Risikofaktoren (er)kennen

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Risikofaktoren
(er)kennen
ANZAHL UND
ART DER
muttermale:
Zahlreiche gutartige
(>50) oder atypische
Muttermale
ES GIBT VIELE
FAKTOREN,
DIE DAS HAUTKREBS­RISIKO ERHÖHEN,
UNTER ANDEREM:
80 Prozent von bösartigem Hautkrebs treten an Körperstellen
auf, die normalerweise bekleidet sind. Auf den ersten Blick
wirken die betroffenen Stellen wie harmlose Muttermale –
daher ist regelmäßige Kontrolle wichtig.
ERHÖHTE SENSIBILITÄT
GEGENÜBER UV-STRAHLUNG:
Besonders hellhäutige Menschen,
die schnell einen Sonnenbrand
bekommen und schwer braun
werden, sowie Rothaarige
© AKH Wien
Hautkrebs
„Wir haben heute
wesentlich mehr
Behandlungsmöglichkeiten
als noch vor fünf
Jahren.“
Univ.Prof. Dr. Christoph
Höller von der Abteilung für
Allgemeine Dermatologie am
Wiener AKH
© 2016 Bristol-Myers Squibb Company
Die Entstehung von malignen Melanomen
wird durch eine Reihe von Risikofaktoren
begünstigt.
• Die familiäre Vorbelastung zählt zu den wich­
tigsten Risikofaktoren für die Entwicklung eines
Melanoms.
• Menschen mit mehr als 100 Muttermalen
haben ein zehnmal höheres Melanomrisiko als
Menschen ohne bzw. mit wenigen Mutter­
malen.
• Das lebenslange Risiko von Melanompatienten,
ein zweites Melanom zu entwickeln, wird mit
5 Prozent angegeben.
• Gefährdet sind hellhäutige Menschen, die
schnell einen Sonnenbrand bekommen und
schwer braun werden, zur Bildung von Som­
mersprossen neigen, blond oder rothaarig sind
und blaue oder grüne Augen haben.
20 9/2016 www.alle-achtung.at
Tipps zur Selbstuntersuchung auffälliger Pigmentmale
Familienanamnese:
Etwa 10 % aller
Patienten mit Mela­
nomen haben eine
familiäre Vorbe­
lastung bezüglich
dieser Erkrankung
(Verwandte
1. Grades).
„Rund 20 Prozent der
Patienten sind bei der
Diagnose jünger als 40.“
Prof. Dr. Erika Richtig, Universitätsklinik
für Dermatologie & Venerologie,
Medizinische Universität Graz
© Krebsliga Schweiz
Risikofaktoren auf einen Blick
hierzulande auch über dem offiziellen
Wert für Neuseeland liegt – damit
wäre das Melanom der häufigste Krebs
in Österreich“, erklärt Univ.Prof. Dr.
Erika Richtig von der Universitätsklinik für Dermatologie & Venerologie,
Medizinische Universität Graz, anlässlich
eines Workshops zur Melanomvorsorge von
Bristol-Myers Squibb, einem Unternehmen, das in
der Forschung und Entwicklung potenzieller Therapien für das Melanom aktiv ist.
Risikofaktoren sind zum Beispiel die Anzahl der
Muttermale am Körper, ein heller Hauttyp und
Sonnenbrände in der Kindheit. Die Selbstkontrolle anhand der ABCDE-Regel (siehe Abbildung)
ist einfach möglich, ersetzt aber nicht die regelmäßige Kontrolle beim Dermatologen. „Waren früher
mehr als zwei Drittel der Erkrankten Frauen, ist die
Häufigkeit mittlerweile 1:1 verteilt. Meistens erfolgt
die Erstdiagnose der Erkrankung im Alter zwischen 50 und 60, allerdings sind 20 Prozent der Patienten bei der Diagnose unter 40“, erläutert Richtig
weiter. „Abklärung ist insbesondere dann angeraten, wenn Muttermale schnell wachsen, Farbunter-
© uni graz
J
ährlich erkranken in Österreich rund 1.600
Menschen an „schwarzem Hautkrebs“, dem
sogenannten malignen Melanom. Die Dunkelziffer dürfte aber noch wesentlich höher sein. Im Vergleich dazu waren es vor etwa 30 Jahren nicht einmal
500 Neuerkrankungen pro Jahr. „In Europa beträgt die
Rate der Neuerkrankungen 15 Personen pro 100.000
Einwohner im Jahr, in Neuseeland liegt dieser Wert
bei 56 Personen pro 100.000. Es gibt aber Untersuchungen, wonach die Rate der Neuerkrankungen
schiede aufweisen oder ausfransen.“ Für die Therapie
des malignen Melanoms standen lange Zeit kaum
Therapien zur Verfügung. „Mit den ersten Immuntherapien haben wir heute wesentlich mehr Behan­
dlungsmöglichkeiten als noch vor fünf Jahren“, erklärt
Univ.Prof. Dr. Christoph Höller von der Abteilung
für Allgemeine Dermatologie am Wiener AKH.
Symptome rechtzeitig erkennen
Das maligne Melanom entsteht aus den Melanozyten
in der sogenannten Basalschicht der Oberhaut. Melanozyten sind Hautzellen, die den Farbstoff Melanin
bilden, der eine wichtige Schutzfunktion gegen UVStrahlung übernimmt. Das maligne Melanom tritt
überwiegend an der Haut, der Schleimhaut, aber
auch an der Aderhaut des Auges auf. Es ist der Hautkrebs mit der höchsten Metastasierungsrate – das
heißt, dass sich Krebszellen aus der Primärgeschwulst
streuen und an weiteren Stellen im Körper ansiedeln
und vermehren. Charakteristisch ist die bösartige Veränderung der Farbstoff-bildenden Hautzellen, die vor
allem in den tiefen Hautschichten, in der mittleren
Schicht des Auges sowie in einigen inneren Organen
vorkommen.
80 Prozent der malignen Melanome treten an Körperstellen auf, die normalerweise bekleidet sind. Sie
können aber auch am behaarten Kopf, unter Fingerund Fußnägeln sowie an den Fußsohlen entstehen.
Auf den ersten Blick kann ein malignes Melanom
harmlosen Muttermalen ähneln. Symptome wie
Juckreiz oder Blutungen sind selten. Derzeit werden
dank guter Früherkennungsmaßnahmen etwa
90 Prozent der malignen Melanome als Primärtumor
ohne erkennbare Ausbreitung diagnostiziert.
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ALLE!ACHTUNG! 9/2016 21
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