Mausprojekt

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Max-Planck-Institut für Evolutionsbiologie
Abteilung: Evolutionsgenetik, Plön
Anna Büntge
Das Mausprojekt:
Evolution vor unserer Haustüre
Evolution i -n unseren Häuse-rn
Latimeria chalumnae
Archaeopteryx bavarica
Darwins Finken
Charles R. Darwin
Pungitius pungitius
Homo spp.
Unsere Mäuse
Charles R. Darwin
Unser Ziel: Verständnis der genetischen
Grundlage evolutionärer Prozesse
I) Biologie und Geschichte der Hausmaus (Mus musculus)
II) Speziation
Was macht eine Art zu einer Art? (Bettina Harr)
Was habt Ihr,
was ich nicht habe?
III) Auf der Suche nach Adaptation
1) Phänotyp abhängige Projekte
1a) Anpassung an limitierte Wasserresourcen (Tobias Heinen und Meike Teschke)
1b) Wahlverhalten nah verwandter Populationen (Inka Montero und Meike Teschke)
2) Phänotyp unabhängige Projekte
2a) Systematische Suche nach positiver Selektion zwischen nah verwandten
Populationen (Meike Teschke)
2b) Stehen Entgiftungsgene unter Selektion?
(Anna Büntge und Meike Teschke)
Die Hausmaus: Mus musculus
Habitus:
Verbreitung:
Taxonomie:
Biologie:
Kopfrumpflänge 7-11 cm, Schwanzlänge 5,510,5 cm, Gewicht: 12-28 g
weltweit als Kulturfolger; Ursprung: Indien
Eutheria, Rodentia, Muroidea, Murinae, Mus
nachtaktiv
lebt in der Nähe des Menschen (in Häusern,
Bauernhöfen, Pferdeställen, U-Bahn etc.)
ca. 3 Generationen pro Jahr
Tagezeit 20-21 Tage, Entwöhung der Jungen
mit ca. 3 Wochen
Geschlechtsreife mit 2-3 Monaten, Männchen
etwas früher als Weibchen
Würfe zwischen 4 und 8 Jungen (Schnitt 5,5)
Kommunikation über Ultraschall
Geschichte der wilden Hausmaus (Mus musculus)
Guénet and Bonhomme 2003.
Trends in Genetics 19(1): 24-31
Geschichte der wilden Hausmaus (Mus musculus)
Guénet and Bonhomme 2003.
Trends in Genetics 19(1): 24-31
Warum der Evolutionsgenetiker Mäuse liebt
Labormäuse:
Sehr gut erforschter Organismus, da er in vielen Bereichen der
medizinischen Forschung eingesetzt wird
(Krebsforschung, Altersforschung, Alzheimer,
Neurobiologie etc.)
Die genetischen und biotechnischen
Werkzeuge können auch zur Erforschung der
Evolution genutzt werden
Hybride Inzuchtlinien:
Bsp.: C57BL/6J
70% Mus musculus domesticus
20% M. m. musculus
10% M. m. castaneus
II) Speziation
Was macht eine Art zu einer Art?
Ein Projekt von Bettina Harr
Speziation: Hybridzonen
domesticus
musculus
Cucchi et al 2005. Biol. J. of the Linnean Society 84: 429-446
Speziation: Hybridzonen
Speziation: Hybridzonen
Speziation: Hybridzonen
Ergebnisse: genomische Regionen, die zwischen Linien differenziert sind
III) Auf der Suche nach Adaptation
1) Phänotyp abhängige Projekte
1a) Anpassung an limitierte Wasserresourcen
Ein Projekt von Tobias Heinen und Meike Teschke
Suche nach Adaptation: Phänotyp abhänig
DEUTSCHLAND
IRAN
Guénet and Bonhomme 2003.
Trends in Genetics 19(1): 24-31
Anpassung an limitierte Wasserresourcen
Wasserhaushalt wird von der Niere kontrolliert
Vergleich Genexpression: Iran vs. Deutschland
In den iranischen Mäusen:
Höhere Expression von Genen, die Wasserresorption steuern
Salzkanal
Wasserkanal
Tight junctions
Iranische Mäuse haben einen optimierteren und kontrollierteren Wasserhaushalt
III) Auf der Suche nach Adaptation
1) Phänotyp abhängige Projekte
1b) Wahlverhalten nah verwandter Populationen
Ein Projekt von Inka Montero und Meike Teschke
Suche nach Adaption: phänotyp abhängig
Köln/Bonn
Massif Central
Die Kolonisierung von
Westeuropa durch die
Hausmaus basierend auf
fossilen Funden
Cucchi et al 2005. Biol. J. of the Linnean Society 84: 429-446
Wahlexperimente
Wahlexperimente in Käfigen
MHC Polymorphismus Analyse
MC ♂
♀
CB ♂
III) Auf der Suche nach Adaptation
2) Phänotyp unabhängige Projekte
2a) Systematische Suche nach positiver Selektion
zwischen nah verwandten Populationen
Ein Projekt von Meike Teschke und Diethard Tautz
Suche nach Adaption: phänotyp unabhängig
Mikrosatelliten: Kurze, sich wiederholende Sequenzenabschnitte,
in nicht kodierenden Regionen der DNA
GTGTGTGTGTGTGT
=(GT)7
GTGTGTGTGTGTGTGTGTGT
=(GT)10
TATATATATATATATATATATA
=(TA)11
TATATATATATATATATATATATA
=(TA)12
GTGTGT
=(GT)3
GTGTGTGTGTGT
=(GT)6
TATATATATATATATATATA
=(TA)10
TATATATATATATATATATATATATA
=(TA)13
•Positive Selektion führt zu einem Verlust von genetischer Variabilität
•Der Verlust von genetischer Variabilität kann mittels Mikrosatellitenanalyse
gemessen werden.
Nützliche Mutationen breiten sich in der Population aus
Nützliche Mutationen breiten sich in der Population aus
Nützliche Mutationen breiten sich in der Population aus
Das evolutionäre Merkmal eines “Selective Sweep“
“The Hitchhiking-Effect”
Sweep Population
polymorphic locus
beneficial mutation
Maynard Smith and Haigh 1974. Genetic Res. 23:23-35.
The Evolutionary Signature of a Selective Sweep
The Hitchhiking-Effect
Sweep Population
polymorphic locus
beneficial mutation
Maynard Smith and Haigh 1974. Genetic Res. 23:23-35.
The Evolutionary Signature of a Selective Sweep
The Hitchhiking-Effect
Sweep Population
polymorphic locus
beneficial mutation
Maynard Smith and Haigh 1974. Genetic Res. 23:23-35.
The Evolutionary Signature of a Selective Sweep
The Hitchhiking-Effect
Sweep Population
polymorphic locus
beneficial mutation
Maynard Smith and Haigh 1974. Genetic Res. 23:23-35.
The Evolutionary Signature of a Selective Sweep
The Hitchhiking-Effect
Sweep Population
polymorphic locus
beneficial mutation
Maynard Smith and Haigh 1974. Genetic Res. 23:23-35.
The Evolutionary Signature of a Selective Sweep
The Hitchhiking-Effect
Sweep Population
polymorphic locus
beneficial mutation
Maynard Smith and Haigh 1974. Genetic Res. 23:23-35.
The Evolutionary Signature of a Selective Sweep
The Hitchhiking-Effect
Variability
Sweep Population
Maynard Smith and Haigh 1974. Genetic Res. 23:23-35.
Genome screen: 960 microsatellites
Significant signatures of positive selection
France and Germany comparison
p < 5x10-5
Significant signatures of positive selection
France and Germany comparison
p < 5x10-5
III) Auf der Suche nach Adaptation
2) Phänotyp unabhängige Projekte
2b) Stehen Entgiftungsgene unter Selektion?
Ein Projekt von Anna Büntge und Meike Teschke
Suche nach Adaption: phänotyp unabhängig
Anpassung an unterschiedliche Umweltfakoten?
Beispiel:
Suche nach Adaption: phänotyp unabhängig
Anpassung an unterschiedliche Umweltfakoten?
Cytochrom P450 Gene
Selektion zwischen deutschen und
französischen Mauspopulationen
Fazit
•Isolation von Linien ist auf kleine, chromosomale Aschnitte
beschränkt
•Positive Selektion finder häufiger statt, als erwartet
•Evolution ist kein langwieriger Prozeß
•Er findet jeden abend in unseren Kellern statt und wir können
ihn vor unserer Haustür beobachten
•Gerade Europa ist sehr gut für evolutionsbiologische Studien
geeignet, da die Rückwanderung von Arten nach der letzten
Eiszeit ein hohes Maß an Anpassung fordert
Vielen Dank für die
Aufmerksamkeit!
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