Der Mensch stammt nicht vom Affen ab - Evolution der

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Versuchsanleitung
Die Abstammungsreihe der Hominiden – ein Vergleich
Biologie: „…der Mensch stammt nicht vom Affen ab.“
Der Affe und der Mensch, von denen gibt es
nicht nur einen, nicht nur die, die wir heute
kennen.
Evolution der Primaten:
Die Abstammungsreihe der Hominiden – ein
Vergleich untereinander.
Verfasser: Magnus Mauer
Klassenstufe
Oberthemen
Unterthemen
Anforderungsniveau
8 - 10
Evolution
Hominiden/
Primaten
●●
Durchführungsniveau
■■
Vorlauf
Vorbereitung
Durchführung
ca. 5 min
ca. 45 min
Schülerinteressen im Fach Biologie beziehen sich in vielfältiger Weise am ihnen selbst, an
menschenkundlichen Themen. Neben Fragestellungen nach der (eigenen) Funktionsweise,
der Physiologie des Menschen, sind Nachforschungen über die Stellung des Menschen
unter den Lebewesen und die Ursachen des eigenen Aussehens von hervorragender
Bedeutung.
Während besonders jüngeren Jahrgangsstufen ein Forscherdrang zur Erkundung und
Sammlung vieler einzelner Details der Umgebung und Lebenswelt zu Eigen ist, bringt ab
Jahrgangstufe 8 der Entwicklungsschritt der Schüler zum Erwachsenen eine
Individualisierung ihres Interesses: Sie wollen nicht allein wissen, „wo sie stehen“, sondern in
erhöhtem Maße, „wer sie sind“ und „wo sie hin gehören“.
Antworten darauf finden sie mit Hilfe der Biologie zum einen
in der Genetik durch Erkenntnisse über die unmittelbare
und mittelbare Weitergabe und Zusammenordnung von
Erbinformation durch ihre Eltern und in ihrer Familie.
Die langfristige Wirkung einer Neuordnung (und
Veränderung) der Erbinformation über Generationen
hinweg oder einzelne Sprünge durch Mutation und
Selektion bei der Herausbildung von Arten ist eine
grundlegende Erkenntnis der Abstammungslehre gemäß
der Evolutionstheorie. Diese stellt die Basis für den
vorliegenden Unterrichtsvorschlag, es werden anatomische
Homologien von Arten nebeneinander gestellt, auf
Abwandlungen untersucht und zu einer Reihe gefügt.
Ein solcher Vergleich anhand genügend anschaulichen
Unterrichtsmaterials – hier Nachbildungen von Schädeln
verschiedener Gattungen aus der Familie der Hominiden,
die vorrangig untereinander auf Gemeinsamkeiten und
Unterschiede untersucht werden sollen und denen ein Affenschädel gegenüber gestellt
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Versuchsanleitung
Die Abstammungsreihe der Hominiden – ein Vergleich
werden kann – wird Schülern nicht nur gelingen können, sondern auch die Möglichkeit
bieten, selbsttätig Wissen zu erwerben.
Der Wegbereiter der Evolutionstheorie, C. Darwin, hat Kritik erfahren müssen, die seine
Beweisführung nicht verstanden haben will. Die Behauptung, der Mensch stamme vom Affen
ab, hat er wohl nie geäußert.
Es ist nachvollziehbar, dass er und seine Mitstreiter wie A. R. Wallace sich Institutionen der
konservativen Forschung gegenüber sahen, die ihre Ideologie (und ihren Einfluss) auf den
Kreationismus stützen, die in jüngerer Zeit erneut aufkeimende Anschauung, die den
Schöpfungsglauben in ihr Zentrum gestellt hat.
Sie ist genau so wenig richtig, wie die Übertragung auf die soziale Ordnung, und die
(menschen)verachtenden Auswirkungen, die durch Ideen hervorgebracht werden können,
die die Höherwertigkeit eines Lebewesens gegenüber einem anderen nachweisen möchten.
Darwin distanzierte sich davon selbst in seinen Spätwerken. Schließlich wurde nicht die
Behauptung aufgestellt, der Stärkere gewinne – sondern der an die Anforderungen des
Lebensraums Angepassteste (im Sinne von „der Abgestimmteste“). Er betont in
„Abstammung des Menschen“: Moralische Fähigkeiten sind höher einzustufen als
intellektuelle.
Eine wissenschaftliche Auseinandersetzung, die die Evolutionstheorie anerkennt, kann
darstellen, dass es außer dem jetzigen Menschen, (ausgestorbene) menschenähnliche
Lebewesen anderer Gattungen derselben Familie gab, der Hominiden. Sie werden sich mit
einigen wenigen Familien der übrigen Primaten, insbesondere den Pongiden, den
menschenähnlichen Affen, einen gemeinsamen Vorfahren teilen.
Eine direkte Linie von den Pongiden zu den Hominiden gibt es nicht.
Aufsehen erregende Funde halten nicht nur das Interesse an den nahen Verwandten wach,
sondern bereichern die Bio-Paläontologie um neue Erkenntnisse, die in neue Thesen
münden. Gerade das Bild des Neandertalers – genau gesagt des Homo (sapiens)
neanderthalensis – ist in jüngerer Zeit immer wieder revidiert worden. Der gewisse Verbleib
des als „ausgestorbenen“ nahen Verwandten des jetzigen Menschen ist ungewisser
geworden. Er könnte nur „verschwunden“ sein, während seine Erbinformation in dem Homo
sapiens (sapiens) aufgegangen ist.
Genetisch betrachtet hätte der Neandertaler damit überlebt. Evolutiv betrachtet wäre er
dennoch ausgestorben, da typische seiner Merkmale sich selektiv nicht durchgesetzt haben
aufgrund Verdrängung aus dem Lebensraum, ökologischer Veränderungen oder aus
anatomischen, stoffwechselphysiologischen und intellektuellen oder kulturellen gegenüber
den Eigenschaften des Homo sapiens (sapiens) nachteilig wirkenden Ursachen.
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Versuchsanleitung
Die Abstammungsreihe der Hominiden – ein Vergleich
Unterrichtsablauf – Übersicht Unterrichtsplanung
nach dem Konzept des selbst organisertem Lernens (SOL)
Kompetenzanalyse
grundlegende Schülerkompetenzen:
- Erfahrungen, grundlegende Fertigkeiten in (arbeitsgleicher) Gruppenarbeit (GA/ Partnerarbeit PA),
- Zuhören, Argumentieren, Verbalisieren, Strukturieren/ Ordnen,
- Wissen, Verstehen
Förderung der Schülerkompetenzen beabsichtigt v.a. in den Bereichen:
- Wechsel der Arbeitsformen: Gesamtunterricht, Einzelarbeit (EA) und Gruppenarbeit,
- Vertiefung der Fertigkeiten in (arbeitsteiliger) Gruppenarbeit (GA/ Partnerarbeit PA)
- Vergleichen, Integrieren, Entscheiden, Kritikfähigkeit
- Erkennen, Urteilen
Unterrichtsverlauf
Unterrichtssequenzen
Fachkompetenz/
inhaltliche Ziele
angestrebte überfachliche Kompetenzen
1
Bestimmung und
Ordnung von
Hominidenschädeln
typische Merkmale der
menschlichen
Schädelform
Gesamtunterricht,
Selbstvertrauen;
Engagement,
Teamfähigkeit;
SOL-Elemente,
Medien
Demonstrations- und
Arbeitsmodell - ReliefBildtafeln mit
Schädeldarstellungen.
Integrieren, Auswerten,
Ordnen;
2
Menschentypen und
Abstammungsreihe
verschiedene
Menschentypen,
Abstammungsreihe/
Stammbaum des
Menschen
Wissen und Verstehen;
Kritikfähigkeit.
Verstehen, Erkennen
und Urteilen,
Argumentieren,
Diskutieren,
Kooperieren;
Strukturieren,
Gestalten,
Visualisieren:
Teamfähigkeit,
Kritikfähigkeit,
Entscheiden,
Präsentieren.
.
3
Homo (sapiens)
neanderthaliensis
Vergleich der beiden
am weitesten
entwickelten
Menschentypen,
jüngste
Forschungsergebnisse
zum Aussterben des
Homo (sapiens)
neanderthaliensis
s.o.
arbeitsteilige
(Stamm)Gruppenarbeit;
Arbeitsmaterialien mit
Aufgabenstellungen
und
Bearbeitungshilfen;
Bildtafel mit
Schädeldarstellung
HominidenSchädelmodell;
Anleitungen zur
Vermessung der
Schädel und zur
Bearbeitung von
„Steckbriefen“
G-Puzzle, 3
Expertengruppen;
Arbeitsmaterialien mit
Aufgabenstellungen
und
Bearbeitungshilfen;
Infokartei;
Strukturlegen.
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Die Abstammungsreihe der Hominiden – ein Vergleich
Evolution der Primaten, Abstammung des Menschen –
Vergleich des Menschen mit seinen nächsten Verwandten, den Menschenaffen.
- vorbereitender Unterricht Advance Organiser
Da der Advance Organiser für die Gesamtbetrachtung „Evolution der Primaten“ angelegt ist
und diese nicht auf eine Stunde beschränkt ist, kann und soll der Einstieg in die Thematik
mithilfe des Organisers erfolgen.
Der Zugang gelingt über die „affige Darstellung“ Darwins, der aus dem Unterricht zu
Evolution bekannt ist. Unterstützt wird er durch die These, der Mensch stamme nicht von
Affen ab. Der Organiser wird schrittweise der Betrachtung freigegeben, die Bezüge zum
Homo sapiens (neanderthaliensis) zuletzt aufgegriffen.
Die Schüler haben Gelegenheit ihr Wissen zu Evolution einzubringen und anzuwenden,
während sie Stellung beziehen zu Abbildung und Behauptung.
Der Lehrer stellt den Schülern den Organiser, damit sie einen Fortschritts-Begleiter haben,
an den sie ihre Gedankengänge anbinden können. Sie können ihren Lernfortschritt verfolgen
und ihre Arbeitsschritte damit abgleichen.
Modelle und bildliche Darstellungen, Gruppenarbeit
Um die Verwandtschaftsbeziehungen (und deren Ausmaß) zwischen Affe und Mensch zu
erläutern, werden Gemeinsamkeiten und Unterschiede beschrieben und bewertet.
Bezugspunkte sind physiognomisch-anatomische Eigenschaften des Körperbaus/ Skeletts,
letztlich auch mit Hinsicht auf Intelligenzleistung und Verhalten. Vergleichend untersucht
werden anhand geeigneter Abbildungen und Modelle: Wirbelsäule und Becken bezüglich
Form und Funktion (Gang, Schwerpunktlage, Dämpfung, Stütz- und Schutzfunktion);
Gliedmaßen, insbesondere Hand und Fuß (Länge und Form, Bezug zu Gangarten,
Möglichkeit des Greifens und zu Geschicklichkeit);
Schädel (Kiefer: Form und relative Größe, Gebiss/ Schnauze, Stirn/ Augen, Verhältnis
Gesichts-/ Hirnschädel, Rückschlüsse auf Volumen und Entwicklungsbereiche mit
besonderer Bedeutung für Intelligenzleistungen; Sprachbildung/ -entwicklung).
Evolution der Primaten, Abstammung des Menschen:
Die Abstammungsreihe der Hominiden – ein Vergleich untereinander.
- vorliegendes Unterrichtskonzept Zur Eröffnung der Stunde wird den Schülern die Abbildung eines Schädels gezeigt, dessen
Zugehörigkeit zu einem Affen oder einem Menschen bestimmt werden soll (5 min); es ist
eine Darstellung eines frühen Typus der Gattung Homo (vorzugsweise habilis) oder eines
Australopithecus/ Paranthropus.
Anschließend sind die Schüler aufgefordert, Darstellungen von Hominiden-Schädel in eine
sinnvolle, graduierte Reihenfolge zu bringen. Dazu stehen Bildtafeln und deren Abzug bzw.
gleiche Darstellungen auf Folie zur Verfügung, sodass die Schüler damit arbeiten und ihre
Begründung daran festmachen können.
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Versuchsanleitung
Die Abstammungsreihe der Hominiden – ein Vergleich
Eine arbeitsteilige Gruppenarbeit (15 min) widmet sich den verschiedenen Menschentypen,
jeweils eine (Stamm)Gruppen arbeitet an einer Bildtafel mit Schädeldarstellung und einem
entsprechenden Hominiden-Schädelmodell.
Ihnen stehen Anleitungen zur Verfügung, die sie zur Vermessung der Schädel (Neigung
Kiefer/ Stirn, Form Stirn/ Augen/ Wangen, Verhältnis Gesichts-/ Hirnschädel, Winkel UnterKiefer/ Hinterhaupt, Lage Hinterhauptsloch) und zur Bearbeitung von „Steckbriefen“
(Eintragen ermittelter und teils vorgegebener Angaben) anhalten.
Im folgenden Gruppenvortrag (10 min) erfolgt die Ergebnispräsentation und Abstimmung mit
den anderen Gruppen unter Reformulierung der These der Abstammung des Menschen und
der Aufstellung einer Abstammungsreihe mit Hilfe der Abbildung eines (mit Hilfe von
Abbildungen, der Folien, der Bildtafeln, Schädel o.a. zu vervollständigenden) Stammbaumes.
Eine Gruppenarbeit, zu der sich die Stammgruppen zu Expertengruppenarbeit
zusammenfinden (3 G, 5 min), beschäftigt sich abschließend mit dem Vergleich der beiden
am weitesten entwickelten Menschentypen, dem Homo sapiens (sapiens) („Jetztmensch“)
und dem Homo (sapiens) neanderthaliensis, dem Neandertaler. Dessen Bild hat sich durch
fortschreitende Forschungstätigkeit sehr differenziert; die jüngsten Forschungsergebnisse,
die ihn dem Jetzt-Mensch gleichwertiger entgegenstellen, werden hier aufgegriffen und
diskutiert. Ein Schwerpunkt wird auf Gründe für sein Aussterben gelegt. Damit können
Ursachen gefunden werden, warum es heute zwar verschiedene Rassen gibt, aber letztlich
nur von einem Menschentypus gesprochen wird.
Der Austausch in den Stammgruppen (10 min) schließt den Unterricht.
Als Hausaufgabe fertigen die Schüler Begriffskarten an, die wichtige Fachausdrücke zur
Evolution der Hominiden sammelt und erklärt. Sie sollen sie in eine zusammenhängende,
sinnvolle Struktur legen und die Anordnung durch Erläuterung der Bezüge in einem
zusammenhängenden Text beschreiben. An ihnen sollen Merkmale der Hominidenreihe und
die Abstammungsreihe in Stammbaum-Darstellung vorgestellt werden können.
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Versuchsanleitung
Die Abstammungsreihe der Hominiden – ein Vergleich
Arbeitsblätter und Unterrichtsmaterialien – Übersicht
Advance Organiser,
Übersichtsfolie(n) –
Vergleich von Hominidenschädeln unterschiedlicher Entwicklungsstufe,
Anleitung zur Schädeluntersuchung,
Steckbriefe zu den Hominiden-Typen,
Informationsblätter zu Ergebnissen der Neandertaler-Forschung;
Vom Australopithecus zum Homo sapiens –
Relief-Bildtafeln mit Schädeldarstellungen
Best.Nr: 201.5059
Ursprung des Menschen, Video
Best.Nr: 202.0963
Cro Magnon Schädel, Classic-Qualität
Best.Nr.: 201.5089
Neanderthaler Schädel, Classic-Qualität
Best.Nr.: 201.5088
Oldoway Schädel, Classic-Qualität
Australopithecus boisei.
Best.Nr.: 201.5099
Sinanthropus Schädel, Classic-Qualität
Homo erectus pekinensis.
Best.Nr.: 201.5100
Steinheim Schädel, Classic-Qualität
Homo sapiens praesapiens.
Best.Nr.: 201.5111
Schimpansen Schädel, weiblich
Pan troglodytes, Naturabguss.
Best.Nr.: 201.5087
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der Ursprung der Arten
durch Mittel
der natürlichen Selektion
der Mensch stammt nicht
vom Affen ab
Homo
menschlicher Typus auf einer
tiefen Stufe der Entwicklung
Advance Organiser
Australopithecus bzw.
Paranthropus boisei.
Vertreter des Urmenschen.
Fundzeit: 1959. Fundort: OldowaySchlucht, Ostafrika.
Alter: 1.750.000 Jahre.
Homo erectus pekinensis.
Vertreter des Frühmenschen.
Fundzeit: 1928. Fundort: Höhle
von Choukoutien, nahe Peking.
Alter: 400.000 Jahre.
Homo (sapiens) neanderthalensis
(klassischer Neandertaler).
Vertreter des Altmenschen.
Fundzeit: 1908.
Fundort: Südfrankreich.
Alter: 35.000 bis 45.000 Jahre.
Homo sapiens (sapiens).
Vertreter des eiszeitlichen
Menschen.
Fundzeit: 1868. Fundort: Höhle im
Viseretal in Südfrankreich.
Alter: 20.000 bis 30.000 Jahre.
Evolution der Primaten, Abstammung des Menschen:
Die Abstammungsreihe der Hominiden – ein Vergleich untereinander.
1 Vermesse bzw. beschreibe den vorliegenden Schädel nach folgenden
Gesichtpunkten.
Notiere die Ergebnisse und setze sie in Relation zu den entsprechenden
Kenngrößen des Jetzt-Menschen (siehe Abbildung unten; die vergleichende
Beschreibung soll verhältnismäßig angegeben werden, z.B. „größer/ kleiner“,
„stärker/ schwächer“…).
1
4b
5
4a
2
7
3
6
1
Schädel-Umfang
2
Tiefe des Hinterhaupts
3
Winkel zwischen Unter-Kiefer/ Hinterhaupt
4
Verhältnis Gesichts-/ Hirnschädel, Stirnhöhe
5
Überaugenwulst
6
Kiefer-/ Gebissausprägung
7
Lage des Hinterhauptslochs
2 Schließe auf den Entwicklungsgrad des Menschentypus zurück, zu dem der
Schädel gehört haben kann. Ordne Ihn einem Typus zu und ergänze den
zugehörigen Steckbrief.
Evolution der Primaten, Abstammung des Menschen:
Die Abstammungsreihe der Hominiden – Steckbriefe.
Ergänze die Steckbriefe mit zugehörigen Daten und Abbildungen.
Australopithecus/
ParanthropusArten
Name
Homo erectus
Homo (sapiens)
neanderthaliensis
Homo sapiens
(sapiens)
Zeitraum des
Vorkommens
Verbreitung
Schädelmerkmale
Gehirngröße
(cm³)
Aussehen
Kultur
2 Mio. bis ~150 000 Jahre/ ca. 150 000 Jahre bis heute/ ca. 200 000 bis 30 000 Jahre/ 3,5 Mio bis
~1,5 Mio Jahre;
weltweit/ Afrika/ Europa, Naher Osten/ Ostasien;
ausgeprägter Scheitelkamm, ohne Stirn, Überaugenwülste, kräftiger Unterkiefer/ Überaugenbögen,
fliehende Stirn, großer, langer hinterer Teil des Hirnschädels, insgesamt etwas mehr Hirnvolumen als
das des Jetzt-Menschen/ hohe Stirn, hoher Hirnschädel, keine Überaugenwülste, Kinn/ kräftige
Überaugenbögen, fliehende Stirn, wenig vorstehender Oberkiefer;
400 – 600/ 1500 – 1700/ 800 – 1200/ 1200 – 1450;
kräftige Gestalt, affenähnlich mit relativ langen Armen/ grazil, schlanker, groß gewachsen / kräftiger,
gedrungener Körperbau/ untersetzt, muskulös, massiverer Knochenbau als der Jetzt-Mensch;
einfache Steinwerkzeuge, (noch) keine Faustkeile, Feuernutzung/ komplexe Werkzeugkultur,
Siedlungen, Religionen, Kunst, Wissenschaft / Werkzeugnutzung (Knochen zum Graben)/
unterschiedliche Steinwerkzeuge, Behausungen, Kleidung, Bestattungen und kultische Handlungen;
Lösungen zu den Steckbriefen:
3,5 Mio bis ~1,5 Mio Jahre/
2 Mio. bis ~150 000 Jahre/
ca. 200 000 bis 30 000 Jahre/
ca. 150 000 Jahre bis heute;
Afrika/
Ostasien/
Europa, Naher Osten/
weltweit;
ausgeprägter Scheitelkamm, ohne Stirn, Überaugenwülste, kräftiger Unterkiefer/
kräftige Überaugenbögen, fliehende Stirn, wenig vorstehender Oberkiefer/
Überaugenbögen, fliehende Stirn, großer, langer hinterer Teil des Hirnschädels, insgesamt etwas
mehr Hirnvolumen als das des Jetzt-Menschen/
hohe Stirn, hoher Hirnschädel, keine Überaugenwülste, Kinn;
400 – 600/
800 – 1200/
1500 – 1700/
1200 – 1450;
kräftige Gestalt, affenähnlich mit relativ langen Armen/
kräftiger, gedrungener Körperbau/
untersetzt, muskulös, massiverer Knochenbau als der Jetzt-Mensch/
grazil, schlanker, groß gewachsen;
Werkzeugnutzung (Knochen zum Graben)/
einfache Steinwerkzeuge, (noch) keine Faustkeile, Feuernutzung/
unterschiedliche Steinwerkzeuge, Behausungen, Kleidung, Bestattungen und kultische Handlungen/
komplexe Werkzeugkultur, Siedlungen, Religionen, Kunst, Wissenschaft;
Evolution der Primaten, Abstammung des Menschen:
Die Abstammungsreihe der Hominiden –
der Neandertaler und der Jetzt-Mensch, Brüder?
1 Fasse den Infotext zusammen.
2 Notiere Stichworte und stelle tabellarisch einander gegenüber, was für eine Vermischung
bzw. das Aussterben des Neandertalers spricht.
Stelle sie den Mitschülern der Stammgruppe vor.
Lebt der Neandertaler in uns fort?
Ein Neandertaler im Anzug, in moderner Kleidung, würde er auffallen? Jeder Neandertaler ist
ein Mensch und wie der Jetzt-Mensch Individualität, ein eigenes Aussehen. Dieser
Menschentypus hat zeitgleich neben frühen Homo-Sapiens-Gruppen gelebt; und wohl nicht
viel anders. Doch wo sind die Neandertaler?
Neben Besiedlungsbeweisen sind Skelette die wichtigsten Indizien; ihr Bau gibt Aufschlüsse
und auch das Erbgut von Neandertalern ist längst in Entschlüsselung.
Zu Ende der Eiszeit wanderten Menschen des modernen Typus in das Siedlungsgebiet der
Neandertaler ein, wo sie auf die angestammten, weit voneinander entfernt siedelnden „alten
Europäer“ stießen. Unbestritten ist, dass Homo sapiens und neanderthaliensis einander
getroffen und auf friedliche oder feindselige Weise gekannt haben. Während letzteres
unbelegbar bleibt, ist eine Forschungsrichtung der Annahme, dass sich die Populationen der
beiden Menschenarten vermischt haben, also gemeinsame Nachkommen gezeugt wurden.
Die Fruchtbarkeit dieser Verbindung könnte durch auffällige Merkmale eines 1998
gefundenen Kinderskeletts nachweisbar geworden sein, das vor 25 000 Jahren gelebt haben
müsste (der Neandertaler gilt als seit 30 000 Jahren ausgestorben). Es ist v.a. des Schädels
wegen dem Homo sapiens zuzuordnen – aber wie bei Neandertalern sind die Schienbeine
kürzer als die Oberschenkelknochen. Zudem zeigt der Unterkiefer typisch eine nach hinten
zum Gaumen hin abfallende Zahnreihe des Unterkiefers.
Trotzdem gibt es Grund zur Skepsis: Auch ohne Gene der Neandertaler gibt es allgemein
eine große Variationsbreite für Merkmale. Die Abweichung wäre erklärbar, auch wenn sie
öfters zu finden wäre. Ohne ihre Funktion kennen zu müssen, können kurze Waden einfach
Merkmale von älteren modernen Menschen sein – vielleicht eine Anpassung an das
damalige kältere Klima.
Die Kombination von Merkmalen bleibt jedoch auffällig; so auffällig, dass zur Erklärung des
Verschwindens, das insofern kein bloßes Aussterben mehr wäre, die Vermischung stärker
berücksichtigt werden muss als eine bloße Verdrängung.
Themen der anderen Expertengruppen:
Warum starb der Neandertaler aus?
Konnte der Neandertaler sprechen?
Zusatz:
Homo sapiens neanderthaliensis oder Homo neanderthaliensis: Welche Belege sprechen
dafür, dass der Neandertaler keine Unterart des Homo sapiens und kein direkter Vorfahr des
Jetzt-Menschen ist, sondern eine Nebenlinie (mit gleichem Vorfahr)?
Evolution der Primaten, Abstammung des Menschen:
Die Abstammungsreihe der Hominiden –
der Neandertaler und der Jetzt-Mensch, Brüder?
1 Fasse den Infotext zusammen.
2 Notiere Stichworte und stelle tabellarisch einander gegenüber, was für eine Vermischung
bzw. das Aussterben des Neandertalers spricht.
Stelle sie den Mitschülern der Stammgruppe vor.
Warum starb der Neandertaler aus?
10 000 Jahre nachdem Homo sapiens vor rund 40 000 Jahren Europa erreicht, ist der
Neandertaler für immer verschwunden. Daran könnte der moderne Mensch nicht unschuldig
sein: Hat er den Neandertaler bekämpft, vertrieben und schließlich ausgerottet? Ein Fund
von 800 Knochenteilen von Neandertalern wurde auf ein Alter von 130 000 Jahren bestimmt,
andere Hinweise auf kriegerische Auseinander-setzungen gibt es bisher nicht.
Die Frage, wie oft und ob sich Neandertaler und moderner Mensch einander getroffen
haben, muss offen bleiben: Funde gleicher Zeit am gleichen Ort gibt es nicht und
Schätzungen rechnen mit nur 250 000 Neandertalern im eisfreien Europa. Eine
Auseinandersetzung umherziehender Sippen um Jagdgebiete und Höhlen erscheint wenig
wahrscheinlich.
Da Neandertaler und Homo sapiens sich mindestens 10 000 Jahre lang einen Lebensraum
teilten, ist trotz der geringen Wahrscheinlichkeit von Kontakt auch die Annahme nicht zu
sichern, dass die Ureinwohner – wie auch immer wieder in der jüngeren Kolonialgeschichte –
einem ihnen unbekannten Erreger zum Opfer fielen, weil sie keine Abwehrkräfte gegen ihn
besaßen.
Ein Bestattungsort von vor 50 000 Jahren lässt einen anderen Faktor vermuten: Von acht
bestatteten Neandertalern waren fünf Kinder. Das sanfte Aussterben wäre begründet in
hoher Kindersterblichkeit gepaart mit niedriger Lebenserwartung. Das raue Klima erschwerte
nicht nur die Nahrungssuche des mit seinem Körperbau auf hohe Energiezufuhr aus
fleischlicher Kost eingerichteten Neandertalers, sondern auch die Fortpflanzung: Innerhalb
einer Gruppe hat die Fortpflanzung natürliche Grenzen, man musste andere Clans treffen.
Dies war schwierig bei geringer Bevölkerung, die ständig ihren Aufenthaltsort wechselte.
Und sollten sich Neandertaler mit dem einwandernden Homo sapiens zusammengefunden
und gemeinsame Nachkommen gehabt haben, könnte der menschliche Mischling
unfruchtbar gewesen sein. Im Laufe der Zeit hätten sich dann die Gene des Homo sapiens
durchgesetzt - der Neandertaler wäre im Genpool des modernen Menschen aufgegangen.
Themen der anderen Expertengruppen:
Lebt der Neandertaler in uns fort?
Konnte der Neandertaler sprechen?
Zusatz:
Homo sapiens neanderthaliensis oder Homo neanderthaliensis: Welche Belege sprechen
dafür, dass der Neandertaler keine Unterart des Homo sapiens und kein direkter Vorfahr des
Jetzt-Menschen ist, sondern eine Nebenlinie (mit gleichem Vorfahr)?
Evolution der Primaten, Abstammung des Menschen:
Die Abstammungsreihe der Hominiden –
der Neandertaler und der Jetzt-Mensch, Brüder?.
1 Fasse den Infotext zusammen.
2 Notiere Stichworte und stelle tabellarisch einander gegenüber, was für eine Vermischung
bzw. das Aussterben des Neandertalers spricht.
Stelle sie den Mitschülern der Stammgruppe vor.
Konnte der Neandertaler sprechen?
Man kann sagen, Mensch und Sprache sind untrennbar: Dazu seien als Schlagworte nur die
Bedeutung der Sprache für Zusammenleben und Entwicklung von Intelligenz und Kultur
angeführt. Neben dem aufrechten Gang ist die Sprache das auffälligste Merkmal, das
Menschen von seinen am nächsten verwandten Tieren unterscheidet. Der Neandertaler hat
nicht nur im eiszeitlichen Europa überlebt, er hat eine differenzierte Lebensweise entwickelt:
gemeinsames Jagen, Herstellen und Verzieren von Werkzeugen, Kleidung oder
Behausungen, Zeichnung von Bildern, Bestattungen – zu allem ist Verständigung nötig.
Ein einziger Fund allein belegt die Annahme der Sprechfähigkeit der Neandertaler: das
Zungenbein von Kebara, ein unscheinbarer kleiner Knochen, der 1983 in einer Höhle in
Israel in einem 60 000 Jahre alten Neandertaler-Grab gefunden wurde.
Das Zungenbein, ein kleiner, hufeisenförmiger Knochen, liegt über dem Kehlkopf und nicht
mit der Wirbelsäule verbunden, sondern hängt nur an Bändern und Muskeln. Es gibt der
Zunge die Beweglichkeit, die sie zum Sprechen braucht – es ist vielleicht das wichtigste
Bauteil zur Artikulation.
Das Zungenbein gleicht dem eines modernen Menschen praktisch genau. Wie entwickelt
war die Lautsprache der Neandertaler?
Über den knorpeligen Stimm- und Sprechtrakt des Neandertalers können Funde keine
Informationen geben. Vermessungen des zum Zungenbein gehörenden Stimmtrakts
ergaben, dass der des Neandertalers kürzer, breiter und gestauchter war als bei Homo
sapiens: Die Stimme wird hoch gewesen sein – und aufgrund der Muskulatur laut.
Der Neandertaler hatte die baulichen Voraussetzungen für das Sprechen. Diskutiert wird die
genetische Voraussetzung, die ebenfalls gegeben sein muss: Ein Gen ist dazu notwendig,
das in der erforderlichen speziellen Mutation erstmals vor etwa
40 000 Jahren aufgetreten
sein soll – zum Zeitpunkt der Ausbreitung des Homo sapiens über den ganzen Globus. Zwar
ist das Gen bei vielen Tieren, auch den Menschenaffen zu finden. Heute verfügen allerdings
ausnahmslos moderne Menschen über die bestimmte Mutation dieses Gens.
Themen der anderen Expertengruppen:
Lebt der Neandertaler in uns fort?
Warum starb der Neandertaler aus?
Zusatz:
Homo sapiens neanderthaliensis oder Homo neanderthaliensis: Welche Belege sprechen
dafür, dass der Neandertaler keine Unterart des Homo sapiens und kein direkter Vorfahr des
Jetzt-Menschen ist, sondern eine Nebenlinie (mit gleichem Vorfahr)?
Versuchsanleitung
Die Abstammungsreihe der Hominiden – ein Vergleich
Lösungsvorschlag zur Gruppenarbeit
Indizien
…für das Aussterben des Homo
neanderthaliensis
…für das Aufgehen in einer Homo sapiens/
neanderthaliesis-Population
Variationsbreite von Merkmalen
allgemein, auch als Anpassung an
Umweltbedingungen
gleichzeitiges Vorkommen in gemeinsamen
Sielungsraum
veränderte Umweltbedingungen mit Ende
der Eiszeit
Auftreten von Neandertaler-Merkmalen bei
Homo sapiens (nach Verschwinden der
Neandertaler)
hohe Kindersterblichkeit, niedrige
Lebenserwartung
keine Belege für kriegerische
Auseinandersetzungen zur Verdrängung
großes Siedlungsgebiet und niedrige
Besiedlungsdichte machen Konkurrenz der
Menschtypen unwahrscheinlich
hoher Energiebedarf, unausgewogene,
unflexible Ernährungsweise
schwierige Partnersuche über die eigene
Sippe hinaus; Neandertaler -Mischlinge
möglich, aber eventuell unfruchtbar
Vorhandensein einer notwendigen
speziellem Mutation des Sprechgens
unbewiesen
Fähigkeit zur Sprache baulich gegeben
(Zungenbein)
Entwicklung einer ausgeprägten Kultur
…
…
Aufgabe
Fertige (etwa 10 bis 15) Begriffskarten mit wichtigen Fachausdrücken zur Evolution
der Hominiden an und erkläre die Ausdrücke.
Lege aus ihnen eine zusammenhängende, sinnvolle Struktur erläutere sie in einem
zusammenhängenden Text..
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