Einführung in die moderne Kosmologie

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Andrew Liddle
Einführung in die
moderne Kosmologie
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Andrew Liddle
Einführung in die moderne Kosmologie
Übersetzung der zweiten englischen Auflage –
überarbeitet und erweitert
Autor
Prof. Andrew Liddle
Department of Physics & Astronomy
University of Sussex
Brighton
United Kingdom
[email protected]
Übersetzung
Sybille Otterstein
Originaltitel
An Introduction to Modern Cosmology,
Second Edition (Extended and updated version)
Andrew Liddle (2003)
All rights reserved. Authorised translation from the
English language edition published by John Wiley
& Sons, Ltd.
Titelbild
Antennae Galaxies NGC 4038-4039
© NASA, ESA, and the Hubble Heritage Team
(STScI/AURA)-ESA/Hubble Collaboration.
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der Deutschen Nationalbibliothek
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© 2009 WILEY-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA,
Weinheim
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Printed in the Federal Republic of Germany
Gedruckt auf säurefreiem Papier
Satz Manuela Treindl, Laaber
Druck betz-druck GmbH, Darmstadt
Bindung Litges & Dopf Buchbinderei GmbH,
Heppenheim
ISBN:
978-3-527-40882-5
Meinen Großmüttern gewidmet
VII
Inhaltsverzeichnis
Vorwort XI
Konstanten, Umrechnungsfaktoren und Symbole XV
1
Ein historischer Abriss kosmologischer Theorien 1
2
Beobachtungen – ein Überblick 3
Im sichtbaren Licht 4
In anderen Wellenbereichen 8
Homogenität und Isotropie 10
Die Expansion des Universums 10
Teilchen im Universum 13
Welche Teilchen gibt es? 13
Die thermische Verteilung und das Schwarzkörper-Spektrum
2.1
2.2
2.3
2.4
2.5
2.5.1
2.5.2
3
3.1
3.2
3.3
3.4
3.5
3.6
4
4.1
4.2
4.3
4.4
4.5
4.6
Newton’sche Gravitation 20
Die Friedmann-Gleichung 21
Über die Bedeutung der Expansion 24
Schneller als das Licht 25
Die Flüssigkeitsgleichung 25
Die Beschleunigungsgleichung 27
Über Masse, Energie und verschwindende c2-Faktoren
Die Geometrie des Universums 29
Die flache Geometrie 29
Die sphärische Geometrie 30
Die hyperbolische Geometrie 33
Unendliche und beobachtbare Universen
Wo fand der Urknall statt? 34
Die drei Werte von k 35
34
Einführung in die moderne Kosmologie. Andrew Liddle
Copyright © 2009 WILEY-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, Weinheim
ISBN: 978-3-527-40882-5
28
16
VIII
Inhaltsverzeichnis
5
5.1
5.2
5.3
5.3.1
5.3.2
5.3.3
5.4
5.5
6
6.1
6.2
6.3
Einfache kosmologische Modelle 38
Das Hubble-Gesetz 38
Expansion und Rotverschiebung 39
Lösen der Gleichungen 41
Materie 41
Strahlung 43
Gemische 44
Teilchendichten 45
Die Evolution inklusive Krümmung 46
Beobachtbare Parameter 51
Die Expansionsrate H0 51
Der Dichteparameter Ω0 53
Der Abbremsparameter q0 55
7.1
7.2
7.3
Die kosmologische Konstante 58
Die Einführung der kosmologischen Konstante Λ
Die Flüssigkeitsbeschreibung von Λ 59
Kosmologische Modelle mit Λ 61
8
Das Alter des Universums 64
9
Die Dichte des Universums und die Dunkle Materie 69
Wie schwer ist das Universum? 69
Sterne zählen 69
Nukleosynthese vorweggenommen 70
Rotationskurven von Galaxien 71
Die Zusammensetzung von Galaxienhaufen 73
Bewegung größerer Gebiete im Universum 74
Die Strukturbildung 75
Die Geometrie des Universums und die Helligkeit von
Supernovae 75
Überblick 76
Was könnte Dunkle Materie bloß sein? 77
Elementarteilchen 77
Kompakte Objekte 78
Die Suche nach der Dunklen Materie 80
7
9.1
9.1.1
9.1.2
9.1.3
9.1.4
9.1.5
9.1.6
9.1.7
9.1.8
9.2
9.2.1
9.2.2
9.3
10
10.1
10.2
10.3
10.4
58
Die kosmische Hintergrundstrahlung 83
Die Eigenschaften der kosmischen Hintergrundstrahlung 83
Das Verhältnis der Photonenzahl zur Baryonenzahl 85
Der Ursprung der kosmischen Hintergrundstrahlung 87
Der Ursprung der kosmischen Hintergrundstrahlung
(Fakultative Betrachtung für Fortgeschrittene) 90
Inhaltsverzeichnis
11
Das frühe Universum 94
12
Die Nukleosynthese: Der Ursprung der leichten Elemente 101
Wasserstoff und Helium 101
Vergleich mit Beobachtungen 104
Gegenüberstellung von Entkopplung und Nukleosynthese 107
12.1
12.2
12.3
13.1
13.1.1
13.1.2
13.1.3
13.2
13.3
13.3.1
13.3.2
13.3.3
13.4
13.5
Das inflationäre Universum 109
Probleme der Urknalltheorie 109
Das Flachheitsproblem 109
Das Horizontproblem 111
Häufigkeiten von Reliktteilchen 112
Die inflationäre Expansion 113
Die Lösung der Probleme der Urknalltheorie 115
Das Flachheitsproblem 115
Das Horizontproblem 116
Reliktteilchen-Häufigkeiten 117
Wie viel Inflation? 117
Die Inflationstheorie und die Teilchenphysik 118
14
Die Anfangssingularität (der Urknall) 122
13
15
Das Standardmodell der Kosmologie im Überblick 126
15.1
15.2
15.3
15.4
15.5
15.6
15.7
Expansion 126
Geometrie 127
Alter 127
Das Schicksal des Universums 127
Der Inhalt des Universums 128
Frühgeschichte des Universums 129
Ausblick 129
Themen für Fortgeschrittene 131
F1
F1.1
F1.2
F1.3
Relativistische Kosmologie 131
Die Raumzeit-Metrik 131
Die Einstein’schen Gleichungen 133
Exkurs: Die Topologie des Universums
135
F2
Klassische Kosmologie: Abstände und Leuchtkräfte 138
F2.1
F2.2
F2.3
F2.4
F2.5
Lichtausbreitung und Rotverschiebung 138
Das beobachtbare Universum 141
Die Leuchtkraftentfernung 142
Winkelabstand 146
Die Statistik beobachteter Quellen 149
IX
X
Inhaltsverzeichnis
F3.1
F3.2
F3.2.1
F3.2.2
F3.3
Neutrino-Kosmologie 152
Masselose Neutrinos 152
Massive Neutrinos 154
Leichte Neutrinos 155
Schwere Neutrinos 156
Neutrinos und Strukturbildung
F4
Die Baryogenese 159
F5
Strukturen im Universum 163
Die beobachteten Strukturen 163
Die Gravitationsinstabilitäten 165
Die Verteilung der Galaxien 167
Anisotropien in der kosmischen Hintergrundstrahlung
Die statistische Beschreibung der Anisotropien 169
Die Berechnung von CA 171
Beobachtungen des Mikrowellenhintergrunds 173
Die räumliche Geometrie 174
Der Ursprung der Struktur 175
F3
F5.1
F5.2
F5.3
F5.4
F5.4.1
F5.4.2
F5.4.3
F5.4.4
F5.5
F6
F6.1
F6.2
F6.3
F6.4
F6.5
156
Einschränkende kosmologische Modelle 179
Kosmologische Modelle und Parameter 179
Kosmologische Schlüsselbeobachtungen 180
Kosmologische Datenanalyse 181
Das kosmologische Standardmodell – Ausgabe 2008
Die Zukunft 185
Bibliographie 187
Lösungen und Tipps zu den Aufgaben 189
Sachregister 195
169
183
XI
Vorwort
Die Entwicklung der Kosmologie wird zweifelsohne als ein Triumph der Wissenschaft des zwanzigsten Jahrhundert angesehen werden. Am Anfang des letzten
Jahrhunderts existierte die Kosmologie als wissenschaftliche Disziplin praktisch
noch nicht. Hundert Jahre später galt die Kosmologie des Heißen Urknalls als
allgemein anerkannte Beschreibung für das ganze Universum. Moderne Teleskope, wie z. B. das Hubble-Weltraumteleskop, sind in der Lage, weit entfernte
Galaxien, deren Licht sich schon fast seit Beginn des Universums auf uns zu
bewegt, zu erfassen. Die kosmische Hintergrundstrahlung, ein Relikt des frühen
Universums, welches damals sowohl dichter als auch heißer war, wird heutzutage
routinemäßig gemessen, und ihre Eigenschaften werden untersucht. Die gegenwärtige Expansion des Universums ist inzwischen unbestritten.
Wir befinden uns am Beginn einer Ära, in der sich das Verständnis der
Kosmologie, durch technologische Fortschritte angetrieben, vom Qualitativen
zum Quantitativen verlagert. Zur Jahrtausendwende wurde das so genannte
Standardmodell der Kosmologie etabliert, das allgemein von Kosmologen als die
zufriedenstellendste Beschreibung unseres Universums anerkannt wird. Nichtsdestotrotz gibt das Modell Anlass zum Staunen aufgrund der daraus gewonnenen
Erkenntnis, dass die Expansion des Universums zurzeit beschleunigt. Nimmt man
noch das fortbestehende Rätsel der Eigenschaften der Dunklen Materie hinzu,
die allgemein für die vorherrschende Materieform im Universum gehalten wird,
dann wird schnell deutlich, wie weit wir noch von einem annähernd vollständigen
physikalischen Verständnis des Universums entfernt sind.
Ein solch kühnes Unterfangen wie die Kosmologie beflügelt leicht die Fantasie,
und in den letzten Jahren wurde der Ruf danach, Studenten die Kosmologie als
verständliches Studienfach zugänglich zu machen, immer lauter. Traditionellerweise wurde Kosmologie, so auch mir, am Ende eines Seminars über die allgemeine Relativitätstheorie mit einer Herleitung der Metrik für ein expandierendes
Universum und einigen Lösungen gelehrt. Dieser Art von Unterricht schafft es
nicht, den wahren Charakter der modernen Kosmologie zu vermitteln, welche
die klassischen Disziplinen der Physik wie Thermodynamik, Atomphysik und
Gravitationslehre nimmt und diese auf das gesamte Universum anwendet.
In der Tat kann man eine Einführung in die moderne Kosmologie unterrichten und dabei die allgemeine Relativitätstheorie vollständig umgehen. Mit etwas
Einführung in die moderne Kosmologie. Andrew Liddle
Copyright © 2009 WILEY-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, Weinheim
ISBN: 978-3-527-40882-5
XII
Vorwort
Glück und ein klein wenig Flunkerei kann man die korrekten Gleichungen zur
Beschreibung des expandierenden Universums aus der Newton’schen Gravitation
herleiten. Auf dieser Grundlage ist es möglich, alle Triumphe der Theorie des
Heißen Urknalls – die Expansion des Universums, die Vorhersage seines Alters,
die Existenz der kosmischen Hintergrundstrahlung und die relativen Häufigkeiten der leichten Elementen wie Helium und Deuterium – zu studieren und
darüber hinaus auch so spekulative Ideen, wie die der inflationären Kosmologie,
zu diskutieren.
Die Originalausgabe dieses Buches, das 1998 zum ersten Mal in englischer
Sprache veröffentlicht wurde, entstand auf der Grundlage einer kurzen Vorlesungsreihe an der Sussex-Universität, die aus 20 Vorlesungseinheiten für
Bachelor-Studenten im letzten Studienjahr bzw. für Master-Studenten im vorletzten Studienjahr bestand. Die dafür notwendige Voraussetzung ist die Kenntnis
elementarer Physik, und der Schwerpunkt liegt eher auf physikalischer Intuition
denn auf mathematischer Exaktheit. Seit der Veröffentlichung des Buches hat sich
die Kosmologie rasch weiterentwickelt und mir wurde auch die Notwendigkeit,
den Umfang des Buches ein wenig zu erweitern, bewusst, daher gibt es nun eine
zweite Ausgabe. Zusammenfassend kann man sagen, dass die neue Ausgabe
im Unterschied zur ersten mehr Material enthält und das bereits vorhandene
Material aktualisiert wurde.
Es ist besonders interessant Kosmologie zu unterrichten, da sie sich von den
meisten anderen Themen des Grundstudiums sehr unterscheidet. Es gibt keine
anerkannte und über Jahrhunderte gewonnene Weisheit, die, wie bei Thermodynamik, Elektrodynamik, ja, sogar bei Quantenmechanik und allgemeiner
Relativitätstheorie, ein unerschütterliches Fundament bildet. Während wir
fortlaufend mehr über unser Universum erfahren, bleiben die Details des nur
grob umrissenen Bildes meist unscharf und unterliegen ständigen Revisionen.
Während eines Seminars ergeben sich immer wieder Gelegenheiten, neue Ergebnisse, die das Verständnis von Kosmologen beeinflussen, zu diskutieren. Für den
Dozenten ist es notwendig, die neuen Beobachtungsergebnisse zu interpretieren.
Sofern ich nicht den Arbeitgeber gewechselt habe (in dem Fall wird man mich
sicherlich über www.google.com aufspüren können), können Sie meine eigenen
aktuellen Interpretationen auf der englischsprachigen Homepage dieses Buches
unter http://astronomy.susx.ac.uk/%7Eandrewl/cosbook.html verfolgen. Dort
befinden sich die neuesten Beobachtungsergebnisse sowie eine Liste der mir
bekannten Fehler des Buches. Sollten Sie glauben, selbst einen Fehler ausfindig
gemacht zu haben, der sich noch nicht in meiner Liste befindet, würde ich mich
sehr freuen, von Ihnen zu hören.
Das Buch besteht hauptsächlich aus einem zentralen „Gerüst“, den Hauptkapiteln von eins bis fünfzehn, die eine in sich geschlossene Einführung in die
moderne Kosmologie bieten. Diese folgen mehr oder weniger dem Wortlaut
meiner Vorlesung an der Sussex-Universität. Dazu kommen noch sechs Kapitel
für Fortgeschrittene mit ihren jeweiligen Voraussetzungen. Diese können den
Kurs, falls gewünscht, ergänzen. Normalerweise ist es am sinnvollsten, die fortgeschrittenen Kapitel durchzuarbeiten, sobald die entsprechenden Voraussetzun-
Vorwort
gen erworben wurden. Natürlich kann man sie ebenso gut zu einem späteren
Zeitpunkt behandeln.
Ich bedanke mich sehr bei allen, die mein erstes Manuskript durchgelesen
haben, namentlich bei Steve Eales, Coel Hellier und Linda Smith, für zahlreiche
detailreiche Anmerkungen, die zu einer wesentlichen Verbesserung der ersten
Auflage dieses Buches beigetragen haben. Ich danke auch allen, die mir nützliche Kommentare zur ersten Auflage zusandten, insbesondere Paddy Leahy und
Michael Rowan-Robinson, sowie den Mitarbeitern des Wiley-Verlags. Matthew
Colless und Michael Turner haben zwei der Abbildungen beigesteuert, und
Martin Hendry, Martin Kunz und Franz Schunck halfen mir mit drei weiteren
aus. Zwei Abbildungen wurden mit Hilfe von NASA’s virtuellem Teleskop SkyView erstellt (http://skyview.gsfc.nasa.gov), welches vom NASA Goddard Space
Flight Center bei Washington D.C., Maryland, zur Verfügung gestellt wird. Ein
vollständiges Bildarchiv, das auch farbige Versionen der hier aus Kostengründen
nur in schwarzweiß gedruckten Abbildungen enthält, finden Sie über die o. g.
Homepage des Buches.
Brighton, im Februar 2003
(geringfügige Aktualisierung im Juni 2008)
Andrew R. Liddle
XIII
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