PDF - Kölner Philharmonie

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Peter Eötvös zum 70.
Kloing 3
Julia Bauer
WDR Rundfunkchor Köln
Ensemble
intercontemporain
Peter Eötvös
Samstag
22. März 2014
20:00
Bitte beachten Sie:
Ihr Husten stört Besucher und Künstler. Wir halten daher für Sie an den Garderoben
Ricola-Kräuterbonbons bereit und händigen Ihnen Stofftaschentücher des Hauses
Franz Sauer aus.
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dass wir Sie nicht sofort einlassen können. Wir bemühen uns, Ihnen so schnell wie
möglich Zugang zum Konzertsaal zu gewähren. Ihre Plätze können Sie spätestens
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veröffentlicht wird.
Peter Eötvös zum 70.
Kloing 3
Julia Bauer Sopran
WDR Rundfunkchor Köln
Ensemble intercontemporain
Peter Eötvös Dirigent
Thierry Coduys Klangprojektion
Samstag
22. März 2014
20:00
Pause gegen 21:15
Ende gegen 22:25
19:00 Einführung in das Konzert –
Stefan Fricke im Gespräch mit Peter Eötvös
Das Konzert im Radio:
Live, WDR 3 Konzert
PROGRAMM
Karlheinz Stockhausen 1928 – 2007
Momente (1962 – 69)
Europa-Version 1972
für Solosopran, vier Chorgruppen und 13 Instrumentalisten
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ZUM WERK
Moment auf Moment:
Stockhausens Momente
Sieben Jahre arbeitet Karlheinz Stockhausen an Momente. Im
Januar 1962 notiert er auf Sizilien die ersten Skizzen, 1969 hat er
alle Einzelmomente des Werkes für dessen vollständige Uraufführung, das nun wegen einer sich anschließenden Tournee
durch verschiedene europäische Länder Momente – Europa-Version 1972 heißt, am 8. Dezember 1972 im Bonner Beethoven-Saal,
fertiggestellt. In den Jahren dazwischen hat er bereits mehrere
partielle Fassungen realisiert: 1962 eine Teil-Premiere in Köln,
1963 die »Palermo-Version«, 1964 die »Buffalo-Version«, 1965 die
»Donaueschinger Version« (diese Live-Fassung ist wie die Studioproduktion der »Europa-Version« als Tondokument publiziert).
Auch später erklingen noch leicht modifizierte Versionen; denn
die Momente sind keine endgültig fixierte Komposition, in der
alles festgelegt ist, sondern ein vieldeutiges Werk. Der Dirigent
kann nach gewissen Kombinationsregeln ausgewählte Momente
und Einschübe miteinander zu einer Ausführungsversion verknüpfen. Die Originalpartitur besteht aus 99 losen Blättern, davon
siebzig Blätter mit dreißig Momenten sowie 29 Blätter mit 71 Einschüben. Die Partitur der von Stockhausen selbst arrangierten
Europa-Version 1972 umfasst 89 Blätter und ist in ihrem Formablauf fixiert, aber es können von ihr sechs in sich geschlossene
Momente bzw. Momente-Kombinationen jeweils auch einzeln
aufgeführt werden. So offen die Form, so flexibel ist teils der Einsatz der Sprachen: Die deutschen Texte, das ist das Gros, sollen, gemäß Stockhausen, »in der jeweiligen Landessprache des
aufführenden Ensemble gesungen werden und einige Stellen in
einer ersten, zweiten und dritten Fremdsprache«. Dem Libretto
selbst liegen acht verschiedene und vom Komponisten belegte
Quellen zugrunde: 1. Texte von Stockhausen selbst; 2. Das alttestamentarische »Hohelied Salomos« in der Luther-Übersetzung;
3. Passagen aus einem Brief der Künstlerin Mary Bauermeister
an Stockhausen; 4. Ausrufe von Ureinwohnern der TrobriandInseln, zu Papua-Neuguinea gehörend, die seit der Erkundung
durch den polnischen Sozialanthropologen Bronislaw Malinowski (1884 – 1942), den Begründer der Feldforschung, als das sexuell freizügigste Volk gelten; 5. ein Zitat des englischen Dichters
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Auszüge aus dem Vorwort zu Momente
und Malers William Blake (1757 – 1827): »He who kisses the joy as it
flies / lives in Eternity’s sunrise«; 6. Namen: aus Märchen, selbstgebildete von Stockhausen und diverse Rufe; 7. übliche Publikumsreaktionen des Zuspruchs und der Ablehnung; 8. NonsensSilben und erfundene onomatopoetische Wörter. Diese zwischen
Verständlichkeit und bewusster Unverständlichkeit changierenden, mal geflüsterten, mal gemurmelten, mal gegrölten, dann
schön gesungenen Texte für Solo-Sopran und vier räumlich
verteilt positionierte Chorgruppen – diese haben neben etlichen
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Geräusch- und Schnalzlauten sowie Klatschen und Reiben der
Hände, zudem Tapsen mit den Schuhen, auch verschiedene
Schlaginstrumente zu bedienen (verschieden lange Pappröhren, Holzstäbe, mit Metallteilchen befüllte Plastikbecher, diverse
Schraubenschlüssel) – flankieren zwei elektrische Orgeln, vier
Posaunen und vier Trompeten sowie ein von drei Schlagzeugern
gespieltes Perkussionsinstrumentarium. Überdies ist der Dirigent bisweilen als einkomponierter Mit-Akteur in diese teils auch
visuell gestaltete Hör-Szenerie eingebunden. Dies ruft bereits
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Auszüge aus den Texten der Momente (Europa-Version 1972)
Überraschungsmomente hervor, und es sind es nicht die einzigen. Manche Publikumsreaktion, die Stockhausen etwa bei der
Kölner Momente-Aufführung 1962 entgegengebracht worden sind
– z. B. »He, he kann ja jeder so was, ist ja Mist, Quatsch, scheußlich, ist ja überhaupt keine Musik« –, hat er in die Europa-Version
1972 integriert (Unmutsbekundungen seitens der Zuhörer finden sich allerdings schon in seinen ersten Momente-Skizzen,
etwa »Pfui« oder »Aufhören«). So gibt es nun keine Schreie oder
Bemerkungen des Auditoriums mehr – es sei denn Sie steuern
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selbst welche hinzu –, sondern das Publikum wird mit sich selbst,
natürlich mit historischen Vorboten des heutigen, konfrontiert.
»Das Komponieren komponieren« hat Karlheinz Stockhausen
in seinem Programmheftbeitrag zur Momente-Version bei den
Donaueschinger Musiktagen 1965 als momenthaften Gedanken
notiert. Dazu gehört neben der beim Hören nachvollziehbaren
Entstehung der Klänge, ihrer Kombinationen und der formalen Strukturen auch die Antizipation des (begeisterten) Applaus
bis zum (völlig unangebrachten) Protest. Überhaupt geht es
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Stockhausen in seinen autobiografisch grundierten Momenten,
in denen auch das Dreiecksverhältnis zu seiner Ehefrau Doris
und zu Mary Bauermeister, seiner zweiten Frau, protokolliert ist,
um ein neues (ästhetisches) Denken. So schreibt er 1965: »Die
heutigen Anti-Positionen sind nicht mehr wirklich Anti, sondern
Windungen, durch die sich das Denken dreht, erhitzt und in extreme Stellungen hochschraubt, um schärfere Formulierungen zu
ermöglichen. Sobald jedoch eine solche Position momentan eingenommen ist, wird sofort eine andere angegangen, um weitere
Kräfte ins Spiel zu bringen. Nicht auf zwei Positionen beschränkte
Dialektik, sondern Trialektik, Quartalektik etc. Die Dodekafonisten haben nur einen wirklichen Fehler begangen, nämlich
alle Stufen zwischen den Diatonisten und sich selbst auszulassen und die 12 nicht als Durchgangsposition zu verstehen.« In
Momente glissandieren die instrumental-vokalen Klänge, ihre
Parameter, die strukturellen Koordinaten und Bezüge zwischen
den zwölf Stufen und daraus resultierenden Duodezimaldenken
der Serialisten: alle Aspekte des Werkes sind im steten und dennoch auskomponierten Fluss, mit Ausnahme der Großform, die
die Ausführenden bzw. der Dirigent einer Momente-Realisation
selbst festlegen. Variabilität und Vagheit, (bisher) Ungedachtes
und Ungehörtes, Verknüpfungsvielfalt und Offenheit soll sich
derart vermitteln. Um das sinnvoll und konsistent zu erzielen,
hat Stockhausen drei plus eine weitere Momentgruppe entwickelt. Drei plus eine deshalb, weil die »M-Momente« (= Mary),
»K-Momente« (= Karlheinz) und »D-Momente« (= Doris), die sich
auf Melodie (Linie) bzw. auf Klang (Mehrstimmigkeit) bzw. auf
Dauern (Rhythmus) beziehen, die ausformuliert haupttragenden
Säulen des Geschehens sind. Umgeben sind diese Momentgruppen, die ihre jeweils eigene Charakteristik haben, von sogenannten »i-Momenten«, diese sind indeterminiert, unbestimmt,
Vorheriges wie Nachfolgendes neutralisierend. Und in diese
komplexe wie zugleich offene Formgestaltung dringen nach speziellen Regeln auch noch einzusetzende »Einschübe« ein: Das
sind Splitter, Fragmente, Passagen, Ausschnitte von vielleicht
schon erklungenen oder bis dahin noch nicht gehörten (oder
niemals gespielten) »Momenten«. Sie wirken wie Erinnerungen,
Vorwegnahmen oder Visionen, unterbrechen kurzzeitig den Verlauf. Alles sei ganz nah am Leben, hat Stockhausen einmal über
seine Momente gesagt, deren Europa-Version 1972 und damit
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ganz anders als die Donaueschingen-Version 1965, die mit einem
komponierten Auftritts-Applaus begonnen hat, bereits mit der
Quintessenz des Werks anfängt: »Hört die Momente – Musik der
Liebe, damit sich in uns allen die Liebe erneuere – die Liebe, die
das ganze Universum zusammenhält.«
Stefan Fricke
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PORTRAIT
Eötvos und Stockhausen –
Ein paar tausend gemeinsame Proben …
… haben Peter Eötvös und Karlheinz Stockhausen geteilt und
erlebt. Und Eötvös, der nie ein offizieller Schüler Stockhausens
gewesen ist, habe von ihm alles erfahren, was im musikalischen
Wurzelbereich wichtig sei, von ihm persönlich und aus seinen
Werken. Stockhausens elektronischen Gesang der Jünglinge
und andere seiner frühen Stücke lernt Eötvös als Jugendlicher
durch Radioübertragungen kennen oder von Tonbändern, die
dann und wann jemand von Reisen etwa zum Warschauer Herbst
nach Budapest mitbringt und die dort in geheimen Künstler- und
Intellektuellenzirkeln begierig gehört wie diskutiert werden. An
einem Morgen im Jahr 1963 fährt der 19-jährige Eötvös, Kompositions- und Klavierstudent an der Budapester Musikakademie,
mit dem Zug nach Wien, besucht kurz die Universal Edition, die
die damaligen Werke Stockhausens verlegt, kauft die Partitur von
dessen Gruppen und nimmt den Abendzug zurück nach Ungarn.
In den kommenden Wochen fertigt er einen Klavierauszug des
Stücks an, indem er die drei Orchester auf drei vierhändig zu
spielende Klaviere überträgt. Aufgeführt ist diese Fassung übrigens bis heute nicht; aber darum geht es Eötvös in jenen Jahren
auch nicht. Das Transkribieren und Kopieren von Werken anderer
Komponisten, neben den Stockhausen’schen, vor allem diejenigen Pierre Boulez’, mit Bleistift und Note für Note dient ihm, die
Werke Zeichen für Zeichen genau zu studieren, jedes Detail kennenzulernen. Eine mühsame, gleichwohl effektive Arbeit, indes
ohne direkten Einfluss auf die eigene Kreativität. »Ich schrieb«, so
Eötvös, der schon als Kind Komponist werden will, »was aus mir
selbst herauskam; das ist offenbar die Summe vieler Einflüsse.
Die musikalischen Einflüsse sind für mich viel weniger wichtig als die, die aus der Malerei, der Bildhauerei oder der Architektur kommen, oder die, die ich während eines Spaziergangs
aufnehme. Musikalische Einflüsse haben bloß eine technische
Bedeutung: Wenn jemand ein Problem schon gelöst hat, brauche ich keine Zeit damit zu verbringen, es neu zu erarbeiten. Es
bleiben sowieso genug Aufgaben, die jeder für sich lösen muss.
Um zu den Bildenden Künsten zurückzukommen: Mit 14 Jahren
war ich von Paul Klee und Henry Moore stärker beeinflusst als
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von welcher Musik auch immer.« 1965 erhält Eötvös, der soeben
sein Studium beendet hat, mitten im Kalten Krieg von der Ungarischen Volksrepublik die Ausreise- und von der Bundesrepublik
Deutschland die Einreisegenehmigung, um die Darmstädter Ferienkurse besuchen zu können. Es ist sein erster wichtiger und nun
auch wirklicher Kontakt mit der westlichen Avantgarde. Besonders ein Vortrag seines Landsmannes György Ligeti, der schon
1956, während des Ungarn-Aufstandes, in den Westen geflohen
ist, beeindruckt ihn sehr: »Der sprach über sein Requiem, er hatte
damals einen Wecker auf den Tisch gestellt, und als der Wecker
dann geklingelt hat, war sein Vortrag zu Ende. Das hat mir sehr
imponiert; aber außerdem waren mehrere Informationen für mich
wichtig. Ich könnte nicht sagen, dass ich alles verstanden habe,
aber die Wichtigkeit und die Größenordnung waren für mich sehr
klar. Das war wirklich eine ganz neue Welt für mich.« Eine Welt,
die der 21-jährige Eötvös intensiver erkunden will, was er ein Jahr
später auch darf – mit einem Stipendium des Deutschen Akademischen Austauschdienstes. Als Mitarbeiter des DAAD ihn fragen,
wo in Westdeutschland er denn weiterstudieren wolle, gibt es für
ihn nur eine Antwort: »In Köln, denn dort war der WDR. Die für
mich wichtigen Ereignisse waren alle mit dem WDR verbunden,
die Neue-Musik-Programme des Rundfunk-Sinfonie-Orchesters,
die Uraufführung von Stockhausens Gruppen, der Rundfunkchor
(Momente) und vor allem das Elektronische Studio. Köln war
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damals die musikalische Mitte der Welt.« Und mittendrin lebt und
agiert Stockhausen, den Eötvös kurz nach seiner Ankunft kontaktiert und ihm, der gerade einen Kopisten für seine Telemusik sucht,
auch überzeugt, dass er der dafür Geeignete sei. Der Grundstein
für die dann Jahrzehnte lang währende gemeinsame Arbeit ist
gelegt. Eötvös besucht regelmäßig das von Stockhausen geleitete WDR-Studio für Elektronische Musik, wo er 1968 die elektronische Sprachkomposition Mese (»Märchen«) realisiert und
ist zwischen 1971 und 1979 ständiger Studio-Mitarbeiter. Bereits
seit 1967 ist er Keyboarder und Schlagzeuger im StockhausenEnsemble, mit dem er 1970 zur Weltausstellung nach Osaka reist,
wo im sogenannten »Kugel-Auditorium« des Deutschen Pavillons
sechs Monate lang tagtäglich Konzerte stattfinden: »Nachmittags
um vier haben wir begonnen, und das ging bis acht, neun Uhr,
immer nur Stockhausen-Werke. Das Programm war von Karlheinz zusammengestellt; es waren Solo-Stücke, kleine Besetzungen, seine Hymnen für Tonband mit vier Instrumenten, also alles
mögliche. Aber die Live-Aufführung war das wichtigste, damit
die Zuschauer, die in den Pavillon reinkommen, auch sehen, wie
das passiert. Der Klang war unvorstellbar schön. Die ganze Innenfläche von einer Kugel, in die ungefähr drei-, vierhundert Leute
hineinpassen, war überall mit Lautsprechern bestückt, sieben Mal
sieben Gruppen, das heißt 49 Gruppen; und eine Gruppe hatte
drei, vier, fünf Lautsprecher. Der Klang war also unübertrefflich.«
Als das Ensemble nach Deutschland zurückkehrt, gastiert es
gleich bei den Darmstädter Ferienkursen, und auch in den Folgejahren ist Eötvös ein steter Begleiter von Stockhausen mit verschiedenen Funktionen: als Multiinstrumentalist oder als Klangregisseur (immer dann, wenn Stockhausen selbst dirigiert und
deshalb nicht vom Mischpult aus die akustische Szenerie regulieren kann). Diese intensive Zusammenarbeit bei Konzerten rund
um den Globus lässt Eötvös zu einem Intimus der Musik Stockhausens werden. Und nicht nur das. Dank dessen Werke, genauer
dank einer seiner Kompositionen beginnt auch die internationale
Karriere des Peter Eötvös als Dirigent. Als im Frühjahr 1977 Michael
Gielen mit dem Radio-Sinfonieorchester Stuttgart des SWR die
Orchesterfassung von Stockhausens Hymnen für ein Gastkonzert in Paris einstudiert, ruft man ihn schon nach der ersten Probe
und bittet ihn nach Stuttgart zu kommen, er solle helfen. »Das
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Problem«, erinnert sich Eötvös, »war folgendes: Gielen, der wirklich sehr viel Erfahrung mit Neuer Musik hat, sagte: ›Ich höre nicht
das, was ich sehe.‹ Er hatte die Partitur mitgelesen, und es gibt in
Hymnen hohe, zischende Frequenzen. In der Partitur ist an dieser Stelle eine Melodie notiert, aber sie ist auf den 2.000-HertzBereich gefiltert, und darunter ist nichts. ›Wie kann man so etwas
hören‹, fragte mich Gielen, ›wo ist das denn? Das höre ich nicht.
Peter, komm, mach du was.‹ Dann machte ich in seinem Beisein
eine Probe und gleich danach sagte er: ›Bitte, das machst du. Du
kennst das Stück. Du hast es verstanden und kannst es wunderbar machen.« Das war mein großes Glück damals. Denn dieses
Konzert, in dem Gielen dann Bernd Alois Zimmermanns Cellokonzert und ich die Hymnen dirigierte, besuchten die Direktoren vom
Pariser IRCAM. Und die sagten: ›Den Typ können wir für unserer
Eröffnungskonzert engagieren.‹ 1978 dirigierte ich dann das Eröffnungskonzert des IRCAM mit dem Ensemble InterContemporain.
Daraufhin engagierte mich Pierre Boulez als musikalischer Leiter
des Ensembles. So habe ich den Hymnen zu verdanken, dass ich
meine Dirigenten-Karriere gemacht habe.« So darf man heute,
fast vier Jahrzehnte nach diesem Stuttgart-Paris-Ereignis, eine
Hymne auf die Hymnen anstimmen; denn ohne dieses hätten
zahlreiche Werke der klassischen Moderne und der jüngeren wie
jüngsten Musik in Peter Eötvös nicht den kongenialen Interpreten
gefunden, den er seither bewiesen hat und beweist. Danke, Karlheinz Stockhausen! Und dieser notiert 1998: »Peter gehört sicher
zu der seltensten Art von Dirigenten in der ganzen Welt. Er kann
absolut alles dirigieren, und seine Fähigkeit, als Komponist zu
denken, ermöglicht es ihm, die Details der schwierigsten Partituren zu ergründen und hörbar zu machen – dank seiner ihm eigenen Technik. Überall in der Welt hat er Schüler, die seit Jahren
zu ihm kommen, um die anspruchsvollsten Werke unserer Zeit zu
erlernen. Erstens ist er loyal. Zweitens verlässt sein Humor ihn nie.
Er macht eine kleine Pirouette und kann darüber lachen. Drittens
ist er ein großer Naturfreund. Er hat jahrelang in seinem Haus
gelebt, nicht weit von mir, im Wald. Und er mag Kinder. Er ist nie
müde. Er hat viel Liebe zu verschenken.« Eine große Liebe gerade
zur neuen Musik, als deren »Testpilot« Peter Eötvös sich und seine
Rolle als Dirigent einmal beschrieben hat. Zudem eine unerschütterliche Liebe zur Musik Stockhausens, in der es, auch wenn
es viele nicht so wahrnehmen, viel Humor und selbstironische
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Bezüge gibt, etwa in Momente, aber auch in dem siebenteiligen
Musiktheaterzyklus LICHT. »Ich glaube«, so Peter Eötvös, bis heute
einer der wichtigsten Interpreten seiner Musik, »es gibt zwei Arten
von Stockhausen-Fans. Die einen, die gerade die Kraft in seiner
Musik lieben, und die anderen, die die esoterische Seite an ihm
lieben. Sie sind wirklich wie Tag und Nacht getrennt. Die Esoteriker mögen keine Kraft, und die Kraft-Leute mögen keine Esoterik.
Ich gehöre eher zu der Kraft-Gruppe. Ich finde die Energie, die er
verwendet und die er gibt, ist unbeschreiblich.«
Stefan Fricke
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BIOGRAPHIEN
Julia Bauer
Julia Bauer hat sich im klassischen
Koloraturfach einen Namen gemacht.
Engagements führten sie an die
Volksoper Wien, an das Brucknerhaus
Linz, zu den Seefestspielen Mörbisch,
nach Innsbruck, an die Semperoper in
Dresden, die Staatsoper Hannover, die
Oper Leipzig, die Oper Chemnitz, die
Staatsoper in Berlin, das Aalto-Theater
Essen und das Teatro de la Maestranza
Sevilla. Mit der Partie der Sierva María
in Love and other Demons von Peter Eötvös an der Oper Chemnitz
löste sie 2009 Begeisterung in den deutschen Feuilletons aus.
Mit großem Erfolg sang sie 2011 in Valencia unter Sir Andrew
Davis die Zerbinetta in Ariadne auf Naxos, in der Gulbenkian
Foundation in Lissabon unter Peter Eötvös den Solosopran in
Karlheinz Stockhausens Momente sowie in Chemnitz unter Frank
Beermann die Königin der Nacht in der Zauberflöte und Aminta
in der Schweigsamen Frau. In der Saison 2012/2013 war sie u. a.
an der Oper Leipzig als Königin der Nacht, am Aalto-Theater,
als Zerbinetta und in Budapest mit dem National Philharmonic
Orchestra in Händels Messiah zu hören, außerdem mit Beethovens neunter Sinfonie im Gran Teatre del Liceu in Barcelona
sowie unter Riccardo Chailly in Valencia und Alicante. In der
Saison 2013/2014 ist sie u. a. als Lakmé in der gleichnamigen
Oper von Léo Delibes an der Oper Lausanne, als Zerbinetta an
der Stuttgarter Staatsoper und im Aalto-Musiktheater Essen,
mit dem Ochestre de Chambre de Paris sowie mit dem Ensemble intercontemporain mit Peter Eövös in Paris, Monte-Carlo und
heute in der Kölner Philharmonie zu hören. Im Juni 2014 wird sie
in der Berliner Philharmonie unter Marek Janowski debütieren.
Im Konzertfach reicht ihr Repertoire von Liederabenden über
Mozart-Konzertarien bis hin zu Orchesterliedern von Berg, Mahler und Strauss. In der Kölner Philharmonie ist Julia Bauer heute
zum ersten Mal zu hören.
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Wdr Rundfunkchor Köln
Der WDR Rundfunkchor Köln existiert seit 1947. Die 48 Sängerinnen und Sänger des Profi-Ensembles zeichnen sich durch ihre
Repertoire-Vielseitigkeit ebenso aus wie durch ihre Spezialisierung auf sehr anspruchsvoll zu singende Werke. Das Spektrum
reicht dabei von der Musik des Mittelalters bis zu zeitgenössischen Kompositionen. A-cappella-Konzerte, groß besetzte
Oratorien mit Orchester, solistisch besetzte Vokalmusik prägen
ebenso das Profil wie das sinfonisches Repertoire oder Filmmusik und Oper.
Mehr als 150 Ur- und Erstaufführungen zeichnen das Repertoire
des WDR Rundfunkchores Köln aus, darunter Werke von Schönberg, Henze, Stockhausen, Nono, Boulez, Zimmermann, Penderecki, Stockhausen, Xenakis, Berio, Höller, Eötvös, Hosokawa,
Pagh-Paan, Zender, Tüür und Mundry. Der WDR Rundfunkchor
ist in steter Bewegung, dringt in neue Räume vor, sucht engagiert nach Herausforderungen und bringt Partituren größter
Schwierigkeitsgrade zum Klingen. Die Freude an Chormusik und
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die Einladung an alle Menschen zum Singen ist dem Chor ein
Anliegen und gehört gleichermaßen zum Aufgabenspektrum
wie die Kinder- und Familienkonzerte.
Von 2004 bis 2011 war Rupert Huber Chefdirigent. Durch seine
kreativen Programmkonzepte entstanden einzigartige Konzerte,
die dem Publikum neue Perspektiven des Hörens eröffneten. Verschiedene CD-Veröffentlichungen dokumentieren diese Arbeit.
2012 erhielt der WDR Rundfunkchor Köln den ECHO Klassik für
die beste Chorwerkeinspielung für György Ligetis Requiem. Permanenter Einstudierer ist Robert Blank. Ab der Spielzeit 2014/2015
wird der renommierte schwedische Chordirigent Stefan Parkman
die Chefdirgentenstelle beim WDR Rundfunkchor Köln besetzen.
In der Kölner Philharmonie ist der WDR Rundfunkchor Köln
regelmäßig zu Gast.
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Die Besetzung des
Wdr Rundfunkchors Köln
Einstudierer
Pedro Amaral
Robert Blank
Tenor
Javier Alonso
Christian Dietz
Heribert Haider
Kay Immer
Vernon Kirk
Heinrich Heidbüchel
Boris Pohlmann
Wolfgang Reisert
Dirk Schmitz-Heidingsfelder
Joachim Streckfuß
Giovanni da Silva
Nobuaki Yamamasu
Solisten
Benita Borbonus Sopran
Claudia Nüsse Alt
Giovanni da Silva Tenor
Arndt Schumacher Bariton
Rolf Schmitz-Malburg Bass
Sopran
Martina von Bargen
Benita Borbonus
Andrea Henke
Gabriele Henke
Friedegard Herwig-Haschke
Beatrice Huber
Sabine Irmer
Anke Lambertz
Insun Min-Neuburger
Nelly Palmer
Christiane Rost
Maria Ungers
Julia Weigel
Dong-Hi Yi
Bass
Manfred Bittner
Christian Eberl
Arthur Grywatzik
Achim Hoffmann
Guido Kaiser
Hee-Kwang Lee
Harald Martini
Peter Paul
Alexander Schmidt
Rolf Schmitz-Malburg
Arndt Schumacher
Guido Sterzl
Alt
Beata Borchert
Pauline Bourke
Michaela Dobmeier
Elisabeth Graf
Carola Günther
Margit Hungerbühler-Luther
Beate Koepp
Verena Kortmann
Claudia Nüsse
Marietta Schwittay-Niedzwicki
Eva Trummer
Patricia Wagner
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Ensemble intercontemporain
1976 gründete Pierre Boulez, unterstützt von Michel Guy, dem
damaligen französischen Kulturminister, und in Zusammenarbeit mit Nicholas Snowman das Ensemble intercontemporain.
Das auf die zeitgenössische Musik spezialisierte Ensemble, das
heute 31 fest angestellte Solisten zu seinen Mitgliedern zählt,
wird seit September 2013 von dem Komponisten und Dirigenten
Matthias Pintscher geleitet. Zuvor war seit 2006 Susanna Mälkki
musikalische Leiterin. Das Repertoire des Ensembles umfasst
neben zahlreichen Kompositionen der klassischen Moderne der
ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts vor allem auch die Schlüsselwerke aus der Zeit nach 1950 und reicht bis in die unmittelbare
Gegenwart. Daneben werden durch das Ensemble intercontemporain regelmäßig Kompositionen in Auftrag gegeben und in
enger Zusammenarbeit mit den Komponisten zur Uraufführung
gebracht. Zahlreiche Projekte verbinden Musik, Theater, Tanz,
Film, Video und bildende Künste. Für Konzerte mit Live-Elek­
tronik und synthetischer Klangerzeugung arbeitet das Ensemble
eng mit dem Institut de Recherche et Coordination Acoustique/
Musique (IRCAM) zusammen.
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Einen besonderen Namen hat sich das Ensemble intercontemporain im Bereich der musikalischen Nachwuchsförderung
gemacht. Regelmäßig finden Konzerte für Kinder und Arbeitsphasen für Studenten und Nachwuchsmusiker sowie junge
Dirigenten und Komponisten statt. Seit 2004 unterrichten die
Ensemblemitglieder junge Instrumentalisten, Dirigenten und
Komponisten im Rahmen der Lucerne Festival Academy, eines
mehrwöchigen Ausbildungsprojekts des Lucerne Festivals. Seit
1995 hat das Ensemble intercontemporain seinen Sitz in der Pariser Cité de la Musique. Die Europäische Kommission ernannte
das Ensemble im Jahr 2012 zum »European Cultural Ambassador«. Das vom Ministére de la Culture et de la Communication finanzierte Ensemble wird ebenfalls von der Ville de Paris
unterstützt.
Bei uns war das Ensemble intercontemporain zuletzt im Juni vergangenen Jahres zu Gast.
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Die Besetzung des
Ensemble intercontemporain
Trompete
Jean-Jacques Gaudon
Clément Saunier
Eric Laparra de Salgues *
Rodolph Puechbroussous *
Posaune
Benny Sluchin
Maxime Delattre *
Olivier Devaure *
Cyril Bernhard *
Schlagzeug
Samuel Favre
Gilles Durot
Victor Hanna
Klavier
Dimitri Vassilakis
Sébastien Vichard
* Gastmusiker
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Peter Eötvös
Der Komponist und Dirigent Peter
Eötvös wurde 1944 in Transsylvanien
geboren. Er schloss ein Kompositionsstudium an der Budapester Musikakademie so wie ein Dirigierstudium
an der Hochschule für Musik in Köln
ab. Zwischen 1968 und 1976 arbeitete
er regelmäßig mit dem StockhausenEnsemble, und von 1971 bis 1979 wirkte
er im Studio für Elektronische Musik
des WDR mit.
Auf Einladung von Pierre Boulez dirigierte er 1978 das Eröffnungskonzert im IRCAM in Paris. Bis 1991 war er musikalischer Leiter
des Ensemble intercontemporain. Als Erster Gastdirigent leitete
er von 1985 bis 1988 das BBC Symphony Orchestra, von 1992 bis
1995 das Budapest Festival Orchestra und von 1998 bis 2001 das
ungarische National Philharmonic Orchestra Budapest. Von 1994
bis 2005 war Peter Eötvös Chefdirigent des Radio Kamerorkest
Hilversum. Zudem dirigierte er als Erster Gastdirigent die Göteborger Sinfoniker, das Radio-Sinfonieorchester Stuttgart des
SWR und das ORF Radio-Symphonieorchester Wien. Besonders
lange und enge Zusammenarbeit verbindet ihn darüber hinaus mit den Berliner Philharmonikern, den Wiener Philharmonikern, dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks,
dem Orchestre Philharmonique de Radio France, dem London
Symphony Orchestra, dem Ensemble intercontemporain und
dem Ensemble Modern. Peter Eötvös arbeitete an den Opernhäusern in Mailand, London, Berlin, Genf, Brüssel, Wien, Madrid
und München und hat dabei u. a. mit Luca Ronconi, Robert Altman, Klaus-Michael Grüber, Robert Wilson und Nikolaus Lehnhoff zusammengearbeitet. Auf seine Oper Three Sisters folgten
Love and Other Demons, Le Balcon, Angels in America und Lady
Sarashina, die seither in mehreren Neuproduktionen aufgeführt
wurden. 2010 wurde seine Oper Die Tragödie des Teufels an der
Bayerischen Staatsoper uraufgeführt. Im Oktober vergangenen
Jahres erlebte seine jüngste Oper Paradise Reloaded (Lilith) ihre
Uraufführung in Wien.
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Peter Eötvös gründete 1991 das International Eötvös Institute mit
einer Stiftung für junge Komponisten und Dirigenten. Als Professor unterrichtete er von 1992 bis 1998 und von 2002 bis 2008 an
der Musikhochschule in Karlsruhe sowie von 1998 bis 2001 an der
Hochschule für Musik in Köln. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter die Ernennung zum »Commandeur de l’Ordre des
Arts et des Lettres« durch das französische Kulturministerium,
der ungarische Bartók-Preis, der Preis der Christoph- und Stephan-Kaske-Stiftung, der Kossuth-Preis, der Royal Philharmonic
Society Music Award und der Frankfurter Musikpreis. 2011 bekam
er den Leone d’Oro für sein Lebenswerk verliehen.
Er ist u. a. Mitglied der Akademie der Künste Berlin, der Sächsischen Akademie der Künste Dresden und der Royal Swedish
Academy of Music. Für seine Oper Three sisters erhielt er etliche Preise, u. a. den ECHO. Die Verfilmung seiner Oper Le Balcon
gewann 2003 den Grand Prix Golden Prague. Seine Kompositionen werden weltweit aufgeführt und sind in zahlreichen Einspielungen verfügbar.
In der Kölner Philharmonie war Peter Eötvös als Dirigent zuletzt
im Februar 2014 mit dem Mahler Chamber Orchestra zu Gast.
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BLICKWECHSEL
SA
22
März
16:00
Leverkusen-Schlebusch
Blickwechsel Musik und Natur:
»Mutter Erde«
Die Gesamtheit im Detail wiederfinden – dieses Ziel hatte sich
Stockhausen in seinem Werk MOMENTE gesetzt. Er wollte erreichen, dass der Hörer seine Aufmerksamkeit ganz auf den jeweiligen Moment richtet und so die Ewigkeit erfahren kann. Auch
in der Natur gibt es den Blick aufs Detail, der das große Ganze
erahnen lässt: das Blatt den Ast, der Ast den Baum, der Baum
den Wald. Mit diesem umfassend geschulten Blick geht es
dann ins Konzert, um dort die Unendlichkeit des Augenblicks zu
genießen.
In Zusammenarbeit mit dem Querwaldein e.V.
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Der nächste Termin:
So
25
Mai
11:00
Köln-Junkersdorf, Waldflächen des Adenauer Weihers
Treffpunkt: Ecke Roman-Kühnel-Weg/Junkersdorfer Str.
Blickwechsel Musik und Natur:
»Intime Briefe«
Hinaus ins Freie! Lassen Sie den stressigen Alltag und den Lärm
der Großstadt hinter sich und tauchen Sie ein in eine grüne Oase
der Ruhe. Bei einem Spaziergang durch den Wald sensibilisieren Musik- und Naturpädagogen für die Schönheit von Naturgeräuschen und bereiten auf kreative und praktische Weise auf
den abendlichen Konzertbesuch vor: durch gemeinsames Singen, Improvisieren mit Naturmaterialien oder das Herstellen von
Instrumenten aus heimischen Hölzern. Anschließend ist genügend Zeit, um sich zu Hause konzertfein zu machen, ehe es mit
frischen Eindrücken und geschärften Sinnen zum Konzert in der
Kölner Philharmonie geht.
In Zusammenarbeit mit dem Querwaldein e.V.
Sie erhalten € 5,00 Rabatt auf das Blickwechsel-Ticket, wenn Sie
auch die Konzertkarte für das zugehörige Konzert kaufen. Die
Konzertkarte ist separat ab vier Monate vor dem jeweiligen Konzerttermin erhältlich. Bei Nutzung dieses Rabatts zeigen bitte am
Einlass zum Blickwechsel-Ticket die zugehörige Konzertkarte
vor.
Gefördert durch das Kuratorium KölnMusik e.V.
25
KölnMusik-Vorschau
März
SO
30
18:00
SA
29
Ramón Ortega Quero Oboe
Münchener Kammerorchester
Olari Elts Dirigent
20:00
Ana Moura Gesang
Ângelo Freire portugiesische Gitarre
Pedro Soares Gitarre
André Moreira Bass
João Gomes Keyboards
Mario Costa Schlagzeug, Percussion
Franz Schubert
Ouvertüre »im italienischen Stile« C-Dur
op. 170 D 591
Georg Friedrich Haas
Unheimat
Richard Strauss
Konzert für Oboe und kleines
Orchester D-Dur TrV 292
Desfado
Der Fado ist spätestens seit ihrem
Album »Guarda-me a Vida na Mao« von
2003 unweigerlich mit dem Namen Ana
Moura verbunden, trägt sie doch mit
ihrer unvergleichlichen Stimme Lieder
voll Wehmut, Sehnsucht, Schmerz
und Melancholie, kurz: »Saudade«
seitdem in die ganze Welt. In ihren
Konzerten bannt und fasziniert sie
ein Publikum, das auch erst durch
sie die Begeisterung für diese Musik
gewonnen hat, wie zum Beispiel in der
Kölner Philharmonie im Jahr 2010. Nun
kehrt Ana Moura, der Stern des Fado,
mit ihrem neuen Programm nach Köln
zurück.
Felix Mendelssohn Bartholdy
Sinfonie Nr. 4 A-Dur op. 90
»Italienische«
Kölner Sonntagskonzerte 4
April
MI
02
20:00
Die 12 Cellisten
der Berliner Philharmoniker
SO
30
Johann Sebastian Bach / Valter Despalj
Brandenburgisches Konzert
Nr. 6 B-Dur BWV 1051
15:00
Der Lieblingsfilm von
Frank Peter Zimmermann
Robert Schumann / Ludwig Quandt
Waldscenen. Neun Clavierstücke op. 82,
Auszüge
Some like it hot
(Manche mögen’s heiß)
Billy Wilder Regie
USA, 1959, 120 min.
Peter Eötvös
Dodici für zwölf Violoncelli
Kompositionsauftrag der
KölnMusik – Uraufführung
Medienpartner: choices
KölnMusik gemeinsam mit
Kino Gesellschaft Köln
Brett Dean
Twelve angry men
Karten an der Kinokasse
Marijn Simons
Dances for 12 op. 71
Duke Ellington / Juan Tizol
Caravan
26
MI
SA
02
05
20:00
Filmforum
20:00
Adréana Kraschewski Sopran
Rena Kleifeld Alt
Markus Francke Tenor
Thomas Laske Bass
Mrs. Carey’s Concert
Bob Connolly /Sophie Raymond
Regie
Dokumentation, Australien,
2011, 95 Min.
Philharmonischer Chor Nürnberg
Gordian Teupke Einstudierung
KölnMusik gemeinsam mit
Kino Gesellschaft Köln
KölnChor
Rheinischer Kammerchor Köln
Neues Rheinisches
Kammerorchester Köln
Wolfgang Siegenbrink Dirigent
Karten an der Kinokasse.
FR
Giuseppe Verdi
Messa da Requiem
20:00
Netzwerk Kölner Chöre
gemeinsam mit KölnMusik
04
Emerson String Quartet
Philip Setzer Violine
Eugene Drucker Violine
Lawrence Dutton Viola
Paul Watkins Violoncello
Kölner Chorkonzerte 5
SO
06
Béla Bartók
Streichquartett Nr. 2 a-Moll
op. 17 Sz 67
16:00
Johannette Zomer Sopran
Streichquartett Nr. 6 D-Dur Sz 114
Elbipolis Barockorchester
Hamburg
Felix Mendelssohn Bartholdy
Streichquartett f-Moll op. 80
Werke von Johann Christian Schiefferdecker, Georg Philipp Telemann,
Georg Friedrich Händel und Johann
Sebastian Bach
Quartetto 4
14:00 Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud
Blickwechsel Musik und Malerei:
»Barocke Welten«
Sonntags um vier 4
MO
07
20:00
Grigory Sokolov Klavier
Frédéric Chopin
Sonate für Klavier h-Moll op. 58
und ausgewählte Mazurken
28
Foto: Mats Bäcker
Donnerstag
10. April 2014
20:00
Trio Zimmermann
Frank Peter Zimmermann Violine
Antoine Tamestit Viola
Christian Poltéra Violoncello
Ludwig van Beethoven
Trio für Violine, Viola und
Violoncello Es-Dur op. 3
Anton Webern
Satz für Streichtrio
»Ruhig fließend«
Wolfgang Amadeus Mozart
Divertimento (Streichtrio)
Es-Dur KV 563
für Violine, Viola und
Violoncello
29
2007 konnte Frank Peter Zimmermann einen lang gehegten
Traum verwirklichen: Er gründete sein eigenes Streichtrio.
Alle drei Musiker sind renommierte Solisten, gehen aber mit
großer Freude in jeder Saison
auch als Trio auf Tournee. Das
im Konzert am 10. April auf dem
Programm stehende Trio von
Ludwig van Beethoven haben
sie gerade auch als CD-Aufnahme eingespielt.
MI
MO
09
14
20:00
20:00
Daniil Trifonov Klavier
Paolo Fresu Trompete, Flügelhorn
Daniele di Bonaventura Bandoneon
Igor Strawinsky
Serenade in A
A Filetta
Jean-Claude Acquaviva Seconda
Paul Giansily Terza
Stéphane Serra Seconda
François Aragni Bassu
Jean Sicurani Bassu
Maxime Vuillamier Bassu
Claude Debussy
Reflets dans l’eau
aus: Images I L 110
Mouvement
aus: Images I L 110
Maurice Ravel
Miroirs
Mistico Mediterraneo
A Filetta sind die Wegbereiter und
Bewahrer der Tradition korsischer Polyphonie. Das Alte und das Experimentelle
gehen in ihren Kompositionen – unter
anderem von Jean-Claude Acquaviva,
Gründer und Leiter des Ensembles seit
mehr als 30 Jahren – ineinander über.
Die Musiker erzählen ein lyrisches
Märchen vergangener Zeit und schauen
zugleich vom Jetzt in die ferne Zukunft.
Robert Schumann
12 Études symphoniques op. 13
für Klavier (1. Fassung 1837)
Nachholtermin für das am 02.10.2013
ausgefallene Konzert.
Karten behalten ihre Gültigkeit.
19:00 Einführung in das Konzert
Philharmonie für Einsteiger 5
SA
12
MI
20:00
16
Kimmo Pohjonen Akkordeon,
Komposition
Minna Tervamäki Tanz, Choreographie
Tuomas Norvio Sounddesign
Antti Kuivalainen Lichtdesign
20:00
Filmforum
Günter A. Buchwald Klavier
Stummfilm mit Live-Musik
Bright Shadow
EXPRESS 300 Meilen
Kenjiro Saegusa Regie
Japan 1928, 82 Min.
David Bowie und das Kronos Quartett, mit dem er auch sein aktuelles
Album »Uniko« einspielte, sind die
wohl größten Fans des Akkordeonisten Kimmo Pohjonen, der mit ganzem
Körpereinsatz seine musikalischen
Bahnen von Rock über Folk bis Techno
zieht. In seinem neuesten MultimediaProjekt »Bright Shadow« setzt der Finne
Pohjonen sogar zu atemberaubenden
Luftsprüngen an – als Tanzpartner der
finnischen Primaballerina und Choreografin Minna Tervamäki.
Wir zeigen eine 35-mm-Kopie
mit japanischen Zwischen- und deutschen Untertiteln.
KölnMusik gemeinsam mit
Kino Gesellschaft Köln
Karten an der Kinokasse
30
Foto: Heike Fischer
Sonntag
13. April 2014
20:00
Robert Schumann
Ouvertüre, Scherzo
und Finale op. 52
Konzert für Klavier
und Orchester a-Moll op. 54
Konzert für Violine
und Orchester d-Moll WoO 1
Konzert für Violoncello
und Orchester a-Moll op. 129
Pablo HerasCasado Dirigent
Isabelle Faust Violine
Jean-Guihen Queyras Violoncello
Alexander Melnikov Klavier
Freiburger Barockorchester
Der Andalusier Pablo Heras-Casado bewundert
das Freiburger Barockorchester, das seinerseits
von seinem kreativen, erfolgreich zwischen allen
Musik-Epochen wandelnden Gastdirigenten profitiert, mit dem es nicht nur konzertiert, sondern
im letzten Jahr auch zwei Schubert-Sinfonien
eingespielt hat. Im Konzert am 13. April steht
dessen Zeitgenosse Robert Schumann auf dem
Programm. Um 19 Uhr hält Oliver Binder eine
Einführung.
Philharmonie-Hotline 0221 280 280
­koelner-­philharmonie.de
Informationen & Tickets zu allen Konzerten
in der Kölner ­Philharmonie!
Kulturpartner der Kölner Philharmonie
Herausgeber: KölnMusik GmbH
Louwrens Langevoort
Intendant der Kölner Philharmonie
und Geschäftsführer der
KölnMusik GmbH
Postfach 102163, 50461 Köln
­koelner-­philharmonie.de
Redaktion: Sebastian Loelgen
Corporate Design: hauser lacour
kommunikationsgestaltung GmbH
Textnachweis: Der Text von Stefan Fricke
ist ein Original­­­beitrag für dieses Heft.
Auszüge aus dem Vorwort und Texten
zu Moemente: Stockhausen-Stiftung für
Musik, Kürten
Fotonachweise: Matthias Baus S. 11; Marco
Borggreve S. 22; Franck Ferville S. 19; WDR/
Thomas Kost S. 16
Gesamtherstellung:
adHOC ­Printproduktion GmbH
Foto: Stephan Röhl
Peter Eötvös
zum 70.
Werke für 12 Violoncelli von
Johann Sebastian Bach,
Robert Schumann,
Duke Ellington, Peter Eötvös
u. a.
Die 12 Cellisten
der Berliner
Philharmoniker
koelner-philharmonie.de
0221 280 280
Mittwoch
02.04.2014
20:00
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