Die nervale Tumorinvasion ist ein wichtiger Prognosefaktor beim

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CF-2.3 Die nervale Tumorinvasion ist ein wichtiger Prognosefaktor beim
Rektumkarzinom unabhängig einer neoadjuvanten Vorbehandlung (B)
F. Liebl1, Güralp O. Ceyhan1, K. Becker1, M. Maak1, G. Weber1, R. Gertler1, H.
Friess1, R. Rosenberg1
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Klinikum Rechts der Isar München
Zielsetzung: Die nervale Invasion (NI) von Karzinomzellen ist ein häufig
beobachtetes Phänomen in diversen malignen Tumorerkrankungen, wie dem
Pankreas- und dem Prostatakarzinom. Ähnliche nervale Veränderungen mit
Infiltrationen des Auerbach-Plexus und des Perineuriums sind auch für das
Rektumkarzinom beschrieben. Das Ziel dieser Studie war es die histologische
Pathomorphologie und den Schweregrad der NI bei vor- und nicht
vorbehandeltem Rektumkarzinom zu charakterisieren, sowie den Einfluss der
NI auf Prognose und Überleben der Patienten zu untersuchen. Methodik:
Hierfür wurden insgesamt 181 Patienten mit einem uT3-Rektumkarzinom, die
zwischen 1990 und 2001 radikal operiert wurden in die retrospektive Studie
eingeschlossen. 91 von 181 Patienten erhielten eine primäre Tumorresektion
und 90 Patienten erhielten zuvor eine neoadjuvante Radiochemotherapie
(45Gy/5-FU). Neben den etablierten histopathologischen Parametern wurden
bei jedem Patienten, Gewebeschnitte aus mindestens 5 unterschiedlichen
Tumorarealen auf das Vorliegen einer nervalen- bzw. Plexus MyentericusInvasion untersucht. Das mediane Follow-Up der Patienten betrug 69 Monate.
Ergebnis: Eine nervale Invasion (NI) war in 41 von 181 Patienten (23%)
nachweisbar. Bei 13 der 41 Patienten fand sich eine Karzinomzellinvasion des
Plexus Auerbach, die restlichen 28 Patienten zeigten eine nervale
Karzinomzell-Assoziation (21%) oder eine peri- (62%) bzw. endoneurale (17%)
Invasion. Während ohne neoadjuvante Vorbehandlung eine NI in 25 von 91
Patienten (28%) detektierbar war, fand sich nach Vorbehandlung eine NI in 16
der 90 Patienten (18%, n.s.). Der Schweregrad der NI zeigte keine
Unterschiede zwischen den beiden Gruppen. Die NI korrelierte signifikant mit
dem Grading (p=0,048), der Lymphangiosis carcinomatosa (p=0,006), der
Angioinvasion (p<0,001), der pT- und pN-Kategorie (p<0,001), dem UICCStadium (p<0,001), dem R-Status (p=0,005) und dem Auftreten eines
Tumorrezidivs (p<0,001). Patienten mit NI hatten mit 48,7±8,4% ein signifikant
schlechteres tumorspezifisches Überleben als Patienten ohne NI 89,8±2,8%
(p<0,001). In der multivariaten Analyse stellte die NI (p=0,013) neben dem
Tumorgrading (p=0,023), der pN-Kategorie (p<0,05), dem M-Status (p<0,05)
und dem CEA-Wert (p<0,05) einen unabhängigen Prognosefaktor dar.
Schlussfolgerung: Unabhängig einer Vorbehandlung zeigt sich die nervale
Invasion als ein wichtiger unabhängiger Prognosefaktor beim Rektumkarzinom,
das als ein neues Prognosekriterium eingesetzt werden sollte.
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