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Sagenumwobene
Feuerberge
Vulkane haben die Menschen schon seit jeher in
­ihren Bann gezogen. Schon immer bewunderten
und fürchteten sie die mächtigen, feuerspeienden
Berge. Über viele Jahrtausende hinweg wussten die
Menschen nichts über Magma, Lava und über die
gewaltigen Kräfte, die im Erdinnern herrschen. Sie
hielten Vulkane für die Wohnsitze von Göttern.
Der Feuergott
Vulcanus
Die Geister des Merapi
Vulcanus, der Gott des Feuers
Die Römer glaubten, dass Vulcanus, der Gott des Feuers und der ­Blitze,
tief in der Erde eine große Feuerstelle besaß. Dort schmiedete er
Waffen für die anderen Götter. Und wenn er wütend war, schleuderte
er Feuer und glühende Steine durch einen Kamin aus dem Vulkan.
Der Gott des Feuers soll auf der Insel Vulcano gelebt haben. Von dem
Namen dieser Insel leitet sich das Wort Vulkan ab.
Auch wenn wir inzwischen nicht mehr an Vulcanus glauben, so gibt es
diese Insel heute noch. Sie liegt vor Sizilien.
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Auch heute noch gelten Vulkane in einigen Regionen der Erde als
­geheimnisvolle, von vielen Geschichten umwobene Berge. Dies trifft
zum Beispiel auf den Merapi zu, einen Vulkan auf der indonesischen
Insel Java. Die Menschen, die an diesem Feuerberg leben, glauben, dass
verschiedene Geister den Vulkan umgeben. Über diese gibt es viele
Geschichten.
So zum Beispiel über Kyai Sapujagad, den Hüter des Vulkans. Er soll
früher der Diener eines Königs gewesen sein, bis er ein verzaubertes
Ei aß, das für den König gedacht war und diesen mit seiner Frau in
ewiger Liebe vereinen sollte. Als Strafe wurde Kyai Sapujagad in einen
Dämonen verwandelt und musste von nun an im Bauch des Merapi als
Hüter des Vulkans leben. Bei dieser Aufgabe wird er von anderen
­Geistern unterstützt, wie zum Beispiel von Gyai Premadi. Wenn dieser
einen Dolch schmiedet, so glaubt man, beginnt der Merapi zu rauchen.
Um die Geister des Vulkans gnädig zu stimmen, opfern die Menschen
ihnen Speisen, Blumen und feine Stoffe.
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Wie kann
Lava
aussehen?
Aa-Lava
Der Name Aa-Lava ist hawaiianisch und wird „ah-ah“ ausgesprochen.
Er bezeichnet den Schmerzensschrei („aua!“), den man ausstößt, wenn
man barfuß über diese harte, schroffe Lava läuft. Am besten sollte man
das gar nicht erst versuchen, denn Aa-Lava ist so scharf und kantig,
dass sie sogar Schuhsohlen zerschneiden kann. Im Deutschen nennt
man sie auch Brockenlava.
Sie entsteht, wenn zähflüssige Lava erstarrt und eine
­dicke Kruste ­bildet. Die Kruste zerbricht in scharfe
Lava­stücke, die nicht gut weiterfließen können. Sie
bleiben immer wieder hängen und werden von
der nach­strömenden Lava überrollt. Wie eine
rotglühende Raupe wälzt sich ein Aa-Lavastrom
langsam den Berg hinunter.
Lava
Pahoehoe-Lava
Wenn dünnflüssige, sehr heiße Lava abkühlt, bildet sich auf ihrer Oberfläche eine schwarze Haut. Häufig wird diese dünne Kruste von der
nachfließenden Lava zusammengeschoben. Es entstehen Runzeln und
Falten. Die Oberfläche der Lava bleibt aber immer glatt. Man nennt sie
Pahoehoe-Lava. Das ist hawaiianisch und wird „pa-ho-ho“ ausgesprochen. Es bedeutet so viel wie: „Lava, auf der man barfuß laufen kann.“
Im Deutschen nennt man sie auch Seil-, Strick- oder Fladenlava.
Kissenlava
Es gibt auch noch eine dritte Lavaform, die Kissenlava (auch Pillow-Lava).
Diese rundlichen Lavastücke entstehen, wenn Lava unter Wasser austritt und dann durch den Kontakt mit dem kalten Wasser sehr schnell
erstarrt.
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Lapilli
Als Lapilli bezeichnet man kleine Lavafetzen, die bei einem Ausbruch
aus dem Vulkan geschleudert werden. Sie sind ungefähr so groß wie
Kieselsteine. Bei heftigen Eruptionen werden sie hoch in die Luft
geschossen. Wenn sie dann wieder herunterprasseln, kommt es zu
einem gefährlichen Steinhagel.
Boden krachen. Werden sie aber weiter fortgeschleudert, können
sie große Schäden anrichten. Vulkanische Bomben werden glühend
heiß aus dem Krater ausgespuckt und haben eine runde Form.­
Blöcke sind hingegen kantig und werden schon erstarrt aus dem
Vulkan ausgeworfen.
Bomben und Blöcke
Schlacken
Die größten Lavabrocken, die aus einem Krater geschleudert ­werden
können, sind vulkanische Bomben und Blöcke. Sie können manchmal
sogar so groß wie ein Haus sein. Meistens sind sie so schwer,
dass sie ganz in der Nähe des Kraters wieder zu
Schlacken nennt man im Allgemeinen blasige Lavafetzen, die bei ­einem
Ausbruch aus dem Vulkan herausgeschleudert werden. Sie enthalten
viele Luftblasen. Auf dem Boden bilden Schlacken sehr scharfkantige
Lavastücke.
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Asche
Vulkanische Asche entsteht, wenn Lava durch die Gewalt der Explo­
sion in der Luft zerrissen wird. Es handelt sich dabei also nicht um
richtige Asche, sondern um winzige, verkohlte Lavafetzen, Glasstückchen und zerriebene Steinchen. Vulkanische Asche kann kilometerhoch in die Luft geschossen werden und dann mit dem Wind um die
Erde kreisen. Bei heftigen Vulkanausbrüchen wird es am hellen Tag
dunkel, wenn riesige Aschewolken die Sonne verdecken.
Gase
Schlackestück
Lapilli
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vulkanische Bombe
Gemeinsam mit der Asche gelangen auch Gase in die Luft. Zum Teil
treten sie bereits vor einem Vulkanausbruch durch kleine Risse im
Berg nach außen. Die Luft riecht dann oft schwefelig, wie nach faulen
Eiern.
Viele dieser Gase sind giftig, und einige bringen das Wetter durch­
einander. So regnet es bei heftigen Ausbrüchen häufig. Der Regen vermischt sich am Boden mit der Asche und anderen Lockermaterialien
zu einem schmutzigen, schlammigen Strom, der ganze Städte überschwemmen kann.
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Der Stromboli
Gefährlicher Stromboli
Der Stromboli ist eine ganze Vulkaninsel. Sie liegt im Mittelmeer, nördlich von Sizilien. Der Stromboli ragt als Schichtvulkan 924 Meter über
den Meeresspiegel hinaus. Doch auch bei ihm liegt der größte Teil
verborgen unter dem Meer. Vom Meeresboden gemessen ist der
­Vulkan insgesamt rund 3 000 Meter hoch. Auf seiner Oberfläche
­befinden sich mehrere kleine Krateröffnungen.
Aber der Stromboli kann auch gefährlich werden. Manchmal wird das Gleichgewicht gestört.
Dann drängen entweder zu große Mengen an
Magma nach oben oder es entstehen zu viele
Gase, die nicht schnell genug entweichen können. Äußerlich scheint der Vulkan zu ruhen,
­während es in seinem Inneren stark brodelt.
Und urplötzlich kann dann der sonst so fried­
liche Stromboli gewaltig ausbrechen.
Der Leuchtturm des Mittelmeeres
Der Stromboli bricht mehrmals innerhalb einer Stunde aus. Meistens
liegen ca. 15 Minuten zwischen den einzelnen Eruptionen.
Sein Magma ist zähflüssiger als das von Schildvulkanen. Deshalb kann
es nicht so leicht aufsteigen und bildet auf den Schloten eine dünne
Kruste. Das nachströmende Magma und die Gase drücken dann von
unten dagegen, bis es schließlich zu einer kleinen, aber nicht sehr
­heftigen Explosion kommt. Helle, glühende Lavafontänen schießen
­dabei in den Himmel. Wegen dieser regelmäßigen Ausbrüche wird der
Stromboli auch „Leuchtturm des Mittelmeeres“ genannt.
Wusstest du schon?
Einen Vulkan wie den Stromboli, bei dem sich
immer wieder Schichten von Asche und Schlacken
abwechseln, nennt man auch Schlackenkegel.
Im Jahr 2002 kam es zu solch einer ungewöhnlich heftigen Eruption. Am Gipfel bildeten sich
überraschend neue Krater, aus denen Lava
strömte. Die Lavamenge war so groß, dass ein
Teil des Hangs ins Meer rutschte und dort eine
20 Meter hohe Flutwelle auslöste.
Der Stromboli bricht aus
Stromboli
Sizilien
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Ein Ausbruch des Stromboli verläuft meistens folgendermaßen: Zuerst
strömen mit einem lauten Zischen Gase aus dem Krater, anschließend
wird Asche emporgewirbelt. Steine mischen sich in die Asche und es
prasselt heftig, wenn sie wieder zu Boden fallen. Unter lautem Fauchen
und Donnern wird immer mehr Asche ausgestoßen, es rumpelt und
kracht – bis schließlich glühende Lavafontänen aus den Krater­öff­
nungen schießen. Das Feuerwerk beginnt.
Die meisten Steine und Schlacken fallen in den Krater zurück oder
rutschen über einen Abhang, die Sciara del Fuoco („Straße des Feuers“), hinunter ins Meer. Dieses Schauspiel lässt sich gut ohne große
Gefahr aus der Ferne beobachten.
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