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21.6.2017
1025.
Der Wilde Westen im Dortmunder Süden….
…genauer im Zoo, wo unlängst die Wildwestvoliere fertiggestellt wurde. Das
komplett neugestaltete Vogelgehege liegt im bewaldeten Nordteil des
Zoogeländes. Es ist zu finden, wenn man bei den Kamelen abbiegt. Die
gestaltete Anlage ist in Eigenregie der Zoomitarbeiterinnen und –mitarbeiter
umgesetzt worden. Dabei ist die große alte Pferdekutsche, die in der
Vergangenheit für Kutschfahrten im Zoo eingesetzt worden ist, einem neuen
Verwendungszweck zugeführt worden. Die eingebrachten Strukturen sind für
Besucher optisch ansprechend, für die hier gehaltenen Tiere sind sie Struktur.
Hier leben Rabengeier (Coragyps atratus) und Truthahngeier (Cathartes aura)
Beide Arten leben in weiten Teilen Nord-, Mittel- und Südamerikas. Im Süden
reicht das Verbreitungsgebiet bis zu den Falklandinseln. Bevorzugte
Lebensräume sind lichte Laubwälder, dessen Ränder und angrenzendes
Kultur- und Ackerland. Auch Baum- und Buschsteppen werden gerne
besiedelt. Den Rabengeier findet man auch manchmal auf Müllkippen, wo er
sich von den menschlichen Hinterlassenschaften ernährt. In den gemäßigten,
tropischen und subtropischen Gebieten ist der Truthahngeier ein Standvogel,
in bestimmten Verbreitungsgebieten, insbesondere in Kanada und den
nördlichen Vereinigten Staaten, als Zugvogel, der den Winter in südlicheren
Regionen verbringt.
Truthahngeier als auch Rabengeier sind Aasfresser. Nur selten macht er aktiv
Jagd auf kleinere Tiere wie Nager und kleine Reptilien. In ihrem Lebensraum
gelten sie als die Gesundheitspolizei. Auf der Suche nach Kadavern fliegen
sie in großer Höhe über ihren Lebensraum. Es ist aber nicht der Sehsinn,
sondern der Geruchssinn, der den Truthahngeier zu seiner Nahrung führt.
Dies ist in der Welt der Vögel ungewöhnlich und selten. Der Rabengeier
wiederum folgt dem Truthahngeier oder anderen Aasfressern, um zur
Nahrung zu gelangen. Die Klauen an den Füßen beider Arten sind aufgrund
ihrer Vorliebe für bereits tote Nahrung deutlich weniger entwickelt als bei
Greifvögeln ähnlicher Größe.
Von den beiden hier kurz beschriebenen Neuweltgeiern lebt jeweils ein Paar
im Zoo der Westfalenmetropole. Mit der Neugestaltung der Voliere sind beste
Voraussetzungen geschaffen, auch einmal Nachwuchs zu bekommen. Bis
dahin kann es aber noch dauern – denn Neuweltgeier haben als Vögel, die alt
werden können, viel Zeit im Leben. Geduld ist gefragt, aber die
Voraussetzungen sind geschaffen.
Redaktionshinweis:
Dem Pressespiegel sind zwei Fotos angehängt.
Bilder: Die neugestaltete Wildwestvoliere im Zoo Dortmund mit Rabengeiern
(vorne) und Truthahnhgeiern (hinten). Beide Aufnahmen: Benjamin Ibler / Zoo
Dortmund
Kontakt: Sabine Kastel-Lübke
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