Sieben Richtlinien für gesunde Zähne

Werbung
Sieben Richtlinien
für gesunde Zähne!
Die richtige Putztechnik
Gesund essen... auch für die Zähne
2
Sieben Richtlinien für gesunde Zähne
D
amit die Zähne ein Leben lang gesund bleiben, sollte das richtige Verhalten schon
im frühen Kindesalter erlernt werden. Die tägliche Pflege von Zähnen und Zahnfleisch hat einen positiven Einfluss auf den allgemeinen Gesundheitszustand: keine
Probleme beim Kauen, keine Zahnschmerzen, eine höhere Widerstandsfähigkeit gegen Infektionen und ein besseres Wohlbefinden.
Kleine tägliche Rituale reichen schon aus, um die Zähne gesund zu erhalten. Diese Broschüre zeigt Ihnen Schritt für Schritt, wie Sie mit Hilfe von sieben Richtlinien Ihre Mundhygiene im Griff haben. Sie enthält ebenfalls ein Kapitel über die Zahnpflege angepasst an
jedes Alter.
Sieben Richtlinien für gesunde Zähne
1. Wählen Sie die richtige Zahnbürste
Z
ahnbürsten gibt es in den unterschiedlichsten Formen und Farben für jedes
Alter (Baby, Kinder, Jugendliche, Erwachsene,…). Ihr Zahnarzt kann Ihnen helfen, eine Zahnbürste zu finden, die für Sie geeignet ist.
Tipps für eine gute Zahnbürste
• Ein kleiner Bürstenkopf, damit alle Zähne
leicht erreicht werden können;
• Weiche Kunststoffborsten, die das Zahnfleisch
und den Zahnschmelz nicht schädigen;
• Ein Bürstenstiel mit einem guten Griff.
Nicht vergessen!
• Waschen Sie Ihre Zahnbürste nach dem Gebrauch unter fließendem Wasser aus;
• Lassen Sie die Zahnbürste mit dem Kopf
nach oben trocknen:
• Teilen Sie Ihre Zahnbürste nicht mit anderen;
• Wechseln Sie die Zahnbürste alle 3 Monate
oder eher, wenn nötig.
Eine elektrische Zahnbürste?
In einigen Fällen kann sie sehr nützlich sein.
Sprechen Sie mit Ihrem Zahnarzt darüber.
Vermeiden Sie jedoch batteriebetriebene
Zahnbürsten. Diese sind oft nicht sehr leistungsfähig und deshalb nicht sehr wirksam.
Eine elektrische Zahnbürste ist jedoch kein
„Wunderwerkzeug“. Wenn eine Handzahnbürste richtig benutzt wird, erfüllt sie genau so gut
ihren Zweck.
3
4
Sieben Richtlinien für gesunde Zähne
2. Bevorzugen Sie eine
fluoridhaltige Zahncreme
U
m Karies vorzubeugen wird empfohlen,
die Zähne täglich mit einer fluoridhaltigen Zahncreme zu putzen. Fluorid
hilft, den Zahnschmelz hart und widerstandsfähiger zu machen. Somit reagieren die Zähne
weniger empfindlich auf Säureberührungen
und es entstehen seltener Löcher und Karies.
Im Handel werden unzählige verschiedene
Zahncremes angeboten. Bei der Auswahl des
Produktes sollte man auf die Fluoridmenge
achten, die in der Creme enthalten ist. Diese
sollte dem Alter angepasst sein.
Empfohlener Fluoridgehalt
Für jedes Alter wird eine bestimmte Fluoridkonzentration empfohlen. Die Menge wird in
ppm (parts per milion) ausgedrückt und im
Normalfall auf der Verpackung angegeben.
• Bis 2 Jahre: 500 - 1000 ppm
• Zwischen 2 und 6 Jahren: 1000 - 1450 ppm
• Ab 6 Jahre: 1450 ppm
Und was ist mit den Zahncremes
„all-in-one“?
Manche Zahncremes enthalten „therapeutische“ Zusätze zum Beispiel um die Bildung
von Zahnbelag zu verlangsamen, um Zahnfleischentzündungen oder Zahnsteinbildung
vorzubeugen oder um empfindliche Zähne zu
schützen. Ihre Wirksamkeit konnte jedoch bislang nicht nachgewiesen werden. Besonders
bleichende Zahncremes sollten mit Vorsicht
benutzt werden, denn diese Produkte können
zwar den gewünschten Effekt bringen, sie können aber auch die Oberfläche der Zähne beschädigen. Fragen Sie Ihren Zahnarzt um Rat.
Sieben Richtlinien für gesunde Zähne
5
3. Auf die richtige Putztechnik
kommt es an!
D
as Zähneputzen lässt wenig Raum zur
Improvisation. Am besten eignen Sie
sich eine einfache, routinierte Putztechnik an, die alle Zahnbereiche mit einschließt.
Das Schwerste zuerst: Fangen Sie mit den Zahninnenflächen an, danach putzen Sie die äußeren Flächen und zum Schluss die Kauflächen.
Für individuellere Putztipps wenden Sie sich an
Ihren Zahnarzt.
Zahnaußenflächen und Zahnfleischrand
Halten Sie die Zahnbürste schräg zum Zahnhals (Die Borsten müssen das Zahnfleisch
berühren) und machen Sie nur winzige Bewegungen sodass die Borsten sich kaum bewegen. Drücken Sie die Borsten vorsichtig in die
Zahnzwischenräume. Anschließend säubern
Sie die äußeren Zahnflächen indem Sie kleine
kreisförmige Bewegungen machen.
Die Zahninnenflächen
Um die Zahninnenflächen der vorderen Zähne
putzen zu können, halten Sie die Zahnbürste
senkrecht und bewegen Sie diese nach oben
und unten.
Die Kauflächen
Die Kauflächen werden ebenfalls mit Hin- und
Her-Bewegungen gesäubert.
Spucken Sie anschließend die Zahncreme aus
und spülen Sie den Mund nur einmal mit Wasser. So bleibt noch Fluorid an den Zähnen haften und schützt diese während einigen Stunden
vor Karies.
6
Sieben Richtlinien für gesunde Zähne
4. Die Zahnzwischenräume
nicht vergessen!
N
ach dem Zähneputzen können sich immer noch Essensreste und Zahnbelag
in den Zahnzwischenräumen befinden.
Diese Stellen eignen sich hervorragend für die
Vermehrung von Bakterien und begünstigen
die Entstehung von Karies. Kleine Hilfsmittel
für die Zahnzwischenräume können Abhilfe
verschaffen. Sie sollten mindestens einmal pro
Tag benutzt werden.
Welche Hilfsmittel?
• Mit Zahnstochern können Sie die Essensreste in den größeren Zahnzwischenräumen entfernen.
• Etwas Übung erfordert das Säubern mit
Zahnseide, was aber sehr nützlich ist um den
Belag zwischen den Zähnen zu entfernen.
• Kleine Bürsten eignen sich sehr gut zum Entfernen von Essensresten zwischen den Zähnen. Sie sind ebenfalls ein geeignetes Hilfsmittel für Personen, die ein Gebiss tragen.
Ihr Zahnarzt kann Ihnen helfen die Hilfsmittel richtig einzusetzen.
Sieben Richtlinien für gesunde Zähne
Zahnbelag und Zahnstein
Zahnbelag ist eine weißliche, dickflüssige
Schicht, die sich kontinuierlich auf den Zähnen
bildet. Je mehr Zahnbelag entsteht, desto mehr
Zucker können Bakterien in Säure umwandeln, was wiederum Karies verursacht. Wenn
der Belag nicht regelmäßig entfernt wird, verhärtet er und wird zu Zahnstein. Zahnstein ist
eine harte, gelbliche oder bräunliche Schicht
am Zahnfleischrand, die nicht durch Zähneputzen entfernt werden kann. Um ernste Probleme
wie Zahnfleischentzündungen zu vermeiden,
sollten Sie den Zahnstein regelmäßig von Ihrem Zahnarzt entfernen lassen.
Karies
Karies ist eine Zahnerkrankung und wird auch
als Zahnfäule bezeichnet. Bakterien, die den
Mund besiedeln, ernähren sich von Zucker,
der in den Speiseresten enthalten ist. Bei der
Nahrungsaufnahme wandeln sie den Zucker
in Säure um. Die Säure wiederum greift den
Zahnschmelz an. Wenn der Zahnschmelz porös geworden ist, können die Bakterien in den
Zahn eindringen. Es bilden sich bräunliche
oder schwarze Verfärbungen. Wird die Karies
nicht behandelt, kann sie den Zahn zerstören.
7
Einige Tipps um Zahnbelag und Zahnstein vorzubeugen
Putzen Sie Ihre Zähne mindestens zweimal am
Tag gründlich mit einer fluoridhaltigen Zahncreme und befreien Sie auch die Zahnzwischenräume von Zahnbelag. Versuchen Sie
sich „zahnfreundlich“ zu ernähren, indem Sie
so wenig Zucker wie möglich zu sich nehmen.
Gehen Sie mindestens einmal jährlich (idealerweise zweimal) zum Zahnarzt zur Kontrolluntersuchung und für eine professionelle
Zahnreinigung.
8
Sieben Richtlinien für gesunde Zähne
5. Putzen Sie mindestens
zwei Minuten…zwei Mal pro Tag
U
m die Zähne gesund zu halten, sollten
Sie sie mindestens zweimal täglich putzen, idealerweise nach dem Frühstück
und abends vor dem Schlafengehen, und wenn
nötig auch nochmal im Laufe des Tages. Eine
gründliche Reinigung dauert in der Regel zwei
bestenfalls drei Minuten, egal ob mit einer
Hand- oder Elektrozahnbürste.
Einige nützliche Tipps
• Benutzen Sie eine Stoppuhr beim Zähneputzen. Sie werden feststellen, dass 3 Minuten
länger dauern als gedacht.
• Abends nach dem Zähneputzen sollten Sie
nichts mehr essen und auch keine zuckerhaltigen Getränke mehr zu sich nehmen.
• Der Verzehr von Fruchtsäften oder stark
säurehaltigen Früchten greift den Zahnschmelz an. Danach sollten Sie 1-2 Stunden
mit dem Zähneputzen warten, damit sich der
Mineralschutzschild wieder aufbauen kann.
• Haben Sie keine Möglichkeit die Zähne
nach jeder Mahlzeit zu putzen? Zuckerfreier Kaugummi mit Xylitol ersetzt zwar nicht
das Zähneputzen, er kann jedoch trotzdem
hilfreich sein. Durch das Kauen wird der
Speichelfluss angeregt, was für einen natürlichen Kariesschutz sorgt.
Schlechter Atem
Zahnbelag, Zahnfleischprobleme und Karies
sind oft Ursache für schlechten Atem. Ebenso
können auch die Reduzierung von Speichelbildung bedingt durch die Einnahme von Medikamenten, der Verzehr bestimmter Lebensmittel
oder verschiedene Krankheiten (Magen- und
Darmprobleme, Diabetes,…) einen schlechten Atem verursachen. Lassen Sie dieses Problem von Ihrem Zahnarzt untersuchen.
Tipps für einen frischen Atem
• Putzen Sie Ihre Zähne mehrmals am Tag und
putzen Sie Ihre Zunge, besonders hinten;
• Säubern Sie auch die Zahnzwischenräume
(siehe S. 6);
• Lassen Sie Ihren Mund und Ihr Zahnfleisch
regelmäßig kontrollieren;
• Tabak verursacht einen schlechten Atem.
Dies könnte ein gutes Argument sein, sich
das Rauchen abzugewöhnen.
Sieben Richtlinien für gesunde Zähne
6. Gesund essen…auch für die Zähne!
E
rnährung und Zahnhygiene gehen Hand
in Hand. Kalzium und Vitamin D stärken Knochen und Zähne. Die Nahrung
kann jedoch auch negative Auswirkung auf
die Mundgesundheit haben: Der in der Nahrung enthaltene Zucker wird von Bakterien in
Säure umgewandelt. Der erhöhte Säuregehalt
im Mund greift den Zahnschmelz an. Dadurch
entsteht Karies. Es ist daher wichtig, diese Säureattacken einzuschränken.
Tipps für die Reduzierung von Säureattacken
• Nach dem Essen benötigen die Zähne eine gewisse Ruhezeit um sich von dem
erhöhten Säuregehalt im Mund zu erholen. Lassen Sie deshalb mindestens
zwei bis drei Stunden zwischen den Mahlzeiten und Imbissen vergehen. Fünf
Mahlzeiten pro Tag reichen aus für eine ausgewogene Ernährung:
drei Hauptmahlzeiten, eventuell eine Zwischenmahlzeit am Vormittag und eine nachmittags. Vermeiden Sie auf jeden Fall Knabbereien!
• Milch und Milchprodukte können die Zähne vor Karies schützen, weil sie den
Säuregehalt im Mund neutralisieren. Milch enthält zudem Mineralstoffe wie
Kalzium und Phosphor, welche zur Festigkeit und Gesundheit der Zähne und
Knochen beiträgt.
• Trinken Sie viel Wasser (auch Kaffee oder ungesüßten Tee). Wasser ist ein wesentliches Element für eine ausgewogene Ernährung.
• Vermeiden Sie den Verzehr von Einfachzucker (enthalten in Keksen, Gebäck,
Limonaden, Alkohol, usw.) und bevorzugen Sie Früchte, Gemüse und Vielfachzucker wie stärkehaltige Lebensmittel (Brot, Nudeln, Reis, Müsli, usw.).
9
10 Sieben Richtlinien für gesunde Zähne
7. Besuchen Sie regelmäßig Ihren Zahnarzt
N
eben der täglichen Zahnhygiene und
einer gesunden Ernährung ist auch
der Zahnbesuch unumgänglich, um die
Zähne bei bester Gesundheit zu halten!
Mindestens eine Kontrolle pro Jahr!
Idealerweise lassen Sie Ihre Zähne einmal im
Jahr von Ihrem Zahnarzt untersuchen. Bei
Kindern werden zwei Besuche pro Jahr empfohlen. Während der Untersuchung stellt der
Zahnarzt fest, ob Zahnprobleme vorhanden
sind. Er gibt Ihnen außerdem Ratschläge zur
Verbesserung Ihrer Zahnhygiene. Der Kontrollbesuch ist auch ein guter Moment für eine
professionelle Zahnsteinentfernung.
Damit der erste Zahnarztbesuch ohne
Stress verläuft…
Der erste Besuch beim Zahnarzt sollte bestenfalls schon ab dem 2. Lebensjahr stattfinden.
Nehmen Sie Ihr Kind mit, wenn Sie selbst zu
einer Kontrolluntersuchung gehen (nicht
bei einem langen und schwierigen Eingriff!).
Lassen Sie ihm Zeit sich umzuschauen und alles spielerisch zu entdecken. Wenn das Kind
möchte, kann es sich auf den großen Zahnarztstuhl setzen. Der Zahnarzt untersucht
dann die Zähne mit Hilfe eines Spiegels. Es ist
wichtig, dass das Kind sich wohlfühlt und Vertrauen zum Zahnarzt hat. Dies ist übrigens die
Gelegenheit, Fragen über die Mundgesundheit
Ihres Kindes zu stellen.
Für Kinder bis 18 Jahre wird die Zahnvorsorge bis zum vollständigen Tarif erstattet (außer kieferorthopädische Behandlungen).
Die „Zusätzlichen Dienste“ der Freien Krankenkasse beteiligen sich an den Kosten für
kieferorthopädische Behandlungen: bis zu
250 € für die Behandlung „Erster Absicht“
und bis zu 800 € für die Behandlung für
Jugendliche. Ausführliche Infos S. 14-15
Sieben Richtlinien für gesunde Zähne 11
Gut gepflegt in jedem Alter
J
edes Alter hat seine angepasste Zahnpflege. Schon im frühen Kindesalter ist es wichtig, das
Zähneputzen zu einem täglichen Ritual zu machen. Gestalten Sie dieses so angenehm wie
möglich. Milchzähne, die schon von Karies befallen sind, bieten einen schlechten Start für
die bleibenden Zähne. Wenn ein Milchzahn zu früh ausfällt, besteht die Gefahr, dass die anderen
Zähne sich verschieben und der nachwachsende Zahn zu wenig Platz hat. Deswegen ist es wichtig, auf seine Zähne zu achten - auch auf die Milchzähne!
Mundpflege bei Säuglingen
• Auch wenn Ihr Baby noch keine Zähne hat,
ist eine gute Mundhygiene wichtig.
• Zu vermeiden: Schnuller in Honig tauchen;
Flaschen mit Zuckerwasser oder Schokoladenmilch, usw. Der Zucker bleibt weiterhin im Mund vorhanden und kann den
sogenannten Flaschenkaries verursachen.
Besonders die vorderen Zähne sind dafür
sehr anfällig.
Mundpflege bei Babys und Kleinkindern
• Ab dem ersten Zahndurchbruch muss mit der
Zahnpflege begonnen werden, um Karies vorzubeugen. Bei Babys unter einem Jahr können
die Zähnchen mit einer kleinen Zahnbürste
und etwas fluoridhaltiger Zahncreme geputzt
werden.
• Die Zahnbürste können Sie dem Baby schon
sehr früh in die Hände geben. Es wird sie reflexartig direkt in den Mund stecken. Die Badewanne ist ein geeigneter Ort um das Putzritual
einzuführen.
12 Sieben Richtlinien für gesunde Zähne
Mundpflege bei Kindern unter 6 Jahren
• Die einfachste Putztechnik bei kleinen Kindern ist das Reiben. Die Zähne werden mit
horizontalen Hin- und Her-Bewegungen gesäubert;
• Am besten werden die Zähne zweimal täglich geputzt;
• Benutzen Sie eine fluoridhaltige Kinderzahncreme;
• Ermutigen Sie Ihr Kind, selbst die Zahnbürste zu benutzen. Putzen Sie jedoch immer
nochmals nach!
• Ein Kind liebt es, seinen Eltern nachzueifern:
Es ist interessant und lehrreich sich die Zähne
zusammen mit Mama oder Papa zu putzen;
• Versuchen Sie die Zeit des Zähneputzens so
interessant wie möglich zu gestalten. Kaufen Sie gemeinsam eine schöne Zahnbürste.
Loben Sie Ihr Kind, wenn es sich die Zähne
gründlich geputzt hat;
• Wenn bei Ihrem Kind ein erhöhtes Kariesrisiko besteht, empfiehlt der Zahnarzt vielleicht
eine Zugabe von Fluorid. Benutzen Sie keinesfalls Fluoridtabletten auf eigene Initiative.
Mundpflege bei Kindern ab 6 Jahren
• Ab dem Alter von 6 Jahren wird eine „normale“ fluoridhaltige (1450ppm) Zahncreme empfohlen. In diesem Alter besteht
kein Risiko mehr, dass das Kind die Zahncreme schluckt. Eine höhere Fluoriddosis
kann also ohne Bedenken benutzt werden;
• In diesem Alter verändert sich das Gebiss.
Die ersten bleibenden Zähne brechen hinter
den Milchzähnen durch. Oft vergisst man so,
weit hinten zu putzen.
• Der Schmelz dieser definitiven Zähne ist anfangs noch nicht gehärtet und in dieser Zeit
besonders anfällig für Karies;
• Da sorgfältiges Zähneputzen nicht ganz einfach
ist, sollten die Eltern ihren Kindern bei dieser
Aufgabe helfen, bis sie 10-12 Jahre alt sind;
• Ab dem zwölften Lebensjahr sollten die Kinder sich eine ausgefeiltere Zahnputztechnik
aneignen, mit kleinen kreisförmigen Bewegungen sowie den Gebrauch von Zahnseide.
Sieben Richtlinien für gesunde Zähne 13
Mundpflege bei Jugendlichen und Erwachsenen
• Die 28 bis 32 bleibenden Zähne müssen ein
Leben lang täglich gepflegt werden;
• Eignen Sie sich eine gute Mundhygiene an,
ernähren Sie sich zahnfreundlich und rauchen Sie nicht.
Was sollten Senioren beachten?
Heute haben Senioren ein weitaus besseres Gebiss als früher. Aber sie können auf verschiedene
Mund- und Zahnprobleme treffen. Das Zahnfleisch kann sich zurückziehen wodurch die
Zahnwurzel freigelegt wird. Die Wurzel reagiert
extrem sensibel auf Kaltes oder Warmes und das
Risiko auf Karies ist groß. Außerdem kann sich
aufgrund der Einnahme von Medikamenten oder
Krankheiten (z.B. Diabetes) die Speichelproduktion bei älteren Personen verringern. Dies kann
zu Mundtrockenheit führen.
Beachten Sie ebenfalls, dass Zahnprothesen eine
angepasste Pflege benötigen. Es ist daher sehr
wichtig, die Anweisungen des Zahnarztes genau
zu befolgen und regelmäßig zur Kontrolluntersuchung zu gehen.
Was sollten Schwangere beachten?
Zähne und Zahnfleisch bedürfen einer besonderen Pflege während dieser Zeit. Tatsächlich
ist das Risiko einer Zahnfleischentzündung
während der Schwangerschaft höher, da der
hohe Hormonspiegel das Zahnfleisch überempfindlich macht.
Während der Schwangerschaft ist daher es
umso wichtiger, genauestens auf die Zahnhygiene zu achten. Früher gab es das Sprichwort:
„Ein Zahn pro Kind“, was bedeutet, dass mit
jeder Schwangerschaft ein Zahn verloren ging.
Dies muss heute nicht mehr sein, wenn Sie
sich an die Hygieneregeln halten.
14 Sieben Richtlinien für gesunde Zähne
Übersicht über die Erstattungen
der Freien Krankenkasse
Vorsorgende Zahnpflege bei Kindern
und Jugendlichen
Bis zum 18. Geburtstag ist die vorsorgende und
heilende Zahnpflege kostenlos. Die gesetzliche
Krankenversicherung erstattet das vollständige
Honorar (zum Kassentarif, d.h. eventuelle Zuschläge werden nicht erstattet).
Munduntersuchung:
Sie ist notwendig, um festzustellen, welche
vorsorgende und heilende Pflege angewendet
werden muss. Bis zum 18. Geburtstag kann je
eine Munduntersuchung pro Halbjahr durch
die gesetzliche Krankenversicherung erstattet
werden.
Versiegeln von Rissen und Löchern:
Die Behandlung besteht darin, ein bestimmtes
Material auf den bleibenden Zahn aufzutragen,
um Karies vorzubeugen. Somit bleiben die
Zähne länger geschützt und andere zahnerhaltende Maßnahmen werden erst viel später
erforderlich.
Bis zum 18. Geburtstag wird das Versiegeln von
Rissen und Löchern ein Mal pro Zahn erstattet.
Zahnsteinentfernung:
Für Jugendliche bis zum 18. Lebensjahr wird
sie ein Mal jährlich durch die Pflichtversicherung erstattet.
Vorsorgende Zahnpflege bei Erwachsenen
Munduntersuchung:
Vom 18. bis zum 60. Lebensjahr wird eine
Munduntersuchung pro Jahr teilweise durch
die gesetzliche Krankenversicherung erstattet,
unter der Bedingung, dass Ihr Zahnarzt für Sie
eine individuelle zahnärztliche Akte führt und
diese nach jeder Konsultation aktualisiert.
Zahnsteinentfernung:
Für Personen ab dem 18. Lebensjahr wird sie
ein Mal pro Jahr teilweise durch die gesetzliche
Krankenversicherung erstattet, wenn folgende
Voraussetzungen erfüllt sind:
• während desselben Ziviljahres wurde noch
keine Zahnsteinentfernung am betroffenen
Quadranten durchgeführt;
• im vorhergehenden Ziviljahr wurde eine
zahnärztliche Konsultation oder eine
Zahnsteinentfernung durch die gesetzliche
Krankenversicherung rückerstattet. Ist dies
nicht der Fall, so fällt die Erstattung wesentlich niedriger aus.
Sieben Richtlinien für gesunde Zähne 15
Ziehen von Zähnen
Die gesetzliche Krankenversicherung sieht eine
Erstattung für das Ziehen von Zähnen vor, für
• Jugendliche bis zum 18. Lebensjahr (kostenlos);
• Erwachsene ab 55 Jahre (Teilerstattung).
Unter bestimmten Voraussetzungen können
auch Personen im Alter zwischen 18 und 55
Jahren eine Erstattung erhalten.
Erstattung der Kieferorthopädie
Falls die kieferorthopädische Behandlung innerhalb der Pflichtversicherung genehmigt
wird, erhalten Sie zusätzlich eine Erstattung in
Höhe von
• 250 € für die Behandlung „erster Absicht“
(parallel zur Erstattung der Pflichtversicherung für die Appartur, d.h. Kodenummern
305933 und 305955)
• 800 € für die traditionelle kieferorthopädische Behandlung (parallel zur Erstattung
der Pflichtversicherung für die Appartur,
d.h. Kodenummern 305631 und 305675)
Die Erstattung der Zusätzlichen Dienste erfolgt
in zwei Teilzahlungen, parallel zur Erstattung
der gesetzlichen Krankenversicherung für die
Abrechnung der Apparatur.
Pro Person können für kieferorthopädische Behandlungen somit insgesamt 1.050 € durch die
Zusätzlichen Dienste übernommen werden.
Für weitere Auskünfte stehen wir Ihnen
jederzeit gerne zur Verfügung.
4760 Büllingen - Hauptstraße 2
Tel. 080 64 05 45
4700 Eupen - Vervierser Straße 6A
Tel. 087 59 86 60
4728 Hergenrath - Aachener Straße 1
Tel. 087 65 99 64
4720 Kelmis - Kirchstraße 6
Tel. 087 55 81 69
4730 Raeren - Hauptstraße 48
Tel. 087 85 34 64
4780 St.Vith - Schwarzer Weg 1
Tel. 080 79 95 15
www.freie.be
E-Mail:[email protected]
Informationen für
Ihre Gesundheit
Verantwortlicher Herausgeber:
H. Heck, Freie Krankenkasse, Hauptstraße 2, 4760 Büllingen 2012/09
Herunterladen