nutzerbedarfsprogramm (nbp)

Werbung
Neubaumaßnahmen
Projekthandbuch (PHB)
Bauvorhaben
Bezeichnung / Standort
Neubau Feuerwache 4 / Heßstr. 120, M.-Schwabing
✘
Neubau
Erweiterung
Projekt Nr. (PS/POM) : 12HI.003496
.................
Baureferat /
/ Telefon
Hochbau 22Hochbau 22 / Angelika Malinowski / 233-60687
Datum
13.10.2009
Nutzerreferat /
/ Telefon
KVRKVR / Sebastian Loher / 2353-3196
Datum
13.10.2009.
Gliederung des Projekthandbuches
1.
Planungskonzept
2.
Alternative Lösungsmöglichkeiten
2.1
2.2
2.3
3.
Gebäude
3.1
3.2
3.3
4.
Erläuterung der Planung
Aufgliederung der Baukörper
Zahl der Geschosse
Außenanlagen
4.1
4.2
5.
Beschreibung
Bewertung
Entscheidung
Erläuterung der Planung
Besondere Anforderungen
Künstlerische Ausgestaltung
1
1.
Planungskonzept
Auf dem Gelände des ehemaligen Zentrums für Katastrophenschutz in der Heßstr. 120
(Fl. Nr. 472/327, Gemarkung Schwabing) wird der Neubau der Feuerwache 4 geplant.
Das Baugrundstück hat eine Fläche von 12.136 m² (ca. 140 m auf 87 m) und befindet
sich seit Mitte 2008 im Eigentum der Landeshauptstadt München.
Die bestehenden Gebäude des ehemaligen Katastrophenschutzzentrums (Vordergebäude, Rückgebäude, Tiefgarage mit Schutzraum, teilweise 2 Untergeschosse) werden in
Zuständigkeit des Kommunalreferats vollständig abgerissen. Eine vom Architekturbüro
agn und dem Ingenieurbüro für Tragwerksplanung CBP im Juni 2009 durchgeführte Untersuchung zur Integrationsfähigkeit der unterirdischen Bausubstanz des ehemaligen Katastrophenschutzzentrums kommt zu dem Ergebnis, dass eine Weiternutzung auch von
Teilen der Altbebauung aus funktionalen, bautechnischen und statischen Gründen nicht
empfohlen werden kann.
Die nähere Umgebung des Grundstücks Fl. Nr. 472/327 ist von mehrgeschossigen solitärartigen Verwaltungs- und Gewerbebauten geprägt. Die Verkehrserschließung des
Grundstücks erfolgt derzeit ausschließlich über die Heßstraße, die an dieser Stelle als
Sackgasse ausgebildet ist. Die Heßstraße ist in Grundstücksnähe an die Loth- und Dachauer Straße angebunden.
Das Konzept für den Neubau der FW 4 umfaßt folgende Gebäude und Nutzungseinheiten:
-
-
Vordergebäude mit der Wache 4 der Berufsfeuerwehr München, der Integrierten Leitstelle München sowie Flächen für das Kommando der Freiwilligen Feuerwehr München Mitte
Rückgebäude mit dem Gerätehaus der Freiwillige Feuerwehr München Mitte und
einem Zentrum für den Katastrophenschutz
Tiefgarage für alle 4 Nutzungseinheiten
Auf dem Grundstück befindet sich ein Tiefbrunnen zur Versorgung der lokalen Bevölkerung im Notfall, der aufgrund der Baumaßnahme innerhalb des Grundstücks verlegt
werden muß. Zur Versorgung der Katastrophenschutzeinheit wird eine Tankstelle errichtet. Die Hofflächen sind durchgängig befestigt, befahrbar und für Übungszwecke nutzbar.
Am Rückgebäude befindet sich ein Steigturm für Übungen. Am Vordergebäude sind zwei
Funkmasten angebracht.
2.
Alternative Lösungsmöglichkeiten
2.1
Beschreibung
Im Zuge des Vergabeverfahrens der Architektenleistung Lph. 2-5 nach VOF wurden auf
Grundlage des Raumprogramms aus dem Stadtratsbeschluß vom 24./25.11.2008 Ideenskizzen angefertigt, die zu grundsätzlich verschiedenen Lösungsvorschlägen der Anordnung der Baumassen führten. Es wurden Varianten sowohl mit kompaktem, solitärartigem Baukörper, mit Ausbildung eines allseits umschlossenen Innenhofs oder einer
Baumassenverteilung auf mehrere Baukörper dargestellt.
Die Eignung dieser konzeptionellen Vorschläge für die Belange der Berufsfeuerwehr
München war Teil der Bewertung und Beurteilung bei der Auswahl des Architekturbüros.
2
Ein weiteres wesentliches Kriterium war neben der Funktionalität der betrieblichen Abläufe, der Aussenanlagen und der Erschließung die voraussichtliche Genehmigungsfähigkeit gemäß dem gültigen Vorbescheid vom 13.03.2003 (verlängert bis 2010). Der Vorbescheid sieht in Anlehnung an die bauliche Anordnung des Bestands und mit Bezug auf
die umgebende Bebauung (§ 34 BauGB) zwei getrennte Baukörper mit unterschiedlicher
Höhe und Abmessung vor.
2.2
Bewertung
Der Auftragnehmer, der den Zuschlag erhielt, konnte sowohl die funktionalen Anforderungen aus dem Raumprogramm als auch die baurechtlichen Abforderungen aus
dem gültigen Vorbescheid zweckmäßig verbinden und erfüllen (Architekturbüro agn
GmbH, Halle).
Im Zuge der Vorplanung wurden für das Rückgebäude im Rahmen des Vorbescheids
folgende Varianten untersucht:
- unterschiedliche Lage der Funktionsräume FF und KatS zu den jeweiligen Fahrzeughallen
- Anordnung und Abmessung des Übungshofs und aufgrund dessen verschiedene
Grundrißformen des Baukörpers Rückgebäude
Im Vordergebäude wurden Raumgruppen und Einzelräumen im wesentlichen nach
funktionalen Abläufen und ihrer Zuordnung zu den verschiedenen Sicherheitsbereichen
(insbesondere ILSt) geprüft und optimiert.
2.3
Entscheidung
Mit Zwischenstand des Raumprogramms vom 05.05.09 wurden die o.g. Variantenuntersuchungen, die die Anordnung und Abmessungen der Baukörper betreffen, im wesentlichen abgeschlossen. Varianten zur Tragwerksplanung - etwa zur stützenfreien Fahrzeughalle - oder zur Ausbildung der Begrünung des Innenhofs im 1. OG des Vordergebäudes wurden im Zuge der Vorplanung geklärt.
3.
Gebäude
3.1 Erläuterung der Planung
Die Leitidee des Entwurfs zum Neubau der Feuerwache 4 muß die Anforderungen aus
dem Raumprogramm der Berufsfeuerwehr München mit den baurechtlichen Anforderungen aus dem Vorbescheid verbinden und die wesentlichen funktionalen Abläufe
innerhalb der Feuerwache (BF, ILSt, FF, KatS) optimieren.
Das Konzept für den Neubau der FW 4, das in der Vorplanung entwickelt wurde, umfaßt
folgende Gebäude sowie Nutzungseinheiten (Flächenangaben in BGF nach Stand Vorplanung vom September 2009):
-
Vordergebäude 5-geschoßig (EG + 4 OG, 9.902 m²) mit der Wache 4 der Berufsfeuerwehr München (BF, 4.135 m²), der Integrierten Leitstelle München (ILSt, 5.501 m²)
sowie Flächen für das Kommando der Freiwilligen Feuerwehr München Mitte (FF,
266 m²)
3
-
-
Rückgebäude 2-geschoßig (EG + 1 OG, 3.669 m²) mit dem Gerätehaus der Freiwillige Feuerwehr München Mitte (FF, 2.121.m²)
und einem Zentrum für den Katastrophenschutz (KatS, 1.548 m²)
Tiefgarage 1-geschoßig (UG, 6.495 m²) für alle 4 Nutzungseinheiten (BF 1.642 m²,
ILSt 1.494 m², FF 2.111 m², KatS 1.248 m²), die die vorher genannten Gebäude unterirdisch verbindet und einen Teil des Innenhofs unterbaut.
3.2
Gliederung der Baukörper und Nutzung der Geschoße
Vordergebäude
Das 5-geschossige, parallel zur Heßstraße angeordnete, blockartige Hauptgebäude
orientiert sich in der Geschossigkeit und Baumasse an den Gebäuden der Umgebung.
Zur Heßstraße nimmt es die Baufluchten der unmittelbaren Nachbarbebauung auf. In
diesem Hauptgebäude befinden sich im wesentlichen die Funktionen der Berufsfeuerwehr (EG bis 2. OG) sowie der Integrierten Leitstelle (3. und 4. OG).
EG (2.382 m² BGF)
Das Erdgeschoß wird fast vollständig von den Fahrzeughallen der BF, von Werkstattund Lagerflächen sowie vom Funkraum (Infopforte) an der südöstlichen Gebäudeecke
belegt. Der Funkraum übernimmt die Sicherung und Übersichtsfunktion über den gesamten Verkehr zum und vom Grundstück über die Alarmausfahrten zur Heßstraße sowie den Haupteingang.
1. OG
Flächen im 1. OG (Zwischengeschoß im Luftraum der Kfz-Hallen) sind nur als Teilgeschoßflächen vorhanden. Hier befinden sich die Räume des Kommandos FF, der Kraftund-Ausdauer-Trainingbereich und Ruheräume des Notarzt-Teams.
2. OG
Direkt über den Fahrzeughallen im 2. Obergeschoß sind die Ruheräume, der Aufenthalts-, Küchen- und Kantinenbereich und der Sportbereich der Berufsfeuerwehr um einen
begrünten Innenhof (ca. 450 m²) angeordnet, der von den Fluren und Ruheräumen aus
eingesehen und in geringerem Ausmaß auch begangen werden kann. Der Innenhof soll
in ökologischer Hinsicht Ausgleich für die aus betrieblichen Gründen sehr starke Versiegelung des Grundstücks bieten und als Ruhepol wahrgenommen werden. Dem
Speiseraum sowie Aufenthaltsbereich ist ein Freisitz (Terrasse) zugeordnet. Über mehrere Sprungschachtanlagen ist der Ruhe- und Aufenthaltsbereich direkt mit der Fahrzeughalle verbunden.
Somit ist es gelungen alle Räume der BF kompakt auf einer Ebene unterzubringen.
3. OG
Hier befinden sich neben einem Schulungsbereich und den Räumen der Gefahrenabwehrleitung GAL, die Büro- und Ruheräume der Sachgebiete, die der Integrierte Leitstelle zugeordnet sind sowie größere technische Versorgungsflächen für die Leitstelle.
Die notwendigen Flächen der Informations- und Kommunikationstechnik liegt direkt unterhalb des Leitstellenraumes, um möglichst kurze Versorgungswege sicherzustellen. Die
gesamte Ebene stellt einen ersten Sicherheitsbereich (Zutrittskontrolle) im Vorfeld der
Leitstelle dar.
4. OG
Im 4. OG sind weitere Büros, Schulungs- und Besprechungsräume der Sachgebiete
angeordnet, die den Betrieb der Integrierte Leitstelle sicherstellen. Der 2-geschoßige
Leitstellenraum (ca. 500 m²) mit seinen unmittelbar zugeordneten Büroflächen stellt mit
den 20 Einsatzleitplätzen (ELP) den innersten Sicherheitsbereich der ILSt in der neuen
4
Feuerwache 4 dar. Weitere abgesetzte Einsatzleitplätze befinden sich auf der Geschoßebene sowie - als Notrufannahmeplätze - auf einer Galerie in der DG-Ebene (im Luftraum
des Führungsraums) mit Sichtverbindung in den Führungsraum. Von hier aus können Besucher Einblick nehmen in die Abläufe in der neuen ILSt. Die DG.-Ebene ist nur eine
Teilgeschoßfläche mit der Lüftungszentrale und einem Zugang zur begrünten Dachfläche.
Die Summe der Obergeschoßflächen im Vordergebäude beträgt 7.520 m² BGF.
Rückgebäude
Das rückwärtig gelegene Gebäude nimmt die Funktionen der Freiwilligen Feuerwehr sowie des Katastrophenschutzes auf. Im südlichen Gebäudetrakt befinden sich 2-geschoßig (EG + 1. OG) Büro-, Lager- und andere Funktionsflächen.
EG
Die Fahrzeughallen von FF und KatS sind im nördlichen Gebäudebereich, der 1-geschoßig ausgebildet ist (EG + Luftraum) untergebracht. Der Bereich ist vollständig umfahrbar.
Vor den Toren des KatS befindet sich der Übungshof, der allen Nutzungseinheiten zu
Verfügung steht. An der Gebäudesüdseite ist die interne Tankstelle sowie eine Laderampe für den Katastrophenschutz angeordnet. FF und KatS nutzen getrennte Gebäudezugänge und finden hier ihre Sanitär- und Umkleideräume sowie umfangreiche Lager.
OG
Im Obergeschoß sind sowohl getrennte Räumlichkeiten als auch gemeinsam nutzbare
Schulungs und Bereitschaftsräume untergebracht. Beiden Einheiten steht im OG eine
Terrasse zur Verfügung.
Das Flachdach des Rückgebäudes ist mit großflächiger Dachbegrünung sowie mit ca.
1.000 m² Photovoltaikflächen versehen.
Tiefgarage
Das Untergeschoß verbindet beide oberirdischen Gebäude miteinander und nimmt als
Tiefgarage die notwendigen Pkw-Stellplätze (108) und weitere kleinere Einsatzfahrzeuge
auf. Ausserdem sind hier große Lager- (insbes. der Hilfsorganisationen des KatS) und
Technikflächen mit Hausanschlussräumen und Technikzentralen untergebracht. Die
Spindräume der BF (Schwarz/Weiß-Trennung) im UG sind aus dem Vordergebäude erreichbar.
Die Zufahrt zur Tiefgarage ist an der östlichen Grundstücksseite angeordnet.
3.3
Konstruktion und Materialität
Der gesamte Neubau wird in Massivbauweise - vorwiegend in Stahlbeton mit tragenden
Stützen, Wänden, Unterzügen und Decken - errichtet. Teilweise dient Profilstahl als
Dachkonstruktion für weitgespannte leichte Dachtragwerke (z.B. Fahrzeughallen Rückgebäude). Die Tragstruktur wird mit einem einheitlichen Stützenraster errichtet. Die
Raumaufteilung in den Obergeschossen erfolgt größtenteils mit leichten Trennwänden,
um eine hohe Flexibilität zu erreichen bzw. mit robustem KS-Sichtmauerwerk in den
Fahrzeugebenen im Erd- und Untergeschoß.
Die Fahrzeughallen werden aus funktionalen Gründen im Fahrzeugstellbereich stützenfrei ausgeführt. Die nicht unerheblichen Lasten aus den Obergeschossen im Vorderge5
bäude werden über Unterzüge in die Fassadenstützen abgeleitet. Große Deckenspannweiten sind außerdem in der Sporthalle, im Stabsraum und in der Leitstelle zu überbrücken.
Die Fassade ist mit einem durchgängigen Achsraster unterteilt, so dass eine verhältnismäßig variable Raumaufteilung möglich ist.
Die Gebäude sollen in zweckorientierter und zurückhaltender Formensprache für ein
Feuerwehr- bzw. Verwaltungsgebäude entwickelt. Das Ziel ständiger Einsatzbereitschaft
wurde in möglichst effiziente Funktionalität übersetzt. Aus diesem Ziel ergibt sich auch
die Baukörpergestaltung.
Die Konstruktion und die Materialwahl entsprechen vor allem in den stark frequentierten
Fahrzeug- und Einsatzbereichen der gewerbe- bzw. industrieähnlichen Funktion (z.B.
Sichtbeton, Sichtmauerwerk, Stahl, Stahlfalttore, Glas). In den Ruhe- und Aufenthaltszonen sowie den Bürobereichen werden dagegen auch natürliche und behagliche Materialien (z.B. Linoleum und Holz) eingesetzt. Die Fassaden sollen mit großformatigen
Platten verkleidet und mit dunklen Fenster- und Torprofilen kontrastiert werden.
Eine hohe Priorität wurde der Aufenthaltsqualität des Wachenbereiches gewidmet. So
stellen die Ruheräume, die Aufenthaltsräume mit dem Speiseraum und der Sportbereich
nicht nur Arbeits- sondern auch Freizeit- und Erholungszonen für das im Schichtdienst
tätige Personal dar. Hierfür kommt insbesondere dem begrünten Innenhof und den Terrassen hohe Bedeutung zu.
Das Hauptgebäude an der Heßstraße tritt aufgrund seiner Funktionen und seiner städtebaulichen Lage in dem neuen Nutzungskomplex ‚Feuerwache 4‘ auf besondere Weise
hervor. Auch in der Straßenflucht der Heßstraße wird es große Bedeutung erlangen. In
der Höhendominanz betont die Leitstelle bewußt die Südostecke des Gebäudes an der
Hauptzufahrt zum Grundstück.
4.
Außenanlagen
4.1
Erläuterung der Planung
Die Freiflächen der neuen Feuerwache 4 sind charakterisiert durch einen hohen Anteil
befestigter Flächen. Diese sind auf Grund der zu erwartenden Fahrbewegungen für Ausrück- und Einrückfahrten sowie für Übungszwecke dimensioniert und so angeordnet, daß
sowohl das parallel zur Heßstraße angeordnete Vordergebäude (BF und ILSt) als auch
das rückwärtige Gebäude (FF und KatS) optimal erreicht werden.
Flächen auf dem Grundstück:
Bei den Grundstückszufahrten von der Heßstraße sind die Alarmausfahrten (westseitig)
getrennt von Einfahrten der Rückkehrer bzw. der Anfahrt von Besuchern oder der
Einfahrt zur Tiefgarage (ostseitig), um
problematischen Kreuzungsverkehr zu
vermeiden.
Die Hauptzufahrt zum Grundstück und der Haupteingang zum Gebäude befinden sich
demzufolge auf der Ostseite des Vordergebäudes und liegen optisch signifikant in der
Haupterschließungsrichtung von der Lothstraße her. Von hier werden sowohl die Tiefgarage als auch das rückwärtige Gebäude (Freiwillige Feuerwehr) und die zentrale Fläche
zwischen den Gebäude erschlossen. Entlang der östlichen Grundstücksgrenze befinden
6
sich im hinteren Grundstücksbereich zudem 12 oberirdische Stellplätze für PKW und ein
kleineres Müllgebäude.
Die Ausfahrt aus dem Grundstück erfolgt im Westen. Hier ist Einbahnverkehr vorgesehen. (Die Einfahrt ist ausreichend dimensioniert, so dass hier in Sondersituationen auch
Gegenverkehr möglich wäre). Im Norden des Grundstücks ist eine Umfahrung hinter dem
Rückgebäude vorgesehen, diese wird ausschließlich in Ost-West-Richtung befahren.
Im Bereich zwischen den beiden Bauteilen sind südlich des rückwärtigen Gebäudes eine
Laderampe und die Tankstelle angeordnet. Hier befindet sich auch der Haupteingang zur
Freiwilligen Feuerwehr.
Im Nordosten des Grundstücks ist ein ca. 1400 qm großer Übungshof vorgesehen.
Dieser wird in einem Teilbereich als sog. ‚Manipulationsfläche‘ ausgebildet. Diese Fläche
ist für Sondernutzungen und Übungen vorgesehen (Zerschneiden von Autos etc.). Sie
wird speziell abgedichtet und über eine Abscheideanlage separat entwässert.
Parallel zur Heßstraße sind im Vordergebäude die Fahrzeughallen für den Löschzug der
Berufsfeuerwehr untergebracht. Hier sind auf gesamter Länge des Gebäudes Toranlagen
vorgesehen. Die Straßenfront des EG zur Heßstraße wird durch diese Torausfahrten aus
der Fahrzeughalle bestimmt. Der Bereich vor dem Gebäude ist vollständig befestigt, so
daß in ganzer Breite ein ungehindertes Ausfahren direkt auf die Heßstraße möglich ist.
Entsprechend den hohen Anforderungen an die befestigten Flächen, die sich durch das
Gewicht der Fahrzeuge sowie die ständigen Rangier- und Drehbewegungen ergeben,
wird für alle oberirdischen, befahrbaren Flächen mit Ausnahme der Stellplätze ein
Pflasterbelag aus Betonwinkelsteinen vorgesehen. Diese Steine garantieren durch ihre
Form und Ausprägung einen hohen Flächenverbund und eine ausreichende Lastabtragung in den Untergrund. Die PKW Stellplätze werden mit einem Rasenfugenpflaster
aus Betonsteinen ausgebildet; dort kann anfallendes Regenwasser weitgehend auf der
Fläche versickern.
Im Bereich der Eingänge zu den Gebäuden werden in Anlehnung an die ZTV Stra Mü
(2009) Gehwegplatten verlegt.
Öffentliche Flächen
Auf Grund der Anforderungen durch das Bauvorhaben muß der Bereich des öffentlichen
Gehweges und des daran anschließenden Parkstreifens auf gesamter Länge des Grundstückes umgestaltet werden. Hier wird in Anlehnung an die ZTV Stra Mü (2009) ein hochbelastbarer Pflasterbelag vorgesehen. Die Höhensituation wird entsprechend den Anforderungen an die Ein- bzw. Ausfahrt angepasst.
Entwässerung
Die Flächenentwässerung erfolgt über lineare Entwässerungsrinnen. Diese werden je
nach Situation als offene Pflasterrinnen oder geschlossene Kastenrinnen mit Gußrostabdeckung ausgeführt. Kastenrinnen werden auch vor den Hallentoren angeordnet. Das
anfallende Wasser wird gesammelt und auf dem Grundstück in Rigolen versickert.
Begrünung
7
Durch den hohen Flächenbedarf für die Fahrzeugbewegungen bleiben zur Grundstücksbegrünung nur wenige Restflächen. Das Grundstück wird entlang der West- und Ostseite
auf gesamter Länge mit einer freiwachsenden Hecke eingegrünt. Zwischen den PKWStellplätzen im Nordosten sind 6 Bäume vorgesehen. Im Westen befindet sich am Rückgebäude eine weitere Grünfläche. Hier sollen 2 Bäume gepflanzt und Bänke aufgestellt
werden. Im Bereich der Ausfahrt wird entlang des Vordergebäudes ein Pflanzstreifen
angeordnet, der auch die Funktion eines Anfahrschutzes für das Gebäude übernimmt.
Dachbegrünung
Auf beiden Gebäuden ist auf allen verfügbaren Flächen eine extensive Dachbegrünung
(Aufbau max. 15 cm) mit Sprossenansaat vorgesehen. Im Bereich der geplanten Photovoltaikanlage auf dem Rückgebäude werden Betonplatten angeordnet.
Im Vordergebäude befindet sich im 2. OG ein intensiv begrünter Lichthof.
Ausstattung
Das Grundstück wird an drei Seiten mit einem Stabgitterzaun (Höhe 2 m) eingefaßt. Zur
Heßstraße werden im Bereich der Ein- und Ausfahrten Toranlagen vorgesehen. Die Fläche vor dem Vordergebäude zur Heßstraße wird nicht eingezäunt.
Im Bereich des Haupteingangs sowie östlich des Eingangs zur Freiwilligen Feuerwehr
werden Fahrradständer angeordnet. Zusätzliche Fahrradständer befinden sich in der
Tiefgarage.
Entlang der östlichen Grundstücksgrenze im Bereich der PKW- Stellplätze sowie an der
Südwestecke des Rückgebäudes sind Sitzbänke vorgesehen. Die Hauptaufenthaltsflächen im Freien befinden sich im Bereich der Dachterrassen.
4.2
Besondere Anforderungen
Die zu erwartende Nutzung durch die Feuerwehr stellt hohe Anforderungen an die Belagsflächen der späteren Erschließungs- und Fahrbereiche sowie deren Entwässerung.
Maßgebliche Faktoren sind dabei
-
das Gewicht und die Achslast der Fahrzeuge (Anforderungen bis zu 44 Tonnen)
-
die zu erwartenden Rangier– und Drehbewegungen bei den Einpark- und Ausrückmanövern sowie auf dem Übungshof
-
die sommerliche Hitzeentwicklung auf großen befestigten Flächen
-
die teilweise Unterbauung der Fahrflächen mit einer Tiefgarage und die dadurch limitierte Aufbauhöhe
Um diesen Anforderungen zu entsprechen wurden verschiedene Aufbauten für die Belagsflächen untersucht. Auf Grund der zu erwartenden hohen Punktlasten, der Rangierbewegungen und der Aufheizung im Sommer wurde ein Aufbau mit Asphalt verworfen.
Im Bereich der Pflasterdecken wurden verschiedene Varianten geprüft. Entscheidende
Kriterien waren hierbei die Verschiebefestigkeit der Steine untereinander (Verzahnung
und Flächenwirkung) sowie der geordnete Lastabtrag über die Fläche in den Untergrund. Hierbei wurde auch die Verwendung von gebundenen Drainbetontragschichten
untersucht.
Auf Grund der besseren Wartungsmöglichkeiten der Flächen bei späteren Aufgrabungen
wurde dieser Aufbau mit gebundenen Tragschichten wieder verworfen und ein Standard8
aufbau gemäß RSTO (Richtlinien für die Standardisierung des Oberbaus von Verkehrsflächen, 2001) und ZTV Stra Mü (2009) mit einer Schottertragschicht gewählt. Dieser
Aufbau wird auch im Bereich der Tiefgarage verwendet.
Um eine möglichst hohe Verbundwirkung innerhalb der Fläche zu erreichen wurde ein
Winkelverbundstein gewählt, der durch die abgewinkelte Steinform, die angeformten Abstandshalter und die notwendige Steindicke einen optimalen Flächenverband garantiert.
Die Entwässerungselemente wurden ebenfalls auf Grund der o.g. Faktoren genau auf die
zu erwartende Nutzung abgestimmt. In den Bereichen der zentralen Fläche und des
Übungshofes werden sog. Läuferrinnen verwendet, die die entstehenden Schubkräfte
aus der Fläche aufnehmen können und über die notwendige Belastungsklasse verfügen.
5.
Künstlerische Ausgestaltung
Das Budget für das Kunstprojekt beim Neubau Feuerwache 4 beträgt ca. 400.000,- €
(1,7% der Kosten Kgr. 3.1 mit 3.4 des Vordergebäudes, ohne IuK-Technik).
Die Ablaufplanung des Kunstprojekts FW 4 sieht nach Informationsgesprächen mit den
Nutzern für Ende November 2009 eine erste Sitzung der Kunstkommission vor (Projektvorstellung). Im Januar 2010 sollen in einer Sitzung der Kunstkommission potentielle
Künstler ausgewählt werden. Ein Wettbewerb mit den geladenen Künstlern kann Mitte
Februar 2010 stattfinden. Im Rahmen des Wettbewerbs wird Anfang März 2010 ein Kolloquium abgehalten.
Die Vorprüfung des Wettbewerbs mit der Erstellung erster (Kunst-)Projektblätter soll Anfang
Mai 2010 stattfinden. Die Entscheidung der Kunstkommission kann demnach Ende Mai
2010 fallen.
Themen möglicher Kunstprojekte:
- Wesen und Identifizierung der Feuerwehrleute und ihre Mythen (z.B. Heldentum und
‚Männerwelt‘, Team, Gemeinschaft und Hierarchie, ...)
- Selbstdarstellung und Fremdwahrnehmung des Aufgabenfeldes (z.B. Stellenwert der
öffentlichen Sicherheit, Gefahren, Wachsamkeit und permanente Präsenz, ...)
- Technik, Licht und/oder und Medien (z.B. Technische Vernetzung, Kontrolle und Überwachung, hochkomplexe Datensysteme insbesondere in der Integrierten Leitstelle, ...).
Die Kunst sollte sich im/am Gebäude ansiedeln, sich möglichst „nützlich“ machen und
dem Bürger Hinweise auf die Bedeutung des Gebäudes geben. Das Kunstprojekt könnte
auch auf die Ähnlichkeiten und Unterschiede der Nutzungen auf dem Gelände reagieren.
9
Herunterladen