The Rakes Progress

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DER WÜSTLING
(The Rake’s Progress)
Igor Strawinski
Uraufführung: Venedig 1951; Libretto: Wystan Hugh Auden und Chester Kallmann
Trulove – Bass; Ann, seine Tochter – Sopran; Tom Rakewell – Tenor; Nick Shadow –
Bariton; Mutter Goose – Alt; Baba, genannt Türkenbab – Mezzosopran; Sellem, ein
Auktionator – Tenor; Ein Wärter im Irrenhaus – Bass; Diener, Dirnen, Irre, Burschen und
Bürger
England, 18. Jahrhundert.
1. Akt: Tom Rakewell und Ann Trulove sind verlobt und glücklich; Anns Vater möchte Tom
gerne eine bürgerliche Arbeit besorgen, weil er seinem leichtfertigen Charakter nicht traut.
Während sich Tom den Vorschlag seines Schwiegervaters überlegt, kommt ein Fremder, der
sich als Nick Shadow vorstellt und Tom mitteilt, dass er eine grosse Erbschaft gemacht hat.
Tom ist glücklich und bricht mit Shadow, der ihm ein Jahr dienen will, nach London auf.
Vorher gelobt er Ann Treue. Tom und Shadow führen in London ein fröhliches Leben.
Shadow, in Wirklichkeit der Teufel, gelingt es, Tom immer mehr ins Verderben zu stürzen.
Ann, die zu Hause noch keine Nachricht von ihrem Verlobten hat, beschliesst, ohne Wissen
ihres Vaters nach London zu fahren und Tom zu suchen.
2. Akt: Ann kommt gerade nach London, als sich Tom auf Shadows Rat mit der bärtigen
Türkenbab trauen lässt. Vergeblich versucht Ann, ihren Verlobten auf den rechten Weg
zurückzubringen, schliesslich geht sie traurig davon.
Türkenbab, die über die Kälte ihres Mannes zornig ist, keift unentwegt und zerschlägt die
Möbel. Shadow, der dazukommt, versucht, Tom einen neuen Plan schmackhaft zu machen.
Er gaukelt ihm eine geniale Erfindung vor, die ihn in die Lage versetzt, Steine in Brot zu
verwandeln. Tom ist schliesslich bereit, den Rest seines Vermögens für die Finanzierung der
Erfindung auszugeben.
3. Akt: Tom hat sein ganzes Vermögen durchgebracht und ist bankrott. Als die Gläubiger ihn
pfänden, kommt Ann, die von Türkenbab aufgefordert wird, Tom von Shadows Einfluss zu
befreien, der ein böser Geist sei.
Ein Jahr ist verstrichen. Auf dem Friedhof, auf den Shadow Tom führt, fordert der Teufel den
noch ausstehenden Lohn. Weil Tom nicht zahlen kann, soll ein Kartenspiel, in dem Tom drei
Karten erraten soll, zwischen ihnen entscheiden. Anns ferne Stimme, die ihm in ihrer
unbeirrbaren Treue immer noch folgt, lässt Tom gewinnen, während Shadow ins Grab sinkt,
vorher aber Tom mit einem furchtbaren Fluch den Verstand raubt.
In dem Wahn, Adonis zu sein, lebt Tom im Irrenhaus, dessen Insassen ihn verspotten.
Wieder verlangt er nach Ann, in der er Venus sieht und die ihn in den Schlaf singen soll. Ann
tritt an Toms Bett, singt ihm ein Wiegenlied und entfernt sich. Als Tom aufwacht und nach
Ann sucht, kann er sie nicht mehr sehen und beschuldigt die Irren, ihm seine Venus geraubt
zu haben. Völlig am Ende, sinkt er tot auf sein Lager.
Auszug aus „Das grosse Handbuch der Oper“ von Heinz Wagner“
ACS - REISEN AG, Bern
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