Aloxi Limitationsänderung 01.05.2017

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Eidgenössisches Departement des Innern EDI
Bundesamt für Gesundheit BAG
Direktionsbereich Kranken- und Unfallversicherung
(18404) ALOXI, Vifor SA
Limitationsänderung per 1. Mai 2017
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Zulassung Swissmedic
Neu ist die Zulassung für die Behandlung von Patienten <18 Jahre.
Die neue Indikation von ALOXI wurde von Swissmedic per 19. August 2016 wie folgt zugelassen:
Aloxi zur Injektion ist indiziert bei Erwachsenen:
• zur Prävention von akuter Übelkeit und Erbrechen bei stark emetogener Chemotherapie aufgrund
einer Krebserkrankung;
• zur Prävention von Übelkeit und Erbrechen bei mässig emetogener Chemotherapie aufgrund einer
Krebserkrankung.
Aloxi zur Injektion ist indiziert bei Kindern ab 1 Monat und Jugendlichen:
• zur Prävention von akuter Übelkeit und Erbrechen bei stark emetogener Chemotherapie aufgrund
einer Krebserkrankung.
• zur Prävention von Übelkeit und Erbrechen bei mässig emetogener Chemotherapie aufgrund einer
Krebserkrankung.
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Beurteilung der Wirksamkeit
Das Arzneimittel ist aufgrund der nachstehenden Überlegungen wirksam:
Studie 1: PALO-10-20 – Kovács G et al. Palonosetron versus ondansetron for prevention of
chemotherapy-induced nausea and vomiting in paediatric patients with cancer receiving moderately or highly emetogenic chemotherapy: a randomised, phase 3, double-blind, double-dummy,
non-inferiority study. The Lancet Oncology 17.3 (2016): 332-344.
In der multizentrischen, doppelblinden, aktiv-kontrollierten, Parallelgruppen Phase-III-Studie wurden die
Wirksamkeit und Sicherheit von Palonosetron bei pädiatrischen Patienten untersucht. 502 Chemotherapie-naive oder -nichtnaive Patienten zwischen 0 und 17 Jahren, die eine mässig oder stark emetogene
Chemotherapie erhielten, wurden 1:1:1 randomisiert zu 10 μg/kg Palonosetron (max. 0.75 mg) an Tag
1, 20 μg/kg Palonosetron (max. 1.5 mg) an Tag 1 oder 150 μg/kg Ondansetron in 3 Dosen an Tag 1.
Der primäre Endpunkt war komplettes Ansprechen (kein Erbrechen, kein Würgereiz und keine Notfallmedikation) in der akuten Phase (0-24 h). Sekundäre Endpunkte waren komplettes Ansprechen in der
verzögerten Phase (24-120 h) und in der gesamten Phase (0-120 h).
In den mit Palonosetron 10 μg/kg bzw. 20 μg/kg und mit Ondansetron behandelten Gruppen lag der
Anteil der Patienten mit komplettem Ansprechen in der akuten Phase bei 54%, 59% und 59%. Die Differenz zwischen Palonosetron 10 μg/kg bzw. 20 μg/kg und Ondansetron betrug −4.41% (97.5% CI,
−16.4, 7.6; p=0.024) bzw. 0.36% (97.5% CI, −11.7, 12.4; p=0.0022). Die Nichtunterlegenheitskriterien
waren erfüllt, wenn die Untergrenze des 97.5%-Konfidenzintervalls der Differenz der kompletten Ansprechraten zwischen Palonosetron und Ondansetron grösser als −15% war. Für Palonosetron
20 μg/kg wurde dementsprechend die Nichtunterlegenheit gegenüber Ondansetron gezeigt. In den mit
Palonosetron 10 μg/kg bzw. 20 μg/kg und mit Ondansetron behandelten Gruppen lag der Anteil der
Patienten mit komplettem Ansprechen in der verzögerten Phase bei 29%, 39% und 28%. In den mit
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Palonosetron 10 μg/kg bzw. 20 μg/kg und mit Ondansetron behandelten Gruppen lag der Anteil der
Patienten mit komplettem Ansprechen in der gesamten Phase bei 23%, 33% und 24%.
Studie 2: PALO-99-07 – Double-blind Paediatric Study to Assess the Safety, Pharmacokinetics
and Efficacy of Single IV Doses of Palonosetron, 3.0 μg/kg or 10.0 μg/kg, in the Prevention of
Chemotherapy-Induced Nausea and Vomiting. CLINICAL STUDY REPORT.
In der randomisierten, doppelblinden, Parallelgruppen Phase-III-Studie wurden die Wirksamkeit und Sicherheit von Palonosetron als i.v. Bolus bei pädiatrischen Patienten untersucht. In die randomisierte
Kohorte wurden 60 Patienten im Alter von 2 bis <18 Jahren eingeschlossen, welche entweder 3 μg/kg
Palonosetron (max. 0.25 mg) oder 10 μg/kg Palonosetron (max. 0.75 mg) erhielten. In die offene Kohorte wurden 12 Patienten im Alter von >28 Tagen bis 23 Monaten eingeschlossen, welche entweder
3 μg/kg Palonosetron oder 10 μg/kg Palonosetron erhielten. Der primäre Endpunkt war komplettes Ansprechen in der akuten Phase (0-24 h). Der Anteil der Patienten mit komplettem Ansprechen in der
akuten Phase war höher unter 10 μg/kg Palonosetron (54.1%) als unter 3 μg/kg Palonosetron (37.1%).
Studie 3: PALO-10-35 – Population Pharmacokinetic Modeling of Palonosetron in Paediatric Patients, Pooled PK Analysis Protocol.
In die gepoolte Pharmakokinetik-Analyse der Studien PALO-99-07 und PALO-10-20 wurden 782 Proben von 134 Patienten eingeschlossen. Der primäre Endpunkt war die Bestimmung der Pharmakokinetikparameter.
Es wurden keine signifikanten Auswirkungen von BMI, Alter, Rasse, Geschlecht, ALT, AST, alkalische
Phosphatase, Bilirubin, Kreatinin-Clearance und gleichzeitig verabreichte Medikamente einschliesslich
CYP2D6 Induktoren oder Inhibitoren, CYP3A4 Induktoren oder Inhibitoren, Cyclophosphamid, Dexamethason, Cytarabin, Doxorubicin, Fluconazol oder Ranitidin auf die Disposition von Palonosetron festgestellt. Die Analyse zeigte, dass die Pharmakokinetik von Palonosetron nicht abhängig vom Alter der
pädiatrischen Patienten ist. Daher ist die individuelle Dosis nur an das Körpergewicht anzupassen.
Sicherheit/Verträglichkeit
Häufigste Nebenwirkungen in Studien zu Palonosetron waren Kopfschmerzen und Obstipation. Von 402
Patienten, die mit einer einzigen Dosis Palonosetron behandelt wurden, haben 2 Patienten die Studie
aufgrund von unerwünschten Ereignissen abgebrochen und 1 Patient ist gestorben.
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Beurteilung der Zweckmässigkeit
Die Zweckmässigkeit ist aus folgenden Gründen gegeben:
Dosisstärken/Packungsgrössen/Dosierung
Eine Durchstechflasche enthält 250 μg Palonosetron. Bei Patienten im Alter von 1 Monat bis 17 Jahre
wird eine einmalige 15-minütige intravenöse Infusion 30 min vor Beginn der Chemotherapie mit der
Dosis 20 μg/kg (eine maximale Gesamtdosis von 1500 μg sollte nicht überschritten werden) verabreicht.
Die Wirkung hält 5 Tage an. Bei der Maximaldosis werden 6 Durchstechflaschen benötigt. Für die geringe Anzahl von pädiatrischen Patienten sind keine anderen Dosisstärken oder Packungsgrössen erforderlich.
Medizinischer Bedarf
Übelkeit und Erbrechen zählen zu den häufigsten Symptomen bei einer Chemotherapie. Diese Symptome vermindernd die Lebensqualität der Patienten. Negative Erfahrungen mit diesen Symptomen können zum Auftreten einer oftmals nur schwer behandelbaren antizipatorischen Übelkeit führen, welche
die Compliance für weitere Behandlungszyklen verschlechtert. Erbrechen erhöht besonders bei Kindern
das Risiko für eine Dehydration und Störungen im Elektrolythaushalt.
ALOXI ist der einzige 5-HT3-Rezeptorantagonist, der für Kinder zwischen 1 und 6 Monaten zugelassen
ist.
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Beurteilung der Wirtschaftlichkeit
Das Arzneimittel ist unter folgenden Bedingungen wirtschaftlich:

Mit einer Limitierung:
Stark emetogene Chemotherapie.

Aufgrund der Anwendung des Prävalenzmodells nach Artikel 65f KVV.

Ohne Innovationszuschlag.

Zu folgenden Preisen:
Galenische Form
1 Ampulle, 250 µg
Fabrikabgabepreis (FAP)
Fr. 76.69
Publikumspreis (PP)
Fr. 104.45
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