Rohstoff Die neue Residenz in Washington D.C., USA

Eidgenössisches Finanzdepartement EFD
Bundesamt für Bauten und Logistik BBL
Rohstoff
Die neue Residenz in Washington D.C., USA
Die neue Residenz der Schweizer Botschaft in Washington wurde mit dem begehrten internationalen Preis des Royal Institute of British Architects (RIBA)
für das Jahr 2007 ausgezeichnet. Am 22. Juni 2007 wurde der Preis an einer
Feier in London dem Bundesamt für Bauten und Logistik BBL als Bauherrin
übergeben. Architekt Steven Holl, der das Projekt in Zusammenarbeit mit Justin Rüssli, Luzern, entworfen hat, erhielt ebenfalls eine Auszeichnung.
Für das Projekt Neue Residenz in Washington wurde im Jahre 2001 ein internationaler Wettbewerb durchgeführt. Das durch eine Jury auserkorene Siegerprojekt des
New Yorker Architekten Steven Holl, der mit dem Luzerner Architekten Justin Rüssli
zusammengearbeitet hatte, wurde aus zehn anonym eingereichten Projekten ausgewählt. Nach Überarbeitung wurde es im Jahr 2003 durch den Bundesrat gutgeheissen und durch das Parlament genehmigt. Die Bauphase dauerte von 2004 bis im
Sommer 2006.
Die neue Residenz besteht aus einem kreuzförmigen Baukörper, der, einer Bühne
gleich, auf einem grossen rechteckigen Plateau sitzt und diese in verschiedene Bereiche aufteilt. Die Vorfahrt mit Reflecting Pool und einer Olivenbaum-Plastik führt auf
eine grosse Terrasse mit herrlicher Aussicht auf den Park und die Stadt und in einen
Kräutergarten. Das Gebäude besticht durch seine horizontale Transparenz, die konsequent auch in seiner dritten Dimension erkennbar ist. Horizontal und vertikal werden Durch-, Ein- und Ausblicke gewährt, die immer wieder den Bezug zur Aussenanlage herstellen und den Baukörper in seiner komplexen Gestalt erkennen lassen.
Die stirnseitigen Fassaden der Kreuzflügel sind in dunkel eingefärbtem, strukturiertem Sichtbeton gegossen und definieren prägnant die Abmessungen des Gebäudes.
Die übrigen Fassaden sind in einer weissen Profilglaskonstruktion ausgeführt, füllen
das hart abgesteckte Volumen und vermitteln als transparente und halbtransparente
Flächen zwischen Innen und Aussen. Das Wechselspiel von weiss und schwarz ist
inspiriert von den schneebedeckten Felsen der Schweizer Alpen, die der USArchitekt anlässlich einer Reise durch die Schweiz entdeckte. Das Flachdach ist als
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begrünte, fünfte Fassade zu werten, das Dank einer starken Isolation den Energiehaushalt des Gebäudes begünstigt und zudem als Regenwasserspeicher dient.
Die südlichen Glasfassaden bringen im Winter die Sonnenwärme bis tief ins Innere
des Gebäudes. Dagegen kann im Sommer die Hitze mit automatisch gesteuerten
Sonnenschutzrollos von den Innenräumen ferngehalten werden.
Die Räume im Erdgeschoss sind entlang einer Achse quer durch das Gebäude angeordnet und können so flexibel an die jeweilige Gästezahl angepasst werden. Sie
lassen sich durch raumhohe Drehtüren optisch und akustisch einfach von einander
abgrenzen oder sind als fliessende Raumfolge offen nutzbar.
Der private Bereich der Botschafterfamilie befindet sich im Obergeschoss, das auch
zwei Gästesuiten und einen Raum für die Angestellten beherbergt.
Die Innenräume wurden durch ein Designerteam gestaltet, das eng mit der Innenarchitektin zusammenarbeitete. Beide waren auch für die Wahl des Mobiliars zuständig. Bei der Gestaltung sind drei Hauptcharakteristiken erkennbar: die Anwendung
von warmen Farbtönen, die Verschiedenheit und Modularität des ausgewählten Mobiliars und die Wahl von schweizerischem und amerikanischem Design. Insgesamt
umfasst der Gebäudekomplex 1750m2 an Geschossflächen (Neubau Residenz und
Hauswart-Haus).
Würdigung durch die Jury
Die Jury des Royal Institute of British Architects (RIBA) würdigt die neue Residenz
der Schweizer Botschaft in Washington anlässlich der Preisübergabe vom 22. Juni
2007 in London wie folgt:
This Residence is not only a private house but also a cultural gathering place by
which the standards and self-image of a country are measured. The conceptual starting point was a diagonal line of overlapping spaces drawn through a cruciform courtyard plan. Official spaces are connected along this line on the first level, with living
quarters above. The building conforms to the Swiss environmental standard.
Der internationale Preis des Royal Institute of British Architects (RIBA) für das Jahr
2007 geht zum erstem Mal an das Bundesamt für Bauten und Logistik BBL. Das BBL
hat noch nie eine vergleichbare Auszeichnung erhalten.
Fotos können unter http://www.andyryan.com/flash.html heruntergeladen werden.
Informationen zum Royal Institute of British Architects:
http://www.riba.org/go/RIBA/Home.html
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