Fruktosemalabsorption im Überblick Nicht zu verwechseln

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Fruktosemalabsorption im Überblick
Nicht zu verwechseln ist die Fruktosemalabsorption mit
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→ angeborener Fruktoseintoleranz
→Laktoseintoleranz
→Histaminintoleranz (Unverträglichkeit von stark gereiften Lebensmitteln,
wie etwa Käse, Salami, Wein etc.)
→Nahrungsmittelallergien
Symptome
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→Krämpfe
→Durchfall
→Verstopfung
→Blähungen
→ Druck- und Völlegefühl
→Bauchschmerzen
→Müdigkeit
→Abgeschlagenheit
→Stimmungsschwankungen
Diagnosemöglichkeiten
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→Selbsttest
→ Fruktosebelastungstest = Wasserstoff-Atemtest (H2-Atemtest)
Therapiemöglichkeiten
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→ fruktosearme Ernährung
→ individuelle Austestung, was und wie viel man ohne Beschwerden verträgt
→Erleichterung der Verdauung durch die gemeinsame Aufnahme mit Trauben­
zucker (Glukose)
→Meiden von Zuckeraustauschstoffen wie Sorbit (E 420), Mannit (E 421),
Isomalt (E 953) und Maltit (E 965)
→gleichzeitige Einnahme von Enzymkapseln mit dem Enzym Xylose-Isomerase
(Achtung: keine absolute Garantie für Wirkung!)
→falls keine Therapie anschlägt: andere Nahrungsmittelunverträglichkeiten/
-allergien ausschließen!
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Gut verträgliche Zuckerarten
und Süßungsmittel
Welche Zuckerarten und Süßungsmittel werden gut
vertragen?
→→Traubenzucker bzw. Glukose: Die Verdauung des
Fruchtzuckers wird durch gleichzeitige Aufnahme
von Traubenzucker verbessert. Günstig ist ein Ver­
hältnis von Traubenzucker zu Fruchtzucker von 1 : 1.
Kompotte oder Obstmus werden mit Traubenzu­
cker gesüßt gut vertragen. Auch Desserts mit Obst
wie Fruchtjoghurts, Topfen-/Quarkcremes, Milch­
shakes oder Süßspeisen und Obst-Mehlspeisen
können mit Traubenzucker gesüßt werden.
Achtung! Für DiabetikerInnen ist Traubenzucker
nicht geeignet, da dieser zu einem sehr raschen
Blutzuckeranstieg führt.
→→Haushaltszucker bzw. Saccharose: Da der Haus­
haltszucker auch Traubenzucker enthält, wird
dieser in der Regel gut vertragen, z. B. in Marme­
laden/Konfitüren, Obstdicksäften oder Sirupen,
Süßspeisen etc. Die Haushaltszuckermenge in
Kuchen und Mehlspeisen kann zur Hälfte durch
Traubenzucker ersetzt werden.
→→Ahornsirup enthält Saccharose (Haushaltszu­
cker) und Traubenzucker und wird in der Regel in
kleinen Mengen gut vertragen.
→→Stevia: Reine Steviaprodukte wie Steviablätter,
Steviapulver oder Steviafluid enthalten keinen
Fruchtzucker und können verwendet werden,
haben aber eine sehr hohe Süßkraft. 2 Tropfen
Steviafluid entsprechen der Süße von einem
Stück Würfelzucker. Allerdings enthalten einige
Steviaprodukte auch Zuckeraustauschstoffe oder
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zusätzlich Fruchtzucker. Bitte lesen Sie die Zuta­
tenliste von Steviaprodukten.
→→Reissirup enthält keinen Fruchtzucker, sondern
in erster Linie Trauben- und Malzzucker und ist
gut verträglich.
→→Invertzucker ist in vielen Fertigprodukten enthal­
ten, besteht aus gleichen Anteilen von Traubenund Fruchtzucker und wird in kleinen Mengen ver­
tragen.
→→Künstliche Süßstoffe wie Saccharin, Aspartam
oder Cyclamat enthalten keinen Fruchtzucker,
werden generell aber nur für DiabetikerInnen in
sehr kleinen Mengen empfohlen.
Gut verträgliche Lebensmittel
Weitere Lebensmittel, die bei Fruktosemalabsorpti­
on allgemein gut verträglich sind:
→→Getreideprodukte: alle Getreidearten wie Weizen,
Dinkel, Roggen, Gerste, Hafer, Hirse, Reis, Mais,
Buchweizen etc. und daraus hergestellte Speisen
wie Brot, Gebäck, Beilagen (z. B. Nudeln, Knödel/
Klöße, Nockerl/Nocken) und Hauptspeisen (z. B.
Aufläufe, Palatschinken/Pfannkuchen, Laibchen).
Grobe und frische Getreide- und Vollkornproduk­
te werden durch den hohen Ballaststoffgehalt
manchmal schlechter vertragen.
Das Weglassen von Weizen oder anderen Getrei­
desorten in einer fruktosearmen Ernährung ist sehr
umstritten. Es konnte bisher nicht nachgewiesen
werden, dass eine weizenfreie Ernährung die Be­
schwerden verbessert.
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→→Fette: alle Öle, Butter und Margarinen
→→Fleisch und Fisch: alle Fleischsorten, Wild, Ge­
flügel, Fisch und Meeresfrüchte, Wurstwaren,
Schinken etc.
→→Eier
→→Milch und Milchprodukte: Vollmilch, alle Sauer­
milchprodukte ohne Obstzusätze, alle Käsesor­
ten, Topfen/Quark.
Falls zusätzlich eine Laktoseintoleranz vorliegt,
sind laktosefreie Milchprodukte empfehlenswert.
→→Kräuter und Gewürze, Essig
→→Kartoffeln
→→ Gemüse: Die meisten Gemüsesorten enthalten nur
kleine Mengen an Fruktose, deshalb können sämt­
liche Gemüse- und Salatsorten gegessen werden.
Die Unverträglichkeit von Gemüse wird in erster
Linie durch Ballaststoffe und Oligosaccharide
(unverdauliche Nahrungsbestandteile) hervorge­
rufen. Vor allem Hülsenfrüchte, Kohlgemüse, Zwie­
beln etc. sind manchmal schlechter verträglich.
→→Nüsse, Mandeln
→→Getränke: Wasser, Mineralwasser ohne Kohlen­
säure, Kaffee, Kräutertee, Saft bzw. Sirup mit
Haushaltszucker zum Verdünnen mit Wasser
(z. B. Himbeersaft, Ribiselsaft, Holundersaft etc.)
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Weitere Tipps für eine gesunde Verdauung
→→kleinere Mahlzeiten auf ca. 3–4 Portionen/Tag
verteilen
→→nicht ständig essen
→→viel reines Wasser (ohne Kohlensäure) trinken
→→Kräutertees mit Anis, Kümmel und Fenchel helfen
gegen Blähungen
→→langsam und in Ruhe essen
→→alle Speisen gut kauen
→→regelmäßig Bewegung machen
Essen im Restaurant
Grundsätzlich ist es möglich, in jedem Restaurant
fruktosearme Speisen zu erhalten.
Die meisten Speisen, die frisch zubereitet werden,
sind generell fruktosefrei. Statt Desserts und Mehl­
speisen mit Obst wird empfohlen,
eine andere Nachspeise zu wählen.
Informieren Sie das Service oder die
Küche, was Sie nicht essen dürfen,
um unangenehme Überraschungen
zu vermeiden. In den meisten Res­
taurants ist es kein Problem, ein
fruktosearmes Dessert zusammen­
zustellen.
Als Getränke sollten keine fruktose­
reichen Fruchtsäfte, Limonaden und
Mineralwässer mit Geschmack be­
stellt werden.
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