259 Die Arbeit verfolgt den Zweck, den physikalischen Zustand der

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Zelle.
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Die Arbeit verfolgt den Zweck, den physikalischen Zustand der In­
haltsbestandteile reifer Eizellen und junger Proembryonen von Pinus Thunbergü zu studieren. Hierzu wurden einjährige Zapfen kurz vor und nach
der Befruchtung zentrifugiert und die hierdurch hervorgerufenen Verlage­
rungen der Eizellbestandteile nach Fixierung mit verschiedenen Medien
untersucht.
In der unbefruchteten Eizelle erfährt der Kern durch das Zentrifugieren
nur unbedeutende Lageveränderungen, seine Form dagegen wird stark ver­
ändert durch Wanderung der Nukleolen, die die Kernoberfläche zu hörner­
artigen Protuberanzen in zentrifugaler Richtung ausziehen und bisweilen
ganz aus dem Kern herausgeschleudert werden. Diese Beobachtungen deu­
ten darauf hin, daß der Nukleolus von wesentlich dichterer Konsistenz ist,
als der Kern und das Zytoplasma, die beide an Gewicht und Viskosität etwa
gleich sind. Ebenso haben die großen Proteinkörner ungefähr die gleiche
Konsistenz wie das Zytoplasma.
Nach der Befruchtung bleiben diese Verhältnisse die gleichen bis zum
4-Kernstadium, solange die Kerne sich noch im Zentrum der Eizelle befin­
den. Nach ihrer Wanderung an die Eizellbasis erfährt jedoch das Zytoplasma
eine Verflüssigung, so daß die Kerne durch Zentrifugieren nunmehr eine
Verlagerung erfahren. Im 8-Kernstadium, nach der Bildung der unteren
Wandungen, tritt diese Änderung in der Konsistenz des Zytoplasmas noch
stärker zutage.
Die verschiedenen Fixierungsmittel — verwandt wurden die Gemische
von Flemming, Benda, Champy und Bouin — gaben sehr unterschiedliche
Bilder, deren Einzelheiten beschrieben werden. So läßt sich nach Gebrauch
der beiden ersteren Gemische eine deutliche Kernmembran beobachten,
die nach Fixierung mit den letzteren fehlt.
K. L. Noack (Eberswalde).
Wakayama, K., O n t h e i n f l u e n c e o f g r a v i t y u p o n t h e
d e v e l o p m e n t of e m b r y o of P i n u s T h u n b e r g i i P a r i .
Cytologia 1929. 1, 68—75; 1 Taf.
Verf. untersucht bei Pinus Thunbergii und P. densiflora die Frage,
ob die Schwerkraft einen Einfluß auf die Entwicklung des Embryos und
seine Lage in der Samenanlage besitzt. In der Natur hängen die jungen
Zapfen zur Zeit der Befruchtung und Embryoentwicklung zumeist senk­
recht, abwärts, die Längsachse der Eizelle fällt ungefähr mit der Schwere­
richtung zusammen und die Mikropyle ist aufwärts gekehrt. Verf. befestigt
nun kurz vor dem Zeitpunkt der Befruchtung die Zweige so, daß die Zapfen
aufrecht stehen und die Mikropylen abwärts zeigen. Die unbefruchteten
Eizellen lassen hiernach keine Verlagerung ihrer Inhaltsbestandteile er­
kennen, nur die Nukleolen des Eikerns sinken unter dem Einfluß der Schwer­
kraft stets nach unten. Nach der Befruchtung vollzieht sich die Entwicklung
des Embryos bei den aufrechten Zapfen genau in der gleichen Weise, wie
bei den hängenden. Die durch die beiden ersten Teilungsschritte gebildeten
4 Kerne wandern stets nach dem der Mikropyle abgewandten Ende der
Eizelle und hier wird ein normaler Proembryo gebildet. Der Suspensor treibt
wie immer den jungen Embryo von der Mikropyle weg in das Endosperm
und der Embryo wendet seine Radikula in allen Fällen der Mikropyle zu.
Die Schwerkraft hat somit keinerlei Einfluß auf die Entwicklung des Pro­
embryos und auf die Lage des Keims im Samen.
K. L. N o ac k (Eberswalde).
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