Proteinstoffwechsel

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Bildung der Aminosäuren
Körperproteine
10000 g
Proteinstoffwechsel
Nahrungsproteine
Proteolyse
(300 - 400 g/d)
Verdauung
(50 - 100 g/d)
Aminosäure-Pool
100 g
Neusynthese aus
z.B.
Pyruvat
2-Oxosäuren
Vortragender: Dr. W. Helliger
Protein-Abbau der Nahrungsproteine
Protein-Abbau der Körperproteine
Protein-Aufnahme:
32 g (mind.) - 100 g (Durchschnitt)/d
Sezerniertes Protein: 50 – 70 g/d
Ein Erwachsener baut täglich 300–400 g Körperprotein zu Aminosäuren ab
Endo- und Exopeptidasen des Verdauungstrakts (Pepsin,
Trypsin, Chymotrypsin, Elastase, Aminopeptidasen und
Carboxypeptidasen) zerlegen die Proteine in die einzelnen
Aminosäuren
Resorption der Aminosäuren im Dünndarm: 70 – 150 g/d
Protein-Ausscheidung: 32 g/d (10 g/d über den Stuhl,
20 g/d über den Harn, der Rest über die Haut)
Verwertung der Aminosäuren
Körperproteine
10000 g
Proteinsynthese
(300 – 400 g/d)
Aminosäure-Pool
Transaminierung
Der intrazelluläre Protein-Abbau kann erfolgen
1. In den Lysosomen
2. In den Proteasomen:
die für den Abbau vorgesehenen
Proteine werden zuvor durch
Ubiquitinierung markiert
Die für Transaminierungen
wichtigsten Aminosäuren und ihre
dazugehörigen 2-Oxosäuren
Decarboxylierung
Oxidative
Desaminierung
2-Oxosäuren
NH3
Biogene Amine
Citratzyklus
(je nach Stoffwechsellage
Abbau zu CO2 und H2O
oder Aufbau zu KH, Fetten…)
Harnstoffzyklus
Ketonkörper
1
Transaminierung
Die beiden wichtigsten Aminotransferasen
Prinzip der Reaktion:
Aspartat-Aminotransferase
(AST, ASAT; GOT = GlutamatOxalacetat-Transaminase)
v. a. in Leber und Muskel
Aminotransferasen katalysieren die Übertragung der
Aminogruppe der α-Aminosäure auf die 2-Oxosäure
Coenzym: PALP
Alanin-Aminotransferase
(ALT, ALAT; GPT = GlutamatPyruvat-Transaminase)
ALT (PA LP)
v. a. in der Leber
Oxidative Desaminierung
Das durch Transaminierungen
gebildete Glutamat wird in
2-Oxoglutarat und Ammoniak
zerlegt
Glutamat-Dehydrogenase (GLDH)
hauptsächlich in der Leber
Nicht oxidative (hydrolytische)
Desaminierung
Glutaminase in Leber
und Niere
Diese Reaktion ist reversibel: Ammoniak kann an
2-Oxoglutarat gebunden und damit entfernt werden
Decarboxylierung von Aminosäuren
zu biogenen Aminen
Biogene Amine
Aminosäure
Die Decarboxylasen sind spezifisch für die jeweiligen
Aminosäuren und benötigen PALP als Coenzym
Den Abbau biogener Amine übernehmen Amin-Oxidasen.
Der zunächst entstehende Aldehyd wird meist zur
entsprechenden Säure oxidiert
Biogenes Amin
Biologische
Bedeutung
Histidin
Histamin
Mediator
Lysin
Cadaverin
Bakterielles
Abbauprodukt
Glutaminsäure
GABA
Neurotransmitter
Cystein
Cysteamin
CoA-Baustein
Asparaginsäure
ß-Alanin
CoA-Baustein
Serin
Ethanolamin
Phophatid-Baust.
Tryptophan
Tryptamin
Hormon
5-HydroxyTryptophan
Serotonin
Neurotransmitter
2
Glutamin als Transportform
des Ammoniaks
Der in den Geweben anfallende Amino-Stickstoff wird vom
Blut in Form von Glutamin zur Leber transportiert und dort
durch die Glutaminase zu Glutamat und Ammoniak gespalten
Entgiftung des NH3 im Harnstoffzyklus
Eines der Stickstoffatome und
der Kohlenstoff stammen vom
NH4+ und CO2, das andere
vom Aspartat
Alanin als Transportform des Ammoniaks
Das Glutamat kann in der Leber oxidativ desaminiert
werden und liefert NH3 in den Harnstoffzyklus
Abbau des Kohlenstoffgerüstes der
desaminierten Aminosäuren
Die unmittelbare Vorstufe des Harnstoffs ist Arginin, das durch das Enzym
Arginase zu Harnstoff und Ornithin hydrolysiert wird
Glucogene
und
Abbau der verzweigtkettigen
Aminosäuren
ketogene
Aminosäuren und ihre Abbauprodukte
Aminosäure
Glucogenes
Abbauprodukt
Ketogenes
Abbauprodukt
Arg, His, Pro, Glu, Gln
2-Oxoglutarat
-
Asn, Asp
Oxalacetat
-
Phe, Tyr
Fumarat
Acetoacetat
Val, Met
Succinyl-CoA
-
Ile
Succinyl-CoA
Acetyl-CoA
Ala, Cys, Gly, Ser, Thr
Pyruvat
-
Trp
Pyruvat
Acetyl-CoA
Lys, Leu
-
Acetyl-CoA
1
Enzymdefekt bei der Verzweigtkettenkrankheit
3
Abbau von Phenylalanin und Tyrosin
Phenylketonurie (PKU)
Phenylbrenztraubensäure wird in der Folge zu
den toxischen Endprodukten Phenylacetat,
Phenyllactat und Phenylacetylamin umgesetzt
Stoffwechselbeziehungen zwischen
Muskel und Leber:
Glucose-Alanin-Zyklus
Protein- und Aminosäurestoffwechsel im
Muskel
Das Alanin aus dem Muskel dient der
Gluconeogenese in der Leber
Aminosäurestoffwechsel bei
Nahrungskarenz
Glykogenspeicher sind nach 24 – 48 h aufgebraucht:
Glucose fehlt: Insulin ↓ und Glucagon ↑
Muskelproteolyse ↑
Aminosäurefreisetzung ↑: Substrate für Gluconeogenese
Alanin wichtigster N-Transporter vom Muskel zur Leber
Plasmakonzentration von Alanin nimmt kontinuierlich ab
Plasmakonzentration von Glycin nimmt verzögert zu
Proteinstoffwechsel unter veränderten
Bedingungen
Proteinanabole Faktoren (positive Stickstoff-Bilanz):
• Abnahme der Konzentration der Aminosäuren und des
Harnstoffs im Blut
• Steigerung der Proteinbiosynthese in der Muskulatur
Hormone: Insulin, Testosteron (Doping!), Somatotropin
Proteinkatabole Faktoren (negative Stickstoff-Bilanz):
Steigerung des Protein-Abbaus und der Harnstoff-Biosynthese
Nach längerem Fasten:
z.B. bei Diabetes mellitus: Insulinmangel führt infolge gesteigerten
Protein-Abbaus zu einer Konzentrationserhöhung der Aminosäuren,
v.a. auch von Alanin.
Folge: gesteigerte Gluconeogenese (Hyperglykämie)
Muskelproteolyse ↓ : Hypoalaninämie
Verringerte Gluconeogenese: das Gehirn hat sich an die Oxidation der
Ketonkörper Acetoacetat und ß-Hydroxybutyrat adaptiert, die in
erheblichem Umfang Glucose als Substrat ersetzen
Psychischer Stress, akute Infektionen oder Verletzungen führen zu
einer negativen Stickstoff-Bilanz mit Verlust an Körperprotein
Hormone: Stresshormone (Glucagon, Cortisol)
Glycin wird v.a. von der Niere aufgenommen → Gluconeogenese
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Vielen Dank
für Ihre
Aufmerksamkeit
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