Klassifikation angeborener Immundefekte – Stand 2014

Werbung
Klassifikation angeborener Immundefekte – Stand 2014
V. Wahn1, , T. Niehues2 , M. Weiß3
1 Klinik für Pädiatrie m.S. Pneumologie und Immunologie
Virchow-Klinikum der Charité
Augustenburger Platz 1
13353 Berlin
2
Prof. Dr. med. T. Niehues
HELIOS Klinikum Krefeld
Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin
Lutherplatz 40
47805 Krefeld
3
Prof. Dr. Michael Weiß
Klinik für Kinder- und Jugendmedizin
Kliniken der Stadt Köln gGmbH
Amsterdamer Str. 59
51058 Köln
Die Klassifikation primärer Immundefekte wird in mehrjährigen Abständen als Report einer
wissenschaftlichen Arbeitsgruppe der International Union of Immunological Societies (IUIS)
publiziert. In unserem deutschsprachigen Update werden die neuesten Änderungen
dargestellt, basierend auf der Arbeit von Al-Herz et al. (2014). Gegenüber 2011 sind ca. 30
neue Immundefekte integriert worden. Auch wurde das Gliederungskonzept erheblich
verändert.
Tabelle 1. Übersicht. Einteilung der Immundefekte gemäß IUIS Klassifikation (2014)
1. Kombinierte T- und B-Zell-Immundefekte
2. Kombinierte T- und B-Zell-Immundefekte mit syndromalen Eigenschaften
3. Immundefekte, bei denen der Antikörpermangel im Vordergrund steht
4. Störungen der Immunregulation
5. Defekte der Phagozytenzahl und/oder -funktion
6. Defekte der natürlichen Immunität (innate immunity)
7. Komplementdefekte
8. Phänokopien (Differentialdiagnosen) primärer Immundefekte
Die alten Kategorien 1 und 2 sind somit neu definiert worden. Autoinflammatorische
Syndrome präsentieren sich aus unserer Sicht klinisch nicht unter dem Leitsymptom der
vermehrten Infektanfälligkeit, und werden daher an dieser Stelle im Gegensatz zur IUIS
weiterhin nicht erwähnt.
Tabelle 2: Kombinierte Immundefekte (ohne syndromale Veränderungen)
1
Bezeichnung
1. SCID (T-B+)*
(a)
X-chromosomal
Defekt)
(b) Autosomal rezessiv
(Jak3 Defekt)
(c) IL-7Rα Defekt
Pathogenese/Gendefekt
Vererbung
(γc Mutationen in γ-Kette der XL
IL-2,4,7,9,15,21Rezeptoren
Mutationen im Jak3-Gen
AR
Mutationen im IL7Rα-Gen
AR
Besondere Merkmale
Stark
verminderte
Anzahl an NK Zellen
Stark
verminderte
Anzahl an NK Zellen
Normale Anzahl an NK
Zellen
Normale Anzahl an
γδ-T- Zellen
(d) CD45 Defekt
Mutationen im PTPRC- AR
Gen, CD45-Defekt
(e) CD3δ-Defekt
Mutationen im CD3δ-Gen
AR
Normale NK-Zellen
Keine γ/δ T-Zellen
(f) CD3ε-Defekt
Mutationen im CD3ε-Gen
AR
Normale NK-Zellen
Keine γ/δ T-Zellen
(g) CD3ζ-Defekt
Mutationen im CD3ζ-Gen
AR
Normale NK-Zellen
Keine γ/δ T-Zellen
(h) Coronin 1A-Defekt
Mutation im Coronin 1A- AR
Gen
2. SCID (T-B-)*
(i) Rekombinationsdefekte
(a) RAG-1/RAG-2 Defekt
Mutationen im RAG1/2Gen
(b) DCLRE1C (Artemis)- Mutationen im ArtemisDefekt
Gen, Defekt im DNARekombinase
Reparatur
Protein,
defekte
VDJRekombination
(c) DNA PKcs Defekt
Mutation im PRKDC-Gen,
Defekt im DNA PKcs
Rekombinase
Reparatur
Protein
(ii) Retikuläre Dysgenesie, Mutationen im AK2-Gen
mitochondrialer AK2-Defekt (Adenylatkinase), Defekte
Reifung von T- und BZellen und myeloischen
Zellen (Stammzelldefekt)
Thymus
vorhanden,
aber kein Output von TZellen; EBV-induzierte
Lymphoproliferation
AR
AR
Radiosensitiv: Erhöhte
Sensitivität gegenüber
ionisierenden Strahlen
AR
Radiosensitiv; Gestörte
VDJ-Rekombination,
Mikrozephalie,
Entwicklungsdefekte
Neutropenie,
t.w.
Taubheit
AR
2
Skelettveränderungen
im
Bereich
costochondraler
Verbindungen,
Leberund
ZNS-Symptome
möglich,
Harnsäure
normal. Cave: Milde late
onset Variante möglich
mit
milderen
Symptomen
Kombinierte Immundefekte (CID), oft weniger gravierend als ein SCID
(iii) Adenosindesaminase
(ADA) Mangel
Tund
B-Zelldefekte AR
aufgrund von toxischen
Metaboliten (z.B. dATP, Sadenosylhomocystein)
in
Folge
eines
Enzymmangels
3. CD40-Ligand Mangel (X- Mutationen
im
CD40- XL
chromosomales Hyper IgM Ligand-Gen,
gestörte
Syndrom)
Signalübertragung in Bund dendritischen Zellen
Mutationen im CD40-Gen, AR
gestörte Signalübertragung
in B- und dendritischen
Zellen
4. CD40 Mangel
5.
Purin
Phosphorylase
Mangel
6. CD3γ Defekt
Nucleosid T-Zelldefekt aufgrund von AR
(PNP) toxischen Metaboliten (z.
B. dGTP) in Folge eines
Enzymmangels
Mutationen im Gen für AR
CD3γ
7. CD8 Mangel
Mutationen im CD8α Gen
8. ZAP-70 Defekt
Mutationen
Kinase-Gen
9. MHC Klasse I Defekt
Mutationen im TAP-1- oder AR
TAP-2oder
TAPBP
(Tapasin)-Gen
10. MHC Klasse II Defekt
Mutationen in Transkrip- AR
tionsfaktorgenen für MHC
Klasse-II Moleküle
(CIITA oder RFX5, RFXAP,
RFXANK)
Mutation im ITK-Gen (IL2 AR
induzierbare
Tyrosinkinase)
Defekt bei SH2D1A, einem XL
Adapterprotein
zur
Regulation intrazellulärer
Signale
11. ITK Defekt
12. SH2D1A Defekt (XLP1)
im
AR
ZAP-70 AR
Neutropenie,
Thrombozytopenie,
hämolytische Anämie,
Gastrointestinal&
Leberbeteiligung,
opportunistische
Infektionen
Neutropenie,
Gastrointestinal&
Leberbeteiligung,
opportunistische
Infektionen
Autoimmunhämolytische
Anämie, neurologische
Symptome. Harnsäure
erniedrigt.
Reduzierte Expression
des
T-Zell-Rezeptors.
Einzelfälle
mit
Autoimmunität
CD8 stark reduziert oder
fehlend
CD8-Zellen vermindert,
CD4 normal. Einzelfälle
mit Autoimmunität
CD8 vermindert, CD4
normal.
Vaskulitis,
Pyoderma
gangraenosum
Gedeihstörung,
Durchfälle,
Atemwegsinfektionen.
CD4
normal
oder
vermindert
EBV-assoziierte
Lymphoproliferation wie
bei XLP, Lymphome
Klinische
und
immunologische
Manifestationen
getriggert durch EBV
Infektion;
Hepatitis;
3
13.
Hypoplasie
Knorpel-Haar Mutation bei RMRP (nötig AR
für
Verarbeitung
mitochondrialer RNA und
für Zellzyklus-Kontrolle)
14. MAGT1 Defekt
Mutation
bei
MAGT1, XL
dadurch gestörter Mg-Flux
und
gestörtes
TZRSignalling
15. DOCK8 Defekt
Mutation im DOCK8-Gen
16. RhoH Defekt
Mutation im RHOH Gen, AR
kodierend
für
eine
atypische Rho GTPase
17. MST1 Defekt
Mutation bei STK4, einer AR
Serin/Threonin-Kinase.
Terminal
differenzierte
Effektor Memory Zellen
(TEMRA)
vermindert,
naïve T Zellen vermindert
mit eingeschränkten T Zell
Repertoire in der TEMRA
Population, gestörte T Zell
Proliferation
18. TCRα Defekt
Fehlen der TZR-α-Kette. AR
Alle CD3 T Zellen tragen
TZRγ/δ, T Zell-Proliferation
gestört
AR
19.
LCK
deficiency Mutation im Gen für eine AR
(Lymphozyten-spezifische
proximale Tyrosinkinase.
Tyrosinkinase)
Bei normalen T-Zellzahlen
CD4+ T Zell Lymphopenie,
niedrige
Treg,
eingeschränktes T Zell
Repertoire, gestörtes TZR
Signalling
Aplastische
Anämie;
Lymphome.
Hypogammaglobulinämi
e, fehlende iNKT Zellen
Kurzgliedriger
Zwergwuchs
mit
metaphysären
Dysostosen,
verminderte Behaarung,
Knochenmarksversagen
u.a.m. Abgeschwächte
T-Zell-Proliferation.
Schweregrad variabel!
EBV-Infektion,
Lymphom, andere virale
GIund
Atemwegsinfektionen.
CD4
und
RTE
vermindert
(recent
thymic emigrants)
IgM ↓, IgE ↑, ähnlich
wie Hyper-IgE-Syndrom,
Atopie,
Neigung
zu
schweren
kutanen
bakteriellen
und
Virusinfektionen sowie
Krebs
HPV
Infektionen,
Lungengranulome,
Mollusca
contagiosa,
Lymphome
Rezidivierende
bakterielle, virale und
Candida
Infektionen;
intermittierende
Neutropenie;
EBVgetriggerte
Lymphoproliferation,
Lymphom, angeborene
Herzfehler,
Autoimmunzytopenien;
HPV Infektion
Rezidivierende
virale,
bakterielle
und
Pilzinfektionen,
Immundysregulation,
Autoimmunität, Diarrhöe
Rezidivierende
Infektionen,
Immundysregulation,
Autoimmunität, Diarrhöe
4
20. MALT1 Defekt
21. IL-21R Defekt
22. UNC119 Defekt
23. CARD11 Defekt
24. OX40 Defekt
25. IKBKB Defekt
26. Aktivierte PI3K-δ
27. LRBA Defekt
28. CD27 Defekt
Mutation bei MALT1, einer
Caspase-ähnlichen
Cysteinprotease, die für die
NFkB Aktivierung benötigt
wird.
T-Zell-Proliferation
gestört.
Defekt des IL-21R, der
zusammen
mit
der
gemeinsamen γ-Kette IL-21
bindet
Defekt bei UNC119, einem
Aktivator
der
src
Tyrosinkinasen.
TLymphopenie,
gestörtes
Signalling in T-Zellen
Defekt bei CARD11, das
als Gerüst für die NF-κB
Aktivität bei der adaptiven
Immunantwort
fungiert.
Dominanz naiver T-Zellen
bei gestörter Proliferation
Defekt bei OX40, einem
wichtigen
kostimulatorischen Molekül
auf aktivierten T-Zellen. Bund T-Zell Zahl normal
Defekt bei IKBKB, welches
die IkB Kinase 2 kodiert,
eine wichtige Komponente
im NF-κB Aktivierungsweg.
Keine
regulatorischen,
keine γ/δ T-Zellen. B-Zellen
normal. Aktivierung von Bund T-Zellen aber gestört.
GOF Mutation bei PIK3CD.
T- und B-Zellen sowie
geswitchte Memory BZellen vermindert, Bildung
von
Polysaccharidantikörpern
gestört
Mutation
bei
LRBA
(lipopolysaccharide
responsive
beige-like
anchor protein). CD4- und
B-Zellen vermindert. T-Zell
Dysregulation.
Hypogammaglobulinämie
Mutation bei CD27, einem
Mitglied
der
TNF-R
Superfamilie, nötig für die
Generierung
und
Aufrechterhaltung der T
Zell
Immunität.
Keine
Memory B-Zellen. Niedrige
AR
Bakterielle, Pilzvirale Infektionen
und
AR
Anfälligkeit für PCP und
Cryptosporidien,
Cholangitis
AD
Rezidivierende
Infektionen
durch
Bakterien, Pilze und
Viren
AR
Bakterielle
PCP
AR
Kaposi-Sarkom,
gestörte
Immunität
gegenüber HHV8
AR
Klinischer Phänotyp des
SCID!
AD
(GOF)
Atemwegsinfektionen,
Bronchiektasen,
Autoimmunität,
chronische EBV und
CMV Infektion
AR
Rezidivierende
Infektionen, chronischentzündliche
Darmerkrankung,
Autoimmunität,
EBV
Infektion
AR
EBV-induzierte
Hypogammaglobulinämi
e und Symptome, HLH.
Aplastische
Anämie,
Lymphom.
Infektionen,
5
iNKT Zellen.
29.
Omenn
(Phänotyp bei
Defekten)
Syndrom Hypomorphe
Mutationen Nach
diversen im
RAG1/2-Gen,
bei Defekt
Artemis,
IL7Rα,
ADA,
RMRP, DNA-Ligase IV, γcKette, AK2-Defekt oder
DiGeorge-Syndrom
Erythrodermie,
Eosinophilie, hohes IgE,
Hepatosplenomegalie,
Lymphadenopathie
6
Tabelle 3: Kombinierte Immundefekte mit assoziierten oder syndromalen Eigenschaften
1. Angeborene Thrombozytopenie
(a) Wiskott-Aldrich Syndrom Mutationen im WASP- XL
(WAS)
Gen; zytoskeletaler Defekt,
der Hämatopoese betrifft.
Progressiver Verlust der
anti-CD3
induzierten
Proliferation, Mangel an
IgM
und
Polysaccharidantikörpern
bei erhöhtem IgA und IgE.
(b) WIP Defekt
Mutationen im WIPF1-Gen, AR
Störung beim Zytoskelett
und der immunologischen
Synapse
2. DNA-Reparatur-Defekte
a) Ataxia teleangiectatica
(Louis-Bar-Syndrom)
Mutation im A-T -Gen AR
(ATM);
Störung
des
Zellzyklus;
führt
zu
chromosomaler
Instabilität.
Variable
Störungen
bei
IgGSubklassen, IgA und IgE,
spezifischen Antikörpern.
Vermehrung
des
monomeren IgM
(b)
Ataxia-ähnliche Hypomorphe Mutationen AR
Erkrankung (ATLD)
im Mre11-Gen (kodiert für
DNA Reparaturenzym)
(c)
Nijmegen
breakage Defekt in NBS1 (Nibrin); AR
syndrome
Störung des Zellzyklus
und der DNA Reparatur
(d) Bloom Syndrom
Mutation im BLM: RecQ- AR
ähnliche Helicase
(e)
ICF
Syndrom
(Immundefekt
mit
Centromer-Instabilität und
facialen
Auffälligkeiten),
ICF1
(f)
ICF
Syndrom
(Immundefekt
mit
Centromer-Instabilität und
facialen
Auffälligkeiten),
Mutation
bei
DNA- AR
Methyltransferase
DNMT3B,
führt
zu
defekter
DNAMethylierung
Mutation bei ZBTB24. AR
Hypogammaglobulinämie,
T-Zell Defekt
Thrombozytopenie;
kleine defekte Plättchen;
Ekzeme;
Lymphome;
Autoimmunerkrankunge
n.
IgA-Nephropathie.
Bakterielle und virale
Infektionen.
Die
XL
Thrombozytopenie
ist
eine milde Variante.
Selten X-chromosomale
Neutropenie,
hervorgerufen
durch
Mutation in GTPasebindender Domäne
WAS-ähnliche
Symptome
Ataxie; Teleangiektasien;
Erhöhtes
alpha
1Fetoprotein.
Lymphoretikuläre
und
andere
Malignome,
Radiosensitivität,
Chromosomale Instabilität.
Mäßig ausgeprägte Ataxie,
stark radiosensitiv
Mikrozephalie,
Vogelähnliches
Gesicht,
Lymphome; Radiosensitiv;
chromosomale Instabilität
Chromosomale Instabilität,
radiosensitiv,
Knochenmarksinsuffizienz,
Leukämie,
Lymphome, Minderwuchs,
Vogelkopfgesicht,
Lichtempfindlichkeit,
Teleangiektasien
Faciale
Dysmorphie,
Hypogammaglobulinämie,
Makroglossie, bakterielle
und
opportunistische
Infektionen, Malabsorption
Faciale
Dysmorphie,
Hypogammaglobulinä-mie,
Makroglossie, bakterielle
und
opportunistische
7
ICF2
Infektionen, Malabsorption
Mutation bei PMS2, was AR
zu Defekten bei den
Klassenswitch-induzierten
DNA-Doppelstrangbrüchen führt
(h) RNF168 Defekt (Riddle- Mutation
im
RNF168 AR
Syndrom)
Gen, was zu gestörter
Reparatur
von
DNAStrangbrüchen
führt.
Leichte
Verminderung
von IgG oder IgA.
(i) MCM4 Defekt
Mutationen im MCM4 AR
(minichromosome
maintenance
complex
component 4) Gen, das
an DNA Replikation und
Reparatur beteiligt ist
3. Thymusdefekte mit zusätzlichen Anomalien
Hyper-IgM-Phänotyp.
Rezidivierende Infektionen,
Café-au-lait-Flecken,
Lymphome u.a. Tumoren
(g) PMS2 Defekt
(a) DiGeorge Anomalie Defekt, der zu 90% die
(Chromosom
22q11.2 ThymusEntwicklung
Deletions-Syndrom)
betrifft, ausgelöst durch
Mikrodeletion
22q11.2
oder
heterozygote
Mutation
beim
TranskriptionsfaktorTBX1.
Schwerer T-Zell Defekt
bei < 5%
(b) CHARGE Assoziation
Deletionen
oder
Mutationen im CHD7,
SEMA3E oder weiteren
noch unbekannten Genen
Kleinwuchs,
leichte
neurologische Störungen,
Mikrozephalie,
leichte
faciale
Dysmorphie,
Radiosensitivität
Infektionen
mit
verschiedenen
Herpesviren, Kleinwuchs,
Nebenniereninsuffizienz
De novo Hypoparathyroidismus:
Defekt Conotrunkale
oder AD Missbildungen; Auffällige
Facies; 3 Mb-Deletion bei
22q11.2, selten bei 10p
Herzfehler,
De novo Kolobom,
Defekt Choanalatresie,
oder AD Retardierung, genitale und
Ohr-Anomalien. Einzelne
Patienten
mit
TLymphopenie
4. Immunoossäre Dysplasien
(a)
Hypoplasie
Knorpel-Haar Mutation bei RMRP (RNA AR
component
of
mitochondrial
RNA
processing
endoribonuclease), das
an der Prozessierung
ribosomaler RNA und
mitochondrialer
DNA
beteiligt ist. Variabler
Immundefekt
bis
zu
SCID-ähnlichen Befunden
(b) Schimke immunoossäre Mutation bei SMARCAL AR
Dysplasie
1, das am ChromatinRemodelling beteiligt ist
Rezidivierende Infektionen,
kurzgliedriger
Zwergwuchs, metaphysäre
Dysostosen, wenig Haare,
Anämie,
Neutropenie.
Autoimmunität,
erhöhte
Anfälligkeit für maligne
Erkrankungen
Primordialer Kleinwuchs,
spondyloepiphysäre
Knochendysplasien,
Nephropathie.
8
Rezidivierende Infektionen,
t.w. wie SCID
5. Hyper-IgE Syndrome
(a)
AD-HIES
Syndrom)
(Hiob Dominant
negative AD, oft
Mutationen bei STAT3. de novo
TH17 und follikuläre TH- Defekt
Zellen vermindert.
(b) Tyk2 Defekt
Mutationen in Tyk2
AR
(c) DOCK8 Defekt
Mutationen in DOCK8, AR
einem
Regulator
der
intrazellulären
Actinreorganisation.
Störung bei T-, NK- und
B-Zellen,
gestörter
Switch-Vorgang
Kandidiasis der Nägel u.a.,
kalte
StaphylokokkenAbszesse,
Ekzeme,
Pneumatozelen
und
Lungenabszesse, typische
Facies,
Osteoporose,
Skoliose,
Dentitionsanomalien
(verzögerter
Zahnwechsel),
Hypermobilität, frühzeitige
Aneurysmenbildung.
Anfälligkeit
gegenüber
intrazellulären Bakterien,
Pilze und Viren. Keine
Skelettoder
Bindegewebsauffälligkeiten
Atemwegsinfektionen,
schwere bakterielle und
Virusinfektionen der Haut,
schwere
Atopie
mit
Neigung zu Anaphylaxie,
erhöhtes Krebsrisiko
8. Dyskeratosis congenita
(a)
XL
Dyskeratosis Mutationen beim Dyskerin XL
congenita
(Hoyeraal- (DKC1)
Hreidarsson-Syndrom)
(b) AR-DKC
Defekt
bei
NHP2 Mutation in NOLA2
(c) AR-DKC bei NOP10 Mutation
in
Defekt
(NOP10 PCFT)
(d) AR-DKC
Defekt
bei
(e) AD-DKC
Defekt
bei
AR
NOLA3 AR
RTEL1 Mutation in RTEL1
TERC Mutationen in TERC
AR
AD
Intrauteriner
Minderwuchs,
Mikrozephalie,
Nageldystrophie,
Panzytopenie,
rezidivierende Infektionen,
Magen-Darm-Beteiligung,
Reduktion von NK-Zellen
und -Funktion
Panzytopenie, reduzierte
Behaarung,
periorbitale
Teleangiektasien,
dysplastische Nägel
Panzytopenie, reduzierte
Behaarung,
periorbitale
Teleangiektasien,
dysplastische Nägel
Panzytopenie, reduzierte
Behaarung,
periorbitale
Teleangiektasien,
dysplastische Nägel
Retikuläre
Hyperpigmentierung der
Haut,
Nageldystrophie,
Osteoporose, prämaligne
9
(f) AD-DKC
Defekt
bei
TERT Mutationen in TERT
AD
(g) AD-DKC
Defekt
bei
TINF2 Mutationen in TINF2
AD
Leukokeratose
der
Mundmukosa,
palmare
Hyperkeratose,
Zytopenien
Retikuläre
Hyperpigmentierung der
Haut,
Nageldystrophie,
Osteoporose, prämaligne
Leukokeratose
der
Mundmukosa,
palmare
Hyperkeratose,
Zytopenien
Retikuläre
Hyperpigmentierung der
Haut,
Nageldystrophie,
Osteoporose, prämaligne
Leukokeratose
der
Mundmukosa,
palmare
Hyperkeratose,
Zytopenien
7. Störungen im Vitamin B12 und Folatstoffwechsel
(a)
TCN2
Defekt Mutation in TCN2. Dieses AR
(Transcobalamin II Defekt) kodiert
für
Transcobalamin,
einen
Transporter
von
Cobalamin
in
die
Blutzellen hinein
(b) SLC46A1 Defekt
Mutation in SLC46A1, AR
einem
protonengekoppelten
Folattransporter (PCFT)
(c) MTHFD1 Defekt
Mutation in MTHFD1; AR
essentiell
für
die
Prozessierung
von
Folatderivaten
mit
Methylgruppen
8.
Comel-Netherton Mutation
in
SPINK5, AR
Syndrom
resultierend im Fehlen
der Serinprotease LEKTI
in Epithelzellen
9. Winged Helix
(WHN) Defekt
10. ORAI-1-Defekt
Nude Mutationen im FOXN1 AR
Gen,
das
für
den
Forkhead
N1
Transkriptionsfaktor
kodiert
Mutation bei Orai-1, einer AR
Komponente des durch
Ca-Freisetzung
aktivierten
Ca-Kanals.
Normale T-Zell-Zahl, aber
defekte Aktivierung über
den TZR
Megaloblastäre
Panzytopenie,
Therapie
Retardierung
Anämie,
ohne
mentale
Megaloblastäre Anämie,
Gedeihstörung,
ohne
Therapie
mentale
Retardierung
Megaloblastäre Anämie,
Neutropenie,
Gedeihstörung,
ohne
Therapie
mentale
Retardierung,
Krampfanfälle
Angeborene Ichthyosis,
Bambushaare, atopische
Diathese,
bakterielle
Infektionen,
Gedeihstörung. IgE ↑, AkBildung variabel gestört
Alopezie,
abnormes
Thymusepithel
(menschliche Nacktmaus)
Autoimmunität,
anhidrotische
Ektodermaldysplasie,
nicht-progressive
Myopathie
10
11. STIM-1-Defekt (stromal Mutation bei STIM-1, das AR
interaction molecule 1)
an der Orai-1-Aktivierung
beteiligt ist. Normale TZell-Zahl, aber defekte
Aktivierung über den TZR
12. STAT5b Mangel
Defekt im STAT5b-Gen, AR
Störung der Entwicklung
von
γ/δ-Zellen,
regulatorischen T- und
NK-Zellen, gestörte TZell-Proliferation
13.
Venookklusive Mutation in SP110
AR
Erkrankung der Leber mit
Immundefekt (VODI)
Autoimmunität,
anhidrotische
Ektodermaldysplasie,
nicht-progressive
Myopathie
STH-refraktärer
Kleinwuchs, Dysmorphie,
Ekzem,
lymphoide
interstitielle Pneumonie,
Autoimmunität
Venookklusive
Erkrankung der Leber,
Hepatosplenomegalie,
Thrombopenie,
PCP,
Candidaund
CMVInfektionen
14. IKAROS Defekt
Mutation in IKAROS, AD de Anämie,
Neutropenie,
einem
Hämatopoese- novo
Thrombozytopenie
spezifischen
Regulator
der
lymphoiden
Differenzierung
Milde faciale Dysmorphie
15. FILS Syndrom (facial Mutation bei POLE1; AR
(Kieferhypoplasie,
gestörte DNA Replikation.
dysmorphism,
prominente Stirn), Livedo,
immunodeficiency, livedo, Zu wenig naive T- und
Kleinwuchs;
Memory
BZellen,
short stature)
rezidivierende Infektionen
gestörte
Proliferation,
der oberen und unteren
Hypogamma bei IgG und
Atemwege, rezidivierende
IgA,
Fehlen
von
Meningitis
Polysaccharidantikörpern
Multiple
intestinale
16.
Immundefekt
mit Mutation
in
TTC7A AR
Atresien,
oft
mit
multiplen Darmatresien
(tetratricopeptide repeat
intrauterinem
(TPR)
domain
7A).
Polyhydramnion; einzelne
Variabler
Immundefekt
Patienten
mit
SCID
bei B- und T-Zellen
Phänotyp
SCID, Schwerer kombinierter Immundefekt; XL, X-chromosomal rezessive Vererbung; JAK,
Janus-assoziierte Kinase; IL-7Rα, IL-7 Rezeptor α; AR, autosomal rezessive Vererbung; NK,
natürliche Killerzellen; dATP, Desoxyadenosin-Triphosphat; dGTP, Desoxyguanosin
Diphosphat; ZAP-70, Zeta-assoziiertes Protein mit 70 kd; TAP, transporter associated with
antigen processing. TAPBP, TAP bindendes Protein. DCLRE, DNA crosslink repair protein.
RMRP, RNA of mitochondrial RNA-processing endoribonuclease. XLF, XRCC4-like factor.;
PTPRC Protein Tyrosin Phosphatase, Rezeptor Typ C; PRKDC protein kinase, DNA
activated, catalytic polypeptide
*Atypische Präsentationen von SCID können bei sog. hypomorphen Mutationen oder bei
einer angeborenen GvHD durch maternale T-Zellen vorkommen.
Abkürzungen: XL = X-chromosomal rezessiv; AR = autosomal rezessiv; AD = autosomal
dominant; WASP = Wiskott-Aldrich Syndrom Protein; MRE11, meiotische Rekombination 11;
NK = Natürliche Killer Zellen; CTL = Zytotoxische T-Zellen; EBV = Epstein Barr Virus, RMPR
= RNA component of mitochondrial RNA-processing endoribonuclease; SMARCAL1 =
SWI/SNF-related, matrix-associated, actin-dependent regulator of chromatin, subfamily
alpha-like 1; AP3B1 = adaptor-related protein complex 3, ß1-subunit
11
Tabelle 4: Immundefekte, bei denen der Antikörpermangel im Vordergrund steht
Bezeichnung
Pathogenese/
Gendefekt
Konstellation
Vererbung Besondere Merkmale
der
Immunglobuline
1.Starke Reduktion aller Immunglobulin-Isotypen mit stark verminderten oder fehlenden B
Zellen
Isotypen XL
Schwere
bakterielle
(a)
X- Mutationen im Alle
Infektionen. Anzahl der
btk-Gen. BTK erniedrigt
chromosomale
Pro-B-Zellen normal
nach
Agammaglobulin- wird
Crosslinking
ämie
des
BZR
aktiviert
Isotypen AR
Schwere
bakterielle
(b)
μ- Mutationen in Alle
Infektionen. Anzahl der
Schwerketten
der
μ- erniedrigt
Pro-B-Zellen normal
Mangel
Schwerkette
(c) λ5 Mangel
Mutationen in
λ5,
SurrogatLeichtkette im
Prä-BZR
Mutationen in
Igα
(CD79a),
Teil des PräBZR
Mutation im Igβ
(CD79b), Teil
des Prä-BZR
Mutationen in
BLNK, einem
Gerüstprotein,
das an BTK
bindet
Mutation
in
PIK3R1, einer
Kinase
mit
Bedeutung für
diverse Zellen
Mutation
bei
TCF3, nötig für
B-ZellEntwicklung
T.w.
Monosomie 7,
Trisomie
8,
Dyskeratosis
congenita
Unbekannt
(d) Igα Mangel
(e) Igβ Mangel
(f) BLNK Mangel
(g) PI3
Defekt
Kinase
(h) Defekt des
Transkriptionsfaktors E47
(i) Myelodysplasie
mit
Hypogammaglobulinämie
(j) Good-Syndrom
(Thymom
+
Agammaglobulinä
mie)
2.
Starke
Reduktion
von
mindestens 2 Ig-
Alle
Isotypen AR
erniedrigt
Schwere
bakterielle
Infektionen. Anzahl der
Pro-B-Zellen normal
Alle
Isotypen AR
erniedrigt
Schwere
bakterielle
Infektionen. Anzahl der
Pro-B-Zellen normal
Alle
Isotypen AR
erniedrigt
Schwere
bakterielle
Infektionen,
normale
Anzahl von Pro-B-Zellen
Schwere
bakterielle
Infektionen,
normale
Anzahl von Pro-B-Zellen
Alle
Isotypen AR
erniedrigt
Alle
Isotypen AR
erniedrigt
Schwere
bakterielle
Infektionen, verminderte
oder fehlende Pro-BZellen
Alle
Isotypen AR
erniedrigt
Schwere
Infektionen
1 oder mehrere Variabel
Isotypen ↓
Verminderte Anzahl an
Pro-B-Zellen
bakterielle
Alle
Isotypen Sporadisch Infektionen,
erniedrigt
Autoimmunität,
verminderte Anzahl von
Pro-B-Zellen
12
Isotypen (IgG und
IgA) B-Zellzahl N
oder ↓
(a) CVID
Unbekannt
(b) ICOS Mangel
(c) CD19 Mangel
Mutationen
ICOS
in
Mutationen in
CD19,
einem
Transmembran
protein für die
Verstärkung
des
BZRSignals
(d) CD81 Mangel Mutationen in
CD81,
einem
Transmembran
protein für die
Verstärkung
des
BZRSignals
(e) CD20 Mangel Mutationen in
CD20,
einem
Oberflächenpro
tein für B-Zell
und
Plasmazellentwicklung
(f) CD21 Mangel Mutationen in
CD21
(=
Komplementrezeptor
3),
komplexiert mit
CD19
(g) TACI Defekt
Mutationen in
TNFRSF13B
(TACI). Gehört
zur
TNFR
Familie,
vorhanden auf
B-Zellen
(h) LRBA Defekt Mutationen in
LRBA
(lipopolysaccharide
responsive
beige-like
anchor protein)
(i) Defekt des Mutationen in
BAFF Rezeptors TNFRSF13C
IgG und IgA
erniedrigt, IgM
kann
normal
sein
Variabel,
10%
mit
pos.
Familienan
amnese)
IgG und IgA AR
erniedrigt, IgM
kann
normal
sein
IgG und IgA AR
erniedrigt, IgM
kann
normal
sein
Infektionen,
autoimmune,
granulomatöse
und
lymphoproliferative
Komplikationen
Rezidivierende
Infektionen,
Autoimmunität, einzelne
mit Granulomen
Rezidivierende
Infektionen,
Glomerulonephritis
möglich
IgG und IgA AR
erniedrigt, IgM
kann
normal
sein
Rezidivierende
Infektionen,
Glomerulonephritis
möglich
IgG vermindert, AR
andere variabel
Rezidivierende
Infektionen
IgG vermindert, AR
schlechte
Polysaccharidantwort
Rezidivierende
Infektionen
AR Variable Ausprägung
IgG und IgA AD,
erniedrigt, IgM oder
kann
normal komplex
sein
IgG und IgA bei AR
den
meisten
vermindert
Rezidivierende
Infektionen, chronischentzündliche
Darmerkrankung,
Autoimmunität,
EBV
Infektion
Niedriges
und IgM
Variable
Expression
IgG AR
klinische
13
(BAFF-R).
Gehört
zur
TNFR Familie
(j) TWEAK Defekt Mutationen in Niedriges IgM AD
TWEAK
und IgA, keine
PolysaccharidAk
Isotypen AD
(k) NFKB2 Defekt Defekt
von Alle
NFKB2,
das erniedrigt
zum
nichtzentralen NFkB
Signalweg
gehört
Alle
Isotypen AD
(l)
WHIM Gain-offunction
vermindert, B
(Warzen,
in Zellen
Hypogammaglo- Mutation
CXCR4,
vermindert
bulinämie,
Rezeptor
für
Infektionen,
CXCL12
Myelokathexis)
Syndrom
3. Verminderung von IgG und IgA bei normalem oder erhöhtem
von B-Zellen
(a) CD40-Ligand Mutationen im IgG und IgA XL
Mangel
CD40L,
= erniedrigt, IgM
CD154
normal
oder
erhöht,
BZellen normal
oder erhöht
(b) CD40 Mangel Mutationen bei IgG und IgA AR
CD40
erniedrigt, IgM
normal
oder
erhöht,
BZellen normal
oder erhöht
Mutationen im IgG und IgA AR
(c) AID Mangel
AICDA-Gen
erniedrigt, IgM
(Activation
erhöht
induced Cytidin
deaminase)
(d) UNG-Mangel Mutationen im IgG und IgA AR
(Uracil-NUNG-Gen
erniedrigt
Glykosylase)
4. Isotyp- oder Leichtkettenmangel mit normalen B-Zellen
(a) Defekt der Chromosomaler Defekt bei
schweren
Immunglobulinket 14q32
te
IgG1
oder AR
IgG2,
IgG4
nicht
vorhanden, in
einigen Fällen
IgE und IgA1
oder IgA2 nicht
vorhanden
Bakterielle Infektionen,
Pneumonien, Warzen,
Neutropenie,
Thrombozytopenie
Rezidivierende
Infektionen
Neutropenie, reduzierte
B-Zellen, Warzen/HPVInfektionen.
Rezeptor
reagiert zu stark auf
Triggerung.
IgM bei normaler Anzahl
Opportunistische
Infektionen,
Neutropenie,
Autoimmunität
Opportunistische
Infektionen,
Neutropenie,
Autoimmunität
Bakterielle Infektionern,
vergrößerte
Lymphknoten
und
Keimzentren
Vergrößerte
Lymphknoten
Keimzentren
Nicht
symptomatisch
und
immer
14
(b)
Defekt
κ-Ketten Mutationen
konstanten
kappa Gen
(c)
IgG Unbekannt
Subklassendefekte
AR
im Alle
Immunglobuline
haben
die
lambda-Kette
Verminderung Variabel
einer
oder
mehrerer
Subklassen
Verminderung Variabel
von IgA und
einer
oder
mehrerer
Subklassen
IgG AR
bei Nur
(e)
PRKC
δ Mutation
PRKCD,
das vermindert, IgA
Defekt
zur
Protein und IgM erhöht
Kinase
C
Familie gehört,
wichtig
für
Regulation von
Zellüberleben,
Proliferation
und Apoptose
(f) Aktivierte PI3K Mutation
bei Verminderung AD GOF
PIK3CD, PI3K- von IgG2 und
δ
δ
PolysaccharidAk
d) IgA plus IgG Unbekannt
Subklassenmangel
e) Selektiver IgA Sehr
wenige IgA
stark Variabel
Mangel
mit
TACI- vermindert oder
Mutation
fehlend
Unbekannt
5.
Antikörpermangel
mit
normalen
Immunglobulinen
und B-Zellen
6. Transitorische
Hypogammaglobulinämie
des
Säuglings
Normal
IgG und IgA
Differenzieerniedrigt
rungsdefekt:
verspätete
Reifung
der
HelferzellFunktion
Variabel
Variabel
Teilweise
asymptomatisch
Meist asymptomatisch!
Minderheit
mit
rezidivierenden
Infektionen. Einige mit
schlechter spezifischer
Antikörperbildung
Meist
rezidivierende
bakterielle Infektionen
Rezidivierende
Infektionen, chronische
EBV
Infektion,
Lymphoproliferation,
SLE-ähnliche
Autoimmunität
(nephrotisches
und
Antiphospholipid
Syndrom)
Atemwegsinfektionen,
Bronchiektasen,
Autoimmuniät,
chronische CMV und
EBV Infektion
Meist asymptomatisch.
Teilweise
schlechte
Antwort
auf
Polysaccharid-Ag.
Einige entwickeln sich
zum CVID, andere sind
damit familiär koexistent
Selektive
Unfähigkeit
zur
Bildung
von
spezifischen,
z.B.
PolysaccharidAntikörpern
Meist asymptomatisch,
normale Fähigkeit zur
Bildung
spezifischer
Antikörper
Abkürzungen: XL = X-chromosomal rezessiv; AR = autosomal rezessiv; AD, autosomal
dominanter Erbgang; BLNK, B-Zell Linker Protein; ICOS, inducible costimulator; TACI,
transmembrane activator, calcium-modulator and cyclophilin ligand interactor; BAFF, B-cell
activating factor; AID, Aktivierungs-induzierte Cytidin-Desaminase; UNG, Uracil-DNA NGlykosylase; Ig(κ) = Immunglobulin mit kappa-Leichtkette; btk = Bruton´s Tyrosinkinase;
*Unterschiedliche klinische Phänotypen.
15
Tabelle 5: Erkrankungen bei Immundysregulation
1. Familiäre hämophagozytierende Lymphohistiozytosen (FHL)
1.1. FHL ohne Hypopigmentierung
(a) Perforin Mangel, Mutationen
im AR
FHL2
PRF1
(Perforin)Gen
(b) UNC13-D (Munc Mutation im UNC AR
13-4) Defekt, FHL3
13-D-Gen, das die
Vesikel zur Fusion
brauchen
11 Mutation im STX11- AR
Gen,
nötig
für
Verschmelzung von
sekretorischen
Vesikeln
mit
Targetmembran
(d) STXBP2 (Munc Mutationen
bei AR
18-2) Defekt, FHL5
STXBP2, nötig für
Verschmelzung von
sekretorischen
Vesikeln
mit
Targetmembran
1.2. FHL mit Hypopigmentierung
(c)
Syntaxin
Defekt, FHL4
(a)
Chediak-Higashi Defekt im LYST – AR
Syndrom
Gen,
gestörter
lysosomaler
Transport
(b) Griscelli Syndrom Defekt im RAB27A- AR
Typ 2
Gen, kodiert für
GTPase
in
sekretorischen
Vesikeln
(c) Hermansky-Pudlak Mutationen
im AR
Syndrom Typ 2
AP3B1-Gen, kodiert
für
ß-Untereinheit
im AP-3-Komplex
2. Lymphoproliferative Syndrome
(a) SH2D1A Defekt Mutationen
bei XL
(XLP1)
SH2D1A,
einem
Adapterprotein das
intrazelluläre
Signalübertragung
reguliert
(b)
XIAP
(XLP2)
Defekt Defekt bei XIAP, XL
einem Inhibitor der
Schwere Entzündungszustände mit
Fieber,
Makrophagenaktivierung,
Panzytopenie, Hepatosplenomegalie,
erniedrigte NK- und CTL-Aktivitäten,
T-Zellen aktiviert
Schwere Entzündungszustände mit
Fieber,
Makrophagenaktivierung,
Panzytopenie, Hepatosplenomegalie,
erniedrigte NK- und CTL-Aktivitäten,
T-Zellen aktiviert
Schwere Entzündungszustände mit
Fieber,
Makrophagenaktivierung,
Panzytopenie, Hepatosplenomegalie,
erniedrigte NK- und CTL-Aktivitäten,
T-Zellen aktiviert
Schwere Entzündungszustände mit
Fieber,
Makrophagenaktivierung,
Panzytopenie, Hepatosplenomegalie,
erniedrigte NK- und CTL-Aktivitäten,
T-Zellen aktiviert
Partieller Albinismus; AkutphaseReaktion; niedrige NK und CTL
Aktivitäten;
stark
vergrößerte
Lysosomen,
enzephalopathische
akzelerierte Phase
Partieller Albinismus; AkutphaseReaktion; niedrige NK und CTLAktivitäten,
progressive
Enzephalopathie in schweren Fällen
Partieller Albinismus, Neutropenie,
erniedrigte NK-Zellen und CTL,
Blutungsneigung
Klinische
und
immunologische
Manifestationen getriggert durch EBV
Infektion,
HLH,
Lymphoproliferation,
aplastische
Anämie,
Lymphom,
Hypogammaglobulinämie.
Fehlen
von iNKT Zellen
Klinische
und
immunologische
Manifestationen getriggert durch EBV
16
Apoptose.
Gesteigerte
Anfälligkeit von TZellen für Apoptose
Mutation bei ITK, AR
einer
IL-2
induzierbaren T-Zell
Kinase
Mutation bei CD27, AR
gehört zur TNF-R
Superfamilie, nötig
für Langzeit T-Zell
Immunität
(c) ITK Defekt
(d) CD27 Defekt
3. Genetische Defekte der regulatorischen T-Zellen
(a)
IPEX, Defekt bei FOXp3, XL
Immundysregulation, einem
Polyendokrinopathie, Transkriptionsfaktor
Enteropathie,
X- für regulatorische Tchromosomal
Zellen
(b) IPEX-like, CD25- Defekt der IL-2Rα- AR
Mangel
Kette
Defekt im STAT5b- AR
Gen,
damit
gestörtes Signalling
über IL-2 und IL-15.
Störung
der
Entwicklung von γ/δZellen,
regulatorischen Tund
NK-Zellen,
gestörte
T-ZellProliferation
4. Autoimmunität ohne Lymphoproliferation
(c) STAT5b Mangel
Infektion; Splenomegalie, Hepatitis;
Aplastische Anämie, Lymphome,
Hämophagozytose, Colitis, CED.
Niedrige iNKT Zellen
EBV-assoziierte Lymphoproliferation,
Lymphom.
IgG
normal
oder
vermindert
Klinische
und
immunologische
Manifestationen getriggert durch EBV
Infektion;
Aplastische
Anämie,
Lymphome,
HLH,
Hypogammaglobulinämie.
Niedrige iNKT Zellen
Autoimmunenteropathie,
früh
Diabetes, Thyreoiditis, hämolytische
Anämie,
Thrombopenie,
Ekzem.
Mangel an FOXp3-pos. CD4+/CD25+
Zellen
Lymphoproliferation, Autoimmunität,
gestörte T-Zell-Proliferation, keine
FOXp3-pos. CD4+/CD25+ Zellen
STH-refraktärer
Kleinwuchs,
Dysmorphie,
Ekzem,
lymphoide
interstitielle
Pneumonie,
Autoimmunität
(a)
APECED
=
Autoimmunpolyendokrinopathie
mit
Kandidiasis
und
ektodermaler
Dystrophie (= APS-1)
Autoimmunerkrankungen
von
Nebenschilddrüsen,
Nebennieren
und anderen endokrinen Organen,
plus
Candidiasis,
Zahnund
Schmelzhypoplasie, Alopecia areata,
perniziöse Anämie, Enteropathie
(b) ITCH-Defekt
Defekt bei AIRE, AR
einem
Transkriptionsfaktor
nötig für Ausbildung
von
„Selbst“Toleranz
im
Thymus
Mutationen
bei AR
ITCH,
einer
Ubiquitin-Ligase,
die Ubiquitin auf
Signalmoleküle
überträgt
lymphoproliferative Syndrome
Multiorgan-Autoimmunität,
früh
manifeste chronische interstitielle
Lungenerkrankung, Gedeihstörung
Mutationen
im AD
TNFRSF6,
dem
Apoptose-Rezeptor
Schwere Erkrankung, Adenopathie,
Splenomegalie,
Autoimmunzytopenien,
gestörte
5. Autoimmune
(ALPS)
(a) CD95 Mangel
Nur teilweise als « Immundefekt »
anzusehen
17
CD95/Fas. IgG und
IgA normal oder
erhöht,
Erhöhung
von FasL, IL-10 und
Vitamin B12
Mutationen
im
TNFRSF6,
dem
Apoptose-Rezeptor
CD95/Fas. IgG und
IgA normal oder
erhöht,
Erhöhung
von FasL, IL-10 und
Vitamin B12
(b)
CD95-Ligand Mutationen
im
Mangel
TNFSF6,
dem
Liganden für den
Apoptose-Rezeptor
CD95
(c) Caspase 10 Defekt Mutationen
im
CASP10 (beteiligt
am apoptotischen
Signalweg)
(d) Caspase 8 Defekt Mutationen
im
CASP8 (beteiligt am
apoptotischen und
AktivierungsSignalweg)
(e) FADD Defekt
Apoptose,
gesteigertes
Lymphomrisiko. Doppelt-negative TZellen vermehrt
AR
Adenopathie,
Splenomegalie,
Autoimmunzytopenien,
gestörte
Apoptose,
gesteigertes
Lymphomrisiko. Doppelt-negative TZellen vermehrt
AR
Adenopathie,
Splenomegalie,
Autoimmunität,
SLE,
gestörte
Apoptose. Doppelt-negative T-Zellen
vermehrt
AR
Adenopathie,
Splenomegalie,
Autoimmunität, gestörte Apoptose.
Doppelt-negative T-Zellen vermehrt
AD
Rezidivierende bakterielle und virale
Infekte,
Lymphadenopathie,
Splenomegalie,
gestörte
Lymphozyten-Apoptose,
Hypogammaglobulinämie.
Nur
geringe
Vermehrung
doppeltnegativer T-Zellen
Rezidivierende bakterielle und virale
Infekte, funktionelle Hyposplenie,
Episoden von Enzepahlopathie und
Leberdysfunktion
Lymphoproliferation, rezidivierende
Infekte,
Hypogammaglobulinämie,
chronische EBV Infektion, SLEähnliche Autoimmunität
Defekt des mit FAS AR
assoziierten
Adaptermoleküls
GOF GOF Mutation bei AD
CARD11, das für
NFkB
Aktivierung
über
den
Antigenrezeptor
benötigt wird. Daher
konstitutive
Aktivierung
von
NFkB
Mutationen
bei AR
(g) PRKCδ Defekt
PRKCD,
Mitglied
der Protein Kinase
C
Familie,
die
Zellüberleben,
Proliferation
und
Apoptose reguliert
6. Immundysregulation mit Colitis
(a) IL-10 Defekt
Mutationen im IL-10 AR
Gen
(f)
CARD11
Mutation
Lymphoproliferation, rezidivierende
bakterielle
und
virale
Infekte,
Hypogammaglobulinämie, chronische
EBV Infektion, Apoptosedefekt in BZellen
Chronisch
entzündliche
Darmerkrankung,
Follikulitis,
rezidivierende Atemwegsinfektionen,
Arthritis. Fehlende Sekretion von IL10
18
(b) IL-10Rα Defekt
Mutationen im IL- AR
10RA Gen
(c) IL-10Rβ Defekt
Mutationen im IL- AR
10RB Gen
7. Typ 1 Interferonopathien
(a) TREX1 Defekt, Mutationen
bei AR
Aicardi-Goutieres
TREX1,
einer
Syndrom Typ 1
Nuklease nötig für
Reinigung
von
Zelltrümmern.
Akkumulation von
ssDNA triggert IFN1
Synthese im Liquor
Mutationen
bei AD (de
TREX1
novo
Mut.)
(b)
RNASEH2B Mutationen
bei AR
Defekt, AGS2
RNASEH2B, einer
NukleaseUntereinheit nötig
für Reinigung von
Zelltrümmern.
Akkumulation von
ssDNA triggert IFN1
Synthese im Liquor
(c)
RNASEH2C Mutationen
bei AR
Defekt, AGS3
RNASEH2C, einer
NukleaseUntereinheit nötig
für Reinigung von
Zelltrümmern.
Akkumulation von
ssDNA triggert IFN1
Synthese im Liquor
(d)
RNASEH2A Mutationen
bei AR
Defekt, AGS4
RNASEH2A, einer
NukleaseUntereinheit nötig
für Reinigung von
Zelltrümmern.
Akkumulation von
ssDNA triggert IFN1
Synthese im Liquor
(e) SAMHD1 Defekt, Mutationen
bei AR
AGS5
SAMHD1,
das
einen
Negativregulator
der
immunstimulatorischen Antwort auf
Chronisch
entzündliche
Darmerkrankung,
Follikulitis,
rezidivierende Atemwegsinfektionen,
Arthritis, Lymphom. Kein Response
über Rezeptoren der IL-10 Familie
Chronisch
entzündliche
Darmerkrankung,
Follikulitis,
rezidivierende Atemwegsinfektionen,
Arthritis, Lymphom. Kein Response
über Rezeptoren der IL-10 Familie
Enzephalopathie,
intrakranielle
Verkalkungen, zerebrale Atrophie,
Leukodystrophie,
chronische
Liquorlymphozytose,
Thrombozytopenie,
Hepatosplenomegalie mit erhöhten
Transaminasen
idem
Enzephalopathie,
intrakranielle
Verkalkungen, zerebrale Atrophie,
Leukodystrophie,
chronische
Liquorlymphozytose,
Thrombozytopenie,
Hepatosplenomegalie mit erhöhten
Transaminasen
Enzephalopathie,
intrakranielle
Verkalkungen, zerebrale Atrophie,
Leukodystrophie,
chronische
Liquorlymphozytose,
Thrombozytopenie,
Hepatosplenomegalie mit erhöhten
Transaminasen
Enzephalopathie,
intrakranielle
Verkalkungen, zerebrale Atrophie,
Leukodystrophie,
chronische
Liquorlymphozytose,
Thrombozytopenie,
Hepatosplenomegalie mit erhöhten
Transaminasen
Enzephalopathie,
intrakranielle
Verkalkungen, zerebrale Atrophie,
Leukodystrophie,
chronische
Liquorlymphozytose
mit
Laktaterhöhung,
Anämie,
Thrombozytopenie,
Hepatosplenomegalie mit erhöhten
19
DNA darstellt
Defekt, Mutationen
bei AR
ADAR1, einer RNAspezifischen
Adenosindesaminase
Mutationen
bei AR
(g)
Spondyloenchondro- ACP5, einer Tartratdysplasia
mit resistenten sauren
Phosphatase
Immundysregulation
(TRAP)
(SPENCD)
(f) ADAR1
AGS6
Transaminasen.
Mundulzera,
Vaskulitis, Arthropathie
Enzephalopathie,
intrakranielle
Verkalkungen,
Leukodystrophie,
schwere Entwicklungsverzögerung
Rezidivierende bakterielle und virale
Infekte, intrakranielle Verkalkungen,
SLE-ähnliche
Autoimmunität,
Thrombozytopenie,
autoimmunhämolytische
Anämie,
Kleinwuchs, Skelettdysplasie
NK, Natürliche Killerzelle; CTL, zytotoxische T-Zelle; XL = X-chromosomal rezessiv; AR =
autosomal rezessiv; AD = autosomal dominant; LYST, lysosomal trafficking regulator;
RAB27A, Rab Protein 27A; PRF1, Perforin 1; SH2D1A, SH2 domain protein 1A; APECED,
autoimmune polyendocrinopathy-candidiasis-ectodermal dystrophy; AIRE, autoimmune
regulator; IPEX, immune dysregulation–polyendocrinopathy–enteropathy–X-linked; FOXP3,
Forkhead box protein 3.
20
Tabelle 6: Defekte der Phagozyten
Krankheit
Gendefekt
Vererbung
Merkmale
AD
Gestörte myeloide Differenzierung,
Risiko für Myelodysplasie/Leukämie
AD
Gestörte myeloide Differenzierung,
B/T Lymphopenie
AR
Kognitive und neurologische Defekte
bei Patienten mit Mutationen in
beiden HAX1 Isoformen, gestörte
myeloide Differenzierung, Risiko für
Myelodysplasie/Leukämie
AR
Neutropenie mit kardialen und
urogenitalen Fehlbildungen, venöse
Ektasien
an
Stamm
und
Gliedmaßen, Innenohrtaubheit
AR
Extramedulläre
Hämatopoese,
Myelofibrose, Nephromegalie
AR
Neutropenie,
Laktatazidose,
Hepatomegalie
AD
Zyklische
Schwankungen
Retikulozyten, Thrombozyten
Leukozyten
XL,
GOF
Monozytopenie
AR
Partieller
Albinismus,
Hypogammaglobulinämie,
CD8Zytotoxizität vermindert, Kleinwuchs
1. Defekte der Neutrophilen-Entwicklung
(a) Schwere angeborene Mutation
bei
Neutropenie 1 = SCN1 ELANE. Protein ist
(ELANE Defekt)
falsch
gefaltet,
Apoptose
gesteigert
(b) SCN2 (GFI 1 Defekt) Mutation bei GFI1,
gestörte
Suppression von
ELANE
(c) SCN3 (Kostmann Mutation
bei
Syndrom)
HAX1,
dadurch
unzureichende
Kontrolle
der
NeutrophilenApoptose
(d) SCN4 G6PC3 Defekt Mutation
bei
G6PC3. Fehlende
Aktivität
der
Glukose-6Phosphatase,
aberrante
Glykosylierung,
gesteigerte
NeutrophilenApoptose
(e) SCN5
Mutation
bei
VPS45, welches
den intrazellulären
Vesikeltransport
reguliert
(f) Glykogenose Typ Ib
Mutation
bei
G6PT1, Glukose6-Phosphat
Transporter 1
(g)
Zyklische Mutation
bei
Neutropenie
ELANE.
Fehlgefaltetes
Protein
(h)
X-chromosomale GOF Mutation im
Neutropenie
WASP-Gen
(Regulator
des
AktinZytoskeletts):
Verlust
der
Autoinhibition
(i)
P14
(LAMTOR2) Mutationen
bei
Mangel
ROBLD3/LAMTO
R2,
dem
endosomalen
Adapterprotein 14
Hypoglykämie,
Hyperlipidämie,
von
und
21
(j) Barth Syndrom
(k) Cohen Syndrom
Mutation
im XL
Tafazzin-Gen →
abnorme
Lipidstruktur der
mitochondrialen
Membran, Störung
des
Carnitinmetabolis
mus
Mutation
im AR
COH1-Gen
(l)
Poikilodermie
mit Mutation
Neutropenie (Clericuzio C16ORF57
Syndrom)
2. Störungen der Motilität
bei AR
(a)
Leukozyten Mutation in ITG2: AR
Adhäsionsdefekt 1
Beta-Kette (CD18)
von LFA-1, Mac 1,
p150,95
(b)
Leukozyten Mutation
bei AR
Adhäsionsdefekt 2
FUCT1,
dem
GDP-FucoseTransporter
(c)
Leukozyten Mutation
bei
Adhäsionsdefekt 3
KINDLIN3:
Gestörte
Rap1Aktivierung
der
ß1-3-Integrine
(d) Rac-2 Defekt
Mutation
der
GTPase RAC-2,
keine Regulation
des Aktinskeletts
(e) ß-Aktin Defekt
Mutation
von
ACTB
(kodiert
zytoplasmatisches
Aktin)
(f) Lokalisierte juvenile Mutation bei FPR1
Periodontitis
(Formylpeptidund
ChemokinRezeptor)
(g)
Papillon-Lefèvre Störung im CTSC
Syndrome
(Cathepsin C) Gen: Störung der
KathepsinAktivierung
von
Serinproteasen
(h)
Spezifischer Mutation
von
Granulamangel
C/Enhancerbindendem
Protein
ε;
=
myeloider
AR
Kardiomyopathie und Myopathie,
Kleinwuchs. Störung der myeloiden
Differenzierung
Retinopathie,
Entwicklungsverzögerung,
Dysmorphie Minderwuchs. Störung
der myeloiden Differenzierung
Poikilodermie, Neutropenie, MDS
Verspäteter Abfall der Nabelschnur,
chronische Hautulzera, Periodontitis,
Leukozytose, defekte T + NK-Zell
Zytotoxizität
Verzögerte Wundheilung, chronische
Hautulzera,
geistige
und
Wachstums-Retardierung,
Leukozytose, Bombay Blutgruppe
(hh)
Wie LAD1 + Blutungsneigung
AD
Verzögerte
Leukozytose
Wundheilung,
AD
Mentale Retardierung, Kleinwuchs
AR
Peridontitis, gestörte Chemotaxis auf
FMLP
AR
Peridontitis,
Hyperkeratose
AR
Neutrophile mit doppelt gelappten
Kernen,
Fehlen
von
Sekundärgranula und Defensinen
palmo-plantare
22
Transkriptionsfaktor
(i) Shwachman-Bodian- Mutation
bei AR
Diamond Syndrom
SBDS, führt zu
Ribosomopathie
3. Defekte im respiratorischen Burst
(a)
X-chromosomale Defekt bei CYBB XL
septische
(gp91 phox), nötig
Granulomatose
für
Elektronentransport
Panzytopenie,
Pankreasinsuffizienz,
Chondrodysplasie
exokrine
Rezidivierende
bakterielle
und
Pilzinfektionen
(besonders
Aspergillus!), Colitis. Keine O2—
Bildung.
Blutgruppe:
McLeod
Phänotyp bei großer Deletion
möglich
Rezidivierende
bakterielle
und
Pilzinfektionen
(besonders
Aspergillus!), Colitis. Keine O2-Bildung, kein intrazelluläres Killing
Rezidivierende
bakterielle
und
Pilzinfektionen
(besonders
Aspergillus!), Colitis. Keine O2-Bildung, kein intrazelluläres Killing
Rezidivierende
bakterielle
und
Pilzinfektionen
(besonders
Aspergillus!), Colitis. Keine O2-Bildung, kein intrazelluläres Killing
Nur
chronisch
entzündliche
Darmerkrankung
(b) Autosomal rezessive Mutation in CYBA, AR
Elektronentransseptische
Granulomatose,
p22 portprotein)
phox Defekt
(c) Autosomal rezessive Defekt bei NCF1 AR
septische
(Adapterprotein),
Granulomatose,
p47
phox Defekt
(d) Autosomal rezessive Defekt bei NCF2 AR
(aktivierendes
septische
Granulomatose,
p67 Protein)
phox Defekt
(e) Autosomal rezessive Defekt bei NCF4 AR
(aktivierendes
septische
Granulomatose,
p40 Protein)
phox Defekt
4. Mendelian Susceptibility to Mycobacterial Disease (MSMD)
(a) Interleukin-12 und IL- Störungen
bei AR
23 Rezeptor ß1 Defekt
IL12Rβ1 und IL23Rß1
(b)
Interleukin-12p40 Mutation bei IL- AR
Defekt
12B. Kodiert p40,
Teil von IL-12 und
IL-23
(c) IFN-γ Rezeptor 1 Defekt inIFNGR1 AR/AD
(Zytokin-bindende
Defekt
Kette)
2 Defekt in IFNGR2 AR
(akzessorische
Kette)
(e) STAT1 Defekt (AD Mutation in STAT1 AD
Form)
(LOF!)
(d) IFN-γ
Defekt
Rezeptor
(f)
Makrophagen-gp91 Keimbahnmutation XL
phox Defekt
in CYBB
(g) IRF8
Form)
Defekt
(AD Defekt in IRF8. AD
Störung der IL-12Produktion durch
Erhöhte
Anfälligkeit
gegenüber
Mykobakterien und Salmonellen.
Gestörte Bildung von IFN-γ
Erhöhte
Anfälligkeit
gegenüber
Mykobakterien und Salmonellen.
Gestörte Bildung von IFN-γ
Erhöhte
Anfälligkeit
gegenüber
Mykobakterien und Salmonellen.
Keine Bindung von IFN-γ, gestörtes
Signalling
Erhöhte
Anfälligkeit
gegenüber
Mykobakterien und Salmonellen.
Kein Signal durch IFN-γ
Erhöhte
Anfälligkeit
gegenüber
Mykobakterien. Nur gestörtes IFN-γSignalling
Isolierte
Anfälligkeit
gegenüber
mykobakteriellen
Infektionen,
Gestörtes
Killing
durch
Makrophagen
Isolierte
Anfälligkeit
gegenüber
mykobakteriellen Infektionen
23
(h) ISG 15 Defekt
CD1c+ myeloide
dendritische
Zellen (MDC)
Mutation in ISG15, AR
einem durch Typ 1
Interferone
induzierbaren
Ubiquitinähnlichen Protein
Erhöhte
Anfälligkeit
gegenüber
Mykobakterien. Gestörte Bildung von
IFN-γ
5. Andere Defekte
(a) IRF8- Defekt (AR Defekt in IRF8.
Form)
Störung der IL-12Produktion durch
DC
(b)
GATA2
Defekt Mutation
in
(MonoMAC)
GATA2,
Verlust
der Stammzellen
für
Monozyten,
DC, NK und BZellen
(c)
Pulmonale Mutation
in
Alveolarproteinose
CSF2RA, dadurch
gestörte GM-CSF
Signalübertragung
AR
Anfälligkeit
gegenüber
mykobakteriellen
und
CandidaInfektionen, Myeloproliferation
AD
Anfälligkeit
mykobakteriellen
Histoplasmose,
Alveolarproteinose,
MDS/AML/CMML
gegenüber
Infektionen,
Papillomviren.
Bialleli Alveolarproteinose
sche
Mutati
onen
in
pseud
oautos
omale
n
Genen
Abkürzungen: XL = X-chromosomal rezessiv; AR = autosomal rezessiv; AD = autosomal
dominant; NK= Natürliche Killer Zellen; WASP = Wiskott-Aldrich Syndrom Protein; IFN =
Interferon. LAD, Leukozytenadhäsions-Mangel; FUCT1, Fucose Transporter 1; GDP,
Guanosine Diphosphat; SBDS, Shwachman-Bodian-Diamond Syndrom; STAT1, signal
transducer and activator of transcription 1. Die AD Form des IFN-Rγ1 oder des STAT1
Mangels wird durch dominant negative Mutationen verursacht. * Transkriptionsfaktor, der
über den IFNγ-Rezeptor aktiviert wird
Tabelle 7: Defekte der innate immunity
Krankheit
Gendefekt
Vererbung
1.
Anhidrotische
Ektodermaldysplasie mit
Immundefekt (EDA-ID)
(a)
X-chromosomal Mutation in NEMO XL
(NEMO Defekt)
(IKBKG)
bewirkt
Störung
der
NFκB-Aktivierung
(b)
Anhidrotische IκBα,
gain-of- AD
Merkmale
Reduzierte
Schweißproduktion,
Ektodermaldysplasie* (nicht obligat),
Fehlen
polysaccharidspezifischer
Antikörper,
gesteigerte
Infektneigung, erhöhte Anfälligkeit
gegenüber Mykobakterien, Viren und
Bakterien.
Reduzierte
Schweißproduktion,
24
Ektodermaldysplasie mit function Mutation GOF
Ektodermaldysplasie, T-Zell-Defekt,
Immundefekt (EDA-ID)
bewirkt
Störung
gesteigerte Infektneigung, erhöhte
Anfälligkeit gegenüber Pilzen, Viren
der
NFκBund Bakterien.
Aktivierung
2. Störung des TIR (Toll-like und Interleukin-1R) Signallings
(a)
IL-1-Rezeptor IRAK4
assoziierte Kinase 4
(IRAK-4) Mangel
(b) MyD88 Defekt
Mutation
in
MyD88, gestörtes
Signalling
über
TIR und IL-1R
3. HOIL1 Defekt
Mutation in HOIL1,
einer Komponente
von
LUBAC.
Störung
der
NFκB-Aktivierung
4.
WHIM
(Warzen, Gain-of-function
Mutation
in
Hypogammaglobulinämie,
Infektionen, CXCR4, Rezeptor
Myelokathexis) Syndrom für CXCL12. B
Zellen vermindert
5. Epidermodysplasia verruciformis
AR
Bakterielle Infektionen
AR
Bakterielle Infektionen
AR
Bakterielle Infektionen
AD
GOF
Neutropenie, reduzierte B-Zellen,
Warzen/HPV-Infektionen. Rezeptor
reagiert zu stark auf Triggerung.
Mutationen
in AR
EVER1.
Beide
EVER
Proteine
sind vermutlich an
intrazellulärer
Zinkhomöostase
beteiligt
(b) EVER2 Defekt
Mutationen
in AR
EVER2
6. Prädisposition zu schweren viralen Infektionen
HPV (Gruppe B1)-Infektionen und
Hautkrebs
Mutationen
in AR
STAT2. Response
auf
Typ
1Interferone
ist
gestört
(b) MCM4 Defekt
Mutationen
in AR
MCM4.
DNA
Reparatur gestört
7. Herpes simplex Enzephalitis
Schwere
Virusinfektionen,
Impfmasern
(a) EVER1 Defekt
(a) STAT2 Defekt
(a) TLR3 Defekt
(b) UNC93B1 Defekt
(c) TRAF3 Defekt
Mutationen
in
TLR3, beteiligt an
Bildung von IFN-α,
-β, -λ
UNC93B1,
beteiligt
an
Bildung von IFN-α,
-β, -λ
TRAF3, beteiligt
an Bildung von
HPV (Gruppe B1)-Infektionen und
Hautkrebs
z.B.
Infektionen durch HSV, CMV und
EBV,
Nebenniereninsuffizienz,
Kleinwuchs
AD
oder
AR
HSV-1 Enzephalitis
AR
HSV-1 Enzephalitis
AD
HSV-1 Enzephalitis
25
IFN-α, -β, -λ
(d) TRIF Defekt
TRIF, beteiligt an
Bildung von IFN-α,
-β, -λ
(e) TBK1 Defekt
TBK1, beteiligt an
Bildung von IFN-α,
-β, -λ
8. Disposition zu invasiven Pilzinfektionen
AD
oder
AR
AD
CARD9 Defekt
Mutation
bei AR
CARD9. Gestörter
Signalweg
über
CARD9
9. Chronisch mukokutane Candidiasis (CMC)
HSV-1 Enzephalitis
HSV-1 Enzephalitis
Invasive Candida-Infektionen
Mutation bei IL17RA. Kein Signal
durch
IL-17
induzierbar
(b) IL-17F Defekt
Mutation bei IL17F,
reduzierte
funktionelle IL-17Dimere
(c)
STAT1
gain-of- Mutationen
bei
function
STAT1, niedrige
TH17-Zellen
AR
CMC, Follikulitis
AD
CMC, Follikulitis
AD
GOF
(d) ACT1 Defekt
AR
CMC, Infektionen durch Pilze,
Bakterien
und
Viren
(HSV),
Autoimmunität
(Thyreoiditis,
Diabetes, Zytopenien), Enteropathie
CMC,
Follikulitis,
Blepharitis,
Makroglossie
(a) IL-17RA Defekt
Mutation
bei
ACT1. Fehlender
Response auf IL17 Isoformen
(e) DECTIN-1 Defekt
Mutation
bei
(dieser Defekt wurde bei DECTIN-1,
der IUIS vergessen)
defiziente
Produktion von IL17
nach
Stimulation mit ßGlucan
oder
Candida
10. Trypanosomiasis
Mutation
bei
APOL-1
11. Isolierte angeborene Mutation
bei
Asplenie (ICA)
RPSA (kodiert für
eine Komponente
der
kleinen
RibosomenUntereinheit)
AR
CMC, Onychomykosen
AD
Trypanosomiasis
AD
Fehlen der Milz, Infektionen mit
bekapselten Bakterien
XR, X-chromosomal rezessiv; NEMO, NF-κB essentieller Modulator; AD, autosomal
dominant; AR, autosomal rezessive; NF-κB, Nukleärer Faktor κB; IRAK4, IL-1 Rezeptorassoziierte Kinase 4; SDF-1, von Stroma-Zellen gebildeter Faktor 1; EVER,
Epidermodysplasia verruciformis; TIR, Toll und IL-1 Rezeptor; HPV, humanes
Papillomavirus. *Anmerkung der Autoren: NEMO Defekte sind auch ohne ektodermale
Dysplasie beschrieben worden.
26
Tabelle 8: Komplementdefekte
Defekt
Defekt
Vererb Wichtigste klinische Symptome
ung
1. C1q Defekt
Mutation
bei AR
SLE-ähnlich,
Infektionen
mit
C1QA,
C1QB
bekapselten Erregern. Gestörte
oder C1QC
Elimination apoptotischer Zellen
2. C1r Defekt
Mutation bei C1R AR
SLE-ähnlich,
Infektionen
mit
bekapselten Erregern
3. C1s Defekt
Mutation bei C1S AR
SLE-ähnlich,
Infektionen
mit
bekapselten Erregern
4. C4 Defekt
Mutation bei C4A AR
SLE-ähnlich,
Infektionen
mit
oder C4B
bekapselten Erregern
5. C2 Defekt
Mutation bei C2 AR
SLE-ähnlich,
Vaskulitis,
Polymyositis,
Infektionen
mit
bekapselten Erregern
Rezidivierende eitrige Infektionen,
6. C3 Defekt
Mutation bei C3 AR
Glomerulonephritis.
Atypisches
oder
HUS bei AD GOF Mutation
AD
GOF
7. C5 Defekt
Mutation bei C5 AR
Neisseria-Infektionen, SLE
8. C6 Defekt
Mutation bei C6 AR
Neisseria-Infektionen, SLE
9. C7 Defekt
Mutation bei C7 AR
Neisseria-Infektionen,
SLE,
Vaskulitis
Mutation bei C8A AR
Neisseria-Infektionen, SLE
10. C8α−γ*** Defekt
oder C8G
11. C8ß Defekt
Mutation bei C8B AR
Neisseria-Infektionen, SLE
12. C9 Defekt
Mutation bei C9 AR
Neisseria-Infektionen
13. C1 Inhibitor Defekte
Mutationen
bei
SERPING1
C1-Inhibitor Homozygotie
AR
Milde
Form
des
hereditären
Angiödems
C1-Inhibitor
Hereditäres Angioödem
Heterozygotie
Typ I = Antigenmangel
AD
Hereditäres Angioödem
Typ II = Dysfunktion
AD
Hereditäres Angioödem
Hereditäres
Angioödem,
bei
#
‚Östrogen-abhängig’
Frauen,
sowie
Männern
mit
(Typ III); Antigen und in
Östrogenüberschuss
vitro-Funktion
normal.
Zuordnung
zu
Komplementdefekten nur
aus klinischer Sicht.
Atypisches HUS
14. Defekt von Faktor B
Mutation
bei AD
CFB, führt zu GOF
gesteigerter
APH50 Aktivität
15. Faktor D Defekt
Mutation bei CFD AR
Neisseria-Infektionen
16. Properdin Defekt
Mutation bei CFP XR
Neisseria-Infektionen
Rezidivierende
bakterielle
17. Faktor I Defekt
Mutation bei CFI. AR
Infektionen,
aHUS,
MPGN,
Spontane
Präeklampsie
Aktivierung des
AP
mit
C3Verbrauch
27
18.
Faktor
(Homozygotie)
H Mutation bei CFH AR
Faktor H (Heterozygotie)
19. Defekte der Faktor H Mutationen
bei
related proteins
CFHRP1-5.
Diese
binden
C3b. CH50 u.
APH50 normal,
Auto-Ak gegen H
20.
Thrombomodulin Mutation
bei
Defekt
THBD, beteiligt
an Gerinnungsund
Komplementregu
-lation
21. MASP1 Mangel
Mutation
bei
MASP1.
Defiziente
Aktivierung des
Lektinweges
22. MASP2 Mangel
Mutation
bei
MASP2.
Defiziente
Aktivierung des
Lektinweges
23. 3MC Syndrom,
Mutation
bei
COLEC11 Defekt
COLEC11, bindet
MASP-1
und
MASP-3
24.
KomplementRezeptor
2
Mangel
(CD21 Defekt)
25.
KomplementRezeptor 3 Mangel
26. Membran-KofaktorProtein (MCP, CD46)
Defekt
Mutation
CD21
AR
AD
Atypisches hämolytisch-urämisches
Syndrom
AR
Infektionen, 3MC Syndrom
AR
Eitrige Infektionen, entzündliche
Lungenerkrankung, Autoimmunität
AR
Fehlen des Typ C-Lektins CLK1,
faciale Dysmophie, Spaltbildung,
Kraniosynostose, Lernbehinderung,
benitale,
vesicorenale
und
Gliederfehlbildungen
(3MC
syndrome)
Ist bereits in Tab. 3 aufgeführt
bei AR
Mutation
bei
ITGB2
Mutation
bei
CD46,
beteiligt
an Spaltung von
C3b und C4b
27. MAC-Inhibitor Defekt Mutation
bei
(CD59)
CD59, reguliert
Bildung
des
MembranattackeKomplexes
28. Ficolin-3 Defekt
Mutation
bei
FCN3,
beteiligt
an
Aktivierung
des klassischen
Weges
Rezidivierende
bakterielle
Infektionen,
aHUS,
MPGN,
Präeklampsie
Atypisches hämolytisch-urämisches
Syndrom
Atypisches hämolytisch-urämisches
Syndrom
AR
Identisch mit LAD 1, s. Tab. 5
AD
Infektionen,
Präeklampsie
AR
Komplement-vermittelte Hämolyse,
Polyneuropathie
AR
Rezidivierende
Infektionen
besonders
der
Atemwege,
Abszesse. Störung der Bildung von
Pneumokokken-Ak
atypisches
HUS,
MBP = Mannose-bindendes Protein, MASP = MBP-assoziierte Serinprotease, MPGN II =
membranoproliferative Glomerulonephritis Typ II
28
* Der C1r-Mangel ist meistens mit C1s-Mangel verbunden. Das C1s-Gen liegt in
unmittelbarer Nähe des C1r-Gens auf demselben Chromosom (Locus 12 p ter).
** Der C2-Defekt ist im Kopplungsungleichgewicht mit HLA-A25, B-18, DR2, Komplotyp
S042 von Faktor B, Typ 4 C4A, Typ 2 C4B
*** der C8α-Mangel geht obligat mit einem C8γ-Mangel einher, da die γ-Kette normalerweise
kovalent an die α-Kette gebunden wird. Das γ-Gen selbst ist intakt.
# Beim Hereditären Angioödem (HAE) sollten 3 Typen unterschieden werden: Mangel (ca.
85% der Patienten), Dysfunktion (ca. 15% der Patienten), und eine Variante mit typischer
Klinik, aber normalen Laborbefunden. Diese Form wurde auch als HAE Typ III bezeichnet,
was aber zu Missverständnissen führen kann, da bei dieser Form kein C1-INH Mangel
vorliegt. Die bessere Namensgebung, die sich langsam durchsetzt ist „estrogen-dependent
hereditary angioedema“. Es können zwei Formen unterschieden werden: eine mit
nachweisbaren Mutationen im Faktor XII Gen und eine ohne möglichen Nachweis. Bis auf
einen Fall sind nur Frauen mit FXII Mutationen bekannt. Bei der Form ohne nachweisbare
Mutation des FXII Gens ist der Anteil der Männer höher.
Die hier wiedergegebene Klassifikation ist sicher nicht perfekt. Sie sollte aber verwendet
werden, um die internationale Kommunikation zu erleichtern. Weitere Updates sind zu
erwarten.
Tab. 9: Phänokopien (Differentialdiagnosen) primärer Immundefekte
Assoziiert mit somatischen Mutationen
(a) ALPS-SFAS
Somatische Mutationen bei TNFRSF6. Doppeltnegative
T-Zellen
vermehrt
(b)
RAS-assoziierte Somatische Mutation bei autoimmune
KRAS (gain-of-function).
leukoproliferative
Doppelt-negative T-Zellen
Erkrankung (RALD)
normal
(c)
RAS-assoziierte Somatische Mutation bei autoimmune
NRAS (gain-of-function).
leukoproliferative
Doppelt-negative T-Zellen
Erkrankung (RALD)
vermehrt
Phänokopien assoziiert mit Autoantikörpern
(a) CMC entweder isoliert Keimbahnmutation
bei
oder als APECED
AIRE, Bildung von AutoAk gegen IL-17 und/oder
IL-22
(b) Immundefekt mit Beginn Autoantikörper
gegen im Erwachsenenalter
IFN-γ
Splenomegalie,
Lymphadenopathie,
Autoimmunzytopenien
Splenomegalie,
Lymphadenopathie,
autoimmune Zytopenien,
Granulozytose,
Monozytose/ALPSähnlich
Splenomegalie,
Lymphadenopathie,
Autoantikörper/
ALPSähnlich
CMC, Endokrinopathie
Mykobakterielle,
Pilz-,
Salmonellen-,
VZVInfektionen. MSMD oder
CID
29
(c) Rezidivierende Haut- Autoantikörper gegen IL-6 und Viszeralinfektionen
Staph.-Infektionen,
STAT3-Mangel
(d)
Pulmonale Autoantikörper
Alveolarproteinose
GM-CSF
Pulmonale
Alveolarproteinose,
Kryptokokkenmeningitis,
CSF2RA Mangel
Mangel an C1 INH
(e) Erworbenes Angioödem
gegen -
Autoantikörper gegen C1 INH
10. Vermutlich vergessen:
1. DNA Ligase IV
2. Cernunnos/XLF-Mangel
Mutationen in der DNA AR
Ligase IV : Defekte VDJRekombination
Radiosensitiviät,
Mikrozephalie,
Dystrophie
Mutation bei Cernunnos
Mikrozephalie,
intrauterine
Wachstumsretardierung,
Radiosensitivität
AR
faziale
30
LITERATUR
Waleed Al-Herz, Aziz Bousfiha, Jean-Laurent Casanova, Talal Chatila, Mary Ellen Conley,
Charlotte Cunningham-Rundles, Amos Etzioni, Jose Luis Franco, H. Bobby Gaspar, Steven
M. Holland, Christoph Klein, Shigeaki Nonoyama, Hans D. Ochs, Erik Oksenhendler,
Capucine Picard, Jennifer M. Puck, Kate Sullivan, and Mimi L. K. Tang. Primary
Immunodeficiency Diseases: An Update on the Classification from the International Union of
Immunological Societies Expert Committee for Primary Immunodeficiency. Frontiers in
Immunology 5, 162 (2014)
31
Herunterladen