Gasriese Jupiter am Nachthimmel

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Gasriese Jupiter am Nachthimmel
Im Westen wird’s eng: Venus, Mars und Mond
Während des Februars kann man nach Sonnenuntergang im Westen den Planeten Venus als
Abendstern nahe am Horizont sehen. Da Venus eine dichte Wolkenhülle an, reflektiert sie 75 % des
auffallenden Sonnenlichtes. Deshalb erscheint sie uns immer als heller Lichtpunkt am Himmel, den
man schon während der Dämmerung gut erkennen kann.
Da sie dicht an der Sonne steht, geht sie schon gegen 19.30 Uhr unter. Vorher, ab etwa 18.30 Uhr,
wenn es dunkel genug ist, sieht man den rot leuchtenden Planet Mars links über ihr.
Nach dem 10.2. lohnt es sich bei wolkenfreiem Himmel diese beiden Planeten täglich am Himmel
aufzusuchen.
Mars kreist außerhalb der Erdbahn um die Sonne, Venus innerhalb. Deshalb bewegt sich Venus auch
am Himmel schneller: Sie nähert sich von Abend zu Abend dem Mars an. Eigentlich laufen Mars und
Venus am Himmel aufeinander zu, nur bewegt sich Mars viel langsamer. Ab dem 20.2. gesellt sich die
schmale Sichel des Mondes dazu. Dann sieht man, wie der Mond an den beiden Planeten vorbeizieht.
Wenn diese sich am 21.2. bis auf ½ Grad (scheinbarer Monddurchmesser) begegnen, ist der Mond
schon deutlich höher und seine Sichelgestalt hat zugenommen. Am 23.2. ist dann die Venus endgültig
an Mars vorbeigezogen.
So nahe wie am 21.2. standen sich Mars und Venus seit 2008 nicht mehr. Ihre nächste enge Begegnung
findet nicht vor Oktober 2017 statt.
Übrigens: Am 21.2. sind Mars und Venus im Raum fast 400 Millionen km voneinander entfernt. Von
der Erde aus gesehen stehen sie aber fast hintereinander in der gleichen Richtung und erscheinen uns
am Himmel nebeneinander.
Gasplanet Jupiter geht jetzt abends im Osten auf
Nun schauen wir etwa gegen 20.00 Uhr nach Osten (siehe Sternkarte). Hier dominiert der riesige
Gasplanet Jupiter, zurzeit das hellste Objekt am Himmel. Anfang Februar steht er der Sonne genau
gegenüber, d.h. er geht bei Sonnenuntergang auf und ist die ganze Nacht zu beobachten
Über ihm stehen Castor und Pollux in den Zwillingen, rechts neben ihm finden wir Prokyon und Sirius
(hellster Stern am Himmel). Rechts oberhalb vom Sirius kann man dann das Sternbild Orion mit den
drei markanten Gürtelsternen erkennen. Links oberhalb vom Jupiter lässt sich das Sternbild Großer
Wagen leicht auffinden.
Jupiter ist der größte Planet in unserem Sonnensystem (Durchmesser 143000 km oder 11
Erddurchmesser) und auch mit 318 Erdmassen der massereichste. Auch mit 63 Monden hält er einen
Rekord. Die vier hellsten und größten Monde Io, Europa, Ganymed und Kallisto hat schon Galilei
beobachtet, man kann sie sogar in einem Fernglas erkennen.
Der Mond Europa besitzt einen über 15 Kilometer dicken Eispanzer, unter dem sich ein riesiger 100
km tiefer Ozean aus Wasser befindet könnte, der durch die innere Wärme des Mondes und die durch
Jupiter hervorgerufenen Gezeiten aufgeheizt wird. Hier könnte es durchaus Leben geben.
Ein Blick auf Wolken und Wirbelstürme
Wer Jupiter zum Beispiel in der Sternwarte auf dem SFN mit einem Fernrohr beobachtet, erkennt
sofort die zahlreichen Wolkenbänder, die langgezogen parallel zum Äquator verlaufen, da sich Jupiter
sehr schnell dreht: Ein Jupitertag dauert weniger als 10 Stunden. In den Wolken sieht man zahlreiche
Wirbelstürme, der größte und bekannteste ist der „Große Rote Fleck“. Seit über 350 Jahren kann man
ihn schon beobachten, er trotzt wegen seiner Größe (die Erde würde zweimal hinpassen) allen
Klimaschwankungen auf Jupiter.
Der Riesenplanet besteht fast vollständig aus Gasen (etwa 90% Wasserstoff und knapp 10 % Helium),
die mit zunehmender Tiefe flüssig und wegen des großen inneren Druckes in der Nähe des aus Eis und
Gestein bestehenden Kernes sogar fest werden. Die Zusammensetzung Jupiters gleicht der des
Sonnennebels, aus dem sich alle Planeten vor 4,5 Milliarden Jahren gebildet haben.
Im Zentrum hat er sich noch nicht richtig abgekühlt, vermutlich beträgt die Temperatur dort einige
10000 Grad. Und noch schrumpft Jupiter durch die eigene Schwerkraft um jährlich etwa 3 cm. Die
dabei freigesetzte Wärme strahlt er ab und senkt seine Temperatur langsam weiter.
Viele andere Sterne haben auch jupiterähnliche Planeten, da man solche Riesenplaneten gut auch in
Sonnensystemen beobachten kann, die viele hundert Lichtjahre entfernt sind. Jupiter ist „unser“
Vertreter eines der häufigsten Planetentypen im Universum.
Sternkarte vom 10.2.15., ca. 20.00 Uhr, Blick nach Osten (credit: Bernd Holstein, AAK)
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