Spiller, A. (2011) - Georg-August

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Unternehmerische Landwirtschaft zwischen Marktanforderungen und i h M kt f d
d
gesellschaftlichen Erwartungen
… aus der Sicht der Forschung
… aus der Sicht der Forschung
Achim Spiller
Marketing für Lebensmittel und Agrarprodukte
GEWISOLA 2011 28.09.2011 in Halle
GEWISOLA 2011 ‐
28 09 2011 i H ll
Verlauf Vertrauensindex
Branchenimage im Vergleich
75
71,0
,
67,4
Auto
65
66,4
,
62,6
Punkte
Süßw
Süßw.
58,8
54,2
,
55
Milch
Banken
Bau
50,4
Chemie
45
Fleisch
Fleischsektors
Bauindustrie
B k
Bankenwesen
Eigene Studie 2008
1
Autoindustrie
Süßwarenindustrie
Chemieindustrie
Milchsektors
• Schafft es selbst ein Vorzeigeunternehmen wie Wiesenhof nicht, sich zu wehren?
• Verliert die deutsche Veredelungswirtschaft gerade in der Phase, in der sie sich ökonomisch restrukturiert hat, die gesellschaftliche Akzeptanz?
p
© G. Altmann / pixxelio.de
Resignation?
Studiendesign
Æ erste Studie, die gleichzeitig
ƒ Qualitätspresse,
ƒ Social Web und Social Web und
ƒ Verbraucherverhalten
untersucht.
untersucht
Quelle: verändert nach Lang und Heasman 2004
Prrod
dukktivvittät positiv
negativ Naatü
ürliich
hke
eit Der wichtigste Frame in der heutigen Medienauseinandersetzung
Agenda
Analyse der Qualitätspresse
Analyse der Qualitätspresse
Social Web Analyse
Social Web Analyse
Verbraucherstudie
Schlussfolgerungen
Analyse der Qualitätspresse
Methodik
ƒ Untersuchungszeitraum:
vom 1. Juli 2007 bis 31. Dezember 2009
ƒ Analyse von 5.903 Artikeln:
2.207 Artikel (37,4 %)
1 215 A tik l (20 6 %)
1.215 Artikel (20,6 %)
1.203 Artikel (20,4 %)
1.203 Artikel (20,4 %)
1.003 Artikel (17,0 %)
154 Artikel (2,6 %)
121 Artikel (2,0 %)
Top 10 der diskutierten Themen
Grüne Gentechnik
Landwirtschaft/Umweltschutz
Agrarpolitik
Landwirtschaft/Klima
Welternährungg
Struktur der Landwirtschaft
Agrarlobby
Skandale der Ernährungswirtschaft
Unternehmensnamen
Alternative Nutztierhaltung
0
100
200
300
400
500
600
700
Berichterstattung und Bewertung Natürlichkeit
negativ
13 %
13 %
Natürlichkeit
positiv
p
29 %
Produktivität
negativ
43 %
Produktivität
positiv
15 %
Berichterstattung und Bewertung Natürlichkeit
positiv
29 %
Produktivität
negativ
43 %
70 % negativ negativ
~ 70 %
Social Web Analyse
5. Studie: Die Ernährungs‐
wirtschaft im Social
im Social Web
a) Social Web als neues Medium
Montag, 10. Oktober 2011
16
Quelle: e‐book‐manager.com/blog/social‐media‐networks
Methodik
ƒ Screening des frei zugänglichen deutschsprachigen Social Web (alle Diskussionsforen und Weblogs)
Social Web (alle Diskussionsforen und Weblogs)
ƒ Untersuchungszeitraum:
ƒ
ƒ
von Juli 2007 bis August 2009 (Foren)
von Januar 2009 bis August 2009 (Weblogs)
ƒ Analyse von 50.931 Beiträgen
Kommunikation und Bewertung Natürlichkeit
negativ
6 %
Natürlichkeit
positiv
22 %
Produktivität
positiv
9%
9 %
Produktivität
negativ
63 %
Kommunikation und Bewertung Natürlichkeit
atü c e t
positiv
22 %
22 %
Produktivität
odu t tät
negativ
63 %
63 %
F t 90 % negativ
Fast 90
ti
Print: ca. 70 %
Print: ca. 70 %
Zwischenfazit
ƒ Printmedien und Social Web: Kommunikation über die Ernährungswirtschaft nimmt in beiden Medien zu
h
h f
b d
d
ƒ Kommunikation
Kommunikation über die Ernährungswirtschaft im Social über die Ernährungswirtschaft im Social
Web hat sich in den vergangenen zwei Jahren fast verdoppelt
ƒ Social Web noch negativer als Presse:
ƒ 90/10 versus 70/30
90/10 versus 70/30
ƒ Verhältnis
Verhältnis stabil (außer bei massiven Preiserhöhungen stabil (außer bei massiven Preiserhöhungen
wie 2007/08)
Verbraucherstudie
Methodik
ƒ Online‐gestützte Befragung
ƒ 922 Teilnehmer Æ annähernd bevölkerungsrepräsentativ
ƒ Untersuchungszeitraum: Sommer 2010
Produktivität und Natürlichkeit
Ich finde es gut, dass Lebensmittel heute überall und immer erhältlich sind.
Mir ist es wichtig, dass die Lebensmittel auch in Zukunft immer günstiger werden.
Mir ist es wichtig, auch im Winter frisches Obst kaufen
zu können.
Es ist wichtig, dass die Land‐
und Ernährungswirtschaft auch in Zukunft
f t h ittli h d i
fortschrittlich und innovativ ti
bleibt.
IIn der Land‐und d L d d
Ernährungswirtschaft sollte die Natur im Mittelpunkt stehen
stehen.
In der Land‐ und Ernährungswirtschaft sollte das Tier im Mittelpunkt
das Tier im Mittelpunkt stehen.
Mir wäre es lieber, die Lebensmittel würden zukünftig
Lebensmittel würden zukünftig mit weniger Technik hergestellt werden.
g,
Es ist mir wichtig, dass ich auch in Zukunft noch die Möglichkeit habe, meine Lebensmittel in handwerklichen Betrieben zu kaufen.
P d ki iä
Produktivität Natürlichkeit
N ü li hk i
Einstellung zur Ernährungswirtschaft in der Gesellschaft
(in Klammern: Anteil an der dt. Bevölkerung)
Die Natürlichen
(22,07 %)
Interesse
an Food
Die Alleswoller
(20 72 %)
(20,72 %)
Die Produktiven
(35,36 %)
40 %
zu
60 % Die Gleichgültigen
(21,8 %)
Produktivität
Natürlichkeit
Gesellschaftliche Erwartungen ‐ Marktanforderungen
Welches Bild zeichnen die Medien
zeichnen die Medien vom Verbraucher?
Wie sieht die Marktforschung den Verbraucher?
Natürlichkeitspräferenz
( Wunschökonomie“))
(„Wunschökonomie
Social Media 90/10
Qualitäts‐
Presse 70/30
Welche Signale W
l h Si l
bekommen
Unternehmen vom Markt
Unternehmen vom Markt über
Verbraucherpräferenzen?
Produktivitätspräferenz
( Preisökonomie“))
(„Preisökonomie
Verbraucher‐
einstellung 40/60
Markt 10/90
Schlussfolgerungen aus Sicht der Forschung
Zielkonflikte
Zi
lk flik
auflösen
Quelle: verändert nach Lang und Heasman 2004
Zusammenhang Betriebsgröße-Tierwohl
Betriebsgröße Tierwohl („Massentierhaltung
(„Massentierhaltung“))
•
Kampfbegriff Massentierhaltung auf der einen Seite
•
Veränderung
g der Betriebsgrößenstrukturen
g
in der
Landwirtschaft auf der anderen Seite
•
Wissenschaftliche
Wi
h ftli h St
Studien
di zum ttatsächlichen
t ä hli h Z
Zusammenhang
h
zwischen Betriebsgröße und Tierwohl kaum vorhanden
Insgesamt
g
aber weitgehende
g
Einigkeit,
g
, dass Tierwohl keine
einfache Frage der Betriebsgröße ist
Für die Landwirtschaft wäre es wichtig, von der pauschalen
Diskussion um Massentierhaltung weg zu kommen
•
•
≠
Wahrnehmung von „Massentierhaltung“ und
tatsächliche Bestandsgrößen
Ø Anzahl
(Mast )
(Mast-)
Plätze in D
Ø Anzahl
(Mast ) Plätze
(Mast-)
in Nds.
Mastschweine
294
519
1.000
Masthähnchen
14.900
35.100
5.000
Milchkühe
46
59
500
Tierart
Wo beginnt
Massentierhaltung
beim Verbraucher?*
Quelle: Eigene Berechnung,
Berechnung Destatis 2011 und eigene Befragung 2011
*Tierzahl ab der ca
*Tierzahl,
ca. 90 % der Verbraucher von Massentierhaltung ausgehen
Was verstehen Sie unter Massentierhaltung (offen)
Quelle: Eigene Befragung, noch unpubliziert
Nachrichten
16. September 2011
Verbraucherzentrale passt Sprachgebrauch an
Den Begriff "Massentierhaltung"
Massentierhaltung will die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen (NRW)
künftig aus ihrem offiziellen Sprachschatz streichen. Damit werde anerkannt, dass Kriterien
des "Tierwohls" immer nur für das Einzeltier gelten können - unabhängig von der Zahl der im
Stall gehaltenen Tiere, sagte der Agrarexperte der Verbraucherzentrale NRW Bernhard Burdick
am Mittwoch. Als Teilnehmer einer Diskussion auf dem Veredelungstag des Deutschen Bauernverbandes (DBV) in Dorsten bestätigte er, dass "Massentierhaltung" keinen Aussagewert besitze. Es könne zutreffen,, dass Einzeltiere in großen
g
und modernen Haltungseinrichtungen
g
g bessere
Bedingungen vorfinden als in kleineren. Daher habe die Verbraucherzentrale beschlossen, den
unklaren Begriff zu vermeiden. (jst)
Quelle: Agrarzeitung vom 16.09.2011
Transparenz /
T
Wahrhaftigkeit
Quelle: verändert nach Lang und Heasman 2004
http://www.lebensmittelklarheit.de
Kritiker
K
i ik zu
Kunden machen
Quelle: verändert nach Lang und Heasman 2004
Zahlungsbereitschaft für Animal Welfare
(1 kg Hähnchenbrustfilet)
Nachfrage
Handelsmarken
5,50€
10,00€
20,00€
Quelle: Makdisi/Marggraf 2011 und Stiftung Warentest 2011
30,00€ Preis
Fazit
• Spannungsverhältnis zwischen gesellschaftlichen
E
Erwartungen
t
und
d Marktrealität
M kt lität iin D
Deutschland
t hl d
besonders ausgeprägt
• Insbesondere für die tierische Veredelung
• Wichtige Forschungsherausforderungen:
¾ Interdisziplinäre Arbeiten zur nachhaltigen Produktivität
¾ Empirische und wettbewerbsrechtliche Arbeiten zur
Qualitätswahrnehmung der Verbraucher
¾ Supply Chain Forschung und Nischenmarketing
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.
Achim Spiller
Georg‐August‐Universität Göttingen
Lehrstuhl "Marketing für Lebensmittel und Agrarprodukte" Department für Agrarökonomie und Rurale Entwicklung
Pl t d Götti
Platz der Göttinger Sieben 5, 37073 Göttingen
Si b 5 37073 Götti
Tel: 0551/39‐9897; Fax: 0551/39‐12122
[email protected] goettingen.de
[email protected]‐goettingen.de
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