusammenhängenden geographischen Daten abgespeichert werden. Die Größe eines P. wird über die Koordinaten des linken unteren und
rechten oberen Eckpunkts angegeben.
Plotter
Endgerät, auf denen graphische Daten (Raster- und Vektordaten) analog auf Papier
ausgegeben werden können. Der wesentliche Unterschied zu Druckern ist das Ausgabeformat. Während bei Druckern die Ausgabe auf DIN A4 bzw. DIN A3 beschränkt ist,
ermöglichen Plotter die Ausgabe bis DIN A0 bzw. „endlos“ auf Rolle. Man unterscheidet
Stiftplotter und Rasterplotter.
Plug-In
Komponenten, die über die Browser-Programmierschnittstellen (API) mit dem Browser
kommunizieren und den Browser um Funktionalitäten erweitern (z.B. Anzeigen von
Karten, Zeichenfunktionen, etc.) P. verwenden meist ihr eigenes Datenformat. Sie müssen vom Server heruntergeladen und auf dem Browser installiert werden.
PNG
Portable Network Graphics. Rasterbildformat. Entwickelt als Ersatz für das lizenzpflichtig gewordene Format GIF. Verbesserte Kompression, verlustfrei.
POI
Point of Interest
Point of Interest
Besonderer Ort, an dem sich etwas befindet, für das sich eine bestimmte Zielgruppe
interessiert.
Polygon
Darstellung einer geschlossenen Fläche, die durch ein oder mehrere Segmente definiert
wird, die die Grenzen des Polygons bilden. Polygone können Attribute aufweisen, die
das Gebiet, das sie darstellen, beschreiben.
Polymorphismus
Unter P. versteht man innerhalb der Theorie der Objektorientierung das unterschiedliche Verhalten von Objekten, abhängig vom Kontext, in dem auf das Objekt
zugegriffen wird. Im Speziellen ist gemeint, zu welcher Objektklasse sich das Objekt als
zugehörig zu erkennen gibt, und wie dadurch die Interaktion mit anderen Objekten beeinflusst wird. Umsetzung durch "late binding".
POP3
Post Office Protocol Version 3. Weit verbreitetes Protokoll zum Herunterladen von EMails von einem Mailserver.
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GLOSSAR
Portal
Website, die als Einstiegsseite ins Internet von möglichst vielen Nutzern besucht werden soll. Ein Portal bietet verschiedene Funktionen: Suchmaschine, Katalog von interessanten Internet-Adressen, E-Mail-Dienst, aktuelle Nachrichten u. Ä. P. sind häufig
themenspezifisch abgegrenzt und versuchen dadurch, bestimmte Zielgruppen anzuziehen.
Portal-Sofware
Software, welche die dynamischen Dienste eines Portals ermöglicht.
PostgreSQL
Name eines objektrelationalen DBMS (ORDBMS).
Postscript
PS. Satzsprache aus der Drucktechnik. Eine Postscriptdatei enthält ASCII-Code, der
aus Folgen von Anweisungen, Schleifen, Arrays, logischen Operatoren und Variablen
besteht.
Primärschlüssel
Begriff aus der Theorie der relationalen Datenbanken. Bei einem Primärschlüssel handelt es sich um ein oder mehrere Attribute eines Tupels in einer Relation, durch die
dieses Tupel innerhalb der Relation eindeutig identifiziert werden kann.
Privilegien
Durch die Vergabe von P. wird in einem Betriebssystem oder DBMS geregelt, welche
Funktionen von einem bestimmten Benutzer ausgeführt werden dürfen. So können zum
Beispiel in einem RDBMS nur Benutzer mit bestimmten P. Tabellen erzeugen oder löschen. Die P. werden in der Benutzerverwaltung hinterlegt.
PROCART
GIS der Firma CONDATA.
Programm
Logische Folge von Befehlen zur Lösung eines Problems.
Programmiersprache
Sprache zur Erstellung eines Quellprogramms, ohne auf die herstellerspezifischen Eigenschaften eines Computers Rücksicht nehmen zu müssen. Das Quellprogramm wird
mit einem Compiler in computerverständliche Maschinenbefehle übersetzt.
Programmschnittstelle
Bezeichnet eine Menge von Funktionen in einer Programmierbibliothek, die von einer
höheren Programmiersprache aus aufgerufen werden können. Als Bestandteil des SICAD-GIS steht dazu für den Zugriff auf die Geodatenserver das User Call Interface
bereit.
Projektion
Mathematisch definierte Abbildungsvorschrift von sphärischen Koordinaten (Erdoberfläche) in ein planares (ebenes) Koordinatensystem (Karte).
PROM
Programmable Read Only Memory
Speicherbaustein, der wie ein ROM arbeitet, aber im Gegensatz zu diesem einmal beschrieben werden kann. Dieses Konzept wird auch WORM (write once read many)
genannt.
Prozedur
Block in einem Programm, der über einen eigenen Namen angesprochen werden kann.
Beim Aufruf wird eine Parameterliste übergeben, die auch leer sein kann. Im Gegensatz
zur Funktion besitzt die Prozedur keinen Rückgabewert.
Prozessfarben
Begriff aus der Drucktechnik. Gegensatz zu Schmuckfarben. Es bezeichnet das Drucken in den Grundfarben cyan, magenta, yellow und schwarz (CMYK). Alle anderen
Farben entstehen durch Aufrastern und Mischen dieser Grundfarben. Die Grundfarben
sind aus den Graphikdaten zu extrahieren (Farbauszug).
PS
PostScript
Pseudofarbbild
Bei einem P. handelt es sich um ein Rasterbild mit maximal 256 (=28) verschiedenen
Farben. Es entsteht in der Regel durch Farbreduktion aus einem Echtfarbbild.
Puffer
Siehe Cache
Pufferzone
buffer zone. Fläche, die um einen Flächenrand, eine Linie oder einen Punkt herum,
gebildet wird. Die Erstellung von Puffern zur Bestimmung der Nähe von Merkmalen ist
eine der häufigsten Anwendungen der GIS-Analyse. Sie kann z.B. dazu dienen, alle
Industriegebiete in weniger als 5 km Entfernung von einem Reservoir anzuzeigen.
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GLOSSAR
Punkt
Räumliche Einheit, die das einfachste geographische Element darstellt. Im ebenen
Datenmodell wird der Punkt als einzelne X-, Y- Koordinate und im Rastermodell als
einzelne Zelle dargestellt. Dem Punkt können Attribute zugeordnet werden, die das
Element, welches er darstellt, beschreiben, z.B. die Telefonnummer einer öffentlichen
Telefonzelle.
Punktdatei
point file. Begriff aus dem (deutschen) Vermessungswesen. Eine P. besteht aus exakt
vermessenen Punkten, die in digitaler Form vorliegen. Sie gelten als amtliche Referenzpunkte für digitale Kartenwerke; vgl. ALK.
Quadtree
Datenstruktur, die eine beliebige Fläche in vier Quadranten unterteilt und diese wiederum solange in der gleichen Weise unterteilt, bis sie einheitlich sind oder bis die Grundauflösung der Daten erreicht ist. Wird am häufigsten zur Komprimierung von Rasterdaten angewendet.
Quellprogramm
Siehe Quelltext
Quelltext
Programmcode aus dem durch Kompilation (siehe Compiler) oder Interpretation (siehe
Interpretersprache) ein lauffähiges Programm erzeugt wird.
Query Language
Abfragesprache
radiometrische Korrek- Siehe Korrektur
tur
RAM
Random Access Memory. Speicher, der im Gegensatz zum ROM oder PROM beliebige
Schreib- und Lesezugriffe erlaubt.
Randanpassung
Unter Randanpassung versteht man in der GIS-Welt die Datenanpassung zwischen
räumlich aneinander angrenzenden Datenmengen (z.B. durch Blattschnitte). Bei gescannten oder vektorisierten Karten müssen Straßenabschnitte, Leitungen etc. zusammengeführt werden (geometrische Korrektur). Bei Rasterbildern muss vielfach ein farblicher Unterschied zwischen Einzelbildern ausgeglichen werden (radiometrische Korrektur).
Raster
Datenstruktur, die aus quadratischen Zellen besteht. Zellengruppen stellen geographische Merkmale dar. Der Wert in der Zelle steht für ein Attribut des Merkmals.
Rasterbild
Spezielle Form der Rasterdaten, die mit entsprechenden Programmen betrachtet für
das menschliche Auge ein verständliches Bild ergeben. Beispiel: Satellitenbilder, gescannte Luftbilder, Karten oder Pläne.
Rasterdatei
Datei mit Rasterdaten, zu der u.U. noch Zusatzinformationen (Georeferenzierung, LUT,
etc.) gehören. Die Daten werden je nach Datentyp in unterschiedlichen Formaten (siehe
Rasterformat) gespeichert. Eine Rasterdatei kann zu verschiedenen Thematiken gehören.
Rasterdaten
Mit R. bezeichnet man in Matrixform (Zeilen * Spalten) vorliegende digitale Daten. In der
GIS-Welt sind das in der Regel Bilddaten (Rasterbilder) mit einem (geo-)graphischem
Bezug. Die einzelnen Bildelemente heißen Pixel. Es kann sich jedoch auch um beliebige andere numerische Informationen handeln (z.B. Messwerte), die einer Rasterfläche
zugeordnet sind. In diesem Fall nennt man die einzelnen Elemente Rastermaschen.
Rasterformat
Austausch- oder Speicherformate für Rasterdaten. Das derzeit gebräuchlichste Austauschformat ist TIFF. Weitere sind z.B. GIF, PCX und BMP. Welche R. verwendet
werden, hängt davon ab, um welche Art von Rasterdaten es sich handelt (Binär-, Grauwerte etc.).
Rasterhintergrund
Der R. wird häufig als Hintergrundinformation zur Darstellung von Vektordaten verwendet. Die gemeinsame Nutzung von Raster- und Vektordaten bezeichnet man als hybride
Verarbeitung.
Rasterobjekt
Rasterdateien, deren Umrandung durch ein Clip-Polygon beschrieben ist und die im
Verbund eine Thematik darstellen.
Rasterplotter
Plotter, welcher die graphischen Daten (Raster- und Vektordaten) als Rasterbilder ausgeben. Man unterscheidet – je nach verwendetem Druckverfahren – Elektrostat- ,
Thermotransfer-, Tintenstrahl- bzw. Laserplotter.
Raster-ScanBildschirm
Computerbildschirm, der die Daten als Raster darstellt. Beispiele sind CRT-Monitore
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GLOSSAR
Raster-Snap
Funktion, mit denen der Anwender bei der interaktiven Erfassung am Bildschirm (Bildschirmdigitalisierung) unterstützt wird. Dabei wird der Cursor im Rahmen eines vorgegebenen Toleranzbereichs automatisch auf die richtige Position eines Rasterbildes
gesetzt. Der Anwender kann zwischen unterschiedlichen Snap-Funktionen (Ecke, Kante, Zentrum oder Kreis) wählen.
Rastertechnologie
Heute für nahezu alle Ausgabegeräte (Ausnahme Stiftplotter) verwendete Adressierungs- und Ausgabemethode, wobei Zeichen, Vektoren usw. durch eine Anzahl von
Bildpunkten repräsentiert werden. Ermöglicht (bei Bildschirmen) über Video-Lookup-Tables flexible Farbsteuerung sowie Editieren ohne neuerlichen Bildaufbau. Die Auflösung
des jeweiligen Geräts bestimmt das Qualitätsniveau, wobei unterschiedlichste Techniken (Nadeldrucker, Laser, Belichten, Tintenstrahl,...) für das Erzeugen der Bildpunkte
verwendet werden können.
Raster-VektorKonvertierung
Verfahren der Bildverarbeitung, um Rasterdaten in Vektordaten zu überführen. Das
erfolgt in der Regel in zwei Schritten: Zuerst werden die Rasterdaten vektorisiert, d.h. es
werden unstrukturierte Vektoren ("Spaghetti"-Vektoren) erzeugt. Anschließend wird
versucht, mit unterschiedlichen Methoden die Struktur der Vektoren zu erkennen. Zum
Beispiel Grundstücke, Symbole oder Schrift (Texterkennung); vgl. Bild in Rasterformat.
Rastervorverarbeitung
raster preprocessing. Mit R. werden die Verarbeitungsschritte zusammengefasst, die
nötig sind, um Rasterdaten so aufzubereiten, das sie für ein GIS nutzbar sind. In der
Regel ist das ein Umformatieren der externen Rasterformate, evtl. Bildverbesserung
durch Filter und Georeferenzierung durch Entzerrung.
Raumbezogene Daten
Siehe Geodaten
Raumbezogener Zugriff spatial access. Zugriff auf Geodaten über Koordinaten oder Adressen.
Raumbezugseinheit
Allen Datensammlungen ist der Bezug auf Grund und Boden gemeinsam. Es können
verschiedenste Arten von Bezugseinheiten in Frage kommen. Hierzu zählen z.B. Straßen und Hausnummern,... Diese Einheiten werden Verknüpfungsmerkmale oder auch
Ordnungsmerkmale genannt.
Alle diese Bezugseinheiten lassen sich durch Koordinaten beschreiben und somit exakt
räumlich fixieren.
Raumbezugssystem
Basissystem eines Geoinformationssystems (GIS), das die räumlichen Bezugseinheiten
als Inhalt hat, und die Integration von verschiedenartigen raumbezogenen Informationen
in beliebigen Bezugsräumen erlaubt.
Räumliche Analyse
Prozess, in dem analytische Techniken an Datensätzen mit geographisch bezogenen
Informationen angewendet werden, um neue geographische Informationen zu extrahieren oder zu erstellen.
Die räumliche Analyse kann zur Darstellung von komplexen geographischen Wechselwirkungen angewendet werden und dient auch zur Bestimmung der Eignung eines
Standortes und der Prognose zukünftiger Ereignisse.
Obwohl die gesamte analytische Technik sehr kompliziert erscheint, besteht sie i.a. nur
aus einer Kombination von einfachen Techniken, die in der entsprechenden Reihenfolge
angewendet werden müssen.
Räumliche Datenbank
Siehe Geodatenbank
Räumliches Bezugssystem
Summe von Definitionen (Koordinatensystem, Paßpunkte, Blattschnitte), die die Systematik des Lagebezugs räumlicher Objekte in einem GIS ordnen.
Räumliches Objekt
Räumliche Einheit. Spezielle Klasse von Objekten, die zusätzlich zu anderen Attributen
immer auch solche mit Lageinformationen besitzen. Zu unterscheiden sind die Kategorien Punkt, Linie, Fläche und Raster bzw. deren Aggregate (z.B. Netzwerk).
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GLOSSAR
RDBMS
Relationales Datenbankmanagementsystem. Die relationale Datenbanktechnologie
wurde durch erste Veröffentlichungen von E. F. Codd im Jahre 1970 begründet. Das
relationale Modell beruht auf der Speicherung der Daten in einer zweidimensionalen Tabelle (relation). Eine Tabelle hat folgende Eigenschaften:
• Jede Spalte (column) enthält Werte des gleichen Datentyps. Es sind nur einfache
Datentypen erlaubt.
• Jede Spalte hat einen eindeutigen Namen. Die Reihenfolge der Spalten ist irrelevant.
• Jeder Satz (row) einer Spalte ist unterschiedlich, d.h. ein Satz kann mit den gleichen
Werten nur einmal in der Tabelle vorkommen. Die Reihenfolge der Sätze ist irrelevant.
Basierend auf diesen Eigenschaften ist es möglich, einen formalen Satz mengentheoretischer Operationen auf Tabellen zu definieren.
RDBMS bieten heute eine ausgereifte Technologie für große Datenmengen mit einer
großen Anzahl gleichzeitiger Nutzer.
RDBMS haben heute die größte Marktverbreitung. Zu den gängigsten Produkten gehören INFORMIX, INGRES, ORACLE, SYBASE und IBM.
Redlining
Einfügen von zusätzlichen Informationen oder Notizen in eine Graphik oder Karte. Da
dies meist in roter Farbe geschieht, wird hier von R. gesprochen. Umgesetzt in der
Software autodesk OnSiteView.
Redundanz
bezeichnet die mehrfache Speicherung gleicher Daten an verschiedenen Stellen einer
Datenbank.
Referentielle Integrität
referential integrity. Über die r.I. werden in einem DBMS die Beziehungen zwischen
Datenobjekten kontrolliert. In einem RDBMS bedeutet dies konkret: Enthält ein Feld in
einer Tabelle einen Schlüsselwert, der der Primärschlüssel einer anderen Tabelle ist
(siehe Entitätenintegrität) so wird dieser als Fremdschlüssel gekennzeichnet (FOREIGN KEY). Der Wert eines Fremdschlüssels wiederum kann nur gespeichert werden,
wenn er tatsächlich auch als Primärschlüssel vorhanden ist. Werden dem RDBMS diese
Beziehungen bekannt gemacht, so ist das System in der Lage, sie zu überwachen und
damit die Datenintegrität sicherzustellen.
Referenzframe
Konkretisierung eines Referenzsystems.
Referenzpunkt
siehe Paßpunkt
Referenzsystem
Ein Referenzsystem ist die Summe der theoretischen Vereinbarungen zur Festlegung
eines Koordinatensystems. Siehe auch Referenzframe.
Rektifikation
Entzerrung und Georeferenzierung räumlicher Datenbestände durch Korrektur von Bildverzeichnungen bei Fernerkundungsaufnahmen und diversen geometrischen Fehlern
bei digitalisierten Geodaten.
Relation
Begriff aus der Theorie der relationalen Datenbanken. Eine Relation stellt eine Ansammlung von einzelnen Tupeln / Datensätzen mit gleichen Attributen dar. Eine Relation wird in einem RDBMS als Tabelle dargestellt.
Relationale Datenbank
Siehe RDBMS
Relationale Tabelle
Tabelle in einer relationalen Datenbank
Relationales Datenbankmanagementsystem
RDBMS
Relationales Datenbankmodell
Modell zur Erstellung einer relationalen Datenbank
Resampling
Im Zuge der Umrechnung eines Rasterdatensatzes auf ein Raster anderer Orientierung
bzw. Auflösung. Die Methoden zur Bestimmung der Werte des Zielrasters (Resampling-Methoden) bedienen sich oft lokaler Interpolation bzw. der Werte des jeweils
nächsten Nachbarn im Quellraster.
RGB
Farbsystem mit den Grundfarben Rot, Grün und Blau. Komplementärsystem zu CMY.
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GLOSSAR
RIS
Rauminformationssystem. Siehe GIS
RISC-Prozessor
Reduced Instruction Set Computer. Neue Computerarchitektur mit dem Ziel, die Ausführungszeit eines Programms zu verkürzen. Dies wird im Gegensatz zu CISCProzessoren möglich durch sehr einfache Befehle mit einer schnellen Befehlsausführung.
RLC
Run-length-Coded
RLE
Run-Length-Encoding. Kompressionsverfahren für BMP-Graphiken. Nur für geringe
Farbtiefe effektiv.
ROK
Raumordnungskataster
Datensammlung des Bayer. Staatsministeriums für Landesentwicklung und Umweltfragen mit allen für die Planung und Raumordnung relevanten Geodaten.
ROM
Read Only Memory. Speicher, der nur Lesezugriffe zulässt.
ROSA
Sachdatensatz des ROK
Run-length-Coded
Mit RLC bezeichnet man Rasterdaten, die (meist zeilenweise) in einer speziellen Form
gespeichert sind.
Sachdaten
alphanumeric data. Siehe alphanumerische Daten
Sachsatz
Ein S. entspricht einem Eintrag in einer relationalen Tabelle und enthält alphanumerische Daten (keine Geodaten) einer realen Welt.
SAPOS
Satellitenpositionierungssystem. Dienst der AdV, der zur Verbesserung der Positionierungsdaten von GPS dient.
Satellitenbild
satellite image. Rasterbild, das von Satelliten (z.B. Landsat, SPOT) aus großer Höhe
(mehrere hundert Kilometer) erfasst und digital übertragen wird. Im Gegensatz zu Luftbildern liegen diese Daten somit bereits digital vor und können direkt bearbeitet werden.
Die Bildausschnitte, sog. "Szenen", sind zeilenweise erfasst (ähnlich wie bei einem
Scanner) und liegen je nach Satellit in unterschiedlichen Spektralbereichen vor. Auch
die Auflösung hängt vom Satelliten ab (0,5 bis 120 Meter pro Pixel). Hohe Auflösungen
sind auch heute noch militärischen Zwecken vorbehalten.
SCADA
Supervisory
Control
and
Data
Acquisition.
Ein
SCADA-System ist ein Netzleitsystem (Schaltwerte in einer Netzleitstelle für elektrische
Netze).
scannen
Beim Scannen wird eine Vorlage rasterförmig abgetastet und jeder Bildpunkt einzeln
registriert. Das analoge Bild wird in digitale Signale umgewandelt und abgespeichert.
Scanner
Ein S. ist ein Gerät, das analoge Vorlagen (Papier, Photos, Folien) zeilenweise abtastet
und in digitale Daten umwandelt. Die Leistungsfähigkeit eines Scanners (und damit der
Preis) hängt von der möglichen Auflösung der Funktionalität (binär, Grauwerte, Echtfarbe, Farbseparation, etc.), der möglichen Größe der Vorlagen, sowie der Verarbeitungsgeschwindigkeit ab. Man unterscheidet Einzugs- und Trommel-Scanner.
Schema
In Oracle eine spezielle logische Verwaltungsstruktur. Für jeden Datenbankuser wird
automatisch ein sog. Schema angelegt, in dem alle vom Benutzer erzeugten Datenstrukturen verwaltet werden. Verhindert Konflikte zwischen verschiedenen Benutzern
bei gleicher Namensgebung der Strukturen.
Schemaplan
verschiedene Darstellungsart von Plänen. Sie sind nicht lagerichtig und dienen der
besseren Übersicht.
Schlüssel
Attribut, über das Zugriffe auf Objekte bzw. relationale Verweise organisiert sind.
Schlüsselfeld
Begriff aus der Datenbankentechnologie. In einem Schlüsselfeld wird in einer relationalen Datenbank der Primärschlüssel abgespeichert. Bei einem zusammengesetzten
Schlüssel existieren mehrere S.
Schmuckfarben
Begriff aus der Drucktechnik. Steht im Gegensatz zu Prozessfarben. Es bezeichnet
Farben, die direkt gedruckt werden, d.h. braun wird als Farbe "braun" gedruckt und nicht
als Mischfarbe aus CMY. Beim Offset-Druck entstehen Farbabstufungen wieder durch
Aufrastern.
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GLOSSAR
Schnittstellenformat
Beschreibt die Codierung der Daten, die in einer Schnittstelle transportiert werden sollen. Die meisten Systeme bedienen ASCII-Dateien, die les- und editierbar sind (z.B.
DXF-Format, SQD-Format, EDBS-Format).
Schwarz/Weiß-Bild
Etwas irreführender Begriff für das Gegenteil eines farbigen Bildes (analog bei Farbund Schwarz/Weiß-Photo). Denn es enthält nicht nur die Farben Schwarz und Weiß,
sondern auch Grau in verschiedenen Stufen (siehe Grauwertbild). Natürlich kann es
auch nur aus den Farben Schwarz und Weiß bestehen, dann spricht man allerdings von
einem Binärbild.
Schwellwert
bezeichnet in der Bildverarbeitung einen Wert, mit dessen Hilfe man farbliche Abgrenzungen in Rasterbildern definiert, z.B. bei der Binarisierung der Grenzwerte zwischen
Schwarz und Weiß.
SCSI
Small Computer System Interface; leistet die Verbindung eines PC an die Peripherie
über ein Standard-Hardwareinterface (Schnittstelle)
SDE
Spatial Database Engine. Programm der Firma ESRI, das als Aufsatz auf ein RDBMS
dient, und dieses zu einer Geodatenbank macht.
SDO
Oracle Spatial Data Option – jetzt umbenannt in Spatial Cartridge.
SDTS
Spatial Data Transfer Standard. Normierungsansatz zum Zweck der Schaffung eines
einheitlichen Austauschformates.
Second Level Domain
Einheit in der Bezeichnung der Domain-Strukturen. Die S. kommt in der Hierarchie nach
der Top-Level-Domain. Beispiel: www.tu-muenchen.de
Segment
Ein S. ist eine der elementaren räumlichen Einheiten und die Grundlage für räumliche
Modelle, die von einer Reihe geordneter Koordinaten ..<?>.. Scheitelpunkte, die die
Form eines geographischen Objekts darstellen, geformt werden. Anfangs- und Endpunkte eines Segments sind Knoten.
Sekundärnachweis
Kurzbezeichnung für das Verfahren "Bezieher Sekundärnachweis" (BZSN) im Bereich
ALK. Mit dem S. wird die Datenabgabe von Datenproduzenten an Nutzer verwaltet. Der
S. ist Bestandteil von EDBS und wird z.B. bei der Abgabe von ALK-Daten geführt. Siehe
auch EDBS-BZSN-Verfahren.
Selektion
Gezielte Zugriffe auf einen Datenbestand. Begriff wird hauptsächlich für Datenbanken
verwendet.
Semantische Fehler
Fehler, die erst zur Laufzeit des Programms auftreten. Das Programm verhält sich anders als erwartet, z.B. gibt es falsche Ergebnisse aus.
Server
1.
Ein bestimmtes Programm auf einem Rechner im Netz, das Anfragen von
Clients, die in einem speziellen Protokoll übermittelt werden, entgegennimmt
und nach deren Bearbeitung das Ergebnis zurücksendet
2.
Spezieller Rechner in einem Netzwerk, der anderen Rechnern Daten und/oder
Anwendungen zur Verfügung stellt.
Servlet
In Java geschriebene Applikationsmodule, die auf dem Server durch den Browser angestoßene Befehle oder Prozeduren ausführt werden: Für ihre Ausführung benötigen
sie eine komplette Java-Runtime Umgebung.
SGD-Format
Wird von SICAD zur Speicherung binärer Rasterdaten (Folien) verwendet. Das Format
zeichnet sich durch äußerst effektive Komprimierung, performante Verarbeitung und
performanten Zugriff aus.
Shape
1.
bewegliches Bildschirmobjekt, z.B. Mauszeiger
2.
Vektordatenformat der Firma ESRI
SHP
Shape-Dateiformat. Es ist ein einfaches, nichttopologisches, binäres Format zum Speichern der geometrischen Ortsinformationen geographischer Objekte.
SICAD-GDB-X
Siehe GDB-X
Signatur
In der thematischen Kartographie ein assoziativ und wechselseitig abgestimmter Satz
von graphischen Ausdrucksmitteln zur visuellen Umsetzung von Attributswerten.
SNI
Alter Name der Siemens Nixdorf Informationssysteme AG. Heute eingegangen in die
Fujitsu-Siemens Computers Ltd.
Sourcecode
Siehe Quelltext
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GLOSSAR
Spaghetti-Daten
Unstrukturierte Liniendaten, im Gegensatz zu topologisch strukturierten Vektoren.
Spaltenobjekt
Komplexer Datentyp, der in einer Tabellenspalte als Attribut Verwendung findet. Hierbei
werden entweder selbst definierte Objekt- oder Tabellenklassen verwendet.
Spatial Cartridge
Erweiterung des RDBMS Oracle, das dazu dient räumliche Daten in der Datenbank
speichern zu können. Die S. macht damit aus Oracle eine vollwertiges GeoDBMS.
Spline
Mathematische Funktion, die zur Glättung von Linien (Polygonzügen) meist mit dem Ziel
einer visuellen Verbesserung eingesetzt wird.
SQD
Sequential Data Format. Das SQD-Format ist das Standarddatenaustauschformat für
Geodaten von Siemens Nixdorf. Es ist ein sequentielles Dateiformat, in dem ausschließlich abdruckbare Zeichen enthalten sind, um Geodaten zu repräsentieren. Es gibt eine
große Anzahl bidirektionaler Konvertierungsprogramme zu Dateiformaten oder Datenhaltungen anderer Systeme.
SQL
Structured Query Language. Standardabfragesprache zur Benutzung von RDBMS. Der
Sprachumfang beinhaltet sowohl DDL- als auch DML-Befehle. SQL ist standardisiert.
Der derzeit gültige Standard ist ISO 9075-3 SQL3 von 2001.
Durch den Einsatz von SQL wird ein hohes Maß an Übertragbarkeit von Anwendungen
erreicht. Die Verfügbarkeit weiterer Schnittstellen wie ODBC ermöglicht den leichten
Zugriff auf Datenbanken aus verschiedenen Anwendungen heraus.
SRS
Spatial Reference System; engl. für Räumliches Bezugssystem.
SSL
Secure Socket Layer ist ein offener Standard der Firma Netscape für die Verschlüsselung der Datenübertragung im Internet. Es funktioniert nach dem „Public-Key“Verfahren.
Statistisches Bodeninformationssystem zur Bodennutzung des Statistischen Bundesamtes. Seine Aufgabe ist die Bereitstellung einer digitalen Datenbasis über die Realnutzung der Bodenfläche der Bundesrepublik im mittleren Maßstabsbereich.
STABIS
Standard
Ein Standard ist eine breit akzeptierte und angewandte Regel oder Norm ("De-FactoStandard"). Ein sog. Industriestandard (engl. „inhouse-standard“) hat über eine einzelne
Organisation oder ein Unternehmen hinaus i.d.R. keine Verbindlichkeit. Allerdings haben sich schon einige Industriestandards zum De-Facto-Standard entwickelt, z.B. bei
Datenformaten: DXF-Format (Autocad, Transfer von Geometriedaten), SQD-Format
(SICAD, Transfer von GIS-Daten).
STEP
STandard for the Excange of Product model data (ISO 10303). Kommt im wesentlichen
aus dem CAD/CAM-Bereich und dient zur Modellierung und zum Austausch von Produktdaten.
Stiftplotter
Plotter, der sich nur für die Ausgabe von Vektordaten eignen. Bauart wurde abgelöst
durch Rasterblocker
STRM
Shuttle Radar Topography Mission. Mission im Jahr 2000 zur Erstellung eines genauen
globalen Höhenmodells durch Messungen vom Space Shuttle aus.
Suchmaschinen
Dienste im Internet, die Webseiten in Daten-banken indizieren und eine Suche ermöglichen.
SVG
Scalable Vector Graphics, durch das W3-Konsortium normiertes zweidimensionales
Vektorformat, in das auch Rastergrafiken und Texte eingebunden werden können. Es
basiert auf einem Dialekt von XML.
Swing
Java-Paket (package java swing) zur Erstellung graphischer Oberflächen bei Applets
und Applikationen.
Synonym
In einem RDBMS gibt es die Möglichkeit, alternative Namen für Datenbankobjekte (Tabellen, Views) zu vergeben. Diese alternativen Namen werden S. genannt. S. sind in
einem RDBMS deshalb wichtig, weil damit der physikalische Speicherort einer Tabelle
verborgen werden kann. Hinter einem S. kann sich nämlich eine Kombination aus
Rechnername, Datenbanksystem, Benutzername und Tabellenname verbergen. Verschiebt man beispielsweise eine Tabelle auf einen anderen Rechner, so muss nur das
S. umdefiniert werden. Die Applikation, die den Synonymnamen benutzt, kann unverändert bleiben.
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GLOSSAR
Syntaktische Fehler
Fehler, die vom Compiler während der Übersetzung entdeckt und angezeigt werden.
Dabei handelt es sich um Verstöße gegen die Syntax und die Regeln der jeweiligen
Programmiersprache
Tabellenklasse
Spezielle Datenstruktur von Oracle. Wird für den Aufbau von Nested Tables also von
kollektionswertigen Attributen in einer Tabelle oder einer Objektklasse verwendet. Dabei
dient
eine
vorher
angelegte
Objektklasse
als
Ausgangspunkt.
Wird in Oracle 8 mit den Schlüsselwörtern "CREATE TYPE ... AS TABLE" erzeugt.
Tablett
Ein kleiner Digitalisierer, verwendet für interaktive Arbeit auf einer Graphikworkstation.
Tag
Layout und Formatierungsanweisungen in HTML- bzw. XML-Dokumenten. Sie bestehen
aus
-
einer öffnenden Klammer ("<"),
-
dem Namen des Tags und
-
einer schließenden Klammer (">")
in der Regel treten Tags paarweise als Start- und End-Tag auf. Das End-Tag unterscheidet sich vom Start-Tag nur um einen Slash ("/") direkt hinter der öffnenden Klammer ("<").
Templates
Templates können als Schablonen oder Vorlagen verstanden werden. Sie setzen nur
das Design fest und werden dynamisch mit Inhalten gefüllt. Da die Inhalte nicht in den
Templates stehen, kann das Design ohne Änderung der Inhalte einfach bearbeitet werden.
Temporale Datenbank
Spezielle Form einer Datenbank, die dazu geeignet ist, zeitlich bestimmte Ereignisse zu
erfassen. Sie kann also Zeiten speichern. Hierbei wird zwischen der Ereigniszeit und der
Datenbankzeit unterschieden.
Terrain-Modell
Engl. Begriff für Digitales Höhenmodell
Tesselation
Einteilung des Raumes in kleinere Abschnitte oder Bausteine. So sind etwa Rastergliederungen und triangulierte Oberflächen derartige tesselations.
Texterkennung
character recognition. Spezielle Form der Mustererkennung, bei der Buchstaben in
Rasterbildern erkannt, umgewandelt und im Zusammenhang (z.B. Worte, Flurstücksnummern etc.) gespeichert werden. Bei GIS-Anwendungen handelt es sich meistens um
normierte Schriften. Bei Handschriften spricht man eher von Schriftenerkennung.
Thema
Mit Schicht (layer, cover) verwandter Begriff, der stärker die benutzerdefinierte logische
Sicht auf einen Datenbestand als physische Speicherung betont.
Thematische Karte
Eine Karte, die nur ein einziges Thema oder fachliches Gebiet darstellt. Beispiele für
th. K. sind Karten über die Bevölkerungsdichte oder Karten mit politischen Grenzen.
Diese Art von Karten steht im Gegensatz zu topographischen Karten, bei denen es sich
um allgemeine Karten handelt, die landschaftliche Merkmale wie Flüsse, Straßen,
Landmarken und Elevation enthalten.
Thiessen-Polygone
Raumgliederung durch Mittelsenkrechte nach dem Kriterium der kürzesten Distanz zu
einem weiteren Punkt (auch Voronoi-Diagramm, Dirichlet-Tesselation). Das TIN ist
hiervon abgeleitet.
TIFF
TIF-Format
TIF-Format (TIFF)
Das TIF-Format ist ein standardisiertes Austauschformat für Rasterdaten und beinhaltet
verschiedene Rasterformate. Man darf daher streng genommen nicht von dem TIFFormat sprechen, sondern muss zusätzlich die verwendete Speicherung angeben (z.B.
packed bit, CCITT, etc.). Außerdem verwendet TIFF eine Reihe von Parametern
("tags"), die Angaben über die Art der Speicherung, die Anzahl der Zeilen und Spalten,
die Auflösung etc. enthalten. Nicht enthalten sind jedoch Angaben zur Georeferenzierung. Diese Information muss separat mitgeliefert werden.
TIN
Triangulated Irregular Network.
Topographische Karte, die nachfolgende Nummer gibt den Maßstab der Karte an. Z.B.
TK 25 Maßstab 1: 25 000
TK
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GLOSSAR
Tool
engl.: Werkzeug. Sammelbegriff für kleinere Softwareprogramme für Nebenaufgaben
(vgl. Utilities). Wird auch als Bezeichnung von Bearbeitungsoperationen bei der Graphikverarbeitung verwendet (hier meist als Befehle in Menüleisten abrufbar).
Top Level Domain
Einheit in der Bezeichnung der Domain-Strukturen. Die T. bildet das oberste Element in
der Hierarchie. Beispiel: www.tu-muenchen.de
TOPIS
Topographisches Informationssystem der Bundeswehr. Für des Bundesgebiet werden
die Daten des ATKIS-DLM25 übernommen und durch attributive Informationen (z.B.
Höhenangaben, Dichte der Bebauung, Materialklassenzuordnung...) ergänzt.
Topographie
Überbegriff für alle natürlichen und anthropogenen Objekte auf der Erdoberfläche. Beispiel: Wald, Gewässer, Straßen,...
Topographische Karte
zeigt vorwiegend Topographie und die Geländeform (Höhenlinien, Felszeichnung, ...).
Topologie
T. beschreibt die nichtmetrischen räumlichen Verbindungen zwischen Objekten auf
beliebig geformten Körpern.
Toponym
Ortsbezeichnung, Name für Örtlichkeit, v.a. in der Kartographie zur Bezeichnung des
raumbezogenen Namensgutes verwendet.
Trainingsgebiet
training area. Ausschnitt eines Rasterbildes, der einen bekannten thematischen Sachverhalt repräsentiert. T. dienen zur Klassifikation in der Bildverarbeitung. Der Anwender
"trainiert" das System z.B. durch Zuordnung von Grauwerten zu den Objekten, die klassifiziert werden sollen, um mit Hilfe einer bekannten Waldfläche, alle Waldflächen eines
Bildes ermitteln zu können.
Transaktion
Spezieller Vorgang z.B. in einer Datenbank, der atomar ist, also nur vollständig oder gar
nicht erfolgt. Bei einer T. wird die Datenbank von einem konsistenten Zustand direkt in
einen anderen konsistenten Zustand überführt. Dies erfolgt isoliert von anderen Vorgängen und ist dauerhaft. Nach diesen Prinzipien spricht man auch von ACIDTransaktionen (atomicity, consistency, isolation, durability).
Transformation
Prozess, der die jeweiligen Positionen von Merkmalen innerhalb eines Datensatzes in
einer nicht linearen oder nicht einheitlichen Art und Weise angleicht. Er wird zum Transformieren von Kartenkoordinaten mit verschiedenen Maßstäben, Ausrichtungen oder
Koordinatensystemen verwendet.
Als t. bezeichnet man in der hybriden Verarbeitung die Darstellung, bei der der Rasterhintergrund durch die im Vordergrund liegenden Vektordaten durchscheint und daher
sichtbar ist. Dieser Effekt wird an einem graphischen Terminal durch die verwendete
Graphiksoftware (X-Window) nicht unterstützt. Plotter sind in der Lage, diesen Effekt zu
produzieren. PostScript-Geräte können das nur mit binären Rasterdaten.
Transparent
Transversale Merkator- Kartenprojektion, bei der die Erdkugel mittels einzelner Meridianstreifen abgebildet wird.
Diese Streifen verjüngen sich zu den Polen hin, und haben am Äquator die größte Breiprojektion
te. Bei dieser Verjüngung spricht man von der Meridiankonvergenz. Die Projektionsgleichungen wurden von C. F. Gauß entwickelt. Beispiele sind die Gauß-Krüger-Projektion
mit 3 Grad breiten Streifen und einem Maßstabsfaktor von 1 und die UTM-Projektion mit
6 Grad breiten Streifen und einem Maßstab von 0,996.
Tree
siehe Baumstruktur
Triangulated Irregular
Network
TIN. Methode zur Erstellung einer digitalen Geländedarstellung aus Punktdaten im
Vektordatenmodell. Das TIN wird durch eine willkürliche Verteilung von Punkten erstellt,
die so verbunden werden, dass sie Dreiecke formen. Jeder Punkt verfügt über eine Xund eine Y- Koordinate und ein oder mehrere Attribute (z.B. Höhe). Attributwerte für
einen Punkt an beliebiger Stelle im Modell können dann interpoliert werden.
Trigger
Im Bereich der Datenbanken werden T. zur Umsetzung des Konzeptes der aktiven
Datenbank verwendet. Dies bedeutet, dass das DBMS die Fähigkeit zur Reaktion auf
bestimmte Zustände oder Zustandsänderungen in der Datenbank besitzt. T. definieren
diese Zustände und die auszuführenden Aktionen.
Trommel-Scanner
Scanner, bei dem die Vorlage auf eine Walze aufgespannt wird. Er zeichnet sich durch
eine hohe Erfassungsgeschwindigkeit und große Genauigkeit aus. Preislich ist er günstiger als ein Flachbettscanner.
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GLOSSAR
TYPE
Datenstruktur in Oracle, die sowohl Objekt- als auch Tabellenklassen aufnehmen kann.
Die Realisierung kann sowohl als Spaltenobjekt oder als Objekttabelle realisiert werden.
In dem Oracle eigenen Vokabular wird hier von einer Typklasse gesprochen, im Gegensatz zur Objektklasse aus der Theorie der Objektorientierung.
UBA
Umweltbundesamt
Überladen
Dies bezeichnet die Verwendung verschiedener Funktionen oder Prozeduren mit gleichen Namen in einem Programm. Die Unterscheidung zwischen den einzelnen Programmblöcken erfolgt durch die Verwendung unterschiedlicher Parameterlisten bei der
Übergabe. Geeignetes Mittel um Polymorphismus zu realisieren.
Überlagerung
superimposition. Bezeichnet die priorisierte Darstellung von Raster- und Vektordaten.
UDK
Umweltdatenkatalog
UFOPLAN
Umweltforschungsplan
UIS
Umweltinformationssystem. Siehe GIS
UML
Unified Markup Language
UMPLIS
Umweltplanungs- und Informationssystem
UNEP
United Nations Environment Programs
Unified Markup
Language
UML. Quasistandard im objektorientierten Design. Wird vor allem in CASE-Tools (Computer Aided Software Engineering) zur schnellen Softwareentwicklung verwendet. Aus
einem UML-Diagramm lässt sich mit der entsprechenden Software der Framework für
eine Software-Applikation in verschiedenen Programmiersprachen automatisch herleiten.
UNIX
Betriebssystem für Workstations und größere Rechner, die meist in Netzen betrieben
werden.
UrhG
Urheberrechtsgesetz
URL
Uniform Resource Locator.
Eindeutige Adressen in Computernetzen, z.B. WWW-Adressen sind URLs.
Weil objekte im Web - inklusive Dokumenten, Bilder und andere Dienste (‘services’) weltweit auf Tausende von Computer verteilt sind, ist ein konsistenter Weg notwendig,
um diese zu lokalisieren. Die URL ist ein Standardformat, um jedem Objekt eine eindeutige Adresse zu geben, und wird verwendet, um alles im Web sowie in anderen InternetServices wie FTP auffinden zu können. Obwohl Variationen des Formats häufig auftreten, besteht eine URL aus vier grundsätzlichen Teilen:
- dem Protokoll, wie HTTP, FTP oder mailto
- der IP-Adresse oder Name des Server- computers, wie //www.hmp.com/
- der ‘Directory’ auf dem Server in dem das Objekt gefunden werden kann (in UNIXFormat), wie /books/
- und dem Namen des Objekts selbst (normalerweise ein Dateiname), wie gisonline.html. Zusammen würden diese Teile wie folgt geschrieben:
http://www.hmp.com/books/gisonline.html
USENET
USErs NETwork. Diskussionsforum, das auf eine große Zahl von Computern verteilt ist,
wird oft als Synonym für “Newsgroup” verwendet, ist aber als Zusammenschluss der
News-Server anzusehen.
User Centered
Computing
Bezeichnung für Arbeitsplätze, bei denen der Benutzer im Mittelpunkt steht. Mittels
einer Client/Server-Architektur kann er an seinem Arbeitsplatz verschiedene Anwendungen und Dienste in Anspruch nehmen.
Utilities
Sammelbegriff für Hilfsprogramme; meist zur Datenverwaltung, Datensicherung oder
auch zur Erstellung von Bildschirmabbildungen benötigt.
UTM
Universal Transversal Mercator Projektion. Grundlage von Landeskoordinatensystemen.
Variable
Platzhalter für beliebige Daten.
53
GLOSSAR
Vektor/RasterKonvertierung
Die V. ist ein Verfahren, um Vektordaten in Rasterdaten zu überführen. Bei jeder Ausgabe auf den Bildschirm (der letztlich auch ein Rasterbild ist) und bei jeder Ausgabe auf
Rasterplotter müssen die Vektor- in Rasterbilder umgewandelt werden. Bei Ausgabe auf
den Bildschirm erfolgt das automatisch mit dem Graphiksystem.
Vektordaten
Datenmodell, das auf der Darstellung von geographischen Objekten durch kartesische
Koordinaten basiert und im allgemeinen zur Darstellung linearer Merkmale verwendet
wird. Jedes Merkmal wird durch eine Reihe von Koordinaten dargestellt, die seine Form
definieren und verknüpfte Informationen besitzen können. Hoch entwickelte Vektordatenmodelle schließen die Topologie mit ein.
Vektor-Overlay
Graphische Daten (Vektordaten) können auf eine bereits vorhandene Darstellung (z.B.
Rasterdaten) als zusätzliche Information eingeblendet werden.
Vererbung
Begriff aus der Theorie der Objektorientierung. Bei der Vererbung wird eine neu zu
erzeugende Objektklasse aus einer sogenannten Elternklasse abgeleitet. Diese Kindklasse übernimmt dadurch alle Attribute und Methoden der Elternklasse und kann diese
um neue Bestandteile erweitern.
Verschmelzung
Anordnung von Funktionen und Prozeduren, die es ermöglichen die Polygonzüge einer
Datenschicht mit denen einer anderen zu verschmelzen und dann die Attribute der
einen auf die andere zu übertragen. Der Zusammenschluss setzt den Attributtransfer
voraus und wird häufig durch rubber-sheeting-Operations ausgeführt.
Verschneidung
Overlay. Gruppe grundlegender GIS-Funktionen, die ein digitales Zusammenführen von
Lage- und Attributinformationen mehrerer Schichten ermöglicht. Durch Boole’sche Operatoren wird die Art der Zusammenführung genauer spezifiziert.
Verteilte Datenbanken
distributed databases. Man spricht von v.D., wenn mehrere Rechner an unterschiedlichen Orten mit irgendeiner Art Netzwerk verbunden sind und die Benutzer dieser Rechner auf alle Datenbanken auf allen Rechnern zugreifen können. Dabei sollten bestimmte
Kriterien eingehalten werden:
• Der Anwender braucht den physikalischen Ort der Datenbanken nicht zu kennen
("transparent access").
• v.D. sollten sich dem Anwender gegenüber wie eine große, logisch zusammenhängende Datenbank präsentieren.
• Jede Datenbank sollte als eigenständige Datenbank betreibbar sein und nicht von
einer anderen Instanz abhängen ("local autonomy").
• In v.D. sollte nicht nur der lesende Zugriff möglich sein, sondern auch der schreibende Zugriff ("two-phase-commit").
Verteilte Datenhaltung
Alternative zur Datenintegration. Dabei verbleiben externe Daten bei den Stellen, bei
denen sie verwaltet werden. Die Verknüpfung der Daten untereinander und mit dem
eigenen Datenbestand erfolgt durch entsprechende Verfahren, die z.B. bei OGC entwickelt werden.
Verteilte Verarbeitung
distributed processing. Unter V. versteht man, wenn eine Aufgabe von verschiedenen
Programmen auf dem gleichen oder auf verschiedenen Rechnern gemeinsam erledigt
wird.
Vertex
Koordinatenpunkt im Verlauf eines Segmentes bzw. Polygons.
Video
Ein Video ist im Gegensatz zu einer Animation keine konstruierte, sondern eine aufgenommene (reale) Bildsequenz.
Virtuelle Domain
Wenn mehr als eine Domain auf einer IP-Adresse gehostet wird, spricht man von virtuellen Domains. Ursprünglich war im Design des Internets vorgesehen, dass jede Domain eine eigene IP-Adresse benötigt. Durch die stark gestiegene Nutzung des Internets verkleinerte sich die Anzahl der freien IP-Adressen erheblich, so dass die Möglichkeit virtueller Domains geschaffen wurde.
Visual Basic
Entwicklungssystem zur Erstellung von Programmen für Rechner auf Basis eines
Microsoft Betriebssystems.
Vollständigkeit
Maß für die Differenz zwischen der abstrakten Betrachtung der Natur und einem vorhandenen Datenbestand. Aussagen dazu sind vom Datenmodell abhängig. Vollständigkeit wird z.B. durch die Art und Anzahl der zugrundeliegenden Objekte und dem Grad
der Erfassungsgeneralisierung beeinflusst.
Voxel
Volumenelement (in Analogie zu Pixel) in Form eines Würfels. Grundbaustein für die
Volumenmodellierung in Erweiterung des Rasteransatzes.
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GLOSSAR
WaGIS
Wasserstraßen-Geoinformationssystem
WAN
Wide Area Network, Netzwerk, das sich über sehr große Räume ausdehnt, z.B. Internet
WAP
Wireless Application Protocol. Dient als einheitlicher Übertragungsstandard für Hardund Softwarehersteller sowie für Telekommunikationsgesellschaften im Bereich des
mobilen Internet. Dieser Übertragungsstandard macht die Interaktion von kabellosen
Endgeräten mit externen Dienstleistungen und Anwendungen möglich. So können
WAP-Nutzer beispielsweise Web-Seiten aufrufen oder sich in ihr internes Firmennetz
einwählen.
WCMC
World Conservation Monitoring Centre
Webbrowser
Programm zum Zugriff auf Informationen im World Wide Web mit graphisch-interaktiver
Benutzer-oberfläche. Gängige Produkte sind MS Internet Explorer, Netscape Navigator,
Mozilla.“
WebFeatureServer
Datenserver, der es ermöglicht, anhand festgelegter Schnittstellen und über Filter Geodaten zu lesen und auch zu verändern. Die Kodierung wird dabei in GML (Grafic Markup Language, ein XML-Dialekt von OGC) vorgenommen. Im Gegensatz zu Webmapping geschieht der Zugriff also auf die eigentlichen Daten.
Webmapserver
Kartenserver im Internet, der dem OGC-Standard bezüglich Webmapping folgt. Daher
besitzt er gegenüber einem normalen Mapserver weitere Funktionen, da er auch einfache Sachdaten-abfragen zulässt.
Webserver
„Rechner in einem Netzwerk, der für andere Rechner (Clients) als Dienst die Arbeit im
WWW vermittelt und die z.B. in HTML aufbereiteten Informationen dem WWW-Browser
bereitstellt.“
Wechselplatte
Datenträger mit auswechselbarem Laufwerk auf Basis von Festplattentechnologie. Beispiel: herausnehmbare Festplatte, ZIP-Laufwerk,...
Windows
Multitaskingfähiges Betriebssystem mit graphischer Benutzeroberfläche in Fenstertechnik für IBM-AT-Rechner; als Version 3.x in Verbindung mit DOS, als Windows 95/98 und
Windows NT eigenständig. Auch auf anderen Hardwareplattformen existieren ähnliche
Betriebssysteme.
Abkürzung für Web-Mapserver
WMS
Workflow
Arbeitsplatzübergreifende Automatisierung von Geschäftsprozessen und die Bereitstellung von Informationen zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Bei Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen geht es darum, den W. zu optimieren, was z.B. auch durch Einsatz eines
GIS geschehen könnte.
World File
Enthält die Transformationsinformationen, die für die Georeferenzierung eines Rasterbildes
nötig
sind.
Erkennbar ist das W. an der um ein „w“ verlängerte Dateierweiterung. Z.B. „TIFW“ zugehörig zu einer „TIF“-Datei
World Wide Web
WWW. Komfortabler Informationsdienst im Internet mit fensterorientierter Benutzeroberfläche. große Zuwachsraten. verwendet Hypertext.
WORM
Write once read many. Siehe auch PROM.
WSV
Wasser- und Schifffahrtsverwaltung
WWW
World Wide Web
XML
Extensible Markup Language; vom W3-Consortium vorgeschlagener Datenverarbeitungsstandrad. Da sie eine sogenannte Meta-Sprache (beschreibende Sprache) ist,
kann der Benutzer mit ihr seine eigene Markup-Sprache (XML-Dialekt) entwickeln, solange er die einzelnen Elemente in einer DTD definiert.
XSD
XML Schema Definition -– ein Konzept zur Beschreibung der XML-Dokumente (siehe
DTD). Die XSD hat gegenüber der DTD den Vorteil, dass sie selbst ebenfalls in XML
geschrieben ist. Zusätzlich werden explizit verschiedene (primitive und komplexe) Datentypen und -strukturen unterstützt.
Extensible Style Language – Formatierungs-anweisungen zur Darstellung der Elemente
von XML-Dateien. Vergleichbar mit Cascading Style Sheets (CSS) in HTML.
XSL
XSLT
XSL Transformation – transformiert XML-Dokumente anhand einer Beschreibung in
XSL, z.B. von XML nach HTML.
55
GLOSSAR
Standardsystem im Unix-Bereich zur Darstellung grafischer Benutzeroberflächen. Auf
dem X-Server werden die Fenster und Ausgaben der entsprechenden ClientProgramme dargestellt.
X-Server
Im Gegensatz zur Oberfläche vom MS Windows ist das verwendete Protokoll standardisiert und netzwerkfähig, so dass Client-Programm und X-Server nicht auf dem gleichen
Rechner ausgeführt werden müssen.
Z39.50
Von ISO standardisiertes Protokoll für „remote search / retrieval of metadata records“
Zeiger
pointer. Grundelement topologischer Strukturierung von Datenbeständen.
Zelle
Basiselement innerhalb eines Rasterdatensatzes.
Zentroid
"Mittelpunkt" einer Fläche, der auf unterschiedliche Art bestimmt werden kann.
ZGDV
Zentrum für Graphische Datenverarbeitung e.V.
Zugangskontrolle
authorization control. Ein Anwender, der die Daten seiner Datenbank nutzen will, muss
die Z. zur Datenbank passieren. Dabei gibt er beim Anmelden an die Datenbank in der
Regel seinen Namen und ein Kennwort ein. Die Z. des DBMS prüft nun anhand der
Daten in der Benutzerverwaltung, ob der Benutzer eine Zugangsberechtigung besitzt.
Erst nachdem er die Z. passiert hat, besteht die Möglichkeit, mit den Daten in der Datenbank zu arbeiten. Die Berechtigung, mit bestimmten Daten zu arbeiten, wird wiederum durch die Zugriffskontrolle geprüft.
Zugriffskontrolle
access control. Die Z. prüft, ob ein Anwender, der die Zugangskontrolle passiert hat,
berechtigt ist, mit bestimmten Daten zu arbeiten. Dazu werden vom Datenbankadministrator Zugriffsrechte (access rights) für Datenbankobjekte vergeben. In einem RDBMS
können Zugriffsrechte für Tabellen und Views vergeben werden. Hat ein Benutzer das
Recht, die Operationen SELECT, INSERT und UPDATE auf einer Tabelle auszuführen,
so bedeutet dies, dass er Datensätze lesen, einfügen und verändern darf.
Zwei-Phasen-Commit
two-phase commit. Mechanismus, um in einer verteilten Datenbank Veränderungen an
verschiedenen Datenbanken in einer Transaktion konsistent durchführen zu können.
(c) Fachgebiet Geoinformationssysteme der Technischen Universität München
Stand: Juni 2003
Für Hinweise und Anregungen wären wir Ihnen sehr dankbar.
Univ.-Prof. Dr.-Ing. M. Schilcher, Dipl.-Ing. S. Plabst, Dipl.-Ing. M. Pichelmann, cand.-ing.
D. Dittrich, F. Parzefall
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