ÖKONOMEN-BAROMETER VON EURO AM

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ÖKONOMEN -BAROMETER
DEZEMBER 2011
VON
EURO
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SONNTAG
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FRAGE
Die Bundesregierung plant angesichts der höheren Eigenkapitalanforderungen
der europäischen Bankenaufsicht EBA eine rasche Wiederbelebung des
Bankenrettungsfonds Soffin. Halten Sie einen solchen Schritt vor dem
Hintergrund der von Experten geschätzten Kapitallücke von rund zehn
Milliarden Euro bei den deutschen Banken für sinnvoll?
Prof. Dr. Hermann Locarek-Junge Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere
Finanzwirtschaft und Finanzdienstleistungen, Technische Universität Dresden:
Alle international tätigen Banken sollten mit einer verpflichtenden und zu verzinsenden
Staatsbeteiligung wie bereits einmal die Commerzbank ausgestattet werden, damit nicht die
Vorstände aus falschem Stolz oder wegen der anderen Auflagen einer Staatsbeteiligung diese
zurückweisen. Vorzugsaktien wären eine weitere Idee. Diese sollten aber zu gleichen Konditionen
auch bestehenden Aktionären mit Bezugsrecht und dem Privatanleger angeboten werden!
Prof. Dr. Thomas Gries Lehrstuhl für Internationale Wachstums- und Konjunkturtheorie,
Universität Paderborn:
Alle weiteren Unterstützungen von Banken sollten erst dann erfolgen, wenn eine wirksame
Regulierung des Sektors durchgeführt wurde. Diese Regulierung sollte das Ziel haben, einer
deutlichen Reduktion der Risikobereitschaft der Finanzinstitutionen haben. Dies lässt sich auch im
nationalen oder europäischen Rahmen machen. Das internationale Kapital sucht Sicherheit und
wird daher nicht verschwinden. Die Roulettespieler werden weiter in London und New York bleiben.
Prof. Jürgen Kähler, Ph.D. Institut für Wirtschaftswissenschaft , Friedrich-AlexanderUniversität Erlangen-Nürnberg:
Als Vorsorgemaßnahme ist das sicherlich sinnvoll.
Dr. Jörg Zeuner Chief Economist, VP Bank Gruppe:
Angesichts der hohen Unsicherheiten ist nicht sicher, dass die Banken hinreichend privates Kapital
finden können.
Prof. Dr. Aloys Prinz Institut für Finanzwissenschaft II, Westfälische Wilhelms-Universität
Münster:
Bankenrettung geht vor Rettung von hochverschuldeten Ländern. Um das Finanzsystem stabil zu
halten, ist die Vorhaltung von Mitteln zur Bankenrettung sinnvoll.
Dr. Justina A.V. Fischer Lehrstuhl für Finanzwissenschaft, Universität Hamburg:
Bedingt ja - nur wenn Soffin so institutionell ausgestaltet wird, dass kein "moral hazard"-Anreiz
entsteht.
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Prof. Dr. Ulrich van Suntum Lehrstuhl am Institut für Siedlungs- und Wohnungswesen,
Westfälische Wilhelms-Universität Münster:
Das ist ein sinnvoller Schritt, um das Finanzsystem widerstandsfähiger gegen die Folgen einer
möglicherweise weiter eskalierenden Schuldenkrise im Euroraum zu machen.
Prof. Dr. Bernd Raffelhüschen Leiter des Instituts für Finanzwissenschaft I, Albert-LudwigsUniversität Freiburg:
Das sollten die Banken selbst regeln können.
Prof. Dr. Helmut Wagner Lehrstuhl für Makroökonomik, Fern-Universität Hagen:
Der Bankenrettungsfonds muss im Bedarfsfall sofort einsatzbereit sein.
Prof. Dr. Michael Braulke Lehrstuhl für VWL-Außenwirtschaft, Universität Osnabrück:
Die bedürftigen Banken sollten abgewickelt werden. Banker sollten lernen, dass ihr Haus
dichtgemacht werden kann.
Dr. Alfred Boss Forschungsbereich "Das Wohlfahrtssystem", Institut für Weltwirtschaft Kiel:
Die Eigenkapitalquote einiger Banken sollte erhöht werden, um Finanzmarktstabilität zu
gewährleisten. Falls die betreffenden Banken das nicht aus eigener Kraft schaffen, sollte der Soffin
helfen.
Prof. Dr. Wolf Schäfer Ehemaliger Inhaber des Lehrstuhls für Theoretische Volkswirtschaft,
Helmut-Schmidt-Universität der Bundeswehr Hamburg:
Die Philosophie des Rettens und Gerettetwerdens sollte nicht immer weiter verlängert werden, weil
sie "moral hazard" perpetuiert.
Prof. Thomas Gehrig, Ph.D. Leiter des Instituts für Finanzwirtschaft, Universität Wien:
Die Staatsgarantie verringert zwar kurzfristig die Rettungskosten, verhindert aber andererseits das
dringend nötige Umdenken bezüglich der Geschäftsmodelle und fördert die Vollkaskomentalität im
Bankensektor. Langfristig entstehen durch die mangelnde Anpassung der Geschäftsmodelle
potentiell erhebliche volkswirtschaftliche Kosten.
Prof. Dr. Peter Posch Institut für Finanzwirtschaft, Universität Ulm:
Die strukturellen Probleme des Bankensektors sind noch nicht behoben. Wo ist das
Geschäftsmodell der zu unterstützenden Banken? Eigenhandel kann es nicht sein!
Prof. Dr. Carsten Hefeker Professur für Europäische Wirtschaftspolitik, Universität Siegen:
Ein Fonds würde evtl. das Vertrauen stärken und damit den Banken etwas Luft verschaffen.
Prof. Dr. Wolfgang Gerke Präsident, Bayerisches Finanz Zentrum:
Eine Bank mit weniger Risiko bei geringerer Rendite ist keine schlechtere Bank.
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Norbert Braems Chefvolkswirt, Sal. Oppenheim jr. & Cie. AG & Co. KGaA :
Einige Banken werden ohne externe Zuführung von Kapital Probleme bekommen, die
Kapitalanforderungen zu erfüllen. Andere werden es nur durch eine Verringerung der Aktivseite
schaffen. Um die Kreditversorgung der Wirtschaft zu gewährleisten, sollte deshalb auch von
Zwangskapitalisierung nicht grundsätzlich abgesehen werden.
Prof. Dr. Bruno Schönfelder Lehrstuhl für Allgemeine VWL, TU Bergakademie Freiberg:
Entscheidend ist, dass die Kapitalerhöhung auf jeden Fall stattfindet und zwar in der vorgesehenen
Zeit. Weil es nicht so klar ist, ob der Kapitalmarkt ausreichend ergiebig ist, muss der Staat
ersatzweise als Kapitalgeber bereitstehen. Letztlich dürfte dies auch für den Steuerzahler zu einem
guten Geschäft werden.
Prof. Dr. Horst Löchel German Centre of Banking and Finance, Frankfurt School of Finance &
Management:
Es gibt schon genug Staat im Bankensektor.
Prof. Dr. Peter Oberender ehemaliger Inhaber des Lehrstuhls für Wirtschaftstheorie,
Universität Bayreuth:
Es handelt sich um eine bloße Symptombekämpfung und löst keine Probleme ursächlich!
Prof. Dr. Wilfried Fuhrmann Lehrstuhl für Makroökonomische Theorie und Politik , Universität
Potsdam:
Es impliziert bzw. bereitet systemverändernde Politikmaßnahmen vor; die Politik der EBA ist nicht
situationsadäquat.
Prof. Dr. Spiridon Paraskewopoulos Ehemaliger Inhaber des Lehrstuhls für Makroökonomik
und Leiter des Instituts für Theoretische Volkswirtschaftslehre, Universität Leipzig:
Es ist endlich Zeit, dass das marktwirtschaftliche konstituierende Prinzip der Haftung auch für die
Banken gilt.
Prof. Dr. Juergen B. Donges Emeritus am Institut für Wirtschaftspolitik, Universität Köln:
Es ist nicht auszuschließen, dass die eine oder andere Bank das zusätzliche Kapital am Markt nicht
aufbringen kann und versucht sein könnte, die Kreditgewährung an Private einzuschränken. Das
wäre wachstums- und beschäftiungsschädlich.
Dr. Manfred Schweren Vorstand, PRIVALOR Vermögens-Management AG:
Es ist nicht sichergestellt, dass sich Banken über den Kapitalmarkt Eigenkapital beschaffen können.
Die sehr niedrigen Kurse der Bankaktien sind ein Beleg dafür. Die Eigenkapitallücke muss aber
unabhängig vom aktuellen Börsengeschehen geschlossen werden. Daher sollte der Soffin als letzter
Garant handlungsfähig sein.
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Prof. Stephan Klasen, Ph.D. Lehrstuhl für Volkswirtschaftstheorie und Entwicklungsökonomik,
Georg-August-Universität Göttingen:
Es muss klar signalisiert werden, dass die Banken zur Not staatliche Unterstützung (gegen Aufgabe
von Kontrollrechten) erhalten können.
Prof. Dr. Michael Heise Chefvolkswirt und Leiter, Allianz Economic Research & Development:
Insbesondere das Instrument der Garantien für Bankanleihen ist positiv zu sehen: Es kann den
Refinanzierungsdruck mindern und die drohende Kreditklemme entschärfen.
Dr. Hans Jäckel Leiter Volkswirtschaft, DZ Bank:
Ja, aber wir wenden uns gegen eine Überbewertung der Stresstestergebnisse der EBA und gegen
eine Zwangsrekapitalisierung von Banken.
Prof. Dr. Manfred J.M. Neumann Lehrstuhl am Institut für Internationale Wirtschaftspolitik,
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn:
Ja, vorübergehende staatliche Beteiligungen im Notfall sind sinnvoll.
Prof. Dr. Günter Franke Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre insbesondere Internationales
Finanzmanagement, Universität Konstanz:
Kapitalerhöhungen sind im gegenwärtigen Marktumfeld schwierig.
Prof. Dr. Horst Schellhaaß Direktor des Instituts für Rundfunkökonomie, Universität Köln:
Leider ist in den vergangenen drei Jahren wenig geschehen, um für eine angemessene Ausstattung
der Banken mit Eigenkapital zu sorgen. Insofern muss jetzt wieder der Soffin für eventuelle
Notfälle bereit stehen.
Prof. Dr. Olaf Hübler Institut für empirische Wirtschaftsforschung, Leibniz-Universität
Hannover:
Ob der Bankenrettungsfonds Soffin praktisch aktiv werden muss, lässt sich in der gegenwärtige
Situation nicht zweifelsfrei beantworten. Eine rasche Wiederbelebung hat jedoch den Vorteil, dass
bei einer Verschlechterung der Lage in der Zwischenzeit vorbereitete Maßnahmen schnell wirksam
werden können.
Prof. Dr. Siegfried Franke Abteilung theoretische Volkswirtschaftslehre, Universität Stuttgart:
Weil zu erwarten ist, dass Rettungsaktionen nötig werden, sollte die schon vorhandene Struktur
und das Know-how des Soffin genutzt werden.
Prof. Dr. Fred Wagner Institut für Versicherungslehre, Universität Leipzig:
Wenn es - insbesondere im Zuge der Staatsschuldenkrise - tatsächlich zu maßgeblichen
Schieflagen deutscher Banken kommen sollte, halte ich es für unwahrscheinlich, dass der
Bankenrettungsfonds "Soffin" mit den diskutierten Volumina als Auffanglösung ausreichen würde.
Die Gefahr für deutsche Banken besteht weniger wegen der Direktanlagen, sondern insbesondere
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wegen der zu erwartenden länderübergreifenden "Dominoeffekte" von Staatspleiten. Besser ist es,
das Mögliche dafür zu tun, die Staatsfinanzen in den diversen Ländern zu stabilisieren.
FRAGE
Im Kampf gegen die Schuldenkrise drängen die Bundesregierung und
Frankreich auf eine stärkere Abstimmung der Haushaltspolitiken in den Ländern
der Euro-Zone. Danach würden die Mitgliedstaaten ihre nationalen
Haushaltspläne künftig zunächst in Brüssel zur Genehmigung vorlegen. Verletzt
der Entwurf die Defizitkriterien, schicken die Brüsseler Beamten den Entwurf
zur Überarbeitung zurück. Sollte die Neuverschuldung trotz Ermahnung über
der Defizitgrenze bleiben, drohen Sanktionen (befristeter Stimmrechtsentzug,
Wegfall von EU-Zahlungen).
Halten Sie einen solchen Weg im Sinne einer nachhaltigen
Haushaltsdisziplinierung der Euro-Länder für erfolgversprechend?
Prof. Dr. Klaus-Dirk Henke Lehrstuhl für Finanzwissenschaft und Gesundheitsökonomie,
Technische Universität Berlin:
Wo liegen die Alternativen, wenn der Euro nicht zur Disposition steht? Wenn die Währungsunion
erhalten bleiben soll, sind Elemente einer "Fiskalunion" nicht zu vermeiden.
Prof. Dr. Peter Oberender ehemaliger Inhaber des Lehrstuhls für Wirtschaftstheorie,
Universität Bayreuth:
Wichtig ist dabei allerdings, dass die Sanktionen auch wirksam umgesetzt werden!
Prof. Dr. Andreas Freytag Lehrstuhl für Wirtschaftspolitik, Friedrich-Schiller-Universität Jena:
Wenn die Eurozone bestehen bleiben soll, sind sanktionsbewerte Regeln unabdingbar.
Prof. Dr. Dirk Sauerland Lehrstuhl für Institutionenökonomik und
Gesundheitssystemmanagement, Universität Witten-Herdecke:
Warum sollten neue Veträge eingehalten werden - wenn die alten auch nicht eingehalten wurden
...
Prof. Dr. Aloys Prinz Institut für Finanzwissenschaft II, Westfälische Wilhelms-Universität
Münster:
Solche Maßnahmen scheinen auf den ersten Blick sowohl notwendig als auch durchsetzbar. Da die
Euro-Staaten aber souverän sind und bleiben, wird man sie nicht dazu zwingen können, die Regeln
einzuhalten. Im Konfliktfall ist zu erwarten, dass die Regeln wieder gebrochen bzw. verändert
werden.
Prof. Dr. Wolfgang Gerke Präsident, Bayerisches Finanz Zentrum:
Sanktionen gegen Defizitsünder sind unverzichtbar, leider aber nicht ausreichend zur Bekämpfung
der Finanzkrise.
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Prof. Dr. Olaf Hübler Institut für empirische Wirtschaftsforschung, Leibniz-Universität
Hannover:
Prinzipiell ist der Vorschlag im Sinne einer harmonisierten europäischen Haushalts- und
Finanzpolitik zu begrüßen. Ob er zu Erfolgen führt, hängt von der genauen Ausgestaltung und der
praktischen Handhabung ab.
Prof. Dr. Horst Löchel German Centre of Banking and Finance, Frankfurt School of Finance &
Management:
Ohne verbindliche Vereinbarungen zur Haushaltsdisziplin auf europäischer Ebene gibt es keine
Lösung der Schuldenkrise.
Norbert Braems Chefvolkswirt, Sal. Oppenheim jr. & Cie. AG & Co. KGaA :
Ohne stärkere Sanktionsmechanismen wird sich die Fiakalseite der EWU nicht auf Dauer
stabilisieren.
Dr. Boris Augurzky Kompetenzbereichsleiter Gesundheit, Rheinisch-Westfälisches Institut für
Wirtschaftsforschung e.V.:
Nur zusätzlicher Druck führt zu Haushaltsdisziplin.
Prof. Dr. Volker Nitsch Lehrstuhl für Internationale Wirtschaft, TU Darmstadt:
Nach den Erfahrungen der jüngeren Vergangenheit (inklusive gefälschter Budgetzahlen) muss man
schon sehr blauäugig sein, um zu glauben, dass ein neues bürokratisches Überwachungsverfahren
wirksam Abhilfe schafft.
Prof. Dr. Martin Werding Lehrstuhl für Sozialpolitik, Ruhr-Universität Bochum:
Man sollte leicht skeptisch und daher wachsam sein, ob sich die Schuldenbremse innerhalb der
föderalen Strukturen Deutschlands umsetzen lässt. Sanktionen sind hier bisher nicht vorgesehen,
u.a. weil man eine Ankündigung für nicht glaubhaft bzw. nicht wirksam hielt. Ein Land, das beherzt
die Schuldengrenze überschreitet, kann den Strafzuschlag beim Defizit im Grunde einfach
einkalkulieren. Dass so ein Arrangement -- ohne oder mit Sanktionen -- auf EU- oder EWU-Ebene
funktioniert, ist sicherlich noch skeptischer zu beurteilen.
Prof. Dr. Christian Pfeifer Institut für VWL, Universität Lüneburg:
Jedoch ist fraglich, ob die praktische Umsetzung tatsächlich funktionieren wird.
Dr. Alfred Boss Forschungsbereich "Das Wohlfahrtssystem", Institut für Weltwirtschaft Kiel:
Jedes Land sollte Konkurs gehen können und nicht - wie seit vielen Quartalen im Euroraum
praktiziert - im Notfall Hilfe erhalten. Dann diszipliniert der Markt. So war es in den Verträgen zur
Währungsunion eigentlich vorgesehen. Es macht keinen Sinn, Verträge zu brechen und dann über
Haushaltsregeln Schaden verhindern zu wollen.
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Prof. Dr. Horst Entorf Lehrstuhl für Ökonometrie, Johann Wolfgang Goethe-Universität
Frankfurt am Main:
Ja, es ist die einzige verbliebene Lösung, die sowohl die Interessen Deutschlands und der Eurozone
bedient, da unter dieser Konstellation "Eurobonds" (z.B. im Sinne des Vorschlags des
Sachverständigenrates) eingeführt werden können, ohne dass die Schuldnerländer aus ihrer
Budgetverantwortung entlassen werden.
Dr. Justina A.V. Fischer Lehrstuhl für Finanzwissenschaft, Universität Hamburg:
Im spieltheoretischen Sinne könnte es sich um ein "self-commitment device" für nationale
Regierungen handeln, die in Periode 1 versprechen zu sparen, aber in Periode 2
(Sparentscheidung) doch anders entscheiden.
Prof. Dr. Michael Roos Lehrstuhl für Makroökonomik , Ruhr-Universität Bochum:
Im Prinzip ist das der richtige Weg. Fraglich ist, ob die Regeln hart genug durchgesetzt werden, so
dass sie auch Wirkung zeigen.
Prof. Stephan Klasen, Ph.D. Lehrstuhl für Volkswirtschaftstheorie und Entwicklungsökonomik,
Georg-August-Universität Göttingen:
Ich kann mir nicht vorstellen, dass das in der Praxis immer funktionieren wird, vor allem wenn es
eine unwillige (aber stark demokratisch legitimierte Regierung) ist. Von daher muss es andere
flankierende Mechanismen geben. Hier wären Euro-Bonds von Typ A (garantiert von allen, die sich
ans System halten) und Typ B garantiert nur vom Land, das die Regeln missachtet hat, eine
Option.
Prof. Dr. Bruno Schönfelder Lehrstuhl für Allgemeine VWL, TU Bergakademie Freiberg:
Es ist auf jeden Fall eine Verbesserung. Was man in Brüssel mit diesen Entwürfen macht, bleibt
zwar abzuwarten, aber es ist zu vermuten, dass man die neue Rolle als Wauwau ganz gerne
wahrnimmt. Schließlich ist es ein Machtzuwachs.
Prof. Dr. Juergen B. Donges Emeritus am Institut für Wirtschaftspolitik, Universität Köln:
Es gibt überhaupt keine Garantie dafür, dass Maßnahmen gegen Haushaltssünder wirklich
entpolitisiert werden, zumal wenn es sich um ein größeres Mitgliedsland handeln sollte. Stattdessen
wird man eine Lösng vorziehen, die "gut für Europa ist".
Prof. Dr. Thomas Apolte Lehrstuhl für Wirtschaftspolitik am Institut für Ökonomische Bildung,
Westfälische Wilhelms-Universität Münster:
Es gibt keine Alternative zur engen Kontrolle, nachdem wir bereits die gemeinsame Haftung der
Euro-Staaten eingeführt haben.
Prof. Dr. Matthias Wrede Lehrstuhl für Sozialpolitik, Friedrich-Alexander-Universität ErlangenNürnberg:
Es besteht wie beim Stabilitäts- und Wachstumspakt das Problem der Zeitinkonsistenz.
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Prof. Dr. Wolf Schäfer Ehemaliger Inhaber des Lehrstuhls für Theoretische Volkswirtschaft,
Helmut-Schmidt-Universität der Bundeswehr Hamburg:
Erstens wird dieser Weg, der eine gigantische Bürokratie in Brüssel und einen nicht tolerierbaren
Machtzuwachs der Kommission bedeutet, nicht funktionieren, weil nationale Haushaltsautonomien
berührt werden. Und zweitens fördert er den Trend zur Zentralisierung von Politikbereichen, die in
nationale Hand gehören. Drittens wäre es sinnvoller, gemeinsame Regeln zu installieren und
Regelverstöße zu sanktionieren.
Prof. Dr. Fred Wagner Institut für Versicherungslehre, Universität Leipzig:
Eine Währungsunion ohne Fiskalunion ist nicht nur in Krisenzeiten kaum stabilisierbar, wie sich
zeigt. Zuvor ist eine solche Krise ohne europäisch wirkende Kontrollmechanismen auch durch
einzelne Länder auslösbar, wie ebenfalls deutlich wurde.
Prof. Dr. Xenia Matschke Lehrstuhl für Internationale Wirtschaftspolitik , Universität Trier:
Eine Währungsunion ohne eine abgestimmte Finanzpolitik war eigentlich von Anfang an ein großes
Risiko. Es ist Zeit, dass daran jetzt etwas geändert wird. Nicht so klar ist, ob die vorgeschlagenen
Maßnahmen ausreichen werden.
Prof. Dr. Michael Heise Chefvolkswirt und Leiter, Allianz Economic Research & Development:
Eine grundlegende Lehre aus der Schuldenkrise besteht darin, dass es innerhalb eines
gemeinsamen Währungsraums zentraler Eingriffsrechte in die Länderhaushalte bedarf, um ein
Brechen der Schuldenregeln zu verhindern.
Dr. Manfred Schweren Vorstand, PRIVALOR Vermögens-Management AG:
Ein solcher Schritt ist absolut notwendig, um die Ausgabenneigung der Nationalstaaten zu zügeln.
Wichtig ist auch die Einrichtung eines Automatismus, um langwierige Diskussionen im
Sanktionsfalle zu unterbinden.
Prof. Dr. Günter Franke Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre insbesondere Internationales
Finanzmanagement, Universität Konstanz:
Dieser Schritt ist notwendig, auch wenn der Erfolg zweifelhaft ist.
Prof. Dr. Frank Bulthaupt Lehrstuhl für Kapitalmärkte und Volkswirtschaftslehre, Hochschule
der Sparkassen-Finanzgruppe:
Diese Form der Selbstbindung wäre ein erster Schritt zur Offenlegung Ausgabenpolitik in den
einzelnen Ländern.
Prof. Dr. Helmut Wagner Lehrstuhl für Makroökonomik, Fern-Universität Hagen:
Dies ist der richtige Weg. Mehr dürfte im Augenblick nicht durchsetzbar sein.
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Dr. Jörg Zeuner Chief Economist, VP Bank Gruppe:
Die Währungsunion muss den Stabilitätspakt glaubwürdig weiterentwicklen. Ansonsten fehlen in
Zukunft die Anreize für Budgetdisziplin. Die institutionelle Weiterentwicklung der Währungsunion ist
auch eine Voraussetzung für ein erfolgreiches Eingreifen der EZB in die Krise.
Prof. Thomas Gehrig, Ph.D. Leiter des Instituts für Finanzwirtschaft, Universität Wien:
Die Folgen einer mehrjährig unkoordinierten Haushaltspolitik sind ja unlängst deutlich geworden und dies sogar während einer Phase erfreulichen realen Wirtschaftswachstums!
Prof. Dr. Manfred J.M. Neumann Lehrstuhl am Institut für Internationale Wirtschaftspolitik,
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn:
Die Erfolgswahrscheinlichkeit liegt bei mehr als 50 %, sofern Frankreich und Deutschland nicht
wieder für sich eine Ausnahme beantragen.
Prof. Dr. Spiridon Paraskewopoulos Ehemaliger Inhaber des Lehrstuhls für Makroökonomik
und Leiter des Instituts für Theoretische Volkswirtschaftslehre, Universität Leipzig:
Die Erfahrung der letzten Jahre zeigte, dass das Vereinbarte im Stabilitäts- und Wachstumspakt
ohne Sanktionen nicht eigehalten wird.
Prof. Dr. Wilfried Fuhrmann Lehrstuhl für Makroökonomische Theorie und Politik , Universität
Potsdam:
Der wachsende bürokratische Zentralismus ist die Flucht in die falsche Richtung. Brüssel kann nicht
die Lösung heißen, Brüssel war mit Ursache der Krisen. Die Verschiebung nach Brüssel verschiebt
die Eigenverantwortung, erhöht die Erwartung von Transfers, führt letztlich zu strukturellen
"Kontrollen" und "Harmonisierung" der Mitgliedsländer mit dem Ziel, Länder mit einem
"Leistungsbilanzüberschuss" zu behindern (sog. "six-pack").
Prof. Dr. Siegfried Franke Abteilung theoretische Volkswirtschaftslehre, Universität Stuttgart:
Den Regierungen werden wohl immer wieder Begründungen für die Überschreitung der
Referenzkriterien einfallen, und - zugegebenermaßen - nicht immer haben sie die Macht, der
Überschreitung entgegenzusteuern.
Prof. Dr. Ulrich van Suntum Lehrstuhl am Institut für Siedlungs- und Wohnungswesen,
Westfälische Wilhelms-Universität Münster:
Das ist zwar sinnvoll, aber alleine genommen nicht wirklich erfolgversprechend. Zudem ist zu
befürchten, dass eine gemeinsame Haushaltspolitik über kurz oder lang wieder von den
Schuldnerländern in ihrem Sinne beeinflusst werden würde.
Prof. Dr. Horst Schellhaaß Direktor des Instituts für Rundfunkökonomie, Universität Köln:
Das ist keine glaubwürdige Drohung. Sie wird ja bereits im Vorfeld politisch abgeschwächt zahnloser Tiger.
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Prof. Dr. Thomas Gries Lehrstuhl für Internationale Wachstums- und Konjunkturtheorie,
Universität Paderborn:
Das ist ein Weg von vielen möglichen. Entscheidend ist, dass es eine frühzeitige und wirskame
Regelung gibt.
Prof. Jürgen Kähler, Ph.D. Institut für Wirtschaftswissenschaft , Friedrich-AlexanderUniversität Erlangen-Nürnberg:
Das ist das notwendige Gegenstück für die Solidarität, die die E(W)U-Staaten gegenwärtig leisten.
Dr. Roland Döhrn Leiter des Kompetenzbereichs "Wachstum und Konjunktur", RheinischWestfälisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V.:
Damit kann Vertrauen in die Solidität der Finanzpolitik hergestellt werden.
Prof. Dr. Carsten Hefeker Professur für Europäische Wirtschaftspolitik, Universität Siegen:
Angebracht schon, aber es ist entscheidend, dass diesmal auch wirlich implementiert wird. Dass
das geschieht, ist freilich nicht sicher.
Prof. Dr. Peter Posch Institut für Finanzwirtschaft, Universität Ulm:
Allerdings sollte man sich fragen, ob es sich für einzelne Staaten lohnen wird, ihre fiskalpolitische
Souveränität aufzugeben.
Prof. Dr. Michael Braulke Lehrstuhl für VWL-Außenwirtschaft, Universität Osnabrück:
Allerdings ist der Sanktionskatalog noch zu wenig schmerzhaft.
Prof. Dr. Renate Ohr Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre, insbesondere Wirtschaftspolitik,
Georg-August-Universität Göttingen:
"Die Botschaft hör' ich wohl, allein mir fehlt der Glaube." Die Sanktionen sollten/müssen
automatisch erfolgen. Dies wird nie zu sichern sein - und die jüngste Vergangenheit hat gezeigt,
wie locker sich die Politik über Vereinbarungen hinweg setzt. Die einzigen wirklich automatischen
Sanktionen sind Marktsignale, wie Zinserhöhungen bei Länderrisiken. Die Länderrisiken müssen
sich also wieder in den Risikoprämien widerspiegeln, nur dies hilft nachhaltig gegen unsolide
Staatshaushalte.
FRAGE
Die Bundesregierung trifft mit ihrer bislang ablehnenden Haltung gegenüber
Eurobonds auf wachsende Kritik weltweit. Sollte Bundeskanzlerin Angela Merkel
diesen Kurs im Zuge der Verhandlungen zur geplanten Fiskalunion durchhalten?
Prof. Dr. Xenia Matschke Lehrstuhl für Internationale Wirtschaftspolitik , Universität Trier:
Ja, zumindest solange nicht deutliche Zugeständnisse der Partnerländer zu einer verbesserten
fiskalpolitischen Koordination durchgesetzt worden sind.
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Dr. Hans Jäckel Leiter Volkswirtschaft, DZ Bank:
... jedenfalls längerfristig nicht. Wenn die "Stabilitätsunion" gesichert erscheint, könnten EuroBonds nach dem Modell der "red and blue bonds" durchaus fester Teil des Instrumentariums der
Fiskalunion werden.
Prof. Dr. Michael Braulke Lehrstuhl für VWL-Außenwirtschaft, Universität Osnabrück:
Alles, was den Druck zur Konsolidierung mindert, ist kontraproduktiv (anreizschädlich).
Prof. Dr. Fred Wagner Institut für Versicherungslehre, Universität Leipzig:
Anderenfalls scheint mir die Haushaltsdisziplin in den einzelnen Ländern nicht sicher genug auf
Dauer erreichbar.
Prof. Dr. Ulrich van Suntum Lehrstuhl am Institut für Siedlungs- und Wohnungswesen,
Westfälische Wilhelms-Universität Münster:
Auf keinen Fall dürfen Eurobonds kommen. Wenn schon unter den Bedingungen der
Eigenverantworlichkeit jedes Landes für seine Schulden keine Haushaltsdisziplin erreicht wurde,
wie soll das denn dann bei gemeinsamer Haftung aller für alle erreicht werden?
Prof. Dr. Volker Nitsch Lehrstuhl für Internationale Wirtschaft, TU Darmstadt:
Bei Eurobonds kommt es letztlich auf die konkrete Ausgestaltung an. Grundsätzlich befürchte ich
aber, dass Eurobonds - selbst wenn es damit möglicherweise gelingt, die Situation kurzfristig zu
lindern - die Probleme mittelfristig eher verschärfen.
Prof. Dr. Bruno Schönfelder Lehrstuhl für Allgemeine VWL, TU Bergakademie Freiberg:
Da kann man nur wiederholen, was Sinn gesagt ist. Eurobonds bedeuten das Versinken im
europäischen Schuldensumpf und wären eine Katastrophe für uns.
Dr. Boris Augurzky Kompetenzbereichsleiter Gesundheit, Rheinisch-Westfälisches Institut für
Wirtschaftsforschung e.V.:
Damit würde der heilende Druck der Finanzmärkte auf die Haushaltsdisziplin der Staaten
abgeschwächt.
Prof. Dr. Spiridon Paraskewopoulos Ehemaliger Inhaber des Lehrstuhls für Makroökonomik
und Leiter des Instituts für Theoretische Volkswirtschaftslehre, Universität Leipzig:
De facto hatte man bis 2008 die Eurobonds, da alle Euroländer bis dahin mit demselben niedrigen
Zinsatz Kredite aufnahmen. Die Überverschuldung war die Folge. Deshalb sollte man den gleichen
Fehler nicht wiederholen.
PD Dr. Jochen Kurt Hartwig Leiter der Sektion Internationale Konjunktur,
Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich:
Der Preis für Eurobonds müssen Regeln sein, die zukünftig in allen EWU-Ländern Haushaltsdisziplin
gewährleisten.
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Prof. Stephan Klasen, Ph.D. Lehrstuhl für Volkswirtschaftstheorie und Entwicklungsökonomik,
Georg-August-Universität Göttingen:
Die Einführung von Eurobonds (und der Widerstand gegen größere Interventionsmöglichkeiten der
EZB) kann dazu führen, dass Länder mit im Endeffekt guter Haushaltspolitik und klar
demonstriertem Sparwillen trotzdem wegen der Unsicherheit über die Insolvenzwahrscheinlichkeit
in die Insolvenz getrieben werden (vor allem betrifft das Spanien und Italien, für die der
Rettungsschirm zu klein ist).
Prof. Dr. Renate Ohr Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre, insbesondere Wirtschaftspolitik,
Georg-August-Universität Göttingen:
Die Einführung von Eurobonds würde nicht nur die Anreize bei den unsoliden Regierungen
schwächen, ihre Haushalte zu sanieren, sondern zudem diejenigen Staaten bestrafen, die derzeit
noch vergleichsweise solide Staasbudgets aufweisen. Zu erwartende Folgen: Kein nachhaltiger
(nominaler) Abbau der Staatsverschuldung in Europa, aber dafür vermutlich über kurz oder lang
der Versuch, die Staatsverschuldung - wie anderenorts - real über Inflation zu verringern.
Prof. Dr. Robert Jung Lehrstuhl für Ökonometrie, Universität Erfurt:
Die Frage nach Eurobonds ist nicht hinreichend präzise gestellt, da verschiedene
Ausgestaltungsvarianten für sog. Eurobonds vorgeschlagen wurden.
Prof. Dr. Mathias Erlei Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre, TU Clausthal:
Die meisten anderen Staaten haben durchaus ein Interesse daran, dass Deutschland ihre
konjunkturelle Lage erleichtert. Für Deutschland ist dies jedoch nur mit Kosten, kaum mit Nutzen
verbunden. Doch selbst für die anderen Länder gilt, dass sie langfristig davon nicht profitieren
werden. Langfristig würde ein Nachgeben allen Staaten schaden!
Prof. Dr. Siegfried Franke Abteilung theoretische Volkswirtschaftslehre, Universität Stuttgart:
Die Nachteile von Eurobonds sind ja hinreichend bekannt, publiziert und diskutiert worden. Selbst
wenn man sie nur begrenzt einsetzen wollte, sehe ich nicht, wie man von diesem Instrument dann
jemals wieder loskommt.
Dr. Marco Bargel Chefvolkswirt, Postbank AG:
Die Zeit für Eurobonds ist noch nicht reif. Unter den gegebenen institutionellen
Rahmenbedingungen können Eurobonds den Trend zu einer übermäßigen Verschuldung sogar noch
verstärken.
Prof. Dr. Thomas Gries Lehrstuhl für Internationale Wachstums- und Konjunkturtheorie,
Universität Paderborn:
Eine Haftung für die Gemeinschaft kann erst dann mit übernommen werden, wenn sich alle auf
wirksame Regeln der Defizitbeschränkung verbindlich eingelassen haben.
Dr. Alfred Boss Forschungsbereich "Das Wohlfahrtssystem", Institut für Weltwirtschaft Kiel:
Es darf nicht auch noch eine "Vergemeinschaftung" von Schulden geben. In dieser Richtung ist
bereits über alle Maßen gesündigt worden.
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Prof. Dr. Helmut Wagner Lehrstuhl für Makroökonomik, Fern-Universität Hagen:
Es gibt bessere Alternativen, die zuerst angestrebt bzw. bezüglich ihrer Umsetzbarkeit ausgelotet
werden sollten.
Prof. Dr. Günter Franke Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre insbesondere Internationales
Finanzmanagement, Universität Konstanz:
Es gilt, Disziplin durchzusetzen mit Hilfe des Kapitalmarkts.
Dr. Manfred Schweren Vorstand, PRIVALOR Vermögens-Management AG:
Es ist keine Lösung, die Schwachen zu Lasten der Starken zu unterstützen. Dadurch verlieren am
Ende alle.
Prof. Dr. Ernst Eberlein Lehrstuhl für Mathematische Statistik, Albert-Ludwigs-Universität
Freiburg:
Es ist schwer einzusehen, warum die Emission von Anleihen gerade auf diesem Level aggregiert
werden soll. Mit demselben Argument könnte man verlangen, dass es in Deutschland nur noch
"deutsche" Anleihen gibt, mit denen sich Bund, Länder, Gebietskörperschaften, etc. aus einem
Topf finanzieren. Auch würde die Palette von Investitionsmöglichkeiten dadurch unnötig
eingeschränkt.
Prof. Dr. Hermann Locarek-Junge Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere
Finanzwirtschaft und Finanzdienstleistungen, Technische Universität Dresden:
Es war immer schon eine schlechte Idee, die Schulden zu sozialisieren. Die EU ist derzeit keine
"Familie", sondern eine "Wohngemeinschaft". Da haftet man einfach nicht für die Mitbewohner und
so stand es auch in den Verträgen ("no-bailout-clause"). Alles andere ist auch verfassungsrechtlich
äußerst bedenklich.
Prof. Dr. Peter Posch Institut für Finanzwirtschaft, Universität Ulm:
Es wäre unklug, sich gegen das Diktat der Märkte, die stärkere Anleihenkäufe der EZB und eine
Erhöhung der Geldmenge erwarten, zu stellen; es sei denn man wäre in der Lage diese zu zügeln...
Prof. Dr. Carsten Hefeker Professur für Europäische Wirtschaftspolitik, Universität Siegen:
Es wird ohne Eurobonds vermutlich nicht gehen. Alternativ müsste die EZB stärker intervenieren.
Prof. Dr. Frank Bulthaupt Lehrstuhl für Kapitalmärkte und Volkswirtschaftslehre, Hochschule
der Sparkassen-Finanzgruppe:
Eurobonds begünstigen die Verschuldungsmentalität der Krisenstaaten, während der deutsche
Steuerzahler für Fremdschulden haftet.
Prof. Dr. Michael Heise Chefvolkswirt und Leiter, Allianz Economic Research & Development:
Eurobonds einzuführen, solange der institutionelle Rahmen dafür nicht besteht, wäre falsch. Ein
derartiger institutioneller Rahmen müsste eine Fiskalunion sein, die diesen Namen wirklich
verdient. Nationale Souveränitätsrechte müssten in erheblichem Maße an die EU übertragen
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werden. Ein Währungs- und Finanzkommissar müsste beträchtliche Eingriffsrechte in die nationalen
Haushalte bekommen. Davon sind wir noch weit entfernt.
Dr. Jörg Zeuner Chief Economist, VP Bank Gruppe:
Eurobonds erfordern eine noch stärkere Abstimmung der Fiskalpolitik als bisher angedacht. Sie
kommen daher in Frage, sobald die Fiskalunion noch einen Schriitt weiter in Richtung Integration
ausgebaut werden kann. Das scheint derzeit nicht möglich.
Prof. Dr. Horst Schellhaaß Direktor des Instituts für Rundfunkökonomie, Universität Köln:
Eurobonds erleichtern nur den Krisenstaaten die Aufnahme weiterer Schulden zu niedrigen Zinsen,
lösen aber keine Probleme.
Prof. Dr. Olaf Hübler Institut für empirische Wirtschaftsforschung, Leibniz-Universität
Hannover:
Eurobonds führen zu einer Zinsharmonisierung und laufen damit dem Ziel einer
Staatsschuldenreduktion in den besonders gefährdeten Euro-Ländern entgegen. Erst wenn der
Verschuldungsgrad in allen Euro-Ländern einigermaßen gleich ist, kann an die Ausgabe von
Eurobonds gedacht werden.
Prof. Jürgen Kähler, Ph.D. Institut für Wirtschaftswissenschaft , Friedrich-AlexanderUniversität Erlangen-Nürnberg:
Eurobonds implizieren eine direkte Kostenbeteilung auf lange Sicht, ohne dass klar ist, wie die
Kontrollmechanismen aussehen.
Prof. Dr. Juergen B. Donges Emeritus am Institut für Wirtschaftspolitik, Universität Köln:
Eurobonds setzten das einzige wirksame Marktinstrument zur Disziplinierung von finanz- und
wirtschaftspolitisch unzuverlässigen Regierungen außer Kraft. Weder Papandreou, noch Berlusconi
oder Zapatero, als sie in ihren Ländern noch Regierungschef waren, hätten Maßnahmen zur
Haushaltssanierung und zu Strukturreformen getroffen (wie unzulänglich auch immer), wenn die
hohen Risikoprämien auf neu begebene Staatsanleihen sie nicht um den Schlaf gebracht hätten.
Norbert Braems Chefvolkswirt, Sal. Oppenheim jr. & Cie. AG & Co. KGaA :
Eurobonds sind aktuell keine Lösung der Probleme. Ein zu rigoroses Nein zur Einführung (bei der
Erfüllung vorheriger Bedingungen) wäre unklug. Es erhöht den Druck auf andere Institutionen (z.B.
EZB), zum Feuerlöscher zu werden.
Prof. Thomas Gehrig, Ph.D. Leiter des Instituts für Finanzwirtschaft, Universität Wien:
Eurobonds sind bestenfalls ein Mittel, die Lösung des Schuldenproblems zu verschieben. Da sie zu
weiterem ungebremsten Schuldenwachstum verleiten, sind die dann künftig zu lösenden Probleme
umso größer. M.a.W. während kurzfristig Zeit gekauft werden kann, wird die langfristige Solvenz
des Euroraumes umso mehr infrage gestellt. Der zugrundeliegende polit-ökonomische
Mechanismus ist ja mindestens seit der kurzfristigen Aushebelung der Maastrichtkriterien bekannt!
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Prof. Dr. Wolf Schäfer Ehemaliger Inhaber des Lehrstuhls für Theoretische Volkswirtschaft,
Helmut-Schmidt-Universität der Bundeswehr Hamburg:
Eurobonds sind die Inkarnation von Schuldensozialismus.
Prof. Dr. Christian Bauer Professur für Volkswirtschaftslehre, insbesondere Monetäre
Ökonomik, Universität Trier:
Eurobonds sind geeignet als strukturierte gemeinsame Anleihen ohne gesamtschuldnerische
Haftung (siehe z.B. Bauer/Herz/Hild oder Brunnermeier et al.).
Prof. Dr. Michael Roos Lehrstuhl für Makroökonomik , Ruhr-Universität Bochum:
Eurobonds sind nicht grundsätzlich schlecht. Sie darf es aber erst geben, wenn sichergestellt ist,
dass Haushaltsdisziplin erzwungen werden kann.
Prof. Dr. Wilfried Fuhrmann Lehrstuhl für Makroökonomische Theorie und Politik , Universität
Potsdam:
Eurobonds sind wie die EWU ein institutionelles Instrument der Umverteilung; ein besseres Rating
und niedrigere Spreads (gleich denen in Deutschland) sind durch eine verantwortungsvolle Politik
zu erwerben und nicht als ein quasi selbstverständliches Recht aus einer erpresserischen Politik des
"moral hazard" und einer stets einseitig geforderten Solidarität.
Prof. Dr. Aloys Prinz Institut für Finanzwissenschaft II, Westfälische Wilhelms-Universität
Münster:
Eurobonds stellen eine Vergemeinschaftung von Schulden dar. Dadurch wird die Kontrolle der
Finanzmärkte über die nationale Haushaltspolitik verhindert und de facto eine Bailout-Zusage
getroffen. Eine Fiskalunion mit Eurobonds sieht zwar vielversprechend aus, aber die Regeln der
Fiskalunion werden aller Voraussicht nach im Konflitfall dennoch nicht durchsetzbar sein. Dann aber
sind Eurobonds nicht nur wenig nützlich, sondern sogar schädlich.
Prof. Dr. Wolfgang Gerke Präsident, Bayerisches Finanz Zentrum:
Eurobonds vermitteln falsche Anreizsysteme für Defizitsünder.
Dr. Roland Döhrn Leiter des Kompetenzbereichs "Wachstum und Konjunktur", RheinischWestfälisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V.:
Eurobonds wären mit negativen Anreizwirkungen verbunden. Ein Deal, "Striktere Fiskalregeln
gegen Euro-Bonds" wäre sehr gefährlich, weil dann die Einführung neuer Fiskalregeln Zeit braucht
und der Reformeifer nachlassen würde, wenn über Eurobonds die Lage erst einmal stabilisiert wäre.
Wenn die Regeln existieren, fiele es leichter, Hilfsmaßnahmen zu verabschieden. Da darf man sich
keinen Illusionen hingeben: Käufe von Staatspapieren durch die EZB ebenso wie Emmissionen des
EFSF und künftig des ESM sind in ihrer Wirkung Euro-Bonds schon sehr ähnlich.
Prof. Dr. Klaus-Dirk Henke Lehrstuhl für Finanzwissenschaft und Gesundheitsökonomie,
Technische Universität Berlin:
Im Vergleich von Eurobonds, EZB-Finanzierung und einer Erweiterung des "Regenschirms"
scheinen die Eurobonds irreversibel und sind von daher abzulehnen.
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Prof. Dr. Manfred J.M. Neumann Lehrstuhl am Institut für Internationale Wirtschaftspolitik,
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn:
Schuldenvergemeinschaftung ermuntert alle Beteiligten, sich stärker zu verschulden.
Prof. Dr. Horst Löchel German Centre of Banking and Finance, Frankfurt School of Finance &
Management:
Sollten verbindliche Vereinbarungen zur Haushaltsdisziplin vereinbart worden sein, sind Eurobonds
bis zu 60 % der Staatsschulden eines Landes der Eurozone die richtige Ergänzung, um die
Stabiltiät der Währungsunion zu garantieren. Ohne Fiskalunion keine monetäre Union auf Dauer.
Dr. Justina A.V. Fischer Lehrstuhl für Finanzwissenschaft, Universität Hamburg:
Sowohl die restlichen Euroländer als auch der Rest der Welt haben einen Anreiz, Eurobonds zu
befürworten (niedrigere Zinslast und kurzfristige Beruhigung der Märkte). Langfristig jedoch lösen
Eurobonds nicht das strukturelle Problem, das die Eurokrise ausgelöst hat (Staatsverschuldung).
Eurobonds hätten erst nach Einführung einer EU-Haushaltskontrolle ökonomisch Sinn. Angela
Merkel handelt völlig rational und global weitsichtig.
Prof. Dr. Andreas Freytag Lehrstuhl für Wirtschaftspolitik, Friedrich-Schiller-Universität Jena:
Vor Eurobonds braucht man keine Angst zu haben; sie werden im Rating eher am "schlechtesten"
Teilnehmer orientiert sein und sich keiner Nachfrage erfreuen. Dennoch sind sie gefährlich, weil sie
den Finanzmärkten fehlenden Reformwillen signalisieren.
Prof. Dr. Thomas Apolte Lehrstuhl für Wirtschaftspolitik am Institut für Ökonomische Bildung,
Westfälische Wilhelms-Universität Münster:
Weil mit der Einführung von Eurobonds die letzte Chance zur Wiedereinführung der Kongruenz von
Souveränität und Haftung vergeben würde.
Prof. Dr. Martin Werding Lehrstuhl für Sozialpolitik, Ruhr-Universität Bochum:
Wenn nun der Weg zur Fiskalunion beschritten wird, könnten Eurobonds erst am Ende des
Prozesses stehen, keinesfalls am Anfang.
FRAGE
Die Bundesregierung will das Übernahmerecht reformieren. Bislang müssen
Angreifer allen Aktionären ein Übernahmeangebot machen, wenn sie 30 Prozent
der Anteile eines Unternehmens erwerben. Nach den Plänen soll ein Angreifer
künftig nach ausländischem Vorbild ein zweites Pflichtangebot unterbreiten,
wenn er binnen Jahresfrist zusätzlich mehr als zwei Prozent der Aktien zukauft.
Mit dieser Regelung soll das Anschleichen von Investoren (Hochtief/ACS)
unterbunden werden. Sollte das Übernahmerecht entsprechend reformiert
werden?
Prof. Dr. Wolfgang Gerke Präsident, Bayerisches Finanz Zentrum:
Wichtiger ist es, sämtliche Optionskontrakte mit zu berücksichtigen.
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Prof. Dr. Horst Löchel German Centre of Banking and Finance, Frankfurt School of Finance &
Management:
Wettbewerb ist gut.
Prof. Dr. Michael Braulke Lehrstuhl für VWL-Außenwirtschaft, Universität Osnabrück:
Was spricht gegen stillen Aktienkauf?
Prof. Dr. Juergen B. Donges Emeritus am Institut für Wirtschaftspolitik, Universität Köln:
Was soll denn damit gewonnen sein? Der Staat sollte sich icht anmaßen, auf die "richtige"
Eigentümerstruktur eines Unternehmens hinsteuern zu können.
Prof. Dr. Peter Posch Institut für Finanzwirtschaft, Universität Ulm:
Während Transparenz nicht grundsätzlich zu befürworten ist, so ist sie hier hilfreich und
begrüßenswert.
Prof. Dr. Aloys Prinz Institut für Finanzwissenschaft II, Westfälische Wilhelms-Universität
Münster:
Unternehmensübernahme-Drohungen sind ein wirksames Mittel der Effizienzkontrolle über die
Finanzmärkte. Verwässerungen über neue Hindernisse sichern demgegenüber den Status quo ab.
Prof. Dr. Thomas Gries Lehrstuhl für Internationale Wachstums- und Konjunkturtheorie,
Universität Paderborn:
Übernahmen sollten im Interesse aller Eigentümer, aber auch der in den Unternehmen Tätigen
möglichst transparent erfolgen, um die Ausbeutung von asymmetrischen Informationen zu Gunsten
von Partikularinteressen zu begrenzen.
Prof. Dr. Horst Schellhaaß Direktor des Instituts für Rundfunkökonomie, Universität Köln:
Übernahmen sind ja nicht per se als negativ zu bewerten.
Norbert Braems Chefvolkswirt, Sal. Oppenheim jr. & Cie. AG & Co. KGaA :
Transparenz hilft und macht Gegenmaßnahmen möglich, wenn die Übernahme nicht gewünscht ist.
Es hindert nicht an einer sinnvollen Übernahme.
Prof. Dr. Siegfried Franke Abteilung theoretische Volkswirtschaftslehre, Universität Stuttgart:
Sorgt für mehr Transparenz.
Dr. Justina A.V. Fischer Lehrstuhl für Finanzwissenschaft, Universität Hamburg:
Pflichtangebote informieren die Marktteilnehmer darüber, wie hoch der Investor den Wert des
Unternehmens einschätzt.
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Dr. Manfred Schweren Vorstand, PRIVALOR Vermögens-Management AG:
Ob diese Regelung die endgültige Lösung ist, sei dahingestellt. Eine Reform zu mehr
Markttransparenz ist jedenfalls notwendig.
Prof. Dr. Manfred J.M. Neumann Lehrstuhl am Institut für Internationale Wirtschaftspolitik,
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn:
Ja, es gäbe nützliche Transparenz und wirkte kursstabilisierend
Prof. Dr. Wilfried Fuhrmann Lehrstuhl für Makroökonomische Theorie und Politik , Universität
Potsdam:
Es erhöht die Kosten des Angreifers im Grunde nicht; gegen ein vermeintliches Anschleichen helfen
nur mehr Transparenz (fortlaufender Report über Struktur der Anteilseigner usw.) und eine bessere
strategische Unternehmenspolitik.
Prof. Thomas Gehrig, Ph.D. Leiter des Instituts für Finanzwirtschaft, Universität Wien:
Die Regelung verhilft zu mehr Transparenz und dem Schutz der Eigentümer.
Prof. Dr. Frank Bulthaupt Lehrstuhl für Kapitalmärkte und Volkswirtschaftslehre, Hochschule
der Sparkassen-Finanzgruppe:
Die Maßnahme erhöht die Transparenz des Marktes.
Prof. Dr. Wolf Schäfer Ehemaliger Inhaber des Lehrstuhls für Theoretische Volkswirtschaft,
Helmut-Schmidt-Universität der Bundeswehr Hamburg:
Die Aktionäre können schon heute, wenn sie dies wollen, Übernahmen gestatten oder verhindern.
Prof. Jürgen Kähler, Ph.D. Institut für Wirtschaftswissenschaft , Friedrich-AlexanderUniversität Erlangen-Nürnberg:
Das wäre sinnvoll.
Prof. Dr. Bruno Schönfelder Lehrstuhl für Allgemeine VWL, TU Bergakademie Freiberg:
Das Anschleichen ist sehr sinnvoll. Hier werden die Interessen von Managern bedient. Die
Übernahme sollte erleichtert und nicht erschwert werden.
Prof. Dr. Hermann Locarek-Junge Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere
Finanzwirtschaft und Finanzdienstleistungen, Technische Universität Dresden:
Das "internationale Vorbild" ist nicht immer ein Argument, in diesem Fall aber schon.
Prof. Dr. Spiridon Paraskewopoulos Ehemaliger Inhaber des Lehrstuhls für Makroökonomik und
Leiter des Instituts für Theoretische Volkswirtschaftslehre, Universität Leipzig:
Dadurch wird größere Transparenz geschaffen.
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