Theoretische Elektrizitätslehre

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Hans Spülbeck Wolfgang Hartger
Theoretische
Elektrizitätslehre
Hans Spülbeck
Wolfgang Hartger
Theoretische
Elektrizitätslehre
Eine Einführung
für Studierende und Ingenieure
Mit 176 Bildern und
48 Beispielen
FRIEDR. VIEWEG & SOHN
BRAUNSCHWEIG
ISBN 978-3-663-03171-0
ISBN 978-3-663-04360-7 (eBook)
DOI 10.1007/978-3-663-04360-7
1966
Softcover reprint of the hardcover 1st edition 1966
Alle Rechte vorbeha \ten van
FRIEDR. VIEWEG & SOHN, BRAUNSCHWEIG
Vorwort
Dieses Buch hat sich die Aufgabe gestellt, die M axwell- Theorie für
alle diejenigen anschaulich und exakt darzustellen, die zwar die Infinitesimalrechnung und die Vektoralgebra, nicht aber die Theorie der
Vektorfelder beherrschen. Es schlägt damit eine Brücke zu den Spezialwerken, die auch die Kenntnis dieses mathematischen Gebietes voraussetzen.
Die ausführliche textliche Darstellung wird durch zahlreiche Zahlenbeispiele ergänzt. Außerdem führt sie schrittweise an den Stellen, an
denen das vorliegende Problem hierzu nötigt, in die Theorie der hier
behandelten Vektorfelder ein.
Somit ist dieses Lehrbuch gleichermaßen wichtig für die Studierenden
der einschlägigen Disziplinen an Universitäten und Technischen Hochschulen wie für die höheren Semester der Elektrotechnik der Ingenieurschulen.
Das Bemühen, das Wesentliche der Erscheinungen möglichst anschaulich
und hinlänglich tief darzustellen, wird auch für viele, die sich in der
Berufspraxis in die Theorie der Elektrizitätslehre erstmalig oder wiederholend einarbeiten wollen, von Nutzen sein.
Die Gleichungen werden ausschließlich als Größengleichungen geschrieben. Die Vektorgrößen sind durch Frakturbuch<;taben gekennzeichnet. Als Einheitensystem wird das MKSA-System benutzt.
Dr.-Ing. Hans Spülbeck
Dr.-Ing. Wolfgang Hartger
Düsseldorf/Braunschweig, im Frühjahr 1965
v
Inhaltsverzeichnis
I. Elektrostatik
1. Die elektrische Ladung. Das elektrische Feld. Die elektrische Feldstärke
2. Das Linienintegral der elektrischen Feldstärke. Die elektrische Spannung . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
4
3. Das elektrische Potential. . . . . . . . . . . . . . . . .
7
23
4. Das Randintegral der elektrischen Feldstärke . . . . . . .
5. Die elektrische Verschiebung. Das Hüllintegral des elektrischen Feldes.
Das Coulombsche Gesetz
25
6. Ergiebigkeit und Divergenz. Der Gaußsche Satz. Die Poissonsche und
die Laplacesche Potentialgleichung . . . . . . . .
34
47
7. Die Flächendivergenz. Der elektrisch geladene Leiter
8. Die Kapazität von Leiteranordnungen . . .
53
a) Die Kapazität von Kugelanordnungen . . . . .
54
b) Die Kapazität ebener Leiteranordnungen . . . .
62
c) Der Plattenkondensator mit veränderlichem Plattenabstand. Der
Drehkondensator . . . . . . . . . . .
64
d) Die Kapazität von Zylinderanordnungen . . . . . . .
70
9. Die Influenz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
90
10. Der Nichtleiter im elektrostatischen Feld. Die Polarisation
95
a) Das Brechungsgesetz im elektrischen Feld . . .
119
11. Kraft, Arbeit und Energie im elektrostatischen Feld
123
a) Die Potentialwaage . . . . . . . . . . . . . .
129
II. Das stationäre elektrische Strömungsfeld
1. Der stationäre elektrische Strom . .
2. Das Ohmsche Gesetz. Das Kirchoffsche Verzweigungsgesetz. Das Hüllintegral der elektrischen Stromdichte . . . . . . . . . .
3. Das Joulesche Gesetz . . . . . . . . . . . . . . . .
4. Die eingeprägte Feldstärke und die eingeprägte Spannung
III. Das magnetische Feld
1. Die magnetische Feldstärke. Der magnetische Dipol . . . . . . .
2. Das Randintegral der magnetischen Feldstärke im ruhenden Magnetfeld . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . "
3. Das Magnetfeld des stromdurchflossenen Leiters. Das Randintegral
und die magnetische Umlaufspannung. Das Durchflutungsgesetz
4. Die Rotation des Vektorfeldes. Der Stokessche Satz .
5. Der magnetische Fluß. Die magnetische Flußdichte. . . . . .
VI
132
133
141
144
156
158
160
164
169
6. Kraft auf stromdurchflossene Leiteranordnungen im Magnetfeld. Das
magnetische Moment . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
7. Das magnetische Potential . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
8. Materie und magnetisches Feld. Die Polarisation und Magnetisierung
9. Arbeit und Energie im magnetischen Feld . . . . . . . . . . . .
10. Faradaysches Induktionsgesetz für zeitlich veränderliche Magnetfelder
11. Die Selbstinduktion und die Gegeninduktion
a) Die Selbstinduktion. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
b) Die Gegeninduktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
12. Vergleich zwischen den grundlegenden Gesetzen des elektrostatischen,
des magnetischen Feldes und des elektrischen Strömungsfeldes
IV. Schwingungen und Ausgleichvorgänge
1. Erzwungene Schwingungen in Wechselstromkreisen
a) Die sinusförmige Wechselspannung . . . . . .
b) Induktivität und Wirkwiderstand im Wechsel stromkreis
c) Kapazität und Wirkwiderstand im Wechselstromkreis
d) Reihenschaltung von Widerstand, Induktivität und Kapazität im
Wechselstromkreis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
e) Die Spannungsresonanz . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
f) Parallelschaltung von Induktivität und Kapazität im Wechselstromkreis . . . . . . . . . . . .
g) Die Stromresonanz . . . . . . . . .
h) Energie in Wechselstromkreisen . . . .
2. Ausgleichvorgänge in Gleichstromkreisen
a) Wirkwiderstand und Induktivität
b) Wirkwiderstand und Kapazität.
3. Freie Schwingungen . . . . .
V. Die Maxwellschen Feldgleichungen
1. Die I. Maxwellsche Gleichung. Leitungsstrom, Verschiebungsstrom
und Polarisationsstrom . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2. Weitere Gleichungen zum Faradayschen Induktionsgesetz. Die H. Maxwellsche Gleichung für zeitlich veränderliche Magnetfelder
3. Das II. Maxwellsche Induktionsgesetz für bewegte Leiter . . . . . .
4. Diskussion der Maxwellschen Gleichungen. . . . . . . . . . . .
5. Die Energie des elektromagnetischen Feldes. Der Poyntingsche Strahlungsvektor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
VI. Elektromagnetische Wellen
1. Ebene Wellen in ruhenden Dielektriken . . . . . .
2. Elektromagnetische Wellen und Optik. . . . . . .
3. Elektromagnetische Wellen in Leitern. Der Hauteffekt
174
185
204
219
223
226
226
230
235
242
242
245
249
252
253
256
257
261
268
268
276
283
298
300
302
308
312
317
323
327
VII
Zusammenstellung der wichtigsten Gleichungen
I. Elektrostatik . . . . . . . . . . . .
Ir. Das stationäre elektrische Strömungsfeld
IJ[. Das magnetische Feld . . . . . . . . .
IV. Schwingungen und Ausgleichvorgänge . .
1. Erzwungene Schwingungen in Wechselstromkreisen .
2. Ausgleichvorgänge in Gleichstromkreisen
3. Freie Schwingungen. . . . . .
V. Die Maxwellschen Feldgleichungen
VI. Elektromagnetische Wellen . . . .
337
340
340
344
344
346
346
347
348
Zusammenstellung der Größen und Definitionsgleichungen, der Dimensionen
und Einheiten . . .
350
Literaturverzeichnis
354
Namen- und Sachwortverzeichnis
355
VIII
Verzeichnis der Beispiele
Nr. des
Beispiels
Überschrift
Seite
I.l
Berechnung der Feldstärke an einem Raumpunkt, der Spannung
zwischen zwei Punkten und der Länge des Verschiebungsweges
1.2
Berechnung des Potentials und der potentiellen Energie
18
1.3
Berechnung des Randintegrals in einem inhomogenen Feld
Die Feldstärke als Funktion der Entfernung; das Potential auf
einer Niveaufläche; die Spannung zwischen zwei Punkten
24
1.4
29
1.5
Das Flächenintegral der elektrischen Verschiebung
31
1.6
Der Verschiebungsfluß durch eine Fläche
32
33
1.7
Berechnung der Ladung Q aus dem Hüllintegral
1.8
Berechnung der Ladungsverteilung bei gegebener Potentialverteilung
1.9
Abmessungen eines Kugelkondensators
Spannung und Feldstärke bei einem Kugelkondensator
Die Niveauflächen im elektrostatischen Feld einer geladenen Kugel
1.10
1.11
1.12
1.13
I.l4
I.l5
I.l6
Oberfläche eines Plattenkondensators
Ableitung der Kapazität eines Plattenkondensators als Grenzfall
der Kapazität eines Zylinderkondensators
Das Spannungsmaximum in einem koaxialen Zylinderkondensator
Die Kapazitäten und Spannungen bei einem zylindrischen Stufenkondensator
Die Berechnung der Abmessungen eines zylindrischen Stufenkondensators
6
44
56
57
59
64
71
72
73
75
1.17
Die Linien der elektrischen Feldstärke und die NiveauJinien einer
Doppelleitung
I.l8
Dielektrikum in einem Plattenkondensator
108
1.19
110
1.22
Geschichtete Dielektrika
Konzentrisch angeordnete zylindrische Dielektrika mit verschiedener relativer Dielektrizitätskonstante
Die Bestimmung der Normal- und Tangentialkomponenten der
Feldstärke und der Verschiebung sowie die Berechnung des Brechungswinkels in einer Glimmerschicht, die schräg in einem Plattenkondensator liegt
Die Energie im Plattenkondensator
121
126
1.23
Leistung und Energie eines Blitzlichtgerätes
127
1.20
1.21
77
113
IX
Nr. des
Beispiels
Seite
1.24
Die aufgespeicherte Energie in einem Kabel
1.25
Die Anziehungskraft in einem geladenen Plattenkondensator
131
II.l
II.2
Die Berechnung des Meßfehlers eines Spannungsmessers
Strömungsfeld und Übergangswiderstände zwischen zwei eingegrabenen Metallkugeln und dem Erdreich
138
140
11.3
Die Bestimmung der Joulesehen Wärme und der Temperaturerhöhung in einem Draht beim Entladen eines Kondensators
142
HA
IlI.1
Eingeprägte und elektrostatische Spannungen
Die Bestimmung der Rotation der magnetischen Feldstärke eines
gegebenen magnetischen Feldes und der hierzu erforderlichen
Stromdichte
153
Ill.2
IlI.3
Die Berechnung des magnetischen Flusses
172
Die mechanische Kraft, die auf einen stromdurchflossenen Leiter
ausgeübt wird
183
lIlA
Die Berechnung der Kraft und Arbeit in einem magnetischen Feld
199
Il1.5
Die Berechnung des magnetischen Potentials und der magnetischen Spannung
200
Die Berechnung des skalaren magnetischen Potentials in der Umgebung eines stromdurchflossenen Leiters
201
Il1.7
Die Berechnung des Flusses zwischen zwei ungleichnamigen
magnetischen Polen
202
H1.8
Die Energie im magnetischen Feld und ein Vergleich mit der
Energie im elektrischen Feld
Die Berechnung der Stromstärke in einem Kupferring, der sich
in einem zeitlich veränderlichen Magnetfeld befindet
Die gespeicherte magnetische Energie in einem Trenntransformator
H1.6
lII.9
IlI.10
HI.11
Ähnlichkeit der gesetzmäßigen Beziehungen im elektrostatischen
und magnetischen Feld sowie im elektrischen Strömungsfeld
IV.l
Die Berechnung der Teilspannungen an einem Kondensator und
an einer Selbstinduktionsspule bei deren Reihenschaltung in einem
Wechselstromkreis
Der Spannungs- und Stromverlauf in der Erregerwicklung beim
Abschalten einer Gleichstrommaschine
IV.2
x
Überschrift
127
169
221
225
234
236
255
274
IV.3
Die Berechnung der EntIadungszeit eines Kondensators
282
IVA
Die Berechnung eines Schwingungskreises
292
Nr. des
Beispiels
L
-V.1
V.2
VI.1
VI.2
~~~~~~~~~~~PLSeit~
ÜberChT_if_t
~-----
Die Berechnung der Umlaufgeschwindigkeit eines Generatorankers
Die induzierte Spannung in einer Scheibe, die zwischen den Polen
eines Magneten rotiert
Die Eindringtiefe einer elektromagnetischen Welle in einen Leiter
Der Wirkwiderstand eines Drahtes bei Hochfrequenz
306
307
333
334
XI
Liste der Formelzeichen
a
A
a, a
a
'21, A
A
B
Bp
B OJo
b
S8, B
S8 A
S8 0
Bn
Bt
S8s , Bs
Abkürzung für R/2L
Arbeit
Beschleunigung
Entfernung
Fläche, Querschnitt
Konstante
Blindleitwert
Blindleitwert bei Parallelschaltung von R+L und C
Resonanz-Blindleitwert
Entfernung
magnetische Flußdichte,
magnetische Induktion
magnetische Induktion der
Fläche A
magnetische Flußdichte im
leeren Raum
Normalkomponente der
magnetischen Flußdichte
Tangentialkomponente der
magnetischen Flußdichte
Sättingungsinduktion
ii Scheitelwert der magnetischen
Flußdichte im Wechselfeld
B Konstante
C Kapazität
c spezifische Wärme
Co Lichtgeschwindigkeit im
Vakuum
d Abstand
d Dämpfungsfaktor
D, d Durchmesser
dEindringtiefe
<!l, D elektrische Verschiebung
Flächenladungsdichte
~a elektrische Verschiebung
außen im Vakuum
~M elektrische Verschiebung im
isolierenden Material
D n Normalkomponente der elektrischen Verschiebung
XII
D t Tangentialkomponente der
elektrischen Verschiebung
Differential
div räumliche Divergenz, spezifische Ergiebigkeit
Div Flächendivergenz
G:, E elektrische Feldstärke
G:a, Ea elektrische Feldstärke außen
im Vakuum
G:e, Ee eingeprägte elektrische Feldstärke
G: g , E g elektrische Gegenfeldstärke
im Isolierstoff
G:i, Ei innere elektrische Feldstärke
G: i , Ei induzierte elektrische Feldstärke
G:st, Est elektrostatische Feldstärke
G:L elektrische Feldstärke im Leiter
G:M resultierende elektrische Feldstärke im isolierenden Medium
E n Normalkomponente der
elektrischen Feldstärke
E t Tangentialkomponente der
elektrischen Feldstärke
G: x elektrische Feldstärke in der
x-Richtung
G: y elektrische Feldstärke In der
y-Richtung
G:z elektrische Feldstärke in der
z-Richtung
e Ladung eines Elektrons
e Basis des natürlichen
Logarithmus
1 Frequenz
10 Resonanzfrequenz
F Gewicht
a partielles
'3', F
Kraft
f Kraft auf ein Elektron im
fe
elektromagnetischen Feld
Kraft auf ein Elektron im
elektrischen Feld
'3'm, Fm
fm
Kraft im magnetischen Feld
Kraft im magnetischen Feld
je Volumeneinheit
fm Kraft auf ein Elektron im
magnetischen Feld
g, g Fallbeschleunigung
G Gewicht
G Wirkleitwert
G p Wirkleitwert der Parallelschaltung von R + L und C
Gwo Resonanz-Wirkleitwert
grad Gradient, stärkstes Gefälle
2>, H magnetische Feldstärke
2>0 magnetische Feldstärke im
Außenraum einer Spule
2>i magnetische Feldstärke im
Inneren einer Spule
Hk Koerzitivfeldstärke
H n Normalkomponente der
magnetischen Feldstärke
H t Tangentialkomponente der
magnetischen Feldstärke
S'J" H s magnetische Sättigungsfeldstärke
ii Scheitelwert der magnetischen
Wechselfeldstärke
S'J x , H x magnetische Feldstärke in der
x-Richtung
S'J y , H y magnetische Feldstärke in der
y-Richtung
2>z, Hz magnetische Feldstärke in der
z-Richtung
h Höhe
1 elektrischer Strom im allgemeinen
10 Gleichstrom zur Zeit (0 = 0
leil = 1 Effektivwert des Wechselstromes
j Augenblickswert des e1ektrisehen Stromes
i Scheitelwert des elektrischen
Wechselstromes
S Wechselstrom; Zeigerdarstellung
SL Wechselstrom durch Spule
Sc Wechselstrom durch Kondensator
i Einsvektor in der x-Richtung
S magnetische Polarisation
Ss magnetische Sättigungspolari-
sation
Einsvektor in der y-Richtung
j = -1 imaginäre Zahl
J Trägheitsmoment
fEinsvektor in der z-Richtung
K, k Konstante
I, I Länge
L Selbstinduktionskoeffizient
9R, M Drehmoment
M Gegeninduktionskoeffizient
9.)1, M Magnetisierungsstärke
m, m magnetisches Moment
m Masse
n Anzahl
n Lichtbrechungszahl
n Umdrehungszahl je Minute
N Windungszahl
P mittlere elektrische Leistung
cp, P elektrische Polarisation
P, Po Raumpunkte
Pb elektrische Blindleistung
Pm mittlere Wirkleistung
PQ Wärmeleistung
Ps Strahlungsleistung
Ps elektrische Scheinleistung
P w elektrische Wirkleistung
P Polstärke
P prozentualer Fehler
P Augenblicksleistung
Pb augenblickliche elektrische
Blindleistung
Ps augenblickliche elektrische
Scheinleistung
Pw augenblickliche elektri!>Che
Wirkleistung
p Scheitelwert der elektrischen
Leistung bei Wechselstrom
Q elektrische Ladung
y
i
XIII
Qe
Qp
Qp
q
q
R
Re
Rm
Rp
Rwo
r
Ta
Tj
t
rot
6, S
6L
6
p
6v
S"
Sy
Sz
ß,s
T
T
T
t
U
U
.u
ue
Uj
ust
Uj
u
XIV
felderzeugende Ladung
elektrische Probeladung
Polarisationsladung
Augenblicksladung
Ladung je Längeneinheit
elektrischer Widerstand
dielektrischer Widerstand
magnetischer Widerstand
Wirkwiderstand bei Parallelschaltung
Resonanzwiderstand
Radius, Abstand
Außenradius
Ionenradius
Ortsvektor
Rotor, Wirbel
Stromdichte
Stromdichte des Leitungsstromes
Poyntingscher Strahlungsvektor
StroJIldichte des Verschiebungsstromes
Stromdichte in der x-Richtung
Stromdichte in der y-Richtung
Stromdichte in der z-Richtung
Weg
Periodendauer
Schwingungsdauer
absolute Temperatur
Zeit
elektrische Spannung
Effektivwert der elektrischen
Wechselspannung
Wechselspannung; Zeigerdarstellung
eingeprägte elektrische Spannung
innere elektrische Spannung
elektrestatische Spannung
induzierte elektrische Gleichspannung
Augenblickswert der elektrischen Spannung
abklingende Spannung
Augenblickswert der induzierten elektrischen Spannung
zij induzierte Umlaufspannung
Uc Spannung am Kondensator;
Zeigerdarstellung
Uc Augenblickswert der Spannung am Kondensator
UL Spannung an der Selbstinduktion; Zeigerdarstellung
UL Augenblickswert der Spannung an der Selbstinduktion
UR Spannung am Wirkwiderstand; Zeigerdarstellung
UR Augenblickswert der Spannung am Wirkwiderstand
ü Scheitelwert der elektrischen
WeChselspannung
U, U Konstante
V Raum, Raumelement,
Volumen
v'a magnetische Teilspannung
V magnetische Umlaufspannung
Q3 Vektorpotential
1,), v Geschwindigkeit
W Energie
We elektrische Energie
Wkj" kinetische EnergIe
W m magnetische Energie
W pot potentielle Energie
Ua
Uj
W
Q} Wärmeenergie
Ww
Ws Strahlungsenergie
Ws elektrische Strömungsenergie
W räumliche Energiedichte
We räumliche Energiedichte des
elektrischen Feldes
Wm räumliche Energiedichte des
magnetischen Feldes
Ww räumliche Energiedichte der
Wärme
':I Blindwiderstand; Zeigerdarstellung
X Betrag des Blindwiderstandes
'Xc kapazitiver Blindwiderstand;
ZeigerdarstelJung
Xc Betrag des kapazitiven Blindwiderstandes
'XL induktiver Blindwiderstand;
ZeigerdarstelJung
XL Betrag des induktiven Blindwiderstandes
X p Blindwiderstand bei ParalJelschaltung von L und C
~ Scheinleitwert; ZeigerdarstelJung
Y Betrag des Scheinleitwertes
Y"'o Resonanz-Scheinleitwert
S komplexer Scheinwiderstand;
ZeigerdarstelJung
Z Betrag des komplexen Scheinwiderstandes
Z"'o Resonanz-Scheinwiderstand
a Auslenkungswinkel
a Brechungswinkel
a Winkel
a Temperaturkoeffizient des
elektrischen Widerstandes
LI... Änderung, Differenz, Intervall
LI Laplace Operator
LI!pa elektrisches PotentialgefälJe
außen im Vakuum
LI!PM elektrisches PotentialgefälJe
im isolierenden Medium
o Phasenwinkel
E absolute Dielektrizitätskonstante
E o absolute Dielektrizitätskonstante des leeren Raumes
Er relative Dielektrizitätskonstante
ErM relative Dielektrizitätskonstante im isolierenden
Medium
'T} elektrische Raumladungsdichte
e Durchflutung
e Temperatur beim Curiepunkt
Winkel
magnetische Suszeptibilität
u spezifische Leitfähigkeit
A magnetischer Leitwert
Ä WelJenlänge
Äb Ä2 Abkürzungen
fl absolute Permeabilität
flo absolute Permeabilität des
leeren Raumes
fld differentielJe Permeabilität
flr relative Permeabilität
e räumliche Massendichte
e spezifischer Widerstand
e Radius
a elektrische Flächenladungsdichte
T Zeitkonstante
P magnetischer Fluß
Pp Fluß des magnetischen Probepols
!P elektrisches Potential
!Pa elektrisches Potential außen
im Vakuum
!PM elektrisches Potential im isolierenden Medium
!Pm magnetisches Potential
!pe eingeprägtes elektrisches
Potential
!pi inneres Potential
!pst elektrostatisches Potential
!P Winkel
!P Winkel der Phasenverschiebung
X Kopplungsfaktor
X elektrische Suszeptibilität
'I' elektrischer Verschiebungsfluß
W Kreisfrequenz
W Winkelgeschwindigkeit
Wo Resonanzkreisfrequenz
1}
u
xv
I
Elektrostatik
1
Die elektrische Ladung. Das elektrische Feld.
Die elektrische Feldstärke
Der Begriff der elektrischen Ladung wurde geprägt, als man beobachtete,
daß Kräfte von Stoffen ausgehen, wenn man sie gegenseitig gerieben
hatte. Man sprach und spricht auch jetzt noch von "Ladung", weil
man sich vorstellte, daß die Versuchs körper "beladen" oder "geladen"
d.h., daß sie mit einer elektrischen Menge angefüllt sind, die als Quellen
der beobachteten Erscheinungen angesehen werden. "Elektrische
Ladung" und "Elektrizität-smenge" besagen demnach das gleiche.
Man kann mit Recht von einer Menge insbesondere auch deshalb
sprechen, weil es möglich ist, den erzeugten Zustand portionsweise auf
andere Körper zu übertragen. Seit bekannt ist, daß die Elektrizität
atomistischen Charakter hat, daß es eine nicht unterschreitbare Elementarladung (1,6.10- 19 C) gibt, die nur ganzzahlig vervielfacht in größeren
Beträgen auftreten kann, ist die elektrische Ladung als echte Mengengröße sicher erkannt.
Aus den Beobachtungen der Kräfte, die zwischen zwei beliebig geladenen
Körpern wirken, ist man genötigt, von Ladung und Gegenladung zu
sprechen, im gleichen Sinne, wie man Kraft und Gegenkraft unterscheidet. Positives und negatives Vorzeichen für Ladung und Gegenladung sind willkürlich als sinnvolle Unterscheidungsmerkmale zwei
verschiedenen Ladungsarten zugeordnet worden, weil diese, beispielsweise durch Reibung zwischen zwei verschiedenen Stoffen erzeugt,
entgegengerichtete Kraftwirkungen verursachen.
Normalerweise sind die stets vorhandenen positiven und negativen
Elektrizitätsmengen ausgeglichen, so daß nach außen hin keine elektrische Ladung bemerkbar wird. Erst, wenn die positiven und negativen
Elektrizitätsmengen getrennt werden, also relativ zueinander ihren Ort
ändern, wird der Ausgleich gestört und die elektrische Ladung nachweisbar. Die Elektrizitätsmengen sammeln sich an derjenigen Stelle des
Körpers, an der man dann die Wirkungen beobachten kann. Je nach
dem Vorzeichen der überschüssigen Elektrizitätsmenge ist die Wirkung
verschieden geartet. Die Gesamtladung eines betrachteten, äußeren
Einflüssen entzogenen Systems bleibt dabei erhalten: es gilt der Satz
von der Erhaltung der Elektrizitätsmenge oder der elektrischen Ladung.
Wo negative Elektrizitätsmengen angehäuft sind, bedeutet das. daß
1
eine gleich große positive Elektrizitätsmenge an der gleichen Stelle zu
demselben Zeitpunkt fehlt und umgekehrt.
Früher nahm man eine Fernwirkung an. Man stellte sich vor, daß ein
geladener Körper auf einen zweiten geladenen Körper erst dann
wirken kann, wenn dieser in die Nähe des ersten gebracht wird, wobei
man annahm, daß der Raum zwischen den bei den Körpern an der
Kraftwirkung nicht beteiligt sei. Diese Vorstellung ist von Faraday
und Maxwell durch die heute allgemein gültige Vorstellung der "Nahwirkung" abgelöst worden. Hierbei nimmt man an, daß der gesamte
Raum, besonders auch der leere Raum, um einen geladenen Körper in
einen besonderen Zustand versetzt wird. Ferner nimmt man an, daß
dann jeder Raumpunkt um den geladenen Körper befähigt ist, eine
Kraft auf eine zweite Ladung - sie sei im folgenden "Probeladung"
genannt -, auszuüben, unabhängig davon, ob nun eine Probeladung
in den betrachteten Raum tatsächlich hineingebracht wird oder nicht.
Die hinzukommende Probeladung findet sozusagen in jedem Raumpunkt, an den sie gelangt, einen bestehenden Zustand vor. Ein mit
entsprechenden Sinnen begabter Beobachter würde feststellen, daß der
Raum um einen geladenen Körper durch dessen Ladung eine besondere, meßbare Eigenschaft angenommen hat. Um diese Eigenschaft
art- und wertmäßig zu erfassen, verwendet der Beobachter ein Probekörperehen mit Probeladung als Meßorgan. Einen Raum, in welchem
die genannte Eigenschaft lückenlos (kontinuierlich) verteilt ist, nennt
man ein "elektrisches Feld". Ruhen die Ladungen, die ein elektrisches
Feld erzeugen, so handelt es sich um ein "elektrostatisches Feld".
Mit der früheren Fernwirkungstheorie kommt man zwar aus, wenn
man lediglich die gegenseitige Kraftwirkung zwischen elektrischen Ladungen betrachtet und beobachtet, wie diese Kraftwirkung abhängt von
den Elektrizitätsmengen und dem Abstand zwischen den Ladungen.
Wichtige Gründe aber, die hier nicht erörtert werden können, haben
jedoch seit Faraday und Maxwell immer mehr dazu geführt, die leider
wenig anschauliche Nahwirkung~theorie anzuerkennen. Sie liegt auch
den heutigen Anschauungen über den in diesem Buch behandelten
Gegenstand zugrunde.
Fußend auf dem Faraday-Maxwellschen Begriff des elektrischen Feldes,
führt folgende Versuchserfahrung zu einer grundlegend wichtigen
Größe des elektrischen Feldes: Haben Ladungen in beliebiger Zahl
und in beliebiger Raumverteilung ein elektrisches Feld hervorgebracht,
so ist die Kraft <J auf eine in dieses Feld eingebrachte Probeladung
Qp dieser Ladung proportional. Als Proportionalitätsfaktor ergibt sich
eine Größe, deren Betrag und Richtung vom Ort abhängig sind, und
die allein durch die ursprünglichen Ladungen, die das Feld erzeugt
haben, sowie durch ihre gegenseitige Anordnung bestimmt werden.
2
Diesen ortsabhängigen Proportionalitätsfaktor hat man als "elektrische
Feldstärke" definiert, und es gilt die Beziehung:
\3'
(I.l)*)
6'=Qp
Die elektrische Feldstärke 6' ist mithin definiert als die Kraft je Ladungseinheit einer Probeladung.
Die elektrische Feldstärke ist demnach ein Vektor, das elektrische
Feld ein Vektorfeld. Als positive Richtung der elektrischen Feldstärke
ist die Richtung der Kraft festgelegt, die eine positive Probeladung
erfährt. Bei einer gleich großen negativen Ladung beobachten wir zwar
eine Kraft von gleichem Betrag, aber entgegengesetzter Richtung. Ein
elektrisches Feld ist dann vollständig beschrieben, wenn für jeden
Raumpunkt sowohl der Kraftbetrag je Ladungseinheit der positiven
Probeladung als auch die Kraftrichtung bekannt sind. Ein elektrisches
Feld, in dem an jedem Raumpunkt die elektrische Feldstärke nach
Betrag und Richtung gleich ist, wird "homogenes elektrisches Feld"
genannt.
Wir betrachten nun irgendeinen Raumpunkt A eines elektrischen
Feldes, das nicht homogen ist. In diesem Punkt ermitteln wir durch
ein positiv geladenes Probekörperchen die Richtung des elektrischen
Feldes und zeichnen sie als Vektorpfeil ein. Schreiten wir mit der
Probeladung in der Pfeil richtung, vom betrachteten Punkt ausgehend,
um ein sehr kurzes Wegstück ds fort, so gelangen wir zu einem sehr
nahen Nachbarpunkt (Bild I.1). Die im Nachbarpunkt festgestellte
Feldrichtung kennzeichnen wir ebenfalls durch einen Pfeil, dessen
Richtung im inhomogenen Felde von der des ersten Pfeiles verschieden
ist. Denken wir uns dieses Verfahren fortgesetzt, so erhalten wir eine
<2:1
Bild 1.1
Linie des Vektors
elektrischen Feld
~
in einem nicht homogenen
*) Eine genaue Betrachtung ergibt, daß die Beziehung (1.1) nicht uneingeschränkt
gilt. Sie gilt um so genauer, je kleiner die Probeladung und je kleiner die Abmessung
des Probekörpers sind, je weiter andere Körper entfernt sind und je mehr das elektrische Feld räumlich konstante Feldstärke besitzt. Mit anderen Worten: Die geringe
Beeinflussung des vorhandenen Feldes durch die kleine Ladung des Probekörpers
soll nicht berücksichtigt werden.
1*
3
dichte Folge von Raumpunkt..:n, denen jeweils ein Richtungspfeil
zugeordnet ist. Bei unendlich dichter Folge unendlich vieler Raumpunkte
bilden diese im inhomogenen Felde eine stetig verlaufende Raumkurve
mit den Feldrichtungspfeilen in den betrachteten Punkten als Tangenten.
Die erhaltene, im Raume verlaufende Linie des Vektors G:, "Feldlinie"
oder "Kraftlinie" des elektrischen Feldes genannt, gestattet zunächst
nur Aussagen über die Richtungen der elektrischen Feldstärke.
Mit Hilfe solcher, in größerer Zahl gezeichneter Feldlinien kann man
in einfachen Fällen elektrische Felder veranschaulichen. Insbesondere
wird der einfachste Fall des homogenen Feldes durch parallel verlaufende
Feldlinien dargestellt, wie z. B. die Bilder 1.17 und 1.36 zeigen. Obwohl
man ein unendlich dichtes Bündel von Feldlinien nicht darstellen kann,
wie es ein vollkommenes Abbild der wirklichen Verhältnisse erfordern
würde, ist eine übersichtliche Darstellung eigentlich erst durch diesen
Mangel möglich; er gestattet auch durch zusätzliche Verabredungen
über die Liniendichte im Zusammenhang mit weiteren, in den folgenden
Abschnitten noch zu behandelnden Größen quantitative Aussagen. Für
viele Anwendungen ist das Feldlinienbild ein unentbehrliches Hilfsmittel,
um bei inhomogenen Feldanordnungen Zahlenwerte von Größen des
elektrischen Feldes zu erhalten. Da Feldlinien grundsätzlich Raumkurven sind, liefert die zeichnerische Darstellung in der Ebene im
allgemeinen nur Spurlinien, und deshalb sind auswertbare Feldbilder
von dreidimensionalen elektrischen Feldern nur in wenigen Fällen und
auch dann keineswegs einfach darzustellen.
2
Das Linienintegral der elektrischen Feldstärke.
Die elektrische Spannung
Wirkt nach Bild 1.2 auf einem unendlich kurzen Wegstück ds einer
beliebig geführten Wegkurve von (1) nach (2) die Kraft '0', so muß
längs des Wegstückes ds die Arbeit
dA =
'0'. ds
(I.2)
aufgewendet werden.
(lj
Bild 1.2
Zur Definition des Arbeitsbegriffes
4
Bei einer längs der Wegkurve veränderlichen Kraft ergibt sich dann
für den gesamten Weg von (1) nach (2) die Arbeit al'l Linienintegral
der Kraft
2
A 12
f
= \J . dß.
(I.3)
1
Dieses Produkt aus Kraftvektor und Wegvektor heißt in der Vektorrechnung inneres oder skalares Produkt (die Arbeit ist ein Skalar) und
ist eine Abkürzung für
2
A 12
=
f Fcosa ds,
(I.4)
1
wobei F = [\J[ und ds = [dßI die Beträge beider Vektoren und ader
Winkel zwischen \J und dß sind. Mit F s = F cos a als Komponente
von \J in Richtung von dß können wir auch schreiben
2
A l2 =
fF
s •
(1.5)
ds.
1
Die Arbeit ist vom Wege als Größe abhängig, nicht aber von der Form
der Wegkurve im Raume, wenn sie nur die gleichen Punkte verbindet.
Ist die Kraft längs des Weges konstant, so erhält man als Arbeit
(1.6)
und, wenn im einfachsten Falle Kraft- und Wegvektor überall gleichgerichtet sind,
(1.7)
Wie wir im vorigen Abschnitt gesehen haben, werden im elektrostatischen Feld auf kleine Probekörper, die eine elektrische Ladung tragen,
Kräfte ausgeübt, so daß ein geladener Probekörper im elektrischen Feld
bewegt wird. Dabei wird von den Feldkräften eine Arbeit verrichtet.
Den Kraftvektor im Arbeitsintegral können wir nun nach der Definitionsgleichung (U) durch den Vektor der elektrischen Feldstärke ausdrücken:
(1.1)
2
A 12
=
f Qp . G: • dß
1
2
=
Qp
f G: • dß .
(1.8)
1
5
Die Arbeit je Ladungseinheit, die bei Bewegung eines kleinen geladenen
Probekörpers durch die Feldkräfte zwischen zwei Punkten (1) und (2)
verrichtet wird, ist dann
J<r.
2
A 12 =
Qp
ds .
(1.9)
1
Das Linienintegral auf der rechten Seite ist definiert als elektrische
Spannung U12 zwischen den Punkten (1) und (2)
2
U12 =
(
~
1
<r . ds =
A12
~.
Qp
(1.10)
Die elektrische Spannung hat im LMTQ-Dimensionssystem das Dimensionsprodukt VMT-2Q-I, im LTUI-Dimensionssystem die Dimension
U. Aus Gleichung (1.10) ersieht man, daß die elektrische Spannung die
Bedeutung von Arbeit/Ladung bzw. Energie/Ladung hat.
Wir erinnern uns, daß die elektrische Feldstärke <r ein im allgemeinen
ortsveränderlicher Vektor im räumlichen Vektorfeld ist. Man kann das
Linienintegral U12 berechnen, wenn <r als Funktion des Ortes bekannt
ist. Im homogenen Feld mit überall konstanter elektrischer Feldstärke
vereinfacht sich Gleichung (1.10) zu
(1.11)
Fallen betrachtete Wegrichtung und Feldstärkerichtung zusammen, so
ist
(1.12)
U12 = E· ßs12 •
Beispiel 1.1
Berechnung der Feldstärke an einem Raumpunkt, der Spannung zwischen zwei
Punkten und der Länge des Verschiehungsweges
a) Welche elektrische Feldstärke herrscht an einem Raumpunkt, an
dem auf einen genügend kleinen Probekörper, der eine Ladung vom
Betrage Q = 2 . 10-8 C trägt, die Kraft 5· 10-4 P ausgeübt wird?
Bei unserer Aufgabe ist die Ladung in Einheiten des MKSA-Systems
gegeben, die Kraft jedoch in der Einheit des m, kp, s-Systems.
Da es hier auf die Beträge ankommt, wird auf die vektorielle Schreibweise verzichtet. Nach Gleichung (1.1) ist:
E = ~ = 5 . 10-4 P = 2 5 . 10 1 ~.
Q 2· 1O-8 C '
C
Wir wollen die elektrische Feldstärke in Einheiten des MKSA-Systems,
also in Volt/Meter angeben.
6
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