Theorieseminar „Perlen der theoretischen Informatik“ - fbi.h

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Motivation / Einordnung / Anforderungen
Theorieseminar
„Perlen der theoretischen Informatik“
Wintersemester 2009/10
Steffen Lange
Folie 1
© 2009 Prof. Steffen Lange
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HDa/FbI
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Theorieseminar
Motivation / Einordnung / Anforderungen
Organisatorisches
! Fahrplan
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1. Seminar (/* heute */)
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Vorstellung einiger Themen
2. Seminar (/* in 14 Tagen */)
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Zuordnung der Themen (/* je zwei Studierende ein Thema */)
Ende Oktober bis Mitte Dezember
•
individuelle Termine zur Diskussion von Fragen (/* wenn
möglich, während des regulären Seminartermins */)
Ende Dezember
•
Kurzvorträge (/* 10-15 Minuten */) zur Vorstellung des Themas
Januar 2010
•
Abschlusspräsentation (/* 60 Minuten */) und Abgabe der
schriftlichen Ausarbeitungen (/* 15-20 Seiten */)
... wenn es für alle Beteiligten sinnvoll ist, können die Abschlusspräsentationen auch an einem Sonnabend stattfinden
Folie 2
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HDa/FbI
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Einordnung
! Literatur
U. Schöning, Perlen der Theoretischen Informatik, BI-Wissenschaftsverlag,
1995.
das Buch ist nicht mehr bestellbar, aber ...
! ... über das Buch (/* und damit auch das Seminar */)
•
•
Folie 3
Sammlung von interessanten Ergebnissen aus der theoretischen
Informatik
zu jedem Ergebnis gehört eine
•
Einordnung des Ergebnisses (/* worum geht es, warum ist es
interessant, überraschend, wichtig, ... */)
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detaillierte Argumentation zum Nachweis des Ergebnisses (/* wie
beweist man es ... */)
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Theorieseminar
Motivation / Einordnung / Anforderungen
Einordnung
! Anmerkungen
•
im Buch werden 23 unterschiedliche Themen, vor allem aus den
Gebieten Berechenbarkeitstheorie und Komplexitätstheorie im Detail
vorgestellt
... eigentlich sollte für jeden etwas interessantes dabei sein
... sie haben aber auch die Freiheit, sich ein anderes Thema
zu wählen (/* diese Themen sollten ähnlich anspruchsvoll,
interessant und „wichtig“ sein; diese Themen müssen mit
dem selben Detaillierungsgrad vorgestellt werden */)
Folie 4
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Beispiele
! Zielstellungen
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einige Themen etwas genauer vorstellen
•
dabei handelt es sich um Themen
... die ich interessant finde
... bei denen ich erwarten würde, dass sie sich relativ
„einfach“ in die Themen einarbeiten können
... bei denen ich erwarten würde, dass sie die zugrunde
liegenden Argumentation und Beweise relativ „leicht“
verstehen können
Folie 5
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Thema 2: Berechnungstheorie
! Das zehnte Hilbertsche Problem
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hier geht darum, die algorithmischen Möglichkeiten zur Lösung so
genannter diophantischer Gleichungen auszuloten
... man fragt sich, ob es einen Algorithmus gibt, mit dessen Hilfe
man, für jede gegebene diophantische Gleichung f(x1,...,xk) = 0
herauszubekommen kann, ob sie ganzzahlige Lösungen besitzt
•
•
für diophantische Gleichungen der Form f(x) = ax2 + bx + c sollte klar
sein, wie ein solcher Algorithmus arbeiten sollte
für diophantische Gleichungen der Form f(x1,x2) = ax1 + bx2 - 1 sollte
auch klar sein, wie ein solcher Algorithmus arbeiten sollte
... aber, das allgemeine Problem (/* für beliebige diophantische
Gleichungen herauszubekommen, ob sie ganzzahlige Lösungen
besitzen */) ist nicht algorithmisch lösbar
Folie 6
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Thema 3: Berechnungstheorie
! Das Äquivalenzproblem für LOOP(1) und LOOP(2) Programme
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klar ist, daß für beliebige Programme (einer hinreichend ausdrucksfähigen Programmiersprache) nicht entscheidbar ist, ob sie dasselbe
leisten
... man fragt sich, was das mit den sprachlichen Konstrukten in
der zugrunde liegenden Programmiersprache zu tun hat
•
•
falls man bspw. Schleifenkonstrukte hat, die einem erlauben, „Endlos“Schleifen zu definieren, geht es „in die Hose“
falls man solche Schleifenkonstrukte verbietet, muss es nicht immer
„gut gehen“ (/* bspw. „For“-Schleifen, in denen die Laufvariable im
Schleifenkörper nicht verändert werden darf */)
... letzteres hängt von der Schachtelungstiefe der verwendeten
Schleifenkonstrukte ab
Folie 7
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Thema 4: Komplexitätstheorie
! Das zweite LBA Problem
•
es ist bekannt, dass nichtdeterministische linear bandbeschränkte
Turing-Maschinen genau die kontextsensitiven Sprachen akzeptieren
... man fragt sich, ob dasselbe auch für deterministische linear
bandbeschränkte Turing-Maschinen gilt (/* erstes LBA-Problem */)
... man fragt sich, ob die Klasse der durch nichtdeterministische linear
bandbeschränkte Turing-Maschinen akzeptierbaren Sprachen abgeschlossen bzgl. der Operation Komplementbildung ist (/* zweites
LBA-Problem */)
•
der Status für das erste LBA-Problems ist offen, aber für das zweite ist
alles klar (/* die Antwort ist ja */)
... insbesondere weiß man damit, dass das Komplement einer jeden
kontextsensitiven Sprache auch kontextsensitiv ist
Folie 8
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Thema 6: Komplexitätstheorie / Logik
! Untere Schranke für die Länge von Resolutionsbeweisen
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•
der Resolutionskalkül ist die im automatischen Theorembeweisen
hauptsächlich verwendete Beweismethode
mit Hilfe dieses Kalküls kann man bspw. überprüfen, ob eine gegebene
Formel in konjunktiver Normalform unerfüllbar ist
... man fragt sich, wie groß eine „beste“ untere Schranke für die
Länge von Beweisen in diesem Kalkül sein ist
•
Folie 9
man kann zeigen, dass es Formeln der Länge n gibt, so dass jeder
Beweis ihrer Unerfüllbarkeit mit Hilfe des Resolutionskalküls eine
exponentielle Länge hat (/* also in der Größenordnung !(2n) */)
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Thema 8/9: Komplexitätstheorie
! Untere Schranken durch Kolmogoroff-Komplexität
•
die Kolmogoroff-Komplexität verwendet man, um die Komplexität von
Zeichenketten zu messen
... grob gesprochen ist die Kolmogoroff-Komplexität einer Zeichenkette die Länge eines kürzesten Programms, mit dem diese Zeichenkette erzeugt werden kann (/* kann man auch für den Grad der
„Zufälligkeit“ dieser Zeichenkette verstehen */)
•
•
Folie 10
mit Hilfe dieses Komplexitätsmaßes kann man „recht einfach“ untere
Komplexitätsschranken beweisen
... aber auch „nicht triviale“ Ergebnisse aus der Zahlentheorie (/* bspw.
eine untere Schranke (/* n/log2(n) */) für die Anzahl der Primzahlen ! n;
diese Schranke gilt für unendlich viele n ... */)
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Thema 10: Algorithmische Lerntheorie
! PAC-Lernen und Occams Razor
•
Ausgangspunkt: eine Menge von Daten über ein unbekanntes Objekt
... das Ziel besteht darin, eine möglichst gute Beschreibung für
dieses Objekt zu finden (/* was das bedeutet, definiert der Begriff
PAC-Lernen */)
y
0
0
ymax
1
1
1
1
1
ymin
0
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0
c
0
xmin
Folie 11
0
1
x
xmax
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Thema 10: Algorithmische Lerntheorie
! PAC-Lernen und Occams Razor
•
Ausgangspunkt: eine Menge von Daten über ein unbekanntes Objekt
... das Ziel besteht darin, eine möglichst gute Beschreibung für
dieses Objekt zu finden (/* was das bedeutet, definiert der Begriff
PAC-Lernen */)
... stehen unterschiedliche Beschreibungen zur Verfügung, so sagt
das Prinzip „Occams Razor“, dass eine möglichst einfache gewählt
werden sollte (/* welche Kandidaten zu betrachten sind und was
einfach bedeutet, ist zu präzisieren */)
•
Folie 12
man kann zeigen, dass die Verwendung des Prinzips „Occams Razor“
eine sinnvolle Herangehensweise ist
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Thema 23: Graphentheorie
! Superkonzentratoren und der Heiratssatz
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es geht um bestimmte gerichtete azyklische Graphen mit n Eingangsund n Ausgangsknoten, so genannte n-Superkonzentratoren (/* in
solchen Graphen gibt es für beliebig gewählte k Eingangs- und
Ausgangsknoten (k ! n) „disjunkte“ Pfade durch den Graphen, die
diese Eingangs- und Ausgangsknoten verbinden */)
... es geht um die Frage, wie viele Kanten n-Superkonzentratoren
mindestens haben müssen
•
•
offenbar genügen O(n2) viele Kanten
man kann zeigen, dass O(n*log(n)) und sogar O(n) viele Kanten
genügen
... n-Superkonzentratoren verwendet man, um „Trade-Offs“ zwischen
den Ressourcen Rechenzeit- und Speicherplatzbedarf zu beweisen
(/* Stichwort: Pebble-Games */)
Folie 13
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