„Komplementärmedizin“ Eine Studie von Karmasin.Motivforschung im Auftrag von Sanova Pharma GesmbH Juli/August 2011 1 Statistik Total GESCHLECHT Männer Frauen ALTER 14 - 30 Jahre 31 - 50 Jahre Über 50 Jahre BERUF Sst, Frb, LA Beamter, Angestellter Arbeiter Landwirt Schüler, Student Hausfrau Pensionist EINKOMMEN Bis Euro 1.500 Bis Euro 2.400 Bis Euro 3.000 Über Euro 3.000 BUNDESLAND Wien NÖ, Bgld Stmk, Ktn OÖ, Sbg Trl, Vbg ORTSGRÖSSE Bis 5.000 Bis 50.000 Über 50.000 Basis 1000 In Prozent 100 478 522 48 52 230 376 394 23 38 39 81 306 181 24 71 82 253 8 31 18 2 7 8 25 430 237 138 196 43 24 14 20 197 228 219 231 125 20 23 22 23 13 448 247 108 45 25 11 2 1 Einleitung Aufgabenstellung Methode Zielgruppe Zeitraum Ziel der Studie war es, eine Einschätzung der österreichischen Bevölkerung hinsichtlich ihrer Einstellung zu Komplementärmedizin und komplementärmedizinischen Behandlungsmethoden zu erhalten. Einschaltung in den Omnibus, 1000 persönliche Interviews in Haushalten mit Personen ab 14 Jahren. Die österreichische Bevölkerung ab 14 Jahren. 10. August bis 24. August 2011 3 Medizinische Versorgung, Arzneimittelkonsum, Vorsorge 5 2 Trotz der allgemeinen Zufriedenheit mit der medizinischen Versorgung, wünschen sich die Österreicher eine zeitintensivere und persönlichere Behandlung durch Ärzte. Auch der Wunsch, pflanzliche Heilmethoden in die Behandlung mit einzubeziehen, ist erkennbar. 4. Wie sehr treffen folgende Aussagen auf Sie persönlich zu? 1 2 3 4 Top Box Note 1+2 %-Werte 5 Ärzte sollen sich mehr Zeit für die Patienten nehmen 1,7 78 Ärzte sollen mehr auf den Einzelnen eingehen 1,7 81 Ärzte sollen neben schulmedizinischen Ansätzen auch pflanzliche Heilmethoden in die Behandlung mit einbeziehen ich habe den Eindruck, es werden eher die Symptome von Krankheiten behandelt, als nach den Krankheitsursachen gesucht mean 73 1,8 71 2,2 1=trifft sehr zu 5=trifft gar nicht zu n=1000 10 Um sich zu gesundheitlichen Beschwerden und Gesundheitsfragen beraten zu lassen, wird in erster Linie der Hausarzt bzw. der entsprechende Facharzt zu Rate gezogen. 5. Wen ziehen Sie zur Beratung heran, wenn es um gesundheitliche Beschwerden bzw. um Gesundheitsfragen geht? 0 10 20 30 40 50 80 90 100 48 Familie 43 Apotheker 34 Freunde, Bekannte 17 Internet 15 Zeitung, Zeitschrift, Magazin 5 TV ich lasse mich nicht beraten, ich entscheide unabhängig von den Empfehlungen anderer %-Werte 70 89 Hausarzt, Facharzt Sonstiges 60 4 2 n=1000 11 3 Unterschiede zwischen Männern und Frauen hinsichtlich der Informationsquellen, die herangezogen werden, um gesundheitliche Fragen zu klären, zeigen sich kaum - wobei Freunde & Bekannte für Frauen eine deutlich größere Rolle spielen als für Männer. 5. Wen ziehen Sie zur Beratung heran, wenn es um gesundheitliche Beschwerden bzw. um Gesundheitsfragen geht? 0 10 20 30 40 50 60 70 80 89 89 Hausarzt, Facharzt 42 44 Apotheker 46 49 Familie 27 Freunde, Bekannte 42 12 Zeitung, Zeitschrift, Magazin 17 4 TV 6 16 17 Internet ich lasse mich nicht beraten, ich entscheide unabhängig von den Empfehlungen anderer 5 3 2 1 Sonstiges %-Werte 90 Männer (n=478) Frauen (n=522) 12 Für die 14 bis 30-Jährigen spielt die Familie bei Gesundheitsfragen eine größere Rolle als für die beiden anderen Altersgruppen – Von den über 50Jährigen werden Printmedien deutlich häufiger zu Rate gezogen. 5. Wen ziehen Sie zur Beratung heran, wenn es um gesundheitliche Beschwerden bzw. um Gesundheitsfragen geht? 0 10 20 30 40 50 60 70 Familie 40 36 Apotheker 18 Internet 10 11 11 Zeitung, Zeitschrift, Magazin Sonstiges %-Werte 44 100 89 91 67 44 46 36 34 34 Freunde, Bekannte ich lasse mich nicht beraten, ich entscheide unabhängig von den Empfehlungen anderer 90 85 Hausarzt, Facharzt TV 80 2 4 22 21 7 3 4 4 1 2 1 14-30 Jahre (n=230) 31-50 Jahre (n=376) über 50 Jahre (n=394) 13 4 25% der Österreich ziehen in Krankheits- und Beschwerdefällen immer chemisch-synthetische Arzneimittel heran. Pflanzliche Arzneimittel werden von 54% der Befragten zumindest gelegentlich genutzt. Am seltensten werden homöopathische Mittel verwendet. 6. Wie häufig nutzen Sie die folgenden Arznei- bzw. Heilmittel? 0 10 chemisch-synthetische Arzneimittel/Medikamente 30 40 50 25 Hausmittel (z.B. bestimmte Nahrungsmittel, Tees, Wickel, Bäder etc.) 6 homöopathische Mittel 6 immer 60 70 80 45 15 pflanzliche Arzneimittel/Heilmittel %-Werte 20 48 8 26 19 25 selten 5 1 21 38 nie 100 24 55 gelegentlich 90 1 30 keine Angabe/weiß nicht 1 n=1000 14 Knapp über 60% der Österreicher können sich vorstellen, komplementärmedizinische Heilmittel mit geringeren Nebenwirkungen zu nehmen, auch wenn die Wirkung langsamer einsetzt. 9. Ist es für Sie prinzipiell vorstellbar, anstatt eines klassisch chemisch-synthetischen Arzneimittels auch ein komplementärmedizinisches Heilmittel mit geringeren Nebenwirkungen zu nehmen, auch wenn die Wirkung langsamer einsetzt? 9 29 61 %-Werte ja nein keine Angabe/weiß nicht n=1000 17 5 Deutlich mehr Frauen als Männer sind bereit, anstatt klassisch chemischsynthetischer Arzneimittel auch ein komplementärmedizinisches Heilmittel mit langsamer einsetzender Wirkung einzunehmen. 9. Ist es für Sie prinzipiell vorstellbar, anstatt eines klassisch chemisch-synthetischen Arzneimittels auch ein komplementärmedizinisches Heilmittel mit geringeren Nebenwirkungen zu nehmen, auch wenn die Wirkung langsamer einsetzt? 80 71 70 60 51 50 39 40 30 20 20 10 9 10 0 %-Werte ja nein Männer (n=478) keine Angabe/weiß nicht Frauen (n=522) 18 Komplementärmedizin: Bekanntheit, Akzeptanz, Vertrauen, Erfahrungen 19 6 Der Begriff „Komplementärmedizin“ ist Frauen etwas geläufiger als Männern. 10. Haben Sie schon einmal von dem Begriff „Komplementärmedizin“ gehört? 59 60 51 48 50 39 40 30 20 10 2 1 0 ja nein Männer (n=478) %-Werte keine Angabe/weiß nicht 21 Frauen (n=522) In den Altersgruppen ist die Bekanntheit des Begriffs unter den 31 bis 50-Jährigen deutlich höher als bei den unter 30- und über 50Jährigen. 10. Haben Sie schon einmal von dem Begriff „Komplementärmedizin“ gehört? 66 70 60 55 52 47 50 43 40 32 30 20 10 2 0 %-Werte ja nein 14-30 Jahre (n=230) 31-50 Jahre (n=376) 2 0 keine Angabe/weiß nicht über 50 Jahre (n=394) 22 7 Akupunktur und Homöopathie sind die bekanntesten komplementärmedizinischen Behandlungsmethoden. Am wenigsten geläufig ist die Tibetische Medizin. 11. Welche der folgenden komplementärmedizinischen Behandlungsmethoden sind Ihnen bekannt bzw. von welchen haben Sie vielleicht schon gehört? 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 Akupunktur 82 Homöopathie 82 64 Kneipptherapie 63 Bachblüten-Therapie 53 Kräuterheilkunde 38 TCM (Traditionelle Chinesische Medizin) 37 Ayurveda 28 Hildegard-Medizin 17 Tibetische Medizin 3 andere keine davon keine Angabe/weiß nicht 2 1 n=1000 %-Werte 23 81% der Österreicher erkennen den ergänzenden Charakter von Komplementärmedizin. Nur 11% sind der Ansicht, Komplementärmedizin wäre als Alternative zur Schulmedizin zu verstehen. 12. Würden Sie Komplementärmedizin eher als Ergänzung oder als Alternative zur Schulmedizin einschätzen? 8 11 81 als Ergänzung zur Schulmedizin %-Werte als Alternative zur Schulmedizin keine Angabe/weiß nicht n=1000 24 8 Zwei Drittel der Österreicher haben eine (sehr) positive Einstellung zu komplementärmedizinischen Behandlungsmethoden. 13. Welche Meinung haben Sie ganz allgemein von komplementärmedizinischen Behandlungsmethoden? Unter Komplementärmedizin verstehen wir Behandlungsmethoden, welche die Schulmedizin ergänzen können. Zur Komplementärmedizin gehören z.B. Akupunktur, Homöopathie, Tibetische Medizin etc. Es geht dabei nicht um esoterische Methoden oder Energetik und Schamanentum. Komplementärmedizin ist immer als Ergänzung zur Schulmedizin gedacht, nicht als Alternative. 38 40 mean=2,1 29 30 20 20 6 10 2 0 1 eine sehr positive Meinung 2 3 4 5 eine sehr negative Meinung %-Werte n=1000 25 Frauen sind komplementärmedizinischen Behandlungsmethoden gegenüber, deutlich positiver eingestellt als Männer. 13. Welche Meinung haben Sie ganz allgemein von komplementärmedizinischen Behandlungsmethoden? Unter Komplementärmedizin verstehen wir Behandlungsmethoden, welche die Schulmedizin ergänzen können. Zur Komplementärmedizin gehören z.B. Akupunktur, Homöopathie, Tibetische Medizin etc. Es geht dabei nicht um esoterische Methoden oder Energetik und Schamanentum. Komplementärmedizin ist immer als Ergänzung zur Schulmedizin gedacht, nicht als Alternative. 50 37 40 40 36 mean Männer=2,3 mean Frauen=1,9 28 30 21 20 14 8 10 0 %-Werte 4 1 eine sehr positive Meinung 2 3 Männer (n=478) 4 Frauen (n=522) 3 1 5 eine sehr negative Meinung 26 9 Es bestehen kaum ernsthafte Zweifel hinsichtlich der Vertrauenswürdigkeit von komplementärmedizinischen Behandlungsmethoden. 14. Wie vertrauenswürdig sind Ihrer Meinung nach komplementärmedizinische Behandlungsmethoden? 39 40 30 mean=2,2 26 22 20 7 10 2 0 1 sehr vertrauenswürdig 2 3 4 5 gar nicht vertrauenswürdig %-Werte n=1000 27 Frauen schätzen komplementärmedizinische Behandlungsmethoden vertrauenswürdiger ein als Männer. 14. Wie vertrauenswürdig sind Ihrer Meinung nach komplementärmedizinische Behandlungsmethoden? 50 39 40 40 mean Männer=2,4 mean Frauen=2,0 33 30 20 26 19 18 10 10 4 0 %-Werte 1 sehr vertrauenswürdig 2 3 Männer (n=478) 4 Frauen (n=522) 3 1 5 gar nicht vertrauenswürdig 28 10 46% der Österreicher haben bereits Erfahrung mit komplementärmedizinischen Behandlungsmethoden gemacht. Erfahren hat man davon in erster Linie durch Freunde und Bekannte. 15a. Haben Sie persönlich bereits Erfahrung mit komplementärmedizinischen Behandlungsmethoden gemacht? Haben Sie sich selbst bereits einer solchen unterzogen? 15b. Wie haben Sie komplementärmedizinische Behandlungsmethoden kennen gelernt? 0 10 20 30 40 Freunde, Bekannte 1 46 53 41 Hausarzt, Facharzt 32 Familie 32 Medien (Zeitschrift, TV, Internet etc.) ja nein 50 27 keine Angabe/weiß nicht 25 Apotheker Sonstiges 3 keine Angabe/weiß nicht 12 %-Werte n=1000 29 Kopfschmerzen und Migräne waren der hauptsächliche Auslöser für die Inanspruchnahme einer komplementärmedizinischen Behandlungsmethode . 17. Und aufgrund welcher Beschwerde bzw. Erkrankung haben Sie bereits auf komplementärmedizinische Behandlungsmethoden zurückgegriffen? 0 10 20 30 28 Nervosität, innere Unruhe 27 Magen- bzw. Verdauungsbeschwerden 26 Schlafstörungen Verspannungen 24 Allergien 24 24 Kreuzschmerzen 18 Entgiftung 11 Durchblutungsstörung 10 chronische Erkrankungen (z.B.- Bronchitis) 9 Hauterkrankungen 9 psychische Erkrankungen (z.B.- Depressionen, Burn Out etc.) 7 Erkrankungen innerer Organe (Herz, Lunge, Leber etc.) 4 Kinderkrankheiten (z.B.- Masern, Mumps, Feuchtblattern etc.) Krebs 1 12 andere keine Angabe/weiß nicht %-Werte 40 39 Kopfschmerzen, Migräne 1 Basis: Haben bereits Erfahrungen mit komplementärmedizinischen Behandlungsmethoden gemacht lt. Fr. 15a n=459 33 11 Die Behandlung durch komplementärmedizinische Methoden war für fast alle Befragten, die sich bereits einer solchen unterzogen haben, (sehr) zufrieden stellend. 18. Wie zufrieden waren Sie mit der Behandlung? 48 50 43 40 mean=1,7 30 20 10 0 5 1 sehr zufrieden 2 3 3 1 4 5 gar nicht zufrieden Basis: Haben bereits Erfahrungen mit komplementärmedizinischen Behandlungsmethoden gemacht lt. Fr. 15a %-Werte n=459 34 Frauen waren etwas zufriedener als Männer. 18. Wie zufrieden waren Sie mit der Behandlung? 60 54 49 50 44 mean Männer=1,9 mean Frauen=1,6 40 33 30 20 10 4 5 5 1 0 %-Werte 1 sehr zufrieden 2 3 4 Basis: Haben bereits Erfahrungen mit komplementärmedizinischen Behandlungsmethoden gemacht lt. Fr. 15a 2 1 5 gar nicht zufrieden Männer (n=165) Frauen (n=294) 35 12 Tibetische Medizin: Akzeptanz, Vertrauen 40 Das Behandlungskonzept der Tibetischen Medizin ist für 58% der Österreicher (sehr) ansprechend. 22. Nachdem Sie jetzt wissen worum es bei Tibetischer Medizin im Allgemeinen geht: Wie sehr spricht Sie dieses Behandlungskonzept generell an? Die tibetische Medizin hat einen ganzheitlichen Zugang, d.h. sie berücksichtigt nicht nur den Körper sondern auch Geist und Seele. Die Tibeter gehen davon aus, dass unser körperliches Wohlbefinden vom inneren Gleichge-wicht abhängt. Ein großer Wert wird auf die richtige Ernährung, das Vermeiden von Verhalten, das zu Krankheit geführt hat, z.B. Stress oder Schlafmangel sowie auf zusätzliche Behandlung mit Arzneimitteln in Form von Kräutermischungen gelegt. Der tibetische Arzt geht auf besondere Art an den Patienten heran: Er nimmt sich Zeit und hat die Aufgabe, für den Patienten Zuneigung zu entwickeln. Tibetische Medizin versteht sich nicht als Alternative zur Schulmedizin, sondern als Ergänzung. 40 35 28 30 mean=2,3 23 20 7 10 0 %-Werte 4 1 sehr ansprechend 2 3 4 5 gar nicht ansprechend n=1000 41 13 Erwartungsgemäß spricht das Konzept der Tibetischen Medizin Frauen tendenziell mehr an als Männer. 22. Nachdem Sie jetzt wissen worum es bei Tibetischer Medizin im Allgemeinen geht: Wie sehr spricht Sie dieses Behandlungskonzept generell an? Die tibetische Medizin hat einen ganzheitlichen Zugang, d.h. sie berücksichtigt nicht nur den Körper sondern auch Geist und Seele. Die Tibeter gehen davon aus, dass unser körperliches Wohlbefinden vom inneren Gleichge-wicht abhängt. Ein großer Wert wird auf die richtige Ernährung, das Vermeiden von Verhalten, das zu Krankheit geführt hat, z.B. Stress oder Schlafmangel sowie auf zusätzliche Behandlung mit Arzneimitteln in Form von Kräutermischungen gelegt. Der tibetische Arzt geht auf besondere Art an den Patienten heran: Er nimmt sich Zeit und hat die Aufgabe, für den Patienten Zuneigung zu entwickeln. Tibetische Medizin versteht sich nicht als Alternative zur Schulmedizin, sondern als Ergänzung. 40 34 29 30 37 32 mean Männer=2,6 mean Frauen=2,1 23 20 16 11 10 0 5 4 1 sehr ansprechend 2 3 Männer (n=478) %-Werte 4 3 5 gar nicht ansprechend 42 Frauen (n=522) Die Vertrauenswürdigkeit des Behandlungskonzepts der Tibetischen Medizin ist für 58% der Befragten gegeben. 23. Wie vertrauenswürdig ist Ihrer Meinung nach die Tibetische Medizin? 40 36 30 27 mean=2,3 22 20 10 7 4 0 %-Werte 1 sehr vertrauenswürdig 2 3 4 5 gar nicht vertrauenswürdig n=1000 43 14 Die Clusteranalyse 48 Verteilung der Typen 18 39 Der Naturorientierte Der Offene Der SchulmedizinOrientierte 43 %-Werte n=1000 49 15 Beschreibung der Typen (1) Der Naturorientierte Umgang mit Krankheit Der Naturorientierte ist tendenziell eher weiblich und älter als 50 Jahre. Aufgrund eines mangelnden Vertrauens in die klassische Schulmedizin, ist er sehr offen für andere Behandlungsmethoden und wünscht sich die Einbindung von pflanzlichen Heilmethoden in die medizinische Behandlung. Im Krankheitsfall nutzt der Naturorientierte primär Hausmittel und kaum chemisch-synthetische Arzneimittel. Kann sich daher auch durchaus vorstellen, anstatt eines chemisch-synthetischen Medikaments, ein komplementärmedizinisches Heilmittel mit langsamer einsetzender Wirkung zu nehmen. Wäre noch am ehesten bereit bis zu 50 Euro pro Monat für gesundheitliche Vorsorge in Form von Kräuter-Arzneien, pflanzlichen Arzneimittel und Nahrungsergänzungsmittel auszugeben. Gesundheitsvorsorge bedeutet für den Naturorientieren in erster Linie gesunde Ernährung sowie die Anwendung von Heilkräutern, homöopatischen Mitteln, Vitaminen/ Spurenelementen und Mineralstoffen. Wenn es um Gesundheitsfragen geht, zieht der Naturorientierte noch eher Familie, Freunde und Bekannte zur Beratung heran. Einstellung zu Komplementärmedizin Mit komplementärmedizinischen Behandlungsmethoden ist er bestens vertraut. Er kennt die verschiedenen Methoden und hat selbst bereits Erfahrung damit gemacht. Er hat eine sehr positive Einstellung und großes Vertrauen in die Komplementärmedizin und war bisher sehr zufrieden mit der komplementärmedizinischen Behandlung. Die primär interessierenden Behandlungsmethoden des Naturorientierten sind Homöopathie, Akupunktur, Bachblüten-Therapie, Kräuterheilkunde. Auch die Tibetische Medizin ist von Interesse. Für den Naturorientierten ist es durchaus vorstellbar, höhere Kosten für komplementärmedizinische Behandlungsmethoden zu übernehmen. 50 Beschreibung der Typen (2) Der Offene Umgang mit Krankheit Der Offene ist sowohl weiblich als auch männlich und über 30 Jahre alt. In vielen Fällen vertraut er der klassischen Schulmedizin, zieht aber auch gerne andere Behandlungsmethoden in Erwägung. Er hat dennoch keine großen Bedenken was schulmedizinische Methoden betrifft. Auch von ihm wird die Familie zu Rate gezogen, wenn es um Gesundheitsfragen geht. Er tendiert im Krankheitsfall eher dazu chemisch-synthetische Arzneimittel zu verwenden; nutzt Hausmittel und pflanzliche Heilmittel gelegentlich – Homöopathische Mittel hingegen fast nie. Um gesundheitlich vorzusorgen sind für den Offenen primär körperliche Betätigung und gesunde Ernährung, aber auch die Verwendung von Vitaminen/ Spurenelemente/ Mineralstoffe relevant. Auch eine Anwendung eines komplementärmedizinischen Heilmittels mit geringeren Nebenwirkungen, aber langsamer einsetzender Wirkung sind für den Offenen vorstellbar. Einstellung zu Komplementärmedizin Der Begriff Komplementärmedizin und die entsprechenden Behandlungsmethoden sind dem Offenen durchaus geläufig. Er hat eine recht positive Meinung von komplementärmedizinischen Behandlungsformen, hat selbst aber noch kaum Erfahrung damit gemacht. Die bisherigen Erfahrungen bewertet er allerdings als durchaus positiv. Die Tibetische Medizin ist ihm kaum ein Begriff, er hat aber durchaus Interesse daran. 51 16 Beschreibung der Typen (3) Der SchulmedizinOrientierte Umgang mit Krankheit Der Schulmedizin-Orientierte ist eher männlich und über 50 Jahre alt. Er setzt großes Vertrauen in die Schulmedizin und verlässt sich im Allgemeinen auf ihre Behandlungsmethoden. Er kann sich kaum vorstellen, auch auf andere Behandlungsmethoden als die klassisch schulmedizinischen zurückzugreifen. Der Schulmedizin-Orientierte greift im Krankheitsfall primär auf chemisch-synthetische Arzneimittel zurück, verwendet nur selten Hausmittel und fast nie pflanzliche Heilmittel oder homöopathische Mittel. Die primären Maßnahmen zur Gesundheitsvorsorge ist für ihn körperliche Betätigung in Form von Bewegung, Fitness und Sport. Heilkräuter, homöopathische Mittel oder Vitamine/Spurenelemente/Mineralstoffe sind nicht relevant. Er ist weit ungeduldiger, wenn es um die Wirkung von Arzneimitteln geht und kann sich kaum vorstellen, ein komplementärmedizinisches Heilmittel anstatt eines chemisch-synthetischen anzuwenden. Einstellung zu Komplementärmedizin Komplementärmedizin und die unterschiedlichen Behandlungsmethoden in diesem Bereich sind für den Schulmedizin-Orientierten wenig präsent. Er hat eine weniger positive Einstellung zur komplementärmedizinischen Methodik, was sich auch in mangelndem Vertrauen und geringem Interesse an Komplementärmedizin im Allgemeinen ausdrückt. Der Schulmedizin-Orientierte hat nahezu keine Erfahrungen mit der komplementärmedizinischer Behandlung und war, wenn er sich einer solchen Behandlung unterzogen hat, auch wenig bis gar nicht zufrieden damit. Mit Tibetischer Medizin kann der Schulmedizin-Orientierte spontan kaum etwas verbinden. Das Behandlungskonzept spricht ihn wenig an. 52 17