Mittelohrentzündung: Hochgelagerter Kopf lindert nachts den

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Mittelohrentzündung: Hochgelagerter Kopf lindert nachts den Schmerz
Mit der Erkältungszeit steigt auch das Risiko für eine schmerzhafte Mittelohrentzündung. „Bei
Kindern ist die Ohrtrompete (Tube) noch sehr eng, sodass sie schon bei kleineren
Entzündungen zuschwillt. Dies gilt insbesondere für ihre Einmündung in den oberen
Rachentrakt. Beim Schlucken kann sich diese nicht mehr öffnen, Entzündungsflüssigkeit
kann nicht mehr aus dem Mittelohr abfließen, es entsteht zunächst ein Druckgefühl, das
schließlich in pochende und stechende Schmerzen übergeht, die vor allem nachts besonders
stark sind. Um das Abfließen von Sekret zu erleichtern, sollten Kinder nachts den Kopf so
lagern, dass er etwas erhöht liegt“, empfiehlt Dr. Ulrich Fegeler, Kinder- und Jugendarzt
sowie Bundespressesprecher des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ).
Zur medikamentösen Behandlung verschreibt der Kinder- und Jugendarzt abschwellende
Nasentropfen, um die Tubenmündung zu öffnen. Entzündungsdämpfend, schmerzlindernd
und fiebersenkend wirken Ibuprofen oder Paracetamol-Saft oder -Zäpfchen. Lösen Bakterien
die Krankheit aus, behandelt der Kinder- und Jugendarzt in der Regel mit Antibiotika. Bei den
viel häufigeren viralen Mittelohrentzündungen erhält das Kind allein entzündungshemmende
und schmerzlindernde Medikamente.
Etwa 90% der Kinder erkranken in den ersten 3 Lebensjahren mindestens einmal an einer
akuten Mittelohrentzündung (AOM – akute Otitis media). Die Erkrankung gehört zu den
häufigsten Gründen für einen Arztbesuch in der frühen Kindheit. Zu den Komplikationen der
AOM gehört der Monate andauernde Mittelohrerguss, der häufig durch eine anhaltende
Schwellung und Wulstung der Schleimhaut („Polypen“) im oberen Schlundbereich
hervorgerufen wird. Dies kann eine Hörminderung bewirken, die wiederum die frühkindliche
Sprachentwicklung schädigen kann. Deswegen muss unter Umständen die geschwollene
Schleimhaut operativ entfernt werden („Polypenentfernung“). Dieser Eingriff ist einer der
häufigsten in den Industrienationen. Eine gelegentliche Komplikation von
Mittelohrentzündungen mit starker Ergussbildung kann das Platzen des Trommelfells mit
Abfluss des häufig eitrigen Sekrets in den Gehörgang sein. „Gestillte Kinder bekommen
seltener Mittelohrentzündungen. Vorbeugen können Eltern auch, indem sie auf eine gute
Nasenatmung ihres Kindes achten, keine Wattestäbchen benutzen und die Ohren nach dem
Baden vorsichtig trocknen. Passivrauchen und Luftverschmutzung gelten als weitere
Risikofaktoren für Mittelohrentzündungen“, so Dr. Fegeler.
Impfung kann vor Mittelohrentzündung schützen
Kinder, die gegen Pneumokokken geimpft wurden, haben ein geringeres Risiko, an einer
bakteriellen Mittelohrentzündung zu erkranken, da diese Bakterien nicht nur
lebensbedrohliche Entzündungen der Lunge, der Hirnhäute (Meningitis) oder eine
Blutvergiftung bis hin zum Organversagen auslösen können, sondern auch für viele
Mittelohrentzündungen verantwortlich sind. Ein seit Anfang des Jahres in Deutschland
zugelassener Kinderimpfstoff gegen Pneumokokken bietet auch einen gewissen Schutz
gegen Haemophilus influenzae, einem weiteren Haupterreger der Otitis media. „Die
Pneumokokken-Impfung ist natürlich nicht als Impfung gegen Otitis media gedacht. Sie
schützt kleine Kinder vor allem gegen pneumokokkenverursachte lebensgefährliche
Hirnhaut- und Lungenentzündungen. Studien zeigen aber, dass Kinder, die gegen
Pneumokokken geimpft sind, weniger häufig an Mittelohrentzündungen erkranken“, lautet
der Hinweis von Dr. Fegeler.
Weitere aktuelle Informationen rund um das Thema "Kindergesundheit" finden Sie auf der
Internetseite des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) unter
www.kinderaerzte-im-netz.de.
Für mögliche Rückfragen und weitere Fakten erreichen Sie Herrn Dr. Ulrich Fegeler,
Bundespressesprecher des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte, unter der
Telefonnummer 030-3611713 oder 030-3625046 in seiner Praxis.
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