Zöliakie

Werbung
Wie kann ich einen Kalziummangel
verhindern?
Milch und Milchprodukte sind die Hauptlieferanten des Mineralstoffs Kalzium, der unentbehrlich für die Knochenstabilität sowie den Aufbau und die
Erhaltung der Knochen- und Zahnsubstanz ist. Insbesondere Kinder, Heranwachsende, Schwangere und stillende Frauen haben einen erhöhten Kalziumbedarf. Bei Personen, die diese Lebensmittel meiden müssen, besteht die
Gefahr einer Osteoporose. Ohne Milch- und Milchprodukte in der Ernährung ist
der tägliche Kalziumbedarf (ca. 800–1200 mg) kaum zu decken. Des Weiteren
wird über Milchprodukte Vitamin D aufgenommen. Bei Kalzium- und VitaminD-Mangel entsteht Osteoporose. Es empfiehlt sich daher, Speisen mit viel
Kräutern abzuschmecken sowie kalziumreiches Mineralwasser (mindestens
150 mg/l) und kalziumangereicherte, laktosefreie Obstsäfte zu trinken. Essen
Sie auch täglich frisches Obst (v. a. Kiwis, Brombeeren, Apfelsinen, Johannisbeeren) und „grünes“ Gemüse. Der Vitamin-D-Mangel kann durch die regelmäßige Nahrungsaufnahme z. B. von Fisch oder Pilzen verringert werden. Unter
Lichteinwirkung wird in der Haut aus dem in den genannten Produkten enthaltenen Provitamin Vitamin D gebildet.
Zusammenfassend
Auch wenn die Beachtung einer Laktoseintoleranz im Rahmen einer glutenfreien Ernährung zu zusätzlichen Schwierigkeiten führen kann, wird eine konsequente Befolgung der aufgezeigten Grundregeln bereits zu einer erheblichen
Steigerung Ihres Wohlbefindens führen.
Informationsmaterial
Die Geschäftsstelle sendet Ihnen bei Interesse gerne Informationsmaterial sowie eine Literaturliste zum Thema Zöliakie zu.
Bestellen können Sie:

Allgemeine Informationen über Zöliakie

Die aktuelle „Rezeptsammlung“

Die aktuelle „Aufstellung glutenfreier Lebensmittel“

Die aktuelle „Aufstellung glutenfreier Arzneimittel“

Unsere Beitrittsunterlagen, um durch Ihre Mitgliedschaft unsere
Arbeit zu unterstützen
Was sind probiotische Milchprodukte?
Zöliakie
und Laktoseintoleranz
Fotos: Altrendo, Gettyimages/Istockphoto/Photocase/Ozoneimages · Stand Juni 2007
Seit einiger Zeit sind sogenannte probiotische Milchprodukte auf dem Markt.
Sie enthalten spezielle lebende Milchsäurebakterien. Lebende, von außen zugeführte Keime bleiben jedoch nicht auf Dauer im Darm. Sie müssen daher regelmäßig (am besten täglich) mit der Nahrung aufgenommen werden. Milchsäurebakterien haben grundsätzlich nur dann gesundheitsfördernde Wirkungen,
wenn sie lebend im Darm vorliegen. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung
e.V. (DGE) empfiehlt, täglich fettarme, gesäuerte Milchprodukte und regelmäßig
milchsauer vergorenes Gemüse zu essen (z. B. Sauerkraut) sowie sich ballaststoffreich zu ernähren. Der Unterschied zwischen herkömmlichen und probiotischen
Milchprodukten besteht darin, dass bei Letzteren die Milchsäurebakterien nicht
nur zur Herstellung und aus geschmacklichen Gründen eingesetzt werden. Die
probiotischen Bakterienstämme werden dem Produkt nach dem Fermentationsprozess zugegeben. Dadurch erhöht sich insgesamt die Zahl lebender Milchsäurebakterien und damit die Chance, dass mehr lebende Bakterien in den Darm gelangen. Wie viele Bakterien zum Zeitpunkt des Produktverzehrs noch aktiv sind,
ist unklar. Fermentierte Milchprodukte mit lebenden Bakterien verbessern die
Verwertung von Laktose bei bestehender Laktoseunverträglichkeit, da sie Milchzucker abbauen und ihre gespeicherte Laktase beim Absterben freisetzen. Wirkungsvoller ist es jedoch, Milchsäurebakterien aus verschiedenen Lebensmitteln
aufzunehmen und durch ballaststoffreiche Kost im Darm anzusiedeln. Fermentierte Milchprodukte – ob probiotisch oder nicht – sind wegen ihres ernährungsphysiologischen Wertes und wegen ihres Geschmacks empfehlenswert.
Überreicht durch:
Deutsche Zöliakie-Gesellschaft e.V.
Kupferstraße 36
70565 Stuttgart
Telefon: 0711 / 45 99 81-0
Fax: 0711 / 45 99 81-50
www.dzg-online.de
[email protected]
Was ist Laktoseintoleranz?
Was sind die Symptome?
Milchzucker ist ein sogenannter Doppelzucker (Zweifachzucker) aus Traubenzucker (Glukose) und Schleimzucker (Galaktose). Laktase ist ein milchzuckerspaltendes Enzym, das im Dünndarm vorhanden ist. Laktoseintoleranz beruht
auf einer ungenügenden Spaltung des Milchzuckers im Darm. Wird der Milchzucker nicht gespalten, gelangen größere Mengen in untere, mit Bakterien
besiedelte Darmabschnitte und werden erst dort von der Darmflora abgebaut. Dabei entstehen große Mengen an Gasen und organischen Säuren.
Diese bewirken das Einströmen von Wasser in den Darm und führen zu erhöhten Darmbewegungen.
Mögliche Folgen einer Laktoseintoleranz sind:

Blähungen

Oberbauchschmerzen

Darmkrämpfe

Koliken

Völlegefühl

Übelkeit

Durchfall
Zöliakie und Laktoseintoleranz
In der Anfangsphase der Ernährungsumstellung auf eine glutenfreie Kost wird
bei Zöliakie-Betroffenen des Öfteren eine Milchzuckerunverträglichkeit beobachtet. Sie kann Folge der Darmschleimhautschädigung sein. Besteht zusätzlich
zur Zöliakie eine Milchzuckerunverträglichkeit, muss zumindest in der Anfangszeit auf Milchzucker und milchzuckerhaltige Lebensmittel verzichtet werden.
Wenn sich die Dünndarmschleimhaut unter glutenfreier Ernährung wieder regeneriert hat, bildet sich in der Regel auch die Milchzuckerunverträglichkeit wieder
zurück. In Ausnahmefällen bleibt die Laktoseintoleranz bestehen, die sich auch
unabhängig von der Zöliakie entwickeln kann.
Abbau von Laktose
Es gibt vier Formen eines Laktasemangels:

Primärer Laktasemangel
Diese Form ist angeboren und führt bereits beim Säugling zu
Beschwerden (sehr selten).

Sekundärer Laktasemangel
Meist Begleiterscheinung einer anderen Erkrankungen, wie z. B. Zöliakie oder Morbus Crohn. Wird die auslösende Erkrankung
therapiert, wird i .d. R. auch wieder Laktase gebildet.

Erworbener Laktasemangel
Er tritt aus bisher nicht geklärter Ursache im Laufe des Lebens
„einfach so“ auf (evtl. durch Schädigung der Dünndarmschleim-
haut bei einer Virusinfektion). Häufig liegt hier kein vollständiger Mangel vor, sondern es wird einfach nur weniger Laktase oder
Laktase mit unzureichender Wirksamkeit produziert.

Laktoseintoleranz ohne Laktasemangel
Zum Beispiel nach Magen- und Dünndarmentfernungen oder
bakterieller Dünndarmübersiedelung
Wie kann man die Milchzuckerunverträglichkeit testen?
Der Schweregrad einer Milchzuckerunverträglichkeit ist individuell sehr verschieden. Er hängt davon ab, ob die Laktase (milchzuckerspaltendes Enzym) völlig
fehlt oder noch eine Restaktivität vorhanden ist. Die Diagnose kann über einen
oralen Milchzuckerbelastungstest (sogenannten H2 -Atemtest) gestellt werden.
Dabei wird eine Lösung aus 50 g Laktose in 500 ml Wasser/Tee getrunken. Im
Abstand von zehn Minuten atmet der Patient in eine präparierte Spritze, die an
ein Atemgerät angeschlossen ist. Das Gerät misst den Wasserstoffgehalt der
Ausatmungsluft. Dies ist möglich, da die nicht resorbierte Laktose in den Dickdarm gelangt und von den dortigen Bakterien unter Freisetzung von Wasserstoff
verstoffwechselt wird. Je höher die Konzentration an Wasserstoff in der ausgeatmeten Luft, desto weniger Laktose wurde gespalten. Ein Wert von > 30 ppm
gilt als Nachweis für eine Laktoseintoleranz.
Glutenfreie Ernährung und Laktoseintoleranz
In der Anfangsphase empfiehlt es sich, bis zur Beschwerdefreiheit ganz auf
Milchzucker zu verzichten. Danach kann die individuelle Toleranz ausgetestet
werden (in Absprache mit dem Arzt und der Ernährungsfachkraft). Sauermilchprodukte wie Joghurt, Dickmilch und Quark werden meist problemlos vertragen, da der darin enthaltene Milchzucker größtenteils in Milchsäure umgebaut
ist. Außerdem sorgen Sauermilchprodukte für eine gut funktionierende Darmflora. Ähnliches gilt für viele Hartkäsesorten (wie z. B. Parmesan, Emmentaler,
Greyerzer …), da der Milchzucker bei der Käseherstellung durch Fermentation
weitgehend abgebaut wird. Danach können geringere Mengen andere Milchprodukte getestet werden. Bei Verträglichkeit können die Mengen kontinuierlich erhöht werden. Später kann auf eine milchzuckerarme Ernährung umgestellt werden oder Milch und Milchprodukte können sogar uneingeschränkt
verzehrt werden.
Laktosefreie Lebensmittel
Milch- und Milchprodukte-Ersatz

Frisches Obst und
frisches Gemüse

Kartoffeln, Reis

Glutenfreie Getreide

Nüsse, Samen, Kerne

Hülsenfrüchte

Kräuter und Gewürze

Fruchtsäfte, Mineralwasser, Tee, Kaffee

Fleisch, Fisch, Geflügel

Eier

Öle

Sojamilch, -creme, - drink

Tofuprodukte

Mandelmilch

Reismilch, -drink

Kaffeeweißer auf Sojabasis
Laktosefreier Brotbelag

Marmelade, Konfitüre, Apfel-, Birnenkraut, Honig

Mandel-, Nuss-, Sesammus
Achten Sie auch auf dieses Zeichen! Es kennzeichnet
Lebensmittel, die glutenfrei sind.
Die Einnahme laktosespaltender Präparate sollte in jedem Fall individuell und
nur nach Rücksprache mit dem Arzt erfolgen. Grundsätzlich sollte der Einhaltung einer laktosefreien Kost der Vorzug gegeben werden. Die Einnahme
von Laktasepräparaten empfiehlt sich in Ausnahmefällen, z. B. im Urlaub oder
beim Essen im Restaurant. Laktasepräparate können glutenhaltig sein, daher
empfiehlt sich vorher ein Abgleich mit der aktuellen Aufstellung glutenfreier
Arzneimittel der DZG.
Herunterladen