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ANHANG I
ANHANG I
ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS
1
1.
BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
Betaferon 0,25 mg/ml, Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung.
2.
QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
1 ml der rekonstituierten Lösung enthält 0,25 mg (8,0 Mio. IE) Interferon beta-1b.
Die Aktivität wird mit einem Bioassay auf zytopathische Effekte (CPE) bestimmt, wobei der
WHO-Referenz-Standard für rekombinantes Interferon beta benutzt wird.
Betaferon besteht aus einem sterilen weißen bis weißlichen Pulver. 1 Durchstichflasche
enthält 0,3 mg (9,6 Mio. IE) Interferon beta-1b. Es wurde eine Überfüllung von 20 %
einkalkuliert.
Interferon beta-1b ist ein gereinigtes, steriles, aus 165 Aminosäuren bestehendes, lyophilisiertes Protein. Es wird durch rekombinante DNA-Techniken aus einem Escherichia-coliStamm gewonnen, der ein gentechnologisch hergestelltes Plasmid mit einem modifizierten
humanen Interferon-betaser17-Gen enthält. Die strukturellen Unterschiede zwischen Interferon
beta-1b und natürlichem Human-Interferon beta bestehen sowohl in der Substitution des
Cysteins durch Serin in Position 17 der Aminosäurenkette als auch im Fehlen des Methionins
in Position 1 und der Kohlenhydrat-Seitenkette.
3.
DARREICHUNGSFORM
Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung.
4.
KLINISCHE ANGABEN
4.1
Anwendungsgebiete
Betaferon ist indiziert zur Behandlung der schubweise verlaufenden und der sekundär
progredienten multiplen Sklerose.
Bei der schubweise verlaufenden multiplen Sklerose ist Betaferon indiziert zur Reduktion der
Frequenz und des Schweregrades der klinischen Schübe bei ambulatorischen Patienten (d. h.
Patienten, die ohne Hilfe gehfähig sind), die durch mindestens zwei Schübe mit neurologischen Funktionsstörungen und nachfolgender vollständiger oder teilweiser Remission
während der letzten zwei Jahre charakterisiert ist. Bei Patienten, die Betaferon erhielten, kam
es zu einer Reduktion der Frequenz (30 %) und des Schweregrades der klinischen Schübe
sowie der Anzahl der krankheitsbedingten Krankenhausaufenthalte. Darüber hinaus
verlängerte sich das schubfreie Intervall.
Es gibt keinen Hinweis für einen Einfluß von Betaferon auf die Dauer der Schübe, auf die
Symptome zwischen den Schüben oder auf das Fortschreiten der Erkrankung. Es gibt
ebenfalls keinen Hinweis für einen Einfluß auf das Ausmaß der Behinderung bei schubweise
verlaufender multipler Sklerose.
2
Bei sekundär progredienter multipler Sklerose ist Betaferon indiziert zur
Progressionsverlangsamung und zur Reduktion der Frequenz klinischer Schübe. Im Vergleich
zur Placebogruppe zeigten Patienten unter Betaferon eine statistisch signifikante
Verlängerung der Zeit bis zur Progression. Der Behandlungseffekt trat bei Patienten mit
Schüben und ohne Schübe und bei allen untersuchten Behinderungsstufen gleichermaßen ein
(Patienten mit leichter Erkrankung und nicht mehr gehfähige Patienten wurden nicht
untersucht). Mit Betaferon behandelte Patienten waren außerdem im Vergleich zur
Placebogruppe statistisch signifikant länger nicht rollstuhlabhängig. Siehe dazu auch
Abschnitt 5.1 "Pharmakodynamische Eigenschaften". Bei sekundär progredienter multipler
Sklerose kam es unter Betaferon zu einer Reduktion der Frequenz (30 %) klinischer Schübe.
Es liegen keine Hinweise für einen Einfluß von Betaferon auf die Dauer der Schübe vor.
Die klinischen Prüfungen zeigen, daß nicht alle Patienten auf die Behandlung mit Betaferon
ansprechen. Darüber hinaus wurden trotz der Behandlung bei einigen Patienten
Verschlimmerungen der Schübe beobachtet. Es gibt keine klinischen Kriterien, die
Voraussagen im Hinblick auf ein Nichtansprechen oder eine Verschlimmerung bei den
einzelnen zu behandelnden Patienten ermöglichen würden.
Untersuchungen zu Betaferon bei primär progredienter multipler Sklerose liegen bislang nicht
vor.
4.2
Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Die Therapie mit Betaferon sollte unter der Aufsicht eines mit der Behandlung der Krankheit
erfahrenen Arztes begonnen werden.
Die empfohlene Dosis Betaferon beträgt 0,25 mg (8,0 Mio. IE), enthalten in 1 ml der
rekonstituierten Lösung (siehe Kapitel 6.6 „Hinweise für die Handhabung und Entsorgung
(wenn erforderlich)“), die jeden zweiten Tag subkutan injiziert wird.
Die optimale Dosis ist nicht eindeutig geklärt.
Zum gegenwärtigen Zeitpunkt ist nicht bekannt, wie lange behandelt werden sollte. Die
Wirksamkeit bei schubweise verlaufender multipler Sklerose ist für eine mehr als zweijährige
Behandlung bisher nicht hinreichend belegt. Im Rahmen kontrollierter klinischer Prüfungen
konnte die Wirksamkeit bei sekundär progredienter multipler Sklerose für einen Zeitraum von
zwei Jahren belegt werden. Beschränkte Daten liegen auch für einen Behandlungszeitraum
von bis zu 3 Jahren vor.
Nach zwei Jahren sollte bei allen Patienten eine vollständige Befunderhebung durchgeführt
werden.
Die Entscheidung für eine Behandlung über längere Zeit sollte vom behandelnden Arzt im
Einzelfall getroffen werden.
Es liegen keine Daten über eine Behandlung von mehr als 3 Jahren vor. Bei schubweise
verlaufender multipler Sklerose mit weniger als zwei Schüben in den letzten zwei Jahren wird
eine Behandlung mit Betaferon nicht empfohlen.
Wenn der Behandlungserfolg ausbleibt, z.B. wenn über einen Zeitraum von sechs Monaten
eine kontinuierliche Zunahme des EDSS-Wertes eintritt oder wenn trotz Betaferon3
Behandlung eine Therapie mit ACTH oder Kortikosteroiden mit drei oder mehr
Behandlungszyklen innerhalb eines Jahres erforderlich wird, sollte die Behandlung mit
Betaferon beendet werden.
Wirksamkeit und Unbedenklichkeit von Betaferon bei Kindern und Jugendlichen unter 18
Jahren wurden nicht untersucht. Betaferon sollte daher bei dieser Altersgruppe nicht
angewendet werden.
4.3
Gegenanzeigen
-
Schwangerschaft (siehe Kapitel 4.6 „Anwendung während Schwangerschaft und
Stillzeit“).
Bei Patienten mit bekannter Überempfindlichkeit gegenüber natürlichem oder
rekombinantem Interferon-β, Humanalbumin oder einem der Hilfsstoffe.
Bei Patienten mit schweren depressiven Störungen und/oder Suizidneigungen in der
Anamnese.
Bei Patienten mit Leberinsuffizienz.
Bei Patienten mit einer durch Behandlung nicht adäquat kontrollierten Epilepsie.
-
Starke Überempfindlichkeitsreaktionen (seltene, aber starke akute Reaktionen wie Bronchospasmus, Anaphylaxie und Urtikaria) können auftreten. Bei schweren Reaktionen sollte die
Behandlung mit Betaferon abgebrochen und geeignete ärztliche Maßnahmen ergriffen
werden.
4.4
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Vor der Behandlung mit Betaferon sollten die Patienten darüber informiert werden, daß
depressive Störungen und Suizidneigung als unerwünschte Wirkung der Behandlung möglich
sind und daß bei Auftreten dieser Symptome der behandelnde Arzt sofort informiert werden
muß. In seltenen Fällen können diese Symptome zu einem Suizidversuch führen. Patienten,
die an depressiven Störungen und Suizidneigung leiden, sollten engmaschig beobachtet
werden. Gegebenenfalls ist ein Abbruch der Behandlung in Betracht zu ziehen.
Bei Patienten, in deren Anamnese Krampfanfälle oder depressive Störungen berichtet
wurden, und bei Patienten, die mit Antiepileptika behandelt werden (siehe Kapitel 4.5
„Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen“), sollte
Betaferon mit Vorsicht verabreicht werden. Es sollte auch mit Vorsicht bei Patienten mit
depressiven Störungen oder bestehendem Herzleiden verabreicht werden.
Starke Überempfindlichkeitsreaktionen (seltene, aber starke akute Reaktionen wie Bronchospasmus, Anaphylaxie und Urtikaria) können auftreten. Bei schweren Reaktionen sollte die
Behandlung mit Betaferon abgebrochen und geeignete ärztliche Maßnahmen ergriffen
werden. Bei anderen mittelschweren bis schweren Nebenwirkungen kann eine Änderung des
Dosierungsschemas von Betaferon oder sogar ein Absetzen des Präparates erforderlich
werden.
Vor Beginn einer Therapie mit Betaferon sowie in regelmäßigen Abständen während der
Therapie sollten ein Blutbild und ein Differentialblutbild erstellt werden.
4
Ebenso sollten vor Behandlungsbeginn sowie in regelmäßigen Abständen während der
Behandlung mit Betaferon die SGOT-, SGPT- und γ-GT-Werte kontrolliert werden. Erhöhte
Transaminasenwerte müssen engmaschig kontrolliert werden. Bei signifikanter Erhöhung
oder wenn Symptome auftreten, die für die Entwicklung einer Hepatitis sprechen, muß
Betaferon abgesetzt werden. Sind klinische Anzeichen eines Leberschadens nicht vorhanden
und die Leberenzymwerte wieder im Normbereich, kann erwogen werden, wieder mit der
Therapie zu beginnen. Im weiteren Therapieverlauf müssen die Leberfunktionen sorgfältig
überwacht werden.
Daten über Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion liegen nicht vor. Die Nierenfunktion sollte sorgfältig überwacht werden, wenn diese Patienten mit Betaferon behandelt
werden.
In den multiple Sklerose-Studien trat zumindest einmal bei 45 % der Patienten im Serum
Interferon-beta-1b neutralisierende Aktivität auf. Ein Drittel wies neutralisierende Aktivität
auf, die durch zwei aufeinanderfolgende positive Titer bestätigt wurde. Mit der Entwicklung
der neutralisierenden Aktivität geht nach 18 - 24 Monaten eine Verringerung der klinischen
Wirksamkeit einher.
Neue Nebenwirkungen wurden nicht mit dem Auftreten neutralisierender Aktivität in
Verbindung gebracht. In vitro-Untersuchungen haben Kreuzreaktionen von Betaferon mit
natürlichem Interferon beta gezeigt. Jedoch wurde dies nicht in vivo untersucht, und die
klinische Bedeutung dieser Ergebnisse ist ungewiß.
Die wenigen Daten von Patienten mit beendeter Betaferon-Behandlung, bei denen sich eine
neutralisierende Aktivität entwickelt hat, lassen keine Schlußfolgerungen zu.
Bei Patienten, die Betaferon anwenden, sind Nekrosen an den Injektionsstellen berichtet
worden (siehe Kapitel 4.8 „Nebenwirkungen“). Diese können ausgedehnt sein und sich bis in
die Muskelfascie und das Fettgewebe erstrecken und deshalb zur Narbenbildung führen.
Gelegentlich sind Abtragungen nekrotischen Gewebes und seltener Hauttransplantationen
erforderlich. Die Wundheilung kann bis zu 6 Monaten dauern.
Falls bei dem Patienten mehrere Läsionen bestehen, sollte die Behandlung mit Betaferon bis
zur Abheilung der Läsion unterbrochen werden. Patienten mit einzelnen Läsionen können,
vorausgesetzt die Nekrose ist nicht zu ausgedehnt, die Behandlung mit Betaferon fortsetzen,
da bei einigen Patienten eine Abheilung der Nekrosen während der Behandlung mit Betaferon
stattgefunden hat.
Um das Risiko des Entstehens von Nekrosen zu minimieren, sollten Patienten unterrichtet
werden über:
− Anwendung einer aseptischen Injektionstechnik
− Wechsel der Injektionsstelle bei jeder Applikation
Der Vorgang der Selbstinjektion durch den Patienten sollte regelmäßig überprüft werden,
besonders dann, wenn Reaktionen an den Injektionsstellen aufgetreten sind.
Betaferon sollte mit Vorsicht bei Patienten mit Myelosuppression, Anämie oder
Thrombozytopenie eingesetzt werden; Patienten, bei denen sich eine Neutropenie entwickelt,
sollten engmaschig hinsichtlich des Auftretens von Fieber oder eines Infektes beobachtet
werden.
5
Seltene Fälle von Kardiomyopathie wurden berichtet. Wenn ein solcher Fall eintritt, und der
Verdacht eines Zusammenhangs mit Betaferon besteht, sollte die Behandlung unterbrochen
werden.
Die Gabe von Zytokinen bei Patienten mit vorbestehender monoklonaler Gammopathie
wurde in Zusammenhang gebracht mit der Entwicklung eines Capillary-Leak-Syndroms mit
schockähnlichen Symptomen und tödlichem Ausgang.
4.5
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Mit Betaferon wurden keine gezielten Prüfungen zu Arzneimittelwechselwirkungen
durchgeführt.
Die Auswirkung der Behandlung mit Betaferon (0,25 mg = 8,0 Mio. IE jeden zweiten Tag)
auf den Arzneimittelstoffwechsel bei multipler Sklerose ist nicht bekannt. Die Behandlung
von Rezidiven mit Kortikosteroiden oder ACTH über Zeiträume von bis zu 28 Tagen wurde
von Patienten, die Betaferon erhielten, gut vertragen.
Wegen mangelnder klinischer Erfahrung bei multipler Sklerose wird die BetaferonBehandlung zusammen mit anderen Immunmodulatoren außer Kortikoiden oder ACTH nicht
empfohlen.
Es ist berichtet worden, daß Interferone die Aktivität der Zytochrom P450 abhängigen
hepatischen Enzyme bei Menschen und Tieren verringern können. Bei gleichzeitiger
Anwendung anderer Substanzen, die eine geringe therapeutische Breite besitzen und deren
Clearance stark abhängig vom Zytochrom-P450-System ist, z. B. Antiepileptika, soll
Betaferon mit Vorsicht angewendet werden. Zusätzliche Vorsicht ist geboten bei jeder
Komedikation, die einen Effekt auf das hämatopoetische System hat.
Wechselwirkungsstudien mit Antiepileptika wurden nicht durchgeführt.
4.6
Anwendung während Schwangerschaft und Stillzeit
Es ist nicht bekannt, ob Betaferon bei Verabreichung während der Schwangerschaft eine
Schädigung des Fötus verursachen oder die menschliche Reproduktionsfähigkeit beeinflussen
kann. Während kontrollierter klinischer Studien wurden bei mit Betaferon behandelten
multiple Sklerose-Patientinnen Spontanaborte beobachtet. Rekombinantes humanes
Interferon beta-1b war in Untersuchungen mit Rhesus-Affen embryotoxisch und verursachte
im höheren Dosisbereich den Tod der Feten. Aus diesem Grund ist Betaferon während der
Schwangerschaft kontraindiziert. Frauen im gebärfähigen Alter sollten während der Therapie
mit Betaferon geeignete Kontrazeptionsmaßnahmen treffen. Tritt während der Behandlung
mit Betaferon eine Schwangerschaft ein oder ist eine Schwangerschaft geplant, sollte die
Patientin über die möglichen Risiken informiert und ein Abbruch der Behandlung empfohlen
werden (siehe Kapitel 5.3 „Präklinische Daten zur Sicherheit“).
Es ist nicht bekannt, ob Interferon beta-1b in die Muttermilch übertritt. Da bei Säuglingen
während der Stillzeit schwere Nebenwirkungen durch Betaferon nicht ausgeschlossen werden
können, soll entweder das Stillen oder die Behandlung mit Betaferon abgebrochen werden.
6
4.7
Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Nicht untersucht.
Unerwünschte zentralnervöse Wirkungen, die mit dem Gebrauch von Betaferon
zusammenhängen, können bei entsprechend veranlagten Patienten die Fähigkeit zur
Teilnahme am Straßenverkehr und die Bedienung von Maschinen beeinträchtigen.
4.8
Nebenwirkungen
Bisher liegen nur begrenzte Erfahrungen mit Betaferon bei Patienten mit multipler Sklerose
vor, weshalb mögliche Nebenwirkungen mit geringer Inzidenz bisher nicht beobachtet
werden konnten.
Häufig kam es nach der Injektion von Betaferon zu Reaktionen an der Injektionsstelle.
Rötung, Schwellung, Verfärbung, Entzündung, Schmerz, Überempfindlichkeit, Nekrose und
unspezifische Reaktionen standen in einem signifikanten Zusammenhang mit der BetaferonBehandlung in der Dosis von 0,25 mg (8,0 Mio. IE). In der Regel nahm die Häufigkeit der
Reaktionen an den Injektionsstellen mit der Zeit ab. Über Lymphadenopathie wurde ebenfalls
berichtet.
Tritt beim Patienten eine Hautläsion auf, die mit Schwellung oder Flüssigkeitsabsonderung
aus der Injektionsstelle verbunden sein kann, soll der Patient den Arzt konsultieren, bevor er
die Betaferon-Injektionen fortsetzt. (Siehe Kapitel 4.4 „Warnhinweise und
Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung“).
Selten wurden Fälle von Dyspnoe nach Injektion von Betaferon berichtet.
In der empfohlenen Dosierung kann es zu Erhöhungen der SGOT-, SGPT- und γ-GT-Werte
kommen und es existieren Berichte über eine mögliche Arzneimittel-induzierte Hepatitis.
Siehe auch Kapitel 4.4 „Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung“
Leukopenie (Lymphopenie, Neutropenie) und Anämie sind berichtet worden. Ebenso
existieren Berichte über Thrombozytopenien, die in seltenen Fällen mit einer deutlichen
Verminderung der Plättchenzahl einhergingen.
Niedrige Kalziumspiegel sowie erhöhte Harnsäurespiegel können im Zusammenhang mit der
Anwendung von Betaferon stehen.
Häufig traten im Zusammenhang mit der Betaferon-Behandlung grippeartige Symptome
(Fieber, Schüttelfrost, Muskelschmerz, Unwohlsein, Schwitzen) auf. Die Häufigkeit dieser
Symptome nahm mit der Zeit ab.
Starke Überempfindlichkeitsreaktionen (seltene, aber starke akute Reaktionen wie Bronchospasmus, Anaphylaxie und Urtikaria) können auftreten. Bei schweren Reaktionen sollte die
Behandlung mit Betaferon abgebrochen und geeignete ärztliche Maßnahmen ergriffen
werden.
Bei Frauen vor der Menopause kann es zu Menstruationsstörungen kommen.
7
Gelegentlich kann es zu Übelkeit und Erbrechen kommen.
Selten wurde eine Alopezie berichtet.
Nebenwirkungen, die das zentrale Nervensystem betreffen, z. B. Depression, Angstzustände,
emotionale Labilität, Depersonalisation, Krampfanfälle, Suizidversuche und Verwirrung
wurden beobachtet.
Fälle von Muskelhypertonie wurden berichtet.
Seltene Fälle von Kardiomyopathie wurden berichtet. Siehe Kapitel 4.4 „Warnhinweise und
Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung“.
Es wurden seltene Fälle von Funktionsstörungen der Schilddrüse (sowohl Über- als auch
Unterfunktion) berichtet, die mit der Anwendung von Betaferon im Zusammenhang stehen.
4.9
Überdosierung
Interferon-beta-1b wurde erwachsenen Krebspatienten in individueller Dosierung bis zu 5,5
mg (176 Mio. IE) i.v. 3 x pro Woche verabreicht, ohne schwerwiegende unerwünschte
Auswirkungen auf Vitalfunktionen zu verursachen.
5.
5.1
PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Interferone, ATC Code: L03A B
Interferone gehören zu den Zytokinen, natürlich vorkommenden Proteinen. Die Molekulargewichte von Interferonen liegen im Bereich von 15.000 bis 21.000 Dalton. Es wurden
drei Hauptklassen von Interferonen identifiziert: Alpha-, Beta- und Gamma-Interferone. Die
biologischen Wirkungen von Alpha-, Beta- und Gamma-Interferonen überlappen sich zwar,
sind jedoch unterschiedlich. Die Wirkungen von Interferon beta-1b sind speziesspezifisch, so
daß die wichtigsten pharmakologischen Informationen über Interferon beta-1b aus Untersuchungen an menschlichen Zellkulturen oder aus In-vivo-Studien am Menschen stammen.
Für Interferon beta-1b konnten sowohl antivirale als auch immunregulatorische Wirkungen
nachgewiesen werden. Die Wirkungsweise von Interferon beta-1b bei multipler Sklerose ist
nicht genau geklärt. Es ist jedoch bekannt, daß die biologischen Eigenschaften von Interferon
beta-1b, die die Immunantwort beeinflussen, durch seine Wechselwirkungen mit spezifischen
Zellrezeptoren auf der Oberfläche menschlicher Zellen vermittelt werden. Die Bindung von
Interferon beta-1b an diese Rezeptoren führt zur Bildung einer Reihe von Genprodukten, die
als Mediatoren der biologischen Wirkungen von Interferon beta-1b betrachtet werden. Eine
Reihe dieser Produkte wurde im Serum und in Zellfraktionen im Blut von Patienten
nachgewiesen, die mit Interferon beta-1b behandelt wurden. Interferon beta-1b führt sowohl
zu einer Verminderung der Bindungsaffinität als auch zu einer Verstärkung von
Internalisierung und Abbau des Interferon-gamma-Rezeptors. Außerdem verstärkt Interferon
beta-1b die Suppressoraktivität peripherer Lymphozyten.
8
Gesonderte Untersuchungen zum Einfluß von Betaferon auf das Herz-Kreislauf-System, das
Atmungssystem und die Funktion endokriner Organe wurden nicht durchgeführt.
In einer kontrollierten klinischen Studie zu Betaferon bei sekundär progredienter multipler
Sklerose mit einem zu Studienbeginn vorliegenden EDSS-Wert von 3 bis 6,5 zeigten sich in
der Überlebenszeit-Analyse bei der Zeit bis zur bestätigten Progression bzw. bis zur
Rollstuhlabhängigkeit zwischen Betaferon- und Placebogruppe erstmals nach mehrmonatiger
Behandlung Hinweise auf einen unterschiedlichen Verlauf. Dieser setzte sich über die
gesamte Beobachtungszeit von 33 Monaten fort. Dies entspricht einer Verzögerung der Zeit
bis zur Progression und einer ähnlichen zeitlichen Verzögerung bis zum Eintritt der
Rollstuhlabhängigkeit um mehrere Monate bei einer Behandlung mit Betaferon. Die
nachstehenden Tabellen zeigen den Anteil Patienten, bei denen es zu einem Fortschreiten der
Erkrankung bzw. zum Eintritt der Rollstuhlabhängigkeit im Laufe von 1 bis 2
Behandlungsjahren kam.
Patienten (kumulativ in %) mit bestätigter Progression
Placebogruppe (n = 358)
Betaferongruppe (n = 360)
Im 1. Jahr
29 %
19 %
Im 2. Jahr
46 %
34 %
Rollstuhlabhängige Patienten (kumulativ in %)
Placebogruppe (n = 358)
Betaferongruppe (n = 360)
Im 1. Jahr
10 %
4%
Im 2. Jahr
19 %
11 %
5.2
Pharmakokinetische Eigenschaften
Betaferon-Serumspiegel wurden bei Patienten und freiwilligen Versuchspersonen mit Hilfe
eines nicht vollständig spezifischen Bioassays verfolgt. Maximale Serumkonzentrationen von
etwa 40 IE/ml wurden 1-8 Stunden nach subkutaner Injektion von 0,5 mg (16,0 Mio. IE)
Interferon beta-1b gefunden. In verschiedenen Studien wurden aus dem Serum mittlere
Clearance-Raten bis zu 30 ml.min-1.kg-1 und Dispositions-Halbwertszeiten bis zu 5 Stunden
bestimmt.
Betaferon-Injektionen im Abstand von zwei Tagen führen nicht zur Kumulation im Serum.
Die Pharmakokinetik scheint sich im Verlauf der Therapie nicht zu verändern.
Die absolute Bioverfügbarkeit von subkutan verabreichtem Interferon beta-1b betrug etwa
50 %.
5.3
Präklinische Daten zur Sicherheit
Studien zur akuten Toxizität wurden nicht durchgeführt. Da Nager nicht auf humanes
Interferon beta reagieren, wurden Untersuchungen mit wiederholter Verabreichung an
Rhesus-Affen durchgeführt. Es wurde eine vorübergehende Hyperthermie sowie ein signifikanter Anstieg der Lymphozyten und eine signifikante Abnahme der Thrombozyten und der
segmentierten neutrophilen Granulozyten beobachtet. Langzeittoxizitätsstudien wurden nicht
durchgeführt. Reproduktionsstudien mit Rhesus-Affen zeigten toxische Einflüsse auf Mutter
und Fötus, die zu pränataler Mortalität führten. Bei den überlebenden Tieren wurden keine
9
Mißbildungen festgestellt. Untersuchungen zur Fertilität wurden nicht durchgeführt. Einflüsse
auf den Fruchtbarkeitszyklus von Affen wurden nicht beobachtet. Erfahrungen mit anderen
Interferonen legen die Möglichkeit einer Beeinträchtigung der männlichen und weiblichen
Fruchtbarkeit nahe.
In der einzigen Studie zur Genotoxizität (Ames-Test) wurde keine mutagene Wirkung
beobachtet. Untersuchungen zur Karzinogenität wurden nicht durchgeführt. Ein In-vitroZelltransformationstest lieferte keine Hinweise auf ein tumorigenes Potential. Studien zur
lokalen Verträglichkeit nach subkutaner Applikation ergaben negative Befunde. Jedoch
wurden in klinischen Prüfungen lokale Reaktionen nach Betaferon-Gaben beobachtet.
6.
PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1
Hilfsstoffe
Albumin vom Menschen
Mannitol
Lösungsmittel: Natriumchloridlösung (0,54% w/v)
6.2
Inkompatibilitäten
Nicht bekannt.
6.3
–
–
–
–
6.4
Dauer der Haltbarkeit
des Produkts in der Verkaufspackung:
24 Monate bei 2-8 °C, beginnend mit dem Zeitpunkt der Sterilfiltration der formulierten,
nicht abgefüllten Lösung.
nach Rekonstitution gemäß Anweisung:
bis zu 3 Stunden bei 2-8 °C.
Besondere Lagerungshinweise
Vor und nach der Rekonstitution bei 2-8 °C lagern.
Nicht einfrieren.
6.5
Art und Inhalt des Behältnisses
Betaferon wird in einer 3-ml-Durchstichflasche aus farblosem Glas (Type I) mit ButylGummistopfen (13 mm) und Aluminium-Verschlußkappe bereitgestellt.
Jede Betaferon-Injektionsflasche wird zusammen mit einer Fertigspritze aus Glas (Typ I)
geliefert, die Jede Betaferon- Durchstichflasche wird zusammen mit einer Durchstichflasche
mit 2 ml steriler Natriumchloridlösung (0,54 % G/V) geliefert. Das Lösungsmittel befindet
sich in einer 3-ml- Durchstichflasche mit Butyl-Gummistopfen (13 mm), der mit einer
Aluminium-Verschlußkappe versehen ist.
10
Jede Packung Betaferon enthält 5 bzw. 15 Durchstichflaschen mit Interferon beta-1b und 5
bzw. 15 Durchstichflaschen mit 0,54 % Natriumchloridlösung zur Herstellung der
Injektionslösung.
6.6
Hinweise für die Handhabung und Entsorgung (wenn erforderlich)
Zur Rekonstitution des lyophilisierten Interferon beta-1b werden 1,2 ml des mitgelieferten
Lösungsmittels (Natriumchloridlösung, 0,54 % G/V) mittels einer sterilen Spritze und Kanüle
in die Betaferon-Injektionsflasche überführt. Das Pulver zur Herstellung einer
Injektionslösung ist ohne Schütteln vollständig zu lösen. Vor der Verwendung ist die
rekonstituierte Lösung visuell zu prüfen. Sie ist zu verwerfen, wenn sie Partikel enthält oder
verfärbt ist. Die rekonstituierte Lösung enthält 0,25 mg (8,0 Mio. IE) Interferon beta-1b pro
ml.
7.
PHARMAZEUTISCHER UNTERNEHMER
Schering Aktiengesellschaft
D-13342 Berlin
Deutschland
8.
NUMMERN IM ARZNEIMITTELREGISTER DER EUROPÄISCHEN
GEMEINSCHAFT
EU/1/95/003/001
EU/1/95/003/002
9.
DATUM DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG
30.11.1995
26.11.1996
10.
STAND DER INFORMATION
11
1.
BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
Betaferon 0,25 mg/ml, Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung.
2.
QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
1 ml der rekonstituierten Lösung enthält 0,25 mg (8,0 Mio. IE) Interferon beta-1b.
Die Aktivität wird mit einem Bioassay auf zytopathische Effekte (CPE) bestimmt, wobei der
WHO-Referenz-Standard für rekombinantes Interferon beta benutzt wird.
Betaferon besteht aus einem sterilen weißen bis weißlichen Pulver. 1 Durchstichflasche
enthält 0,3 mg (9,6 Mio. IE) Interferon beta-1b. Es wurde eine Überfüllung von 20 %
einkalkuliert.
Interferon beta-1b ist ein gereinigtes, steriles, aus 165 Aminosäuren bestehendes, lyophilisiertes Protein. Es wird durch rekombinante DNA-Techniken aus einem Escherichia-coliStamm gewonnen, der ein gentechnologisch hergestelltes Plasmid mit einem modifizierten
humanen Interferon-betaser17-Gen enthält. Die strukturellen Unterschiede zwischen Interferon
beta-1b und natürlichem Human-Interferon beta bestehen sowohl in der Substitution des
Cysteins durch Serin in Position 17 der Aminosäurenkette als auch im Fehlen des Methionins
in Position 1 und der Kohlenhydrat-Seitenkette.
3.
DARREICHUNGSFORM
Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung.
4.
KLINISCHE ANGABEN
4.1
Anwendungsgebiete
Betaferon ist indiziert zur Behandlung der schubweise verlaufenden und der sekundär
progredienten multiplen Sklerose.
Bei der schubweise verlaufenden multiplen Sklerose ist Betaferon indiziert zur Reduktion der
Frequenz und des Schweregrades der klinischen Schübe bei ambulatorischen Patienten (d. h.
Patienten, die ohne Hilfe gehfähig sind), die durch mindestens zwei Schübe mit neurologischen Funktionsstörungen und nachfolgender vollständiger oder teilweiser Remission
während der letzten zwei Jahre charakterisiert ist. Bei Patienten, die Betaferon erhielten, kam
es zu einer Reduktion der Frequenz (30 %) und des Schweregrades der klinischen Schübe
sowie der Anzahl der krankheitsbedingten Krankenhausaufenthalte. Darüber hinaus
verlängerte sich das schubfreie Intervall.
Es gibt keinen Hinweis für einen Einfluß von Betaferon auf die Dauer der Schübe, auf die
Symptome zwischen den Schüben oder auf das Fortschreiten der Erkrankung. Es gibt
ebenfalls keinen Hinweis für einen Einfluß auf das Ausmaß der Behinderung bei schubweise
verlaufender multipler Sklerose.
12
Bei sekundär progredienter multipler Sklerose ist Betaferon indiziert zur
Progressionsverlangsamung und zur Reduktion der Frequenz klinischer Schübe. Im Vergleich
zur Placebogruppe zeigten Patienten unter Betaferon eine statistisch signifikante
Verlängerung der Zeit bis zur Progression. Der Behandlungseffekt trat bei Patienten mit
Schüben und ohne Schübe und bei allen untersuchten Behinderungsstufen gleichermaßen ein
(Patienten mit leichter Erkrankung und nicht mehr gehfähige Patienten wurden nicht
untersucht). Mit Betaferon behandelte Patienten waren außerdem im Vergleich zur
Placebogruppe statistisch signifikant länger nicht rollstuhlabhängig. Siehe dazu auch
Abschnitt 5.1 "Pharmakodynamische Eigenschaften". Bei sekundär progredienter multipler
Sklerose kam es unter Betaferon zu einer Reduktion der Frequenz (30 %) klinischer Schübe.
Es liegen keine Hinweise für einen Einfluß von Betaferon auf die Dauer der Schübe vor.
Die klinischen Prüfungen zeigen, daß nicht alle Patienten auf die Behandlung mit Betaferon
ansprechen. Darüber hinaus wurden trotz der Behandlung bei einigen Patienten
Verschlimmerungen der Schübe beobachtet. Es gibt keine klinischen Kriterien, die
Voraussagen im Hinblick auf ein Nichtansprechen oder eine Verschlimmerung bei den
einzelnen zu behandelnden Patienten ermöglichen würden.
Untersuchungen zu Betaferon bei primär progredienter multipler Sklerose liegen bislang nicht
vor.
4.2
Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Die Therapie mit Betaferon sollte unter der Aufsicht eines mit der Behandlung der Krankheit
erfahrenen Arztes begonnen werden.
Die empfohlene Dosis Betaferon beträgt 0,25 mg (8,0 Mio. IE), enthalten in 1 ml der
rekonstituierten Lösung (siehe Kapitel 6.6 „Hinweise für die Handhabung und Entsorgung
(wenn erforderlich)“), die jeden zweiten Tag subkutan injiziert wird.
Die optimale Dosis ist nicht eindeutig geklärt.
Zum gegenwärtigen Zeitpunkt ist nicht bekannt, wie lange behandelt werden sollte. Die
Wirksamkeit bei schubweise verlaufender multipler Sklerose ist für eine mehr als zweijährige
Behandlung bisher nicht hinreichend belegt. Im Rahmen kontrollierter klinischer Prüfungen
konnte die Wirksamkeit bei sekundär progredienter multipler Sklerose für einen Zeitraum von
zwei Jahren belegt werden. Beschränkte Daten liegen auch für einen Behandlungszeitraum
von bis zu 3 Jahren vor.
Nach zwei Jahren sollte bei allen Patienten eine vollständige Befunderhebung durchgeführt
werden.
Die Entscheidung für eine Behandlung über längere Zeit sollte vom behandelnden Arzt im
Einzelfall getroffen werden.
Es liegen keine Daten über eine Behandlung von mehr als 3 Jahren vor. Bei schubweise
verlaufender multipler Sklerose mit weniger als zwei Schüben in den letzten zwei Jahren wird
eine Behandlung mit Betaferon nicht empfohlen.
Wenn der Behandlungserfolg ausbleibt, z.B. wenn über einen Zeitraum von sechs Monaten
eine kontinuierliche Zunahme des EDSS-Wertes eintritt oder wenn trotz Betaferon13
Behandlung eine Therapie mit ACTH oder Kortikosteroiden mit drei oder mehr
Behandlungszyklen innerhalb eines Jahres erforderlich wird, sollte die Behandlung mit
Betaferon beendet werden.
Wirksamkeit und Unbedenklichkeit von Betaferon bei Kindern und Jugendlichen unter 18
Jahren wurden nicht untersucht. Betaferon sollte daher bei dieser Altersgruppe nicht
angewendet werden.
4.3
Gegenanzeigen
-
Schwangerschaft (siehe Kapitel 4.6 „Anwendung während Schwangerschaft und
Stillzeit“).
Bei Patienten mit bekannter Überempfindlichkeit gegenüber natürlichem oder
rekombinantem Interferon-β, Humanalbumin oder einem der Hilfsstoffe.
Bei Patienten mit schweren depressiven Störungen und/oder Suizidneigungen in der
Anamnese.
Bei Patienten mit Leberinsuffizienz.
Bei Patienten mit einer durch Behandlung nicht adäquat kontrollierten Epilepsie.
-
Starke Überempfindlichkeitsreaktionen (seltene, aber starke akute Reaktionen wie Bronchospasmus, Anaphylaxie und Urtikaria) können auftreten. Bei schweren Reaktionen sollte die
Behandlung mit Betaferon abgebrochen und geeignete ärztliche Maßnahmen ergriffen
werden.
4.4
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Vor der Behandlung mit Betaferon sollten die Patienten darüber informiert werden, daß
depressive Störungen und Suizidneigung als unerwünschte Wirkung der Behandlung möglich
sind und daß bei Auftreten dieser Symptome der behandelnde Arzt sofort informiert werden
muß. In seltenen Fällen können diese Symptome zu einem Suizidversuch führen. Patienten,
die an depressiven Störungen und Suizidneigung leiden, sollten engmaschig beobachtet
werden. Gegebenenfalls ist ein Abbruch der Behandlung in Betracht zu ziehen.
Bei Patienten, in deren Anamnese Krampfanfälle oder depressive Störungen berichtet
wurden, und bei Patienten, die mit Antiepileptika behandelt werden (siehe Kapitel 4.5
„Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen“), sollte
Betaferon mit Vorsicht verabreicht werden. Es sollte auch mit Vorsicht bei Patienten mit
depressiven Störungen oder bestehendem Herzleiden verabreicht werden.
Starke Überempfindlichkeitsreaktionen (seltene, aber starke akute Reaktionen wie Bronchospasmus, Anaphylaxie und Urtikaria) können auftreten. Bei schweren Reaktionen sollte die
Behandlung mit Betaferon abgebrochen und geeignete ärztliche Maßnahmen ergriffen
werden. Bei anderen mittelschweren bis schweren Nebenwirkungen kann eine Änderung des
Dosierungsschemas von Betaferon oder sogar ein Absetzen des Präparates erforderlich
werden.
Vor Beginn einer Therapie mit Betaferon sowie in regelmäßigen Abständen während der
Therapie sollten ein Blutbild und ein Differentialblutbild erstellt werden.
14
Ebenso sollten vor Behandlungsbeginn sowie in regelmäßigen Abständen während der
Behandlung mit Betaferon die SGOT-, SGPT- und γ-GT-Werte kontrolliert werden. Erhöhte
Transaminasenwerte müssen engmaschig kontrolliert werden. Bei signifikanter Erhöhung
oder wenn Symptome auftreten, die für die Entwicklung einer Hepatitis sprechen, muß
Betaferon abgesetzt werden. Sind klinische Anzeichen eines Leberschadens nicht vorhanden
und die Leberenzymwerte wieder im Normbereich, kann erwogen werden, wieder mit der
Therapie zu beginnen. Im weiteren Therapieverlauf müssen die Leberfunktionen sorgfältig
überwacht werden.
Daten über Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion liegen nicht vor. Die Nierenfunktion sollte sorgfältig überwacht werden, wenn diese Patienten mit Betaferon behandelt
werden.
In den multiple Sklerose-Studien trat zumindest einmal bei 45 % der Patienten im Serum
Interferon-beta-1b neutralisierende Aktivität auf. Ein Drittel wies neutralisierende Aktivität
auf, die durch zwei aufeinanderfolgende positive Titer bestätigt wurde. Mit der Entwicklung
der neutralisierenden Aktivität geht nach 18 - 24 Monaten eine Verringerung der klinischen
Wirksamkeit einher.
Neue Nebenwirkungen wurden nicht mit dem Auftreten neutralisierender Aktivität in
Verbindung gebracht. In vitro-Untersuchungen haben Kreuzreaktionen von Betaferon mit
natürlichem Interferon beta gezeigt. Jedoch wurde dies nicht in vivo untersucht, und die
klinische Bedeutung dieser Ergebnisse ist ungewiß.
Die wenigen Daten von Patienten mit beendeter Betaferon-Behandlung, bei denen sich eine
neutralisierende Aktivität entwickelt hat, lassen keine Schlußfolgerungen zu.
Bei Patienten, die Betaferon anwenden, sind Nekrosen an den Injektionsstellen berichtet
worden (siehe Kapitel 4.8 „Nebenwirkungen“). Diese können ausgedehnt sein und sich bis in
die Muskelfascie und das Fettgewebe erstrecken und deshalb zur Narbenbildung führen.
Gelegentlich sind Abtragungen nekrotischen Gewebes und seltener Hauttransplantationen
erforderlich. Die Wundheilung kann bis zu 6 Monaten dauern.
Falls bei dem Patienten mehrere Läsionen bestehen, sollte die Behandlung mit Betaferon bis
zur Abheilung der Läsion unterbrochen werden. Patienten mit einzelnen Läsionen können,
vorausgesetzt die Nekrose ist nicht zu ausgedehnt, die Behandlung mit Betaferon fortsetzen,
da bei einigen Patienten eine Abheilung der Nekrosen während der Behandlung mit Betaferon
stattgefunden hat.
Um das Risiko des Entstehens von Nekrosen zu minimieren, sollten Patienten unterrichtet
werden über:
− Anwendung einer aseptischen Injektionstechnik
− Wechsel der Injektionsstelle bei jeder Applikation
Der Vorgang der Selbstinjektion durch den Patienten sollte regelmäßig überprüft werden,
besonders dann, wenn Reaktionen an den Injektionsstellen aufgetreten sind.
Betaferon sollte mit Vorsicht bei Patienten mit Myelosuppression, Anämie oder
Thrombozytopenie eingesetzt werden; Patienten, bei denen sich eine Neutropenie entwickelt,
sollten engmaschig hinsichtlich des Auftretens von Fieber oder eines Infektes beobachtet
werden.
15
Seltene Fälle von Kardiomyopathie wurden berichtet. Wenn ein solcher Fall eintritt, und der
Verdacht eines Zusammenhangs mit Betaferon besteht, sollte die Behandlung unterbrochen
werden.
Die Gabe von Zytokinen bei Patienten mit vorbestehender monoklonaler Gammopathie
wurde in Zusammenhang gebracht mit der Entwicklung eines Capillary-Leak-Syndroms mit
schockähnlichen Symptomen und tödlichem Ausgang.
4.5
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Mit Betaferon wurden keine gezielten Prüfungen zu Arzneimittelwechselwirkungen
durchgeführt.
Die Auswirkung der Behandlung mit Betaferon (0,25 mg = 8,0 Mio. IE jeden zweiten Tag)
auf den Arzneimittelstoffwechsel bei multipler Sklerose ist nicht bekannt. Die Behandlung
von Rezidiven mit Kortikosteroiden oder ACTH über Zeiträume von bis zu 28 Tagen wurde
von Patienten, die Betaferon erhielten, gut vertragen.
Wegen mangelnder klinischer Erfahrung bei multipler Sklerose wird die BetaferonBehandlung zusammen mit anderen Immunmodulatoren außer Kortikoiden oder ACTH nicht
empfohlen.
Es ist berichtet worden, daß Interferone die Aktivität der Zytochrom P450 abhängigen
hepatischen Enzyme bei Menschen und Tieren verringern können. Bei gleichzeitiger
Anwendung anderer Substanzen, die eine geringe therapeutische Breite besitzen und deren
Clearance stark abhängig vom Zytochrom-P450-System ist, z. B. Antiepileptika, soll
Betaferon mit Vorsicht angewendet werden. Zusätzliche Vorsicht ist geboten bei jeder
Komedikation, die einen Effekt auf das hämatopoetische System hat.
Wechselwirkungsstudien mit Antiepileptika wurden nicht durchgeführt.
4.6
Anwendung während Schwangerschaft und Stillzeit
Es ist nicht bekannt, ob Betaferon bei Verabreichung während der Schwangerschaft eine
Schädigung des Fötus verursachen oder die menschliche Reproduktionsfähigkeit beeinflussen
kann. Während kontrollierter klinischer Studien wurden bei mit Betaferon behandelten
multiple Sklerose-Patientinnen Spontanaborte beobachtet. Rekombinantes humanes
Interferon beta-1b war in Untersuchungen mit Rhesus-Affen embryotoxisch und verursachte
im höheren Dosisbereich den Tod der Feten. Aus diesem Grund ist Betaferon während der
Schwangerschaft kontraindiziert. Frauen im gebärfähigen Alter sollten während der Therapie
mit Betaferon geeignete Kontrazeptionsmaßnahmen treffen. Tritt während der Behandlung
mit Betaferon eine Schwangerschaft ein oder ist eine Schwangerschaft geplant, sollte die
Patientin über die möglichen Risiken informiert und ein Abbruch der Behandlung empfohlen
werden (siehe Kapitel 5.3 „Präklinische Daten zur Sicherheit“).
Es ist nicht bekannt, ob Interferon beta-1b in die Muttermilch übertritt. Da bei Säuglingen
während der Stillzeit schwere Nebenwirkungen durch Betaferon nicht ausgeschlossen werden
können, soll entweder das Stillen oder die Behandlung mit Betaferon abgebrochen werden.
16
4.7
Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Nicht untersucht.
Unerwünschte zentralnervöse Wirkungen, die mit dem Gebrauch von Betaferon
zusammenhängen, können bei entsprechend veranlagten Patienten die Fähigkeit zur
Teilnahme am Straßenverkehr und die Bedienung von Maschinen beeinträchtigen.
4.8
Nebenwirkungen
Bisher liegen nur begrenzte Erfahrungen mit Betaferon bei Patienten mit multipler Sklerose
vor, weshalb mögliche Nebenwirkungen mit geringer Inzidenz bisher nicht beobachtet
werden konnten.
Häufig kam es nach der Injektion von Betaferon zu Reaktionen an der Injektionsstelle.
Rötung, Schwellung, Verfärbung, Entzündung, Schmerz, Überempfindlichkeit, Nekrose und
unspezifische Reaktionen standen in einem signifikanten Zusammenhang mit der BetaferonBehandlung in der Dosis von 0,25 mg (8,0 Mio. IE). In der Regel nahm die Häufigkeit der
Reaktionen an den Injektionsstellen mit der Zeit ab. Über Lymphadenopathie wurde ebenfalls
berichtet.
Tritt beim Patienten eine Hautläsion auf, die mit Schwellung oder Flüssigkeitsabsonderung
aus der Injektionsstelle verbunden sein kann, soll der Patient den Arzt konsultieren, bevor er
die Betaferon-Injektionen fortsetzt. (Siehe Kapitel 4.4 „Warnhinweise und
Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung“).
Selten wurden Fälle von Dyspnoe nach Injektion von Betaferon berichtet.
In der empfohlenen Dosierung kann es zu Erhöhungen der SGOT-, SGPT- und γ-GT-Werte
kommen und es existieren Berichte über eine mögliche Arzneimittel-induzierte Hepatitis.
Siehe auch Kapitel 4.4 „Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung“
Leukopenie (Lymphopenie, Neutropenie) und Anämie sind berichtet worden. Ebenso
existieren Berichte über Thrombozytopenien, die in seltenen Fällen mit einer deutlichen
Verminderung der Plättchenzahl einhergingen.
Niedrige Kalziumspiegel sowie erhöhte Harnsäurespiegel können im Zusammenhang mit der
Anwendung von Betaferon stehen.
Häufig traten im Zusammenhang mit der Betaferon-Behandlung grippeartige Symptome
(Fieber, Schüttelfrost, Muskelschmerz, Unwohlsein, Schwitzen) auf. Die Häufigkeit dieser
Symptome nahm mit der Zeit ab.
Starke Überempfindlichkeitsreaktionen (seltene, aber starke akute Reaktionen wie Bronchospasmus, Anaphylaxie und Urtikaria) können auftreten. Bei schweren Reaktionen sollte die
Behandlung mit Betaferon abgebrochen und geeignete ärztliche Maßnahmen ergriffen
werden.
Bei Frauen vor der Menopause kann es zu Menstruationsstörungen kommen.
17
Gelegentlich kann es zu Übelkeit und Erbrechen kommen.
Selten wurde eine Alopezie berichtet.
Nebenwirkungen, die das zentrale Nervensystem betreffen, z. B. Depression, Angstzustände,
emotionale Labilität, Depersonalisation, Krampfanfälle, Suizidversuche und Verwirrung
wurden beobachtet.
Fälle von Muskelhypertonie wurden berichtet.
Seltene Fälle von Kardiomyopathie wurden berichtet. Siehe Kapitel 4.4 „Warnhinweise und
Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung“.
Es wurden seltene Fälle von Funktionsstörungen der Schilddrüse (sowohl Über- als auch
Unterfunktion) berichtet, die mit der Anwendung von Betaferon im Zusammenhang stehen.
4.9
Überdosierung
Interferon-beta-1b wurde erwachsenen Krebspatienten in individueller Dosierung bis zu 5,5
mg (176 Mio. IE) i.v. 3 x pro Woche verabreicht, ohne schwerwiegende unerwünschte
Auswirkungen auf Vitalfunktionen zu verursachen.
5.
5.1
PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Interferone, ATC Code: L03A B
Interferone gehören zu den Zytokinen, natürlich vorkommenden Proteinen. Die Molekulargewichte von Interferonen liegen im Bereich von 15.000 bis 21.000 Dalton. Es wurden
drei Hauptklassen von Interferonen identifiziert: Alpha-, Beta- und Gamma-Interferone. Die
biologischen Wirkungen von Alpha-, Beta- und Gamma-Interferonen überlappen sich zwar,
sind jedoch unterschiedlich. Die Wirkungen von Interferon beta-1b sind speziesspezifisch, so
daß die wichtigsten pharmakologischen Informationen über Interferon beta-1b aus Untersuchungen an menschlichen Zellkulturen oder aus In-vivo-Studien am Menschen stammen.
Für Interferon beta-1b konnten sowohl antivirale als auch immunregulatorische Wirkungen
nachgewiesen werden. Die Wirkungsweise von Interferon beta-1b bei multipler Sklerose ist
nicht genau geklärt. Es ist jedoch bekannt, daß die biologischen Eigenschaften von Interferon
beta-1b, die die Immunantwort beeinflussen, durch seine Wechselwirkungen mit spezifischen
Zellrezeptoren auf der Oberfläche menschlicher Zellen vermittelt werden. Die Bindung von
Interferon beta-1b an diese Rezeptoren führt zur Bildung einer Reihe von Genprodukten, die
als Mediatoren der biologischen Wirkungen von Interferon beta-1b betrachtet werden. Eine
Reihe dieser Produkte wurde im Serum und in Zellfraktionen im Blut von Patienten
nachgewiesen, die mit Interferon beta-1b behandelt wurden. Interferon beta-1b führt sowohl
zu einer Verminderung der Bindungsaffinität als auch zu einer Verstärkung von
Internalisierung und Abbau des Interferon-gamma-Rezeptors. Außerdem verstärkt Interferon
beta-1b die Suppressoraktivität peripherer Lymphozyten.
18
Gesonderte Untersuchungen zum Einfluß von Betaferon auf das Herz-Kreislauf-System, das
Atmungssystem und die Funktion endokriner Organe wurden nicht durchgeführt.
In einer kontrollierten klinischen Studie zu Betaferon bei sekundär progredienter multipler
Sklerose mit einem zu Studienbeginn vorliegenden EDSS-Wert von 3 bis 6,5 zeigten sich in
der Überlebenszeit-Analyse bei der Zeit bis zur bestätigten Progression bzw. bis zur
Rollstuhlabhängigkeit zwischen Betaferon- und Placebogruppe erstmals nach mehrmonatiger
Behandlung Hinweise auf einen unterschiedlichen Verlauf. Dieser setzte sich über die
gesamte Beobachtungszeit von 33 Monaten fort. Dies entspricht einer Verzögerung der Zeit
bis zur Progression und einer ähnlichen zeitlichen Verzögerung bis zum Eintritt der
Rollstuhlabhängigkeit um mehrere Monate bei einer Behandlung mit Betaferon. Die
nachstehenden Tabellen zeigen den Anteil Patienten, bei denen es zu einem Fortschreiten der
Erkrankung bzw. zum Eintritt der Rollstuhlabhängigkeit im Laufe von 1 bis 2
Behandlungsjahren kam.
Patienten (kumulativ in %) mit bestätigter Progression
Placebogruppe (n = 358)
Betaferongruppe (n = 360)
Im 1. Jahr
29 %
19 %
Im 2. Jahr
46 %
34 %
Rollstuhlabhängige Patienten (kumulativ in %)
Placebogruppe (n = 358)
Betaferongruppe (n = 360)
Im 1. Jahr
10 %
4%
Im 2. Jahr
19 %
11 %
5.2
Pharmakokinetische Eigenschaften
Betaferon-Serumspiegel wurden bei Patienten und freiwilligen Versuchspersonen mit Hilfe
eines nicht vollständig spezifischen Bioassays verfolgt. Maximale Serumkonzentrationen von
etwa 40 IE/ml wurden 1-8 Stunden nach subkutaner Injektion von 0,5 mg (16,0 Mio. IE)
Interferon beta-1b gefunden. In verschiedenen Studien wurden aus dem Serum mittlere
Clearance-Raten bis zu 30 ml.min-1.kg-1 und Dispositions-Halbwertszeiten bis zu 5 Stunden
bestimmt.
Betaferon-Injektionen im Abstand von zwei Tagen führen nicht zur Kumulation im Serum.
Die Pharmakokinetik scheint sich im Verlauf der Therapie nicht zu verändern.
Die absolute Bioverfügbarkeit von subkutan verabreichtem Interferon beta-1b betrug etwa
50 %.
5.3
Präklinische Daten zur Sicherheit
Studien zur akuten Toxizität wurden nicht durchgeführt. Da Nager nicht auf humanes
Interferon beta reagieren, wurden Untersuchungen mit wiederholter Verabreichung an
Rhesus-Affen durchgeführt. Es wurde eine vorübergehende Hyperthermie sowie ein signifikanter Anstieg der Lymphozyten und eine signifikante Abnahme der Thrombozyten und der
segmentierten neutrophilen Granulozyten beobachtet. Langzeittoxizitätsstudien wurden nicht
durchgeführt. Reproduktionsstudien mit Rhesus-Affen zeigten toxische Einflüsse auf Mutter
und Fötus, die zu pränataler Mortalität führten. Bei den überlebenden Tieren wurden keine
19
Mißbildungen festgestellt. Untersuchungen zur Fertilität wurden nicht durchgeführt. Einflüsse
auf den Fruchtbarkeitszyklus von Affen wurden nicht beobachtet. Erfahrungen mit anderen
Interferonen legen die Möglichkeit einer Beeinträchtigung der männlichen und weiblichen
Fruchtbarkeit nahe.
In der einzigen Studie zur Genotoxizität (Ames-Test) wurde keine mutagene Wirkung
beobachtet. Untersuchungen zur Karzinogenität wurden nicht durchgeführt. Ein In-vitroZelltransformationstest lieferte keine Hinweise auf ein tumorigenes Potential. Studien zur
lokalen Verträglichkeit nach subkutaner Applikation ergaben negative Befunde. Jedoch
wurden in klinischen Prüfungen lokale Reaktionen nach Betaferon-Gaben beobachtet.
6.
PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1
Hilfsstoffe
Albumin vom Menschen
Mannitol
Lösungsmittel: Natriumchloridlösung (0,54% w/v)
6.2
Inkompatibilitäten
Nicht bekannt.
6.3
–
–
–
–
6.4
Dauer der Haltbarkeit
des Produkts in der Verkaufspackung:
24 Monate bei 2-8 °C, beginnend mit dem Zeitpunkt der Sterilfiltration der formulierten,
nicht abgefüllten Lösung.
nach Rekonstitution gemäß Anweisung:
bis zu 3 Stunden bei 2-8 °C.
Besondere Lagerungshinweise
Vor und nach der Rekonstitution bei 2-8 °C lagern.
Nicht einfrieren.
6.5
Art und Inhalt des Behältnisses
Betaferon wird in einer 3-ml-Durchstichflasche aus farblosem Glas (Type I) mit ButylGummistopfen (13 mm) und Aluminium-Verschlußkappe bereitgestellt.
Jede Betaferon-Injektionsflasche wird zusammen mit einer Fertigspritze aus Glas (Typ I)
geliefert, die das Lösungsmittel, bestehend aus 1,2 ml steriler Natriumchloridlösung (0,54%
w/v), enthält.
20
Jede Packung Betaferon enthält 5 bzw. 15 Fläschchen Interferon beta-1b und 5 bzw. 15
vorgefüllte Spritzen mit 1,2 ml 0,54 % Natriumchloridlösung zur Herstellung der
Injektionslösung.
6.6
Hinweise für die Handhabung und Entsorgung (wenn erforderlich)
Zur Herstellung der Injektionslösung aus dem gefriergetrockneten Interferon beta-1b-Pulver
werden aus der Fertigspritze 1,2 ml Lösungsmittel (Natriumchloridlösung 0,54 % w/v) mittels
einer Kanüle in die Betaferondurchstichflasche überführt. Das Pulver zur Herstellung einer
Injektionslösung ist ohne Schütteln vollständig zu lösen. Vor der Verwendung ist die
rekonstituierte Lösung visuell zu prüfen. Sie ist zu verwerfen, wenn sie Partikel enthält oder
verfärbt ist. Die rekonstituierte Lösung enthält 0,25 mg (8,0 Mio. IE) Interferon beta-1b pro
ml.
7.
PHARMAZEUTISCHER UNTERNEHMER
Schering Aktiengesellschaft
D-13342 Berlin
Deutschland
8.
NUMMERN IM ARZNEIMITTELREGISTER DER EUROPÄISCHEN
GEMEINSCHAFT
EU/1/95/003/003
EU/1/95/003/004
9.
DATUM DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG
03/02/2000
10.
STAND DER INFORMATION
21
ANHANG II
ANHANG III
ETIKETTIERUNG UND PACKUNGSBEILAGE
22
A. ETIKETTIERUNG
23
ANGABEN AUF DER ÄUSSEREN UMHÜLLUNG BZW. BEI DEREN FEHLEN AUF
DEM BEHÄLTNIS
1.
BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
Betaferon 0,25 mg/ml, Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung
Interferon beta-1b
2.
ARZNEILICH WIRKSAME(R) BESTANDTEIL(E)
1 Durchstichflasche mit Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung enthält 0,25 mg (8 Mio
IE)/ml Interferon beta-1b nach Rekonstitution.
3.
HILFSSTOFFE
Albumin vom Menschen und Mannitol
4.
DARREICHUNGSFORM UND INHALT
15 Flaschen Pulver + 15 Fertigspritzen Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung
zur parenteralen Anwendung.
I. 1 Durchstichflasche mit Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung enthält 0,25 mg (8
Mio IE)/ml Interferon beta-1b nach Rekonstitution.∗
II. 1 Durchstichflasche mit 2 ml Lösungsmittel zur Herstellung von Parenteralia enthält
Natriumchloridlösung (0,54 % w/v)
∗ 1 Betaferon-Durchstichflasche enthält 0,3 mg (9,6 Mio IE) Interferon beta-1b bei einer
kalkulierten Überfüllung von 20 %. Nach Rekonstitution enthält 1 ml Injektionslösung 0,25
mg (8 Mio IE) Interferon beta-1b.
5.
ART(EN) DER ANWENDUNG
Zur subkutanen Injektion nach Herstellung der Injektionslösung mit 1,2 ml Lösungsmittel
Packungsbeilage beachten
6.
KINDERWARNHINWEIS, DASS DAS ARZNEIMITTEL FÜR KINDER
UNERREICHBAR UND NICHT SICHTBAR AUFZUBEWAHREN IST
Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.
7.
GEGEBENENFALLS WARNHINWEISE
8.
VERFALLDATUM
Verw. bis
9.
Monat/Jahr (mm.yyyy)
BESONDERE LAGERUNGSHINWEISE
24
Bei 2°C – 8ºC aufbewahren (im Kühlschrank).
Nicht einfrieren.
10.
GEGEBENENFALLS BESONDERE VORSICHTSMASSNAHMEN FÜR DIE
BESEITIGUNG VON NICHT VERWENDETEN ARZNEIMITTELN ODER
DAVON STAMMENDEN ABFALLMATERIALIEN
11.
NAME UND ANSCHRIFT DES PHARMAZEUTISCHEN UNTERNEHMERS
Pharmazeutischer Unternehmer
Schering AG
D-13342 Berlin
Deutschland
12.
NUMMER(N) IM ARZNEIMITTELREGISTER DER EUROPÄISCHEN
GEMEINSCHAFT
EU/1/95/003/001
13.
CHARGENBEZEICHNUNG
CH.-B.
14.
VERSCHREIBUNGSSTATUS/APOTHEKENPFLICHT
Verschreibungspflichtig
15.
HINWEISE FÜR DEN GEBRAUCH
Zum einmaligen Gebrauch
25
ANGABEN AUF DER ÄUSSEREN UMHÜLLUNG BZW. BEI DEREN FEHLEN AUF
DEM BEHÄLTNIS
1.
BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
Betaferon 0,25 mg/ml Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung
Interferon beta-1b
2.
ARZNEILICH WIRKSAME(R) BESTANDTEIL(E)
1 Durchstichflasche mit Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung enthält 0,25 mg (8 Mio
IE)/ml Interferon beta-1b nach Rekonstitution
3.
HILFSSTOFFE
Albumin vom Menschen und Mannitol
4.
DARREICHUNGSFORM UND INHALT
5 Flaschen Pulver + 5 Fertigspritzen Lösungsmittel zur Herstellung einer
Injektionszubereitung zur parenteralen Anwendung.
I. 1 Durchstichflasche mit Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung enthält 0,25 mg (8
Mio IE)/ml Interferon beta-1b nach Rekonstitution.∗
II. 1 Fertigspritze mit 1,2 ml Lösungsmittel zur Herstellung von Parenteralia enthält
Natriumchloridlösung (0,54 % w/v)
∗ 1 Betaferon-Durchstichflasche enthält 0,3 mg (9,6 Mio IE) Interferon beta-1b bei einer
kalkulierten Überfüllung von 20 %. Nach Rekonstitution enthält 1 ml Injektionslösung 0,25
mg (8 Mio IE) Interferon beta-1b.
5.
ART(EN) DER ANWENDUNG
Zur subkutanen Injektion nach Herstellung der Injektionslösung mit 1,2 ml Lösungsmittel.
Packungsbeilage beachten
6.
KINDERWARNHINWEIS, DASS DAS ARZNEIMITTEL FÜR KINDER
UNERREICHBAR UND NICHT SICHTBAR AUFZUBEWAHREN IST
Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.
7.
GEGEBENENFALLS WARNHINWEISE
8.
VERFALLDATUM
Verw. bis
9.
Monat/Jahr (mm.yyyy)
BESONDERE LAGERUNGSHINWEISE
26
Bei 2°C – 8ºC aufbewahren (im Kühlschrank).
Nicht einfrieren.
10.
GEGEBENENFALLS BESONDERE VORSICHTSMASSNAHMEN FÜR DIE
BESEITIGUNG VON NICHT VERWENDETEN ARZNEIMITTELN ODER DAVON
STAMMENDEN ABFALLMATERIALIEN
11.
NAME UND ANSCHRIFT DES PHARMAZEUTISCHEN UNTERNEHMERS
Pharmazeutischer Unternehmer
Schering AG
D-13342 Berlin
Deutschland
12.
NUMMER(N) IM ARZNEIMITTELREGISTER DER EUROPÄISCHEN
GEMEINSCHAFT
EU/1/95/003/002
13.
CHARGENBEZEICHNUNG
CH.-B.
14.
VERSCHREIBUNGSSTATUS/APOTHEKENPFLICHT
Verschreibungspflichtig
15.
HINWEISE FÜR DEN GEBRAUCH
Zum einmaligen Gebrauch
27
MINDESTANGABEN AUF BLISTERPACKUNGEN ODER FOLIENSTREIFEN
1.
BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
Lösungsmittel zur Herstellung von Parenteralia für Betaferon 2 ml Natriumchloridlösung (0,54 %
w/v).
2.
NAME DES PHARMAZEUTISCHEN UNTERNEHMERS
Schering AG
D-13342 Berlin
3.
VERFALLDATUM
Verw. bis
4.
Monat/Jahr (mm.yyyy)
CHARGENBEZEICHNUNG
CH.-B.
5.
ART(EN) DER ANWENDUNG
Packungsbeilage beachten
28
MINDESTANGABEN AUF KLEINEN BEHÄLTNISSEN
1.
BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS SOWIE, FALLS ERFORDERLICH,
ART(EN) DER ANWENDUNG
Lösungsmittel zur Herstellung von Parenteralia für Betaferon 2 ml Natriumchloridlösung (0,54 %
w/v)
2.
ART DER ANWENDUNG
3.
VERFALLDATUM
Verw. bis
4.
Monat/Jahr (mm.yyyy)
CHARGENBEZEICHNUNG
CH.-B.
5.
INHALT NACH GEWICHT, VOLUMEN ODER EINHEITEN
2 ml Natriumchloridlösung (0,54 % w/v)
29
MINDESTANGABEN AUF KLEINEN BEHÄLTNISSEN
1.
BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS SOWIE, FALLS ERFORDERLICH,
ART(EN) DER ANWENDUNG
Betaferon 0,25 mg/ml Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung
Interferon beta-1b
2.
ART DER ANWENDUNG
Zur subkutanen Injektion
Bei 2°C – 8°C aufbewahren (im Kühlschrank)
Nicht einfrieren
3.
VERFALLDATUM
Verw. Bis
4.
Monat/Jahr (mm.yyyy)
CHARGENBEZEICHNUNG
CH.-B.
5.
INHALT NACH GEWICHT, VOLUMEN ODER EINHEITEN
1 Inj.-Fl. mit Pulver für Injektionslösung enthält 0,25 mg (8 Mio IE)/ml Interferon beta-1b
nach Rekonstitution
30
ANGABEN AUF DER ÄUSSEREN UMHÜLLUNG BZW. BEI DEREN FEHLEN AUF
DEM BEHÄLTNIS
1.
BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
Betaferon 0,25 mg/ml, Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung
Interferon beta-1b
2.
ARZNEILICH WIRKSAME(R) BESTANDTEIL(E)
1 Durchstichflasche mit Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung enthält 0,25 mg (8 Mio
IE)/ml Interferon beta-1b nach Rekonstitution.
3.
HILFSSTOFFE
Albumin vom Menschen und Mannitol
4.
DARREICHUNGSFORM UND INHALT
15 Flaschen Pulver + 15 Fertigspritzen Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung
zur parenteralen Anwendung.
I. 1 Durchstichflasche mit Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung enthält 0,25 mg (8
Mio IE)/ml Interferon beta-1b nach Rekonstitution.∗
II. 1 Fertigspritze mit 1,2 ml Lösungsmittel zur Herstellung von Parenteralia enthält
Natriumchloridlösung (0,54 % w/v)
∗ 1 Betaferon-Durchstichflasche enthält 0,3 mg (9,6 Mio IE) Interferon beta-1b bei einer
kalkulierten Überfüllung von 20 %. Nach Rekonstitution enthält 1 ml Injektionslösung 0,25
mg (8 Mio IE) Interferon beta-1b.
5.
ART(EN) DER ANWENDUNG
Zur subkutanen Injektion nach Herstellung der Injektionslösung mit 1,2 ml Lösungsmittel
Packungsbeilage beachten
6.
KINDERWARNHINWEIS, DASS DAS ARZNEIMITTEL FÜR KINDER
UNERREICHBAR UND NICHT SICHTBAR AUFZUBEWAHREN IST
Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.
7.
GEGEBENENFALLS WARNHINWEISE
8.
VERFALLDATUM
Verw. bis
9.
Monat/Jahr (mm.yyyy)
BESONDERE LAGERUNGSHINWEISE
Bei 2°C – 8ºC aufbewahren (im Kühlschrank).
Nicht einfrieren.
31
10.
GEGEBENENFALLS BESONDERE VORSICHTSMASSNAHMEN FÜR DIE
BESEITIGUNG VON NICHT VERWENDETEN ARZNEIMITTELN ODER
DAVON STAMMENDEN ABFALLMATERIALIEN
11.
NAME UND ANSCHRIFT DES PHARMAZEUTISCHEN UNTERNEHMERS
Pharmazeutischer Unternehmer
Schering AG
D-13342 Berlin
Deutschland
12.
NUMMER(N) IM ARZNEIMITTELREGISTER DER EUROPÄISCHEN
4GEMEINSCHAFT
EU/1/95/003/003
13.
CHARGENBEZEICHNUNG
CH.-B.
14.
VERSCHREIBUNGSSTATUS/APOTHEKENPFLICHT
Verschreibungspflichtig
15.
HINWEISE FÜR DEN GEBRAUCH
Zum einmaligen Gebrauch
32
ANGABEN AUF DER ÄUSSEREN UMHÜLLUNG BZW. BEI DEREN FEHLEN AUF
DEM BEHÄLTNIS
1.
BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
Betaferon 0,25 mg/ml Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung
Interferon beta-1b
2.
ARZNEILICH WIRKSAME(R) BESTANDTEIL(E)
1 Durchstichflasche mit Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung enthält 0,25 mg (8 Mio
IE)/ml Interferon beta-1b nach Rekonstitution
3.
HILFSSTOFFE
Albumin vom Menschen und Mannitol
4.
DARREICHUNGSFORM UND INHALT
5 Flaschen Pulver + 5 Fertigspritzen Lösungsmittel zur Herstellung einer
Injektionszubereitung zur parenteralen Anwendung.
I. 1 Durchstichflasche mit Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung enthält 0,25 mg (8
Mio IE)/ml Interferon beta-1b nach Rekonstitution.∗
II. 1 Fertigspritze mit 1,2 ml Lösungsmittel zur Herstellung von Parenteralia enthält
Natriumchloridlösung (0,54 % w/v)
∗ 1 Betaferon-Durchstichflasche enthält 0,3 mg (9,6 Mio IE) Interferon beta-1b bei einer
kalkulierten Überfüllung von 20 %. Nach Rekonstitution enthält 1 ml Injektionslösung 0,25
mg (8 Mio IE) Interferon beta-1b.
5.
ART(EN) DER ANWENDUNG
Zur subkutanen Injektion nach Herstellung der Injektionslösung mit 1,2 ml Lösungsmittel.
Packungsbeilage beachten
6.
KINDERWARNHINWEIS, DASS DAS ARZNEIMITTEL FÜR KINDER
UNERREICHBAR UND NICHT SICHTBAR AUFZUBEWAHREN IST
Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.
7.
GEGEBENENFALLS WARNHINWEISE
8.
VERFALLDATUM
Verw. bis
9.
Monat/Jahr (mm.yyyy)
BESONDERE LAGERUNGSHINWEISE
33
Bei 2°C – 8ºC aufbewahren (im Kühlschrank).
Nicht einfrieren.
10.
GEGEBENENFALLS BESONDERE VORSICHTSMASSNAHMEN FÜR DIE
BESEITIGUNG VON NICHT VERWENDETEN ARZNEIMITTELN ODER DAVON
STAMMENDEN ABFALLMATERIALIEN
11.
NAME UND ANSCHRIFT DES PHARMAZEUTISCHEN UNTERNEHMERS
Pharmazeutischer Unternehmer
Schering AG
D-13342 Berlin
Deutschland
12.
NUMMER(N) IM ARZNEIMITTELREGISTER DER EUROPÄISCHEN
GEMEINSCHAFT
EU/1/95/003/004
13.
CHARGENBEZEICHNUNG
CH.-B.
14.
VERSCHREIBUNGSSTATUS/APOTHEKENPFLICHT
Verschreibungspflichtig
15.
HINWEISE FÜR DEN GEBRAUCH
Zum einmaligen Gebrauch
34
MINDESTANGABEN AUF BLISTERPACKUNGEN ODER FOLIENSTREIFEN
1.
BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
Lösungsmittel zur Herstellung von Parenteralia für Betaferon 1,2 ml Natriumchloridlösung (0,54 %
w/v).
2.
NAME DES PHARMAZEUTISCHEN UNTERNEHMERS
Schering AG
D-13342 Berlin
3.
VERFALLDATUM
Verw. bis
4.
Monat/Jahr (mm.yyyy)
CHARGENBEZEICHNUNG
CH.-B.
5.
ART(EN) DER ANWENDUNG
Packungsbeilage beachten
35
MINDESTANGABEN AUF KLEINEN BEHÄLTNISSEN
1.
BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS SOWIE, FALLS ERFORDERLICH,
ART(EN) DER ANWENDUNG
Lösungsmittel zur Herstellung von Parenteralia für Betaferon 1,2 ml Natriumchloridlösung (0,54
% w/v)
2.
ART DER ANWENDUNG
3.
VERFALLDATUM
Verw. bis
4.
Monat/Jahr (mm.yyyy)
CHARGENBEZEICHNUNG
CH.-B.
5.
INHALT NACH GEWICHT, VOLUMEN ODER EINHEITEN
1,2 ml Natriumchloridlösung (0,54 % w/v)
36
MINDESTANGABEN AUF KLEINEN BEHÄLTNISSEN
1.
BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS SOWIE, FALLS ERFORDERLICH,
ART(EN) DER ANWENDUNG
Betaferon 0,25 mg/ml Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung
Interferon beta-1b
2.
ART DER ANWENDUNG
Zur subkutanen Injektion
Bei 2°C – 8°C aufbewahren (im Kühlschrank)
Nicht einfrieren
3.
VERFALLDATUM
Verw. Bis
4.
Monat/Jahr (mm.yyyy)
CHARGENBEZEICHNUNG
CH.-B.
5.
INHALT NACH GEWICHT, VOLUMEN ODER EINHEITEN
1 Inj.-Fl. mit Pulver für Injektionslösung enthält 0,25 mg (8 Mio IE)/ml Interferon beta-1b
nach Rekonstitution
37
ANHANG III
B. PACKUNGSBEILAGE
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GEBRAUCHSINFORMATION
Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Anwendung
dieses Arzneimittels beginnen.
- Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.
- Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.
- Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben und sollte nicht an Dritte
weitergegeben werden. Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese dieselben
Symptome haben wie Sie.
Betaferon 0,25 mg/ml, Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung
Interferon beta-1b
Betaferon enthält die folgenden Substanzen (Zusammensetzung):
Arzneilich wirksamer Bestandteil:
1 ml der gebrauchsfertigen Injektionslösung enthält 0,25 mg (8 Mio. IE) Interferon beta-1b.
Betaferon besteht aus einem sterilen weißen bis weißlichen Pulver. 1 Durchstichflasche
enthält 0,3 mg (9,6 Mio. IE) Interferon beta-1b. Es wurde eine Überfüllung von 20 %
einkalkuliert.
Sonstige Bestandteile:
Albumin vom Menschen, Mannitol
Wer ist verantwortlich für Betaferon?
(Name und Anschrift des pharmazeutischen Unternehmers und des Herstellers)
Schering AG
D-13342 Berlin
Deutschland
In welcher Form ist Betaferon erhältlich?
Jede Packung Betaferon enthält 5 bzw. 15 Fläschchen mit Interferon beta-1b und 5 bzw. 15
Durchstichflaschen mit Natriumchloridlösung (0,54% w/v).
Wie wirkt Betaferon?
(Eigenschaften des Präparates)
Multiple Sklerose (MS) ist eine Krankheit des Zentralnervensystems (ZNS) (d. h. des Gehirns
und des Rückenmarks), deren genaue Ursache unbekannt ist. Man nimmt an, daß eine
abnorme Reaktion des Immunsystems eine wichtige Rolle bei der Schädigung des ZNS spielt.
Interferon beta-1b, der Wirkstoff von Betaferon, beeinflußt die Reaktion des Immunsystems.
Interferone gehören zu den Zytokinen, natürlich vorkommenden Proteinen.
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Zu welchem Zweck wird Betaferon angewendet?
(Indikationen)
Betaferon wird angewendet bei gehfähigen Patienten mit schubweise verlaufender multipler
Skerose (MS), die durch mindestens zwei Schübe mit neurologischen Funktionsstörungen
und nachfolgender vollständiger oder teilweiser Rückbildung während der letzten zwei Jahre
charakterisiert ist. In dieser Patientengruppe zeigte sich unter Betaferon eine Abnahme der
Häufigkeit und des Schweregrads klinischer Schübe, der Zahl MS-bedingter Krankenhausaufenthalte sowie eine Verlängerung der schubfreien Zeit.
Es gibt keinen Hinweis für einen Einfluß von Betaferon auf die Dauer der Schübe, auf die
Symptome zwischen den Schüben oder auf das Fortschreiten der Erkrankung. Die
Auswirkungen von Betaferon auf die Leistungsfähigkeit im Alltag oder auf den sozialen
Bereich sind unbekannt.
Betaferon ist bei Patienten mit primär progredienter multipler Sklerose noch nicht untersucht
worden.
Es gibt keinen Hinweis für einen Einfluß auf das Ausmaß der Behinderung bei schubweise
verlaufender multipler Sklerose. Bei Patienten mit sekundär progredienter multipler Sklerose
wird Betaferon eingesetzt, um das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen und um die
Zahl der Schübe zu reduzieren. Betaferon verlängert die Zeit bis zum Fortschreiten der
Behinderung bzw. bis zum Eintritt der Rollstuhlabhängigkeit.
Klinische Prüfungen zeigen, daß nicht alle Patienten auf die Behandlung mit Betaferon
ansprechen. Trotz der Behandlung wurde bei einigen Patienten eine Verschlechterung von
Symptomen während der Schübe beobachtet. Es ist nicht vorhersehbar, welche Patienten auf
die Behandlung nicht ansprechen oder bei welchen mit einer Verschlechterung der Symptome
trotz Behandlung zu rechnen ist.
Wann darf man Betaferon nicht anwenden?
(Kontraindikationen)
Sie dürfen Betaferon nicht anwenden, wenn Sie schwanger sind oder wenn bei Ihnen eine
Überempfindlichkeit gegenüber natürlichem oder rekombinantem Interferon beta-1b ,
menschlichem Albumin oder einem der anderen Bestandteile bekannt ist.
Sie dürfen Betaferon nicht anwenden, falls Sie jünger als 18 Jahre alt sind, weil Betaferon in
dieser Altersgruppe nicht untersucht worden ist. Sie dürfen Betaferon ebenfalls nicht
anwenden, falls Sie an einer schweren depressiven Erkrankung und/oder unter Selbstmordgedanken, einer schweren Lebererkrankung oder einer unzureichend behandelten Epilepsie
leiden oder litten.
Wenn eine starke Überempfindlichkeitsreaktion auftritt, sollte die Behandlung mit Betaferon
beendet werden.
Welche Vorsichtsmaßnahmen sind zu beachten, wenn man Betaferon anwendet?
40
Patienten haben über Depressionen und Selbstmordgedanken berichtet. In seltenen Fällen
können diese zu einem Selbstmordversuch führen. Wenn Sie solche Symptome bemerken,
wenden Sie sich sofort an Ihren Arzt.
Wenn Sie früher an Krampfanfällen oder Depressionen gelitten haben oder wenn Sie ein
Herzleiden haben, sollte Betaferon mit Vorsicht verabreicht werden. Sie sollten auch Vorsicht
walten lassen, wenn Sie Medikamente gegen Epilepsie nehmen.
Betaferon sollte ebenfalls mit Vorsicht angewendet werden, falls Sie an einer
Knochenmarkserkrankung, Blutarmut (Anämie) oder einer Verminderung der
Blutplättchenzahl leiden. Falls die Anzahl Ihrer weißen Blutkörperchen abnimmt, sollte Ihr
Arzt Sie häufig hinsichtlich des Auftretens von Fieber oder einer Infektion untersuchen.
Es ist nicht bekannt, ob Betaferon einen negativen Einfluß auf die menschliche
Fortpflanzungsfähigkeit hat. Basierend auf der Erfahrung mit anderen Interferonen kann eine
Beeinträchtigung der Fruchtbarkeit bei Männern und Frauen jedoch nicht ausgeschlossen
werden.
Hinsichtlich der Anwendung von Betaferon bei Patienten mit Nierenerkrankungen liegen
keine Informationen vor. Deshalb sollte, wenn Sie an einer Nierenerkrankung leiden, Ihre
Nierenfunktion während der Behandlung überwacht werden.
Während der Behandlung mit Betaferon können von Ihrem Körper Stoffe produziert werden,
die die Wirksamkeit der Behandlung beeinträchtigen könnten. Dies wird als neutralisierende
Aktivität bezeichnet und tritt nur bei einigen Patienten auf. Es ist jedoch nicht möglich,
vorherzusagen, ob Sie zu derjenigen Gruppe von Patienten gehören, bei denen eine
Einschränkung der Wirksamkeit eintritt oder nicht.
Bei Patienten, die Betaferon anwenden, sind Nekrosen (Hautläsionen und Gewebezerstörung
der Haut) an der Injektionsstelle beobachtet worden (siehe Kapitel „Können bei der
Anwendung mit Betaferon Nebenwirkungen auftreten?“). Diese können ausgedehnt sein und
sich bis in die Muskelfascie und das Fettgewebe erstrecken und deshalb zur Narbenbildung
führen. Gelegentlich sind Abtragungen nekrotischen Gewebes und seltener
Hauttransplantationen erforderlich. Die Wundheilung kann bis zu 6 Monaten dauern.
Falls bei bei Ihnen mehrere Läsionen bestehen, sollte die Behandlung mit Betaferon
unterbrochen werden, bis die Läsionen abgeheilt sind. Patienten mit einzelnen Läsionen
können, vorausgesetzt die Nekrose ist nicht zu sehr ausgedehnt, die Behandlung mit
Betaferon fortsetzen, da bei etlichen Patienten die Abheilung der Nekrosen während der
Behandlung mit Betaferon stattgefunden hat.
Um das Risiko des Entstehens von Nekrosen zu minimieren, sollten Sie
−
−
eine aseptische Injektionstechnik anwenden
die Injektionsstelle bei jeder Applikation wechseln
Der Vorgang der Selbstinjektion sollte regelmäßig durch Ihren Arzt überprüft werden,
besonders dann, wenn Reaktionen an den Injektionsstellen aufgetreten sind.
Während der Behandlung mit Betaferon wurden seltene Fälle von Kardiomyopathie
(Erkrankung des Herzmuskels) berichtet. Wenn Sie bei sich Symptome feststellen wie
41
Unregelmäßigkeiten des Herzschlags, Flüssigkeitsstau (Schwellung) in den unteren
Körperpartien (z.B. Gelenke oder Beinen) oder Kurzatmigkeit, nehmen Sie unverzüglich
Kontakt mit Ihrem Arzt auf.
Bei Patienten mit der seltenen Krankheit „Monoklonale Gammopathie“ können bei
Anwendung von Medikamenten wie Betaferon an den kleinen Blutgefäßen (Kapillaren)
Probleme auftreten, die bis zum Schock (Kollaps) mit tödlichem Ausgang führen können.
Wenn Sie meinen, daß Sie an einer monoklonalen Gammopathie erkrankt sind (einer
Krankheit des Immunsystems, bei der abnorme Proteine im Blut gefunden werden), sollten
Sie dies vor der Anwendung von Betaferon mit Ihrem Arzt klären.
Darf Betaferon bei Schwangeren oder während der Stillzeit angewendet werden?
Während der Schwangerschaft oder wenn Sie eine Schwangerschaft planen, darf Betaferon
nicht angewendet werden. Wenn Sie schwanger werden möchten, sprechen Sie vorher mit
Ihrem Arzt. Frauen im gebärfähigen Alter sollten geeignete Verhütungsmittel anwenden,
solange sie Betaferon anwenden. Wenn Sie schwanger werden, sollten Sie die Behandlung
abbrechen und sich sofort an Ihren Arzt wenden.
Es ist nicht bekannt, ob Interferon beta-1b in die Muttermilch übertritt. Da aber schwere
Nebenwirkungen bei Säuglingen während der Stillzeit nicht ausgeschlossen werden können,
sollten Sie mit Ihrem Arzt sprechen und entweder mit dem Stillen aufhören oder die
Behandlung abbrechen.
Was Sie beachten sollten, wenn Sie andere Medikamente anwenden (Wechselwirkungen)
Mit Ausnahme von Kortikoiden oder ACTH sollte Betaferon nicht zusammen mit Substanzen
angewendet werden, die die Reaktion des Immunsystems beeinflussen.
Vorsicht ist geboten, wenn Interferon beta-1b zusammen mit anderen Medikamenten
verabreicht wird, die ein bestimmtes Leber-Enzymsystem (bekannt als
Zytochrom-P450-System) für ihren Stoffwechsel benötigen. Zu diesen Medikamenten
gehören einige häufig verwendete Antipyretika (Medikamente gegen Fieber und Schmerzen)
und Medikamente gegen Epilepsie.
Bitte informieren Sie Ihren Arzt darüber, welche zusätzlichen Medikamente Sie verwenden.
Wie wendet man Betaferon an?
(Dosierung und Anwendung)
Die Behandlung mit Betaferon sollte unter der Überwachung eines mit der Behandlung der
Krankheit erfahrenen Arztes begonnen werden.
Gegenwärtig ist nicht bekannt, wie lange eine Behandlung mit Betaferon dauern sollte. Die
Wirksamkeit einer Behandlung von mehr als 2 Jahren konnte bei der schubweise
verlaufenden multiplen Sklerose nicht hinreichend belegt werden. Für die sekundär
progrediente multiple Sklerose konnte die Wirksamkeit im Rahmen kontrollierter klinischer
Studien für einen Zeitraum von 2 Jahren und, mit beschränkten Daten, auch für einen
Zeitraum von bis zu 3 Jahren nachgewiesen werden. Über die Dauer der Behandlung
entscheidet Ihr Arzt.
42
Die Behandlung wird bei Patienten mit schubweise verlaufender multipler Sklerose nicht
empfohlen, falls diese in den vergangenen zwei Jahren weniger als zwei Schübe hatten.
Vor der Anwendung muß die Betaferon-Injektionslösung aus der Durchstichflasche mit
Betaferon-Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung und 1,2 ml Flüssigkeit aus der mit
Lösungsmittel vorgefüllten Spritze hergestellt werden. 1,0 ml der Betaferon-Injektionslösung
wird dann jeden zweiten Tag subkutan (unter die Haut) injiziert. Dies entspricht 0,25 mg (8
Mio. IE).
Die Injektion wird entweder von Ihrem Arzt oder von seinem Assistenzpersonal durchgeführt
oder auch von Ihnen selbst, nachdem Sie sorgfältig in die Injektionstechnik eingewiesen
wurden und diese hinreichend geübt haben. Um Ihnen dabei zu helfen, finden Sie in dieser
Packungsbeilage eine ausführliche Anleitung zur Selbstinjektion. In dieser Anleitung wird
Ihnen außerdem erläutert, wie die Betaferon-Injektionslösung hergestellt wird.
Was ist zu tun, falls Sie eine Injektion auslassen?
Falls Sie vergessen, Ihre Injektion zum richtigen Zeitpunkt durchzuführen, sollten Sie diese
nachholen, sobald Sie sich daran erinnern. Ihre nächste Injektion sollte dann erst wieder 48
Stunden später erfolgen.
Welche Auswirkungen kann eine zu hohe Dosierung von Betaferon haben?
(Überdosierung)
Auch die Anwendung eines Vielfachen der zur Behandlung der MS empfohlenen Dosis führte
nicht zu lebensbedrohlichen Situationen. Sollte es jedoch zu einer versehentlichen
Überdosierung kommen, sprechen Sie bitte mit dem Arzt, der Ihnen Betaferon verordnet hat.
Sprechen Sie Ihren Arzt auch dann an, wenn Sie versehentlich die Injektion zu häufig
vorgenommen haben (z. B. eine Injektion alle 24 Stunden anstelle einer Injektion alle 48
Stunden).
Können bei der Anwendung mit Betaferon Nebenwirkungen auftreten?
Häufig kommt es nach der Injektion von Betaferon zu Reaktionen an der Einstichstelle wie
Rötung, Schwellung, Verfärbung, Entzündung, Schmerz, Überempfindlichkeit, Hautläsionen,
Gewebezerstörung (Nekrose) und zu unspezifischen Reaktionen (siehe „Welche
Vorsichtsmaßnahmen sind zu beachten, wenn man Betaferon anwendet?“). Mit der Zeit
nimmt die Häufigkeit von Reaktionen an den Injektionsstellen ab. Über geschwollene
Lymphknoten wurde ebenfalls berichtet.
Selten wurden Fälle von Kurzatmigkeit nach Injektion von Betaferon berichtet.
Grippeartige Symptome (Fieber, Schüttelfrost, Muskelschmerzen, Unwohlsein oder
Schweißausbrüche) wurden häufig beobachtet. Die Häufigkeit dieser Symptome nahm mit der
Zeit ab.
Bei Frauen vor den Wechseljahren kann es zu Störungen der Monatsblutungen kommen.
Gelegentlich kann es zu Übelkeit und Erbrechen kommen.
In wenigen Fällen ist Ausfallen des Kopfhaares berichtet worden.
43
Nebenwirkungen am Zentralnervensystem, z. B. Depressionen, Angstzustände, emotionale
Labilität, psychische Störungen der Wahrnehmung und der Selbstwahrnehmung
(Depersonalisation), Krämpfe, Selbstmordversuche und Verwirrung wurden beobachtet.
Fälle von Muskelverhärtung sind ebenfalls berichtet worden.
Starke Überempfindlichkeitsreaktionen sind selten. Wenn eine starke Reaktion auftritt,
müssen Sie unverzüglich Ihren Arzt aufsuchen.
Die Zahl der weißen und roten Blutzellen in Ihrem Blut kann absinken. Die Zahl der
Blutplättchen (mit deren Hilfe die Blutgerinnung stattfindet) kann ebenso absinken, und in
seltenen Fällen wurde im Blut eine außerordentlich geringe Zahl von Blutplättchen gefunden.
Auch die Leberfunktion kann beeinträchtigt werden; dies zeigt sich durch den Anstieg des
Blutspiegels der Leberenzyme. Es traten auch einige Fälle von Hepatitis (Leberentzündung)
auf, welche durch Betaferon verursacht sein können. Deshalb wird Ihr Arzt normalerweise
Bluttests veranlassen (vollständiges Blutbild, Differentialbild der weißen Blutzellen und
Messung der als SGOT, SGPT und γ-GT bekannten Leberenzyme im Blut), bevor Sie mit der
Betaferon-Behandlung beginnen, und regelmäßig während des Behandlungszeitraumes.
Seltene Fälle von Kardiomyopathie (Erkrankung des Herzmuskels) sind berichtet worden.
Siehe Kapitel „Welche Vorsichtsmaßnahmen sind zu beachten, wenn man Betaferon
anwendet?“
Selten kommt es vor, daß die Schilddrüse während der Behandlung mit Betaferon nicht
richtig arbeitet (zu viele oder auch zu wenige Hormone werden produziert).
Bei schweren Nebenwirkungen oder wenn Sie Nebenwirkungen beobachten, die nicht in
dieser Packungsbeilage aufgeführt sind, informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker.
Wie soll Betaferon aufbewahrt werden?
Betaferon muß kühl gelagert werden (2-8 °C). Bewahren Sie es vor der Rekonstitution
(Herstellung der Injektionslösung) in einem Kühlschrank (aber nicht im Gefrierschrank oder
im Gefrierfach) auf. Wenn Sie Betaferon nach der Rekonstitution nicht sofort injizieren,
können Sie die Injektionslösung bis zu 3 Stunden im Kühlschrank (aber nicht im
Gefrierschrank oder im Gefrierfach) aufbewahren.
Nach dem auf der Verpackung angegebenen Verfalldatum darf das Medikament nicht mehr
angewendet werden.
Arzneimittel sind sorgfältig und außerhalb der Reich- und Sichtweite von Kindern
aufzubewahren.
Datum der letzten Überarbeitung der Packungsbeilage:
44
Gebrauchsanweisung zur Selbstinjektion
Die folgende Anleitung soll dazu dienen, Sie ausführlich über die Zubereitung der Injektionslösung und die eigenständige Durchführung der Injektion zu informieren. Lesen Sie die
Anweisung sorgfältig durch und befolgen Sie sie Punkt für Punkt. Ihr Arzt oder das
Assistenzpersonal wird Sie anleiten und Ihnen helfen, die Technik der Selbstinjektion zu
erlernen. Nehmen Sie die Hilfe unbedingt solange in Anspruch, bis Sie absolut sicher in der
Herstellung der Injektionslösung sind und die Handhabung der einzelnen Schritte für die
Injektion beherrschen.
Die Anleitung ist in fünf wesentliche Schritte gegliedert:
A.
B.
C.
D.
Vorbereitung für die Selbstinjektion
Einspritzen der erforderlichen Menge des Lösungsmittels (1,2 ml) in die
Durchstichflasche mit Betaferon-Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung.
Aufziehen der erforderlichen Menge der Injektionslösung (1,0 ml) in die Spritze.
Auswahl und Vorbereitung der Injektionsstelle und Injizieren der Betaferon-Lösung
(1,0 ml) subkutan (unter die Haut).
A.
Vorbereitungen für die Selbstinjektion
1.
Legen Sie alles bereit, bevor Sie mit dem Herstellen der Lösung beginnen.
Sie benötigen dazu:
• die mit Lösungsmittel (Natriumchloridlösung 0,54 %) vorgefüllte Spritze
• die Durchstichflasche mit Betaferon-Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung
• eine 21-G-Kanüle (Nadel)
• eine 27-G-Kanüle (Nadel)
• Alkoholtupfer
• Tupfer (Wattebausch oder Verbandsmull)
• Abfallbehälter (für die gebrauchten Spritzen und Kanülen)
Waschen Sie Ihre Hände sorgfältig mit Wasser und Seife.
Entfernen Sie die Schutzkappe von dem Betaferon-Fläschchen.
Reinigen Sie mit einem Alkoholtupfer die Oberfläche des Gummistopfens. Nehmen Sie
den Tupfer und bewegen Sie ihn in einer Richtung.
HINWEIS: Lassen Sie den Alkoholtupfer auf der Durchstichflasche liegen, bis diese zur
Anwendung benötigt wird.
2.
3.
4.
B.
Einspritzen der erforderlichen Menge des Lösungsmittels (1,2 ml) in die
Durchstichflasche mit Betaferon-Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung.
HINWEIS: Nehmen Sie das Durchstichfläschchen mit dem Betaferon-Pulver zur Herstellung
einer Injektionslösung und werfen Sie den daraufliegenden Alkoholtupfer weg.
1.
Stützen Sie Ihre Hände auf einer stabilen Unterlage ab und entfernen Sie die
Schutzhülle von der mit dem Lösungsmittel gefüllten Spritze. Ziehen Sie die Kappe
vom Schaft der Spritze ab. Achten Sie darauf, das freie Ende der Spritze nicht zu
berühren. Der Kolben darf nicht betätigt werden.
2.
Nehmen Sie die 21-G-Kanüle aus ihrer Schutzhülle und drücken Sie sie fest auf die
Spitze der Spritze. Entfernen Sie den Kanülenschutz von der Kanüle. Die Kanüle darf
nicht berührt werden.
45
3.
Stützen Sie das Fläschchen mit dem Betaferon-Pulver zur Herstellung einer
Injektionslösung auf einer stabilen Unterlage ab. Führen Sie die Kanüle der Spritze
(letztere enthält 1,2 ml Flüssigkeit) ganz durch den Stopfen der Durchstichflasche.
4.
Drücken Sie den Kolben ganz langsam durch. Halten Sie dabei die Kanüle in seitlicher
Richtung, damit die Flüssigkeit entlang der inneren Wand langsam herunterlaufen kann
(wenn Sie das Lösungsmittel direkt auf das Medikamentenpulver spritzen, kommt es zu
erheblicher Schaumbildung).
5.
Achten Sie darauf, daß die Kanüle nicht in Berührung mit dem Pulver oder der schon
entstandenen Lösung kommt.
6.
Nachdem Sie das Lösungsmittel in das Betaferon-Fläschchen eingespritzt haben,
nehmen Sie das Fläschchen zwischen Daumen, Zeige- und Mittelfinger, während
Kanüle und Spritze an Ihrer Hand lehnen.
7.
Drehen Sie die Durchstichflasche vorsichtig hin und her, bis sich das weiße BetaferonPulver völlig aufgelöst hat. NICHT SCHÜTTELN!
8.
Sehen Sie sich die Lösung ganz genau an - sie muß klar sein!
HINWEIS: Wenn die Lösung Teilchen enthält oder verfärbt ist, werfen Sie die Lösung weg.
Beginnen Sie ganz von vorne mit neuer Spritze, neuer Kanüle, neuen Fläschchen.
C.
Aufziehen der erforderlichen Menge der Injektionslösung (1,0 ml) in die Spritze
HINWEIS: Bevor Sie die rekonstituierte Lösung aufziehen, drücken Sie den Kolben
vollständig in die Spritze, damit die Luft, die sich möglicherweise noch in der Spritze
befindet, entweicht.
1.
Halten Sie die Durchstichflasche leicht schräg, und führen Sie die Kanüle bis auf den
Grund des Fläschchens.
HINWEIS: Nadelspitze (Kanüle) unbedingt in der Flüssigkeit belassen.
2.
Ziehen Sie nun den Kolben zurück, und nehmen Sie so die fertige Lösung bis zur 1.0ml-Marke in die Spritze auf.
3.
Drehen Sie jetzt die Durchstichflasche auf den Kopf, die Spritze mit der Kanüle zeigt
nun nach oben.
4.
Klopfen Sie vorsichtig auf die Spritze, damit alle Luftbläschen in den oberen Teil der
Spritze entweichen können.
5.
Drücken Sie ganz vorsichtig den Kolben nach vorne, damit NUR DIE LUFT durch die
Kanüle entweicht.
6.
Trennen Sie nun Kanüle (bleibt im Fläschchen) und Spritze.
7.
Legen Sie die Spritze (ohne Kanüle) auf eine Unterlage. Achten Sie darauf, daß die
Spritzenspitze nicht die Unterlage berührt.
8.
Nehmen Sie jetzt die 27-G-Kanüle, entfernen Sie die Schutzhülle und stecken Sie die
Kanüle fest auf die Spitze der Spritze.
9.
Der nicht benötigte Rest der Lösung im Fläschchen einschließlich Kanüle wird in dem
Abfallbehälter entsorgt.
HINWEIS: Die Injektion sollte sofort nach der Herstellung der Injektionslösung erfolgen
(sollte sich die Injektion verzögern, muß die Lösung im Kühlschrank aufbewahrt
werden und die Injektion innerhalb von drei Stunden vorgenommen werden). Nicht
einfrieren!
D.
Auswahl und Vorbereitung der Injektionsstelle und Injizieren der Betaferon-Lösung
(1,0 ml) subkutan (unter die Haut)
46
1.
Suchen Sie sich eine Stelle, an der Sie die Injektion setzen wollen; Sie sollten die
Spritze wie einen Bleistift oder einen Wurfpfeil halten. Wählen Sie für jeden Tag, an
dem Sie spritzen, ein neues Injektionsareal (siehe „Wechsel der Injektionsstelle"). Die
Injektionsstellen sollen innerhalb der folgenden Hautareale liegen:
Arme (Rückseite der Oberarme)
Bauch (außerhalb des Nabelbereichs und der Gürtellinie)
Gesäß
Oberschenkel (vorne und seitlich, jedoch nicht im Bereich der Leistengegend oder des
Knies)
•
•
•
•
HINWEIS: Wählen Sie keine Stellen, an denen Sie Schwellungen, harte Knoten oder
Schmerzen feststellen. Verwenden Sie keine Areale, wo die Haut verfärbt, eingedellt,
verschorft oder offen ist. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder mit anderen Personen, die
Sie medizinisch betreuen, falls Sie derartiges oder Ungewohntes bemerken.
2.
Reinigen Sie mit einem Alkoholtupfer die Injektionsstelle; lassen Sie sie an der Luft
trocknen.
3.
Entsorgen Sie den Tupfer in dem Abfallbehälter.
4.
Nehmen Sie die Spritze mit der 27-G-Kanüle. Entfernen Sie die Schutzkappe von der
Kanüle (Nadel). Berühren Sie dabei nicht die Nadel!
5.
Nehmen Sie die Haut um die Injektionsstelle vorsichtig zwischen Daumen und
Zeigefinger (um sie ein wenig abzuheben).
6.
Legen Sie die Hand, in der Sie die Spritze halten, mit dem Handgelenk auf die Haut
neben der Injektionsstelle. Stechen Sie die Kanüle gerade in die Haut, in einem Winkel
von 90°, mit einer schnellen, festen Bewegung.
7.
Injizieren Sie die Lösung mit einem langsamen, gleichmäßigen Druck (drücken Sie den
Kolben ganz durch, bis die Spritze leer ist).
8.
Legen Sie einen Tupfer auf die Injektionsstelle. Ziehen Sie die Nadel aus der Haut.
9.
Massieren Sie die Injektionsstelle mit einem trockenen Wattetupfer oder mit Mull.
10. Die Spritze und Nadel werden jetzt weggeworfen (in den Abfallbehälter).
Injektionsstelle
Auswahl einer Injektionsstelle
Betaferon (Interferon beta-1b) muß subkutan (unter die Haut) injiziert werden. Am besten
eignen sich dafür lockere und weiche Stellen, die nicht in der Nähe von Gelenken, Nerven,
Knochen oder anderen wichtigen Körperteilen liegen.
Wählen Sie von den in der Darstellung angegebenen Injektionsstellen bei jeder Injektion eine
neue Stelle aus. Am besten entscheiden Sie sich vor der Zubereitung der Injektion, an welcher
Stelle Sie die Spritze setzen wollen.
Wenn Sie Schwierigkeiten haben, die eine oder andere Stelle zu erreichen, bitten Sie Ihren Betreuer
oder jemanden, der Erfahrung im Verabreichen von Injektionen hat, um Hilfe.
Wechsel der Injektionsstellen
Es ist nötig, für jede neue Injektion eine neue Stelle zu suchen, da der Wechsel der
Injektionsstellen dem Areal Zeit zur Erholung gibt und dazu beiträgt, Infektionen zu
verhindern. Es ist vorteilhaft, die Injektionsstelle festzulegen, bevor die Spritze zubereitet
wird. Der in der Abbildung gezeigte Injektionsplan hilft Ihnen, für einen ausreichenden
47
Wechsel der Injektionstellen zu sorgen. Wenn Sie zum Beispiel die erste Spritze an der
rechten Seite des Bauches vornehmen, dann nehmen Sie die linke Bauchseite für die zweite
Injektion, den rechten Oberschenkel für die dritte Injektion usw. gemäß dem Injektionsplan,
bis möglichst viele geeignete Körperstellen verwendet worden sind. Notieren Sie sich, wo
und wann Sie sich die letzte Injektion gegeben haben. Eine Möglichkeit ist, diese Angaben in
die beigefügte Karte zum Notieren der Injektionen einzutragen.
Wenn Sie nach diesem Injektionsplan arbeiten, schließt sich der Kreis nach 8 Injektionen (16
Tagen), d.h. Sie spritzen dann wieder in das eingangs verwendete Hautareal (z.B. rechte
Bauchseite). Gemäß Abbildung, sollen Sie dann jedoch nicht genau die gleiche Stelle dieses
Areals verwenden wie bei der ersten Injektion, sondern die Stelle innerhalb dieses Areals, die
am weitesten davon entfernt liegt. Wenn alle Stellen schmerzempfindlich werden, sprechen
Sie mit Ihrem Arzt über andere mögliche Injektionsstellen.
48
Weitere Angaben
Falls weitere Informationen über das Arzneimittel gewünscht werden, setzen Sie sich bitte
mit dem örtlichen Vertreter des Pharmazeutischen Unternehmers in Verbindung.
Österreich
Schering Wien Ges.m.b.H.
Postfach 50
A-1147 Wien
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Suomi/Finland
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Eerikinkatu 24
FIN -00100 Helsinki
Puh. 09-6 85 04 40
Sverige
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Box 23117
S-104 35 Stockholm
Tel. 08-7 28 42 00
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Betaferon
Aufzeichnung zur Betaferon-Behandlung
Hinweise zum Ausfüllen der Behandlungsaufzeichnungen
Füllen Sie den umseitigen Kalender mit den Wochentagsdaten aus. Fangen Sie dabei mit dem
Tag, an dem die nächste Injektion durchgeführt wird, an (beachten Sie die Wochentage in der
obersten Zeile).
Machen Sie um jeden zweiten Tag einen Kreis, wobei Sie mit dem Tag der nächsten Injektion
beginnen.
An jedem umkreisten Tag:
Wählen Sie eine Injektionsstelle (aus der umseitigen Zeichnung der Injektionsstellen) in den
verschiedenen Bereichen aus. Falls Sie schon mit der Betaferon-Behandlung begonnen haben,
wählen Sie den Bereich, der während der letzten 2 Wochen nicht benutzt wurde. Wenn Sie
wieder an dem gleichen Bereich ankommen, in dem Sie mit der Injektion begonnen haben,
benutzen Sie innerhalb dieses Bereichs eine Injektionsstelle, die derjenigen, die Sie 16 Tage
zuvor benutzt haben, am weitesten entfernt liegt. Nach der Injektion tragen Sie das
Tagesdatum in das Kästchen der Zeichnung ein, das der benutzten Injektionsstelle entspricht.
(Wenn diese Karte zum Aufzeichnen der Betaferon Behandlung aufgebraucht ist, führen Sie
die Aufzeichnungen auf einer neuen Karte in der gleichen Art und Weise weiter.)
50
51
52
GEBRAUCHSINFORMATION
Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Anwendung
dieses Arzneimittels beginnen.
- Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.
- Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.
- Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben und sollte nicht an Dritte
weitergegeben werden. Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese dieselben
Symptome haben wie Sie.
Betaferon 0,25 mg/ml, Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung
Interferon beta-1b
Betaferon enthält die folgenden Substanzen (Zusammensetzung):
Arzneilich wirksamer Bestandteil:
1 ml der gebrauchsfertigen Injektionslösung enthält 0,25 mg (8 Mio. IE) Interferon beta-1b.
Betaferon besteht aus einem sterilen weißen bis weißlichen Pulver. 1 Durchstichflasche
enthält 0,3 mg (9,6 Mio. IE) Interferon beta-1b. Es wurde eine Überfüllung von 20 %
einkalkuliert.
Sonstige Bestandteile:
Albumin vom Menschen, Mannitol
Wer ist verantwortlich für Betaferon?
(Name und Anschrift des pharmazeutischen Unternehmers und des Herstellers)
Schering AG
D-13342 Berlin
Deutschland
In welcher Form ist Betaferon erhältlich?
Jede Packung Betaferon enthält 5 bzw. 15 Fläschchen mit Interferon beta-1b und 5 bzw. 15
Fertigspritzen mit Natriumchloridlösung (0,54% w/v).
Wie wirkt Betaferon?
(Eigenschaften des Präparates)
Multiple Sklerose (MS) ist eine Krankheit des Zentralnervensystems (ZNS) (d. h. des Gehirns
und des Rückenmarks), deren genaue Ursache unbekannt ist. Man nimmt an, daß eine
abnorme Reaktion des Immunsystems eine wichtige Rolle bei der Schädigung des ZNS spielt.
Interferon beta-1b, der Wirkstoff von Betaferon, beeinflußt die Reaktion des Immunsystems.
Interferone gehören zu den Zytokinen, natürlich vorkommenden Proteinen.
53
Zu welchem Zweck wird Betaferon angewendet?
(Indikationen)
Betaferon wird angewendet bei gehfähigen Patienten mit schubweise verlaufender multipler
Skerose (MS), die durch mindestens zwei Schübe mit neurologischen Funktionsstörungen
und nachfolgender vollständiger oder teilweiser Rückbildung während der letzten zwei Jahre
charakterisiert ist. In dieser Patientengruppe zeigte sich unter Betaferon eine Abnahme der
Häufigkeit und des Schweregrads klinischer Schübe, der Zahl MS-bedingter Krankenhausaufenthalte sowie eine Verlängerung der schubfreien Zeit.
Es gibt keinen Hinweis für einen Einfluß von Betaferon auf die Dauer der Schübe, auf die
Symptome zwischen den Schüben oder auf das Fortschreiten der Erkrankung. Die
Auswirkungen von Betaferon auf die Leistungsfähigkeit im Alltag oder auf den sozialen
Bereich sind unbekannt.
Betaferon ist bei Patienten mit primär progredienter multipler Sklerose noch nicht untersucht
worden.
Es gibt keinen Hinweis für einen Einfluß auf das Ausmaß der Behinderung bei schubweise
verlaufender multipler Sklerose. Bei Patienten mit sekundär progredienter multipler Sklerose
wird Betaferon eingesetzt, um das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen und um die
Zahl der Schübe zu reduzieren. Betaferon verlängert die Zeit bis zum Fortschreiten der
Behinderung bzw. bis zum Eintritt der Rollstuhlabhängigkeit.
Klinische Prüfungen zeigen, daß nicht alle Patienten auf die Behandlung mit Betaferon
ansprechen. Trotz der Behandlung wurde bei einigen Patienten eine Verschlechterung von
Symptomen während der Schübe beobachtet. Es ist nicht vorhersehbar, welche Patienten auf
die Behandlung nicht ansprechen oder bei welchen mit einer Verschlechterung der Symptome
trotz Behandlung zu rechnen ist.
Wann darf man Betaferon nicht anwenden?
(Kontraindikationen)
Sie dürfen Betaferon nicht anwenden, wenn Sie schwanger sind oder wenn bei Ihnen eine
Überempfindlichkeit gegenüber natürlichem oder rekombinantem Interferon beta-1b ,
menschlichem Albumin oder einem der anderen Bestandteile bekannt ist.
Sie dürfen Betaferon nicht anwenden, falls Sie jünger als 18 Jahre alt sind, weil Betaferon in
dieser Altersgruppe nicht untersucht worden ist. Sie dürfen Betaferon ebenfalls nicht
anwenden, falls Sie an einer schweren depressiven Erkrankung und/oder unter Selbstmordgedanken, einer schweren Lebererkrankung oder einer unzureichend behandelten Epilepsie
leiden oder litten.
Wenn eine starke Überempfindlichkeitsreaktion auftritt, sollte die Behandlung mit Betaferon
beendet werden.
Welche Vorsichtsmaßnahmen sind zu beachten, wenn man Betaferon anwendet?
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Patienten haben über Depressionen und Selbstmordgedanken berichtet. In seltenen Fällen
können diese zu einem Selbstmordversuch führen. Wenn Sie solche Symptome bemerken,
wenden Sie sich sofort an Ihren Arzt.
Wenn Sie früher an Krampfanfällen oder Depressionen gelitten haben oder wenn Sie ein
Herzleiden haben, sollte Betaferon mit Vorsicht verabreicht werden. Sie sollten auch Vorsicht
walten lassen, wenn Sie Medikamente gegen Epilepsie nehmen.
Betaferon sollte ebenfalls mit Vorsicht angewendet werden, falls Sie an einer
Knochenmarkserkrankung, Blutarmut (Anämie) oder einer Verminderung der
Blutplättchenzahl leiden. Falls die Anzahl Ihrer weißen Blutkörperchen abnimmt, sollte Ihr
Arzt Sie häufig hinsichtlich des Auftretens von Fieber oder einer Infektion untersuchen.
Es ist nicht bekannt, ob Betaferon einen negativen Einfluß auf die menschliche
Fortpflanzungsfähigkeit hat. Basierend auf der Erfahrung mit anderen Interferonen kann eine
Beeinträchtigung der Fruchtbarkeit bei Männern und Frauen jedoch nicht ausgeschlossen
werden.
Hinsichtlich der Anwendung von Betaferon bei Patienten mit Nierenerkrankungen liegen
keine Informationen vor. Deshalb sollte, wenn Sie an einer Nierenerkrankung leiden, Ihre
Nierenfunktion während der Behandlung überwacht werden.
Während der Behandlung mit Betaferon können von Ihrem Körper Stoffe produziert werden,
die die Wirksamkeit der Behandlung beeinträchtigen könnten. Dies wird als neutralisierende
Aktivität bezeichnet und tritt nur bei einigen Patienten auf. Es ist jedoch nicht möglich,
vorherzusagen, ob Sie zu derjenigen Gruppe von Patienten gehören, bei denen eine
Einschränkung der Wirksamkeit eintritt oder nicht.
Bei Patienten, die Betaferon anwenden, sind Nekrosen (Hautläsionen und Gewebezerstörung
der Haut) an der Injektionsstelle beobachtet worden (siehe Kapitel „Können bei der
Anwendung mit Betaferon Nebenwirkungen auftreten?“). Diese können ausgedehnt sein und
sich bis in die Muskelfascie und das Fettgewebe erstrecken und deshalb zur Narbenbildung
führen. Gelegentlich sind Abtragungen nekrotischen Gewebes und seltener
Hauttransplantationen erforderlich. Die Wundheilung kann bis zu 6 Monaten dauern.
Falls bei bei Ihnen mehrere Läsionen bestehen, sollte die Behandlung mit Betaferon
unterbrochen werden, bis die Läsionen abgeheilt sind. Patienten mit einzelnen Läsionen
können, vorausgesetzt die Nekrose ist nicht zu sehr ausgedehnt, die Behandlung mit
Betaferon fortsetzen, da bei etlichen Patienten die Abheilung der Nekrosen während der
Behandlung mit Betaferon stattgefunden hat.
Um das Risiko des Entstehens von Nekrosen zu minimieren, sollten Sie
−
−
eine aseptische Injektionstechnik anwenden
die Injektionsstelle bei jeder Applikation wechseln
Der Vorgang der Selbstinjektion sollte regelmäßig durch Ihren Arzt überprüft werden,
besonders dann, wenn Reaktionen an den Injektionsstellen aufgetreten sind.
Während der Behandlung mit Betaferon wurden seltene Fälle von Kardiomyopathie
(Erkrankung des Herzmuskels) berichtet. Wenn Sie bei sich Symptome feststellen wie
55
Unregelmäßigkeiten des Herzschlags, Flüssigkeitsstau (Schwellung) in den unteren
Körperpartien (z.B. Gelenke oder Beinen) oder Kurzatmigkeit, nehmen Sie unverzüglich
Kontakt mit Ihrem Arzt auf.
Bei Patienten mit der seltenen Krankheit „Monoklonale Gammopathie“ können bei
Anwendung von Medikamenten wie Betaferon an den kleinen Blutgefäßen (Kapillaren)
Probleme auftreten, die bis zum Schock (Kollaps) mit tödlichem Ausgang führen können.
Wenn Sie meinen, daß Sie an einer monoklonalen Gammopathie erkrankt sind (einer
Krankheit des Immunsystems, bei der abnorme Proteine im Blut gefunden werden), sollten
Sie dies vor der Anwendung von Betaferon mit Ihrem Arzt klären.
Darf Betaferon bei Schwangeren oder während der Stillzeit angewendet werden?
Während der Schwangerschaft oder wenn Sie eine Schwangerschaft planen, darf Betaferon
nicht angewendet werden. Wenn Sie schwanger werden möchten, sprechen Sie vorher mit
Ihrem Arzt. Frauen im gebärfähigen Alter sollten geeignete Verhütungsmittel anwenden,
solange sie Betaferon anwenden. Wenn Sie schwanger werden, sollten Sie die Behandlung
abbrechen und sich sofort an Ihren Arzt wenden.
Es ist nicht bekannt, ob Interferon beta-1b in die Muttermilch übertritt. Da aber schwere
Nebenwirkungen bei Säuglingen während der Stillzeit nicht ausgeschlossen werden können,
sollten Sie mit Ihrem Arzt sprechen und entweder mit dem Stillen aufhören oder die
Behandlung abbrechen.
Was Sie beachten sollten, wenn Sie andere Medikamente anwenden (Wechselwirkungen)
Mit Ausnahme von Kortikoiden oder ACTH sollte Betaferon nicht zusammen mit Substanzen
angewendet werden, die die Reaktion des Immunsystems beeinflussen.
Vorsicht ist geboten, wenn Interferon beta-1b zusammen mit anderen Medikamenten
verabreicht wird, die ein bestimmtes Leber-Enzymsystem (bekannt als
Zytochrom-P450-System) für ihren Stoffwechsel benötigen. Zu diesen Medikamenten
gehören einige häufig verwendete Antipyretika (Medikamente gegen Fieber und Schmerzen)
und Medikamente gegen Epilepsie.
Bitte informieren Sie Ihren Arzt darüber, welche zusätzlichen Medikamente Sie verwenden.
Wie wendet man Betaferon an?
(Dosierung und Anwendung)
Die Behandlung mit Betaferon sollte unter der Überwachung eines mit der Behandlung der
Krankheit erfahrenen Arztes begonnen werden.
Gegenwärtig ist nicht bekannt, wie lange eine Behandlung mit Betaferon dauern sollte. Die
Wirksamkeit einer Behandlung von mehr als 2 Jahren konnte bei der schubweise
verlaufenden multiplen Sklerose nicht hinreichend belegt werden. Für die sekundär
progrediente multiple Sklerose konnte die Wirksamkeit im Rahmen kontrollierter klinischer
Studien für einen Zeitraum von 2 Jahren und, mit beschränkten Daten, auch für einen
Zeitraum von bis zu 3 Jahren nachgewiesen werden. Über die Dauer der Behandlung
entscheidet Ihr Arzt.
56
Die Behandlung wird bei Patienten mit schubweise verlaufender multipler Sklerose nicht
empfohlen, falls diese in den vergangenen zwei Jahren weniger als zwei Schübe hatten.
Vor der Anwendung muß die Betaferon-Injektionslösung aus der Durchstichflasche mit
Betaferon-Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung und 1,2 ml Flüssigkeit aus der mit
Lösungsmittel vorgefüllten Spritze hergestellt werden. 1,0 ml der Betaferon-Injektionslösung
wird dann jeden zweiten Tag subkutan (unter die Haut) injiziert. Dies entspricht 0,25 mg (8
Mio. IE).
Die Injektion wird entweder von Ihrem Arzt oder von seinem Assistenzpersonal durchgeführt
oder auch von Ihnen selbst, nachdem Sie sorgfältig in die Injektionstechnik eingewiesen
wurden und diese hinreichend geübt haben. Um Ihnen dabei zu helfen, finden Sie in dieser
Packungsbeilage eine ausführliche Anleitung zur Selbstinjektion. In dieser Anleitung wird
Ihnen außerdem erläutert, wie die Betaferon-Injektionslösung hergestellt wird.
Was ist zu tun, falls Sie eine Injektion auslassen?
Falls Sie vergessen, Ihre Injektion zum richtigen Zeitpunkt durchzuführen, sollten Sie diese
nachholen, sobald Sie sich daran erinnern. Ihre nächste Injektion sollte dann erst wieder 48
Stunden später erfolgen.
Welche Auswirkungen kann eine zu hohe Dosierung von Betaferon haben?
(Überdosierung)
Auch die Anwendung eines Vielfachen der zur Behandlung der MS empfohlenen Dosis führte
nicht zu lebensbedrohlichen Situationen. Sollte es jedoch zu einer versehentlichen
Überdosierung kommen, sprechen Sie bitte mit dem Arzt, der Ihnen Betaferon verordnet hat.
Sprechen Sie Ihren Arzt auch dann an, wenn Sie versehentlich die Injektion zu häufig
vorgenommen haben (z. B. eine Injektion alle 24 Stunden anstelle einer Injektion alle 48
Stunden).
Können bei der Anwendung mit Betaferon Nebenwirkungen auftreten?
Häufig kommt es nach der Injektion von Betaferon zu Reaktionen an der Einstichstelle wie
Rötung, Schwellung, Verfärbung, Entzündung, Schmerz, Überempfindlichkeit, Hautläsionen,
Gewebezerstörung (Nekrose) und zu unspezifischen Reaktionen (siehe „Welche
Vorsichtsmaßnahmen sind zu beachten, wenn man Betaferon anwendet?“). Mit der Zeit
nimmt die Häufigkeit von Reaktionen an den Injektionsstellen ab. Über geschwollene
Lymphknoten wurde ebenfalls berichtet.
Selten wurden Fälle von Kurzatmigkeit nach Injektion von Betaferon berichtet.
Grippeartige Symptome (Fieber, Schüttelfrost, Muskelschmerzen, Unwohlsein oder
Schweißausbrüche) wurden häufig beobachtet. Die Häufigkeit dieser Symptome nahm mit der
Zeit ab.
Bei Frauen vor den Wechseljahren kann es zu Störungen der Monatsblutungen kommen.
Gelegentlich kann es zu Übelkeit und Erbrechen kommen.
In wenigen Fällen ist Ausfallen des Kopfhaares berichtet worden.
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Nebenwirkungen am Zentralnervensystem, z. B. Depressionen, Angstzustände, emotionale
Labilität, psychische Störungen der Wahrnehmung und der Selbstwahrnehmung
(Depersonalisation), Krämpfe, Selbstmordversuche und Verwirrung wurden beobachtet.
Fälle von Muskelverhärtung sind ebenfalls berichtet worden.
Starke Überempfindlichkeitsreaktionen sind selten. Wenn eine starke Reaktion auftritt,
müssen Sie unverzüglich Ihren Arzt aufsuchen.
Die Zahl der weißen und roten Blutzellen in Ihrem Blut kann absinken. Die Zahl der
Blutplättchen (mit deren Hilfe die Blutgerinnung stattfindet) kann ebenso absinken, und in
seltenen Fällen wurde im Blut eine außerordentlich geringe Zahl von Blutplättchen gefunden.
Auch die Leberfunktion kann beeinträchtigt werden; dies zeigt sich durch den Anstieg des
Blutspiegels der Leberenzyme. Es traten auch einige Fälle von Hepatitis (Leberentzündung)
auf, welche durch Betaferon verursacht sein können. Deshalb wird Ihr Arzt normalerweise
Bluttests veranlassen (vollständiges Blutbild, Differentialbild der weißen Blutzellen und
Messung der als SGOT, SGPT und γ-GT bekannten Leberenzyme im Blut), bevor Sie mit der
Betaferon-Behandlung beginnen, und regelmäßig während des Behandlungszeitraumes.
Seltene Fälle von Kardiomyopathie (Erkrankung des Herzmuskels) sind berichtet worden.
Siehe Kapitel „Welche Vorsichtsmaßnahmen sind zu beachten, wenn man Betaferon
anwendet?“
Selten kommt es vor, daß die Schilddrüse während der Behandlung mit Betaferon nicht
richtig arbeitet (zu viele oder auch zu wenige Hormone werden produziert).
Bei schweren Nebenwirkungen oder wenn Sie Nebenwirkungen beobachten, die nicht in
dieser Packungsbeilage aufgeführt sind, informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker.
Wie soll Betaferon aufbewahrt werden?
Betaferon muß kühl gelagert werden (2-8 °C). Bewahren Sie es vor der Rekonstitution
(Herstellung der Injektionslösung) in einem Kühlschrank (aber nicht im Gefrierschrank oder
im Gefrierfach) auf. Wenn Sie Betaferon nach der Rekonstitution nicht sofort injizieren,
können Sie die Injektionslösung bis zu 3 Stunden im Kühlschrank (aber nicht im
Gefrierschrank oder im Gefrierfach) aufbewahren.
Nach dem auf der Verpackung angegebenen Verfalldatum darf das Medikament nicht mehr
angewendet werden.
Arzneimittel sind sorgfältig und außerhalb der Reich- und Sichtweite von Kindern
aufzubewahren.
Datum der letzten Überarbeitung der Packungsbeilage:
58
Gebrauchsanweisung zur Selbstinjektion
Die folgende Anleitung soll dazu dienen, Sie ausführlich über die Zubereitung der Injektionslösung und die eigenständige Durchführung der Injektion zu informieren. Lesen Sie die
Anweisung sorgfältig durch und befolgen Sie sie Punkt für Punkt. Ihr Arzt oder das
Assistenzpersonal wird Sie anleiten und Ihnen helfen, die Technik der Selbstinjektion zu
erlernen. Nehmen Sie die Hilfe unbedingt solange in Anspruch, bis Sie absolut sicher in der
Herstellung der Injektionslösung sind und die Handhabung der einzelnen Schritte für die
Injektion beherrschen.
Die Anleitung ist in fünf wesentliche Schritte gegliedert:
Die Anleitung ist in fünf wesentliche Schritte gegliedert:
A. Vorbereitung für die Selbstinjektion
B. Aufziehen des Lösungsmittels (Natriumchlorid-Lösung) in die Spritze
C. Einspritzen der erforderlichen Menge des Lösungsmittels (1,2 ml) in die
Injektionsflasche mit Betaferon-Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung.
D. Aufziehen der erforderlichen Menge der Injektionslösung (1,0 ml) in die Spritze.
E.
Auswahl und Vorbereitung der Injektionsstelle und Injizieren der Betaferon-Lösung
(1,0 ml) subkutan (unter die Haut).
A.
Vorbereitungen für die Selbstinjektion
1.
Legen Sie alles bereit, bevor Sie mit dem Herstellen der Lösung beginnen.
Sie benötigen dazu:
•
die Injektionsflasche mit Lösungsmittel (Natriumchlorid-Lösung 0,54 %)
•
die Injektionsflasche mit Betaferon-Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung
•
eine 2-ml-Spritze
•
eine 21-G-Kanüle (Nadel)
•
eine 27-G-Kanüle (Nadel)
•
Alkoholtupfer
•
Abfallbehälter (für die gebrauchten Spritzen und Kanülen)
2.
Waschen Sie Ihre Hände sorgfältig mit Wasser und Seife.
3.
Entfernen Sie die Schutzkappen von beiden Fläschchen.
4.
Reinigen Sie mit den Alkoholtupfern die Oberfläche des Gummistopfens. Nehmen Sie
einen Tupfer pro Fläschchen und bewegen Sie ihn in einer Richtung.
HINWEIS: Lassen Sie die Alkoholtupfer auf den Fläschchen liegen, bis die Fläschchen
benötigt werden.
B.
Aufziehen des Lösungsmittels (Natriumchlorid-Lösung) in die Spritze
Bitte benutzen Sie zum Auflösen des weißen Pulvers im Betaferon-Fläschchen nur das
Lösungsmittel, das der Arzneimittel-Packung beigefügt ist!
1.
Stützen Sie die Unterarme auf einer stabilen Oberfläche ab, und entfernen Sie dann die
Schutzhülle von der Spritze. Achten Sie unbedingt darauf, daß Sie die Spitze (Öffnung)
der Spritze nicht berühren!
2.
Nehmen Sie die 21-G-Kanüle (Nadel) aus der Schutzhülle und setzen Sie die Kanüle
fest auf die Spritze. Entfernen Sie die Schutzkappe der Nadel vorsichtig durch leichtes
Hin- und Herdrehen. Berühren Sie nicht die Nadel!
3.
Ziehen Sie den Kolben der Spritze bis zur 1,2 ml-Markierung zurück.
HINWEIS: Lesen Sie die Beschriftung auf den Fläschchen. Nehmen Sie nun zuerst das
Fläschchen mit Lösungsmittel und entfernen Sie den Alkoholtupfer.
4.
Stellen Sie das Lösungsmittelfläschchen auf eine stabile Unterlage. Führen Sie die
Kanüle langsam und gerade durch den Gummistopfen in das Fläschchen ein.
59
HINWEIS: Achten Sie beim Einstechen von Kanülen in die Fläschchen und beim
Herausziehen darauf, daß Sie weder die Kanülen noch die Gummistopfen auf den
Fläschchen mit den Händen berühren.
Wenn Sie einen Stopfen berühren, müssen Sie ihn mit einem neuen, sauberen
Alkoholtupfer reinigen.
Wenn Sie eine Kanüle oder die Spitze der Spritze berühren, werfen Sie sie in den
Abfallbehälter, und beginnen Sie mit einer neuen Kanüle oder Spritze von vorn.
Wenn die Kanüle an irgendwelche Gegenstände stößt, werfen Sie sie in den
Abfallbehälter, und beginnen Sie mit einer neuen.
5.
Drücken Sie den Kolben vorsichtig ganz durch, um dadurch Luft in das
Lösungsmittelfläschchen zu injizieren (die Kanüle bleibt in dem Lösungsmittelfläschchen).
6.
Drehen Sie das Lösungsmittelfläschchen mitsamt der Spritze auf den Kopf.
HINWEIS: Die Nadelspitze muß in der Flüssigkeit bleiben.
7.
Ihre Unterarme ruhen auf einer stabilen Unterlage. In der einen Hand halten Sie das
Lösungsmittelfläschchen und die Spritze, mit der anderen ziehen Sie den Kolben
langsam bis zur 1,2-ml-Markierung zurück (dadurch ziehen Sie die entsprechende
Flüssigkeitsmenge auf).
8.
Halten Sie das Lösungsmittelfläschchen weiterhin auf dem Kopf. Klopfen Sie
vorsichtig auf die Spritze, damit alle Luftbläschen, die sich gebildet haben, in den
oberen Teil des Spritzenzylinders entweichen.
9.
Drücken Sie ganz vorsichtig den Kolben nach vorne, damit NUR DIE LUFT durch die
Kanüle entweicht. Vergewissern Sie sich, daß die Spritze 1,2 ml des Lösungsmittels
enthält.
10. Ziehen Sie die Kanüle mit Spritze aus dem Lösungsmittelfläschchen.
C.
Einspritzen der erforderlichen Menge des Lösungsmittels (1,2 ml) in die Injektionsflasche
mit Betaferon-Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung.
HINWEIS: Nehmen Sie das Injektionsfläschchen mit dem Betaferon-Pulver zur Herstellung
einer Injektionslösung, und werfen Sie den daraufliegenden Alkoholtupfer weg.
1.
Stützen Sie das Fläschchen mit dem Betaferon-Pulver zur Herstellung einer
Injektionslösung auf einer stabilen Unterlage ab. Führen Sie die Kanüle der Spritze
(letztere enthält 1,2 ml Flüssigkeit) ganz durch den Stopfen des Injektionsfläschchens.
2.
Drücken Sie den Kolben ganz langsam durch. Halten Sie dabei die Kanüle in seitlicher
Richtung, damit die Flüssigkeit entlang der inneren Wand langsam herunterlaufen kann
(wenn Sie das Lösungsmittel direkt auf das Medikamentenpulver spritzen, kommt es zu
erheblicher Schaumbildung).
3.
Achten Sie darauf, daß die Kanüle nicht in Berührung mit dem Pulver oder der schon
entstandenen Lösung kommt.
4.
Nachdem Sie das Lösungsmittel in das Betaferon-Fläschchen eingespritzt haben,
nehmen Sie das Fläschchen zwischen Daumen, Zeige- und Mittelfinger, während
Kanüle und Spritze an Ihrer Hand lehnen.
5.
Drehen Sie das Injektionsfläschchen vorsichtig hin und her, bis sich das weiße
Betaferon-Pulver völlig aufgelöst hat. NICHT SCHÜTTELN!
6.
Sehen Sie sich die Lösung ganz genau an - sie muß klar sein!
HINWEIS: Wenn die Lösung Teilchen enthält oder verfärbt ist, werfen Sie die Lösung weg.
Beginnen Sie ganz von vorne mit neuer Spritze, neuer Kanüle, neuen Fläschchen.
D.
Aufziehen der erforderlichen Menge der Injektionslösung (1,0 ml) in die Spritze
1.
Halten Sie das Injektionsfläschchen leicht schräg, und führen Sie die Kanüle bis auf den
Grund des Fläschchens.
HINWEIS: Nadelspitze (Kanüle) unbedingt in der Flüssigkeit belassen.
60
2.
Ziehen Sie nun 1,0 ml der Injektionsflüssigkeit in die Spritze, indem Sie den Kolben
zurückziehen.
3.
Drehen Sie jetzt das Injektionsfläschchen auf den Kopf, die Spritze mit der Kanüle zeigt
nun nach oben.
4.
Klopfen Sie vorsichtig auf die Spritze, damit alle Luftbläschen in den oberen Teil der
Spritze entweichen können.
5.
Drücken Sie ganz vorsichtig den Kolben nach vorne, damit NUR DIE LUFT durch die
Kanüle entweicht.
6.
Trennen Sie nun Kanüle (bleibt im Fläschchen) und Spritze.
7.
Legen Sie die Spritze (ohne Kanüle) auf eine Unterlage. Achten Sie darauf, daß die
Spritzenspitze nicht die Unterlage berührt.
8.
Nehmen Sie jetzt die 27-G-Kanüle, entfernen die Schutzhülle und stecken die Kanüle
fest auf die Spitze derSpritze.
9.
Der nicht benötigte Rest der Lösung im Fläschchen einschließlich Kanüle wird
weggeworfen.
HINWEIS: Die Injektion sollte sofort nach der Herstellung der Injektionslösung erfolgen
(sollte sich die Injektion verzögern, muß die Lösung im Kühlschrank aufbewahrt
werden und die Injektion innerhalb von drei Stunden vorgenommen werden). Nicht
einfrieren!
E.
Auswahl und Vorbereitung der Injektionsstelle und Injizieren der Betaferon-Lösung
(1,0 ml) subkutan (unter die Haut)
1.
Suchen Sie sich eine Stelle, an der Sie die Injektion setzen wollen; Sie sollten die
Spritze wie einen Bleistift oder einen Wurfpfeil halten. Wählen Sie für jeden Tag, an
dem Sie spritzen, ein neues Injektionsareal (siehe „Wechsel der Injektionsstelle"). Die
Injektionsstellen sollen innerhalb der folgenden Hautareale liegen:
•
Arme (Rückseite der Oberarme)
•
Bauch (außerhalb des Nabelbereichs und der Gürtellinie)
•
Gesäß
•
Oberschenkel (vorne und seitlich, jedoch nicht im Bereich der Leistengegend oder des
Knies)
HINWEIS: Wählen Sie keine Stellen, an denen Sie Schwellungen, harte Knoten oder
Schmerzen feststellen. Verwenden Sie keine Areale, wo die Haut verfärbt, eingedellt,
verschorft oder offen ist. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder mit anderen Personen, die
Sie medizinisch betreuen, falls Sie derartiges oder Ungewohntes bemerken.
2.
Reinigen Sie mit einem Alkoholtupfer die Injektionsstelle; lassen Sie sie an der Luft
trocknen.
3.
Werfen Sie den Tupfer weg.
4.
Nehmen Sie die Spritze mit der 27-G-Kanüle. Entfernen Sie die Schutzkappe von der
Kanüle (Nadel). Berühren Sie dabei nicht die Nadel!
5.
Nehmen Sie die Haut um die Injektionsstelle vorsichtig zwischen Daumen und
Zeigefinger (um sie ein wenig abzuheben).
6.
Legen Sie die Hand, in der Sie die Spritze halten, mit dem Handgelenk auf die Haut
neben der Injektionsstelle. Stechen Sie die Kanüle gerade in die Haut, in einem Winkel
von 90°, mit einer schnellen, festen Bewegung.
7.
Injizieren Sie das Medikament mit einem langsamen, gleichmäßigen Druck (drücken
Sie den Kolben ganz durch, bis die Spritze leer ist).
8.
Legen Sie einen Tupfer auf die Injektionsstelle. Ziehen Sie die Nadel aus der Haut.
9.
Massieren Sie die Injektionsstelle mit einem trockenen Wattetupfer oder mit Mull.
10. Die Spritze und Nadel werden jetzt weggeworfen (in den Abfallbehälter).
61
Injektionsstelle
Auswahl einer Injektionsstelle
Betaferon (Interferon beta-1b) muß subkutan (unter die Haut) injiziert werden. Am besten
eignen sich dafür lockere und weiche Stellen, die nicht in der Nähe von Gelenken, Nerven,
Knochen oder anderen wichtigen Körperteilen liegen.
Wählen Sie von den in der Darstellung angegebenen Injektionsstellen bei jeder Injektion eine
neue Stelle aus. Am besten entscheiden Sie sich vor der Zubereitung der Injektion, an welcher
Stelle Sie die Spritze setzen wollen.
Wenn Sie Schwierigkeiten haben, die eine oder andere Stelle zu erreichen, bitten Sie Ihren Betreuer
oder jemanden, der Erfahrung im Verabreichen von Injektionen hat, um Hilfe.
Wechsel der Injektionsstellen
Es ist nötig, für jede neue Injektion eine neue Stelle zu suchen, da der Wechsel der
Injektionsstellen dem Areal Zeit zur Erholung gibt und dazu beiträgt, Infektionen zu
verhindern. Es ist vorteilhaft, die Injektionsstelle festzulegen, bevor die Spritze zubereitet
wird. Der in der Abbildung gezeigte Injektionsplan hilft Ihnen, für einen ausreichenden
Wechsel der Injektionstellen zu sorgen. Wenn Sie zum Beispiel die erste Spritze an der
rechten Seite des Bauches vornehmen, dann nehmen Sie die linke Bauchseite für die zweite
Injektion, den rechten Oberschenkel für die dritte Injektion usw. gemäß dem Injektionsplan,
bis möglichst viele geeignete Körperstellen verwendet worden sind. Notieren Sie sich, wo
und wann Sie sich die letzte Injektion gegeben haben. Eine Möglichkeit ist, diese Angaben in
die beigefügte Karte zum Notieren der Injektionen einzutragen.
Wenn Sie nach diesem Injektionsplan arbeiten, schließt sich der Kreis nach 8 Injektionen (16
Tagen), d.h. Sie spritzen dann wieder in das eingangs verwendete Hautareal (z.B. rechte
Bauchseite). Gemäß Abbildung, sollen Sie dann jedoch nicht genau die gleiche Stelle dieses
Areals verwenden wie bei der ersten Injektion, sondern die Stelle innerhalb dieses Areals, die
am weitesten davon entfernt liegt. Wenn alle Stellen schmerzempfindlich werden, sprechen
Sie mit Ihrem Arzt über andere mögliche Injektionsstellen.
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Weitere Angaben
Falls weitere Informationen über das Arzneimittel gewünscht werden, setzen Sie sich bitte
mit dem örtlichen Vertreter des Pharmazeutischen Unternehmers in Verbindung.
Österreich
Schering Wien Ges.m.b.H.
Postfach 50
A-1147 Wien
Tel. (01) 9 70 37
United Kingdom
Schering Health Care Ltd.
The Brow
GB-Burgess Hill, West Sussex
RH15 9NE
Tel. 01444-23 23 23
Belgique/België/Belgien
N.V. Schering S.A.
J.E. Mommaertslaan 14
B-1831 Diegem
Tel. 02-712 85 00
Ελλάδα
Société des Produits Pharmaceutiques
SCHEPA
Βερανζέρου 33
GR-104 32 Αθήνα
Τηλ. 01-522 53 79
Luxembourg/Luxemburg
N.V. Schering S.A.
J.E. Mommaertslaan 14
B-1831 Diegem, Belgique/Belgien
Tel. +32 2-712 85 00
Schering AG
Λεωφ. Καραµανλή 145
GR-542 49 θεσσαλονίκη,
Tηλ. 031-31 01 26
Deutschland
Schering Deutschland GmbH
Max-Dohrn- Strasse 10
D-10589 Berlin
Tel. 0130-11 23 22
Italia
Farmades SpA
Via di Tor Cervara, 282
I-00155 Roma
Tel. 06-22 89 01
Danmark
Schering AS
Herstedøstervej 27-29
DK-2620 Albertslund
Tel. 43 29 09 99
Ireland
HE Clissmann
44 Dartmouth Square
IRL-Dublin 6
Tel. 01-6 68 85 66
España
Schering España S.A.
C. Méndez Alvaro, 55
E-28045 Madrid
Tel. 902 24 62 46
Nederland
Schering Nederland BV
Postbus 116
NL-1380 AC Weesp
Tel. 0294-46 24 24
France
Schering S.A.
Rue de Toufflers
F-59390 Lys-Lez-Lannoy
Tel. 03 20 20 80 80
Portugal
Schering Lusitana Lda.
Estrada Nacional 249, km 15
Apartado 16
P-2726-901 Mem Martins
Tel. 021-9 26 81 10
Suomi/Finland
Schering Oy
Eerikinkatu 24
FIN -00100 Helsinki
Puh. 09-6 85 04 40
Sverige
Schering Nordiska AB
Box 23117
S-104 35 Stockholm
Tel. 08-7 28 42 00
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Betaferon
Aufzeichnung zur Betaferon-Behandlung
Hinweise zum Ausfüllen der Behandlungsaufzeichnungen
Füllen Sie den umseitigen Kalender mit den Wochentagsdaten aus. Fangen Sie dabei mit dem
Tag, an dem die nächste Injektion durchgeführt wird, an (beachten Sie die Wochentage in der
obersten Zeile).
Machen Sie um jeden zweiten Tag einen Kreis, wobei Sie mit dem Tag der nächsten Injektion
beginnen.
An jedem umkreisten Tag:
Wählen Sie eine Injektionsstelle (aus der umseitigen Zeichnung der Injektionsstellen) in den
verschiedenen Bereichen aus. Falls Sie schon mit der Betaferon-Behandlung begonnen haben,
wählen Sie den Bereich, der während der letzten 2 Wochen nicht benutzt wurde. Wenn Sie
wieder an dem gleichen Bereich ankommen, in dem Sie mit der Injektion begonnen haben,
benutzen Sie innerhalb dieses Bereichs eine Injektionsstelle, die derjenigen, die Sie 16 Tage
zuvor benutzt haben, am weitesten entfernt liegt. Nach der Injektion tragen Sie das
Tagesdatum in das Kästchen der Zeichnung ein, das der benutzten Injektionsstelle entspricht.
(Wenn diese Karte zum Aufzeichnen der Betaferon Behandlung aufgebraucht ist, führen Sie
die Aufzeichnungen auf einer neuen Karte in der gleichen Art und Weise weiter.)
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