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Maßnahmen
zur Vermeidung
von Hitzestress
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MaSSnahmen zur Vermeidung von Hitzestress
Hitzestress beim Geflügel ist ein ernsthaftes Problem. Die
Sterblichkeit und der Abfall von Leistungsdaten bei extrem
heißem Wetter können enorm sein. Hitzestress entsteht
normalerweise bei Stalltemperaturen über 27°C. Die
zusätzlichen Effekte von hoher Feuchtigkeit müssen
ebenfalls berücksichtigt werden. Beobachten Sie die
Wettervorhersage, in der darauf hingewiesen wird, ob die
Hitze oder Feuchtigkeit eine Gefahr für Menschen darstellt.
Wenn Menschen einem Risiko ausgesetzt sind, sind es auch
die Truthühner.
Ab einer Temperatur von über 27°C kann das Eiergewicht
aufgrund reduzierter Futteraufnahme und damit verbunden
en reduzierten Protein- und Energiezufuhr negativ
beeinträchtigt werden. Zusätzlich zur verminderten
Futteraufnahme, kleineren Eiern und schlechterer
Schalenqualität kann auch die Eierproduktion selbst aus den
gleichen Gründen fallen. Die Körpertemperatur der Henne
liegt normalerweise bei 41 – 42°C. Wenn die
Umgebungstemperatur diesen Wert erreicht oder
übersteigt, verliert die Pute die Fähigkeit, Wärme
abzugeben. Es kann sogar zur Erhöhung der
Körpertemperatur kommen. Bei einer Körpertemperatur
von 46 °C stirbt der Truthahn.
Natürlich ist es unmöglich, alle nachteiligen Effekte von
Hitzestress zu vermeiden, trotzdem gibt es einige
wirkungsvolle Maßnahmen, die genutzt werden können,
um das Wohlbefinden der Truthühner zu steigern.
Tipps zur Vermeidung
von Hitzestress
• Das nähere Umfeld des Stalles: Halten Sie Gras und
Unkraut rund um das Gebäude niedrig, diese verhindern
den ungehinderten Luftdurchzug im Stall.
• Große Bäume, die Schatten werfen, können die
Strahlungswärme vom Boden dramatisch reduzieren,
sollten aber so positioniert werden, dass sie die
Luftbewegung nicht stören.
• Planen Sie die Ställe so, dass direkte Sonnenbestrahlung
auf die Truthühner vermieden wird (Firstlinie sollte in
Ost-West-Linie laufen).
• Eine 1,20 m hohe Beschattung kann von der Dachrinne
des Stalles hinunter hängen, um direkte
Sonneneinstrahlung zu vermeiden, ohne die
Luftzirkulation zu stören.
Ventilation
Die Luftbewegung muss auf Höhe der Truthühner
stattfinden, das hilft, die erzeugte Wärme der Puten
abzuführen und die Tiere abzukühlen. Eine leichte Brise von
2,4 km/h vermindert die tatsächliche, gefühlte Temperatur
der Tiere um 5 – 8 °C.
• Ställe mit Vorhängen auf der Seite sollten mindestens
einen Ventilator mit ca. 1 m Durchmesser (20.000 m³/h)
im Abstand von ca 10 – 15 m aufweisen.
• Positionieren Sie die Ventilatoren so, dass sie mit dem
vorherrschenden Wind blasen.
• Drehen Sie untertags die Thermostate der Ventilatoren
herunter um sicherzustellen, dass sie am Abend lang
genug laufen, um den Vögeln die Chance zu geben, sich
herunter zu kühlen.
• Plastik- oder Holzklappen sollten benutzt werden, um
die Luftbewegung nach unten zu drücken, damit die
Tiere den maximalen Nutzen aus dieser Luftbewegung
ziehen können.
• Versichern Sie sich, dass die Keilriemen der
Ventilatoren gut gespannt sind. Ein loser Keilriemen
kann die Effektivität des Ventilators um 30 % oder
mehr reduzieren.
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MaSSnahmen zur Vermeidung von Hitzestress
• Ersetzen Sie alte Keilriemen. Wenn die Seiten eines
Keilriemens bereits abgenützt sind, liegt er tiefer in der
Keilriemenscheibe und reduziert die Geschwindigkeit des
Ventilators. Eine Reduktion der Ventilatorgeschwindigkeit
um 10 % reduziert die Luftgeschwindigkeit ebenfalls
um 10 %.
• Wasser ist ein kritischer Punkt bei heißem Wetter.
Überprüfen Sie das Wassersystem regelmäßig, um
sicherzustellen, dass die Wasserversorgung ohne
Unterbrechung gewährleistet ist.
• Die Luftklappen beim Lufteinlass müssen täglich oder bei
Bedarf gereinigt werden, um maximalen Lufteinlass
gewährleisten zu können.
• Puten, die vor kurzem gefressen haben, erzeugen Wärme
aus dem Verdauungsprozess, die abgeführt werden muss.
Während Hitzeperioden sollen die Tiere so früh wie
möglich fressen und ihren Verdauungstrakt leeren (dauert
ca. 3 Stunden), noch bevor die größte Hitze des Tages
beginnt.
• Stellen Sie sicher, dass die Alarmanlage einwandfrei
funktioniert. Halten Sie den Abstand zwischen hohm und
niedrigem Alarm klein genug, um den vollen Nutzen aus
der Alarmanlage zu ziehen.
Wasser
• Wasser ist ein kritischer Punkt bei heißem Wetter.
Überprüfen Sie das Wassersystem regelmäßig, um
sicherzustellen, dass die Wasserversorgung ohne
Unterbrechung gewährleistet ist.
• Ersetzen Sie alle Wasserfilter und legen Sie sich genügend
auf Reserve. Während des Sommers kann die
Wasseraufnahme 2 – 3 x so hoch sein, wie im Winter. Als
Resultat sind Wasserfilter natürlich viel früher belegt.
Wasseruhren sind sehr hilfreiche Instrumente, um die
Wasseraufnahme zu überwachen.
• Sorgen Sie für entsprechende Tränken im ganzen Stall. Bei
Plasson-Tränker werden 100 Tiere/Tränker empfohlen.
Der Wasserstand in den Tränken sollte erhöht werden,
sodass es für die Tiere leichter ist, Zugang zum Wasser zu
haben. Hitzegestresste Tiere gehen unter Umständen
nicht sehr weit zu einem Tränker.
• Bei heißem Wetter wachsen Bakterien in den
Wasserleitungen viel schneller als normalerweise.
• Es ist daher sehr wichtig, alles zu tun, um die Qualität des
Wassers (Bakterienfreiheit) aufrecht zu erhalten. Dies ist
gewährleistet, wenn der Redox-Wert 650 mV beträgt
(siehe Info-Sheet Wasserdesinfektion).
• Leeren Sie die Tränken und spülen Sie die Wassertränken
so oft wie möglich, sodass sichergestellt ist, dass konstant
kühles Wasser zur Verfügung steht.
Futter
• Manchmal erlauben Mäster den Puten einen
Mitternachts-Snack. Das bedeutet 1 – 2 Stunden
Fütterung während der kühleren Nachtstunden, um die
Tiere zum Fressen und Trinken zu animieren.
• Die Verwendung von Ascorbinsäure (Vitamin C) in Futter
und Wasser ist gängige Praxis während der
Sommermonate.
Kühlung durch Verdunstung
• Dies kann durch den Einsatz von simplen Dachsprenklern
erzielt werden. Verdunstungsmatten können dafür auf
verschiedenste Art im Stall aufgehängt werden.
Hochdruck-Vernebelungsdüsen können ebenfalls hilfreich
sein.
• Versichern Sie sich, dass die technische Ausrüstung
funktioniert, bevor es zu Hitzeperioden kommen kann.
Bemerkung: Der erzielbare Nutzen durch VerdunstungsKühlung ist stark abhängig von der Feuchtigkeit der Luft
von außen. Je trockener die Luft, desto mehr Verdunstung
kann stattfinden und umso größer ist der Kühlungseffekt.
Manipulation
• Arbeiten mit Puten (wie z.B. Selektion, AI, Verladung,
Umstallung, Impfung, etc.) sollten mit extremer Vorsicht
in den kühleren Stunden des Tages durchgeführt werden.
• Vermeiden Sie in diesem Zusammenhang alles, was auch
zu einem späteren Zeitpunkt gemacht werden kann.
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MaSSnahmen zur Vermeidung von Hitzestress
Platzangebot
Eierproduktion
• Erhöhen Sie bei heißem Wetter das Platzangebot pro
Vogel in Ställen mit wenig Lüftungsmöglichkeiten bzw.
ohne Verdunstungs-Kühlung.
• Bei einigen Stalltypen ist es möglich, die
Sommerproduktion zu verbessern, indem die Eier öfters
gesammelt werden. Das zwingt die Henne, weniger Zeit
auf einem heißen Nest zu sitzen. Wenn möglich, schaffen
Sie zusätzliche Luftzirkulation über den Legenestern.
• Eine Reduktion der Besatzdichte reduziert das
Wärmevolumen, das vom Stall abtransportiert werden
muss. Erhöhte Stallflächen bieten auch mehr Platz für das
Wasserangebot.
• Studien haben gezeigt, dass die Aufrüstung von Ställen
und Installation von Verdunstungs-Kühlung und dem
dichteren Besatz der Tiere ökonomisch vorteilhaft ist.
Zuchtherden
• Stellen Sie sicher, dass die Einstreu rund um die Tränken
und der Platz vor den Nestern so trocken wie möglich
gehalten wird; Hennen tendieren dazu, die Eier auf den
nassen Stellen zu legen, da es dort kühler ist.
• Reduzieren Sie die Lagerdauer der Eier, sofern das
Schlupfergebnis in irgendeiner Weise beeinträchtigt ist.
• Stellen Sie sicher, dass der Eierkühler und das Klimagerät
im Eierlager die richtige Temperatur zur Verfügung stellen.
Lichtprogramm
Koordinieren Sie die Licht-an-Phasen während der
Dunkelphase, um mit der Hitze während des Tages
zurechtzukommen.
Licht-Stunden
Uhrzeit
8
09:00 – 17:00 Uhr
7
10:00 – 17:00 Uhr
6
10:00 – 16:00 Uhr
Broody Kontrolle
• Stellen Sie sicher, dass das Abteil für die Broody-Hennen
groß genug ist, und mehr Hennen als normalerweise
aufnehmen kann (Minimum 50 m² / 1000 Hennen).
• Stellen Sie sicher, dass es eine andere Einstreu gibt als
im Hauptabteil.
• Sorgen Sie für gute Luftventilation.
• Sorgen Sie für frisches Futter und Wasser.
• Vermeiden Sie die Broody-Kontrolle, falls es extreme
Bedingungen gibt.
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